μ - Deutsche Bahn

Deutsche Bahn
Zwischenbericht Januar – Juni 2016
Mehr Qualität, mehr Kunden, mehr Erfolg AUF EINEN BLICK
Š
Veränderung
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
2016
2015
absolut
%
Umsatz bereinigt
20.033
Umsatz vergleichbar
20.212
20.000
+33
+ 0,2
20.000
+212
563
+1,1
358
+205
+ 57,3
+ 54,2
FINANZKENNZAHLEN IN MIO. €
Ergebnis vor Ertragsteuern
603
391
+212
EBITDA bereinigt
Ergebnis nach Ertragsteuern
2.415
2.374
+ 41
+1,7
EBIT bereinigt
1.007
890
+117
+13,1
– 0,4
Langfristige Vermögenswerte per 30.06.2016/31.12.2015
45.028
45.199
–171
Kurzfristige Vermögenswerte per 30.06.2016/31.12.2015
10.491
10.860
–369
–3,4
Eigenkapital per 30.06.2016/31.12.2015
12.060
13.445
–1.385
–10,3
+3,8
Netto-Finanzschulden per 30.06.2016/31.12.2015
18.159
17.491
+ 668
Bilanzsumme per 30.06.2016/31.12.2015
55.519
56.059
– 540
–1,0
Capital Employed per 30.06.
33.462
35.035
–1.573
– 4,5
Return on Capital Employed (ROCE) in %
6,0
5,1
–
–
Tilgungsdeckung in %
17,7
18,2
–
–
Gearing in %
151
115
–
–
Netto-Finanzschulden/EBITDA
3,8
3,7
–
–
Brutto-Investitionen
3.472
3.366
+106
+3,1
Netto-Investitionen
1.346
1.633
–287
–17,6
Mittelfluss aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit
1.523
1.338
+185
+13,8
2.190
2.141
+ 49
+2,3
LEISTUNGSKENNZAHLEN
Reisende in Mio.
SCHIENENPER SONENVERKEHR
Pünktlichkeit Personenverkehr (Schiene) in Deutschland in %
94,8
94,6
–
–
Reisende in Mio.
1.151
1.098
+ 53
+ 4,8
1.006
985
+21
+2,1
Verkehrsleistung in Mio. Pkm
davon in Deutschland
44.037
42.159
+1.878
+ 4,5
Betriebsleistung in Mio. Trkm
377,3
368,4
+ 8,9
+2,4
SCHIENENGÜTERVERKEHR
Beförderte Güter in Mio. t
Verkehrsleistung in Mio. tkm
140,2
150,9
–10,7
–7,1
47.830
48.912
–1.082
–2,2
SCHIENENINFR A STRUKTUR
94,6
94,4
–
–
Betriebsleistung auf dem Netz in Mio. Trkm
Pünktlichkeit Schiene DB -Konzern in Deutschland in %
531,4
517,9
+13,5
+2,6
davon konzernexterne Bahnen
+11,9
158,4
141,5
+16,9
Anteil konzernexterner Bahnen in %
29,8
27,3
–
–
Stationshalte in Mio.
75,9
74,3
+1,6
+2,2
davon konzernexterne Bahnen
17,4
15,5
+1,9
+12,3
1.040
1.043
–3
– 0,3
0,8
0,7
+ 0,1
+14,3
Verkehrsleistung 1) in Mio. Pkm
4.087
4.091
–4
– 0,1
davon Fernbus
227,9
176,5
+ 51,4
+29,1
Betriebsleistung in Mio. Buskm
823,1
808,2
+14,9
+1,8
BUSVERKEHR
Reisende in Mio.
davon Fernbus
SPEDITION UND LOGISTIK
50.712
50.862
–150
– 0,3
Luftfrachtvolumen (Export) in Tausend t
Sendungen im europäischen Landverkehr in Tausend
550,6
545,8
+ 4,8
+ 0,9
Seefrachtvolumen (Export) in Tausend TEU
976,3
953,8
+22,5
+2,4
+1,7
WEITERE KENNZAHLEN
Auftragsbestand Verkehrsverträge Personenverkehr
per 30.06.2016/31.12.2015 in Mrd. €
Rating Moody’s/S&P Global Ratings
Mitarbeiter per 30.06.2016/31.12.2015 in VZP
1)Ohne
DB Arriva.
94,4
92,8
+1,6
Aa1/AA–
Aa1/AA
–
–
302.692
297.202
+ 5.490
+1,8
STRATEGIE DB2020+
Unsere Kunden profitieren von erstklassigen und
umweltfreundlichen Mobilitäts- und Logistik­lö­­­­­­­sun­­gen, getragen von engagierten Mitarbeitern
und digitaler Kompetenz.
ÖKOLOGIE
Umwelt-Vorreiter
SOZIALES
Top-Arbeitgeber
ÖKONOMIE
Profitabler
Qualitätsführer
μ μWIR GESTALTEN
FORTSCHRITT UND ZUKUNFT
μμQualitätskultur
Operative Exzellenz und Kundenorientierung
μμDigitale Kompetenz
Innovative Lösungen im Kern- und Neugeschäft
μμLeistungsfähigkeit
Gemeinsame Verantwortung und Leistungsstärke
INHALT
001 μVorwort des Vorstandsvorsitzenden
002
μKonzern-Zwischenlagebericht
(ungeprüft)
002
003
005
012
021
023
025
045
046
046
047
μ
μ
μ
μ
μ
μ
μ
μ
μ
μ
μ
Überblick
Der DB-Konzern
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Profitabler Qualitätsführer
Top-Arbeitgeber
Umwelt-Vorreiter
Entwicklung der Geschäftsfelder
Weitere Informationen
Chancen- und Risikobericht
Nachtragsbericht
Prognosebericht
050 μKonzern-Zwischenabschluss
(ungeprüft)
050
054
μ Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
μ Konzern-Bilanz
μ Konzern-Kapitalflussrechnung
μ Konzern-Eigenkapitalspiegel
μSegmentinformationen
056
μErläuterungen zum
051
052
053
nach Geschäftssegmenten
Konzern-Zwischenabschluss
U5 μKontaktinformationen
und Finanzkalender
μ μ25 JAHRE ICE – MODERNE
MOBILITÄT AUF DER SCHIENE
Vor 25 Jahren begann ein neues Zeit­­alter im Bahnver­
­kehr in Deutsch­­­land. Mit dem ersten plan­mä­­­­­ßigen
ICE 1 (erster Zug von links) von Hamburg-Altona
nach München startete am 2. Juni 1991 die Erfolgsgeschichte des Hochgeschwindigkeits­verkehrs.
Höhepunkt der Feier zum 25-jährigen Jubiläum im
DB-Werk Berlin-Grunewald war eine Fahrzeugschau
aller vier ICE-Generationen. Das jüngste Mit­­glied
der Flotte – der ICE 4 (vierter Zug von links) – ist
besonders umweltfreundlich und zeichnet sich
durch innovative Technik aus. Der ICE 4 wird ab
Herbst 2016 im Probebetrieb unterwegs sein.
Herzlichst
Ihr
Dr. Rüdiger Grube
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Bahn AG
001
¿ PRO FITA BLER Q UA LITÄT SFÜ HR ER
die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2016 Fortschritte bei der
Pünktlichkeit, der Kundenqualität, dem Konzernumbau und der Digitalisierung erzielt. Erste Erfolge stellen sich ein und zeigen sich in der
Halbjahresbilanz. Wir konnten das operative Konzernergebnis um rund
13 Prozent steigern.
Besonders erfreulich: Die Zahl unserer Fahrgäste auf der Schiene
im Fernverkehr hat sich auf 66,7 Millionen und damit um 10,6 Prozent erhöht. Dabei konnten wir in unseren ICE- und IC-/EC-Zügen
einen neuen Fahrgastrekord erzielen.
Unser Ziel ist es, das Angebot im Fernverkehr noch deutlich auszubauen. Bis 2030 streben wir 180 Millionen
Fahrgäste pro Jahr an. Damit wir dieses Ziel erreichen, konzentrieren wir uns mehr denn je darauf, unsere
Qualität nachhaltig zu verbessern. Dies spiegelt sich auch in unserer im ersten Halbjahr 2016 angepassten Strate­
­gie DB2020+
wider – mit den Zielen PROFITABLER QUALITÄTSFÜHRER ¿ , TOP-ARBEITGEBER † und UMWELT-VORREITER ¥ .
Mit unserem Qualitätssteigerungsprogramm Zukunft Bahn haben wir zudem erste
Verbesserungen bei der Abfahrtspünktlichkeit, der Reisendeninformation und der
Sauberkeit unserer Züge und Bahnhöfe erzielt. Damit geben wir uns jedoch noch
nicht zufrieden. Unser Ziel für das Gesamtjahr 2016 steht: 80 Prozent Pünktlichkeit
» Dabei konnten
im Fernverkehr. Bis Ende 2016 wird außerdem WLAN auch in der 2. Klasse unserer
wir in unseren ICE- und
ICE-Flotte kostenlos zur Verfügung stehen.
IC-/ EC-Zügen einen
Als internationaler Mobilitäts- und Logistikdienstleister müssen wir uns nicht nur
neuen Fahrgastrekord
einem immer härteren Wettbewerb stellen. Mit den geopolitischen Entwicklungen
erzielen.«
kommen neue Herausforderungen. Ob Flüchtlingsströme, die Brexit-Entscheidung
oder die Volatilität an den Finanzmärkten, die Folgen sind auch für uns – unter
anderem als einer der größten ausländischen Arbeitgeber in Großbritannien – im
DB-Konzern zu spüren.
Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir uns weiter auf unsere Stärken konzentrieren und die Digitalisierung
vorantreiben. Die Entwicklung der DB 4.0 ist von großer strategischer Bedeutung. Wir kümmern uns intensiv um
die drei Kernbereiche der Digitalisierung: um passgenaue Angebote an der Schnittstelle zu unseren Kunden, um
die Verbesserung von internen Prozessen wie etwa der Weichendiagnostik sowie um die Entwicklung neuer,
datenbasierter Geschäftsmodelle.
Um die Mobilitätsangebote des DB -Konzerns noch verlässlicher zu gestalten und besser miteinander zu
vernetzten, wollen wir beim vollautomatischen Fahren auf der Schiene Vorreiter sein und auch das autonome
Fahren auf der Straße angehen.
Wir haben mit unserem Konzernumbau die Weichen richtig gestellt: Im Zentrum steht unser Brot-und-ButterGeschäft, die Eisenbahn in Deutschland. Um die Qualität und die Kundenzufriedenheit in allen Geschäftsfeldern weiter zu steigern, arbeiten wir gleichzeitig auch mit Hochdruck an der digitalen Mobilität und Logistik
des 21. Jahrhunderts.
† TO P -A R BEITG EBER
Sehr geehrte Damen und Herren,
¥ UM W ELT-VO R R EITER
VORWORT DES
VORSTANDSVORSITZENDEN
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT (UNGEPRÜFT)
ÜBERBLICK
μμ Klimaschutzziel für 2020 erhöht
μμ Konzernumbau macht gute Fortschritte
μμ Operative Ergebnisgrößen entwickeln sich positiv
μμ¿ Profitabler Qualitätsführer
μμ† Top-Arbeitgeber
μμ Umsetzung von Zukunft Bahn
μμ Arbeitgeberkampagne fortgeführt
μμ Implementierung »Arbeitswelten 4.0« fortgeführt
erfolgreich gestartet
μμ Verbesserung der Pünktlichkeit
μμ Anhaltend intensives Wettbewerbsumfeld
μμ Finanzkennzahlen überwiegend mit
positiver Entwicklung
Die Entwicklung des Deutsche Bahn Konzerns (DB -Kon­
zerns) verlief im ersten Halbjahr 2016 insgesamt im Rahmen
unserer Erwartungen.
Beim Konzernumbau konnten wir gute Erfolge erzielen.
Die Optimierung der Konzernstruktur befindet sich auf der
Zielgeraden. Das Kernstück des Konzernumbaus, das Programm ZUKUNFT BAHN
, ist seit Januar 2016 in der Umsetzungsphase. Die bereits eingeführten Verbesserungen
haben in weiten Teilen schon zu spürbaren Effekten für die
Kunden geführt.
Das WIRTSCHAFTLICHE UMFELD [SEITE 0 05 FF.] entwickelte
sich uneinheitlich und ohne große Impulse für unser
Geschäft.
Unser MARKT- UND WETTBEWERBSUMFELD [SEITE 006 FF.] zeigte
sich weiter herausfordernd. Insgesamt war die Leistungs­
entwicklung daher differenziert. In unserem internationalen Transport- und Logistikgeschäft entwickelte sich
die Kontraktlogistik weiter sehr dynamisch.
Die Umfeldbedingungen haben sich auch entsprechend in der WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG [SEITE 01 4 FF. UND
025 FF.] nieder­­­­ge­schla­­gen. Die Entwicklung des operati­ven
Ergebnisses war trotzdem positiv. Belastungen aus Markt
und Wettbewerb wurden insbesondere durch die Entwicklung der Infrastrukturgeschäftsfelder sowie durch den
Wegfall von Streik­effekten mehr als kompensiert. Mit Ausnahme des ROCE haben sich die WERT­M ANAGEMENT­K ENNZIFFERN
[SEITE 017 F.] verschlechtert.
Die PÜNKTLICHKEIT [SEITE 012 ] im Schienenpersonenverkehr
in Deutschland hat sich im ersten Halbjahr 2016 leicht ver­
bessert. Zur weiteren Steigerung der Pünktlichkeit sowie
zur Verbesserung der Leistungsqualität haben wir zahlreiche Maßnahmen umgesetzt beziehungsweise eingeleitet.
Auf dem Weg zu unserem Ziel, TOP -ARBEITGEBER † zu
werden, haben wir im ersten Halbjahr 2016 Fortschritte
erzielt. Um unsere Arbeitgeberattraktivität weiter zu
stärken, haben wir unter anderem unsere ARBEITGEBER­
K AMPAGNE [SEITE 022] »Kein Job wie jeder andere.« mit dem
Fokus auf die Zielgruppen Schüler, Facharbeiter und
Ingenieure fortgesetzt.
Mit unserer Initiative »ARBEITSWELTEN 4.0« [SEITE 021] wollen
wir die zunehmende Digitalisierung in unserer Strategie
konsequent mitdenken und die Arbeitswelt von morgen
aktiv mitgestalten.
μμ¥ Umwelt-Vorreiter
μμ Klimaschutzziel für 2020 erhöht
μμ Umrüstung von Güterwagen auf leise
Bremssohlen beschleunigt
μμ Letzte der insgesamt sieben bestellten
TRAXX-Diesellokomotiven geliefert
Als UMWELT-VORREITER ¥ wollen wir mit unseren Produkten
Maßstäbe beim effizienten Umgang mit den verfügbaren
Ressourcen setzen. Durch die Steigerung der Materialund Ressourceneffizienz und die Reduktion von CO₂ und
Lärm wollen wir unsere führende Umweltposition weiter
ausbauen.
Im April haben wir unsere KLIMASCHUTZZIELE [SEITE 02 3]
für 2020 erhöht. Die ursprünglich gesetzten Zielmarken
hatten wir bereits sechs Jahre früher erreicht als geplant.
Wir werden die Aktivitäten zum Lärmschutz weiter verstärken und 2016 die Umrüstung unserer Güterwagen auf
leise BREMSSOHLEN [SEITE 023] deutlich beschleunigen.
002
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — Ü B E R B L I C K
D E R D B - KO N Z E R N
DER DB-KONZERN
μμ Verschmelzung DB ML AG auf DB AG
μμ Konzernstrategie DB2020 zu DB2020+ weiterentwickelt
μμ Neue Konzernprogramme eingeführt
μμVeränderungen im DB-Konzern
μ μVERÄNDERUNGEN IN DEN ORGANEN
Weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat der Deutschen
Bahn AG (DB AG) beziehungsweise der DB Mobility Logistics
AG (DB ML AG) haben sich im ersten Halbjahr 2016 Veränderungen ergeben.
μ μVERSCHMELZUNG DB ML AG AUF DB AG
Der Aufsichtsrat der DB AG hat der Verschmelzung der
DB ML AG auf die DB AG in seiner Sitzung am 4. Mai 2016
zugestimmt. Sie wird im zweiten Halbjahr 2016 rück­wirkend
zum 1. Januar 2016 vollzogen werden.
μ μNEUORDNUNG INTERNE
DIENSTLEISTER
Der Geschäftserfolg der Dienstleister soll sich zukünftig
klarer als bisher am Konzernerfolg orientieren. Dazu wurden
die internen Dienstleister neu geordnet mit dem Ziel, ihre
Leistungsbeziehungen zu den Geschäftsfeldern und damit
die Gesamtleistung des DB-Konzerns für seine Kunden zu
verbessern. Um dies zu erreichen, werden die internen
Dienst­­leister konsequent ihren internen Hauptkunden zu­­
ge­­ordnet (Managementverantwortung). So gehören zum
Beispiel die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH und die
DB FuhrparkService GmbH einschließlich der DB Rent GmbH
zum Ressort Verkehr und Transport. In der Berichtsstruktur
werden die entsprechenden Gesellschaften dem Bereich
Beteiligungen/Sonstige zugeordnet.
μμKonzernstrategie DB2020 zu
DB2020+ weiterentwickelt
Seit 2012 konnte die Strategie DB2020 durch breite Kommunikation und vielfältige Instrumente erfolgreich im
DB-Konzern etabliert werden.
Der DB-Konzern und hierbei insbesondere der Systemverbund Bahn steht jedoch heute vor gravierenden externen
und internen Herausforderungen, die eine Weiterentwicklung der strategischen Ausrichtung erforderlich gemacht
haben.
Auf externer Seite sind es vor allem ein stärkerer Wettbewerbsdruck im Personen- und Güterverkehr und eine
höhere Kostendynamik bei Personal und Energie, die den
Druck verschärfen. Intern gibt es bei der Qualität dringenden
Handlungsbedarf. Dies betrifft vor allem die Pünktlichkeit,
die Reisendeninformation und die Serviceleistungen im Personenverkehr sowie die Einhaltung von Kundenversprechen
im Güterverkehr. Beim Thema digitale Transformation sind
erste wichtige Weichen gestellt worden, hier gilt es jedoch,
mehr Tempo und Schlagkraft angesichts der notwendigen
Veränderungsgeschwindigkeit zu entfalten. Im Bereich Kul­
tur ist vieles erreicht worden, dies muss sich nun auch in
höherer Leistungsfähigkeit abbilden.
Der daraus abgeleitete strategische Anpassungsbedarf
betrifft die Vision des DB -Konzerns, die Ansprüche und
sowie die Adressierung der
Ziele der Strategie DB2020
dringlichsten Handlungsfelder durch die Einleitung zentraler Veränderungsprozesse in den Bereichen Qualität,
Digitalisierung und Leistungsfähigkeit. Richtschnur bleibt
dabei weiterhin der Nachhaltigkeitsansatz als strategischer
Rahmen mit dem Ziel, den Einklang der Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie zu erreichen.
Mobilität und Logistik sind die Basis für eine moderne
Gesellschaft und eine zukunftsfähige Wirtschaft – in
Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt. In diesem
Sinne hat sich der DB-Konzern der Gestaltung von Fortschritt
und Zukunft verschrieben. Die Kunden des DB -Kon­zerns
sollen von erstklassigen und umweltfreundlichen Mobilitäts- und Logistiklösungen profitieren, die getra­­gen sind
von begeisterten Mitarbeitern und digitaler Kompetenz.
Im Zentrum der bisherigen Ausrichtung des DB-Konzerns
stand die Annahme, dass vor allem Skaleneffekte, das
heißt Größe und quantitatives Wachstum, für den Erfolg
der Geschäfte maßgeblich seien. In der veränderten Welt
des digitalen Zeitalters, in der es eine hohe Transparenz
über die Leistungen von Anbietern gibt, zählt jedoch vor
allem Qualität. Qualität ist der Schlüssel zum Kunden und
damit der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Analog
haben wir unseren Anspruch in der ökonomischen Dimension der Strategie DB2020
angepasst – vom PROFITABLEN
MARKTFÜHRER ≈ zum PROFITABLEN QUALITÄTSFÜHRER ¿ . Die
An­­­sprüche TOP-ARBEITGEBER † und UMWELT-VORREITER ¥ bleiben
bestehen. Darüber hinaus ist eine stärkere Themenfokussierung vorgenommen und damit einhergehend das Zielsystem
auf acht Top-Ziele reduziert worden.
003
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
Um unsere Ziele erreichen zu können, setzen wir an drei
zentralen Handlungsfeldern an:
der Etablierung einer neuen Qualitätskultur, in der es
um eine klare Ausrichtung am Kunden geht, das heißt
um operative Exzellenz und Kundenorientierung,
dem Aufbau digitaler Kompetenz, um innovative Lö­­
sungen für das Kerngeschäft, aber auch Neugeschäft
generieren zu können, und
der Erhöhung der eigenen Leistungsfähigkeit, wobei es
um Verantwortungsübernahme und Leistungsstärke geht.
Die operative Umsetzung wird mit konzernübergreifenden
(im Folgenden vertieft) und geschäftsbezogenen Program­
­men vorangetrieben. Die stärkere Qualitätsfokussierung mit
den drei zu adressierenden Handlungsfeldern sind zusammenfassend die Hauptmerkmale unserer weiterentwickelten
Strategie DB2020+ .
μμ
μμ
μμ
μ μZUKUNFT BAHN IN DER UMSETZUNG
Im Sommer 2015 haben wir den größten Konzernumbau seit
der Bahnreform 1994 angekündigt. Kernstück ist das Programm ZUKUNFT BAHN
[INTEGRIERTER BERICHT 201 5, SEITE
69 FF.] . Dieses stellt konsequent die Bedürfnisse unserer
Kunden und die Qualität unserer Produkte in den Mittelpunkt. Im ersten Schritt wurden Maßnahmen erarbeitet,
um das Kundenangebot zu optimieren, die Leistungs­
qualität zu verbessern und die nachhaltige wirtschaftliche
Trag­fähigkeit sicherzustellen. Seit Januar 2016 befindet
sich das Programm in der Umsetzungsphase. Schwerpunkt
im Jahr 2016 ist die kurzfristige Beseitigung der größten
Kun­den­­ärgernisse. Im Fokus stehen dabei die fünf Themen
Pünktlichkeit, Reisendeninformation, Fahrzeugqualität,
Bahnhofsqualität und WLAN@DB.
Die Umsetzung der für 2016 geplanten Verbesserungen
hat in weiten Teilen bereits zu für die Kunden spürbaren
Effekten geführt. Im Bereich der Pünktlichkeit werden wir
unsere Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte noch weiter
intensivieren. Absoluter Schwerpunkt hierbei ist das Thema
»Bauen und Fahren«, das für die Zielerreichung 2016
erfolgskritisch ist.
μ μNEUE KONZERNPROGRAMME
EINGEFÜHRT
μμAutonomes Fahren Straße (drive)
Wir wollen selbstfahrende Fahrzeuge für Mobilität und
Logistik nutzen. Im Zentrum steht die Fragestellung, wie
der DB-Konzern durch autonome Fahrzeuge neue Kundenangebote schaffen beziehungsweise den Betrieb effizienter
machen kann. Es ist daher eine sinnvolle Nutzung zu prüfen,
zum Beispiel über den Einsatz autonomer Autos und Busse
zur Weiterentwicklung der Mobilität im ländlichen und
städtischen Raum oder die Vernetzung autonom fahrender
Lkw auf Autobahnen und in Kolonnenfahrten (sogenanntes
Platooning), um Kraftstoff zu sparen.
μμVollautomatisches Fahren Schiene
Wir treiben die Automatisierung unserer Züge weiter voran,
um die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene zu verteidigen
beziehungsweise auszubauen – gerade vor dem Hintergrund des autonomen Fahrens auf der Straße. Im Zentrum
steht die Fragestellung, ob durch eine höhere Automatisierung die Züge des DB-Konzerns effizienter, pünkt­licher und
zuverlässiger werden und welche Berufsbilder sich dadurch
neu beziehungsweise weiterentwickeln.
μμNeue datenbasierte Geschäftsmodelle
Wir schaffen Strukturen für die erfolgreiche Realisierung
neuer Geschäftsmodelle.
Im Zentrum steht die Fragestellung, mit welchen Rahmenbedingungen der DB-Konzern neue Geschäftsmodelle
erfolgreich entwickeln kann. Zudem sollen bereits erste
Ansätze für neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.
Ω WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN SEITE 01 2 F.
004
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — D E R D B - KO N Z E R N
GESCHÄFTS- UND R AHMENBEDINGUNGEN
GESCHÄFTS- UND RAHMENBEDINGUNGEN
μμ Divergente konjunkturelle Entwicklung
μμ Wirtschaftliche Entwicklung insbesondere in Europa stabil
μμ Belastungen aus dem regulatorischen Umfeld
μμWirtschaftliches Umfeld
Die nachstehend beschriebenen Entwicklungen basieren
auf vorläufigen Daten und Daten mit teilweise unterschiedlichem Zeithorizont, da zum Zeitpunkt der Erstellung dieses
Berichts noch keine vollständigen Erkenntnisse über die
Entwicklung im ersten Halbjahr 2016 vorlagen.
Großbritannien wegen der erhöhten Unsicherheit schon im
Vorfeld des Brexit-Referendums. Im Euro-Raum beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum dagegen im bisherigen
Jahresverlauf. Hierzu trugen unter anderem Spanien, Italien
und Frankreich bei. Die deutsche Wirtschaft wird von der
Binnennachfrage gestützt. Im internationalen Vergleich
wuchs der europäische Handel verhältnismäßig stabil.
μ μBEURTEILUNG DES
μ μENERGIEMÄRKTE LASSEN
WIRT­S CHAFT­L ICHEN UMFELDS
DURCH DEN VORSTAND
TIEFSTPREISE HINTER SICH
μμKonjunkturelles Umfeld im bisherigen Jahresverlauf
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
weltweit schwächer als erwartet. Vor allem Nord- und
Südamerika, aber auch Asien und Europa betroffen.
Prognostiziertes Wirtschaftswachstum in den meisten
Ländern, insbesondere in Europa, stabil.
Votum über einen EU -Austritt Großbritanniens (Brexit)
führt jedoch zu einer erhöh­ten politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit.
Weitere globale Wirtschaftsrisiken folgen aus der schwä­
­cheren Entwicklung in China.
Niedriges Kraftstoffpreisniveau hilft insbesondere der
Straße.
Robuster Arbeitsmarkt und steigende verfügbare Einkommen positiv für deutschen Personenverkehrsmarkt.
Angebotsmaßnahmen steigern Nachfrage auf der Schie­
­­ne, im öffentlichen Straßenverkehr und im Luftverkehr.
Wachstum Güterverkehrsmarkt unter den Erwartungen.
Schiene wird durch schwache Entwicklung wichtiger
Branchen belastet.
Die zentrale Hedge-Politik des DB-Konzerns zielt darauf,
Folgen von Energiepreisschwankungen zu minimieren.
Die Entwicklung der Marktpreise schlägt daher nicht vollumfänglich auf unsere Aktivitäten durch.
μμUngeplante Ausfälle beeinflussen Ölpreis
1. Halbjahr
2016
2015
absolut
%
Durchschnittspreis
41,2
53,6
–12,4
–23,1
–
Brent [in USD/BBL]
Höchstpreis
52,9
69,6
–
Tiefstpreis
27,1
36,0
–
–
Stichtagspreis per 30.06.2016/31.12.2015
49,7
37,3
+12,4
+33,2
Quelle: Thomson Reuters
μμNach schwachem Start der Konjunktur und Aufhebung
μμ
μ μWELTWIRTSCHAFT OHNE DYNAMIK
Das globale Wirtschaftswachstum enttäuschte im bisheri­
­gen Jahresverlauf. Der Welthandel litt weiter unter den
niedrigen Rohstoffpreisen und den in der Folge schwachen
Investitionen in diesem wichtigen Sektor. Schwellenländer
wie Brasilien und Russland befinden sich weiter in tiefer
Rezession. In den USA schwächt sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr ab. Eine wichtige Ursache ist die negative
Entwicklung im Öl- und Gassektor. Dagegen ist das Wachs­
­tum in China auch dank staatlicher Unterstützungspro­
gram­­­me relativ stabil. Bestehende Überkapazitäten wirken
dämpfend auf die Investitionen. In Europa wächst die Wirtschaft Großbritanniens, Polens und Schwedens 2016 bisher
weiter solide. Allerdings reduzierte sich das Wachstum in
μμ
μμ
μμ
005
der Sanktionen gegen Iran fiel der Brentpreis im Januar
auf den niedrigsten Stand seit November 2003. Im
Kampf um Marktanteile sorgten die Diskussionen über
eine Fördergrenze der OPEC für starke Preisausschläge.
Aufgrund preisbedingter Förderrückgänge in der US amerikanischen Schieferölindustrie und ungeplanter
Ausfälle in Kanada, Nigeria und Venezuela wies der
Ölmarkt im Mai überraschend eine leichte Unterversorgung auf.
Nach Ausbau der Raffineriekapazität und Lockerung der
Importbedingungen erreichten Chinas Rohöleinfuhren
neue Höchstwerte.
Finanzinvestoren waren stark am Ölmarkt involviert
und setzten auf steigende Preise.
Angesichts des Förderrückgangs erreichte der Brent
Anfang Juni den höchsten Stand seit Oktober 2015. Das
Brexit-Votum setzte den Ölmarkt nur vorübergehend
unter Druck.
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμStrommarkt vollzieht Trendwende
1. Halbjahr
2016
2015
absolut
%
Durchschnittspreis
23,9
30,9
–7,0
–22,7
Höchstpreis
28,8
34,1
–
–
Tiefstpreis
20,7
26,6
–
–
Stichtagspreis per 30.06.2016/31.12.2015
26,3
26,6
– 0,3
–1,1
Entwicklung Energiepreise
GRUNDLASTSTROM (FOLGEJAHR)
IN €/MWH
EMISSIONSZERTIFIK ATE IN €/T CO₂
Durchschnittspreis
5,7
7,7
–2,0
–26,0
Höchstpreis
8,3
8,7
–
–
Tiefstpreis
4,3
6,3
–
–
Stichtagspreis per 30.06.2016/31.12.2015
4,5
8,3
–3,8
– 45,8
Quelle: Thomson Reuters
μμMassiver Zubau an erneuerbaren Energien führt immer
μμ
μμ
häufiger dazu, dass nicht nur negative Preise in einzel­
­n en Stunden am deutschen Spotmarkt aufgerufen
werden, sondern dass auch mitunter der Tagespreis im
Minus notiert.
Auf Basis schwacher Wirtschaftsaussichten wurden am
Stromterminmarkt Anfang Februar neue Tiefststände
realisiert. Angesichts steigender Primärenergiepreise
und schwindender Konjunktursorgen erreichte der
Grundlastkontrakt für das Folgejahr in der zweiten Juni­
hälfte sein bisheriges Jahreshoch.
Nach einem Preisrutsch zu Jahresbeginn ließen Pläne
aus Frankreich, eine Untergrenze für den Preis von Emis­
­sionsrechten festzulegen, diesen bis über die 7-€-Marke
klettern. Das Brexit-Votum führte zu Sorgen um den
Fortbestand des Emissionshandelssystems und wieder
zu einem Preiseinbruch.
μ μEURO-ABWERTUNGSTREND BEENDET
Der in den letzten Jahren zu beobachtende Abwertungs­
trend des Euros gegenüber einer Vielzahl von Währungen
setzte sich im ersten Halbjahr 2016 nicht fort. Vielmehr
folgte der starken Abwertung des Vorjahres eine moderate
Gegenbewegung.
Die höhere Stabilität der Gemeinschaftswährung ist
primär auf die im internationalen Vergleich robuste wirt­
schaftliche Entwicklung des Euro-Raums zurückzuführen.
Hierdurch wurden, trotz einer weiter expansiven Geld­
politik der Europäischen Zentralbank (EZB), wieder stärker
internationale Investoren angezogen.
Die durch das Brexit-Votum im Juni gestiegene Risiko­
wahr­­nehmung wirkte dem seit Jahresanfang zu beobach­
tenden Trend einer Aufwertung des Euros gegenüber
Drittwährungen entgegen.
Die UMSATZENTWICKLUNG [SEITE 01 4] des DB -Konzerns wurde
auch durch Währungskurseffekte beeinflusst. Im ersten
Halbjahr 2016 betrugen diese Effekte –279 Mio. € und resul­
tierten im Wesentlichen aus der Entwicklung des britischen
Pfunds zum Euro. Die Verlautbarungen der Bank of England
(BoE), es mit einer Leitzinserhöhung nicht eilig zu haben,
sowie die Brexit-Entscheidung setzen das Pfund unter
Abwertungsdruck. Neben dem britischen Pfund wirkten
sich die folgenden Entwicklungen auf unsere Fremdwäh­
rungsanleihen aus:
Auch der Schweizer Franken zeigt sich nach der sprung­
haften Aufwertung aus dem Vorjahr deutlich stabiler.
Der Abwertungsdruck auf die norwegische Krone
bleibt bestehen. Gründe sind das nach mehreren Leit­
zins­­sen­­­kungen der norwegischen Notenbank fast ver­
schwundene Zinsdifferenzial zum Euro und der sich
erwartungsgemäß nur langsam erholende Ölpreis.
μμ
μμ
μ μENTWICKLUNG DER RENTENMÄRKTE
Die Rentenmärkte setzten ihren seit Mitte 2015 erneut ein­
setzenden Trend fallender Renditen weiter fort. Die Verzin­
sung zehnjähriger Bundesanleihen lag zu Jahresbeginn 2016
noch bei 0,60% und fiel im weiteren Verlauf des ersten
Halbjahres 2016 zunächst auf 0,04%. Grund hierfür war die
anhaltend lockere Geldpolitik der EZB, die unter anderem
ihr Anleihekaufprogramm auf Unternehmen ausweitete. Im
Nachgang zur Brexit-Entscheidung sackte die Rendite der
Bundesanleihen um weitere 25 Basispunkte (BP) ab und
fiel auf ein historisch niedriges Niveau von – 0,17%. Ursäch­
lich hierfür war die Risikoaversion der Investoren, die vor
dem Hintergrund der Unsicherheit der weiteren Entwicklung
der Europäischen Union deutsche Staatspapiere als sichere
Anlage nutzten.
μμEntwicklungen auf den
relevanten Märkten
μ μPERSONENVERKEHR
μμDeutscher Personenverkehr
Gesamtmarkt zu Jahresbeginn 2016 mit deutlich gestie­
gener Verkehrsleistung gegenüber vergleichbarem Vor­
jahreszeitraum, getragen unter anderem durch
robusten Arbeitsmarkt mit steigenden Erwerbstäti­gen­
­­zahlen, geringer Inflation mit deutlich gesunkenem
Kraft­­stoffpreisniveau sowie in der Folge von Lohn­stei­
ge­­­­­­run­­gen deutlich gewachsenen verfügbaren Real­ein­
kommen,
milde Witterung und zusätzlichen Verkehrstag (Schalt­
jahr),
μμ
μμ
006
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — G eschäfts - und R ahmenbedingungen
μμfortgesetzt intensiven Preiswettbewerb zwischen Ver-
μμU -Bahn- und Straßenbahnverkehr mit deutlichen Zu­­
kehrsträgern mit offensivem Marketing vor allem durch
Fernbusanbieter und Low-Cost-Airlines,
weiter deutlich zunehmende Verkehrsleistung im motorisierten Individualverkehr, getrieben durch anhaltend
niedrige Kraftstoffpreise,
höhere Kapazitäten und verstärkten Wettbewerb im
innerdeutschen Luftverkehr, zum Beispiel neue innerdeutsche Angebote von Ryanair (Köln/Bonn – Berlin)
und Transavia (München – Berlin), zunehmende Be­­
dienung großer Flughäfen durch Ryanair, verstärkte
Ansprache von Geschäftsreisenden durch Ryanair und
Easyjet. Positiv auf die Wachstumsrate im Luftverkehr
wirkten sich auch Streiks von Piloten und Sicherheitspersonal im vergleichbaren Vorjahreszeitraum aus.
wächsen durch wachsende Bevölkerung und ausgeweitetes Beförderungsangebot in Ballungsräumen.
μμ
μμ
μμEuropäischer Personenverkehr
Der europäische Gesamtmarkt profitierte zu Jahresbeginn
2016 von stabiler konjunktureller Entwicklung mit steigender Beschäftigung und verfügbaren Realeinkommen
in vielen europäischen Ländern. Auch ein zusätzlicher Verkehrstag (Schaltjahr) und die frühere Lage der Osterfeiertage wirkten sich positiv auf die Nachfrage aus.
Weichenstellungen für mehr Wettbewerb und Wachstum
unter anderem in folgenden Ländern:
Frankreich mit der Liberalisierung des nationalen Bus­
linienfernverkehrs seit August 2015.
Norwegen mit erstmaliger Ausschreibung im SPV im
Februar 2016 und geplanter Betriebsaufnahme Ende 2018.
Niederlande mit Verzicht der niederländischen Staatsbahn Nederlandse Spoorwegen (NS) auf Teilnahme an
inländischen Ausschreibungen im SPNV, um stärker als
Partner für lokale Aufgabenträger wahrgenommen zu
werden.
Europäischer SPV mit signifikanter Steigerung der Ver­­­
kehrs­leistung. Merkliche Zugewinne nicht nur in Deutschland, sondern unter anderem auch in
Tschechien (+ 9,6% im ersten Quartal 2016), getrieben
durch intensiven Wettbewerb der tschechischen Staatsbahn České dráhy (CD) mit privaten Anbietern RegioJet
und LEO Express,
Spanien (+ 5,0% im ersten Quartal 2016), gestützt durch
Ausbau von Hochgeschwindigkeitsverbindungen und
umfangreiche Platzierung von Billigtickets durch spanische Staatsbahn RENFE.
Europäischer Buslinienfernverkehr expandiert weiter mit
hoher Dynamik insbesondere im kürzlich liberalisierten
französischen Markt. Anbieter orientieren sich zunehmend
international und suchen Kooperationen:
FlixBus schließt im Januar 2016 Kooperation mit österrei­
chischer Blaguss-Gruppe und im Mai 2016 mit PolskiBus.
com für weitere Expansion nach Osteuropa. Zudem über­
­nimmt FlixBus ab Juli 2016 das Geschäft des britischen
Konkurrenten megabus.com auf europäischem Festland.
