Bezirks-Journal Lichtenberg

Lichtenberger
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Bezirks-Journal
Größte kostenlose Monatszeitung für Lichtenberg und Hohenschönhausen – mit Lokalnachrichten von Malchow bis Karlshorst für 268.465 Menschen
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Zahl der Straftaten
rückläufig
STATISTIK: Im vergangenen Jahr vermeldete die Polizei
weniger Delikte. Ausruhen kann sie sich aber nicht.
B
erlin bleibt weiter ein Schwerpunkt der Kriminalität, wie aus
den jüngsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) hervorgeht. Aber: Während stadtweit die
Zahl der Straftaten um 4,9 Prozent auf
569.549 Delikte stieg, ging sie in Lichtenberg um 36 Straftaten auf 25.618
Fälle im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Am häufigsten musste die Polizei in den
Großsiedlungen tätig werden, wohingegen in den gutbürgerlichen Kiezen – mit
Ausnahme von Einbruchdelikten – die
wenigsten Straftaten registriert wurden.
Trotz des leichten Rückgangs: Ausruhen kann sich die Polizei nicht. Im
Gegenteil: Vor allem in den Großsiedlungen ist die Kriminalität weiterhin
hoch, in einigen Kiezen steigen die Fallzahlen sogar an. In Lichtenberg gilt die
Gegend um die Frankfurter Allee als
ein Schwerpunkt der Kriminalität: In
Alt-Lichtenberg wurden mit 4.419 erfassten Delikten die meisten Straftaten
verübt, die wenigsten Fälle kamen aus
Rummelsburg (385). Einen Anstieg gab
es in Alt-Hohenschönhausen Nord, im
Fennpfuhl und in Alt-Lichtenberg.
Interessant ist ein Blick auf die sogenannten kiezbezogenen Straftaten:
Dabei handelt es sich nach Lesart der
Ermittlungsbehörden um Straftaten mit
einem regionalen Bezug des Täters. Im
Klartext heißt dies, dass der oder die Beschuldigte aus dem näheren Umfeld des
Tatortes stammt. In Lichtenberg ist hier
Alt-Lichtenberg mit 846 Straften Spitzenreiter. Die wenigsten Fälle wurden
in der Rummelsburger Bucht (89) registriert.
Weiter Seite 3.
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Zurück in die Zeit des Rokoko
Schloss Friedrichsfelde wird für zwei Tage zur Kulisse des inzwischen legendären
Rokokofestes. Am 20. und 21. August können Besucher des Tierparks, in dem das
Schloss liegt, von 10 bis 17 Uhr ein Kostümfest der Extraklasse erleben, wie die
Fördergemeinschaft von Zoo und Tierpark mitteilte. Auf dem Programm stehen
ein Schlossmarkt, Konzerte im und um das Schloss sowie historische Tänze. Gezahlt wird nur der reguläre Tierparkeintritt.
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2
Bezirks-Leben
August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
N AC H R I C H T E N
Demenz: Heft informiert
über Wohnanlagen
LICHTENBERG. Das Bezirksamt hat
die Übersicht aller im Bezirk vorhandenen Wohngemeinschaften und alternativen Wohnanlagen, welche (nicht nur)
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Noch ist unklar, an welcher Stelle die Autobahn Platz bekommen wird, ebenso wie der Start der Arbeiten.
FOTO: BIRGITT ELTZEL
116 Millionen Euro pro Kilometer
VERKEHRSPOLITIK: Der Bund stellt Mittel für die Verlängerung der A 100 nach
Lichtenberg zur Verfügung. DIE LINKE übt Kritik, die SPD freut sich.
Trinkbrunnen am
Bahnhof Lichtenberg
LICHTENBERG. Die Berliner Wasserbetriebe haben vor dem Bahnhof
Lichtenberg einen neuen Trinkbrunnen
in Betrieb genommen. Er steht an der
Bushaltestelle zwischen den Eingängen.
Der Wasserspender ist nach dem neuen
Brunnen am Spittelmarkt in Mitte die
zweite Trinksäule, die das Unternehmen
auch in diesem Jahr der Stadt schenkt.
Die Standorte haben die Berliner selbst
bestimmt – per Online-Voting im Rahmen der Aktion „Brunnen Run“. „Der
Brunnen ist ein weiteres Detail zur Aufwertung des Kiezes rund um die Weitlingstraße“, sagte Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU).