Hellö startet ab Juli 2016 als eigene Fernbusmarke der
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit internationalen Verbindungen aus und durch Österreich.
Starshipper übernimmt 5% an SNCF-Fernbusmarke
Ouibus und gibt eigenen Markenauftritt auf.
μμ
μμ
SCHIENENPER SONENVERKEHR
Signifikanter Anstieg der Verkehrsleistung im ersten
Quartal (+ 4,2%) im Schienenpersonenverkehr (SPV)
trotz sinkender Kraftstoffpreise unter anderem durch
expansive Preisaktionen und Angebotsausweitungen im
Schienenpersonenfernverkehr (SPFV). Wegfall un­­wet­­­ter­
bedingte Infrastrukturschäden und GDL-Streiks.
Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit moderaten
Zugewinnen im ersten Quartal (+ 0,8%), dabei Markt
hart umkämpft, DB Regio mit merklichen Einbußen
durch Ausschreibungsverluste und damit verbundene
Betriebsübergänge an Wettbewerber.
SPFV mit starken Zuwächsen im ersten Quartal (+ 9,6%).
Positiver Effekt durch Inbetriebnahme der Neubau­
strecke VDE 8.2 Erfurt – Leipzig/Halle und Spar­­preis­
offensive von DB Fernverkehr.
μμ
μμ
μμ
ÖFFENTLICHER STR A SSENPER SONENVERKEHR
Nach moderatem Plus im Vorjahr segmentübergreifend
leicht wachsende Verkehrsleistung.
Buslinienfernverkehr weiter ausgebaut, allerdings mit
deutlich nachlassender Dynamik. Monatliches Angebotsvolumen stagniert seit Jahresbeginn. Wachstum
nur noch durch regionale und grenzüberschreitende
Verkehre, Rückgänge dagegen auf innerdeutschen
Hauptstrecken. Durchschnittliche Preise gehen weiter
zurück. Marktführer in Deutschland weiter FlixBus mit
Abstand vor dem DB-Konzern mit seinen beiden Marken
berlinlinienbus.de und IC Bus sowie dem Postbus.
Busliniennahverkehr mit soliden Zugewinnen im ersten
Quartal (+3,1%). Erweiterung des Berichtskreises beim
Statistischen Bundesamt relativiert jedoch Anstieg.
DB -Busverkehre mit merklichen Rückgängen durch
nach­­lassende Nachfrage im ländlichen Liniennahverkehr und Bereinigung des Angebotsportfolios.
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
007
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μ μGÜTERVERKEHR UND LOGISTIK
μμDeutscher Güterverkehr
μμBasierend auf der Mautstatistik des Bundesamtes für
Gesamtmarktentwicklung im Auftaktquartal 2016 nach
eigenen Berechnungen schwach. Stützend wirkt vor allem
der Leistungsanstieg im Straßengüterverkehr:
Preis- und Wettbewerbsdruck hat sich inter- und intramodal weiter erhöht.
Anhaltend nachteilige Kostenentwicklung der Schiene
gegenüber Lkw und Binnenschiff schwächt Wettbewerbs­
­position weiter.
Leistung der Binnenschifffahrt im ersten Quartal 2016
um 7,7% unter Vorjahresniveau mit deutlichen Rückgängen in den Bereichen Getreide, Kohle, Metalle/Metall­
­erzeugnisse sowie Erze/Steine/Erden. Auch Containerverkehre mit negativer Entwicklung. Neben insgesamt
schwachen Konjunkturimpulsen vor allem zurückzuführen auf Hochwasser und starke Entwicklung zu Jahres­
­beginn 2015.
Güterverkehr wird das Wachstum durch im Ausland
zugelassene Fahrzeuge getragen. Überdurchschnittlich
entwickeln sich dabei weiter die Lkw aus Kroatien,
Rumänien, Bulgarien, Litauen, Slowenien und Polen.
μμ
μμ
μμ
SCHIENE
Im ersten Jahresdrittel 2016 entwickelte sich der Schie­nen­
­g­üterverkehr nach eigenen Berechnungen verhalten
positiv und damit schwächer als erwartet. Gründe waren
unter anderem ausbleibende Impulse aus Schlüsselindus­
­trien wie zum Beispiel Montan und Chemie. Die in der
amt­­lichen Statistik dargestellte unterjährige Entwicklung
ist aufgrund einer Datenrevision für das Jahr 2015 überzeichnet.
Während DB-Verkehrsleistung im ersten Halbjahr 2016
unter dem Vorjahresniveau blieb, setzte sich die überdurchschnittliche Entwicklung und damit auch die
Verbesserung der Marktposition der konzernexternen
Bahnen fort.
Ursache für die gute Entwicklung der Wettbewerber
sind vor allem ein deutlich geringerer Anteil an Montan­
verkehren, ein geringer Anteil der besonders stark in
Konkurrenz zum Lkw stehenden Einzelwagenverkehre
und intramodale Verkehrsverlagerungen.
μμ
μμEuropäischer Schienengüterverkehr
Die Verkehrsleistung im europäischen Schienengüterverkehr
(EU 28, Schweiz und Norwegen) ging im ersten Quartal
2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit rund 1,5%
leicht zurück, wobei sich vor allem die hohen Rückgänge in
Großbritannien, Lettland und Kroatien negativ auswirkten.
Im ersten Quartal 2016 hat sich der Rückgang der Kohle­
­verkehre in Großbritannien mit 75% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verstärkt fortgesetzt. Ursache ist die drastische Erhöhung der britischen Kohlendioxidsteuer 2015.
In der Folge ging der Gesamtmarkt in Großbritannien im
ersten Quartal 2016 um 27% zurück. Von dieser Entwicklung
ist DB Cargo UK besonders betroffen, sodass die Verkehrs­
leistung im ersten Halbjahr 2016 um über 20% sank. In
Polen ging die Verkehrsleistung der Güterbahnen per Mai
2016 um 0,4% zurück. DB Cargo Polska konnte seine Ver­
kehrsleistung im ersten Halbjahr um 7% steigern. In Frankreich ging die Verkehrsleistung im ersten Quartal 2016
gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 1% leicht zurück.
Damit hat sich die positive Entwicklung des Jahres 2015
nicht fortgesetzt. Euro Cargo Rail (ECR) entwickelte sich
unter dem Markt.
μμ
μμ
STR A SSE
Verkehrsleistungsanstieg bis Mai 2016 nach eigenen
Berechnungen um über 2%.
Neben kräftigen Impulsen aus bedeutender Baubranche
auch durch positive Konsumstimmung gestützt.
Straße profitiert weiterhin von niedrigen Dieselkosten.
μμEuropäischer Landverkehr
Nach wechselhaftem Jahresstart 2016 hat der europäische
Landverkehrsmarkt eine positive Volumenentwicklung
erlebt. Bis Mai 2016 hat sich der Gesamtmarkt über dem
Niveau des Vorjahreszeitraums entwickelt. Die Preisentwicklung ist weiterhin stark vom niedrigen Dieselpreis
beeinflusst. Zudem bleibt der Wettbewerbsdruck unvermindert stark. Somit schlägt sich die positive Volumen­
ent­wicklung nur eingeschränkt im Umsatz nieder.
Die Marktsituation spiegelt sich auch bei DB Schenker
wider. Sendungsvolumen und Umsatz stiegen leicht an.
μμ
μμ
μμ
μμLuftfracht
Der globale Luftfrachtmarkt liegt per Mai 2016 unter dem
Vorjahreszeitraum (–2,3%). Einer der Hauptgründe dafür
ist der US -Hafenstreik 2015. Dieser führte zu einem
Anstieg der Nachfrage in der Luftfracht im ersten Quartal
2015. Hierdurch reduzierten sich die diesjährigen Wachstumsraten im Vorjahresvergleich. Besonders betroffen
waren die Handelsrouten zwischen APAC und den USA .
008
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — G eschäfts - und R ahmenbedingungen
Überkapazitäten und ein gesunkener Treibstoffpreis übten
Druck auf die Luftfrachtraten aus, die sich bis Mai 2016 noch
nicht stabilisiert haben.
DB Schenker verzeichnete ein Volumenwachstum
von 0,9%.
Rendite. Auch die Verrechnung von Gemeinkosten und die
Abgrenzung der Kosten regulierter und nicht regulierter
Bereiche sollen analysiert werden. Mit einem Abschluss des
Verfahrens ist frühestens 2017 zu rechnen.
μμEinigung im Bescheid
Seefracht
zu Reisendeninformationen
μμ
Mit einem Wachstum bis April 2016 von rund 3% verzeichnete die globale Seefracht im ersten Halbjahr 2016 eine
positive Entwicklung. Getrieben wird diese insbesondere
von der Route Intra-Asien.
Das Marktwachstum reicht jedoch nicht aus, um Kapazi­
tätszuwächse auszulasten. Dies drückte die Frachtraten.
Allianzen zwischen Carriern sollen zu einer besseren Auslastung und einem höheren Preisniveau führen.
DB Schenker verzeichnete einen Volumenzuwachs
von 2,4%.
μμKontraktlogistik
Im Kontraktlogistikmarkt setzte sich der Wachstumstrend
der letzten Jahre im ersten Halbjahr 2016 fort. Die ins­
gesamt hohe Wachstumsdynamik, insbesondere in den
asiatischen Märkten, blieb weiterhin bestehen. Die Nachfrage nach dedizierten Lösungen im Bereich Industrial und
Healthcare hat sich im Berichtszeitraum leicht verbessert.
DB Schenker erzielte im ersten Halbjahr 2016 ein währungskursbereinigtes Umsatzwachstum in Höhe von über
10%.
Im Juli 2015 erließ das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) einen
Bescheid, der die DB Sta­tion&Service AG (DB S&S AG) zu
einer Fahrgastinformation ver­­pflichtet, die über den aktuellen Stand weit hinausgeht. Die DB S&S AG legte gegen
den Bescheid mit aufschiebender Wirkung Widerspruch
ein. Anfang Oktober 2015 ging der DB S&S AG der Widerspruchsbescheid zu, in dem zum Teil auf die Argumente der
DB S&S AG eingegangen wurde. Allerdings waren auch die
dort genannten Anforderungen praktisch zum Teil schwer
realisierbar beziehungsweise erklärungsbedürftig. Zur
Wahrung der aufschiebenden Wir­­kung wurde im November 2015 eine Anfechtungsklage eingereicht. Parallel dazu
wurden mit dem EBA Gespräche geführt mit dem Ziel einer
außergerichtlichen Einigung. Dies wurde im Mai 2016 mittels einer Ergänzung des Widerspruchsbescheids erreicht.
Die DB S&S AG hat daraufhin die Klage gegen den Bescheid
zurückgenommen. Die Realisierung der umzusetzenden
Anforderungen an die Reisenden­­information wird zusätzliche Kosten verursachen.
μμZivilverfahren zu
Infrastrukturnutzungsentgelten
SCHIENENINFRASTRUKTUR
IN DEUTSCHLAND
μμ
Die Zahl der Infrastrukturkunden ist im ersten Halbjahr
2016 weiter leicht angestiegen. Auch die Trassennachfrage
entwickelte sich leicht positiv.
Im ersten Halbjahr 2016 war die Zahl der Stationshalte
im SPNV nahezu konstant. Durch Ausschreibungsgewinne
im Regionalverkehr ist der Anteil von konzernexternen
Bahnen gestiegen.
μμPolitisches Umfeld
μ μREGULATORISCHE UND
VERKEHRSPOLITISCHE THEMEN
IN DEUTSCHLAND
μμÜberprüfung des Stationspreissystems
Im Februar 2016 hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) eine
vertiefte Überprüfung der Stationsentgelte eingeleitet.
Untersucht werden soll insbesondere, ob die kostenorientiert gebildeten Entgelte ihrer Höhe nach angemessen sind.
Gegenstand der Prüfung sind die Kostenbasis der Entgeltkalkulation für die Stationspreisliste 2014 und die erzielte
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem
Jahr 2011 können Eisenbahninfrastrukturnutzungsentgelte
zivilgerichtlich am Maßstab des § 315 BGB auf ihre Billigkeit überprüft werden, auch wenn die BNetzA den Entgelten
nicht widersprochen hat und diese regulierungsrechtlich
wirksam sind. In diesem Zusammenhang ist derzeit vor den
Zivilgerichten eine Vielzahl von Rechtsstreitigkeiten zwischen DB Netz AG und DB S&S AG auf der einen Seite und
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) beziehungsweise
Aufgabenträgern auf der anderen Seite anhängig. Gegenstand der Verfahren ist die Überprüfung der Billigkeit der
Nutzungsentgelte. Zum Teil werden zudem kartellrechtliche Ansprüche geltend gemacht. Der überwiegende Teil
dieser Rechtsstreitigkeiten betrifft Entgelte, die als Regionalfaktoren oder nach dem Stations­preissystem 2005
erho­ben wurden. Im September 2015 hat das Landgericht
(LG) Berlin ein laufendes Zivilverfahren ausgesetzt und
den Europäischen Gerichtshof (EuGH) um eine Vorabent­
scheidung über die Anwendbarkeit der zivilrechtlichen
Billig­­keitskontrolle ersucht. Ebenfalls Ende 2015 hat das
009
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
Bundesverfassungsgericht (BVerfG) mehreren Verfassungs­
be­­schwerden der DB Netz AG und der DB S&S AG stattgegeben, mit denen diese sich gegen die Nichtzulassung
von Revisionen gegen Urteile verschiedener Oberlandes­
gerichte durch den BGH wendeten. Das BVerfG sah in diesen
Beschlüssen das Recht der beiden Gesellschaften auf rechtliches Gehör verletzt und verwies die Sache an den BGH
zurück. Der BGH hat mittlerweile in einem Verfahren um
Stationsentgelte ebenfalls den EuGH um eine Vorabent­
scheidung ersucht. Unterdessen sind nahezu sämtliche
Verfahren vor den Landgerichten und Oberlandesgerichten
bis zu einer Entscheidung des EuGH ausgesetzt worden.
Die Entscheidungen des BVerf G und des BGH sowie die
Vorlage an den EuGH sind ein wichtiger Schritt zur Klärung
der Frage, ob die Zivilgerichte, wie bisher in den meisten
Verfahren unterstellt, die Vorschrift des § 315 BGB parallel
zu den Regelungen des Eisenbahnrechts anwenden dürfen.
Im Vorabentscheidungsverfahren vor dem EuGH fand am
13. Juli 2016 eine mündliche Verhandlung statt. Es ist noch
offen, wann der EuGH ein Urteil treffen wird. Zukünftig
werden solche Verfahren entsprechend den neuen Regelungen im EISENBAHNREGULIERUNGSGESETZ [SEITE 01 1] nicht
mehr möglich sein.
μμKlage des Landes Sachsen-Anhalt
Das Land Sachsen-Anhalt hat gegen die DB Netz AG, die
DB Regio AG und die DB AG eine Klage auf Kartellschadenersatz erhoben. Die Klage ist auf eine vermeintlich rechtswidrige Trassenpreisgestaltung der DB Netz AG durch die
Erhebung von Regionalfaktoren in den Jahren 2003 bis 2011
gestützt. Die beklagten DB-Unternehmen werden sich gegen
die Klage verteidigen. Im Gegenzug bestehen bei der DB
Regio AG gegen das Land Sachsen-Anhalt noch offene verkehrsvertragliche Forderungen auf Erstattung von gestiegenen Infrastrukturnutzungskosten für die Jahre 2008 ff.
Ω WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN SEITE 028
μμVertragsverletzungsverfahren der
EU -Kommission fortgeführt
Ende Oktober 2014 reichte die Europäische Kommission
Klage gegen den Bund wegen angeblicher Nichtbeachtung
der EU -Vorschriften über die finanzielle Transparenz im
Eisenbahnsektor vor dem EuGH ein. In dem bereits seit 2012
geführten Vertragsverletzungsverfahren hat die Bundes­­
regierung die Vorwürfe der Europäischen Kommission
bereits mehrfach entkräftet und ausführliche Informationen über die Finanzbeziehungen im DB-Konzern zur Verfügung gestellt. Ende Mai 2016 hat der Generalanwalt seine
Schlussanträge veröffentlicht. Ein Urteil des EuGH ist in der
zweiten Jahreshälfte zu erwarten.
μ μREGULATORISCHE UND VERKEHRS­
POLITISCHE THEMEN IN EUROPA
μμNeues Gesetz für Busverkehre
in Großbritannien
Zu einem neuen Gesetz zur Regelung von Busverkehren in
Großbritannien (Bus Services Bill) wurden im Juni weitere
Einzelheiten veröffentlicht. Ziel des Gesetzes ist es, bessere
Voraussetzungen für Partnerschaften in der Busbranche,
außer­­­­­­­­halb Londons, zu schaffen, die Reisendeninformation
deut­­lich zu verbessern und die Möglichkeit zur Franchisevergabe auf lokaler Ebene einzuführen.
μμWettbewerbsuntersuchung im
Zusammenhang mit Northern-RailVergabe in Großbritannien
Im Mai 2016 hat die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) eine »Phase Two«Untersuchung infolge des Gewinns von Northern Rail durch
DB Arriva angekündigt.
Wir gehen dabei davon aus, dass der Betrieb von Nor­
thern Rail neben bestehenden Bus- und Bahnaktivitäten
von DB Arriva in der Region nicht zu einer erheblichen
Beeinträchtigung des Wettbewerbs führt.
Bei den Untersuchungen arbeitet DB Arriva eng mit der
CMA zusammen. Die CMA erwartet die Fertigstellung des
Abschlussberichts bis zum 3. November 2016.
μμLiberalisierung des Schienen­personen­verkehrs in Dänemark
Das dänische Ministerium für Verkehr und Bau hat die
Planungsphase der Liberalisierung des Schienenpersonen­
verkehrs in Dänemark begonnen.
μμReformen für öffentliche
Dienstleistungen in Italien
Im Februar wurde der Entwurf der Gesetzesverordnung
zur Reform der Regulierung von lokalen öffentlichen
Dienstleis­tungen in Italien veröffentlicht. Die Maßnahmen
umfassen Anreize für Ausschreibungsverfahren, gerechte
Ausschreibungsregeln, Regeln und Unterstützung zur
Flottenerneuerung und Maßnahmen zur Bestimmung von
Tarifen und Fahrscheinverkauf.
μ μWEITERENTWICKLUNG DES
VERKEHRS- UND ORDNUNGS­P OLI­TI­S CHEN RECHTSRAHMENS
μμErhöhung der Regionalisierungsmittel
Für 2016 erhöht der Bund die Regionalisierungsmittel, mit
denen die Länder insbesondere den SPNV bestellen, auf
insgesamt 8,2 Mrd. €. Davon sollen 8 Mrd. € gemäß Kieler
Schlüssel unter allen Ländern verteilt werden. Weitere
010
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — G eschäfts - und R ahmenbedingungen
199 Mio. € erhalten nur die ostdeutschen Länder, 1 Mio. € ist
für das Saarland bestimmt. In den Jahren 2017 bis 2031
werden die Regionalisierungsmittel jährlich um 1,8%
erhöht. Die Länder weisen dem Bund regelmäßig die konkrete Verwendung der Gelder nach. Die Verteilung der
Regionalisierungsmittel wird in einer Rechtsverordnung
geregelt, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf.
rungsvorschriften sowie zu einer deutlichen Ausdehnung
der Kompetenzen der BNetzA kommen. Es ist daher nicht
auszuschließen, dass sich infolge des Gesetzes Belastungen
für den DB-Konzern ergeben. Anfang Juli wurde das GESETZGEBUNGSVERFAHREN ABGESCHLOSSEN [SEITE 0 4 6] .
μμFortschritte beim vierten Eisenbahnpaket
Am 1. Januar 2016 ist das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
(KWKG) 2016 in Kraft getreten. Das Gesetz führt zu einer
Erhöhung der KWKG -Umlagesätze. Für die Abwicklung des
KWKG -Belastungsausgleichs übernimmt das Gesetz die im
EEG bereits vorgesehene Definition der Abnahmestelle für
Schienenbahnen. Daneben werden die Betreiber von
geschlossenen Verteilernetzen in die Abwicklung des Belastungsausgleichs einbezogen; dies betrifft auch die Schiene
mit ihrer Vielzahl an Stromverteilernetzen (zum Beispiel in
Bahnhöfen). Insgesamt führt das für den DB -Konzern im
Jahr 2016 zu einer Belastung von rund 3 Mio. €.
Die technische Säule des vierten Eisenbahnpakets ist am
26. Mai 2016 von der EU veröffentlicht worden und trat am
15. Juni in Kraft. Die Gesetzesreform, die bis 2019 in nationales Recht umzusetzen ist, zielt auf den weiteren Abbau
technischer Marktzugangsbarrieren im europäischen Eisenbahnraum und auf die Verbesserung der intermodalen
Wettbewerbsfähigkeit ab.
Zum politischen Teil des vierten Eisenbahnpakets gab
es im April 2016 eine Einigung zwischen Europäischem Parlament, Rat und Kommission. Diese muss im weiteren
Gesetzgebungsprozess noch von Rat und Parlament formal
angenommen werden. Die Neuregelungen schärfen die
Vorgaben zur Unabhängigkeit des Infrastrukturbetreibers
und stärken die Transparenz von Finanzbeziehungen innerhalb von Bahnunternehmen. Die Regelungen des vierten
Eisenbahnpakets sind zudem ein weiterer Schritt hin zur
Öffnung der Märkte für den Schienenpersonenverkehr in
Europa. Ab Dezember 2020 besteht ein Marktzugangsrecht
(Open Access) für den gesamten eigenwirtschaftlichen
Schienen­personenverkehr (national und grenzüberschreitend). Die direkte Vergabe gemeinwirtschaftlicher Schienenpersonenverkehrsleistungen unterliegt zukünftig
strengen Effizienz- und Leistungskriterien.
μμUmsetzung der Richtlinie 2012/34/EU
μμNeuordnung der Beschäftigungs­
μμHöhere EEG-Umlage 2016
Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014
beträgt der von den Schienenbahnen im Rahmen der
Besonderen Ausgleichsregelung zu entrichtende EEG -Satz
für den Fahrstrom 20% der vollen EEG -Umlage. Für 2016 hat
sich die EEG -Umlage um 0,18 ct/kWh auf 6,354 ct/kWh
erhöht. Dies führte zu einem Anstieg des EEG -Satzes für
den Fahrstrom auf 1,271 ct/kWh.
μμKraft-Wärme-Kopplungsgesetz
in Kraft getreten
(Recast) in nationales Recht
bedingungen in Frankreich
Die Richtlinie 2012/34/EU zur Schaffung eines einheitlichen
europäischen Eisenbahnraums (Recast) ist in deutsches
Recht umzusetzen. Grundsätzlich sollen die EU -Vorgaben
eins zu eins umgesetzt werden, um die Chancengleichheit
im europäischen Binnenmarkt zu sichern. Zu diesem Zweck
hat das Bundeskabinett am 13. Januar 2016 den Entwurf
zum Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs im Eisenbahnbereich beschlossen. Zentraler Bestandteil ist das Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG), daneben sollen unter
anderem Änderungen im Allgemeinen Eisenbahngesetz
vorgenommen werden.
Das Gesetz geht in Teilbereichen deutlich über die
Recast-Vorgaben hinaus und führt insgesamt zu einer erheb­
­lichen Verschärfung des Regulierungsrahmens. So wird es
unter anderem zu einer Verschärfung der Entgeltregulie-
Mit dem Gesetz zur französischen Bahnreform wurde
2014 festgelegt, bis Ende Juni 2016 die Beschäftigungsbedingungen für den gesamten Schienenverkehrssektor
einheitlich festzuschreiben. Das Modell ist dreistufig
angelegt. ­Die Basis bildet ein am 9. Juni 2016 veröffentlichtes Sockeldekret der Regierung, das im Schwerpunkt
Arbeitszeit­regelungen enthält. Dieses wird ergänzt durch
einen Branchentarifvertrag sowie Haustarifverträge. In
Teilen werden die Arbeiten am neuen Tarifrahmen nach
der Sommerpause fortgesetzt. Die Festschreibung der
Beschäftigungsbedingungen in der Nähe des SNCF-Niveaus
bedroht insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit des
Schienengüterverkehrs.
011
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
PROFITABLER QUALITÄTSFÜHRER
μμ Pünktlichkeitswerte leicht verbessert
μμ Umsatz auf vergleichbarer Basis leicht gestiegen
μμ Wertmanagementkennzahlen entwickeln sich uneinheitlich
μμPünktlichkeit verbessert
μμDurch eine Automatisierung wird die Wagenorientie-
μμ Zentraler Indikator für die Produktqualität
μμ Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit im
Rahmen des Programms Zukunft Bahn
laufen
μμ Pünktlichkeit im Schienenpersonenverkehr
leicht gestiegen
μμ
μμ Schienengüterverkehr mit deutlicher Verbesserung
≈
1. Halbjahr
2016
2015
Schiene DB -Konzern in Deutschland
94,6
93,6
94,4
Schienenpersonenverkehr in Deutschland
94,8
93,7
94,6
Pünktlichkeit [in %]
1. Halbjahr
2015
μμ
Die Pünktlichkeitswerte für den DB-Konzern in Deutschland
und den Schienenpersonenverkehr in Deutschland sind
leicht gestiegen, wobei die ENTWICKLUNG IM FERN-, REGIONALUND GÜTERVERKEHR [SEITE 025 FF.] unterschiedlich war.
Der Anstieg des Pünktlichkeitswerts für den DB-­Kon­
zern ist maßgeblich auf die verbesserte Pünktlichkeit im
Schie­nen­­güterverkehr zurückzuführen.
Durch gezielte Maßnahmen im Rahmen von ZUKUNFT
BAHN
konnte das gesteigerte Bauvolumen, ohne
zusätzliche negative Wirkung auf die Pünktlichkeit ab­­ge­wickelt werden. Zudem ist im Rahmen von ZUKUNFT
BAHN
eine Stabilisierung des Pünktlichkeitsverlaufs
im Fernverkehr gelungen.
μμ
μμVerbesserungsmaßnahmen
im Fokus
μμ
μμ Zahlreiche Maßnahmen umgesetzt oder eingeleitet
[SEITE 00 4] zielt auf Verbesserung
μμ Zukunft Bahn μμ
der Produktqualität
μ μPRODUKTQUALITÄT
μμSeit Jahresbeginn sind mehr als 1.000 Multizuganzeigen
an über 70 Bahnhöfen installiert worden. Mit ihnen
erhalten Reisende Informationen über die nächsten drei
Abfahrten am Bahnsteig. Auch Gleisverlegungen von
Folgezügen werden angezeigt. Bis Jahresende werden
an 120 Bahnhöfen 2.000 dieser Anzeigen installiert sein.
μμ
012
rung, kommend von 84% im Januar 2016, mittlerweile zu
rund 97% korrekt angezeigt. Bis Ende 2016 wollen wir
99% erreichen. Darüber hinaus werden dann auch die
Wagennummern der ICE-Züge erstmals im DB Navigator
angezeigt.
Im Regionalverkehr werden Kunden zusätzlich über den
Streckenagenten im Störungsfall schnell und individuell
informiert. Der Streckenagent gibt Auskunft über alternative Reisemöglichkeiten und Ersatzverkehre und kann
in Bayern, NRW, Baden-Württemberg und SchleswigHolstein genutzt werden.
Das ReSET-Programm zielt auf die Beseitigung aller
Funktionsstörungen ab. Bisher haben die ICE dieses
Programm durchlaufen. Dazu gehörten neben der intensiven Reinigung die Funktionsfähigkeit aller Toiletten,
funktionierende Klimaanlagen, Sauberkeit des Zuges,
Verfügbarkeit der Bordküche und des gastronomischen
Angebots sowie WLAN. Die IC-Flotte wird im zweiten
Halbjahr 2016 folgen.
Aktuell rüsten wir bundesweit 2.100 Aufzüge und 1.000
Fahrtreppen an rund 1.000 Bahnhöfen mit einer Fernüberwachung aus. Die umgerüsteten Aufzüge und Fahr­
treppen melden selbstständig und in Echtzeit Störungen
an die Betriebszentralen der Bahnhöfe. Reparaturen
werden dann umgehend veranlasst. Die Hälfte dieser
Aufzüge und Fahrtreppen wurde entsprechend ausgestattet, bis Ende 2016 wird die Ausrüstung abgeschlossen.
An 53 Bahnhöfen wird seit Februar 2016 intensiver
gerei­­nigt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Grund­
reinigung sowie der Glasreinigung von Hallendächern.
Die Vorbereitungen für die Modernisierung von 31 unterirdischen S -Bahn-Tunnelbahnhöfen laufen. Bereits bis
Ende 2016 führen wir über 200 Quick-Win-Maßnahmen
wie beispielsweise den Austausch von Vitrinen oder die
Erneuerung von Bodenbelägen durch. Davon ist bereits
die Hälfte umgesetzt.
Die ICE-Flotte wird mit einer neuen WLAN -Technologie
ausgestattet. Neun ICE sind mit der neuen Technik im
Testbetrieb. Bis Ende 2016 werden alle ICE umgerüstet.
Die neue Technik ist Basis für kostenloses WLAN in der
2. Klasse.
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — P ro f itabler Q ualitäts f ü hrer
μ μPREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS
μμ Seit April 2016 bietet die App »Bahnhof live« Ankunfts-
μμDer neue BahnCard Business-Planer dient als schnelle
μμ
μμ
Entscheidungshilfe beim Kauf einer BahnCard Business.
Nach Eingabe der geplanten Reisen in der gewünschten
Klasse berechnet das Tool sofort die Rentabilität der
einzelnen BahnCards Business. Darüber hinaus erhält
der Kunden eine Empfehlung für die rentabelste Karte.
Nach dem Erfolg der 19-€-Sparpreis-Aktion im Vorjahr
werden wieder Fahrten mit ICE und IC/EC zwischen zwei
Fernverkehrsbahnhöfen zu diesem Preis angeboten.
Ab dem 1. Juli wird erstmals ein Sommer-Ticket für flexibles Reisen angeboten. Zum Preis von 96 € erhalten
junge Reisende bis 26 Jahre Tickets für vier einfache, frei
wählbare Fahrten innerhalb Deutschlands.
μμ
μμ
μ μPRODUKTINNOVATION
μμMit den bahn.business reports bieten wir Geschäfts-
μμ
μμ
μμ
μμ
kunden ein Instrument zur effizienteren Steuerung von
Geschäftsreisen. Dabei stehen alle Kennzahlen der
Bahnnutzung online zur Verfügung und es können Ausgaben für Tickets und BahnCards, Reiseklassen oder
Fahrtenanzahl für das gesamte Unternehmen besser
analysiert werden.
Funktionalitäten, Design und Interaktion von bahn.de
werden überarbeitet. Eine übersichtlichere Darstellung
der Themenbereiche, die Fokussierung auf relevante
Informationen und ein vereinfachter Einstieg in die
Bu­­chung verbessern die Nutzerführung. Ergänzend
werden auch Rubriken- und Unterseiten überarbeitet
und stufenweise eingeführt. Zudem wird das Portal
auf die mobile Touch-Nutzung optimiert.
Im ICE Portal stehen den Reisenden neue Angebote zur
Verfügung. Neben dem Ausbau der kostenfreien Information und neuen redaktionellen Beiträgen rund ums
Reisen wurde eine Kinderwelt mit Comics, Kurzfilmen
und Spielen ergänzt. Regelmäßig wechselnde kostenfreie Hörbücher stehen ebenfalls zur Verfügung.
Die DB Mitfahrer-App ermöglicht es, sich für Fahrten zu
verabreden und durch das Teilen des Tickets Geld zu
sparen. Seit April 2016 wird sie in Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz und dem Saarland angeboten.
Die App »Wohin Du Willst« integriert alle Formen der
Mobilität im ländlichen Raum. Bedarfsverkehre können
direkt aus der App bestellt werden.
und Abfahrtszeiten, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie- und Dienstleistungsangebote und Lagepläne.
Zudem können sich Nutzer erstmals den Wagenstand
laut Aus­hang­­plan auch digital anzeigen lassen.
Abgeleitet aus den regelmäßigen Kundenbefragun­gen
wird der Bedarf an mehr Informations- und Buchungs­
mög­­­­lichkeiten regionaler Angebote über den DB Navi­
­­ga­­­­tor und bahn.de umgesetzt. Den Start bildet der
Mün­­chner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), dessen
Angebote seit Mai 2016 in den DB Navigator integriert
sind. Weitere Verbundtarife folgen sukzessive.
Seit April 2016 können Kunden Flinkster und Call a Bike
schneller und einfacher buchen. Durch die Integration
in den DB Navigator wurde die Anschlussmobilität entlang der Reisekette von Tür zu Tür vereinfacht.
Kunden können sich online über »strecken.info« über
bevorstehende Baustellen auf dem Streckennetz informieren.
DB Arriva hat das erste mobile Ticketingsystem in
Wales/Großbritannien auf den Markt gebracht. Dieses
ist auf allen wichtigen Routen vorhanden.
Ein kostenloses Kinderbetreuungsangebot wird testweise auch außerhalb der Sommerferien in ausgewählten
Fernverkehrszügen angeboten.
Seit März bieten wir auch Echtzeitdaten für grenzüberschreitende Verbindungen. So können Kunden online,
auf Fahrzeugdisplays oder Informationstafeln erfahren,
ob ihr ICE pünktlich ankommt und wie die Anschluss­
situation ist.
Im April 2016 waren wir an der Markteinführung des
Berliner Start-ups CleverShuttle, eines neuen Tür-zu-TürService mit Hybrid- und Elektroautos, beteiligt.
DB Energie hat im Januar 2016 das webbasierte Kun­­­den­
­­portal »Mein DB Energie Manager« eingeführt. Die Kun­
den können ihre Energiedaten in Echtzeit analysieren
und Maßnahmen ableiten. Die Transparenz der Energie­
daten und unser Know-how über Energiemärkte ermöglicht es unseren Kunden, nachhaltig Energie und CO₂ zu
reduzieren und somit Kosten zu senken.
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
013
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμErtrags-, Finanz-
UMSATZSTRUKTUR ANNÄHERND UNVER ÄNDERT
und Vermögenslage
≈
Umsatzstruktur nach Geschäftsfeldern [in %]
μμ Operatives Ergebnis verbessert
μμ Weiterhin Beeinträchtigungen durch Marktumfeld
DB Arriva
13 (12)
Eisenbahn in
Deutschland
49 (48)
und Aufwandsbelastungen
μμ Netto-Finanzschulden erhöhten sich
μμ ROCE verbesserte sich, übrige Wertmanagement­
DB Schenker
37 (39)
Sonstige/
Konsolidierung
1 (1)
kennzahlen verschlechterten sich
μ μERTRAGSLAGE
μμÄnderungen im Vergleich zum
1. Halbjahr 2016 (1. Halbjahr 2015)
ersten Halbjahr 2015
Die Aufwands- und Ertragsentwicklung wurde im ersten
Halbjahr 2016 nicht wesentlich durch VER ÄNDERUNGEN IM
KON­S OLI­D IERUNGS­K REIS [SEITE 05 7 F.] beeinflusst.
Die GESCHÄFTSFELDSTRUKTUR [SEITE 05 7] hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 im Rahmen des Konzernumbaus teilweise verändert. Zur besseren Vergleichbarkeit
wurden die Werte des ersten Halbjahres 2015 entsprechend
angepasst.
Auf der Ebene der Geschäftsfelder gab es im ersten Halbjahr
2016 in der Umsatzstruktur keine wesentlichen Änderungen.
≈
Außenumsatz nach Regionen
[in Mio. €]
Deutschland
1. Halbjahr
Umsatz bereinigt [in Mio. €]
DB -Konzern
Sondereffekte
DB -Konzern bereinigt
Konsolidierungskreisänderungen
Veränderung
2016
2015
absolut
%
20.033
19.960
+73
+ 0,4
0
40
– 40
–
20.033
20.000
+33
+ 0,2
–100
0
–100
–
Währungskurs­änderungen
279
–
+279
–
DB -Konzern – vergleichbar
20.212
20.000
+212
+ 1,1
Die Umsatzentwicklung war im ersten Halbjahr 2016 auf
dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums, auf
vergleichbarer Basis etwas besser. Die positive Entwicklung
insbesondere bei DB Fernverkehr, DB Netze Fahrweg und
DB Arriva wurde vor allem durch Währungskurseffekte
sowie die operative Entwicklung bei DB Schenker (unter
anderem infolge gesun­kener Frachtraten) und bei DB
Cargo kompensiert.
Der Sondereffekt im ersten Halbjahr 2015 resultierte aus
Erlösschmälerungen für Vorjahre.
Die Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen im
ersten Halbjahr 2016 be­­treffen DB Schenker (+ 62 Mio. €)
und DB Arriva (+38 Mio. €).
Effekte aus WÄHRUNGSKURSÄNDERUNGEN [SEITE 006] entfielen
auf DB Schenker (–162 Mio. €), DB Arriva (–100 Mio. €)
und DB Cargo (–16 Mio. €).
Die UMSATZENTWICKLUNG DER GE­S CHÄFTS­­F ELDER [SEITE 025 FF.]
war im ersten Halbjahr 2016 insgesamt differenziert.
μμ
μμ
μμ
μμ
2016
2015
absolut
%
11.484
11.207
+277
+2,5
– 0,3
Europa (ohne Deutschland)
6.360
6.380
–20
1.230
1.290
– 60
– 4,7
Nordamerika
734
862
–128
–14,8
DB -Konzern bereinigt
≈
Veränderung
Asien/Pazifik
Übrige Welt
μμUmsatz leicht gestiegen
1. Halbjahr
225
261
–36
–13,8
20.033
20.000
+33
+ 0,2
Die Umsatzentwicklung in den einzelnen Regionen war
im ersten Halbjahr 2016 uneinheitlich.
In Deutschland wirkten sich vor allem Anstiege bei
DB Fern­verkehr sowie den Geschäftsfeldern der Infrastruktur aus.
Die Umsatzentwicklung in Europa (ohne Deutschland)
war nahezu stabil. Negative Währungskurseffekte sowie
die operative Entwicklung von DB Cargo wurden dabei
insbesondere durch die positive operative Entwicklung
von DB Arriva nahezu vollständig kompensiert.
In Asien/Pazifik wirkten sich vor allem negative Wäh­
rungskurseffekte aus. Währungskursbereinigt stieg der
Umsatz vor allem aufgrund der Entwicklung in Korea
und Indien.
Die Entwicklung in Nordamerika wurde auch maßgeblich durch negative Währungskurseffekte beeinflusst,
allerdings war auch währungskursbereinigt ein deut­
licher Rückgang zu verzeichnen.
μμ
μμ
μμ
μμ
≈
Außenumsatz nach Regionen [in %]
Deutschland
57 (56)
Europa (ohne
Deutschland)
32 (32)
Asien/Pazifik
6 (7)
Übrige Welt
1 (1)
1. Halbjahr 2016 (1. Halbjahr 2015)
014
Nordamerika
4 (4)
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — P ro f itabler Q ualitäts f ü hrer
μμErgebnisentwicklung
nung im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2015. Die Auswirkun­­gen der Veränderungen im
Konsolidierungskreis und aus Wäh­­rungskurs­­­­effekten sind
in der nachfolgenden Tabelle dargestellt und im Folgenden
nicht mehr erläutert.
Im ersten Halbjahr 2016 wirkten Veränderungen im Kon­­
solidierungskreis insgesamt ertrags- und aufwandserhöhend,
während Währungskurseffekte insgesamt ertrags- und aufwandsmindernd wirkten.
ÜBERLEITUNG AUF DIE BEREINIGTE
ERGEBNISRECHNUNG
Die Überleitung auf die bereinigte Ergebnisdarstellung
er­folgt in zwei Schritten. Das Vorgehen bei den UMGLIE­D E­
RUNGEN UND BEREINIGUNGEN [INTEGRIERTER BERICHT 201 5, SEITE 95]
ist unverändert. Die im Folgenden dargestellte Entwicklung
beschreibt die entsprechend bereinigten Veränderungen
der wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrech≈
1. Halbjahr
Veränderung
Umgliederung
Auszug bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung
[in Mio. €]
Umsatz
2016
20.033
BeteiliAuf-/Abgungszinsung ergebnis
–
–
PPAAmortisation
Bereinigung
Sondereffekte
–
–
20.033
2016
berei2015
nigt bereinigt
20.000
davon
Konsolidierungskreisabsolut
effekte
+33
+100
davon
Währungskurseffekte
%
–279
+ 0,2
Bestandsveränderungen und andere
aktivierte Eigenleistungen
1.254
–
–
–
–
1.254
1.311
– 57
–
–1
– 4,3
Sonstige betriebliche Erträge
1.108
–
–
–
–1
1.107
1.213
–106
+13
–6
– 8,7
Materialaufwand – 9.564
–
–
–
4
– 9.560
– 9.926
+366
– 56
+146
–3,7
Personalaufwand
–7.789
–
–
–
1
–7.788
–7.707
– 81
–24
+74
+1,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen –2.632
–
–
–
1
–2.631
–2.517
–114
–20
+ 51
+ 4,5
EBITDA | EBITDA bereinigt
Abschreibungen
Operatives Ergebnis (EBIT) | EBIT bereinigt
2.410
–
–
–
5
2.415
2.374
+ 41
+13
–15
+1,7
–1.457
–
–
49
–
–1.408
–1.484
+76
–10
+7
– 5,1
+13,1
953
–
–
49
5
1.007
890
+117
+3
–8
Zinsergebnis | Operativer Zinssaldo
–396
22
–
–
1
–373
–387
+14
–0
–0
–3,6
Operatives Ergebnis nach Zinsen
557
22
–
49
6
634
503
+131
+3
–8
+26,0
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen |
Beteiligungsergebnis
Übriges Finanzergebnis
17
–
0
–
–
17
15
+2
–
+0
+13,3
–11
–22
0
–
–
–33
–26
–7
+0
+1
+26,9
PPA-Amortisation Kundenverträge
–
–
–
– 49
–
– 49
– 49
–
–
+1
–
Außerordentliches Ergebnis
–
–
–
–
–6
–6
– 85
+79
–
+1
– 92,9
563
–
–
–
–
563
358
+205
+3
–5
+ 57,3
Ergebnis vor Ertragsteuern OPER ATIVE ERGEBNISENTWICKLUNG POSITIV
Die UMSATZENTWICKLUNG [SEITE 014] war operativ leicht positiv.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen vor allem
infolge geringerer Schadenersatzleistungen bei DB Regio
sowie des Wegfalls von Einmaleffekten bei DB Netze
Fahrweg deutlich unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Der Materialaufwand entwickelte sich operativ rückläufig. Hierbei wirkten sich im Wesentlichen geringere
eingekaufte Leistungen bei DB Schenker infolge gesun­
­­kener Frachtraten aus.
Der Personalaufwand lag vor allem tarifbedingt und aufgrund der Betriebsaufnahme der Northern-Rail-Verkehre
deutlich höher.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen deut­
­lich. Unter anderem wirkten bei DB Arriva höhere Auf­
wendungen für Mieten im Zusammenhang mit Nor­thern
Rail. Bei DB Schenker stiegen die Aufwendungen für
Serviceleistungen und Mieten.
μμ
μμ
μμ
μμ
Im Saldo führte die leicht positive operative Umsatz­ent­
wicklung bei insgesamt rückläufigen Kosten zu einem
Anstieg des bereinigten EBITDA .
Die Abschreibungen lagen insbesondere infolge des
Impairments bei DB Cargo im Vorjahr deutlich unter dem
Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Dementsprechend entwickelten sich auch das bereinigte
EBIT und das operative Ergebnis nach Zin­­sen deutlich positiv.
Der operative Zinssaldo verbesserte sich im Wesentlichen
aufgrund des rückläufigen Zinsniveaus sowie infolge der
Aktivierung von Zinsen im Zusammenhang mit Bauvorhaben.
Die Entwicklung der bereinigten ERGEBNISGRÖSSEN DER
GESCHÄFTSFELDER [SEITE 025 FF.] war differenziert. Insbesondere unsere Infrastrukturgeschäftsfelder sowie DB Arriva
und DB Schenker entwickelten sich positiv. Dämpfend
wirkte unter anderem die Entwicklung von DB Fernverkehr
und DB Regio.
015
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
Die Entwicklung im übrigen Finanzergebnis ergab sich im
Wesentlichen aus Sicherungsgeschäften.
Die positive Entwicklung des außerordentlichen Er­­geb­
­nisses überstieg diesen Effekt deutlich, sodass dementsprechend das Ergebnis vor Ertragsteuern stärker anstieg.
RÜCKGANG DER AUSSERORDENTLICHEN
BELA STUNGEN
≈
1. Halbjahr
davon
EBITwirksam
2016
davon
EBITwirksam
DB Fernverkehr
–
–
–
–
DB Regio
–
–
–
–
Außerordentliches Ergebnis
[in Mio. €]
DB Cargo
2015
0
0
2
2
DB Netze Fahrweg
–3
–3
– 43
– 43
DB Netze Personenbahnhöfe
–1
–1
–2
–2
–
–
–
–
–3
–3
–10
–10
–
–
–33
–33
DB Netze Energie
DB Arriva
DB Schenker
Sonstige/Konsolidierung
DB -Konzern
1
–
1
1
–6
–5
– 85
– 85
Das außerordentliche Ergebnis setzte sich im ersten Halbjahr 2016 im Wesentlichen aus folgenden Sondereffekten
zusammen:
Aufwendungen für Rückstellungsbildungen für Zivilverfahren im Zusammenhang mit Infrastrukturentgelten
bei DB Netze Fahrweg und DB Netze Personenbahnhöfe.
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Auflösung
von Sicherungsgeschäften bei DB Arriva.
Im ersten Halbjahr 2015 resultierten die Sondereffekte
im Wesentlichen aus dem Abgang beziehungsweise der
Re­­struk­­­turierung von Gesellschaften. Darüber hinaus wirkten Effekte infolge von Kartellstrafen bei DB Schenker und
Aufwendungen für Rückstellungsbildungen für Zivil­
verfahren im Zusammenhang mit Infrastrukturentgel­­­­­­ten
bei DB Netze Fahrweg und DB Netze Personenbahnhöfe.
μμ
μμ
ERGEBNIS NACH STEUERN DEUTLICH GESTIEGEN
≈
1. Halbjahr
Veränderung
Auszug Gewinn- und
Verlustrechnung [in Mio. €]
2016
2015
absolut
%
Ergebnis vor Ertragsteuern
563
358
+205
+ 57,3
Ertragsteuern
tatsächliche Ertragsteuern
40
33
+7
+21,2
– 88
–74
–14
+18,9
latenter Steueraufwand
128
107
+21
+19,6
Ergebnis nach Ertragsteuern
603
391
+212
+ 54,2
Aktionäre der DB AG
591
382
+209
+ 54,7
12
9
+3
+33,3
andere Gesellschafter
Die Verbesserung des Ergebnisses vor Ertrag­s­teu­­ern wurde
durch den Anstieg der positiven Ertrag­s­teuer­­­position verstärkt. Das Ergebnis nach Ertragsteu­­ern stieg daher noch
deutlicher. Die Entwicklung der Ertragsteuern resultierte
im Wesentlichen aus einer positiven Entwicklung der
latenten Steuern bei der DB AG infolge aktualisierter Einschätzungen, unter anderem im Zusammenhang mit der
Nutzung von Verlustvorträgen. Dämpfend wirkte der
Anstieg des originären Steueraufwands infolge positiver
Ergebnisentwicklungen ausländischer Gesellschaften.
Dementsprechend verbesserte sich im ersten Halbjahr
2016 auch das Ergebnis (nach Ertragsteuern) für die Aktionäre der DB AG. Das anderen Gesellschaftern zustehende
Er­­geb­­­­nis stieg ebenfalls an.
μ μFINANZLAGE
Die finanzwirtschaftliche Steuerung des DB-Konzerns zielt
neben einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts auch auf die Einhaltung einer für die Wahrung einer
sehr guten Bonitätseinstufung angemessenen Kapitalstruk­
­tur. Die dafür verwendeten Kennzahlen Tilgungs­deck­­ung,
Gearing und Netto-Finanzschulden/EBITDA werden im
Abschnitt WERTMANAGEMENT [SEITE 017] erläutert.
Im FINANZMANAGEMENTSYSTEM [INTEGRIERTER BERICHT 201 5,
SEITE 99] des DB -Konzerns werden nach der Verschmelzung
der DB ML AG auf die DB AG alle Gesellschaften direkt an
das Treasury-Zentrum der DB AG angebunden sein.
Für den langfristigen Bereich steht dem DB-Konzern ein
Debt-Issuance-Programm per 30. Juni 2016 in Höhe von
25 Mrd. € (per 31. Dezember 2015: 20 Mrd. €) zur Verfügung.
Über die DB Finance wurden im ersten Halbjahr 2016 ins­
gesamt zwei Euro-Anleihen emittiert (Gesamtvolumen:
1,25 Mrd. € mit Laufzeiten von zehn und 15 Jahren). Zudem
wurde eine Anleihe über 500 Mio. € getilgt. Somit war das
Debt-Issuance-Programm per 30. Juni 2016 mit 19,8 Mrd. €
in Anspruch genommen (per 31. Dezember 2015: 19,0 Mrd. €).
Im kurzfristigen Bereich stand per 30. Juni 2016 unverändert ein Multi-Currency-Multi-Issuer-Commercial-PaperProgramm über 2 Mrd. € zur Verfügung. Dieses war per 30. Juni
2016 nicht in Anspruch genommen (per 31. Dezember 2015:
keine Inanspruchnahme).
Zudem verfügten wir per 30. Juni 2016 über garantierte
ungenutzte Kreditfazilitäten in Höhe von 2,0 Mrd. €
(per 31. Dezember 2015: 1,9 Mrd. €) mit einer Restlaufzeit
von 1,0 bis 2,0 Jahren sowie über eine weitere garantierte
un­­genutzte Kreditfazilität in Höhe von 0,1 Mrd. € (per
31. Dezem­­­ber 2015: 0,1 Mrd. €).
016
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — P ro f itabler Q ualitäts f ü hrer
Darüber hinaus konnten wir auf Kreditlinien für das operative Geschäft in Höhe von 2,2 Mrd. € zurückgreifen (per
31. Dezember 2015: 2,2 Mrd. €). Diese Linien, die den Tochtergesellschaften weltweit zur Verfügung gestellt werden,
umfassen sowohl die Finanzierung von Working Capital als
auch die Bereitstellung von Avalen.
Im ersten Halbjahr 2016 wurden keine größeren Finanzierungsleasingtransaktionen abgeschlossen. Jedoch wurde
für ein Mietobjekt eine Umklassifizierung von Operate
Lease zu Finanzierungsleasing in Höhe von rund 32 Mio. €
vorgenommen. Das Volumen an Finanzierungsleasing
betrug per 30. Juni 2016 405 Mio. € (per 31. Dezember 2015:
426 Mio. €).
Nachdem die Anleihemärkte zu Jahresbeginn vor allem im
Unternehmenssektor nur schleppend eröffneten, bot sich
uns im Februar das erste Fenster für eine 500-Mio.- €Transaktion mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Hierbei
konnte mit 0,75% der bis dato niedrigste Kupon für eine
festverzinsliche Euro-Anleihe in der Historie der DB AG
erzielt werden.
Ein weiteres sehr gutes Emissionsfenster bot sich uns
zum Ende des Halbjahres. Das Zinsniveau war vor allem
nach der Brexit-Entscheidung weiter gesunken, sodass Bundesanleihen weit über die Laufzeit von zehn Jahren hinaus
negative Renditen auswiesen. Wir konnten als erstes europäisches Unternehmen nach dem Brexit-Referendum eine
sehr gut nachgefragte Anleihe mit einer Laufzeit von 15 Jah­
­ren und einem Volumen von 750 Mio. € platzieren. Auch hier
wurde mit 0,875% erneut ein Kupon von unter 1% erreicht.
μμRating-Einstufungen
Aktuelle Einstufung
Ersterteilung
Letzte
Bestätigung
kurzfristig
S&P Global Ratings
16.05.
2000
15.07.
2016
A – 1+
AA–
stabil
Moodyʼs
16.05.
2000
13.04.
2016
P–1
Aa1
stabil
Rating-Einstufungen DB AG
μ μWERTMANAGEMENT
μμROCE gestiegen
langfristig Ausblick
≈
1. Halbjahr
Die Kreditwürdigkeit des DB-Konzerns wird von den RatingAgenturen S&P Global Ratings (S&P) und Moodyʼs laufend
überprüft. S&P hat Mitte Juli 2016 eine ANPASSUNG DER LANGFRIST-RATING-EINSTUFUNGEN [SEITE 046] der DB AG vorgenommen.
Weitere Informationen zum Thema R ATING Œ [W W W.
DB.DE/R ATING] und die vollständigen Analysen der RatingAgenturen zur DB AG sind auf unserer Investor-RelationsInternetseite verfügbar.
Veränderung
ROCE [in Mio. €]
2016
2015
absolut
%
EBIT bereinigt 1)
1.007
890
+117
+13,1
33.462
35.035
–1.573
– 4,5
6,0
5,1
–
–
≥ 9,0
≥ 10,0
–
–
Capital Employed per 30.06.
ROCE in %
Zielwert in %
1)
Zur Ermittlung der Kennzahl auf Ganzjahresbasis wurden die Werte hochgerechnet.
Der ROCE ist gestiegen. Dies resultierte aus einer Verbesserung des bereinigten EBIT bei gleichzeitigem Rückgang
des Capital Employed infolge eines geringeren Anlage­
vermögens sowie rückläufiger Forderungen aus Lieferung
und Leistungen.
μμZwei Anleihen emittiert
μμVerschuldungskennzahlen
ISIN
Emittent
VoluWähmen Kupon
rung in Mio. in %
Fälligkeit
Laufzeit in
Jahren
≈
1. Halbjahr
XS 1372911690
DB Finance
EUR
500
0,750
März
2026
10
XS 1441837546 1)
DB Finance EUR
750
0,875
Juli
2031
15
1)
GEARING SCHWÄCHER
Gearing [in Mio. €]
Netto-Finanzschulden
Eigenkapital
Mittelzufluss am 11. Juli 2016.
Über die DB Finance haben wir im ersten Halbjahr 2016
zwei Anleihen im Gegenwert von insgesamt 1,3 Mrd. € emittiert. Der Mittelzufluss der 750-Mio.- €-Anleihe erfolgte im
Juli 2016. Neben der Refinanzierung von fällig werdenden
Verbindlichkeiten haben wir dabei auch sich bietende
Marktchancen genutzt.
Veränderung
2016
2015
absolut
%
18.159
17.611
+ 548
+3,1
–21,3
12.060
15.331
–3.271
Gearing in % 151
115
–
–
Zielwert in %
100
100
–
–
Das Gearing ist gestiegen. Der Anstieg resultierte aus
einem deutlichen Rückgang des EIGENKAPITALS [SEITE 020] bei
einer gleichzeitigen Erhöhung der NET TO -FINANZSCHULDEN
[SEITE 018 F.] .
017
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
TILGUNGSDECKUNG GESUNKEN
μμMaßgeblich für den Anstieg des Mittelflusses aus
≈
1. Halbjahr
Tilgungsdeckung [in Mio. €]
EBITDA bereinigt 1)
Operativer Zinssaldo 1)
Veränderung
2016
2015
absolut
%
2.415
2.374
+ 41
+1,7
–373
–387
+14
–3,6
Operativer Cashflow
2.042
1.987
+ 55
+2,8
Netto-Finanzschulden per 30.06.
18.159
17.611
+ 548
+3,1
4.874
4.272
+ 602
+14,1
Barwert Operate Leases per 30.06.
Adjustierte Netto-Finanzschulden
per 30.06.
23.033
21.883
+1.150
+ 5,3
Tilgungsdeckung in %
17,7
18,2
–
–
Zielwert in %
≥ 30
≥ 30
–
–
1)
Zur Ermittlung der Kennzahl auf Ganzjahresbasis wurden die Werte hochgerechnet.
μμ
μμ
Die Tilgungsdeckung ist zurückgegangen. Dies resultierte
unter anderem aus einem Anstieg der Netto-Finanzschulden.
Zudem stieg der Barwert Operate Leases, im Wesentlichen
infolge von Northern Rail.
NET TO - FINANZSCHULDEN/EBITDA SCHWÄCHER
μμ
≈
Netto-Finanz­schulden/EBITDA
[in Mio. €]
Netto-Finanzschulden per 30.06.
EBITDA bereinigt 1)
Netto-Finanzschulden/EBITDA
(Multiplikator)
Zielwert (Multiplikator)
1)
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
18.159
17.611
+ 548
+3,1
2.415
2.374
+ 41
+1,7
3,8
3,7
–
–
≤ 2,5
≤ 2,5
–
–
gewöhnlicher Geschäftstätigkeit waren insbesondere
die Entwicklung des Ergebnisses vor Steuern und
Abschreibungen (+129 Mio. €) sowie positive WorkingCapital-Effekte.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ging im
We­­sent­li­chen infolge rückläufiger Auszahlungen für
Netto-Investitionen (+ 526 Mio. €) zurück. Zudem
reduzierten sich die Auszah­­lungen für die Rückzahlung von Investitionszuschüssen (+122 Mio. €). Gegenläufig gingen die Einzahlungen aus der Veräußerung
von Grundstücken zurück.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit stieg
infolge geringerer Nettomittelzuflüsse aus der Aufnahme und Tilgung von Finanzkrediten (–187 Mio. €)
sowie eines höheren Mittelabflusses aus der Dividendenzahlung für das Geschäfts­­­­­­­jahr 2015 (–150 Mio. €)
deutlich. Gegenläufig wirkten geringere Mittelabflüsse
aus Finanzierungsleasing (+ 46 Mio. €).
Per 30. Juni 2016 verfügte der DB-Konzern über einen im
Vergleich zum Jahresende 2015 deutlich geringeren
Bestand an flüssigen Mitteln.
μ μVERMÖGENSLAGE
μμNetto-Finanzschulden gestiegen
≈
Zur Ermittlung der Kennzahl auf Ganzjahresbasis wurden die Werte hochgerechnet.
Auch die Kennzahl Netto-Finanzschulden/EBITDA verschlechterte sich durch den Anstieg der Netto-­Finanz­
schulden, der teilweise durch die Verbesserung des
BEREINIGTEN EBITDA [SEITE 01 5] kompensiert wurde.
Netto-Finanzschulden [in Mio. €]
Zinslose Darlehen
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Sonstige Finanzschulden
μ μKAPITALFLUSSRECHNUNG
Veränderung
2016
2015
absolut
%
Mittelfluss aus gewöhnlicher
Geschäftstätigkeit
1.523
1.338
+185
+13,8
–1.310
–1.910
+ 600
–31,4
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit
– 999
– 696
–303
+ 43,5
Veränderung des Finanzmittelbestands
– 832
–1.217
+385
–31,6
Flüssige Mittel per
30.06.2016/31.12.2015
3.717
4.549
– 832
–18,3
%
1.337
–191
–14,3
405
426
–21
– 4,9
20.704
20.665
+39
+ 0,2
19.197
19.307
–110
– 0,6
22.255
22.428
–173
– 0,8
–3.818
– 4.659
+ 841
–18,1
–278
–278
–
–
18.159
17.491
+ 668
+3,8
Netto-Finanzschulden Netto-Finanz­schulden/EBITDA
[in Mio. €]
absolut
1.146
davon Anleihen
Effekte aus Währungssicherungen
1. Halbjahr
31.12.
2015
Finanzschulden
Flüssige Mittel
und Finanz­forderungen
≈
Veränderung
30.06.
2016
μμInsgesamt waren die Finanzschulden leicht rückläufig.
μμZinslose Darlehen gingen infolge von Tilgungen zurück.
μμVerbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing vor allem
infolge von kontinuier­lichen Tilgun­gen rückläufig.
Sonstige Finanzschulden annähernd unverändert.
An­­stieg der Bankschulden wurde durch währungskurs­­
bedingt rückläufige Entwicklung des Euro-Gegenwerts
der ungesicherten Fremd­währungsanleihen nahezu
vollständig kompensiert (vor allem ENT WICKLUNG DES
BRITISCHEN PFUNDS [SEITE 006]).
μμ
018
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — P ro f itabler Q ualitäts f ü hrer
μμEffekte
aus Währungssicherungen für die gegen
Währungskursschwankungen abgesicherten Fremd­
währungsanleihen unverändert.
Deutlicher Rückgang der vorgehaltenen Liquidität.
Der Finanzbedarf unter anderem für Netto-Investitionen
und Dividendenzahlung konnte nicht vollständig aus der
Innenfinanzierung ab­­­ge­deckt werden. Dementsprechend
stiegen die Netto-­Finanzschulden.
Die Fälligkeitsstruktur der Finanzschulden hat sich per
30. Juni 2016 nicht verändert. Der Anteil der kurz­fris­tigen
Finanzschulden lag weiterhin bei rund 12% (per 31. De­­zember 2015: rund 12%).
μμ
≈
≈
Brutto-Investitionen nach Geschäftsfeldern [in %]
Eisenbahn in
Deutschland
88 (90)
1. Halbjahr 2016 (1. Halbjahr 2015)
INVESTITIONEN NACH REGIONEN
≈
Deutschland
Anleihen
86 (86)
%
3.229
3.165
+ 64
+2,0
197
186
+11
+ 5,9
Asien/Pazifik
7
6
+1
+16,7
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing 2 (2)
Nordamerika
4
7
–3
– 42,9
Übrige Welt
2
1
+1
+100
33
1
+32
–
3.472
3.366
+ 106
+3,1
Konsolidierung
DB -Konzern ≈
Netto-Investitionen nach Regionen
[in Mio. €]
≈
1. Halbjahr
Netto-Investitionen
absolut
Zinslose Darlehen 5 (6)
μμInvestitionen weiter auf hohem Niveau
Investitionszuschüsse
Veränderung
2015
Europa (ohne Deutschland)
Per 30. Juni 2016 (per 31. Dezember 2015)
Brutto-Investitionen
1. Halbjahr
2016
Bankschulden 6 (5)
Sonstiges 1 (1)
Investitionen [in Mio. €]
DB Schenker
2 (2)
Sonstige/
Konsolidierung
6 (5)
Brutto-Investitionen nach Regionen
[in Mio. €]
Finanzschulden [in %]
DB Arriva
4 (3)
2016
2015
absolut
2015
absolut
%
1.104
1.434
–330
–23,0
196
184
+12
+ 6,5
Asien/Pazifik
7
6
+1
+16,7
Europa (ohne Deutschland)
%
Veränderung
2016
Deutschland
Veränderung
1. Halbjahr
3.472
3.366
+106
+3,1
Nordamerika
4
7
–3
– 42,9
2.126
1.733
+393
+22,7
Übrige Welt
2
1
+1
+100
1.346
1.633
–287
–17,6
Konsolidierung
33
1
+32
–
1.346
1.633
–287
–17,6
DB -Konzern Unsere langfristige Ausrichtung haben wir mit gestiegenen
Brutto-Investitionen unterlegt. Die Netto-Investitionen
lagen vor allem wegen sehr hoher Investitionen in Fahrzeuge bei DB Regio im ersten Halbjahr 2015 sowie gestiegener Investitionszuschüsse für die Infrastruktur unter
dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Im Rahmen der Investitionstätigkeit waren erneut Maß­
nahmen zur Verbesserung von Leistungsfähigkeit und
Effizienz im Bereich der Schieneninfrastruktur sowie unserer
Flotten im Schienen- und Busverkehr die wesentlichen
Schwerpunkte.
Die Struktur der Brutto-Investitionen wurde weiterhin
dominiert von den Geschäftsfeldern der Eisenbahn in
Deutschland und hier unverändert von DB Netze Fahrweg
(rund 72%, im ersten Halbjahr 2015: rund 66%).
In der regionalen Verteilung der Brutto-Investitionen lag
der Schwerpunkt mit rund 93% (im ersten Halbjahr 2015:
rund 94%) unverändert in Deutschland. Hier ist der Anstieg
insbesondere auf DB Netze Fahrweg (+262 Mio. €) zurückzuführen. Dem gegenüber steht vor allem ein Rückgang
der Investitionen bei DB Regio (–202 Mio. €).
Die Erhöhung in Europa (ohne Deutschland) geht
insbesondere auf DB Arriva (+31 Mio. €) zurück. Gegenläufig wirkten Währungskurseffekte.
ENTWICKLUNG DER INVESTITIONSZUSCHÜSSE
Die erhaltenen Investitionszuschüsse sind gestiegen. Empfänger waren wie im ersten Halbjahr 2015 fast ausschließlich unsere Infrastrukturgesellschaften.
Details zu den verschiedenen ZU S CHU S SFOR MEN Œ
[W W W.DB.DE/INVESTITIONEN] sind auf unserer Internetseite
verfügbar.
019
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμBilanzsumme leicht rückläufig
≈
Veränderung
Bilanz [in Mio. €]
30.06.
2016
31.12.
2015
absolut
%
Bilanzsumme
55.519
56.059
– 540
–1,0
AKTIVSEITE
Langfristige Vermögenswerte
45.028
45.199
–171
– 0,4
Kurzfristige Vermögenswerte
10.491
10.860
–369
–3,4
PASSIVSEITE
Eigenkapital
12.060
13.445
–1.385
–10,3
Langfristiges Fremdkapital
28.724
28.091
+ 633
+2,3
Kurzfristiges Fremdkapital
14.735
14.523
+212
+1,5
≈
Bilanzstruktur [in %]
Aktivseite
Passivseite
Langfristige
Vermögenswerte
81,1 (80,6)
Eigenkapital
21,7 (24,0)
Kurzfristige
Vermögenswerte
18,9 (19,4)
Kurzfristiges
Fremdkapital
26,6 (25,9)
μμ
Langfristiges
Fremdkapital
51,7 (50,1)
Per 30. Juni 2016 (per 31. Dezember 2015)
Es gab keine wesentlichen Änderungen in den InternationalFinancial-Reporting-Standards-(IFRS)Vorschriften und zu
den Konsoli­dierungs- und Rechnungs­­­­legungs­grundsätzen
des DB -Konzerns, aus denen sich Veränderungen für den
Konzern-Abschluss ergeben haben.
Die Bilanzsumme ist insgesamt leicht zurückgegangen.
Die langfristigen Vermögenswerte lagen leicht unterhalb des Vor­jahres­endwerts. Maßgeblich dafür war im
Wesentlichen der vor allem währungsbedingte Rückgang des Sachanlagevermögens (–216 Mio. €) und der
immateriellen Vermögensgegenstände (–202 Mio. €).
Gegenläufig wirkte unter anderem der Anstieg der
aktiven latenten Steuern (+171 Mio. €).
Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte wurde
maßgeblich durch den Rückgang der flüssigen Mittel
(– 832 Mio. €) beeinflusst. Gegenläufig wirkte vor
allem der Anstieg der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte (+220 Mio. €) sowie der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen (+194 Mio. €).
Strukturell ergab sich daraus eine leichte Verschiebung
in Richtung der langfristigen Vermögenswerte.
μμ
μμ
Auf der Passivseite ging das Eigenkapital deutlich zurück.
Maßgeblich war hier der Rückgang der in den Rück­­lagen
er­­fassten Änderungen im Zusammenhang mit der Neu­
bewertung von Pensionen (–1.221 Mio. €) aufgrund des
gesunkenen Zinsniveaus. Die Dividendenzahlung an den
Bund (– 850 Mio. €) sowie die in den Rück­­l agen er ­­fass­­­ten
Änderungen im Zusammenhang mit Vola­tilitäten von
­Währungen (– 63 Mio. €) wirkten ebenfalls eigenkapital­
mindernd. Gegenläufig wirkten das positive erwirtschaftete
Ergebnis des ersten Halbjahres 2016 (+ 603 Mio. €) sowie
in den Rück­­lagen er­­fasste Änderungen im Zusammenhang
mit Vola­tilitäten von Sicherungsgeschäften (+166 Mio. €)
insbesondere zur Absicherung von Energiepreisen. Bei
einem über­proportionalen Rückgang des Eigenkapitals im
Vergleich zur Bilanzsumme ging die Eigen­kapitalquote
zurück.
Das langfristige Fremdkapital stieg an. Diese Entwicklung
wurde vor allem durch den Anstieg der Pensionsverpflichtungen (+1.207 Mio. €) getrieben. Der Rückgang
insbesondere der LANGFRISTIGEN FINANZSCHULDEN [SEITE
018 F.] (–264 Mio. €), der derivativen Finanzinstrumente
(–149 Mio. €) sowie der sonstigen Rückstellungen
(–106 Mio. €) wirkte dämpfend.
Auch das kurzfristige Fremdkapital stieg unter anderem
in­­­folge höherer sonstiger Verbindlichkeiten (+313 Mio. €)
sowie höherer im Verlauf der nächsten zwölf Monate
fällig werdenden Bankschulden (+139 Mio. €) an. Dämpfend wirkte vor allem der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (–212 Mio. €)
insbesondere bei DB Regio und DB Fernverkehr.
In der Struktur der Passivseite ist der Anteil des langfristigen und kurzfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme
angestiegen.
μμ
μμ
μμ
020
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — P R O F I TA B L E R Q U A L I TÄT S F Ü H R E R
T op - A rbeitgeber
TOP-ARBEITGEBER
μμ Rund 5.800 Mitarbeiter in Deutschland neu eingestellt
μμ Arbeitgeberkampagne »Kein Job wie jeder andere.« fortgesetzt
μμ Strukturelle Weiterentwicklung des Entgeltsystems eingeführt
μμEntwicklung der Mitarbeiterzahl
†
Vollzeitpersonen (VZP)
30.06.
2016
Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern
Natürliche Personen
Veränderung
31.12.
2015
absolut
%
30.06.
2015
30.06.
2016
31.12.
2015
Veränderung
absolut
%
30.06.
2015
DB Fernverkehr 1)
16.443
16.339
+104
+ 0,6
16.489
17.538
17.411
+127
+ 0,7
17.539
DB Regio
35.957
36.494
– 537
–1,5
36.629
37.672
38.163
– 491
–1,3
38.260
DB Cargo
30.155
30.303
–148
– 0,5
30.907
30.525
30.718
–193
– 0,6
31.273
DB Netze Fahrweg 1)
43.948
43.161
+787
+1,8
41.067
44.876
44.028
+ 848
+1,9
41.805
DB Netze Personenbahnhöfe
5.007
4.982
+25
+ 0,5
4.894
5.281
5.241
+ 40
+ 0,8
5.151
DB Netze Energie
1.756
1.726
+30
+1,7
1.752
1.800
1.770
+30
+1,7
1.791
DB Arriva
51.618
46.484
+ 5.134
+11,0
45.336
53.986
48.527
+ 5.459
+11,2
47.390
DB Schenker
66.822
66.327
+ 495
+ 0,7
65.560
69.151
68.722
+ 429
+ 0,6
67.952
Sonstige 1)
50.986
51.386
– 400
– 0,8
54.338
53.411
53.793
–382
– 0,7
56.849
302.692
297.202
+ 5.490
+ 1,8 296.972 314.240
308.373
+ 5.867
+ 1,9
308.010
–339
–
–339
–
–
–348
–
–348
–
–
302.353
297.202
+ 5.151
+1,7
296.972
313.892
308.373
+ 5.519
+1,8
308.010
DB -Konzern
Konsoli­die­rungs­kreisänderungen
DB -Konzern – vergleichbar
1)
Vorjahreszahlen angepasst [Seite 057].
Die Zahl der Mitarbeiter im DB-Konzern ist per 30. Juni 2016
angestiegen. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem
Aufbau in der Kontraktlogistik bei DB Schenker, Zuwächsen
in der Instandhaltung bei DB Netze Fahrweg sowie der
Betriebsaufnahme von Northern Rail bei DB Arriva.
Großbritannien und bei DB Schenker in Asien. Der Anteil der
Mitarbeiter außerhalb Deutschlands stieg per 30. Juni 2016
insgesamt leicht auf rund 38% (per 30. Juni 2015: rund 36%).
μμDigitalisierung der
Arbeitswelten
†
Mitarbeiter nach Regionen [in VZP]
30.06.
2016
30.06.
2015
Veränderung
absolut
%
– 0,6
Deutschland
187.476
188.671
–1.195
Europa (ohne Deutschland)
89.952
83.786
+ 6.166
+7,4
Asien/Pazifik
14.371
13.877
+ 494
+3,6
Nordamerika
8.277
8.118
+159
+2,0
Übrige Welt
2.616
2.520
+ 96
+3,8
302.692
296.972
+ 5.720
+ 1,9
DB -Konzern
30.06.
2016
30.06.
2015
ŒWWW.DEUTSCHEBAHN.COM/ARBEITSWELTEN
μμWeitere Umsetzung der
†
Mitarbeiter nach Regionen
[in natürlichen Personen]
Das Expertennetzwerk der Initiative ARBEITSWELTEN 4.0 †
kam im Juni 2016 zum BarCamp in Berlin zusammen. Seit
dem letzten Treffen im Dezember 2015 wurde an Zukunftsszenarien und an ersten Maßnahmen, sogenannten Prototypen, gearbeitet.
Veränderung
absolut
%
HR2020-Programme
Deutschland
195.537
196.469
– 932
– 0,5
μ μSTRATEGISCHE PERSONALPLANUNG
Europa (ohne Deutschland)
93.260
86.836
+ 6.424
+7,4
Asien/Pazifik
14.435
13.965
+ 470
+3,4
Nordamerika
8.392
8.220
+172
+2,1
Übrige Welt
2.616
2.520
+ 96
+3,8
314.240
308.010
+ 6.230
+2,0
Im ersten Halbjahr 2016 wurde ein Fokusthema zur Weiter­
­­entwicklung der Strategischen Personalplanung (SPP)
aufgesetzt.
Mit dem sogenannten SPP-Schnellboot verstärken wir
mit einem schnellen Blick auf das gesamte Geschäftsfeld
unseren strategischen Fokus und gewinnen in unserer
Strategischen Personalplanung an Agilität.
DB -Konzern
Während die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland leicht
gesunken ist, ist sie in allen anderen Regionen, vor allem
in Europa (ohne Deutschland), angestiegen. Treiber der
Entwicklung waren vor allem der Zuwachs bei DB Arriva in
021
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μ μPERSONALGEWINNUNG
Die Arbeitgeberkampagne »Kein Job wie jeder andere.«
wurde mit dem Fokus auf die Zielgruppen Schüler, Facharbeiter und Ingenieure fortgesetzt. Dabei wurden neue
Werbeformate für den DB -Konzern als Arbeitgeber pilotiert. Für die Gewinnung der Zielgruppe Schüler wurde
zum ersten Mal mehrsprachig geworben, und unter dem
Motto »Wir helfen Eltern zu helfen« wurden auch Eltern
direkt angesprochen.
Im Mai 2016 wurden wir mit dem Employer Branding
Award des europäischen Forschungsinstituts trendence in
der Kategorie »Bester Social Media Impact« ausgezeichnet.
Die aus dem Tarifkonflikt 2014/2015 resultierende
Arbeit­­geberwahrnehmung wirkt sich weiter negativ auf
die Arbeitgeberattraktivität aus. Dies spiegelt sich in den
aktuellen Arbeitgeberrankings wider. Um unser Top-Arbeitgeber-Ziel zu erreichen, werden potenzielle Nachwuchskräfte
und Zielgruppen auch künftig intensiv und gezielt über eine
neu entwickelte Arbeitgeberkampagne angesprochen.
Zum Anstoß und zur Weiterentwicklung internationaler
Themen organisiert die Personalgewinnung weiterhin
einen monatlichen Austausch mit DB-Personalgewinnungs­­ver­antwortlichen. In diesem Rahmen werden Projekte wie
die Ein­führung einer globalen Recruitingplattform, der Aufbau einer globalen Karrierewebsite oder landesgrenzenüberschreitende Recruitingmaßnahmen behandelt.
μ μPERSONALENTWICKLUNG
Im ersten Halbjahr 2016 wurde der DB Führungsnavigator
eingeführt. Dieser liefert auf einer für alle Führungskräfte
des DB-Konzerns erreichbaren Webseite schnell und kompakt Informationen zu relevanten Führungs- und Entwicklungsthemen. Dazu gehören unter anderem Informationen
zur Mitarbeiterführung und zu eigenen Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Der Führungsnavigator wird regelmäßig
aktualisiert.
μ μUNTERNEHMENSKULTUR
Im Rahmen von ZUKUNFT BAHN
wurden die vier Handlungsfelder der Unternehmenskultur zu fünf Transformations­
­zielen (Kundenfokus, Zusammenarbeit, Führungsfähigkeiten,
Verantwortung und Leistungsfähigkeit) weiterentwickelt.