Schulstart: Experten
geben Rat
LICHTENBERG. Zu einem Aktionstag „Unser Kind kommt in die Schule“
sind Eltern am 23. September in der Zeit
von 15 bis 18 Uhr eingeladen. In den
Räumen des Vereins Kiezspinne FAS e.
V. Schulze-Boysen-Str. 38, 10365 Berlin,
geben Experten Tipps, unter anderem
zur Schuluntersuchung, Freizeitangeboten im Kiez, Ernährung, Bewegung und
Gesundheit sowie zur sprachlichen Entwicklung und Förderung.
von Marcel Gäding
D
er umstrittene Weiterbau der
Autobahn A 100 von Neukölln
über Treptow nach Lichtenberg
hat eine weitere Hürde genommen: Das
Bundeskabinett hat das im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgehaltene
Vorhaben zumindest aus Kostensicht
genehmigt. Demnach stellt der Bund
für den 7,3 Kilometer langen Abschnitt
zwischen Elsenstraße (Treptow) und
Storkower Straße (Lichtenberg) 848,3
Millionen Euro bereit – umgerechnet
116 Millionen Euro pro Kilometer.
Während die SPD das Projekt verteidigt, kündigt DIE LINKE weiteren Protest an.
Geplant ist, die Stadtautobahn A 100
vom Dreieck Neukölln aus über die
Elsenstraße bis nach Lichtenberg zu
verlängern. Vor allem die Anwohner
des Wohngebiets Frankfurter Allee-Süd
wehren sich gegen das Vorhaben. Sie
fürchten, dass sich die Autobahn wie
eine Schneise durch ihren Kiez zieht
(das Bezirks-Journal berichtete). Ihr Protest wird zudem von Naturschutzverbänden sowie den Grünen und der Partei DIE LINKE unterstützt. Groß ist die
Angst vor zusätzlicher Lärm- und Feinstaubbelastung. „Eine Autobahn mitten
durch die Stadt zu planen, ist nicht mehr
zeitgemäß“, sagt Michael Grunst, einer
der beiden Bezirksvorsitzenden von DIE
LINKE. Er geht davon aus, dass die verlängerte Autobahn für die Menschen im
Kiez „eine ziemliche Belastung“ darstellen wird. Sein Alternativvorschlag: Statt
einer Stadtautobahn quer durch Berlin
sollen die Zubringerstraßen zum Berliner Autobahnring A 10 verbessert werden. Ein guter Ansatz sei die ebenfalls
im Bundesverkehrswegeplan enthaltene
Ortsumfahrung Malchow, die den kleinen Ortsteil im Norden des Bezirks entlasten soll. Bislang quälen sich täglich
Tausende Autos durch die Dorfstraße
auf dem Weg von der östlichen Innenstadt zur Autobahn. „Ein schneller Zubringer macht Sinn“, sagt Grunst. Seine
Partei hat den Protest gegen den Ausbau
der A 100 auch zum Wahlkampfthema
gemacht. „Keine A100 durch Lichtenberg!“ ist auf großen Plakaten zu lesen.
Die SPD sieht das ganz anders. Mit
der Verlängerung der Stadtautobahn
würde in innerstädtischen Quartieren
Lebensqualität geschaffen, weil diese
von Verkehr, Lärm und Feinstaub entlastet würden. „Nach Fertigstellung des
16. Bauabschnittes fließt der Verkehr auf
die Stralauer Allee“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion
im Abgeordnetenhaus, Ole Kreins. „Mit
der Verlängerung werden aber auch die
Hauptverkehrsstraßen entlastet, könnten sogar zurückgebaut werden.“ Eine
Anbindung der A 100 bis hin zur Storko-
wer Straße würde auch die Anbindung
der Gewerbegebiete im Nordosten der
Stadt optimieren. Kreins begrüßt gegenüber dem Bezirks-Journal, dass der Bund
das Geld für das Verkehrsprojekt bereitstellt, macht aber auch deutlich, dass das
Vorhaben nicht in kurzer Zeit umgesetzt
wird. „Zunächst muss erst einmal der
16. Bauabschnitt beendet werden“, sagt
der SPD-Politiker. Dies sei für 2022 geplant. Er denke, dass die Verlängerung
von Treptow nach Lichtenberg frühestens 2025, wenn nicht sogar später
umgesetzt werden kann – allein schon
wegen der Zeit für Planung, Planfeststellungsverfahren und möglicher Einwände gegen das Vorhaben.