Sie dienen als Grundlage für die Weiterentwicklung unserer
Unternehmenskultur. Um die Ziele und das Vorgehen sowie
die Transformationsziele wirksam im DB-Konzern zu imple­
men­­tieren, wurde der Teilnehmerkreis des Konzerntreffs
2016 um alle leitenden und außertariflichen Führungskräfte
erweitert.
Im Januar 2016 trafen sich bei der ersten internationalen
DB -Managerinnen-Konferenz in Berlin rund 220 Managerinnen, um über strategische Zukunftsthemen des DB-Konzerns zu sprechen.
Aus dem unternehmensübergreifenden Projekt »Flexible
Arbeitsmodelle für Führungskräfte« wurde der Leitfaden
»Flexibles Arbeiten in Führung« entwickelt, der den aktuellen Umsetzungsstand flexibler Modelle in Deutschland
aufzeigt und praxisorientierte Anregungen enthält.
Im ersten Halbjahr 2016 führten wir in ganz Deutschland
Workshops zum Thema »Generationenmanagement für
Führungskräfte« durch.
Im Juni fand unter dem Motto »Gemeinsam gegen Vorurteile – Vielfalt ist unsere Zukunft« der 4. Deutsche Diversity-Tag statt. Hier wurden rund 200 Recruiter und Personal­
­leiter geschult. Zusätzlich wurde ein Kurzfilm entwickelt,
der Mitarbeiter aufklärt und Handlungsempfehlungen für
den Umgang mit Vorurteilen und Stereotypen gibt.
μ μBESCHÄFTIGUNGSBEDINGUNGEN
Die mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
vereinbarte Erhöhung der Tabellenentgelte um 1,6% zum
1. Mai 2016 wurde umgesetzt.
Eine strukturelle Weiterentwicklung des Entgeltsystems
der funktionsgruppenspezifischen Tarifverträge (FGr-TVe)
wurde zum 1. Januar 2016 eingeführt. Der Arbeitnehmer
kann bei der Auszahlung des Jahrestabellenentgelts zwischen drei Auszahlungsmodellen wählen.
Des Weiteren wurde die Umgestaltung der Stufensys­
tematik zu Entgeltspannen mit Garantiestufen in den FGrTVe zum 1. Januar 2016 umgesetzt.
Darüber hinaus wurden die bestehenden Entgeltgruppen
um einen zusätzlichen, je nach Funktionsgruppe differenzierten Leistungsbereich ergänzt. Der Leistungs­bereich
eröffnet die Möglichkeit, zum Beispiel auch bei Arbeitnehmern, die bereits die höchste tarifliche Garantiestufe ihrer
Entgeltgruppe erreicht haben, dauerhaft herausragende
Leistung, besonderes Wissen und Können oder deutliche
Anforderungsunterschiede anzuerkennen.
μμOptimierung der HR-Arbeit
Im Bereich des DB Personalservice wurden verschiedene
Digitalisierungsmaßnahmen, die für alle DB -Mitarbeiter
Vereinfachungen im Arbeitsleben bringen sollen, erarbeitet.
Beispielsweise wurde eine Reisekosten-App zur erleichterten Erstattung von Reisekosten entwickelt.
022
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — T O P - A R B E I T G E B E R
U M W E LT-V O R R E I T E R
UMWELT-VORREITER
μμ Neue Klimaschutzziele verabschiedet
μμ Umrüstung auf Flüsterbremsen beschleunigt
μμ Vegetationskontrolle mit Glyphosat steht auf dem Prüfstand
μμKlimaschutz
Der DB -Konzern nimmt seine Verantwortung im Klima­
schutz ernst und setzt sich anspruchsvolle Ziele, um seine
CO₂-Emissionen immer weiter zu reduzieren.
stattet sein. Die Flüsterbremsen bewirken eine deutliche
Reduzierung des Schienenlärms. Die Umrüstung der Güterwagen wird vom Bund gefördert.
μ μTESTSTRECKEN FÜR NEUE
LÄRMSCHUTZTECHNIKEN
μ μNEUE DB-KLIMASCHUTZZIELE
Wir haben im April unsere Klimaschutzziele für 2020 erhöht.
Wir zielen auf 30% spezifische CO ₂-Einsparung über all
unsere Verkehre im Vergleich zu 2006 – bisheriges Ziel
waren 20%. Zusätzlich steigern wir den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix des DB-Schienenverkehrs auf
45%. Um unsere eigenen Anstrengungen sichtbarer zu
machen, beziehen wir uns in dem neuen Ziel auf den DBeigenen Strommix ohne dritte Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die ursprünglich gesetzten Zielmarken hatten wir
sechs Jahre früher erreicht als geplant.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) startet in Kooperation mit dem DB-Konzern
die »Initiative Lärmschutz-Erprobung neu und anwendungs­
orientiert« (I -LENA). In der von April 2016 bis Ende 2020
laufenden Initiative erhalten Entwickler und Hersteller von
Lärmschutztechniken erstmalig die Möglichkeit, ihre Innovationen auf DB-Strecken im Praxiseinsatz zu erproben. Für
diese Erprobung stellt das BMVI derzeit rund 5 Mio. € bereit.
Der Fokus von I-LENA liegt auf lärmmindernden Maß­­nahmen
an der Infrastruktur. Auf geeigneten Test­­st­recken können
Ideen, Prototypen und Produkte im Real­betrieb umgesetzt,
getestet und weiterentwickelt werden.
μ μDB SCHENKER VEREINBART WEITERE
μμRessourceneffizienz
VERABSCHIEDET
KLIMASCHUTZZIELE
DB Schenker hat in der Seefracht die spezifischen CO₂-Emis­
sionen zwischen 2006 und 2015 bereits mehr als halbiert.
Investitionen in hochmoderne und Kraftstoff sparende
Schiffe haben zu dieser Entwicklung beigetragen, sodass
sich inzwischen viele namhafte Reedereien gegenüber
DB Schenker verpflichtet haben, ihren CO₂-Ausstoß bis 2020
deutlich zu reduzieren – darunter Evergreen, Maersk Line,
Hapag Lloyd, Hanjin Shipping, Hamburg Süd und Hyundai
Merchant Marine. Zuletzt hat DB Schenker im März mit der
Reederei CMA CGM eine weitere Vereinbarung zur Reduktion von CO₂ getroffen.
μμLärmreduktion
Um die Anwohner von Bahnstrecken spürbar zu entlasten,
wollen wir den Schienenverkehrslärm – ausgehend vom
Jahr 2000 – bis 2020 halbieren.
Bei der Ressourceneffizienz wollen wir eine hohe Recycling­
quote halten, verstärkt Recyclingmaterialien einsetzen und
die Lebensdauer unserer Fahrzeuge erhöhen.
μ μREDESIGN VERLÄNGERT EINSATZDAUER UND SCHONT RESSOURCEN
Durch eine kontinuierliche Instandhaltung und regelmäßige
Modernisierung verlängern wir die Lebensdauer unserer
Flotten. Die Modernisierung führt zu einer deutlichen Reduk­
­tion von Material- und Energieverbrauch. Im Nah­verkehr
erhalten derzeit unter anderem die S-Bahnen Rhein-Neckar
und Hamburg eine umfassende Frischekur.
μμLuftreinhaltung
Den Ausstoß von Schadstoffen möglichst gering zu halten
ist wichtig. Seit Jahren reduzieren wir die Schadstoffemissionen durch den Einsatz moderner Fahrzeuge.
μ μUMRÜSTUNG AUF FLÜSTERBREMSEN
BESCHLEUNIGT
μ μNEUE FAHRZEUGE – SAUBERE LUFT
Wir haben die Aktivitäten zum Lärmschutz weiter verstärkt
und 2016 die Umrüstung unserer Güterwagen auf leise
Brems­­sohlen deutlich beschleunigt. Bis Ende des Jahres
werden 32.000 Wagen, das sind rund 50% der aktiven Flotte
von DB Cargo in Deutschland, mit Flüsterbremsen ausge-
Im Juli wurde die letzte der bestellten TRAXX-Diesellokomotiven (Baureihe 245) von Bombardier an DB Fernverkehr
ausgeliefert. Die Lokomotiven, die für die Autozüge vom
Festland nach Sylt eingesetzt werden, verfügen über vier
Motoren, die je nach Bedarf einzeln zugeschaltet werden
023
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
können. Sie sind daher effizient und emissionsarm. Dieselrußpartikelfilter sor­gen dafür, dass der Ausstoß von Feinstaub im Vergleich zur bisher eingesetzten Baureihe (BR)
218 um 99,9% reduziert wird. Die neuen Loks sind außer­
d
­ em deutlich leiser.
μμNaturschutz
Viele streng geschützte Tiere und Pflanzen siedeln sich an
Bahnstrecken oder DB-Gebäuden an. Diese zu schützen, ist
Ziel des DB-Konzerns.
μ μAUSZEICHNUNG FÜR
μ μFAHRTZIEL NATUR IN DIE
SCHWEIZ ÜBERTRAGEN
Die Kooperation Fahrtziel Natur (FZN), getragen von den
drei großen deutschen Umweltverbänden BUND, NABU und
VCD sowie dem DB-Konzern, ist in die Schweiz übertragen
worden. FZN in Graubünden setzt sich für nachhaltigen
Naturtourismus und umweltfreundliche Mobilität in sensi­
blen Naturräumen ein mit dem Ziel, den Besucherverkehr
in den Bündner Pärken stärker auf die öffentlichen Mobilitäts­
angebote zu verlagern, um die CO₂-Emissionen zu reduzieren.
Gewinner des fünften Fahrtziel Natur-Awards war die
Nationalpark- und Naturparkregion Bayerischer Wald mit
dem »Gästeservice Umwelt-Ticket« (GUTi).
NATURSCHUTZPROJEKT IN HANAU
Auf dem 100 ha großen Gelände »Campo Pond«, das bis
2008 als Truppenübungsplatz der US-Armee diente, weiden
heute zehn Przewalski-Wildpferde aus Zentralasien. DB
Netze Fahrweg finanziert das Zucht- und Artenschutzprojekt als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme mit 1,65 Mio. €.
Im Mai wurde das Projekt im Rahmen der UN -Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
μ μFERNVERKEHR-AZUBIS PRO UMWELT
Das Projekt »Fernverkehr-Azubis pro Umwelt« fand 2016
zum zweiten Mal statt. Es soll junge DB -Mitarbeiter für
das Thema Umwelt nicht nur sensibilisieren, sondern den
Azubis die Möglichkeit geben, ihre eigenen kreativen Ideen
einzubringen.
μ μNEUE APP ZEIGT
ENERGIEEFFIZIENTE FAHRWEISE
μ μVEGETATIONSKONTROLLE MIT
GLYPHOSAT AUF DEM PRÜFSTAND
Wir befreien Gleise und Gleisanlagen regelmäßig von
Pflanzen. Grundsätzlich kommen auf den Böschungsflächen mechanische Verfahren zum Einsatz. Im Gleisbereich
werden speziell zugelassene Herbizide eingesetzt. Dazu
gehört der Wirkstoff Glyphosat. Auf EU -Ebene wurde die
Zulassung für den Pflanzenschutzmittelwirkstoff über den
30. Juni 2016 hinaus um 18 Monate verlängert. Bis 2017 soll
die EU -Chemikalienagentur ECHA in einem neuen Gutachten mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen von
Glyphosat klären. Wenn es bis dahin keine Alternativen auf
dem Markt gibt, bestehen hier für den DB -Konzern ein
hohes Kostenrisiko sowie Risiken für die Streckenverfüg­
barkeit, da das Gleis häufiger mit aufwendigen Verfahren
umgebaut werden müsste und infolgedessen vermehrt
Streckensperrungen erforderlich wären.
μμWeitere Themen
Wir starteten die erste eigene Zugsimulator-App im App
Store und bei Google Play. Grundlage der App sind echte
Zugdaten und das Programm, mit dem wir unsere Lokführer seit zehn Jahren in energieeffizienter Fahrweise
schulen. Ziel des Simulationsspiels ist, pünktlich am virtuellen Zielbahnhof anzukommen und dabei so viel
Energie einzusparen wie möglich.
μ μRELAUNCH FÜR DEN
UMWELTMOBILCHECK
Seit 15 Jahren zeigt der UmweltMobilCheck Reisenden
unter bahn.de ihre persönliche Umweltbilanz der Strecke
an. Jetzt ist er aktualisiert worden und bezieht im Umweltvergleich auch das Elektroauto ein. Die aktualisierte Auskunft greift auf neue Emissions- und Verbrauchsdaten des
Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg
und des DB-Kon­­zerns zurück.
μ μ20. WORKSHOP FAHRGAST,
UMWELT UND VERKEHR
μ μUMWELTFREUNDLICHE
MOBILITÄTSKETTE
»Flinkster Connect« heißt ein Pilotprojekt, das wir unseren
Fernverkehrskunden anbieten. Mit dem Kombi-Angebot
­verknüpfen wir die Angebote des Fernverkehrs mit Carsharing. Die PL AT TFOR M Œ [BAHN.DE/FLINK STER- CONNEC T]
ermöglicht die integrierte Buchung von Flinkster-Elektrofahrzeugen beim Kauf eines Zugtickets mit dem Reiseziel
Berlin.
Einmal im Jahr laden wir Vertreter von Fahrgast- und Um­­
weltverbänden zum Workshop »Fahrgast, Umwelt und Verkehr« ein. Das Format erlaubt einen konstruktiv kritischen
Dialog zu Themen wie Fahrgastrechte, Pünktlichkeit sowie
unseren Top-Umwelt-Themen.
024
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — U M W E LT-V O R R E I T E R
E ntwicklung d er G esch ä f ts f el d er
ENTWICKLUNG DER GESCHÄFTSFELDER
μμ DB Arriva treibt positive Auftragsentwicklung im Personenverkehr μμ Positive operative Ergebnisentwicklung der Infrastrukturgesellschaften und unserer internationalen Aktivitäten
μμ Transportgeschäft in Deutschland weiterhin durch Markt und Wettbewerb unter Druck
μμGeschäftsfelder im Überblick
≈
Gesamtumsatz
1. Halbjahr
Umsatz bereinigt [in Mio. €]
Veränderung
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
2016
2015
absolut
%
DB Fernverkehr 1)
2.006
1.916
+ 90
+ 4,7
1.932
1.841
+ 91
+ 4,9
DB Regio
4.280
4.254
+26
+ 0,6
4.223
4.205
+18
+ 0,4
DB Cargo
2.312
2.391
–79
–3,3
2.154
2.226
–72
–3,2
DB Netze Fahrweg 1)
2.601
2.466
+135
+ 5,5
694
597
+ 97
+16,2
+7,7
DB Netze Personenbahnhöfe
623
604
+19
+3,1
267
248
+19
DB Netze Energie
1.391
1.392
–1
– 0,1
591
552
+39
+7,1
DB Arriva
2.529
2.375
+154
+ 6,5
2.526
2.372
+154
+ 6,5
DB Schenker
7.431
7.756
–325
– 4,2
7.400
7.728
–328
– 4,2
2.058
2.199
–141
– 6,4
246
231
+15
+ 6,5
Konsolidierung 1)
– 5.198
– 5.353
+155
–2,9
–
–
–
–
DB -Konzern
20.033
20.000
+33
+ 0,2
20.033
20.000
+33
+ 0,2
Sonstige 1)
1)
Außenumsatz
Vorjahreszahlen angepasst [Seite 057].
≈
EBIT bereinigt
1. Halbjahr
Operative Ergebnisgrößen [in Mio. €]
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
2016
2015
absolut
%
54
57
–3
– 5,3
184
196
–12
– 6,1
DB Regio
334
348
–14
– 4,0
651
666
–15
–2,3
DB Cargo
– 53
–74
+21
–28,4
39
74
–35
– 47,3
DB Netze Fahrweg 1)
398
330
+ 68
+20,6
838
791
+ 47
+ 5,9
DB Netze Personenbahnhöfe
159
152
+7
+ 4,6
227
219
+8
+3,7
63
36
+27
+75,0
98
70
+28
+ 40,0
DB Fernverkehr 1)
DB Netze Energie
DB Arriva
106
101
+5
+ 5,0
232
224
+8
+3,6
DB Schenker
200
165
+35
+21,2
294
258
+36
+14,0
Sonstige/Konsolidierung 1)
DB -Konzern
Marge in %
1)
EBITDA bereinigt
Veränderung
–254
–225
–29
+12,9
–148
–124
–24
+19,4
1.007
890
+ 117
+ 13,1
2.415
2.374
+ 41
+ 1,7
5,0
4,5
–
–
12,1
11,9
–
–
Vorjahreszahlen angepasst [Seite 057].
≈
Brutto-Investitionen
1. Halbjahr
Investitionen [in Mio. €]
Veränderung
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
2016
2015
absolut
%
DB Fernverkehr
156
141
+15
+10,6
156
141
+15
+10,6
DB Regio
137
339
–202
– 59,6
135
338
–203
– 60,1
DB Cargo
52
91
–39
– 42,9
50
89
–39
– 43,8
2.495
2.233
+262
+11,7
515
644
–129
–20,0
182
187
–5
–2,7
69
72
–3
– 4,2
49
46
+3
+ 6,5
20
20
–
–
127
96
+31
+32,3
127
96
+31
+32,3
DB Netze Fahrweg 1)
DB Netze Personenbahnhöfe
DB Netze Energie
DB Arriva
DB Schenker
72
82
–10
–12,2
72
82
–10
–12,2
202
151
+ 51
+33,8
202
151
+ 51
+33,8
DB -Konzern
3.472
3.366
+ 106
+3,1
1.346
1.633
–287
–17,6
davon Investitionszuschüsse
2.126
1.733
+393
+22,7
–
–
–
–
Sonstige/Konsolidierung 1)
1)
Netto-Investitionen
Vorjahreszahlen angepasst [Seite 057].
025
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμÜbergreifende Themen
μμGeschäftsfeld DB Fernverkehr
μ μAUFTRAGSENTWICKLUNG POSITIV
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμEntwicklung im Fernbusmarkt
≈
Auftragsvolumen im
Personenverkehr [in Mrd. €]
Veränderung
30.06.
2016
31.12.
2015
absolut
%
DB Regio
70,3
70,8
– 0,5
– 0,7
+ 0,2
gesichert
49,6
49,5
+ 0,1
ungesichert
20,7
21,3
– 0,6
–2,8
DB Arriva
24,1
22,0
+2,1
+ 9,5
+31,5
gesichert
11,7
8,9
+2,8
ungesichert
12,4
13,1
– 0,7
– 5,3
Insgesamt
94,4
92,8
+ 1,6
+ 1,7
gesichert
61,4
58,4
+3,0
+ 5,1
ungesichert
33,0
34,4
–1,4
– 4,1
Im ersten Halbjahr 2016 ist das Auftragsvolumen insgesamt
gestiegen. Den Zugän­­gen aus gewonnenen Verkehrs­
verträgen von rund 9,1 Mrd. € stehen dabei negative Prämis­
sen­­än­derungen von rund 1,7 Mrd. €, die im Wesentlichen
auf Währungskurseffekte zurückzuführen sind, sowie Ab­­
gänge – vorwiegend infolge erbrachter Leis­tun­­­­gen – von
rund 5,7 Mrd. € gegenüber.
Für den Fernbusmarkt wird für 2016 mit einem Zuwachs
unter dem Niveau der Vorjahre gerechnet. Der Markt ist
durch gegenläufige Entwicklungen geprägt.
Wir konnten die angestrebte Vervierfachung des Ange­
bots bereits im Frühjahr 2016 erreichen und haben damit in
Deutschland ein nahezu flächendeckendes und auf den
Hauptrouten eng getaktetes Angebot etabliert. Ein signifi­
kant gestiegener Marktanteil ist die Folge, berlinlinienbus.
de ist nun der zweitgrößte Anbieter auf dem Markt. Der
größte Marktteilnehmer hat viele Verbindungen neu geplant
oder sogar eingestellt. Gleichzeitig hat er aber auch einen
Wettbewer­­ber übernommen, europaweit zahlreiche eigene
Länder­gesellschaften gegründet und ist Kooperationen mit
weiteren Wettbewerbern eingegangen.
μμFahrzeugverfügbarkeit verbessert
Die Verfügbarkeit der ICE-Flotte hat sich gegenüber dem
ersten Halbjahr 2015 leicht verbessert:
Kontinuierliche Reduzierung von Antriebs- und Brems­
defekten.
Durchführung einer Vielzahl stabilisierender Maßnah­
­men wie der Erhöhung von Entstörkapazitäten sowie
der Optimierung der Entstörvorbereitung.
Zulassung zwölf neuer ICE-3-Triebzüge (BR 407) für
Frankreichverkehre.
Belastend wirkte ein weiterhin erhöhter Tauschbedarf
bei den Antrieben der ICE-1- und ICE-2-Züge als Folge
der Probleme durch verdrehte Radscheiben, Strom­
richterausfälle und Austausch der Bremshohlwellen.
Die Umrüstung der ICE-3-Flotte mit neuen Treibradsätzen
startete Ende Juni 2015 und wird voraussichtlich bis 2018
andauern. Für die neuen Radsätze der ICE-T-Flotte ist die
Inbetriebnahmegenehmigung weiterhin nicht erteilt. Die
Abstimmungen mit dem EBA dauern an und erfordern vor­
aussichtlich weitere Messfahrten.
Nach der Inbetriebnahme der neuen Doppelstockzüge
Intercity 2 (IC 2) Mitte Dezember 2015 zeigen die Fahrzeuge
mehrere Probleme im Betrieb. Unter anderem führen Stö­
rungen der Türen und der Zugsteuerung zu häufigen Verspä­
tungen. Auch das Fahrverhalten war nicht zufriedenstellend.
Als Reaktion haben wir den Plan zur Betriebseinführung
angepasst. Die Einführung auf der Linie Köln – Dresden wird
erst zum Fahrplanwechsel 2016 erfolgen. Inzwischen konnte
das Fahr­verhalten der Züge deutlich stabilisiert werden.
Außerdem werden aktuell zwei Ansätze zur Lösung der Pro­
blematik des Wankens erprobt. Im weiteren Jahres­verlauf
μμ
FORTSCHRITTE BEIM PROJEKT
STUTTGART – ULM
μμ
μμ
Das Projekt Stuttgart – Ulm wurde im ersten Halbjahr 2016
erfolgreich vorangetrieben. Für die Neubaustrecke Wend­
lingen – Ulm ist die Hälfte von insgesamt 61 km Tunnel
gegraben und ausgehoben. Zurzeit wird davon ausge­
gangen, den Bau der Neubaustrecke unterhalb des kalku­
lierten Budgets in Höhe von 3,26 Mrd. € abschließen zu
können. Um die Jahreswende 2016/2017 werden an beiden
Enden des künftigen Durchgangsbahnhofs Tunneldurch­
schläge erwartet. Für den Anschluss des Flughafens Stutt­
gart an den Fernbahnhof wird im Juli 2016 mit dem Plan­
feststellungsbeschluss gerechnet. Ziel bleibt weiterhin, die
Projektkosten von Stuttgart 21 (S21) innerhalb des Finan­
zierungsrahmens von 6,5 Mrd.€ und den Inbetriebnahme­
termin im Jahr 2021 zu halten. In seiner turnusmäßigen Sit­
zung hat sich der Aufsichtsrat des DB-Konzerns am 15. Juni
2016 ausführlich mit S21 befasst. Bereits am 15. März hatte
das Gremium beschlossen, ein externes Gutachten zu S21
zu beauftragen. Nach Vorlage dieses Gutachtens wird der
Aufsichtsrat im Herbst 2016 seine Beratungen fortsetzen.
μμ
μμ
026
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung d er G esch ä f ts f el d er
wird durch den Hersteller ein zusätzliches Programm zur
Behebung von Mängeln durchgeführt. Anfang 2017 sollen
die Fahrzeuge zudem noch fehlende Funktionen erhalten.
μμFahrzeugprojekte im Fernverkehr
Von März bis Juni 2016 wurde das Programm RESET [SEITE 01 2]
als Teil von ZUKUNFT BAHN
zur Verbesserung der Qua­
lität durchgeführt. Ziel war es, durch kurzfristige Spezial­
behandlungen Funktionsstörungen in kundenrelevanten
Bereichen an den ICE-Zügen zu beseitigen. So erfolgten
intensive Innen- und Außenreinigungen, eine optische Neu­
gestaltung der WCs sowie bedarfsweise der Austausch von
Sitzpolstern und Armlehnen.
Die Vorbereitungen für das Redesign des ICE 3 wurden
fortgeführt. Die Serienumrüstung wird Ende 2016 beginnen.
Die bisher noch nicht mit dem europäischen Zugsicherungs­
system ETCS ausgerüsteten ICE 3 werden während des Re­­
designs mit diesem ausgerüstet.
Die Stabilisierung unserer IC- und EC-Flotte mit zusätzli­
­chen Technikmaßnahmen im Rahmen von ICmod ist weitest­
­gehend abgeschlossen.
Die Zulassungsfahrten des ICE 4 wurden im ersten Halb­
jahr 2016 erfolgreich abgeschlossen.
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμ Positive Leistungsentwicklung aufgrund des Wegfalls
μμ
negativer Effekte sowie der Verbesserung des Angebots.
Anhaltend intensives Wettbewerbsumfeld belastet die
Umsatz- und Ergebnisentwicklung.
≈ †
1. Halbjahr
DB Fernverkehr
2016
2015
absolut
%
Pünktlichkeit Schiene in %
78,4
78,8
–
–
Anschlussgrad Fernverkehr/
Fernverkehr in %
86,4
87,7
–
–
Reisende Schiene in Mio.
66,7
60,3
+ 6,4
+10,6
Reisende Fernbus in Mio.
0,4
0,4
–
–
Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm
18.835
17.044
+1.791
+10,5
Verkehrsleistung Fernbus in Mio. Pkm
102,7
96,5
+ 6,2
+ 6,4
71,6
67,4
+ 4,2
+ 6,2
Betriebsleistung in Mio. Trkm
Auslastung in %
50,5
49,1
–
–
Gesamtumsatz 1) in Mio. €
2.006
1.916
+ 90
+ 4,7
Außenumsatz 1) in Mio. €
1.932
1.841
+ 91
+ 4,9
EBITDA bereinigt 1) in Mio. €
184
196
–12
– 6,1
EBITDA-Marge (bereinigt) 1) in %
9,2
10,2
–
–
54
57
–3
– 5,3
EBIT bereinigt 1) in Mio. €
Brutto-Investitionen in Mio. €
Mitarbeiter per 30.06.1) in VZP
1)
Veränderung
156
141
+15
+10,6
16.443
16.489
– 46
– 0,3
Vorjahreszahl angepasst [Seite 057].
Die Pünktlichkeit im Fernverkehr ist leicht zurückgegangen. In der Folge ging auch der Anschlusserreichungsgrad
Fernverkehr/Fernverkehr zurück. Der Rückgang ist auf die
Betriebserschwernisse, speziell durch die hohe Bautätigkeit
und eine eingeschränkte Infrastrukturverfügbarkeit, zurück­
zuführen.
Seit dem zweiten Quartal ist allerdings eine Stabilisie­
rung des Pünktlichkeitsverlaufs erkennbar. Die Effekte aus
der Wirkung von Verbesserungsmaßnahmen sollten sich im
weiteren Jahresverlauf zeigen. Die Beginnplanmäßigkeit
der Fernverkehrszüge in den großen Bahnhöfen lag teil­
weise 15 Prozentpunkte über der des Vorjahreszeitraums,
seit Jahresbeginn insgesamt rund 6 Prozentpunkte. Durch
die Optimierungen in der Instandhaltung der ICE-Flotte
konnten die Fahrzeugstörungen bei Antrieb und Bremsen
um 17% reduziert werden.
Im ersten Halbjahr 2016 verzeichnete DB Fernverkehr
eine positive Entwicklung im Schienenverkehr. Reisenden­
zahl, Verkehrs- und Betriebsleistung erhöhten sich. Treiber
der Entwicklung waren der Wegfall von Einschränkungen
durch Streiks und Unwetter im ersten Halbjahr 2015. Die
Inbetriebnahme der Neubaustrecke VDE 8.2 (Erfurt – Halle/
Leipzig), die Ausweitung der Sylt-Verkehre sowie Angebots­
maßnahmen stützten diese Entwicklung. Negativ wirkten
dagegen die Sperrung der Schnellfahr­strecke zwischen
Hannover und Kassel im April 2016 sowie Einschränkungen
durch den Stellwerksbrand in Mülheim an der Ruhr. Die
Auslastung der Züge ist infolge der höheren Reisendenzahl
leicht gestiegen.
Die Ausweitung des Fernbusgeschäfts durch die Einfüh­
rung neuer Linien führte zu gestiegenen Leistungen im
Busverkehr.
In diesem Umfeld entwickelten sich Gesamt- und Außen­
umsatz über dem Niveau des ersten Halbjahres 2015. Zu­­
sätzlich wirkten Erlöse aus den Flüchtlingsverkehren aus
dem Jahr 2015 und dem ersten Halbjahr 2016 positiv.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Ertäge (+11,2%)
ist im Wesentlichen auf den Schadenersatz für die verspä­
teten Fahrzeuglieferungen zurückzuführen. Gegenläufig
wirk­­ten geringere Entschädigungen für Fahrzeugunfälle
sowie Versicherungserstattungen.
Der Anstieg des Materialaufwands (+7,8%) wurde ins­
besondere durch preis- und mengenbedingt gestiegene
Infrastrukturaufwendungen sowie höhere Instandhaltungs­
aufwendungen verursacht.
Der Personalaufwand (+1,4%) stieg tarifbedingt.
Die Abschreibungen (– 6,4%) verringerten sich. Dieser
Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass im ersten Halb­
jahr 2016 ICE-3-Züge das Ende der bilanziellen Nutzungs­
dauer erreicht haben. Gegenläufig wirkten Fahrzeugbeschaffungen von ICE 3 der BR 407 und IC 2.
027
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
Die positive Ertragsentwicklung konnte die gestiegenen
Aufwendungen nur zum Teil kompensieren, sodass es zu
einer Verringerung der bereinigten Ergebnisgrößen EBITDA
und EBIT kam.
Die Brutto-Investitionen sind vor allem aufgrund von
Fahrzeugbeschaffungen und Werkstattprojekten gestiegen.
Die Zahl der Mitarbeiter ging per 30. Juni 2016 aufgrund
von Anpassungen bei der DB European Railservice GmbH
leicht zurück.
μμGeschäftsfeld DB Regio
Im Busverkehr wurde in Deutschland im Berichtszeitraum
ein Volumen von 62 Mio. Nutzwagenkilometern (Nkm) (im
ersten Halbjahr 2015: 29 Mio. Nkm) in 85 Verfahren (im
ersten Halbjahr 2015: 52 Verfahren) verge­­­ben. Von den neu
vergebenen Nutzwagen­kilometern wur­­den 43% (im ersten
Halbjahr 2015: 53%) vorher von DB Regio Bus erbracht.
Im ersten Halbjahr 2016 haben wir an 69 Verfahren (im
ersten Halbjahr 2015: 44 Verfahren) mit einem Volumen
von 56 Mio. Nkm (im ersten Halbjahr 2015: 27 Mio. Nkm)
teil­genommen. Bei den Vergabeverfahren, an denen wir
teil­genommen haben, konnten wir eine Gewinnquote von
39% (im ersten Halbjahr 2015: 48%) erzielen.
μ μGEWONNENE VERKEHRSVERTRÄGE
≈
Abgeschlossene Verkehrsverträge
(Schiene) im ersten Halbjahr 2016
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμKlage gegen das Land Sachsen-Anhalt
Umfang in
Mio. Zugkm
insgesamt 1)
Laufzeit
p. a.
Dieselnetz Nürnberg
06/2019 – 0 6/2031
3,2
38,4
Netz 5 Donau-Ostalb
12/2016 – 1 2/2026
6,7
63,8
Netz 2 Stuttgart – Ulm – Bodensee
12/2016 – 1 2/2023
2,6
18,3
Nordwesthessen-Netz (NWH)
12/2017 – 1 2/2032
2,5
38,1
15,0
158,6
Insgesamt 1)
1)
Rundungsdifferenzen möglich.
Im SPNV in Deutschland wurden von den Bestellerorga­
nisationen im ersten Halbjahr 2016 neun Vergabeverfah­­ren
abgeschlossen (im ersten Halbjahr 2015: acht). Insgesamt
wurden rund 34 Mio. Zugkilometer (Zugkm) vergeben (im
ersten Halbjahr 2015: 32 Mio. Zugkm). Von den im ersten
Halbjahr 2016 vergebenen Zugkm wurden etwa 91% vorher
von Unternehmen des DB-Konzerns erbracht.
Wir konnten vier Verfahren (im ersten Halbjahr 2015:
drei Verfahren) beziehungsweise 45% (im ersten Halbjahr
2015: 27%) der vergebenen Zugkm gewinnen.
≈
Abgeschlossene Verkehrsverträge
(Bus) im ersten Halbjahr 2016
Umfang in
Mio. Nkm
insgesamt 1)
p. a.
Regionalverkehr Landkreis Oder-Spree
07/2016 – 0 7/2026
4,4
43,8
Stadtverkehr Pforzheim
12/2016 – 1 2/2026
3,6
36,4
Regionalverkehr Uelzen – Bündel Nord,
Ost und Süd
08/2016 – 0 7/2026
1,8
18,2
VSN Göttingen Teilnetze 21, 31 und 32
08/2016 – 0 7/2024
1,6
12,7
RMV HTK-Vordertaunus 2 und 3
12/2016 – 1 2/2024
1,5
12,4
VRN Neckargemünd
12/2016 – 1 2/2026
1,5
15,2
Regionalverkehr Coburg – Bündel Ost
und West
09/2016 – 08/2026
1,2
12,0
Subunternehmerleistung MVG Mainz
12/2016 – 1 2/2024
1,2
9,5
Insgesamt 1)
1)
Rundungsdifferenzen möglich.
1 – 10 Jahre
μμUmfangreiche Fahrzeugmaßnahmen
Wir arbeiten an der stetigen Verbesserung unserer Flotte.
Zu den Maßnahmen gehören: Umgestaltung des Interieurs,
Einbau von Fahrgastinformations- und Videoaufzeichnungs­
systemen sowie Erneuerung der Lackierung.
Für die Ausschreibung Nord-Süd wurden bis Ende Juni
2016 101 Doppelstockwagen rundum erneuert. Das
Gesamtumbauvolumen beträgt 102 Fahrzeuge.
Für die Stadtbahn Nord-Ost wurden bis Ende Juni 2016
68 Doppelstockwagen rundum erneuert.
Für den zukünftigen Betrieb der S-Bahn Stuttgart wurden
bis Ende Juni 2016 52 von insgesamt 60 Fahrzeugen der
BR 423 rundum erneuert.
Für die S-Bahn Rhein-Neckar werden bis Mitte 2017 77
Fahrzeuge der BR ET 425 modernisiert.
Bei der Auslieferung neuer Züge für DB Regio kommt es
weiterhin zu Verzögerungen:
87 Fahrzeuge der BR 430 (Bauart S -Bahn Stuttgart)
dürfen weiterhin nur ohne Schiebetrittfunktion einge­
setzt wer­­­­den. Seit Anfang 2016 findet eine Erprobung
der Schiebe­­trittfunktion statt.
μμ
μμ
Laufzeit
Sonstige (zwölf Verträge)
Die DB Regio AG hat vor dem Verwaltungsgericht Magde­
burg am 31. März 2016 Klage auf Erstattung gestiegener
Infrastrukturkosten auf der Grundlage von Regelungen zur
Durchreichung von Infrastrukturkostensteigerungen aus
drei Verkehrsverträgen erhoben. DB Regio macht Zahlungs­
rückstände für die Jahre 2008 bis 2014 und daneben Ver­
zugszinsen sowie Verzugsschäden geltend. Die außer­
gerichtlich erhobenen Einwendungen des Landes stehen in
engem Zusammenhang mit der vom Land erhobenen KLAGE
AUF KARTELLSCHADENERSATZ [SEITE 010] .
5,3
42,2
22,1
202,4
μμ
μμ
μμ
028
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung d er G esch ä f ts f el d er
μμDie Lieferung der 60 bestellten Fahrzeuge BR 490
μμ
μμ
μμ
(S-Bahn Hamburg) wurde auf den Zeitraum zwischen
dem 3. Mai und 20. Dezember 2018 verschoben.
DB Regio erwartet bei der Lieferung der Dieseltriebzüge
»Link« von PESA der BR 632/633 für das Sauerland­­netz
sowie für die Dreieichbahn Verzögerungen von über
zwei Jahren und bei der Lieferung der Fahrzeuge für
das D -Netz Allgäu von durchschnittlich einem Jahr.
Die Auslieferung der bestellten Fahrzeuge für den Ver­
kehr Nürnberg-Ingolstadt-München-Express verzögert
sich deutlich.
Die Auslieferung von Doppelstockzügen für die Betriebs­
­aufnahme in mehreren Verkehrsnetzen hat mit erheb­
licher Verspätung Mitte Dezember 2015 begonnen.
μμWeitere Einigung mit Bombardier
Transportation erzielt
Im zweiten Quartal 2016 konnten sich DB Regio und Bom­
bardier Transportation hinsichtlich der verspäteten Aus­
lieferung von Doppelstockzügen auf einen außergericht­
lichen Vergleich verständigen, der auch eine Einigung mit
DB Fernverkehr im Hinblick auf die neuen IC 2 beinhaltet.
Damit konnten umfangreiche juristische Auseinanderset­
zungen vermieden werden.
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμEntwicklung durch Ausschreibungsverluste geprägt.
μμPositive Effekte aus dem Wegfall der Streikeffekte aus
μμ
dem ersten Halbjahr 2015.
Belastungen aus Tarifsteigerung.
≈ †
1. Halbjahr
DB Regio
Veränderung
2016
2015
absolut
Pünktlichkeit Schiene in %
95,2
95,0
–
–
Pünktlichkeit Bus in %
91,2
91,6
–
–
1.267
1.264
+3
+ 0,2
0,4
0,3
+ 0,1
+33,3
Reisende in Mio.
davon Fernbus
Verkehrsleistung in Mio. Pkm
%
24.068
24.771
–703
–2,8
davon Fernbus
124,7
79,2
+ 45,5
+ 57,4
Gesamtumsatz in Mio. €
4.280
4.254
+26
+ 0,6
Außenumsatz in Mio. €
4.223
4.205
+18
+ 0,4
Bestellerentgelt in Mio. €
1.964
1.910
+ 54
+2,8
EBITDA bereinigt in Mio. €
651
666
–15
–2,3
EBIT bereinigt in Mio. €
334
348
–14
– 4,0
Brutto-Investitionen in Mio. €
137
339
–202
– 59,6
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
35.957
36.629
– 672
–1,8
Die Pünktlichkeit im Schienenverkehr war insgesamt
annähernd stabil, lag dabei in einzelnen Produkten aller­
dings auch leicht besser. Dies ist unter anderem auf das
Programm zur Verbesserung der Pünktlichkeit auf 34 aus­
gewählten Linien im Regional- und S-Bahn-Verkehr zurück­
zuführen.
Im Busverkehr ist ein leichter Rückgang der Pünktlich­
keit zu verzeichnen. Der leichte Rückgang ist im Wesent­
lichen auf die Ausweitung der im Pünktlichkeitsmonitoring
betrachteten Busverkehre zurückzuführen (+35%).
Die Leistungsentwicklung war im ersten Halbjahr 2016
rückläufig. Sowohl in der Sparte Schiene als auch in der
Sparte Bus nahm die Verkehrsleistung ab. Im Schienenver­
kehr wirkten hier insbesondere Leistungsverluste in den
Regionen Südost, Nord und Nordrhein-Westfalen.
Die wirtschaftliche Entwicklung von DB Regio ist insbe­
sondere durch die Entwicklung der umsatz- und leistungs­
stärkeren Sparte Schiene geprägt. Leistungsrückgänge wur­
den durch den Wegfall der Streikeffekte aus dem ersten
Halbjahr 2015 kompensiert. Die Umsatzerlöse bewegten
sich auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2015. Die Bestel­
lerentgelte entwickelten sich dabei positiv. Dämpfend wirkte
die Entwicklung in der Sparte Bus.
Einen Rückgang verzeichneten hingegen die sonstigen
betrieblichen Erträge (–35,7%) infolge geringerer Schaden­
ersatzzahlungen.
Der Materialaufwand (–1,8%) war vor allem aufgrund
niedrigerer Aufwendungen für Energie infolge der Diesel­
preisentwicklung sowie geringerer eingekaufter Leistungen
rückläufig.
Aufgrund einer ge­­­­ringeren Anzahl von Mitarbeitern
ging der Personalaufwand leicht zurück (–1,0%). Gegen­
läufig wirkten Tarifsteigerungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 0,4%)
bewegten sich auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Insgesamt stiegen die Aufwendungen im Vergleich zu
den Erträgen überproportional, sodass sich die bereinigten
Er­­geb­­nis­größen EBITDA und EBIT unter dem Niveau des
Vergleichszeitraums bewegten.
Die Brutto-Investitionen waren aufgrund bereits im Vor­
jahr realisierter Zugbeschaffungen rückläufig.
Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich im Vergleich
zum 30. Juni 2015 infolge von Ausschreibungsverlusten im
Wesentlichen in der Sparte Schiene.
029
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμSparte Schiene
μμSparte Bus
μμEntwicklung durch Ausschreibungsverluste geprägt.
μμPositive Effekte aus dem Wegfall der Streikeffekte aus
μμBelastungen aus Leistungsverlusten insbesondere in
μμ
dem ersten Halbjahr 2015.
Belastungen aus Tarifsteigerung.
μμ
μμ
≈ †
Sparte Schiene
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
1. Halbjahr
Veränderung
≈ †
2016
2015
absolut
%
967,1
949,7
+17,4
+1,8
Verkehrsleistung in Mio. Pkm
20.524
21.181
– 657
–3,1
Betriebsleistung in Mio. Trkm
229,9
234,7
– 4,8
–2,0
Gesamtumsatz
3.790
3.783
+7
+ 0,2
Außenumsatz
3.621
3.595
+26
+ 0,7
Bestellerentgelte Schiene
Reisende in Mio.
1.964
1.910
+ 54
+2,8
EBITDA bereinigt
592
599
–7
–1,2
EBIT bereinigt
298
310
–12
–3,9
112
324
–212
– 65,4
27.133
27.844
–711
–2,6
Brutto-Investitionen
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
der Region Südwest.
Optimierung des Geschäftsportfolios wirkt positiv.
Anhaltend hoher Preis- und Wettbewerbsdruck belastet
Fernbusgeschäft.
Die Leistungsentwicklung in der Sparte Schiene war geprägt
durch eine rückläufige Verkehrs- und Betriebs­leis­­­tung insbe­
sondere in den Regionen Südost, Nord und Nordrhein-West­
falen. Gegenläufig wirkte der Wegfall der Streikeffekte aus
dem ersten Halbjahr 2015. Die Zahl der Reisenden stieg an.
Die Umsatzentwicklung bewegte sich auf dem Niveau
des ersten Halbjahres 2015. Der Wegfall der Streikeffekte,
der sich im Wesentlichen auf die Bestel­­ler­entgelte aus­
wirkte, wurde durch Leistungsrückgänge nahezu vollständig kompensiert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (–33,9%) waren
infolge von geringeren Schadenersatzleistungen im Zusam­
menhang mit Fahrzeugprojekten rückläufig.
Der geringere Materialaufwand (–2,6%) wurde insbe­
sondere durch preis- und mengenbedingt rückläufige Auf­
wendungen für Energie getrieben.
Der Personalaufwand (–1,9%) ging infolge der niedri­
ge­­ren Mitarbeiterzahl zurück. Gegenläufig wirkten Tarif­
stei­gerungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (– 0,4%)
bewegten sich auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Infolge von Fahrzeugzugängen stiegen die Abschrei­
bun­­gen (+1,6%).
Der Rückgang der Erträge überstieg die Entlastungen
auf der Kostenseite, sodass die bereinigten Ergebnisgrößen
EBITDA und EBIT zurückgingen.
Die Brutto-Investitionen waren aufgrund bereits im Vor­
jahr realisierter Zugbeschaffungen rückläufig.
Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich per 30. Juni
2016 im Wesentlichen infolge von Leistungsverlusten.
Sparte Bus
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
Reisende in Mio.
davon Fernbus
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
299,6
314,7
–15,1
– 4,8
+33,3
0,4
0,3
+ 0,1
Verkehrsleistung in Mio. Pkm
3.544
3.590
– 46
–1,3
davon Fernbus
124,7
79,2
+ 45,5
+ 57,4
Betriebsleistung in Mio. Buskm
+1,8
284,8
279,9
+ 4,9
Gesamtumsatz
650
661
–11
–1,7
Außenumsatz
602
610
–8
–1,3
–13,4
EBITDA bereinigt
58
67
–9
EBIT bereinigt
35
38
–3
–7,9
Brutto-Investitionen
25
15
+10
+ 66,7
8.824
8.785
+39
+ 0,4
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
Der anhaltend hohe Preis- und Wettbewerbsdruck belastete
auch im ersten Halbjahr 2016 die operative Ergeb­nis­ent­wick­
­lung unseres Fernbusgeschäfts. Die Leistungs­entwicklung
war hier unter anderem infolge einer Angebotsausweitung
positiv. Dies führte auch zu erheblichen Auswirkungen auf
die Gewinn- und Verlustrechnung. Im Folgenden ist daher
die Entwicklung des übrigen Busgeschäfts erläutert.
Die Leistungsentwicklung im übrigen Busgeschäft lag
infolge von rückläufigen Fahrgastzahlen und Ausschrei­
bungsverlusten insbesondere in der Region Südwest unter
dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Daneben belasteten auch Preiseffekte die Umsatz­
entwicklung, die insgesamt rückläufig war.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (+21,3%) stiegen
unter anderem infolge höherer interner Verrechnungen
sowie gestiegener Erträge aus der Veräußerung von Bussen.
Der Materialaufwand (– 5,7%) ging im Wesentlichen
infolge des Dieselpreisniveaus sowie geringerer einge­
kaufter Auftragnehmerleistungen zurück.
Der Personalaufwand (+2,1%) stieg vor allem tarifbe­
dingt an.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+13,7%)
erhöhten sich im Wesentlichen infolge höherer interner
Verrechnungen.
Der Aufwandsrückgang war im Vergleich zum Umsatz­
rückgang überproportional, sodass sich die bereinigten
Ergebnisgrößen EBIT und EBITDA positiv entwickelten.
Insgesamt war die operative Ergebnisentwicklung der
Sparte Bus, getrieben durch die Fernbusaktivitäten, aller­
dings deutlich schwächer als im ersten Halbjahr 2015.
030
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung d er G esch ä f ts f el d er
Die Brutto-Investitionen stiegen aufgrund von Fahrzeug­
beschaffungen an.
Die Zahl der Mitarbeiter ist per 30. Juni 2016 aufgrund
der Ausweitung des Leistungsangebots beim Fernbus leicht
angestiegen. Gegenläufig wirkten die Ausschreibungsver­
luste vor allem in der Region Südwest.
insgesamt 42 Mio. t. DB Cargo transportiert mit wöchentlich
55 Ganzzügen Erz, Koks und Kalkstein zu ArcelorMittals
Hochöfen in Deutschland. Darüber hinaus verkehren
wöchentlich 20 Ganzzüge ab Eisenhüttenstadt und Bremen.
Weitere 1.500 Wagen laufen für ArcelorMittal im Einzel­
wagennetzwerk von DB Cargo in Deutschland und Europa.
μμG­­ eschäftsfeld DB Cargo
μμAutoterminal eröffnet
EREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμAktionsplan Deutschlandplus fortgeführt
μμ
Im letzten Jahr des Aktionsplans Deutschlandplus liegt die
Priorität auf der Überführung, Verankerung und Versteti­
gung der Maßnahmeneffekte in der Linienorganisation. Die
Hebel mit den größten Potenzialen sind die Maßnahmen
»Lean Maintenance«, »Offensive Güterwagen«, »Auslas­
tungsorientierter Vertrieb« und »Portfoliomanagement«.
Im April 2016 hat DB Cargo auf 75.000 m² ein neues Auto­
terminal mit 2.000 Stellplätzen in Bremen eröffnet, in das
rund 15 Mio. € investiert wurden. Auf dem Gelände ist
außerdem eine Halle entstanden, in der Nacharbeiten und
Prüfungen an den Fahrzeugen vorgenommen werden
sollen. Mit der Investition bringt DB Cargo sein Know-how
sowohl bei der Umsetzung von mehr Transporten auf der
Schiene als auch mit dem neuen Service in Bremen ein.
μμBeteiligungen
μμWeiterentwicklung von DB Cargo
μμIm April 2016 hat die spanische Tochtergesellschaft
Das erstellte Konzept zur Weiterentwicklung von DB Cargo
wurde im ersten Halbjahr 2016 detailliert ausgearbeitet.
Inhaltlich geht es um fünf Stoßrichtungen: Erhöhung Pro­
duktionsstabilität, Neuorganisation Produktion, Wirt­
schaftliche Optimierung Nahbereich, Erhöhung Produk­
tivität Triebfahrzeugführer und Neuausrichtung Vertrieb.
DBwestports-shuttles für
μμ
Transportes Ferroviarios Especiales S.A, Madrid/Spa­
nien, ihre Beteiligung von 75% an der Logística San­
mival S.L., Burgos/Spanien, veräußert.
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμBelastungen durch anhaltend intensives Wettbewerbs­
μμ
schnelleren Transport
Seit Februar 2016 verbinden die DBwestports-shuttles die
Häfen von Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amster­
­dam direkt mit Hannover. Das neue Angebot verkürzt den
Transportweg deutlich. Davon profitieren auch die Lauf­
zeiten von Transporten nach Berlin und Leipzig sowie Polen
und Tschechien.
μμ
umfeld.
Weiterer Rückgang der Kohle- beziehungsweise Stahl­
transporte in Großbritannien und Deutschland.
Zusätzliche Verkehre in den Niederlanden, Italien und
Skandinavien.
≈ †
1. Halbjahr
DB Cargo
Pünktlichkeit in %
Beförderte Güter in Mio. t
Verkehrsleistung in Mio. tkm
μμLandesgesellschaft in Tschechien gegründet
Mit Gründung der neuen Landesgesellschaft DB Cargo
Czechia s.r.o., Ostrava/Tschechien, weitet DB Cargo sein
internationales Netzwerk in Europa aus. Die Gründung der
16. Landes­gesellschaft im europäischen Netzwerk ist ein
konsequenter Schritt, die bisherigen Aktivitäten in Tsche­
chien durch eine eigene Gesellschaft zu intensivieren.
Neuer Mehrjahresvertrag mit ArcelorMittal
μμ
ArcelorMittal, größter Stahlproduzent der Welt, hat DB Cargo
erneut mit der Durchführung seiner europäischen Schienen­
transporte betraut. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit von
mehreren Jahren und umfasst ein Transportvolumen von
031
Betriebsleistung in Mio. Trkm
Veränderung
2016
2015
absolut
75,7
74,4
–
%
–
140,2
150,9
–10,7
–7,1
47.830
48.912
–1.082
–2,2
90,4
93,4
–3,0
–3,2
Auslastung in t pro Zug
529,1
523,7
+ 5,4
+1,0
Gesamtumsatz in Mio. €
2.312
2.391
–79
–3,3
Außenumsatz in Mio. €
2.154
2.226
–72
–3,2
39
74
–35
– 47,3
–28,4
EBITDA bereinigt in Mio. €
EBIT bereinigt in Mio. €
– 53
–74
+21
EBIT-Marge (bereinigt) in %
–2,3
–3,1
–
–
Brutto-Investitionen in Mio. €
52
91
–39
– 42,9
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
30.155
30.907
–752
–2,4
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
Die Pünktlichkeit im Schienengüterverkehr ist deutlich
gestiegen. Die Verbesserung geht im Wesentlichen auf die
positive Entwicklung in Deutschland zurück und resultierte
vor allem aus einer im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015
verbesserten Ressourcenlage.
Die Marktsituation für den Schienengüterverkehr in
Europa ist auch im ersten Halbjahr 2016 herausfordernd
geblieben. Zudem belastete das intensive Wettbewerbs­
umfeld die Entwicklung. Neu gewonnene Verkehre im euro­
päischen Netzwerk konnten dies teilweise kompensieren.
In der Folge war die Leistungsentwicklung rückläufig. Die
Menge der be­­­förderten Güter und die Verkehrsleistung
gingen zurück. Infolge umgesetzter Maßnahmen zur Effi­
zienzsteigerung konnte die Auslastung pro Zug leicht
gesteigert werden.
Die Umsatzentwicklung war vor allem infolge geringerer
Kohletransporte in Großbritannien und Stahlverkehre in
Deutschland schwächer als im ersten Halbjahr 2015.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (+25,9%) stiegen
unter anderem infolge höherer Entschädigungsleistungen
aus Fahrzeugprojekten. Zudem wirkten höhere Erträge aus
der Veräußerung von Schienenfahrzeugen.
Der Materialaufwand (+1,6%) entwickelte sich leicht
über dem Niveau des ersten Halbjahres 2015. Höhere ein­
gekaufte Transportleistungen wurden dabei durch preisund leistungs­­bedingt niedrigere Energieaufwendungen
teilweise kompensiert.
Der Personalaufwand (– 0,6%) lag im Wesentlichen wäh­
­rungskursbedingt und aufgrund einer geringeren Anzahl
von Mitarbeitern leicht unterhalb des ersten Halbjahres
2015. Währungskursbereinigt stieg er tarifbedingt leicht an.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (– 5,3%)
sind unter anderem infolge geringerer Fahrzeugmieten
zurückgegangen.
Rückläufige Erträge und zusätzliche Belastungen auf
der Aufwandsseite führten insgesamt zu einem deutlichen
Rückgang des bereinigten EBITDA . Aufgrund niedrigerer
Abschreibungen (– 38,2%) infolge von Sonderabschrei­
bungen auf das Sachanlagevermögen (Impairment) im Vor­
jahr entwickelte sich das bereinigte EBIT hingegen positiv.
Die Brutto-Investitionen gingen infolge hoher Investi­
tionen in Lokomotiven in Polen im ersten Halbjahr 2015
deutlich zurück.
Die Zahl der Mitarbeiter war per 30. Juni 2016 rückläufig.
Hier wirkten im Wesentlichen Optimierungsmaßnahmen
in Polen, Anpassungen an die Geschäftslage in Großbritan­
nien sowie die schwache Entwicklung in Deutschland.
μμRegion Central
μμZusatzverkehre in den Niederlanden, Italien und Skan­
μμ
dinavien.
Wegfall von Streikeffekten.
≈ †
Region Central
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
124,9
124,8
+ 0,1
+ 0,1
38.579
38.495
+ 84
+ 0,2
72,0
72,5
– 0,5
– 0,7
Gesamtumsatz
2.429
2.314
+115
+ 5,0
Außenumsatz
1.741
1.727
+14
+ 0,8
61
84
–23
–27,4
Beförderte Güter in Mio. t
Verkehrsleistung in Mio. tkm
Betriebsleistung in Mio. Trkm
EBITDA bereinigt
EBIT bereinigt
Brutto-Investitionen
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
3
–27
+30
–
23
54
–31
– 57,4
19.682
19.806
–124
– 0,6
Die Leistungsentwicklung in der Region Central lag im
ersten Halbjahr 2016 annähernd unverändert. Zuwächse aus
Mehrverkehren in den Niederlanden, Italien und Skandi­
navien sowie dem Wegfall der Streikeffekte aus dem ersten
Halbjahr 2015 wurden durch Rückgänge in Deutschland
infolge eines anhaltend intensiven Wettbewerbsumfelds,
geopolitischer Unsicherheiten sowie der schwachen Nach­
frage bei den Stahlverkehren nahezu kompensiert. Die
Auslastung stieg infolge der Umsetzung von Optimierungs­
programmen wie der Netzwerkbahn leicht (+ 0,8%).
Der Anstieg der Umsatzerlöse wurde im Wesentlichen
durch den Leistungszuwachs in den Niederlanden, Italien
und Skandinavien, aber auch durch den Wegfall der Streik­
effekte aus dem ersten Halbjahr 2015 getrieben.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (+14,7%) stiegen
unter anderem infolge höherer Schadenersatzleistungen
aus Fahrzeugprojekten. Zudem wirkten höhere Erträge aus
der Veräußerung von Schienenfahrzeugen.
Der Materialaufwand (+10,5%) erhöhte sich im ersten
Halb­jahr 2016 infolge gestiegener eingekaufter Transport­
leistungen.
Der Personalaufwand (+1,1%) stieg tarifbedingt leicht.
Gegenläufig wirkte unter anderem die geringere Anzahl von
Mitarbeitern.
Eine zum Umsatzwachstum überproportionale Auf­
wandssteigerung führte insgesamt zu einer rückläufigen
Entwicklung des bereinigten EBITDA. Aufgrund niedrigerer
Abschreibungen (– 47,7%) infolge des Impairments im Vor­
jahr stieg das bereinigte EBIT hingegen an.
Die Brutto-Investitionen sind deutlich gesunken. Dies
resultierte insbesondere aus geringeren Investitionen für
die ETCS-Umrüstung von Lokomotiven und Wagen.
Die Mitarbeiterzahl lag vor allem fluktuationsbedingt
unter dem Stand per 30. Juni 2015.
032
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung d er G esch ä f ts f el d er
μμRegion West
μμRegion East
μμWeiterer Rückgang der Kohle- und Stahltransporte in
μμ Höhere Volumina in den Bereichen Kohletransport, Inter­
Großbritannien trieb die Entwicklung.
Entwicklung in Frankreich durch operative Probleme,
Streiks und Überschwemmung belastet.
Entwicklung in Spanien mit positiven Impulsen.
modal- und Militärverkehr in Polen waren maßgeblich
für die Entwicklung.
Ressourcenauslastung und Produktivität in Polen ver­
bessert.
Entwicklung in Südosteuropa war differenziert.
μμ
μμ
≈ †
Region West
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
Beförderte Güter in Mio. t
μμ
1. Halbjahr
2016
Veränderung
2015
≈ †
absolut
%
31,7
40,1
– 8,4
–20,9
6.964
8.244
–1.280
–15,5
Betriebsleistung in Mio. Trkm
14,3
17,1
–2,8
–16,4
Gesamtumsatz
393
475
– 82
–17,3
Außenumsatz
321
412
– 91
–22,1
11
16
–5
–31,3
–16
–13
–3
+23,1
Verkehrsleistung in Mio. tkm
EBITDA bereinigt
EBIT bereinigt
Brutto-Investitionen
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
μμ
27
17
+10
+ 58,8
5.198
5.625
– 427
–7,6
Region East
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
Beförderte Güter in Mio. t
Verkehrsleistung in Mio. tkm
Veränderung
2016
2015
absolut
%
7,8
7,9
– 0,1
–1,3
+ 5,2
2.287
2.173
+114
Betriebsleistung in Mio. Trkm
4,1
3,8
+ 0,3
+7,9
Gesamtumsatz
125
124
+1
+ 0,8
Außenumsatz
92
86
+6
+7,0
EBITDA bereinigt
9
15
–6
– 40,0
EBIT bereinigt
4
7
–3
– 42,9
Brutto-Investitionen
3
20
–17
– 85,0
4.155
4.311
–156
–3,6
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
Die Entwicklung der Region West wurde im ersten Halb­­
jahr 2016 maßgeblich durch den weiterhin einbrechenden
Kohlemarkt in Großbritannien getrieben. Dementspre­
chend war die Leistungsentwicklung schwach. Die Menge
der beförderten Güter, die Verkehrsleistung und die
Betriebsleistung verzeichneten deutliche Rückgänge. Die
Entwicklung der Kohleverkehre wurde neben einer gesetz­
lichen Änderung (CO₂-Besteuerung) vor allem durch ein
niedriges Gaspreisniveau getrieben, in deren Folge Kom­
bikraftwerke von Kohlebetrieb auf Gasbefeuerung um­­
stellten. Zudem wirkten der Verlust von Großkunden,
Streikeffekte sowie Überschwemmungen in Frankreich
leistungsmindernd.
Infolge der Leistungsentwicklung sowie negativer Wäh­
rungskurseffekte ging auch der Umsatz deutlich zurück.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (+34,1%) lagen
infolge höherer interner Mieterträge für Lokomotiven über
dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Der Materialaufwand (– 5,7%) war leistungsbedingt und
infolge niedrigerer Dieselpreise rückläufig.
Eine Anpassung der Mitarbeiterzahl an die Geschäfts­
lage in Großbritannien war maßgeblich für die Reduzierung
des Personalaufwands (– 5,6%).
Die Abschreibungen (– 6,9%) lagen unterhalb des ersten
Halbjahres 2015.
Der Umsatzrückgang konnte nur teilweise durch niedri­
gere Aufwendungen kompensiert werden, sodass die berei­
nigten Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT zurückgingen.
Die Brutto-Investitionen stiegen vor allem infolge von
Neuanschaffungen und Umrüstungen von Wagen deutlich.
Die Mitarbeiterzahl ging aufgrund der Anpassung an die
verschlechterte Geschäftslage in Großbritannien zurück.
1. Halbjahr
In der Region East entwickelten sich die Verkehrs- und die
Betriebsleistung vor allem infolge höherer Volumina im
Kohletransport sowie im Intermodal- und Militärverkehr in
Polen über dem Niveau des ersten Halbjahres 2015. Die
Menge der beförderten Güter blieb annähernd stabil.
Der Umsatz entwickelte sich leistungsbedingt sowie
aufgrund gestiegener Vermietungsumsätze positiv.
Die sonstigen be­­trieb­li­chen Erträge (–11,4%) gingen
zurück. Dies resultierte aus Währungskurseffekten und
dem Wegfall von Kompensationszahlungen für Class-92Lokomotiven im ersten Halbjahr 2015.
Der Materialaufwand (+12,9%) erhöhte sich vor allem
infolge gestiegener eingekaufter Transportleistungen in
Polen. Dämpfend wirkten preis- und mengenbedingt rück­
läufige Energieaufwendungen.
Der Personal­­­aufwand (–1,9%) war währungskursbedingt
rückläufig. Währungskursbereinigt stieg er tarifbedingt und
infolge von Neueinstellungen in Ungarn.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+2,7%)
stiegen infolge höherer Mietkosten für Schienenfahrzeuge.
Die Abschreibungen (–25,3%) gingen aufgrund von im
ersten Halbjahr 2015 vorgenommenen Sonderabschreibun­gen
deutlich zurück.
Aufgrund überproportionaler Aufwandssteigerungen
entwickelten sich die operativen Ergebnis­größen berei­
nigtes EBIT und EBITDA deutlich rückläufig.
Die Brutto-Investitionen gingen infolge des Wegfalls
von Investitionen in Lokomotiven in Polen im ersten Halb­
jahr 2015 deutlich zurück.
Die Mitarbeiterzahl war insbesondere aufgrund von
Optimierungsmaßnahmen in Polen rückläufig. Gegenläufig
wirkten Neueinstellungen in Ungarn.
033
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμGeschäftsfeld DB Netze Fahrweg
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμVDE 8 im Plan
Die derzeitigen Großbaustellen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit (VDE) 8.1 sind:
Ausbaustrecke Nürnberg – Ebensfeld mit den Abschnitten
Erlangen und Forchheim zum viergleisigen Ausbau.
Hallstadt – Ebensfeld, Einbindung der Neubaustrecke
und viergleisiger Ausbau (in Vollsperrung Januar bis September 2016).
Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt, Einschaltung der
Oberleitung Ende August, Vorbereitung Beginn Probefahrten, Komplettierung Bahnstromleitung.
Knoten Halle, Baustelle auf rund 12 km Länge, kompletter Umbau, außerdem neue Zugbildungsanlage.
Knoten Leipzig, zweite Ausbaustufe begonnen.
Ausbau von Zulaufstrecken, zum Beispiel Erfurt – Eisenach, mit Ziel Inbetriebnahme des Gesamtprojekts VDE
8 Ende 2017.
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμEine der größten LuFV-Tunnelbau-
Wir haben die Auswirkungen für unsere Kunden so gering
wie möglich gehalten. Im Fernverkehr wurden während der
Sperrung über 90% der planmäßigen Kapazitäten angeboten. Der Messehalt in Hannover wurde weiter bedient,
dazu kamen vier zusätzliche ICE Sprinter pro Tag.
μμAus- und Neubaustrecke Karlsruhe – Basel
Beim Großprojekt Karlsruhe – Basel sind große Teile der
Strecke wie Rastatt-Süd – Offenburg und im Abschnitt Katzenbergtunnel bereits in Betrieb. Ende Mai 2016 startete
die erste Vortriebsmaschine am Rastatter Tunnel, ein weiterer Meilenstein in dem Projekt. Die zweite Maschine wird
das 4.270 m lange Bauwerk voraussichtlich ab September
2016 auffahren. Gebaut wird zudem zwischen dem Katzenbergtunnel und der schweizerischen Grenze. Im Januar 2016
wurden die Weichen gestellt, um die Planung im Bereich
zwischen Offenburg und Riegel sowie Hügelheim und
Auggen beginnen zu können. Ebenfalls im Januar 2016 hat
der Bundestag einen Beschluss über die Finanzierung der
Kern­­forderungen (Tunnel Offenburg und Gütertrasse entlang der Autobahn A5) des Projektbeirats gefasst, die zu
Mehrkosten führen.
maßnahmen gestartet
Am 15. Januar 2016 fiel der Startschuss für den Bau des
neuen, 909 m langen Pforzheimer Tunnels. Die Investitio­nen betragen rund 88 Mio. €. Die Arbeiten dauern mit dem
eigentlichen Tunnelvortrieb, dem Innenausbau und der technischen Ausstattung bis voraussichtlich September 2018. Die
Erneuerung des Pforzheimer Tunnels ist eine der größten
Tunnelbaumaßnahmen im Rahmen des Infrastrukturmodernisierungsprogramms des DB-Konzerns.
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμHöhere
μμ
μμ
Umsatzerlöse aus Preisanpassungen sowie
höherer Betriebsleistung konzernexterner Kunden.
Gestiegener Personalaufwand aufgrund von Tarifeffekten
und höherem Mitarbeiterbestand.
Anstieg der Aufwendungen für Instandhaltung.
Š
1. Halbjahr
DB Netze Fahrweg
μμUnfall bei Bad Aibling
Am 9. Februar 2016 ist es auf der Strecke zwischen Bad
Aibling und Kolbermoor in Bayern zu einem schweren Zugunglück mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten
gekommen. Der DB-Konzern arbeitet eng mit den ermittelnden Behörden bei der Aufklärung und Aufarbeitung des
Unfalls zusammen.
Pünktlichkeit Schiene DB -Konzern in
Deutschland in %
Pünktlichkeit in Deutschland 1) in %
absolut
%
94,6
94,4
–
–
94,2
94,2
–
–
530,7
517,2
+13,5
+2,6
davon konzernexterne Bahnen
158,4
141,5
+16,9
+11,9
Anteil konzernexterner Bahnen in %
Vom 23. April bis 8. Mai 2016 haben wir auf der Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Kassel rund 130.000 t
Schotter erneuert. Die Arbeiten waren auf verschiedene
Abschnitte mit einer Gesamtlänge von über 30 km verteilt.
Aufgrund der hohen Beanspruchung der Strecke war die
Schottererneuerung kurzfristig erforderlich, um Geschwindigkeitseinschränkungen zu vermeiden.
2015
Betriebsleistung auf dem Netz
in Mio. Trkm
Gesamtumsatz 2) in Mio. €
μμTotalsperrung Hannover – Kassel
2016
Veränderung
29,8
27,4
–
–
2.601
2.466
+135
+ 5,5
+16,2
Außenumsatz 2) in Mio. €
694
597
+ 97
Anteil am Gesamtumsatz 2) in %
26,7
24,2
–
–
EBITDA bereinigt 2) in Mio. €
838
791
+ 47
+ 5,9
EBIT bereinigt 2) in Mio. €
398
330
+ 68
+20,6
Operatives Ergebnis nach Zinsen 2)
in Mio. €
271
188
+ 83
+ 44,1
ROCE 2) in %
4,4
3,7
–
–
Capital Employed per 30.06.2) in Mio. €
17.889
18.040
–151
– 0,8
Netto-Finanzschulden
per 30.06.2) in Mio. €
10.224
10.544
–320
–3,0
13,9
12,3
–
–
2.495
2.233
+262
+11,7
Tilgungsdeckung 2) in %
Brutto-Investitionen 2) in Mio. €
Netto-Investitionen 2) in Mio. €
515
644
–129
–20,0
Mitarbeiter per 30.06.2) in VZP
43.948
41.067
+2.881
+7,0
1)
Konzernexterne und -interne Eisenbahnverkehrsunternehmen.
2)
Vorjahreszahl angepasst [Seite 057].
034
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung der G esch ä ftsfelder
Die Pünktlichkeit der konzernexternen und -internen EVU
in Deutschland blieb unverändert, während die Pünktlichkeit der EVU des DB-Konzerns leicht anstieg.
Im ersten Halbjahr 2016 stieg die Betriebsleistung auf
dem Netz infolge einer höheren Nachfrage konzernexter­ner
Kunden aus dem Regional- und Güterverkehr. Dämpfend
wirkte der Nachfragerückgang konzerninterner Kunden
insbesondere des Personennah- und Güterverkehrs.
Der Gesamtumsatz stieg maßgeblich aufgrund der
Preisanpassung sowie des Entfalls negativer Effekte aus
Unwettern und GDL-Streiks im ersten Halbjahr 2015. Gegenläufig wirkten die geringere Betriebsleistung konzern­­inter­
­ner Kun­­den.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (–7,1%) sanken insbesondere infolge niedrigerer Erträge aus dem Abgang von
Sachanlagen sowie geringerer Schrotterlöse und Zuwendungen aus der öffentlichen Hand. Gegenläufig wirkte der
Anstieg der Erträge aus Schadenersatz.
Der Materialaufwand (– 0,3%) blieb nahezu unverändert.
Die geringeren Aufwendungen für Energie und sonstige
bezogene Leistungen sowie höhere Skonto­erträge wurden
durch höhere Aufwendungen für die In­­standhaltung größtenteils kompensiert.
Der Anstieg der Personalaufwendungen (+10,3%) ba­­
sier­­­te vor allem auf Preiseffekten, bedingt durch Tarif­rege­
lungen, steigenden Mitarbeiterzahlen durch den Übergang
von der DB ProjektBau und der S -Bahn Berlin sowie dem
Personalmehrbedarf im Bereich der Instandhaltung und
Investition.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen
(+ 5,7%) resultierte maßgeblich aus höheren Aufwendungen für IT-Leistungen, Mietaufwendungen sowie sonstigen Kommunikationsdiensten. Diese resultierten ins­
besondere aus dem erhöhten Mitarbeiterbestand.
Die Abschreibungen (– 4,5%) lagen unter dem Niveau
des ersten Halbjahres 2015.
In Summe überstiegen die Ertragszuwächse die zusätzlichen Aufwandsbelastungen, sodass das bereinigte EBITDA
und das bereinigte EBIT anstiegen.
Höhere Umsatzerlöse und geringere Abschreibungen
führten zu einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses nach Zinsen.
Der Anstieg im bereinigten EBIT sowie ein niedrigeres
Capital Employed führten zu einer Verbesserung des ROCE.
Das Capital Employed ging zurück, was im Wesentlichen
auf ein gesunkenes Anlagevermögen, höhere Rückstellungen und höhere nicht verrechnete Baukostenzuschüsse
zurückzuführen ist.
Die Netto-Investitionen liegen unter dem ersten Halbjahr 2015, was insbesondere aus einem geringeren Eigen­
beitrag bei der LuFV II resultiert. Die Til­gungs­deckung ist
per 30. Juni 2016 angestiegen.
Die Brutto-Investitionen stiegen infolge eines höheren
Investitionsvolumens sowohl im Bedarfsplan als auch im
Bestandsnetz. Dazu gehörten insbesondere die Sanierung
des Oberbaus, die Erneuerung von Leit- und Sicherungstechnik und Brücken sowie sonstige konstruktive Ingenieurbauwerke.
Die Zahl der Mitarbeiter ist per 30. Juni 2016 vor allem
infolge der Übernahme von Mitarbeitern der DB ProjektBau
und der S -Bahn Berlin sowie von Neueinstellungen in der
Instandhaltung gestiegen.
μμGeschäftsfeld DB Netze
Personenbahnhöfe
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμStart-up-Wettbewerb Next Station
Der Start-up-Wettbewerb »Next Station« ging 2016 in die
dritte Runde. Über 100 Start-ups bewarben sich. Gesucht
waren innovative Produkte und Dienstleistungen am Bahn­
­hof. Eine Jury kürte drei Gewinner.
μμWeitere Ereignisse
μμMit dem Programm »Herstellung der Barrierefreiheit
μμ
035
kleiner Schienenverkehrsstationen« sollen 108 Verkehrsstationen mit weniger als 1.000 Ein- und Aussteigern pro
Tag barrierefrei ausgebaut werden. Die Finanzierung
erfolgt komplementär durch den Bund und die Länder.
Ausbau der Videoüberwachung an Bahnhöfen in Berlin:
Neben der Präsenz von Servicemitarbeitern und Sicherheitskräften setzen wir auf Technik, um Züge und Bahnhöfe noch sicherer zu machen. Noch 2016 geht in einem
ersten Schritt die Aufzeichnungsfunktion von rund 800
Videokameras an 100 Bahnhöfen in Berlin in Betrieb.
Mehr als die Hälfte der Berliner Bahnhöfe ist dann mit
moderner Videotechnik ausgestattet.
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμNachfragesteigerung bei konzernexternen Kunden.
μμWachstum der Vermietungserlöse.
μμBelastungen durch höhere Aufwendungen für Personal.
μμReduzierung der Energiekosten.
Š
1. Halbjahr
Veränderung
DB Netze Personenbahnhöfe
2016
2015
absolut
Anlagenqualität in Schulnote
2,94
2,95
–
%
–
Stationshalte in Mio.
74,3
72,7
+1,6
+2,2
davon konzernexterne Bahnen
17,3
15,4
+1,9
+12,3
Gesamtumsatz in Mio. €
623
604
+19
+3,1
davon Stationserlöse in Mio. €
413
399
+14
+3,5
+2,5
davon Vermietung in Mio. €
203
198
+5
Außenumsatz in Mio. €
267
248
+19
+7,7
EBITDA bereinigt in Mio. €
227
219
+8
+3,7
+ 4,6
EBIT bereinigt in Mio. €
159
152
+7
ROCE in %
11,3
10,5
–
–
2.829
2.899
–70
–2,4
Netto-Finanzschulden per 30.06.
in Mio. €
1.175
1.261
– 86
– 6,8
Tilgungsdeckung in %
33,2
29,6
–
–
Brutto-Investitionen in Mio. €
182
187
–5
–2,7
Capital Employed per 30.06. in Mio. €
Netto-Investitionen in Mio. €
69
72
–3
– 4,2
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
5.007
4.894
+113
+2,3
Die Bewertung der Anlagenqualität (BAQ) wird örtlich
erhoben. Die Methode zur Ermittlung der BAQ wurde
infolge des Abschlusses der LuFV II angepasst. Das gute
Niveau konnte erneut gehalten werden.
Die Zahl der Stationshalte ist angestiegen. Dies resultierte im Wesentlichen aus Taktverdichtungen vornehmlich
konzernexterner Bahnen, die im Rahmen von Neuvergaben
von Regionalverkehren zum Zuge kamen.
Der Anstieg im Gesamtumsatz ist auf mengen- und
preis­­bedingt höhere Stationserlöse sowie gestiegene
Umsatz­­erlöse aus Vermietung und Verpachtung zurückzuführen. Auch in der Außenumsatzsteigerung spiegelt sich
der wachsende Marktanteil konzernexterner Bahnen wider.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (–10,1%) gingen
maßgeblich infolge von niedrigeren Schadenersatzerträgen
sowie geringeren Baukostenzuschüssen zurück.
Der Materialaufwand (+1,0%) stieg infolge von höheren
Aufwendungen für Außenreinigung sowie für Sicherheitsund Ordnungsleistungen im Rahmen von ZUKUNFT BAHN
an.
Der Personalaufwand (+ 4,1%) stieg im Wesent­lichen
tarifbedingt und infolge der Übernahme von Mitarbeitern
der DB ProjektBau. Die Ab­­schrei­bungen (+ 0,9%) lagen
leicht über dem Niveau des ersten Halbjahres 2015.
Insgesamt konnten die gestiegenen Umsatzerlöse die Aufwandsbelastungen überkompensieren und das bereinigte
EBITDA sowie das bereinigte EBIT verbesserten sich.