Unklar ist daher auch, auf welcher
Seite der Ringbahn die A 100 Platz
finden wird. Michael Grunst kündigt
unterdessen an, dass seine Partei die
Leute weiter gegen das Projekt mobilisieren wolle. Und das ist nicht die einzige Hoffnung: Rein rechnerisch wäre
mit der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September ein Bündnis
aus SPD, Die Linke und Bündnis 90/
Die Grünen möglich. „Dann ist alles
eine Frage der Koalitionsvereinbarung“,
sagt Grunst – und glaubt, dass sich bei
einer rot-rot-grünen Regierung die SPD
mit dem Thema nicht durchsetzen kann,
weil Die Linke und die Grünen sich bereits klar gegen die A 100-Verlängerung
ausgesprochen haben.
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | August 2016
Bezirks-Leben
Alt-Lichtenberg ist am gefährlichsten
3
STATISTIK: Die Zahl der Straftaten nimmt in der Menge ab. Aber es gibt Unterschiede in den Kiezen.
Fortsetzung von Seite 1
Stark rückläufig waren die Zahlen in
Neu-Hohenschönhausen Süd. Dort sanken die Fallzahlen von 634 auf 558 – das
sind 12,0 Prozent weniger. Dahingegen
stiegen die Zahlen in Alt-Hohenschönhausen Nord rund um die Wartenberger
Straße um 35,5 Prozent.
Spitzenreiter bei den Raubtaten war
2015 Alt-Lichtenberg mit 39 Fällen, gefolgt von Neu-Lichtenberg mit 25 Fällen und Fennpfuhl mit 24 Fällen. Am
wenigsten betroffen waren die Rummelsburger Bucht (3 Fälle), gefolgt von
Karlshorst (6 Fälle). Bei den Delikten
wie Handtaschenraub oder Straßenraub
belegte 2015 ebenfalls Alt-Lichtenberg
mit 21 Straftaten den ersten Platz, die
wenigsten wurden in Karlshorst gemeldet (2). Alt-Lichtenberg belegte bei den
Körperverletzungen mit 365 Straftaten
den ersten Platz, während Malchow,
Wartenberg und Falkenberg mit 29 Fällen die wenigsten Straftaten meldete.
Einen leichten Anstieg gibt es in Lichtenberg beim Thema Diebstahl – von
12.407 Fällen im Jahr 2015 auf 12.785
Fälle in 2015. Alt-Lichtenberg führt hier
für das vergangene Jahr wieder die Statistik mit 2.157 Fällen an, gefolgt von
richsfelde Süd mit 17,4 Prozent weniger
Raddiebstählen die Zahlen rückläufig
sind.
Bei den Wohnraumeinbrüchen sind
die Einfamilienhausgebiete am stärksten
belastet. Am häufigsten mussten die Beamten in die Villengegend rund um den
Ober- und Orankesee ausrücken. Dort
stieg die Zahl um 195 auf 730.
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Autos in Lichtenberg: Der Kfz-Diebstahl war auch 2015 auf hohem Niveau. Ein Grund
ist die Nähe zu Osteuropa.
FOTO: MARCEL GÄDING
Neu-Lichtenberg mit 1.669 Fällen und
Alt-Hohenschönhausen Süd mit 1.493
Fällen.
Die Nähe von Lichtenberg zu Osteuropa ist ein Grund dafür, warum auch
im vergangenen Jahr der Autoklau
Hochkonjunktur hatte. Die Innenverwaltung meldet steigende Zahlen. Stark
angestiegen ist in Lichtenberg der Autoklau von 695 auf 735. Besonders AltHohenschönhausen Süd und Fennpfuhl
waren betroffen. In Lichtenberg stieg
zudem die Zahl der gestohlenen Fahrräder von 1.750 auf 1.854. In Alt-Hohenschönhausen Süd nahmen die Delikte
um 55,3 Prozent zu, während in Fried-
Die Aufklärungsquote bei den Straftaten lag bei 43,9 Prozent (2014: 44,9
Prozent). Erfreulich: Berlinweit hat die
Zahl von Mord- und Totschlagdelikten
abgenommen – von 131 auf 112. Während stadtweit die Misshandlung von
Kindern um 9 auf 534 Fälle gestiegen
ist, sank die Zahl der Kinder, die Opfer
eines sexuellen Missbrauchs wurden
von 723 auf 686 Fälle. (gäd.)