Das gesunkene Capital Employed führte, verstärkt durch
die positive Ergebnisentwicklung, zu einer Verbesserung
des ROCE. Für die Entwicklung des Capital Employed war
ein Rückgang im Anlagevermögen maßgeblich.
Die Netto-Finanzschulden sind infolge eines höheren
operativen Cashflows sowie geringerer Verbindlichkeiten
aus der Konzernfinanzierung zurückgegangen. Dies wirkte
sich positiv auf die Tilgungs­deckung aus.
Die Brutto-Investitionen lagen unter dem Niveau aus
dem ersten Halbjahr 2015. Die Netto-Investitionen gingen
infolge von Stichtagseffekten zurück.
Die Zahl der Mitarbeiter ist infolge der Übernahme von
Mitarbeitern der DB ProjektBau gestiegen.
μμGeschäftsfeld DB Netze Energie
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμWeiterentwicklung des Zugangs
zum Bahnstromnetz
Nachdem DB Netze Energie im Jahr 2014 als erstes Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) in Europa die Bahnstromversorgung vollständig liberalisiert und damit für die
EVU die Möglichkeit geschaffen hat, alternative Energielieferanten zu wählen, ist die Anzahl der Unternehmen, die
auf einen alternativen Lieferanten zurückgreifen, weiter
ange­­­stiegen. Die notwendige Weiterentwicklung der ITSysteme ist auf einem guten Weg. Aufgrund vereinzelter
Kundenbeschwerden, dass das mit dem Markt konsolidierte
Zugangsmodell nicht schnell genug umgesetzt werde, kam
es zu einem Missbrauchsverfahren bei der BN etz A , das
durch einen Vergleich beigelegt wurde.
μμKlagen wegen Bahnstrompreissystem
DB Netze Energie wurde von mehreren EVU auf Schaden-
ersatz wegen einer möglicherweise missbräuchlichen Bahnstrompreisgestaltung in den Jahren 2009 bis 2014 verklagt.
Das Landgericht Frankfurt am Main hat Anfang Juni 2015
den ersten Klagen weitestgehend stattgegeben. Gegen die
Urteile wurde Berufung eingelegt. Weitere Klagen sind am
Landgericht anhängig. Diese Verfahren ruhen bis zur Entscheidung vor dem Oberlandesgericht.
036
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung der G esch ä ftsfelder
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμZunehmender Wettbewerb im liberalisierten Bahnμμ
μμ
μμ
stromnetz.
Neukundengewinnung im Bereich stationäre Energien.
Energiepreise weiter rückläufig.
Günstigere Bezugskonditionen aus laufenden Verhandlungen im Bezugsportfolio und der Inbetriebnahme
neuer hocheffizienter Energieerzeugungsanlagen.
Š
1. Halbjahr
DB Netze Energie
Veränderung
2016
2015
absolut
%
Versorgungs­sicherheit in %
99,99
99,99
–
–
Traktionsstrom
(16,7 Hz und Gleichstrom) in GW h
4.378
4.290
+ 88
+2,1
Durchleitung Traktionsstrom
(16,7 Hz) in GW h
755,4
606,9
+148,5
+24,5
Stationäre Energien
(50 Hz und 16,7 Hz) in GW h
8.532
6.635
+1.897
+28,6
Dieselkraftstoff in Mio. l
217,7
209,7
+ 8,0
+3,8
Gesamtumsatz in Mio. €
1.391
1.392
–1
– 0,1
591
552
+39
+7,1
98
70
+28
+ 40,0
+75,0
Außenumsatz in Mio. €
EBITDA bereinigt in Mio. €
EBIT bereinigt in Mio. €
63
36
+27
ROCE in %
12,9
7,3
–
–
Capital Employed per 30.06. in Mio. €
978
981
–3
– 0,3
Netto-Finanzschulden
per 30.06. in Mio. €
254
254
–
–
Tilgungsdeckung in %
41,4
27,0
–
–
+ 6,5
Brutto-Investitionen in Mio. €
49
46
+3
Netto-Investitionen in Mio. €
20
20
–
–
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
1.756
1.752
+4
+ 0,2
Das hohe Niveau der Versorgungssicherheit konnte beibehalten werden.
Die für konzernexterne Kunden durchgeleiteten Traktionsstrommengen stiegen infolge des zunehmenden Preiswettbewerbs seit der Öffnung des Bahnstromnetzes.
Der Anstieg der Nachfrage nach Dieselkraftstoffen
resul­­­tierte vor allem aus dem konzerninternen Personennahverkehr.
Im Bereich der stationären Energien nahm die Absatzmenge konzernexterner Kunden weiter deutlich zu.
Der konzerninterne Umsatz ging aufgrund der Entwicklung der Primärenergiepreise, insbesondere der Diesel­­preise,
zurück. Im Gesamtumsatz wirkte der Nachfrage­anstieg konzernexterner Kunden im Bereich stationäre Ener­­­gien und
Traktionsenergie gegenläufig, was zum Anstieg des Außenumsatzes führte.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen aufgrund
von Sondereffekten aus Rückstellungen für die Stilllegung
und Entsorgung des Gemeinschaftskraftwerks Neckarwestheim (GKN).
Der Materialaufwand (–1,9%) ging infolge des rückläufigen
Preisniveaus auf den Primärenergiemärkten sowie durch
Einsparungen aus Kraftwerksverträgen sowie aus der Endabrechnung 2015 für das GKN zurück. Gegenläufig wirkten
absatzbedingt höhere Bezugsmengen für Strom und Diesel
sowie der Anstieg der Instandhaltungsaufwendungen.
Der Personalaufwand (+1,1%) erhöhte sich tarifbedingt.
Der sonstige betriebliche Aufwand (+ 9,6%) stieg vor
allem aufgrund erhöhter Aufwendungen für IT-Leistungen
infolge von Anpassungen der Abrechnungssysteme an
regulatorische Anforderungen.
Die Abschreibungen (+3,0%) erhöhten sich infolge der
laufenden Investitionstätigkeit sowie der Absetzung von
Zuschussrückforderungen des EBA .
Insgesamt resultierte aus den gestiegenen Erträ­­gen
sowie dem Rückgang der Aufwendungen für Energiebezug
ein Anstieg der operativen Ergebnis­größen.
Die positiven Effekte aus dem verbesserten operativen
Ergebnis führten bei einem annähernd unveränderten
Capital Employed zu einem deutlich verbesserten ROCE.
Die Netto-Finanzschulden sind unverändert. Bedingt
durch den gestiegenen operativen Cashflow verbesserte
sich die Tilgungsdeckung spürbar.
Der Anstieg der Brutto-Investitionen spiegelt die durch
höhere Investitionszuschüsse aus der LuFV II verstärkten
Investitionen in den Erhalt und die technische Weiterentwicklung des Bestandsnetzes wider.
Die Zahl der Mitarbeiter war per 30. Juni 2016 annähernd
unverändert.
037
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμGeschäftsfeld DB Arriva
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμNorthern Rail gestartet
μ μGEWINN VON VERKEHRSVERTRÄGEN
DB Arriva hat Anfang April den Betrieb der Verkehre des
DB Arriva hat sich europaweit an Ausschreibungen beteiligt.
Northern-Rail-Franchise in Nordengland übernommen.
Der bis März 2025 laufende Verkehrsvertrag hat ein
Umsatzvolumen von rund 10 Mrd. €. Rund um die nord­
englischen Städte bewegt Northern Rail mit über 5.000
Mitarbeitern und 333 Zügen derzeit rund 90 Millionen
Fahrgäste pro Jahr. Der Verkehrsvertrag ist verbunden mit
einem Ausbau der Verkehre und umfangreichen Modernisierungen. So wird DB Arriva die angebotenen Leistungen in den kommenden drei Jahren um 12% ausweiten,
zahlreiche neue Verbindungen aufnehmen, in mehr als
280 neue Fahrzeuge investieren und die übrige Flotte
komplett renovieren.
Dabei hat DB Arriva unter anderem den Zuschlag für den
Betrieb der Nahverkehrsbahn London Overground (LOROL)
erhalten. Der Vertrag mit einem Volumen von rund
1,8 Mrd. € beginnt am 13. November 2016 und hat eine Laufzeit von siebeneinhalb Jahren mit einer zweijährigen Verlängerungsoption. DB Arriva betreibt LOROL aktuell mit
einem Joint-Venture-Partner. Von 2017 an wird DB Arriva
LOROL ohne Partner betreiben.
≈
Umfang in
Mio. Buskm
Abgeschlossene Verkehrsverträge
(Bus) im ersten Halbjahr 2016
Niederlande
Limburg
Slowakei
Nitra (Region)
Groß­britannien
London
(16 Teilstrecken)
Laufzeit
p. a.
insgesamt 1)
12/2016 – 1 2/2031
24,3
365,1
03/2016 – 02/2026
22,6
225,8
jeweils 5 Jahre
20,4
102,4
Niederlande
ZOWAD
12/2016 – 1 2/2020
8,5
33,9
Polen
Warschau
12/2016 – 1 2/2024
4,0
32,0
Dänemark
Movia A14
12/2016 – 1 2/2022
3,3
19,8
Schweden
Halland 2)
06/2018 – 0 6/2020
2,8
5,7
Dänemark
Sydtrafik 2 2)
07/2017 – 0 7/2018
3,8
3,8
Dänemark
Fynbus–Nordfyns
Kommune
08/2016 – 08/2022
0,6
3,7
Groß­britannien
TfL Route 197 2)
09/2017 – 09/2019
1,2
2,4
91,5
794,6
Insgesamt 1)
1)
Rundungsdifferenzen möglich.
2)
Verlängerung des bestehenden Vertrags.
μμNeuer Expresszug im Großraum Prag
DB Arriva bietet eine neue Zugverbindung im Großraum
Prag an. Das rein eigenwirtschaftlich ohne Auftrag der
regionalen Aufgabenträger betriebene Angebot hat sich
seit dem Start gut entwickelt. Jeden Monat nutzen rund
10.000 Fahrgäste den Expresszug, mit steigender Tendenz.
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμBetriebsaufnahme der Northern-Rail-Verkehre.
μμPositive Effekte aus Akquisitionen in der Sparte Mainland Europe.
μμVerschlechterung des Marktumfelds bei UK Bus.
μμSchwächeres Pfund führt zu Währungskurseffekten.
≈
Umfang in
Mio. Zugkm
Abgeschlossene Verkehrsverträge
(Schiene) im ersten Halbjahr 2016
Niederlande
Limburg
Großbritannien
London
Overground
Insgesamt 1)
1)
≈ †
Laufzeit
p. a.
insgesamt 1)
12/2016 – 1 2/2031
6,8
102,8
11/2016 – 05/2024
13,2
98,9
20,0
201,7
1. Halbjahr
DB Arriva
2016
2015
absolut
91,5
91,8
–
–
Reisende in Mio.
854,4
814,5
+39,9
+ 4,9
Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm
5.076
4.300
+776
+18,0
Betriebsleistung Schiene in Mio. Trkm
75,1
65,6
+ 9,5
+14,5
Betriebsleistung Bus in Mio. Buskm
517,5
509,3
+ 8,2
+1,6
Gesamtumsatz in Mio. €
2.529
2.375
+154
+ 6,5
Außenumsatz in Mio. €
+ 6,5
Pünktlichkeit Schiene 1) in %
Rundungsdifferenzen möglich.
%
2.526
2.372
+154
EBITDA bereinigt in Mio. €
232
224
+8
+3,6
EBIT bereinigt in Mio. €
106
101
+5
+ 5,0
Brutto-Investitionen in Mio. €
127
96
+31
+32,3
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
51.618
45.336
+ 6.282
+13,9
1)
038
Veränderung
Methodenänderung ab 2016 (Gewichtung nach Anzahl Passagiere statt Umsatz,
Vorjahreszahl angepasst).
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung der G esch ä ftsfelder
Die Pünktlichkeit im Schienenpersonenverkehr (Großbritannien, Dänemark, Schweden, Niederlande und Polen)
ging leicht zurück. Der Rückgang wurde im Wesentlichen
durch die Betriebserschwernisse aufgrund der Überschwemmungen in Großbritannien im ersten Quartal 2016
verursacht.
Die Entwicklung der Reisendenzahl war positiv. Die
Betriebsleistung sowohl im Schienen- als auch im Busverkehr stieg an. Haupttreiber im Busgeschäft waren die
Akquisitionen in der Sparte Mainland Europe im Vorjahr.
Leicht gegenläufig wirkten sich weitere Portfolioveränderungen in dieser Sparte aus. Die Verkehrsleistung im Schienenverkehr stieg in­­folge der Übernahme der NorthernRail-Verkehre.
Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf die Aufnahme der Verkehre von Northern Rail zurückzuführen.
Zusätzlich wirkten sich die Akquisitionen in der Sparte
Mailand Europe positiv auf den Umsatz aus. Dämpfend
wirkten die Entwicklung bei UK Bus und Währungskurseffekte.
Der Material- (+ 4,8%) und der Personalaufwand (+ 4,9%)
stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 an. Dies
resultierte aus den Leistungsausweitungen bei UK Trains.
Gegen­­läufig machten sich in den Aufwands­positionen die
Währungskurseffekte positiv bemerkbar.
Die bereinigten Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT stie­­
­gen vor allem akquisitionsbedingt sowie aufgrund von
Verbesserungen bei UK Trains. Gegenläufig wirkten sich
Rückgänge bei UK Bus unter anderem infolge von Leis­
tungsverlusten in London aus.
Die Brutto-Investitionen sind im ersten Halbjahr 2016
angestiegen. Dies resultierte hauptsächlich aus der Vorbereitung der Betriebsaufnahme von Verkehren in Limburg/Niederlande und der Betriebsaufnahme von Nor­
thern Rail.
Die Mitarbeiterzahl ist im Vergleich zum 30. Juni 2015
gestiegen, was maßgeblich auf Northern Rail und die Akqui­
­sitionen im Vorjahr zurückzuführen ist.
μμSparte UK Bus
μμAllgemein schwieriges Marktumfeld für Busbetreiber in
μμ
μμ
Großbritannien.
Leistungsverluste in London.
Schwächeres Pfund führt zu deutlichen Währungs­kurs­
effekten.
≈ †
Sparte UK Bus
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
Reisende in Mio.
343,0
350,7
–7,7
–2,2
Betriebsleistung in Mio. Buskm
–3,3
182,6
188,9
– 6,3
Gesamtumsatz
620
673
– 53
–7,9
Außenumsatz
616
668
– 52
–7,8
EBITDA bereinigt
81
97
–16
–16,5
EBIT bereinigt
39
51
–12
–23,5
21
67
– 46
– 68,7
16.789
16.764
+25
+ 0,1
Brutto-Investitionen
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
Der Rückgang der Reisendenzahl im Busgeschäft in Großbritannien resultierte aus dem Verlust von Linien in London,
einer Verkehrsreduzierung infolge des zunehmenden
Online-Shoppings und einer Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds in Großbritannien. Dementsprechend
ging übergreifend in London und den Regionen außerhalb
die Betriebsleistung zurück.
Währungskurseffekte wirkten sich deutlich negativ auf
den Umsatz aus. Dieser wurde zudem durch die Leis­tungs­
verluste in London, die Verschlechterung des wirtschaft­
lichen Umfelds sowie die schwierigen Marktbedingungen
außerhalb Londons negativ beeinflusst.
Die Entwicklung des Material- (– 9,1%) und des Personalaufwands (– 5,5%) wurde vor allem durch Währungskurseffekte und die Leistungsverluste in London ge­­­trieben.
Die bereinigten Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT entwickelten sich schwächer als im ersten Halbjahr 2015.
Zeitliche Effekte im Zusammenhang mit der Neu­
anschaffung von Bussen führten zu einem deutlichen
Rückgang der Brutto-Investitionen.
Die Mitarbeiterzahl war annähernd unverändert.
039
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμSparte UK Trains
μμSparte Mainland Europe
μμBeginn der Northern-Rail-Verkehre am 1. April.
μμÜbergreifende Verbesserungen.
μμSchwächeres Pfund führt zu Währungskurseffekten.
μμPositive Effekte aus Akquisitionen.
≈ †
Sparte Mainland Europe
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
≈ †
Sparte UK Trains
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
Reisende in Mio.
1. Halbjahr
2016
Veränderung
2015
absolut
92,3
63,9
Verkehrsleistung in Mio. Pkm
3.931
Betriebsleistung in Mio. Trkm
45,7
Gesamtumsatz
985
812
+173
Außenumsatz
969
797
+172
EBITDA bereinigt
35
20
EBIT bereinigt
20
6
Brutto-Investitionen
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
Reisende Schiene in Mio.
%
+28,4
+ 44,4
3.180
+751
+23,6
37,7
+ 8,0
+21,2
1. Halbjahr
2016
Veränderung
2015
absolut
%
51,9
49,9
+2,0
+ 4,0
Reisende Bus in Mio.
367,2
350,0
+17,2
+ 4,9
Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm
1.145
1.120
+25
+2,2
Betriebsleistung Schiene in Mio. Trkm
29,4
27,9
+1,5
+ 5,4
334,8
320,4
+14,4
+ 4,5
+21,3
Gesamtumsatz
978
937
+ 41
+ 4,4
+21,6
Außenumsatz
940
907
+33
+3,6
+15
+75,0
EBITDA bereinigt
137
127
+10
+7,9
+14
–
EBIT bereinigt
66
62
+4
+ 6,5
Brutto-Investitionen
25
7
+18
–
11.172
5.588
+ 5.584
+ 99,9
Die Leistungsentwicklung des Schienenverkehrs in Großbritannien war im ersten Halbjahr 2016 deutlich positiv
und resultierte maßgeblich aus der Betriebsaufnahme des
Northern-Rail-Franchise am 1. April 2016.
Auch die Umsatzentwicklung war dementsprechend
positiv. Diese Entwicklung wurde unterstützt durch ein
Umsatzwachstum beim Cross-Country-Franchise und
Leistungsausweitungen bei Chiltern Railways. Abgeschwächt wurde die Entwicklung durch Währungskurseffekte.
Die Entwicklung des Material- (+18,4%) und des Per­
sonalaufwands (+27,0%) wurde ganz wesentlich beeinflusst durch die Aufnahme der Northern-Rail-Verkehre
und gegenläufig durch Währungskurseffekte.
Insgesamt verbesserten sich die bereinigten Ergeb­­­­nis­­­­­­größen. Das bereinigte EBITDA und EBIT stiegen
deutlich an. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die
Betriebsaufnahme von Northern Rail und weitere Verbesserungen.
Die Brutto-Investitionen stiegen im Zusammenhang mit
der Betriebsaufnahme von Northern Rail deutlich an.
Die Zahl der Mitarbeiter verdoppelte sich fast durch die
Übernahme von mehr als 5.000 Mitarbeitern von Northern
Rail.
Betriebsleistung Bus in Mio. Buskm
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
69
21
+ 48
–
23.412
22.742
+ 670
+2,9
In der Sparte Mainland Europe stiegen die Zahl der Reisenden, die Verkehrsleistung und die Betriebsleistung im
Schienenverkehr im ersten Halbjahr 2016 an. Im Busverkehr
konnte ein deutlicher Anstieg der Zahl der Reisenden und
der Betriebsleistung infolge der Akquisitionen in der Slowakei, Slowenien und Italien verzeichnet werden.
Dementsprechend war auch die Umsatzentwicklung
spürbar positiv.
Der Materialaufwand (–1,0%) ging infolge von gesunkenen Energiekosten zurück. Gegenläufig wirkten die
Akquisitionen.
Der Personalaufwand (+3,8%) stieg hingegen an, was
durch die höhere Mitarbeiterzahl infolge der Akquisitionen
im Vorjahr begründet ist.
Insgesamt zeigten sich die bereinigten Ergebnisgrößen
jedoch verbessert. Das bereinigte EBITDA und das bereinigte EBIT verbesserten sich.
Die Brutto-Investitionen sind im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen.
Dies resultierte hauptsächlich aus der Vorbereitung der
Betriebsaufnahme von Verkehren in Limburg/Niederlande
und den Akquisitionen.
Die Zahl der Mitarbeiter ist per 30. Juni 2016 im Wesentlichen infolge von Akquisitionen angestiegen.
04 0
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwickl u ng d er G esch ä f ts f el d er
μμGeschäftsfeld DB Schenker
μμErstes eigenes Logistikzentrum in Dubai
EREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμPRIMUS – die neue Strategie von DB Schenker
Mit der neuen Strategie PRIMUS will DB Schenker die
Profitabilität deutlich steigern und das Portfolio noch
stärker auf internationale Wachstumsmärkte ausrichten.
DB Schenker hat in seinem Bestandsgeschäft einen starken Fokus auf Europa und Deutschland. Durch PRIMUS
wird das Portfolio international ausgeglichener werden.
Um die Veränderung in den drei Kernbereichen Wachs­
­tum, Effizienz und Kultur voranzutreiben, wurde ein umfassendes Transformationsprogramm aufgesetzt.
Die Digitalisierung als Disruptionstreiber der Logistikbranche gewinnt immer mehr an Bedeutung. DB Schenker
hat sich deshalb neu aufgestellt mit der Einrichtung der
Funktion des Chief Digital Officers und einer dedizierten
Digitalisierungseinheit. Hier werden Themen wie datengetriebene Geschäftsmodelle, Online-Plattformen und technische Innovationen global vorangetrieben.
Die Eröffnung des ersten eigenen Logistikzentrums in der
Dubai Logistics City (DLC) ist ein wichtiger strategischer
Schritt zur Stärkung des Kundenangebots von DB Schenker in der Wachstumsregion Mittlerer Osten. Die direkte
Anbindung des Logistikzentrums an den größten Flughafen
der Region und die Nähe zum Seehafen sowie das Angebot
von Mehrwert-, Ersatzteilleistungen sowie temperaturkontrollierten Services adressiert die Kundenbedürfnisse
nach schnellen und hochwertigen Transport- und Lagerlösungen bedarfsgenau.
μμBeteiligungen
μμIm Januar 2016 hat DB Schenker 75% der Anteile an der
μμ
μμStrategische Partnerschaft mit GLS
Mit Start der GLS -Kooperation in Deutschland erweitert
DB Schenker sein Produktportfolio in Europa. Durch das
Netzwerk von GLS erhalten Firmenkunden neue Möglichkeiten des nationalen und internationalen Paketversands
und profitieren von einem verbesserten Netzwerk. Die
Harmonisierung der IT-Schnittstellen zwischen den Partnern und die Anpassung der Betriebsprozesse im Vorfeld
garantierten zum Start reibungslose Abläufe und Transparenz. Das Angebot wird Schritt für Schritt europaweit
ausgeweitet.
Redhead Holdings Ltd., Bradford/Großbritannien, er­­
wor­­ben. Eine Übernahme der restlichen 25% ist vertraglich nach vier Jahren vorgesehen. Redhead wird seit
Februar 2016 in den Konzern-Abschluss einbezogen.
Im Februar 2016 hat DB Schenker 49% der Anteile an der
Almoayed Logistics Services W.L.L., Manoma/Bahrain,
erworben. Das Unternehmen wird seit März 2016 in den
Konzern-Abschluss einbezogen.
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μμKontraktlogistik unverändert Umsatzwachstums­treiber.
μμIntensives Wettbewerbsumfeld.
μμReduzierte Frachtraten, vor allem in der Seefracht und
Luftfracht.
μμSpürbarer Einfluss von Währungskurseffekten.
≈ †
1. Halbjahr
DB Schenker
μμKooperation mit Online-Frachtbörse uShip
DB Schenker hat einen fünfjährigen Kooperationsvertrag
mit der US -Online-Frachtbörse uShip unterzeichnet. Ziel
der Vereinbarung ist es, digitale Innovationen zu nutzen,
um Fracht schneller und effizienter zu bewegen und den
Service für Kunden und Partner zu verbessern.
Die uShip-Marktplatzplattform, die erfolgreich Absender und Transporteure in mehr als 19 Ländern zusammenbringt, ist führend darin, Gütertransporte über mobile
Geräte zu organisieren. Sie wird zunächst im Landverkehr
von DB Schenker angewendet.
So sollen ab Ende 2016 über eine eigene DB SchenkerPlattform namens »Drive4Schenker« Fahrer und Fracht im
Landverkehr online zusammengebracht werden.
04 1
Veränderung
2016
2015
absolut
%
Sendungen im euro­päischen
Landverkehr in Tausend
50.712
50.862
–150
– 0,3
Luftfrachtvolumen (Export)
in Tausend t
550,6
545,8
+ 4,8
+ 0,9
Seefrachtvolumen (Export)
in Tausend TEU
976,3
953,8
+22,5
+2,4
Gesamtumsatz in Mio. €
7.431
7.756
–325
– 4,2
Außenumsatz in Mio. €
7.400
7.728
–328
– 4,2
Rohertrag in Mio. €
2.708
2.631
+77
+2,9
Rohertragsmarge in %
36,4
33,9
–
–
EBITDA bereinigt in Mio. €
294
258
+36
+14,0
EBIT bereinigt in Mio. €
+21,2
200
165
+35
EBIT-Marge (bereinigt) in %
2,7
2,1
–
–
Brutto-Investitionen in Mio. €
72
82
–10
–12,2
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
66.822
65.560
+1.261
+1,9
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
Die Volumenentwicklung war im ersten Halbjahr 2016 mit
Ausnahme des europäischen Landverkehrs positiv.
Haupttreiber der negativen Umsatzentwicklung waren
die Luft- und Seefracht und Währungskurseffekte. Trotz
des Volumenwachstums sank der Umsatz in der Luft- und
Seefracht infolge von Frachtratenrückgängen. Diese waren
sowohl angebots- als auch energiepreisinduziert.
Dementsprechend sank allerdings auch der Material­
aufwand (–7,8%), sodass der Rohertrag insgesamt anstieg.
Treiber war zudem die Entwicklung in der Kontraktlogistik.
Im Vergleich zum Umsatz stieg der Rohertrag überproportional, daher entwickelte sich auch die Rohertragsmarge
positiv.
Der Personalaufwand (+ 0,9%) lag über dem Niveau des
ersten Halbjahres 2015. Dies ist insbesondere auf eine
gestiegene Mitarbeiterzahl und Tarifanpassungen zurückzuführen.
Das bereinigte EBITDA und das bereinigte EBIT ent­
wickelten sich allerdings insgesamt positiv. Währungskursbereinigt war die operative Ergebnisentwicklung
noch etwas besser. Aufgrund einer geänderten Erfassung
und Verteilung von Overheadkosten auf die Sparten ist
eine Vergleichbarkeit der operativen Ergebnisgrößen auf
Ebene der einzelnen Sparten im Vorjahresvergleich nicht
aussagekräftig.
Die Brutto-Investitionen lagen unter dem Niveau des
ersten Halbjahres 2015. Der Rückgang resultierte über­
wiegend aus der Entwicklung in der Regio­­n Europa, wo
nach wie vor die Investitionsschwerpunkte lagen.
Der Anstieg der Mitarbeiterzahl per 30. Juni 2016 wurde
durch gestiegene Geschäfts­aktivitäten in der Kontrakt­
logistik getrieben. Gegenläufig wirkte ein Rückgang im
Europäischen Landverkehr.
μμSparte Europäischer Landverkehr
μμ Innerhalb der Bereiche System- und Direktverkehre stärμμ
μμ
μμ
kere Fokus­sierung auf internationale Verkehre.
Beginn der Kooperation mit GLS.
Hoher Wettbewerbsdruck, gesunkene Dieselpreise.
Weitere Optimierung der IT-Landschaft und der Stückgutverkehre.
≈ †
Europäischer Landverkehr
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
Sendungen im europäischen
Landverkehr in Tausend
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
50.712
50.862
–150
– 0,3
Gesamtumsatz
3.226
3.198
+28
+ 0,9
Außenumsatz
+ 0,7
3.197
3.174
+23
EBITDA bereinigt
91
96
–5
– 5,2
EBIT bereinigt
58
51
+7
+13,7
19.437
24.542
– 5.105
–20,8
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
Das Sendungsvolumen verzeichnete infolge positiver Entwicklungen im Bereich System- (+3,1%) als auch im Bereich
Direktverkehre (+ 8,6%) im Vergleich zum ersten Halbjahr
2015 einen Anstieg. Das Paketgeschäft (–7,6%) war dage­
­gen rückläufig.
Trotz des gesunkenen Sendungsaufkommens ent­
wickelte sich der Umsatz positiv. Dies resultierte insbe­
son­dere aus den Bereichen System- und Direktverkehre.
Gegenläufig wirkten Währungskurseffekte und das Paketgeschäft dämpfend.
Der Materialaufwand stieg im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2015 an. Dies resultierte insbesondere aus den
Direktverkehren.
Aufgrund einer geänderten Erfassung und Verteilung
von Overheadkosten auf die Sparten ist eine Vergleichbarkeit von Personalaufwand, operativen Ergebnisgrößen und
Mitarbeiterzahl im Vorjahresvergleich nicht gegeben.
04 2
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwicklung der G esch ä ftsfelder
μμSparte Luft- und Seefracht
μμSparte Kontraktlogistik / SCM
μμIn der Seefracht Fokus auf Auslastungs-, Kosten- und
μμEntwicklung anhaltend dynamisch, erneut wachstums-
Einkaufspreisoptimierungen sowie Ausbau der Zusammenarbeit mit den Kunden.
In der Luftfracht Fokus auf Erweiterung der Kundenbasis und Verbesserung des Cargo-Mix.
stärkste Sparte von DB Schenker.
Kapazitätsausbau im Fokus: weltweite Inbetriebnahme
neuer und Ausbau bestehender Logistikzentren, unter
anderem in Australien, Deutschland, Frankreich und
Tschechien.
μμ
μμ
≈ †
Luft- und Seefracht
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
1. Halbjahr
Veränderung
≈ †
2016
2015
absolut
%
550,6
545,8
+ 4,8
+ 0,9
Seefrachtvolumen (Export)
in Tausend TEU
976,3
953,8
+22,5
+2,4
Gesamtumsatz
2.988
3.427
– 439
–12,8
Außenumsatz
2.986
3.424
– 438
–12,8
106
102
+4
+3,9
Luftfrachtvolumen (Export)
in Tausend t
EBITDA bereinigt
EBIT bereinigt
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
99
87
+12
+13,8
13.104
20.177
–7.073
–35,1
Die Leistungsentwicklung war sowohl in der Luft- als auch
in der Seefracht positiv:
In der Luftfracht stiegen die Volumina leicht an. Maßgeblich hierfür waren die Relationen Asien – Europa
sowie die innerasiatischen Verkehre. Gegenläufig nahm
die Volumenentwicklung auf den transatlantischen und
transpazifischen Routen sowie auf den Verkehren von
und nach Lateinamerika und aus der Region Mittlerer
Osten ab.
Das Seefrachtvolumen stieg ebenfalls an. Hier wirkten
vor allem die innerasiatischen Verkehre, die Relationen
Asien – Europa sowie die transatlantischen Verkehre
positiv. Die transpa­zi­fi­schen Verkehre, die innereuropäischen Relationen sowie die Verkehre in der Region
Mittlerer Osten verzeichneten rückläufige Volumina.
Die Umsatzentwicklung war sowohl in der Luft- als auch
in der Seefracht negativ, im Wesentlichen getrieben durch
die Frachtraten- und Währungskursentwicklung.
Beides hatte allerdings gegenläufig positive Auswirkungen auf den Materialaufwand, der spürbar gesunken ist.
Aufgrund einer geänderten Erfassung und Verteilung
von Overheadkosten auf die Sparten ist eine Vergleichbarkeit von Personalaufwand, operativen Ergebnisgrößen
und Mitarbeiterzahl im Vorjahresvergleich nicht gegeben.
μμ
Kontraktlogistik/SCM
Ausgewählte Kennzahlen [in Mio. €]
1. Halbjahr
Veränderung
2016
2015
absolut
%
Gesamtumsatz
1.218
1.130
+ 88
+7,8
Außenumsatz
1.218
1.130
+ 88
+7,8
70
72
–2
–2,8
EBITDA bereinigt
EBIT bereinigt
Mitarbeiter per 30.06. in VZP
43
45
–2
– 4,4
19.012
19.953
– 941
– 4,7
Die Umsatzentwicklung in der Sparte Kontraktlogistik/SCM
war im ersten Halbjahr 2016 anhaltend deutlich positiv. Hier
machte sich die gute Geschäftsentwicklung im Bestandsund Neukundengeschäft bemerkbar. Gegenläufig wirkten
negative Währungskurseffekte.
Mit der Geschäftsausweitung stieg auch der Material­­
aufwand. Dämpfend wirkten Währungskurseffekte.
Aufgrund einer geänderten Erfassung und Verteilung
von Overheadkosten auf die Sparten ist eine Vergleichbarkeit von Personalaufwand, operativen Ergebnisgrößen
und Mitarbeiterzahl im Vorjahresvergleich nicht gegeben.
μμ
04 3
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμBeteiligungen / Sonstige
μ μENTWICKLUNG IM ERSTEN HALBJAHR
μ μEREIGNISSE IM ERSTEN HALBJAHR
μμDB Engineering & Consulting GmbH
Mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1. Januar 2016
wurden die DB ProjektBau und die DB International zur
DB Engineering&Consulting (DB E&C) zusammengeführt.
Damit hat der DB-Konzern seine Kompetenzen für nationale
Infrastrukturprojekte mit dem internationalen Ingenieursund Beratungs-Know-how vereint. 4.000 Mitarbeiter aus 66
Nationen sind auf allen Kontinenten für DB E&C im Einsatz.
Das Angebotsportfolio reicht von Planung und Bauüberwachung über Plan- und Abnahmeprüfungen und Leistungen im Bereich Umwelt, Geotechnik und Geodäsie bis
zu Projektmanagement und Beratung. Zu den Referenzen
der DB E&C gehören unter anderem die Verlegung des
Fernbahnhofs Hamburg-Altona, Qualitäts- und Sicherheitspläne für die neue Metro in Kochi/Südindien, die Generalplanung für das ICE-Werk Köln-Nippes, Betriebsüberwachung bei der Metro Mekka/Saudi-Arabien, Planung
und Bauüberwachung beim Großprojekt VDE 8 sowie die
Beratung für Instandhaltung und Hochgeschwindigkeitsverkehre in China.
Œ WWW.DB-ENGINEERING- CONSULTING.DE
μμStart der ersten Güterverkehrsstrecke in
den Vereinigten Arabischen Emiraten
Der Bereich Beteiligungen/Sonstige umfasst die selbstständigen Business-Services des DB -Konzerns (zum Beispiel DB Zeitarbeit und DB JobService), die Governancefunktionen (zum Beispiel Konzernentwicklung sowie
Finanzen und Treasury) und Business Services (zum Beispiel Shared Service Center Buchhaltung oder Personal)
der Holdinggesellschaften DB AG und DB ML AG sowie
weitere Operational Services (zum Beispiel DB Fahrzeug­
instandhaltung und DB Systel), die für mehrere Geschäfts­
felder des DB -Konzerns Leistungen erbringen. Darin ent­
halten sind damit auch alle KONZERNINTERNEN DIENSTLEISTER
[SEITE 003] , die vorher dem ehemaligen Geschäftsfeld DB
Dienstleistungen zugeordnet waren.
Der Rückgang des Gesamtumsatzes (–141 Mio. € beziehungsweise – 6,4%) resultierte im Wesentlichen aus
Effekten im Zusammenhang mit der Neuordnung von
Projektmanagementaufgaben zwischen den Infrastrukturgesell­­schaften und der DB E&C. Dem gegenüber stehen
geringere Personalaufwendungen aus dem damit verbundenen Übergang von Mitarbeitern.
Die Veränderung des bereinigten EBITDA (–30 Mio. €
beziehungsweise +24,8% auf –151 Mio. €) und des bereinigten EBIT (– 36 Mio. € beziehungsweise +14,7% auf
–281 Mio. €) wurde im Wesentlichen durch Tarifsteigerungen
und Pauschalwertberichtigungen bei der DB Fahrzeug­
instandhaltung beeinflusst.
Zum Jahreswechsel 2015/2016 ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) die Güterverkehrsstrecke zwischen Shah, Habshan und dem Hafen von Ruwais offiziell
in Betrieb genommen worden. Täglich transportieren
Züge mit einer Länge von 2 km 22.000 t Schwefelgranulat.
Der DB -Konzern und Etihad Rail, die Eisenbahngesellschaft der VAE, hatten im Juni 2013 ein Joint Venture für
den Betrieb des Güterverkehrs auf der Strecke gegründet.
Die DB E&C ist für die Instandhaltung der Infrastruktur
und der Aus­rüstungstechnik zuständig.
μμUnterstützung bei Stadtbahn Canberra
Ende Januar 2016 hat die DB E&C zusammen mit weiteren
Partnern den Auftrag für die erste Stadtbahn in Canberra/
Australien erhalten. Die DB E&C erbringt Beratungsleistungen im Bereich Betrieb und Instandhaltung. Die 12 km
lange Metro soll den schnell wachsenden Außenbezirk
Gungahlin mit dem Zentrum der Hauptstadt verbinden.
Bereits 2019 soll die Stadtbahn mit 13 oberirdischen Stationen den Betrieb aufnehmen.
04 4
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — E ntwickl u ng d er G esch ä f ts f el d er
W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N
WEITERE INFORMATIONEN
μμ Großteil der Vergaben betraf Infrastrukturprojekte
μμ Kartellverfahren wegen Fahrkartenverkäufen eingestellt
μμ Weiterer Vergleich zum Schienenkartell abgeschlossen
μμWesentliche Vergaben
μμWeitere rechtliche Themen
μ μINFRASTRUKTUR
μ μKARTELLVERFAHREN WEGEN
FAHRKARTENVERKÄUFEN EINGESTELLT
μμZur Instandhaltung der Oberbauinfrastruktur wurden
Rahmenverträge mit einer Laufzeit von zwei Jahren
geschlossen (Gesamtvolumen rund 176 Mio. €).
Zur Herstellung und Lieferung von Schienen wurden
Rahmenverträge mit einer Laufzeit von einem Jahr
geschlossen (Gesamtvolumen rund 160 Mio. €).
Für den Ausbau der Strecke 6135 zwischen Wünsdorf
und Hohenleipisch (ABS Berlin – Dresden, Fortführung
erste Baustufe) wurden Bau- und Ausrüstungsleistungen mit einem Volumen von 142 Mio. € vergeben.
Für die S -Bahn-Anbindung eines neuen Stadtquartiers
in Frankfurt am Main, der ehemaligen amerikanischen
Wohnsiedlung Gateway Gardens (AirBase), wurde ein
Auftrag für Bauleistungen in Höhe von 130 Mio. € erteilt.
Im Zuge der Baumaßnahmen auf der VDE 8.1 Nürnberg–
Erfurt ist innerhalb von zwölf Monaten auf 10 km die
Strecke auf vier Gleise zu erweitern (Gesamtvolumen
115 Mio. €).
Für das neue ICE-Werk Köln-Nippes wurden jahresübergreifend in mehreren Vergabepaketen Bauleistun­
­gen und Leistungen der Ausrüstungstechnik vergeben
(Gesamtvolumen rund 110 Mio. €).
Für Maßnahmen des Streckenbaus und der Strecken­
ausrüstung im Rahmen der Einbindung der Neubau­
strecke Leipzig – Erfurt in den Knoten Leipzig wurden
Bauleistungen in Höhe von 61 Mio. € beauftragt.
Für die zentrale Logistik des Großprojekts Stuttgart – Ulm wurde die Entsorgung von rund 5,5 Mio. t Bodenaushub und Tunnelvortrieb vergeben (Gesamtvolumen
rund 51 Mio. €).
Das Vergabepaket 41 innerhalb des Bauvorhabens
Knoten Halle, ESTW mit Spurplanumbau/Anpassung
des Hauptbahnhofs Halle (Saale) an die Leistungsfähigkeit der einmündenden Aus- und Neubaustrecken,
wurde mit 40 Mio. € beauftragt.
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μμ
μ μALLGEMEINE BEDARFE UND
LEISTUNGEN
μμZur Kapazitätsunterstützung bei der Erbringung von
IT-Dienstleistungen (SmartICT) wurden Rahmenver-
Das Bundeskartellamt hat das im Januar 2014 gegen die
DB AG eingeleitete Missbrauchsverfahren zum Fahrkarten­
vertrieb im Mai 2016 gegen die Abgabe von Verpflichtungszusagen eingestellt. Die Zusagen schaffen größtmögliche
Rechtssicherheit und stellen die in Deutschland bestehen­
­den Mecha­­­­­­nismen für Tarif- und Vertriebskooperationen
im Schienenpersonenverkehr auf eine neue vertragliche
Grundlage. Insbesondere stehen Nahverkehrsunternehmen
künftig noch flexiblere Vertragsmuster für die Kooperation
mit der DB Vertrieb GmbH zur Verfügung. Zudem erweitern
die Zusagen die Möglichkeiten von Wettbewerbern, Fernverkehrsfahrscheine der DB AG zu verkaufen. Ein abschließender Rechtsverstoß wurde vom Bundeskartellamt nicht
festgestellt.
μ μWEITERER VERGLEICH ZUM
SCHIENENKARTELL ABGESCHLOSSEN
Im März 2016 haben wir mit der Stahlberg-Roensch-Gruppe
und Constantin Stahlberg eine außergerichtliche Einigung
über die Zahlung von Schadenersatz wegen des Schienenkartells erzielt.
Nach Voestalpine und ThyssenKrupp ist die StahlbergRoensch-Gruppe der dritte Beteiligte des Schienenkartells,
mit dem nach intensiven Verhandlungen ein außergerichtlicher Vergleich erzielt werden konnte. Mit der MoraviaGruppe haben wir uns als nunmehr letzte Kartellbeteiligte
noch nicht auf einen Vergleich geeinigt. Daher verfolgt der
DB-Konzern die Ansprüche auf Schadenersatz gegen Moravia
Steel weiterhin mit einer Klage.
Wir führen den größten Teil der Schadenersatzzahlungen
an Bund, Länder und weitere Zuwendungsgeber ab, die
zuvor ihre Ansprüche an uns abgetreten hatten. Da die
betroffenen Schienenbeschaffungen zu einem erheblichen
Teil aus öffentlichen Mitteln gefördert waren, sind wir bei
der Erlangung von Schadenersatz vor allem im Interesse
des Zuwendungsgebers tätig. Die Mehrzahl der Zuwendungsgeber hat dem Vergleich bereits zugestimmt. Die
auszukehrenden Zuwendungsanteile sind noch mit den
betroffenen Zuwendungsgebern abzustimmen.
träge für die nächsten maximal acht Jahre geschlossen
(Gesamtvolumen rund 1.200 Mio. €).
04 5
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
μμ Keine wesentlichen Änderungen im Chancen- und Risikomanagement
μμ Risiken für EBIT-Entwicklung 2016 gesunken
μμ Risikoportfolio unverändert ohne bestandsgefährdende Risiken
Mit unseren Geschäftsaktivitäten sind neben Chancen auch
Risiken verbunden. Dabei zielt unsere Geschäftspolitik
sowohl auf die Wahrnehmung von Chancen mit unserem
Chancen­managementsystem als auch im Rahmen unseres
Risiko­managements auf eine aktive Steuerung identifizierter
Risiken. Das RISIKOMANAGEMENTSYSTEM [INTEGRIERTER BERICHT
201 5, SEITE 168 FF.] des DB -Konzerns ist im ersten Halbjahr
2016 nicht wesentlich verändert worden. Auch die WESENTLI­
CHEN CHANCEN UND RISIKEN [INTE­­G RIERTER BERICHT 201 5, SEITE 170 FF.]
des DB-Konzerns sind im Wesentlichen unverändert.
Die Chancen- und Risikoeinschätzung erfolgt gegenüber der voraussichtlichen ENT WICKLUNG DES DB-KONZERNS
IM GESAMTJAHR 2016 [SEITE 0 49] .
Im Vergleich zur Einschätzung im Integrierten Bericht
2015 hat sich die Gesamtrisikoposition von 0,3 Mrd. € auf
0,2 Mrd. € reduziert. Die gegenüber der EBIT-Prognose verbleibenden Risiken ergeben sich im Wesentlichen in den
Bereichen Konjunktur, Markt und Wettbewerb in Höhe von
0,1 Mrd. € (davon sehr wahrscheinlich (sw): 0,0 Mrd. €) sowie
Beschaffungs- und Energiemarkt in Höhe von 0,1 Mrd. €
(davon sw: 0,0 Mrd. €). Der Rückgang der Gesamtrisikoposition resultierte aus der Einbeziehung von Risiken in
die Prognose.
Im Vergleich zur Einschätzung im Integrierten Bericht
2015 hat sich auch die Gesamtchancenposition von 0,2 Mrd. €
auf 0,1 Mrd. € reduziert. Chancen bestehen vor allem in den
Bereichen Konjunktur, Markt und Wettbewerb sowie Recht
und Verträge. Der Rückgang resultierte aus der Einbeziehung von Chancen in die Prognose.
Als Ergebnis unserer Analysen von Risiken, Gegen­maß­
­­nahmen, Absicherungen und Vorsorgen sowie nach Ein­
schät­zung des Konzernvorstands sind auf Basis der gegen­
­­­­wär­tigen Risikobewertung und unserer Mittelfrist­planung
keine Risiken vorhanden, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit die Ver­mögens-, Finanz- und Ertragslage des DB-Kon­
zerns be­­stands­gefährdend beeinträchtigen könnten.
NACHTRAGSBERICHT
μμ S & P passt Langfrist-Ratings an
μμ DB Arriva baut Geschäft in Italien weiter aus
μμ Richtlinie 2012 /34 / EU (Recast) in nationales Recht übernommen
μμWeitere Anleihe emittiert
μμDB Arriva baut Geschäft
Im Juli 2016 haben wir über die DB Finance als erstes europäisches Unternehmen eine Anleihe mit negativer Rendite
emittiert. Die Nullkuponanleihe hat ein Gesamtvolumen
von 350 Mio. €, eine Laufzeit von fünf Jahren und wurde
überwiegend bei europäischen Investoren platziert. Zum
Zeitpunkt der Emission lag die Rendite bei – 0,006%.
in Italien weiter aus
DB Arriva hat mit der SAVDA S.p.A ., Valle dʼAosta/Italien,
eine weitere italienische Busgesellschaft übernommen und
setzt damit sein Wachstum in Norditalien fort.
μμÜbernahme Richtlinie
2012 /34 / EU (Recast) in nationales Recht abgeschlossen
μμS & P passt Langfrist-Ratings an
Die Rating-Agentur S&P hat am 15. Juli 2016 unter anderem
aufgrund der anhaltend schwachen Ergebnisentwicklung
die Langfrist-Rating-Einstufungen der DB AG von »AA« auf
»AA –« angepasst und gleichzeitig den Rating-Ausblick von
»negativ« auf »stabil« angehoben. Das Kurzfrist-Rating ist
unverändert geblieben (A – 1+).
Das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs im Eisenbahnbereich, mit dem Eisenbahnregulierungsgesetz als Kern­
element, wurde Anfang Juli 2016 von Bundestag und
Bundes­rat verabschiedet und wird im zweiten Halbjahr
2016 in Kraft treten.
04 6
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — C H A N C E N - U N D R I S I KO B E R I C H T
N A C H T R A G S B E R I C H T P rognosebericht
PROGNOSEBERICHT
μμ Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung weitgehend stabil
μμ Marktentwicklung im Bereich Güterverkehr und Logistik voraussichtlich schwächer als bisher erwartet
μμ Erwartungen für Gesamtjahr 2016 weitgehend bestätigt
μμKünftige Ausrichtung
μμVoraussichtliche Entwicklung
Die künftige Ausrichtung des DB -Konzerns ist im INTE­
GRIERTEN BERICHT 201 5 [SEITE 178] beschrieben. Daran hat es
im ersten Halbjahr 2016 keine wesentlichen Änderungen
gegeben.
μ μPERSONENVERKEHR
Voraussichtliche Marktentwicklung [in %]
μμKonjunkturelle Aussichten
| Deutscher Personenverkehr (Basis Pkm)
des DB -Konzerns
Voraussichtliche Entwicklung [in %]
2015
der relevanten Märkte
2015
2016
(Prognose
März)
2016
(Prognose
Juli)
+1,4
+1,5
+1,5
Die Daten für 2015 entsprechen den per Juli 2016 verfügbaren Erkenntnissen und
Einschätzungen. Die Erwartungen für 2016 sind auf halbe Prozentpunkte gerundet.
2016
(Prognose
März)
2016
(Prognose
Juli)
BIP Welt
+2,5
~ +2,5
~ +2,5
Welthandel 1)
+1,4
~ +3,0
~ +1,5
BIP Euro-Raum
+1,6
~ +1,5
~ +1,5
BIP Deutschland
+1,5
~ +1,5
~ +1,5
1)
≈
Nur Warenhandel.
Die preis- und kalenderbereinigten Daten für 2015 entsprechen den per Juli 2016
verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen. Die Erwartungen für 2016 sind auf
halbe Prozentpunkte gerundet.
Quelle: Oxford Economics
Die Prognosen für die konjunkturelle Entwicklung im Jahr
2016 basieren auf der Annahme grundsätzlicher Stabilität
der geopolitischen Lage. Unsere Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2016 aus dem Integrierten
Bericht 2015 halten wir im Wesentlichen aufrecht. Auf Basis
aktualisierter Einschätzungen erwarten wir allerdings eine
schwächere Entwicklung des Welthandels.
Unsere Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft
im Jahr 2016 bleibt unverändert. In Nord- und Südamerika
schätzen wir die Entwicklung aktuell etwas schwächer ein
als zu Beginn des Jahres. Dafür entwickelt sich Chinas Wirtschaft positiver als zu Beginn des Jahres erwartet.
In Großbritannien drückt die Unsicherheit nach dem
Brexit-Votum voraussichtlich Konsum und Investitionen
und damit auch das BIP -Wachstum. Die Entwicklung der
Wirtschaft in Deutschland ist wie erwartet insgesamt positiv.
Für den deutschen Personenverkehr wird für 2016 unverändert ein deutlicher Anstieg der Verkehrsleistung erwartet.
Auch für den europäischen Personenverkehr rechnen
wir 2016 mit einer deutlichen Zunahme der Verkehrs­
leistung. Die Rahmenbedingungen bleiben insgesamt
trotz Brexit mit stabilen Erwerbstätigenzahlen, wachsenden verfügbaren Realeinkommen und fortgesetzt
niedrigen Kraftstoffpreisen gut. Signifikante Zuwächse
sind insbesondere in Ländern mit neu liberalisierten
Marktsegmenten (beispielsweise Frankreich) sowie mit
intensivem intra- und intermodalen Wettbewerb (unter
anderem Tschechien) zu verzeichnen.
μ μGÜTERVERKEHR UND LOGISTIK
≈
2015
2016
(Prognose
März)
~ +1,8
~ +2,0–
+2,5
~ +2,0
Europäischer Schienengüterverkehr (Basis tkm)
+ 0,8
~ +2,0
~ + 0,5
Europäischer Landverkehr (Basis Umsatz)
+1,3
~ +1,5–
+2,0
~ +2,0
Globale Luftfracht (Basis t)
+1,3
~ +2,5
~ +1,5
Globale Seefracht (Basis TEU)
+1,2
~ +3,0
~ +1,5
Globale Kontraktlogistik (Basis Umsatz)
+ 5,4
~ + 6,0
~ + 4,5
Voraussichtliche Marktentwicklung [in %]
Deutscher Güterverkehr (Basis tkm)
2016
(Prognose
Juli)
Die Daten für 2015 entsprechen den per Juli 2016 verfügbaren Erkenntnissen und
Einschätzungen. Die Erwartungen für 2016 sind auf halbe Prozentpunkte gerundet.
Der Ausblick für den gesamten deutschen Güterverkehrs­
markt hat sich gegenüber den bisherigen Erwartungen
nicht grundlegend geändert:
04 7
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμDie
rückläufige Entwicklung in den bedeutenden
Montan-/Massengutbereichen und der anhaltend
harte intermodale Wettbewerbsdruck werden den
Schienen­güterverkehr in Deutschland auch im zweiten
Halbjahr 2016 belasten und lassen aktuell nur eine
Verkehrs­leis­tung auf beziehungsweise knapp über
dem Vorjahres­­niveau erwarten.
Die Binnenschifffahrt dürfte sich, gestützt auf einen
Basiseffekt nach dem niedrigwasserbedingten Einbruch im zweiten Halbjahr 2015, wieder positiver entwickeln, dabei aber hinter den bisherigen Erwartungen
zurückbleiben.
Für den europäischen Schienengüterverkehrsmarkt wird
2016 nur noch ein leichter Anstieg der Verkehrsleistung
erwartet. Gerade in den schienenaffinen Branchen wirken
sich die teils deutlich schwächeren Konjunkturimpulse
dämpfend auf die Marktentwicklung aus.
Aufgrund der steigenden Nachfrage hatte sich die Stimmung im europäischen Landverkehrsmarkt leicht aufgehellt. Durch die Brexit-Entscheidung dürfte sie allerdings
einen deutlichen Dämpfer erhalten haben, der sich noch
nicht in den aktuellen Marktindikatoren widerspiegelt.
Daher ist die bislang verhalten optimistische Prognose für
den weiteren Jahresverlauf mit deutlichen Risiken behaftet.
Im globalen Seefrachtmarkt wird für 2016 aktuell ein
etwas geringeres Volumenwachstum erwartet. Ursache
sind insbesondere Unsicherheiten im globalen Handel. Die
Seefrachtentwicklung hängt stark von der Entwicklung des
chinesischen Marktes ab.
Aufgrund der negativen Volumenentwicklung im ersten
Quartal 2016 wird für den Luftfrachtmarkt für 2016 ein schwä­
­cheres Wachstum als bisher erwartet. Die Entwicklung des
chinesischen Marktes nimmt hier eine Schlüsselrolle ein.
Für den Kontraktlogistikmarkt wird weiterhin eine sehr
dynamische Entwicklung erwartet, wenn auch in leicht ab­­
ge­schwächter Form. Das Wachstum wird von dem anhaltenden Outsourcing-Trend sowie dem starken Wachstum
in Asien getrieben.
μμ
μμVoraussichtliche
Entwicklung der Beschaffungsund Finanzmärkte
μ μBESCHAFFUNGSMÄRKTE
Wir erwarten unverändert keine Engpässe auf der Beschaffungsseite. Ein weiterer Ölpreisauftrieb sollte gedämpft
werden, da die Schieferölproduktion in den USA bei höhe­
­ren Preisen wieder ausgeweitet werden dürfte. Kurzfristige
Förderausfälle können durch gut gefüllte Lager abgefedert
werden. In Deutschland wird weiter um die Ausgestaltung
des neuen Strommarktdesigns (Strommarkt 2.0) gerungen.
μ μFINANZMÄRKTE
Die Entwicklung der Finanzmärkte bleibt von hohen Unsicherheiten geprägt und dementsprechend volatil. Insbesondere belasten die globale Konjunkturentwicklung und
die Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der
Geldpolitik wichtiger Notenbanken. Zusätzlich spielen die
aktuell noch nicht abschließend bewertbaren Konsequenzen
des Brexit-Votums eine Rolle.
Die Anleihemärkte dürften sich dieser Entwicklung
eben­­falls nicht entziehen können. Investoren könnten sich
da­­durch veranlasst sehen, verstärkt in Titel mit hoher Boni­
­tät zu investieren. Unter anderem deutsche Staatsanleihen,
aber auch Unternehmensanleihen mit hoher Bonität, dürf­
­ten einen sichtbaren Nachfragezuwachs erfahren, mit folglich sinkenden Renditen/Zinsen. An den aktuell zu beobachtenden Negativzinsen für deutsche Staatsanleihen dürfte
sich somit im laufenden Jahr nichts ändern.
Der andauernde wirtschaftliche Erholungsprozess des
Euro-Raums und die gestiegenen Unsicherheiten, insbesondere durch das Brexit-Votum, dürften dazu führen, dass
mit einer Zinswende der EZB nicht zu rechnen ist. Vielmehr
ist es wahrscheinlich, dass die EZB auch infolge der gefallenen Inflationserwartungen ihr Anleihenkaufprogramm
in den kommenden Monaten ausweiten wird. Die dadurch
steigende Liquidität dürfte zusätzlichen Druck auf das Zinsniveau bewirken.
μ μINFRASTRUKTUR
Für die Trassennachfrage wird nun auch für das Gesamtjahr
2016 von einer stabilen Fortsetzung der leicht positiven
Entwicklung des ersten Halbjahres 2016 ausgegangen.
Auch bei den Stationshalten ist nun von einer steigen­den
Entwicklung im Gesamtjahr 2016 auszugehen.
04 8
KO N Z E R N -Z W I S C H E N L A G E B E R I C H T — P rognosebericht
μμVoraussichtliche
μμErwartete Investitionen
Entwicklung des DB -Konzerns
≈
2015
2016
(Prognose
März)
Brutto-Investitionen
9,3
~ 9,9
> 9,9
Netto-Investitionen
3,9
~3,5
>3,5
≈
Voraussichtliche Entwicklung DB -Konzern
2016
(Prognose
März)
2015
Verkehrsleistung Schienenpersonenverkehr
(Deutschland) in Mio. Pkm
79.434 ~ + 0,5%
Verkehrsleistung Schienengüterverkehr in Mio. tkm
98.445
Betriebsleistung auf dem Netz in Mio. Trkm
Sendungen im europäischen
Landverkehr in Tausend
2016
(Prognose
Juli)
+ 0,5 –
1,0%
~ +1,0%
~–2,5%
1.053 ~ + 0,5%
~+1,0%
101.703
+1 – 2%
+ 0,5 –
1,0%
~+3,0%
Luftfrachtvolumen (Export) in Tausend t
1.128
+3 – 4%
Seefrachtvolumen (Export) in Tausend TEU
1.942
+3 – 4% ~– 0,5%
Kundenzufriedenheit Reisende in ZI
76,4
~77
~77
Pünktlichkeit Schiene DB -Konzern
in Deutschland in %
93,6
~ 94,5
~ 94,5
Umsatz in Mrd. €
40,5
> 41,5
> 40,5
Umsatz vergleichbar in Mrd. €
40,5
> 41,5
> 41,0
EBIT bereinigt in Mrd. €
1,8
>1,8
>1,8
ROCE in %
5,3
> 5,3
> 5,3
18,5
~17
~17
Tilgungsdeckung in %
Unseren Modernisierungskurs werden wir im Geschäftsjahr
2016 mit hohen Investitionen weiter fortführen. Auf Basis
aktueller Einschätzungen erwarten wir insgesamt etwas
höhere Investitionen als zu Jahresbeginn 2016.
μμErwartete Finanzlage
≈
Voraussichtliche Entwicklung DB -Konzern
[in Mrd. €]
Auf Basis der bisherigen Entwicklung im Geschäftsjahr 2016
und der aktuellen Einschätzungen für das zweite Halbjahr
2016 haben wir unsere Erwartungen für die Leistungs­entwicklung bei DB Cargo und DB Schenker etwas zurück­
genommen. Dies hat auch entsprechende Auswirkungen
auf die Umsatzentwicklung. Darüber hinaus machen sich
negative Währungskurseffekte bemerkbar.
2016
(Prognose
Juli)
Fälligkeiten
1,1
1,1
1,1
Anleiheemissionen
2,5
≤ 3,0
≤ 3,0
Flüssige Mittel per 31.12.
4,5
>3,0
≥ 3,0
Netto-Finanzschulden per 31.12.
17,5
>19,0
≤ 19,0
Unsere aktuellen Einschätzungen zur Finanzlage sind an­­
nähernd unverändert. Die Netto-Finanzschulden werden
voraussichtlich etwas niedriger liegen als bisher erwartet.
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Lagebericht enthält Aussagen und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entbeziehen. Diese Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum
jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die
≈
Umsatz bereinigt
2015
den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken – wie sie
EBIT bereinigt
2016 2016
(Prog- (Prognose nose
März)
Juli)
DB Fernverkehr 1)
4.053
q
q
DB Regio
8.670
e
DB Cargo
4.767
q
DB Netze Fahrweg 1)
5.016
DB Netze Personen­bahnhöfe
DB Netze Energie
DB Arriva
DB Schenker
2015
2016
2016
(Prog- (Prognose
nose
März)
Juli)
165
q
w
e
669
e
e
w
–183
q
q
q
q
568
e
e
1.199
q
q
254
w
w
2.812
w
w
66
q
q
4.843
q
q
270
q
q
15.451
q
w
395
q
q
beispielsweise im Risikobericht genannt werden – eintreten, können die tatsäch­l ichen
Entwicklungen und Ergebnisse von den derzeitigen Erwartungen abweichen.
Der DB -Konzern übernimmt keine Verpflichtung, die hierin enthaltenen Aussagen
zu aktualisieren.
q oberhalb des Vorjahreswerts
eauf Vorjahresniveau
w unterhalb des Vorjahreswerts
1)
2015
2016
(Prognose
März)
wicklung des DB -Konzerns, seiner Geschäftsfelder und einzelner Gesellschaften
μ μGESCHÄFTSFELDER
Voraussichtliche Entwicklung
[in Mio. €]
Voraussichtliche Entwicklung DB -Konzern
[in Mrd. €]
2016
(Prognose
Juli)
Vorjahreszahlen angepasst [Seite 057].
Auf Ebene der Geschäftsfelder betreffen umsatzseitig die
wesentlichen Erwartungsänderungen die Geschäftsfelder
DB Cargo und DB Schenker. In der EBIT-Entwicklung erwar­
­ten wir nur DB Fernverkehr etwas schwächer als bisher.
04 9
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS
(UNGEPRÜFT)
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
≈
1. Halbjahr
[in Mio. €]
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
2016
2015
2015
20.033
19.960
40.403
1.254
1.311
2.699
21.287
21.271
43.102
1.108
1.216
2.772
Materialaufwand
– 9.564
– 9.934
–20.208
–15.599
Personalaufwand
–7.789
–7.707
Abschreibungen
–1.457
–1.533
– 4.471
Sonstige betriebliche Aufwendungen
–2.632
–2.557
– 5.750
953
756
–154
17
15
22
–396
– 410
– 800
Operatives Ergebnis (EBIT)
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen
Zinsergebnis
Übriges Finanzergebnis
–11
–3
0
–390
–398
–778
563
358
– 932
40
33
–379
603
391
–1.311
591
382
–1.325
12
9
14
unverwässert
1,37
0,89
–3,08
verwässert
1,37
0,89
–3,08
Finanzergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern
Ergebnis
Ergebnis anteilig zugerechnet den
Aktionären der Deutschen Bahn AG
anderen Gesellschaftern
Ergebnis je Aktie (in € pro Aktie)
μμÜberleitung zum Konzern-Gesamtergebnis
≈
1. Halbjahr
[in Mio. €]
2016
2015
2015
603
391
–1.311
Änderungen aus der Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen
–1.323
718
777
Veränderung im Eigenkapital erfasster Ergebnispositionen,
die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
–1.323
718
777
– 64
197
126
3
–4
–1
188
222
63
–
–
–3
Ergebnis
Änderung aus Währungsumrechnung
Änderung aus Marktbewertung Wertpapiere
Änderung aus Marktbewertung Cashflow-Hedges
Anteil an erfolgsneutralen Ergebnisbestandteilen aus Unternehmen, die at Equity bilanziert werden
Veränderung im Eigenkapital erfasster Ergebnispositionen,
die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
127
415
185
–1.196
1.133
962
Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne
101
–29
– 68
Veränderung latenter Steuern auf im Eigenkapital erfasste Ergebnispositionen,
die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
101
–29
– 68
–
0
0
–22
–10
3
Saldo der im Eigenkapital erfassten Ergebnispositionen (vor Steuern)
Latente Steuern aus der Veränderung der Marktbewertung Wertpapiere
Latente Steuern aus der Veränderung der Marktbewertung Cashflow-Hedges
Veränderung latenter Steuern auf im Eigenkapital erfasste Ergebnispositionen,
die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Saldo der im Eigenkapital erfassten Ergebnispositionen (nach Steuern)
Gesamtergebnis
–22
–10
3
–1.117
1.094
897
– 514
1.485
– 414
– 524
1.473
– 431
10
12
17
Gesamtergebnis anteilig zugerechnet den
Aktionären der Deutschen Bahn AG
anderen Gesellschaftern
050
KO N Z E R N -Z W I S C H E N A B S C H L U S S — KO N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R EC H N U N G
KO N Z E R N - B I L A N Z
KONZERN-BILANZ
μμAktiva
≈
[in Mio. €]
30.06.2016
31.12.2015
30.06.2015
38.843
39.059
39.319
3.560
3.762
4.330
534
518
532
12
11
19
223
175
201
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Sachanlagen
Immaterielle Vermögenswerte
Anteile an at Equity bilanzierten Unternehmen
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente
350
339
500
1.506
1.335
1.671
45.028
45.199
46.572
1.056
1.018
1.026
1
1
1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
4.212
4.018
4.553
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Aktive latente Steuern
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Vorräte
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
1.379
1.159
1.348
Forderungen aus Ertragsteuern
57
56
72
Derivative Finanzinstrumente
69
59
6
3.717
4.549
2.814
Flüssige Mittel
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Bilanzsumme
0
0
0
10.491
10.860
9.820
55.519
56.059
56.392
30.06.2016
31.12.2015
30.06.2015
2.150
μμPassiva
≈
[in Mio. €]
EIGENK APITAL
Gezeichnetes Kapital
2.150
2.150
Rücklagen
2.809
3.924
4.121
Erwirtschaftete Ergebnisse
6.925
7.185
8.895
11.884
13.259
15.166
176
186
165
12.060
13.445
15.331
Eigenkapital der Aktionäre der Deutschen Bahn AG
Anteile anderer Gesellschafter
LANGFRISTIGES FREMDK APITAL
Finanzschulden
19.489
19.753
18.941
Übrige Verbindlichkeiten
392
334
309
Derivative Finanzinstrumente
301
450
387
Pensionsverpflichtungen
4.895
3.688
3.807
Sonstige Rückstellungen
2.491
2.597
2.771
Passive Abgrenzungen
1.018
1.104
1.181
Passive latente Steuern
138
165
95
28.724
28.091
27.491
KURZFRISTIGES FREMDK APITAL
Finanzschulden
2.766
2.675
1.963
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4.467
4.679
4.494
Sonstige Verbindlichkeiten
3.648
3.651
3.338
Ertragsteuerschulden
174
163
158
Derivative Finanzinstrumente
103
205
148
2.729
2.714
2.372
845
749
787
14.735
14.523
13.570
55.519
56.059
56.392
Sonstige Rückstellungen
Passive Abgrenzungen
Bilanzsumme
051
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
≈
1. Halbjahr
[in Mio. €]
2016
2015
2015 563
358
– 932
1.457
1.533
4.471
–30
– 48
–74
0
–2
–3
Zins- und Dividendenerträge –23
–29
– 49
Zinsaufwendungen 420
438
848
1
–3
–7
–17
–15
–22
1.426
Ergebnis vor Steuern
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
Ergebnis aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten
Fremdwährungsergebnis
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte Veränderung der Verbindlichkeiten, der Rückstellungen und der passiven Abgrenzungsposten Aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel
Erhaltene Zinsen
Erhaltene/gezahlte (–) Dividenden und Ausschüttungen
Gezahlte Zinsen
Gezahlte (–)/erstattete (+) Ertragsteuern
Mittelfluss aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
275
617
– 696
–1.233
–319
– 40
104
–1.135
1.910
1.720
4.204
13
20
32
0
1
–9
–321
–330
– 620
–79
–73
–118
1.523
1.338
3.489
107
146
340
–3.507
–3.640
– 9.525
2.126
1.733
5.478
–27
–149
–187
Einzahlungen aus dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten
0
5
5
Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte
0
–9
0
–9
4
–25
0
0
–2
–1.310
–1.910
–3.916
–700
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Einzahlungen aus Investitionszuwendungen
Auszahlungen für zurückgezahlte Investitionszuwendungen
Auszahlungen/Einzahlungen für den Erwerb von Anteilen an konsolidierten Unternehmen
abzüglich erworbener Nettozahlungsmittel
Auszahlungen für den Zugang von at Equity bewerteten Unternehmen
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit
– 850
–700
Gewinnausschüttungen an Minderheitengesellschafter
Gewinnausschüttung an Gesellschafter
–11
–5
–10
Auszahlungen für Finance-Lease-Finanzierungen
– 68
–114
–159
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen
494
–
2.475
Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen
– 500
–
–700
Auszahlungen für die Tilgung und Rückzahlung von Zinslosen Darlehen
–220
–220
–220
159
356
251
–3
–13
–26
– 999
– 696
911
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel
–786
–1.268
484
Flüssige Mittel am Anfang der Periode
4.549
4.031
4.031
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten und Commercial Paper
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten und Commercial Paper
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen der flüssigen Mittel
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
Flüssige Mittel am Ende der Periode
052
–
–
–
– 46
51
34
3.717
2.814
4.549
KO N Z E R N -Z W I S C H E N A B S C H L U S S — S EG M E N T I N F O R M AT I O N E N N A C H G E S C H Ä F T S ­S EG M E N T E N
KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL
≈
Rücklagen
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Währungsumrechnung
Stand per 01.01.2015
2.150
5.310
75
4
Kapitalerhöhung
–
–
–
–
Kapitalherabsetzung
–
–
–
Dividendenzahlung
–
–
–
Übrige Veränderungen
–
–
–1
–
Gesamtergebnis
–
–
195
–4
–
–
[in Mio. €]
Marktbe- Marktbewertung
wertung
Wert- Cashflowpapiere
Hedges
Eigenkapital
der Ak-­
­tionäre
Erwirtschaftete der Deutschen
Ergebnisse Bahn AG
Neubewertung
Pensionen
sonstige
Veränderungen
Summe
– 462
–1.886
–12
3.029
9.203
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2
–
1
10
11
3
14
212
688
–
1.091
382
1.473
12
1.485
–
–
–
382
382
9
391
Anteile
anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
14.382
143
14.525
–
12
12
–
–
–
–
–700
–700
–5
–705
davon Ergebnis
–
–
–
davon
Währungsänderungen
–
–
195
–
–
–
–
195
–
195
2
197
davon latente Steuern
–
–
–
–
–10
–29
–
–39
–
–39
–
–39
davon Marktbewertung
–
–
–
–4
222
–
–
218
–
218
–
218
davon Neubewertung
leistungsorientierter
Versorgungspläne
–
–
–
–
–
717
–
717
–
717
1
718
davon Anteil an erfolgsneutralen Bestandteilen
aus Unternehmen, die
at Equity bilanziert werden
Stand per 30.06.2015
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2.150
5.310
269
0
–250
–1.196
–12
4.121
8.895
15.166
165
15.331
Eigenkapital
der Ak-­
Erwirt- ­t ionäre
schaftete der Deutschen
Ergebnisse Bahn AG
Anteile
anderer
Gesellschafter
Eigenkapital
13.445
≈
Rücklagen
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Währungsumrechnung
Stand per 01.01.2016
2.150
5.310
199
0
Kapitalerhöhung
–
–
–
–
Kapitalherabsetzung
–
–
–
Dividendenzahlung
–
–
Übrige Veränderungen
–
–
Gesamtergebnis
–
[in Mio. €]
Marktbe- Marktbewertung wertung
Wert- Cashflowpapiere
Hedges
Neubewertung
Pensionen
sonstige
Veränderungen
Summe
–396
–1.177
–12
3.924
7.185
13.259
186
–
–
–
–
–
–
4
4
–
–
–
–
–
–
–
–1
–1
–
–
–
–
–
–
– 850
– 850
–11
– 861
–
–
–
–
–
–
–1
–1
–12
–13
–
– 63
3
166
–1.221
–
–1.115
591
– 524
10
– 514
–
–
–
–
–
591
591
12
603
– 64
davon Ergebnis
–
–
–
davon
Währungsänderungen
–
–
– 63
–
–
–
–
– 63
–
– 63
–1
davon latente Steuern
–
–
–
–
–22
101
–
79
–
79
–
79
davon Marktbewertung
–
–
–
3
188
–
–
191
–
191
–
191
davon Neubewertung
leistungsorientierter
Versorgungspläne
–
–
–
–
–
–1.322
–
–1.322
–
–1.322
–1
–1.323
davon Anteil an erfolgsneutralen Bestandteilen
aus Unternehmen, die
at Equity bilanziert werden
Stand per 30.06.2016
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2.150
5.310
136
3
–230
–2.398
–12
2.809
6.925
11.884
176
12.060
053
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTS­S EGMENTEN
≈
DB Fernverkehr 1)
DB Regio
DB Netze
Fahrweg 1)
DB Cargo
Für den Zeitraum vom 01.01. bis 30.06. [in Mio. €]
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
Externe Umsatzerlöse
1.932
1.841
4.223
4.205
2.154
2.226
694
597
Interne Umsatzerlöse
74
75
57
49
158
165
1.907
1.869
Umsatzerlöse
2015
2.006
1.916
4.280
4.254
2.312
2.391
2.601
2.466
Externe übrige Erträge
80
72
128
207
114
89
325
351
Interne übrige Erträge
27
25
41
56
21
18
91
96
2
2
32
35
23
13
388
302
3.215
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Summe Erträge
2.115
2.015
4.481
4.552
2.470
2.511
3.405
Materialaufwand
–1.235
–1.147
–2.617
–2.664
–1.243
–1.223
– 812
– 814
Personalaufwand
– 457
– 451
– 937
– 947
– 830
– 836
–1.275
–1.156
Sonstige betriebliche Aufwendungen
–239
–221
–276
–275
–358
–378
– 480
– 454
184
196
651
666
39
74
838
791
–130
–139
–316
–318
– 92
–148
– 444
– 461
EBITDA
Planmäßige Abschreibungen 3)
Erfasste Wertminderungen/-aufholungen 3)
0
0
–1
0
0
0
4
0
EBIT (operatives Ergebnis)
54
57
334
348
– 53
–74
398
330
Operativer Zinssaldo 4)
–1
–1
–27
–24
–30
–36
–127
–142
Operatives Ergebnis nach Zinsen 4)
53
56
307
324
– 83
–110
271
188
1.879
1.464
6.594
6.596
2.237
2.925
20.132
20.264
1
0
17
17
1
514
134
160
0
0
6
6
0
470
0
0
77
70
163
146
88
107
161
167
330
Sachanlagen
Immaterielle Vermögenswerte
davon Goodwill
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
258
226
566
551
551
619
316
1.055
1.672
375
146
112
289
52
50
–1.043
–1.662
–175
0
–19
–199
–2
–2
Forderungen aus Ertragsteuern
–
–
0
0
2
1
0
0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
–
–
–
–
0
0
–
–
Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen aus Finanzierung
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
–254
–275
–718
–743
– 534
– 514
– 663
–727
Übrige und sonstige Verbindlichkeiten
–262
–276
– 472
– 494
–374
– 419
– 997
– 896
Ertragsteuerschulden
Sonstige Rückstellungen
Passive Abgrenzungen
–
–
0
0
–5
–8
–
0
–73
– 61
–1.241
–1.187
–171
–159
–366
–288
–357
–361
–131
–132
–8
–10
– 878
–1.018
1.281
797
4.978
4.900
1.880
3.146
17.889
18.040
–1.034
–1.566
2.462
2.434
1.433
1.289
10.224
10.544
Anteile an At-Equity-Beteiligungen
0
0
5
5
27
24
1
2
Ergebnis aus At-Equity-Beteiligungen
0
0
1
0
1
3
0
0
156
141
137
339
52
91
2.495
2.233
–
–
–2
–1
–2
–2
–1.980
–1.589
156
141
135
338
50
89
515
644
–
–
–
–
–
–
–
–
16.443
16.489
35.957
36.629
30.155
30.907
43.948
41.067
Capital Employed 5)
Netto-Finanzschulden
Brutto-Investitionen
Erhaltene Investitionszuschüsse
Netto-Investitionen
Zugänge aus Konsolidierungskreisänderungen
Mitarbeiter 6)
1)
Vorjahreszahlen aufgrund veränderter Segmentzuordnungen (Konzernumbau) angepasst.
2)
Betrifft Sondereffekte und Umgliederung PPA-Amortisation Kundenverträge.
3)
Die nicht zahlungswirksamen Sachverhalte sind im dargestellten Segmentergebnis enthalten.
4) Kennzahl
5)
aus dem internen Berichtswesen, keine externe Darstellung.
Ergebnisabführungsverträge wurden nicht dem Segmentvermögen beziehungsweise den Segmentschulden zugerechnet.