4
Bezirks-Leben
August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Ein ganzes Leben für die Tiere
EHRENAMT: Lore Koschig gehört zu den ältesten und aktivsten Mitgliedern der Fördergemeinschaft von Tierpark
und Zoo. Dreimal pro Woche arbeitet die 82-Jährige im Büro des Vereins.
von Steffi Bey
T
iere mochte Lore Koschig schon
immer. Deshalb besucht sie Zeit
ihres Lebens Zoos. Als Kind den
Leipziger, später den Tierpark in Friedrichsfelde und nach der Wende auch den
Berliner Zoo. „Es macht mir Freude, die
großen und kleinen Bewohner zu beobachten“, sagt die alte Dame. Ein besonders inniges Verhältnis hat die Lichtenbergerin aber zum Tierpark. „Dieses
wunderschöne Gelände zählt für mich
zu den besten Kultureinrichtungen der
Hauptstadt“, betont sie: Die Tiere seien
eingebettet in herrliche Natur, gleichzeitig fungiere dieser Ort als Forschungsund Bildungseinrichtung. Lore Koschig
trägt aktiv dazu bei, dass das so bleibt.
Bereits 1973 trat sie in die Fördergemeinschaft ein: In den 1956 gegründeten
Verein, der den Berliner Tierpark und
inzwischen auch den Zoo finanziell und
ideell unterstützt. Nach ihrer Arbeit als
Ökonomin besuchte die Lichtenbergerin
auch damals schon Vorträge über zoologische Themen, wälzte Literatur und
machte praktisch diesen 160 Hektar großen Landschaftspark zu ihrem Hobby.
„Eigentlich habe ich das Falsche studiert“, sagt die 82 Jährige rückblickend.
Denn ihre große Leidenschaft und ihr
besonderes Interesse gelten der Zoologie.
Vielleicht engagiert sie sich auch deswegen noch im betagten Rentenalter so
intensiv: um etwas nachzuholen, wozu
sie früher nicht ausreichend kam. Zu
DDR-Zeiten sei sie vor allem zahlendes
Vereins-Mitglied gewesen. Aber seit sie
nicht mehr arbeitet, widmet sie ihre freie
Zeit voll und ganz dem Tierpark.
Dreimal pro Woche kommt die
zierliche Dame ins Vereinsbüro. Dort
kümmert sie sich um „den anfallenden
Papierkram“, beantwortet Anrufe und
sammelt Material für die Chronik. Als
der Tierpark 2015 sein 60-jähriges Jubiläum feierte, präsentierte Lore Koschig
ein akribisch zusammengestelltes Werk
– mit vielen Fotos, Zeitungsausschnitten
und eigenen Beiträgen.
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Lore Koschig vor dem Eisbärengehege im Tierpark Berlin. So oft es geht, ist sie im größten
Landschaftstiergarten Europas unterwegs.
FOTO: STEFFI BEY
Nach ihren ehrenamtlichen Schreibtisch-Diensten fühlt sie sich zwar glücklich, aber doch ein wenig ausgelaugt. Die
Kraft, dann noch ihr Patentier, den Marder, zu besuchen, oder durch das Gelände zu spazieren, fehlt.
Das macht sie ein anderes Mal und
kommt extra für einen Ausflug nach
Friedrichsfelde: Hat einen Fotoapparat
dabei, schaut sich zunächst Neugeborene an, blickt zum Marder, den sie so elegant findet und holt Motive vor die Linse, die noch für ihre private Sammlung
fehlen. Daraus gestaltet sie Alben – jedes
Jahr ein Neues.
Bis 2010 gehörte Lore Koschig zum
Vorstand des Fördervereins, war für die
Buchführung zuständig und als Schatzmeisterin eingesetzt. Auch Führungen
hat sie damals noch gemacht – am liebsten bei Kindergeburtstagen. Dann ging
es unter anderem zu den Elefanten und
Giraffen und sie konnte ihr Wissen weitergeben. Oft kam es zu ganz spontanen
Begebenheiten. In guter Erinnerung ist
ihr ein kleines Mädchen, das plötzlich
eine innige Beziehung zu Temi, dem etwas klein geratenen Elefanten, aufbaute.
„Die beiden haben sich durch die Gitterstäbe immer wieder vorsichtig berührt,
das war für mich sehr eindrucksvoll“,
berichtet die Rentnerin.