6) Die
Mitarbeiterzahl gibt den Beschäftigtenstand ohne Auszubildende und Dual-Studierende
zum Ende des Berichtszeitraums an (Teilzeitkräfte auf Vollzeitpersonen umgerechnet).
054
KO N Z E R N -Z W I S C H E N A B S C H L U S S — S EG M E N T I N F O R M AT I O N E N N A C H G E S C H Ä F T S ­S EG M E N T E N
DB Netze
Personen­bahnhöfe
DB Arriva
Summe
Segmente 1)
Beteiligungen/
Sonstige 1)
DB Schenker
DB -Konzern
Konsolidierung 1)
bereinigt
Überleitung 2)
DB -Konzern
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
267
248
2.526
2.372
7.400
7.728
837
783
20.033
20.000
–
–
20.033
20.000
0
– 40
20.033
19.960
356
356
3
3
31
28
2.612
2.808
5.198
5.353
– 5.198
– 5.353
–
–
–
–
–
–
623
604
2.529
2.375
7.431
7.756
3.449
3.591
25.231
25.353
– 5.198
– 5.353
20.033
20.000
–
– 40
20.033
19.960
50
55
87
69
89
89
234
274
1.107
1.206
–
7
1.107
1.213
1
3
1.108
1.216
8
9
2
2
3
4
542
551
735
761
–735
–761
–
–
–
–
–
–
17
12
1
3
4
4
403
348
870
719
384
592
1.254
1.311
–
–
1.254
1.311
4.764
698
680
2.619
2.449
7.527
7.853
4.628
27.943
28.039
– 5.549
– 5.515
22.394
22.524
1
–37
22.395
22.487
–239
–237
–731
– 698
– 4.782
– 5.185
–2.406
–2.468 –14.065
–14.436
4.505
4.510
– 9.560
– 9.926
–4
–8
– 9.564
– 9.934
–139
–134
–1.077
–1.026
–1.505
–1.491
–1.565
–1.668
–7.785
–7.709
–3
2
–7.788
–7.707
–1
0
–7.789
–7.707
– 93
– 90
– 579
– 501
– 946
– 919
–711
– 679
–3.682
–3.517
1.051
1.000
–2.631
–2.517
–1
– 40
–2.632
–2.557
227
219
232
224
294
258
– 54
– 51
2.411
2.377
4
–3
2.415
2.374
–5
– 85
2.410
2.289
– 68
– 67
–126
–123
– 94
– 93
–164
–158
–1.434
–1.507
23
23
–1.411
–1.484
– 49
– 49
–1.460
–1.533
0
0
0
0
0
0
0
0
3
0
–
–
3
0
–
–
3
0
159
152
106
101
200
165
–218
–209
980
870
27
20
1.007
890
– 54
–134
953
756
–19
–21
–15
–19
–18
–21
–136
–123
–373
–387
–
–
–373
–387
–
–
–
–
140
131
91
82
182
144
–354
–332
607
483
27
20
634
503
–
–
–
–
3.210
3.257
2.049
2.139
1.435
1.459
1.984
1.923
39.520
40.027
– 677
–708
38.843
39.319
–
–
38.843
39.319
4
3
1.809
2.028
1.484
1.479
110
129
3.560
4.330
–
–
3.560
4.330
–
–
3.560
4.330
0
0
1.436
1.585
1.188
1.199
13
13
2.643
3.273
–
–
2.643
3.273
–
–
2.643
3.273
–
0
86
73
64
68
435
395
1.074
1.026
–18
–
1.056
1.026
–
–
1.056
1.026
26
24
322
290
2.325
2.648
967
1.007
5.331
5.695
–1.119
–1.142
4.212
4.553
–
–
4.212
4.553
13
12
495
591
1.102
750
17.711
18.321
20.915
21.831 –19.313
–20.282
1.602
1.549
–
–
1.602
1.549
–
–
–133
–254
– 638
–20.021
18.929
19.927
–101
– 94
–
–
–101
– 94
–
–
20
17
26
22
9
32
57
72
–
–
57
72
–
–
57
72
–
–
–
0
–
–
–
–
0
0
–
–
0
0
–
–
0
0
– 98
– 85
– 446
–371
–1.749
–1.836
–1.115
–1.081
– 5.577
– 5.632
1.110
1.138
– 4.467
– 4.494
–
–
– 4.467
– 4.494
–129
–113
– 519
–390
–765
–771
– 917
– 954
– 4.435
– 4.313
392
356
– 4.043
–3.957
–
–
– 4.043
–3.957
–1
0
– 87
– 92
–73
– 58
–36
–34
–202
–192
28
34
–174
–158
–
–
–174
–158
– 53
– 55
–180
–193
– 461
–381
–2.631
–2.791
– 5.176
– 5.115
– 44
–28
– 5.220
– 5.143
–
–
– 5.220
– 5.143
–266 –17.020
–17.638 –19.030
–143
–144
–206
–148
–15
–17
–126
–140
–1.864
–1.970
1
2
–1.863
–1.968
–
–
–1.863
–1.968
2.829
2.899
3.210
3.690
2.735
3.097
– 629
– 831
34.173
35.738
–711
–703
33.462
35.035
–
–
33.462
35.035
1.175
1.261
574
687
180
637
3.145
2.325
18.159
17.611
–
–
18.159
17.611
–
–
18.159
17.611
–
–
133
129
15
14
353
358
534
532
–
–
534
532
–
–
534
532
–
–
12
7
0
1
3
4
17
15
–
–
17
15
–
–
17
15
182
187
127
96
72
82
218
196
3.439
3.365
33
1
3.472
3.366
–
–
3.472
3.366
–113
–115
0
0
–
–
–29
–26
–2.126
–1.733
–
–
–2.126
–1.733
–
–
–2.126
–1.733
69
72
127
96
72
82
189
170
1.313
1.632
33
1
1.346
1.633
–
–
1.346
1.633
–
–
–
2
17
10
–
–
17
12
–
–
17
12
–
–
17
12
5.007
4.894
51.618
45.336
66.822
65.560
52.742
56.090 302.692
296.972
–
– 302.692
296.972
–
– 302.692
296.972
055
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμInformationen nach Regionen
≈
Externe
Umsatzerlöse
Für den Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.
[in Mio. €]
Inland
Langfristige
Vermögenswerte 1)
Capital
Employed 1)
BruttoInvestitionen NettoInvestitionen Mitarbeiter 1)
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
2016
2015
11.484
11.207
36.024
36.626
27.682
28.315
3.229
3.165
1.104
1.434
187.476
188.671
Übriges Europa
6.360
6.380
6.044
6.706
5.450
6.324
197
186
196
184
89.952
83.786
Asien/Pazifik
1.230
1.290
799
810
773
817
7
6
7
6
14.371
13.877
Nordamerika
734
862
216
221
269
276
4
7
4
7
8.277
8.118
Übrige Welt
225
261
26
27
26
39
2
1
2
1
2.616
2.520
1
–
–
1.633 302.692
296.972
Konsolidierung
DB -Konzern bereinigt
–
–
– 678
–708
–738
–736
33
1
33
20.033
20.000
42.431
43.682
33.462
35.035
3.472
3.366
1.346
Überleitung
DB -Konzern
1)
0
– 40
–
–
–
–
–
–
–
20.033
19.960
42.431
43.682
33.462
35.035
3.472
3.366
1.346
–
–
1.633 302.692
–
296.972
Per 30.06.
ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS
μμGrundlagen und Methoden
μμ Amendment IAS 19: »Arbeitnehmerbeiträge zu leistungsorientierten
Plänen« (veröffentlicht November 2013; anzuwenden für Berichts-
Der ungeprüfte, verkürzte Zwischenabschluss zum 30. Juni 2016 wurde
perioden mit Beginn ab 1. Februar 2015)
in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards
»IAS 19 – Arbeitnehmerbeiträge zu leistungsorientierten Plänen«
(IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch
bezieht sich auf die Klarstellung des § 93 zur Bilanzierung von
das IFRS Interpretations Committee erstellt. Der IAS 34 (Interim Financial
Beiträ­gen von Arbeitnehmern, die in der Ausgestaltung eines leis-
Reporting) wurde beachtet. Die dem Konzern-Abschluss 2015 zugrunde
tungsorientierten Plans spezifiziert werden. Die Änderungen führen
liegenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden für den vorliegenden Zwischenabschluss stetig angewendet.
zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-Abschluss.
μμ IAS 27: »Einzelabschlüsse« (veröffentlicht August 2014; anzuwenden
Die folgenden neuen Standards, Interpretationen und Änderungen
für Berichtsperioden mit Beginn ab 1. Januar 2016)
der IAS/IFRS -Standards sind innerhalb des Berichtszeitraums verpflich-
Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt sich der
tend anzuwenden.
Anwendungsbereich von IAS 27 auf die Bilanzierung von Beteiligungen
μμ IAS 1: »Darstellung des Abschlusses – Disclosure Initiative« (ver­
an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemein-
öffentlicht Dezember 2014; anzuwenden für Berichtsperioden ab
schaftsunternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unter­
1. Januar 2016)
nehmens. Diese Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen
Mit diesem Änderungsstandard werden erste, kurzfristig umsetzbare
auf den Kon­zern-Abschluss.
Vorschläge zur Änderung von IAS 1 (Darstellung des Abschlusses)
μμ IFRS 11: »Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit«
umgesetzt. Dadurch soll das Konzept der Wesentlichkeit deutlicher
(veröffentlicht Mai 2014; anzuwenden für Berichtsperioden mit
hervorgehoben werden. Es werden sich Änderungen in der Darstel-
Beginn ab 1. Januar 2016)
lung im Konzern-Abschluss ergeben.
Mit diesen Änderungen wird die Bilanzierung von Erwerben von
μμ IAS 16/IAS 38: »Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden«
Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit klargestellt, wenn diese
(veröffentlicht Mai 2014; anzuwenden für Berichtsperioden mit
einen Geschäftsbetrieb darstellen. Danach gelten alle Regelungen
Beginn ab 1. Januar 2016)
in Bezug auf die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen
Mit dieser Änderung soll klargestellt werden, welche Abschreibungs-
aus IFRS 3 »Unternehmenszusammenschlüsse« und anderen IFRS,
methoden bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
solange diese nicht im Widerspruch zu den Leitlinien in IFRS 11 stehen.
sachgerecht sind. Abschreibungen sollen grundsätzlich den erwar-
Diese Änderung hat keine Auswirkungen auf den Konzern-Abschluss.
teten Verbrauch des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermö­
μμ Improvements to IFRS 2010 – 2012: »Improvements to IFRS« (veröf-
­­genswerts widerspiegeln. Diese Änderung hat keine Auswirkungen
fentlicht Dezember 2013; anzuwenden für Berichtsperioden mit
auf den Konzern-Abschluss.
Beginn ab 1. Februar 2015)
μμ IAS 16/IAS 41: »Landwirtschaft: Fruchttragende Pflanzen« (ver­
»Improvements to IFRS 2010 – 2012« stellt einen fünften Sammelstan-
öffentlicht Juni 2014; anzuwenden für Berichtsperioden mit Beginn
dard zu verschiedenen Änderungen an sieben bestehenden IFRS dar.
ab 1. Januar 2016)
Dabei geht es hauptsächlich um die Klarstellung missverständlicher
Durch diese Änderung soll klargestellt werden, dass derartige Pflan­
Formulierungen und Definitionen. Die Änderungen führen zu keinen
­zen bis zum Zeitpunkt ihrer Produktionsreife mit den Anschaffungs-
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-Abschluss.
und Herstellungskosten und danach nach IAS 16 »Sachanlagen« zu
bilanzieren sind. Die Anwendung der Vorschriften des IAS 41 ist
künftig nicht mehr zulässig. Diese Änderung hat keine Auswirkungen auf den Konzern-Abschluss.
056
KO N Z E R N -Z W I S C H E N A B S C H L U S S — E rläuterungen zum Konzern -Z wischenabschluss
μμ Improvements to IFRS 2012 – 2014: »Improvements to IFRS« (veröf-
μμ Zugänge von Unternehmen
und Unternehmensteilen
fentlicht September 2014; anzuwenden für Berichtsperioden mit
Beginn ab 1. Januar 2016)
Bei den Zugängen zum Konsolidierungskreis handelt es sich neben
»Improvements to IFRS 2012 – 2014« stellt einen siebten Sammel-
sieben im Berichtszeitraum neu gegründeten Gesellschaften um die
standard zu verschiedenen Änderungen an vier bestehenden IFRS
nachfolgend erläuterten Transaktionen:
dar. Dabei geht es hauptsächlich um die Klarstellung missverständ-
μμ Redhead Holdings Limited (Redhead), Bradford/Großbritannien:
licher Formulierungen und Definitionen. Die Änderungen führen zu
Mit Vertrag vom 10. Dezember 2015 (Closing 29. Januar 2016) hat die
keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-Abschluss.
Schenker AG , Essen, 75,0% der Anteile an der Redhead erworben.
Redhead ist als Spediteur und Sammelguttransporteur in Großbri-
μ μVERÄNDERUNGEN IN DER
tannien tätig. Die bestehenden Put-Call-Optionen für die verbleiben­
SEGMENTZUORDNUNG
­­den 25% der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden
Im Zusammenhang mit dem im Vorjahr beschlossenen Konzernumbau
einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise folgend als bedingte Kauf­
erfolgte mit Beginn des Geschäftsjahres 2016 eine Neuordnung der kon-
­preiszahlungen behandelt. Die finanzielle Verbindlichkeit stellt folglich
zerninternen Servicefunktionen und Dienstleistungen. Das bisherige
einen Teil der übertragenen Gegenleistung für die gesamten Anteile
Segment DB Dienstleistungen entfällt ersatzlos. Die Gesellschaften
dar, sodass im Konzerneigenkapital keine Anteile anderer Gesell-
dieses Segments wurden dem Segment Beteiligungen/Sonstige zuge-
schafter ausgewiesen werden. Der Ausweis in der Segmentbericht-
ordnet. Darüber hinaus wird die DB Bahnbau Gruppe GmbH (bisher dem
erstattung erfolgt ab 1. Februar 2016 im Segment DB Schenker.
Segment DB Netze Fahrweg zugeordnet) im Segment Beteiligungen/
μμ Almoayed Logistics Services W.L.L. (Almoayed), Manama/Bahrain:
Sonstige und die AMEROPA-REISEN GmbH (bisher dem Segment Betei-
Mit Vertrag vom 28. Juli 2015 (Closing 19. Januar 2016) hat Schenker
lungen/Sonstige zugeordnet) im Segment DB Fernverkehr ausgewiesen.
Middle East FZE, Dubai/VAE, 49,0% der Anteile an der Almoayed er­­
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Weitere vorge-
worben. Die Gesellschaft wird vollkonsolidiert, da gemäß Gesellschafts­
nommene Veränderungen in der Segmentzuordnung waren unwesentlich.
­vertrag die operative Führung der Gesellschaft durch DB Schenker
Zum 1. Juli 2015 übertrug die DB Projektbau GmbH im Rahmen eines
erfolgt und DB Schenker die Mehrheit des Dividenden­bezugsrechts
Betriebsübergangs (§ 613a BGB) diverse Organisationseinheiten sowie
zusteht. Nach Abschluss des Erwerbs erfolgten eine Kapitalerhöhung
sämtliche Projektmanagementfunktionen einschließlich des zugehören­-
von 580.000 BHD (rund 1,4 Mio. €) sowie die Um­firmierung der Gesell­
den Aktiv- und Passivvermögens auf die DB Netz AG beziehungsweise die
­schaft in Almoayed Schenker W.L.L. Almoayed ist Netzwerkpartner
DB Station&Service AG . Insbesondere aus diesem Grund erhöhten sich
von DB Schenker in Bahrain. Der Ausweis in der Segmentbericht­
im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 in den
erstattung erfolgt ab 1. Februar 2016 im Segment DB Schenker.
Segmenten DB Netze Fahrweg und DB Netze Personenbahnhöfe die
Nachfolgend werden die Anschaffungskosten und der beizulegende Zeit-
Personalauf­wendungen, die Mitarbeiterzahl, die bezogenen Leistungen
wert des erworbenen Nettovermögens kumulativ für alle Veränderungen
und die aktivierten Eigenleistungen deutlich. Gegenläufig entwickelten
des Konsolidierungskreises, soweit diese in den Anwendungsbereich des
sich diese Werte im Segment Beteiligungen/Sonstige.
IFRS 3 fallen, dargestellt. Sämtliche Kaufpreisallokationen für Erwerbe im
Berichtszeitraum wurden gemäß IFRS 3 vorgenommen. Der Firmenwert
μ μVERÄNDERUNGEN IM DB-KONZERN
wird maßgeblich durch die für den Zeitraum nach Erwerb erwarteten
Der Vollkonsolidierungskreis des Deutsche Bahn Konzerns (DB-Konzerns)
Synergieeffekte substanziiert. Darüber hinaus entfällt ein erheblicher Teil
hat sich wie folgt entwickelt:
auf nach IFRS 3 nicht ansatzfähige Vermögenswerte, insbesondere den
Mitarbeiterstamm, den Marktzugang sowie das künftige Umsatzpotenzial.
≈
[Anzahl]
Aus- InsgeInland
land
samt
30.06. 30.06. 30.06.
2016
2016
2016
Insgesamt
30.06.
2015
Insgesamt
31.12.
2015
VOLLKONSOLIDIERTE
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Stand 01.01.
[in Mio. €]
126
506
632
632
632
Zugänge
2
9
11
9
25
Zugänge aus Änderung
der Einbeziehungsart
0
0
0
0
1
Abgänge
4
10
14
10
25
Abgänge aus Änderung
der Einbeziehungsart
0
0
0
1
1
124
505
629
630
632
Insgesamt
Die Ermittlung des Firmenwerts ergibt sich wie folgt:
≈
davon
2016 Redhead
davon
Almoayed
K AUFPREIS
Geleistete Zahlungen
Ausstehende Kaufpreiszahlungen
Gesamte übertragene Gegenleistung
Beizulegender Zeitwert des bereits vor dem
Erwerb ge­­­haltenen Eigenkapitalanteils
Beizulegender Zeitwert des erworbenen
Nettovermögens
Firmenwert
9
9
0
4
13
4
13
–
0
–
–
–
7
7
0
6
6
0
Bei den genannten Akquisitionen erwarten wir nicht, dass ein Teil des
Goodwills für ertragsteuerliche Zwecke abzugsfähig ist.
057
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
K AUFPREI SALLOK ATION REDHEAD
≈
Das erworbene Nettovermögen wird nachfolgend dargestellt:
[in Mio. €]
Sachanlagen
Immaterielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Flüssige Mittel
Vermögenswerte
Finanzschulden
Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
Passive latente Steuern
Schulden
davon nach IFRS 3 passivierte
Eventualverbindlichkeiten
Fremdanteil
Buchwert
zern
01.01. bis
30.06.2016
davon aus
Konsolidierungskreiszugängen
Beträge für
Konsolidierungskreisabgänge
20.033
100
0
1.254
21.287
1.108
– 9.564
–7.789
–1.457
–2.632
953
–
100
13
– 56
–24
–10
–21
2
–
0
0
0
0
0
1
1
17
–396
–11
–390
563
40
–
0
0
0
2
0
–
0
0
0
1
0
603
2
1
DB -Kon-
≈
BeizuAnpas- legender
sung Zeitwert
6
0
6
1
0
13
3
6
1
0
10
–
5
–
–
–
5
–
–
–
1
1
6
5
6
1
0
18
3
6
1
1
11
–
–
–
–
–
–
7
9
[in Mio. €]
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und
andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Operatives Ergebnis (EBIT)
Ergebnis aus at Equity
bilanzierten Unternehmen
Zinsergebnis
Übriges Finanzergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern
Erworbenes Nettovermögen
In Zahlungsmitteln geleisteter Kaufpreis
Im erworbenen Unternehmen
vorhandene flüssige Mittel
3
9
4
–
0
–
0
Die aus Konsolidierungskreiszugängen resultierenden Umsatzerlöse von
Zahlungsmittelzufluss durch Trans­a ktionen
9
–
9
100 Mio. € betreffen mit 32 Mio. € die erworbene Redhead, mit 30 Mio €
Ergebnis
die im Vorjahr unterjährig erworbene MTS MarkenTechnikService
Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leis-
GmbH&Co. (vormals SPA SystemPartner GmbH&Co KG), mit 17 Mio. €
tungen beläuft sich auf 6 Mio. €, darin sind keine Wertberichtigungen
die im Vorjahr unterjährig erworbene Alpetour-Potovalna Agencija d.d.,
enthalten.
Kranj/Slowenien, mit 9 Mio. € die unterjährig im Vorjahr erworbene BUS
Wäre Redhead bereits zum 1. Januar 2016 in den Konzern-Abschluss
PARTNERS SERVICES s.r.o, Bratislava/Slowakei, mit 7 Mio. € die im Vorjahr
einbezogen worden, hätte der DB -Konzern zusätzliche Um­satzerlöse von
unterjährig erworbene GOTFRI spol. s.r.o., Bratislava/Slowakei, und mit
3 Mio. € und ein zusätzliches Ergebnis von –1 Mio. € ausgewiesen.
5 Mio. € die im Vorjahr unterjährig erworbene KM S.P.A ., Cremona/Italien.
Ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung hat Redhead einen Umsatz
von 32 Mio. € sowie ein Ergebnis von –1 Mio. € erwirtschaftet.
μμEventualforderungen,
Eventualschulden und Bürgschaftsverpflichtungen
K AUFPREI SALLOK ATION ALMOAYED
Mit dem Kaufpreis von 26 T € wurde eine Mantelgesellschaft ohne weiteres Vermögen und Schulden erworben.
Eventualforderungen bestanden per 30. Juni 2016 in Höhe von 20 Mio. €
Wäre Almoayed bereits zum 1. Januar 2016 in den Konzern-Abschluss
(per 31. Dezember 2015: 68 Mio. €, per 30. Juni 2015: 61 Mio. €) und
einbezogen worden, hätte der DB -Konzern keine zusätzlichen Umsatz­
umfassen überwiegend einen Rückforderungsanspruch im Zusammen-
erlöse und kein zusätzliches Ergebnis ausgewiesen.
hang mit geleisteten Baukostenzuschüssen, der jedoch der Höhe und
Ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung hat Almoayed keinen
dem Zeitpunkt der Fälligkeit nach zum Abschlussstichtag nicht hinrei-
Umsatz sowie kein Ergebnis erwirtschaftet.
chend sicher bestimmt war.
μμ Abgänge von Unternehmen und
aufgrund der hohen Unsicherheit bezogen auf Erstattungsansprüche,
Zum Bilanzstichtag sind grundsätzlich für sämtliche Aktivverfahren
Unternehmensteilen
-zeitpunkt und -wahrscheinlichkeit keine Eventualforderungen erfasst.
Bei den Abgängen aus dem Konsolidierungskreis handelt es sich um sieben
Verschmelzungen sowie um sechs Liquidationen und einen Verkauf.
Die folgende Übersicht zeigt zusammengefasst die wesentlichen
Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aus den
gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingetretenen Veränderungen des
Konsolidierungskreises:
Die Eventualschulden setzen sich wie folgt zusammen:
≈
30.06.
2016
31.12.
2015
30.06.
2015
Eventualschulden aus der Begebung
und Übertragung von Wechseln
Sonstige Eventualschulden
3
88
–
85
–
109
Insgesamt
91
85
109
[in Mio. €]
058
KO N Z E R N -Z W I S C H E N A B S C H L U S S — E rläuterungen zum Konzern -Z wischenabschluss
μμAngaben zum beizulegenden
In den sonstigen Eventualschulden sind unter anderem Risiken aus
Rechtsstreitigkeiten berücksichtigt, die aufgrund der erwarteten Ein-
Zeitwert von Finanzinstrumenten
trittswahrscheinlichkeit von weniger als 50% nicht als Rückstellungen
bilanziert wurden.
Die Buchwerte der flüssigen Mittel, der Forderungen aus Lieferungen
Darüber hinaus bestanden per 30. Juni 2016 Haftungsverhältnisse
und Leistungen sowie der sonstigen finanziellen Vermögenswerte
aus Bürgschaften von 33 Mio. € (per 31. Dezember 2015: 35 Mio. €, per
(5.227 Mio. €) stellen zum Abschlussstichtag näherungsweise die bei­
30. Juni 2015: 36 Mio. €). Weiterhin dienten Sachanlagen mit Buchwerten
zulegenden Zeitwerte dar.
von 5 Mio. € (per 31. Dezember 2015: 6 Mio. €, per 30. Juni 2015: 6 Mio. €)
Die Buchwerte der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
der Besicherung von Krediten. Der Ausweis betrifft im Wesentlichen
tungen, der sonstigen und der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten
Schienen­­fahrzeuge und Busse, die bei den operativen Gesellschaften
(insgesamt 6.340 Mio. €) sowie der kurzfristigen Finanzschulden stellen
der Segmente DB Arriva und DB Fernverkehr im Einsatz sind.
zum Abschlussstichtag näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Der DB -Konzern bürgt im Wesentlichen für Beteiligungsgesell-
Bei den nachfolgenden Bilanzposten ergeben sich die sonstigen
schaften und Arbeitsgemeinschaften und haftet gesamtschuldnerisch
finanziellen Vermögenswerte und sonstigen finanziellen Verbindlich-
für alle Arbeitsgemeinschaften, an denen er beteiligt ist.
keiten wie folgt:
≈
30.06.2016
31.12.2015
davon
Bilanzwert
[in Mio. €]
30.06.2015
davon
finannicht
ziell finanziell
Bilanzwert
davon
finannicht
ziell finanziell
Bilanzwert
finannicht
ziell finanziell
VERMÖGENSWERTE
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
223
79
144
175
82
93
201
79
122
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
1.379
936
443
1.159
782
377
1.348
902
446
1.602
1.015
587
1.334
864
470
1.549
981
568
392
302
90
334
221
113
309
196
113
Insgesamt
VERBINDLICHKEITEN
Übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten
Insgesamt
8.118
6.038
2.080
8.017
6.086
1.931
8.142
5.942
2.200
8.510
6.340
2.170
8.351
6.307
2.044
8.451
6.138
2.313
Der beizulegende Zeitwert der langfristigen Finanzschulden betrug per
Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente
30. Juni 2016 21.994 Mio. € (per 31. Dezember 2015: 21.753 Mio. €, per
gehören zum Bewertungslevel 2 und in geringem Umfang zum Bewer-
30. Juni 2015: 21.087 Mio. €).
tungslevel 1.
≈
30.06.2016
[in Mio. €]
31.12.2015
Level 3
Insgesamt
–
–
5
–
–
414
2
419
Level 1
Level 2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte (Wertpapiere at Fair Value)
2
Derivate – Non-Hedge
–
Derivate – Hedging
Insgesamt
30.06.2015
Level 3
Insgesamt
–
–
5
–
–
393
2
Level 1
Level 2
2
2
5
–
–
414
–
421
Level 3
Insgesamt
–
–
2
5
–
5
–
501
–
501
400
2
506
–
508
Level 1
Level 2
2
2
5
–
–
393
398
–
VERMÖGENSWERTE
VERBINDLICHKEITEN
Derivate – Non-Hedge
–
4
–
4
–
4
–
4
–
8
–
8
Derivate – Hedging
–
400
–
400
–
651
–
651
–
527
–
527
Insgesamt
–
404
–
404
–
655
–
655
–
535
–
535
Bei den übrigen in der Bilanz ausgewiesenen zur Veräußerung verfüg-
Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der derivativen Fi­­nanz­
baren finanziellen Vermögenswerten (insgesamt 11 Mio. €) handelt es
­instrumente werden die vertraglich zugesagten beziehungsweise
sich um sonstige Beteiligungen und um Wertpapiere, die zu Anschaf-
höchstwahrscheinlich eintretenden Zahlungsströme mit dem pas-
fungskosten bilanziert werden, da für sie kein auf einem aktiven Markt
senden Marktzinssatz diskontiert, wobei das Kreditrisiko mittels Credit
notierter Preis vorliegt und der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich
Spreads berücksichtigt wird. Dabei werden für besicherte Exposures
bestimmt werden kann. Gegenwärtig bestehen im Wesentlichen keine
keine Kredit­risikoabschläge vorgenommen. Das aus dem Derivate­­
Veräußerungsabsichten.
portfolio entstehende Kreditrisiko wird auf Nettobasis behandelt. Zur
Umgruppierungen zwischen den Bewertungsleveln haben in der
aktuellen Berichtsperiode nicht stattgefunden.
Minimierung des Kreditrisikos der langfristigen Zins- und Zins-/Währungs­
­geschäfte sowie der Energiederivate werden Besicherungsanhänge
abgeschlossen, die einem täglichen Sicherheitenausgleich bei einem
Schwellenwert von 0 € unterliegen.
059
D E U T S C H E B A H N KO N Z E R N — Z W I S C H E N B E R I C H T 2 0 1 6
μμSonstige finanzielle Verpflichtungen
Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt
Emissionsvolumen
Laufzeit
in Jahren
Kupon
in %
Platzierung
0,75
Institu-tionelle
Investoren in
Europa
0,875
Institu-tionelle
Investoren in
Europa
per 30. Juni 2016 22.230 Mio. € (per 31. Dezember 2015: 20.343 Mio. €, per
30. Juni 2015: 20.874 Mio. €).
Die Investitionsausgaben, für die zum Bilanzstichtag vertragliche Ver­
­­pflichtungen bestehen, aber noch keine Gegenleistung erbracht wurde,
setzen sich wie folgt zusammen:
500 Mio. €
750 Mio. €
10
15
≈
30.06.
2016
[in Mio. €]
31.12.
2015
30.06.
2015
Bestellobligo für den Erwerb von
Sachanlagevermögen
16.314
15.145
immateriellen Vermögenswerten
12
6
5
Erwerb finanzieller Vermögenswerte
433
434
451
16.759
15.585
16.004
Insgesamt
15.548
Der Mittelzufluss der 750-Mio.-€-Anleihe erfolgte im Juli 2016.
Im ersten Halbjahr 2016 wurde eine fällig gewordene Anleihe der
DB Finance über 500 Mio. € getilgt.
μμDividendenzahlung
Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 13. April 2016 hat
die DB AG eine Gewinnausschüttung von 850 Mio. € an den Bund gezahlt.
Der Anstieg des Bestellobligos im Sachanlagevermögen ist insbesondere
bedingt durch geplante Investitionsvorhaben aufgrund eigener Bauprojekte; wesentlicher gegenläufiger Effekt sind die erfolgten Anschaf-
μμAnzahl ausgegebene Aktien
fungen neuer Fahrzeuge. Es bestehen bei einzelnen Lieferbeziehungen
Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beträgt unverändert 430.000.000
eigenständige Schuldanerkenntnisse zur Erfüllung des Bestellobligos,
Stück.
denen Ansprüche in gleicher Höhe, abgesichert durch Bürgschaften von
Banken und Versicherungen mit höchster Bonität, gegenüberstehen. Das
Bestellobligo für den Erwerb von Sachanlagevermögen enthält auch
μμWesentliche Ereignisse nach
dem Bilanzstichtag
zukünftige Verpflichtungen für Fahrzeuge im Zusammenhang mit nach
μ μANLEIHEEMISSIONEN
IFRIC 12 zu bilanzierenden Verkehrsverträgen.
Der Erwerb finanzieller Vermögenswerte betrifft mit 433 Mio. €
Im Juli 2016 hat der DB -Konzern über die DB Finance als erstes europä­
(per 31. Dezember 2015: 434 Mio. €, per 30. Juni 2015: 451 Mio. €) nicht
isches Unternehmen eine Anleihe mit negativer Rendite emittiert. Die
ein­geforderte ausstehende Einlagen bei der EUROFIMA Europäische
Nullkupon­anleihe hat ein Gesamtvolumen von 350 Mio. €, eine Laufzeit
Gesellschaft für die Finanzierung von Eisenbahnmaterial (EUROFIMA),
von fünf Jahren und wurde überwiegend bei europäischen Investoren
Basel/Schweiz.
platziert. Zum Zeitpunkt der Emission lag die Rendite bei – 0,006%.
μμBeziehungen zu nahestehenden
μ μANTEILSERWERB SAVDA S.P.A.
Mit Vertrag vom 28. April 2016 (Closing 11. Juli 2016) hat Arriva Italia s.r.l.,
Unternehmen und Personen
Mailand/Italien, 100% der Anteile an der SAVDA S .p.A ., Valle dʼAosta/
Wesentliche wirtschaftliche Beziehungen zwischen dem DB-Konzern und
Italien, erworben. Die Gesellschaft betreibt Buslinien in Valle dʼAosta
der Bundesrepublik Deutschland (Bund) betreffen Verbindlichkeiten
sowie den angrenzenden Regionen Piemont und der Lombardei sowie in
gegenüber dem Bund aus gewährten Darlehen (Barwert: 1.146 Mio. €,
Frankreich und der Schweiz. Der Kaufpreis beträgt 16 Mio. €.
per 31. Dezember 2015: 1.337 Mio. €, per 30. Juni 2015: 1.306 Mio. €).
Darüber hinaus bestehen Leistungsbeziehungen aus den an den Bund
μ μS&P PASST RATING AN
gezahlten Entgelten im Rahmen der Als-ob-Abrechnung für die zuge­
Die Rating-Agentur S&P hat am 15. Juli 2016 unter anderem aufgrund der
wiesenen Beamten sowie Kostenerstattungen für die Personalgestellung
anhaltend schwachen Ergebnisentwicklung die Langfrist-Rating-Einstu-
im Dienstleistungsüberlassungsbereich sowie aus erhaltenen Investi­
fungen der DB AG von »AA« auf »AA – « angepasst und gleichzeitig den
tionszuschüssen. Die vom Bund erhaltenen Bürgschaften betreffen im
Rating-Ausblick von »negativ« auf »stabil« angehoben. Das Kurzfrist-
Wesentlichen die von der EUROFIMA erhaltenen Darlehen sowie die aus-
Rating ist unverändert geblieben (A – 1+).
stehenden Einlagen beziehungsweise Verbindlichkeiten aus der Kollektiv­
μ μEISENBAHNREGULIERUNGSGESETZ
­haftung der DB AG bei der EUROFIMA .
VERABSCHIEDET
Geschäftsbeziehungen zur Deutschen Telekom und zur Deutschen
Post über die Nutzung von Telekommunikations- beziehungsweise Post-
Das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs im Eisenbahnbereich mit dem
dienstleistungen erfolgten im üblichen Rahmen.
Eisenbahnregulierungsgesetz als Kernelement wurde Anfang Juli 2016
vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet und wird im zweiten Halb-
Sonstige Erläuterungen
μμ
jahr 2016 in Kraft treten.
μ μANLEIHEEMISSIONEN UND -TILGUNG
Berlin, den 19. Juli 2016
Bis zum 30. Juni 2016 wurden von der Deutsche Bahn Finance B.V. (DB
Finance), Amsterdam/Niederlande, die folgenden Anleihen begeben:
Deutsche Bahn Aktiengesellschaft
Der Vorstand
06 0
KONTAKTINFORMATIONEN
FINANZKALENDER
μ μINVESTOR RELATIONS
μ μ23. MÄRZ 2017
Deutsche Bahn AG
Bilanz-Pressekonferenz,
Investor Relations
Veröffentlichung des Integrierten Berichts 2016
Europaplatz 1
μ μ26. JULI 2017
10557 Berlin
Halbjahres-Pressekonferenz,
Telefon:
030.2 97 - 6 40 31
Telefax:
069.2 65 - 2 01 10
E-Mail:
ir @ deutschebahn.com
Internet:www.db.de/ir
Veröffentlichung des Zwischenberichts Januar – Juni 2017
BEITR AG ZUR RES SOURCEN SCHONUNG
Dieser Zwischenbericht wurde auf dem RECYCLING PAPIER EnviroTop gedruckt, das auch mit dem Um­­-
Dieser Zwischenbericht wurde am 27. Juli 2016 veröf-
welt­zeichen Blauer Engel ausgezeichnet ist. Das für
fentlicht (Redaktionsschluss: 19. Juli 2016) und ist auch
Enviro­­Top eingesetzte Altpapier wird nach modernsten
im Internet unter www.db.de/zb abrufbar.
De-Inking-Verfahren aufbereitet. EnviroTop wird ohne
zusätzliche Bleiche, ohne optische Aufheller und ohne
Die Zwischen- und Integrierten Be­richte des Deutsche
Strichauftrag produziert.
Bahn Konzerns sowie der Jahres­abschluss der Deutschen Bahn AG
erscheinen auch in englischer Sprache.
Die Zwischen- und Integrierten Be­richte des Deutsche Bahn Konzerns,
der Jahres­abschluss der Deutschen Bahn AG, die Geschäftsberichte der
DB Fernverkehr AG, der DB Regio AG, der DB Station&Service AG und der
DB Netz AG sowie aktuelle Informationen sind auch im Internet abrufbar.
μ μKONZERNKOMMUNIKATION
Allgemeine Unternehmenspublikationen und den Wett­be­­werbs­bericht
kön­nen Sie im Internet einsehen beziehungsweise bei der Konzernkommunikation bestellen:
Deutsche Bahn AG
Konzernkommunikation
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin
Telefon: 030.2 97 - 6 10 30
Telefax: 030.2 97 - 6 19 19
E-Mail: presse @ deutschebahn.com
Internet: www.db.de/presse
μ μDB-SERVICENUMMER
Unsere Servicenummer 0180.6 99 66 33 ermöglicht einen direk­­ten Zu­­gang
zu allen unseren telefonischen Dienst­­leis­tungen. Dazu ge­­hören unter
anderem unsere konzernweite Ruf­­nummern­­­auskunft, Fahrplan­­auskünfte
und Ticket­buchungen, unser Kun­den­dialog sowie weitere Ange­bote für
BahnCard-Kunden.
Dabei gelten folgende Gebühren: für Anrufe aus dem deut­schen
Festnetz 20 ct/Anruf, Tarif bei Mobilfunk maxi­­mal 60 ct/Anruf.
IMPRES SUM
μμ Redaktion: Deutsche Bahn AG, Investor Re­­la­tions μμ Gestaltung und DTP: Studio Delhi, Mainz
μμ Lektorat: AdverTEXT, Düsseldorf μμ Lithografie: Koch. Prepress Print Media GmbH, Wies­ba­den μμ Druck: Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen
μμ Bildnachweis: µ Titel: Kai Michael Neuhold, Dessau-Roßlau; µ Seite 1: Wolfgang Wilde, Berlin
Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin
www.deutschebahn.com