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Aktiv will sie bleiben, solange es ihre
Gesundheit zulässt. „Der Tierpark lebt
von der Öffentlichkeit, dahinter stehen
wir und dafür setzen wir uns ein“, betont
Lore Koschig. Deshalb war es für sie
selbstverständlich, außerdem noch der
Stiftung der Freunde der Hauptstadtzoos
beizutreten.
Wenn sie einen Wunsch für die Zukunft des Tierparks äußern dürfte, hätte
sie am liebsten noch Menschenaffen und
Robben auf dem Gelände.
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Aus der Arbeitslosigkeit in Rente gehen –
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Rechtzeitige Beratung beim Rentenversicherungsträger sichert auch Empfängern
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Drei Fragen an...
...LUTZ NEUMANN
Geschäftsführer des Jobcenters
Berlin Lichtenberg
Welche Anstrengungen unternimmt das
Jobcenter Berlin Lichtenberg konkret, um
geflüchtete Menschen in Arbeit zu bringen?
Erfolgreiche Integration in Arbeit und in die
Gesellschaft gelingt über verschiedene Wege.
Sicherlich ist die Sprachbarriere für die Integration in Ausbildung oder Arbeit von geflüchteten Menschen die größte Herausforderung.
Deshalb hat das Erlernen der deutschen Sprache Vorrang. Prinzipiell stehen darüber hinaus alle arbeitsmarktlichen Instrumente und
Maßnahmen des Jobcenters zur Förderung
einer Arbeitsaufnahme auch anerkannten
geflüchteten Menschen offen. Spezialisierte
Integrationsfachkräfte des Jobcenters Berlin
Lichtenberg beraten hierzu gezielt. Ähnlich
wie für langzeitarbeitslose Menschen werden
auch spezielle Maßnahmen für geflüchtete
Menschen bei Trägern angeboten. Im ersten
Halbjahr 2016 haben bereits über 80 Menschen
aus dieser Gruppe
eine
Beschäftigung aufgenommen. Mir ist
wichtig, dass wir
deutlich machen:
Wir
kümmern
uns um Langzeitarbeitslose und
Flüchtlinge gleiLutz Neumann.
chermaßen.
Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele
Menschen, die nicht von ihrem Gehalt leben
können und deshalb ergänzend Arbeitslosengeld II beziehen, wie in Berlin. Wie bewerten
Sie die Situation für Lichtenberg?
Von den ca. 30.000 erwerbsfähigen Menschen, die im Jobcenter Berlin Lichtenberg
Leistungen beziehen, erhalten knapp 10
Prozent ergänzende Leistungen mit einem
monatlichen Einkommen ab 850 Euro, die
Hälfte davon verdient mehr als 1200 Euro.
Die Berliner Wirtschaft ist stark von Dienstleistungen geprägt, das spiegelt sich auch
hier wieder. Grundsätzlich können jedoch
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller
Branchen und Berufe auf ergänzende Arbeitslosengeld II Leistungen angewiesen sein, da
der Bezug der Leistungen von der Größe der
Bedarfsgemeinschaft, also den individuellen
Familienverhältnissen, der Arbeitszeit und der
persönlichen Lebenssituation abhängig ist.
Welche Möglichkeiten gibt es für Menschen,
die ergänzende Leistungen beziehen, ihr Einkommen zu erhöhen?
Bei einer Teilzeitbeschäftigung kann, wenn
die persönliche und familiäre Situation dies zulässt, die Arbeitszeit erhöht werden. Auch die
Prüfung, ob vorrangige Sozialleistungen wie
Wohngeld oder Kinderzuschlag in Anspruch
genommen werden können, kann sinnvoll
sein. Der Erwerb von zusätzlichen Fachkenntnissen im Rahmen einer Weiterbildung eröffnet ebenfalls Chancen. Dabei unterstützen wir
als Jobcenter aktiv. Allein im Jahr 2015 haben
wir rund 9,5 Millionen Euro für Qualifizierung
eingesetzt. Ein wichtiger Garant für ein nachhaltig existenzsicherndes Einkommen ist eine
abgeschlossene Ausbildung bzw. ein Berufsabschluss.
6
Bezirks-Leben
August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Gegen den Zahn der Zeit
WARTENBERG: Anwohner wollen das „Japanische Tor“ am Hagenower Ring retten.
von Volkmar Eltzel
W
er bei Sonnenaufgang ein japanisches Tor durchschreitet,
dessen Wunsch wird in Erfüllung gehen. Gäbe es da nur eine Garantie für diese Überlieferung, dann hätte
das kürzlich stattgefundene Treffen der
Kiezbewohner an ihrem japanischen
Tor, in der Nachbarschaft des Hagenower Rings, sicher in aller Frühe stattgefunden. Denn sie alle eint der Wunsch,
das Holz-Tor möge erhalten bleiben.
21 Jahre lang trotzte es Wind und
Wetter, aber schließlich hatte das Material den Naturkräften doch seinen Tribut
zollen müssen. 2009 hatten engagierte
Anwohner in Eigeninitiative das Holz
noch einmal geölt. Doch nun sind an
den massiven Sitzbänken, die zugleich
die beiden Torpfeiler umfassen und
ihnen Halt geben, deutliche Zerfallserscheinungen zu erkennen. Besonders die
Bank auf der Nordseite hat es erwischt.
Der weichere Holzkern ist stark ausgehöhlt.
Der Altlandsberger Bildhauer Wolfgang Stübner hatte das gut drei Meter
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Engagierte Hohenschönhauser wollen das Japanische Tor in Wartenberg retten. Eine Gedenktafel (Foto unten) erinnert an die Entstehungsgeschichte. Unbekannte haben den Text jedoch mit Graffiti besprüht.
FOTOS: VOLKMAR ELTZEL
hohe Tor entworfen und unter Patenschaft der japanischen Botschaft 1995
aus massiver Eiche erschaffen. Hintergrund war, dass japanische Bürgerinnen und Bürger seit 1990 in einer groß
angelegten Aktion Geld für die Pflanzung Japanischer Kirschbäume (Sakura)
in Deutschland gesammelt hatten. Es
war ihr Ausdruck der Freude über die
deutsch-deutsche
Wiedervereinigung
und ein Zeichen der freundschaftlichen
Verbundenheit. Über 140 Millionen
Yen (ca. 1 Million Euro) kamen damals
zusammen, für die
rund 9.000 japanische Zierkirschbäume,
überwiegend in Berlin
und Brandenburg gepflanzt wurden. Rund
70 davon brachte man
in die Wartenberger Erde, am heutigen Eingang des 210
Hektar großen Landschaftsparks
„Wartenberger Feldmark“,
ein Bestandteil des Berliner Barnim.
Der Garten aus Kirschbäumen wurde
strahlenförmig angelegt, als Symbol für
die Sonne und den Frieden. „Das Tor
war unser ‚Dankeschön‘ an Japan“, sagt
Wolfgang Stübner. „Unter den Zweigen
der Kirschbäume in Blüte ist keiner ein
Fremder hier“, ist auf der Erinnerungstafel vom Mai 1995 zu lesen.
„Das Tor ist noch für die nächsten
zwei Jahre sicher und standfest“, so der
Bildhauer. Aber spätestens dann müsse
gehandelt werden. Die Reparatur sei leider nicht „für einen Apfel und ein Ei“
zu bewerkstelligen. Um die Bänke auf
beiden Seiten durch neue zu ersetzen,
rechnet der Künstler mit Kosten von
12.000 bis 15.000 Euro. Das Tordach sei
nur leicht verzogen. Hier könnten einige
Schrauben schon Abhilfe schaffen. Stübner erklärte sich bereit, die teilweise Erneuerung zu übernehmen und zunächst
einmal ein Angebot zu erstellen.
„Die Frage ist: Wo nehmen wir das
Geld her?“, sagt Elke Schuster von der
Anwohnerinitiative. Denkbar sei es, so
die Initiatorin, sich um finanzielle Mittel aus dem Lichtenberger Fonds für
Erinnerungskultur oder aus dem Stadtumbau Ost oder aus dem Förderprogramm zur Entwicklung der Feldmark
zu bemühen. Letzteres hat sogar gute
Chancen auf Erfolg.
Denn: In naher Zukunft soll der Landschaftspark als Landschaftsschutzgebiet
ausgewiesen werden.
„Für die Entwicklung
des Landschaftsparks
Wartenberg
stellte
die Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung
und Umwelt dem
Bezirk
Lichtenberg
Ausgleichs- und Ersatzmittel aus gesamtstädtischen Vorhaben in Höhe
von etwa 4 Millionen Euro zur Verfügung“, informierte Wilfried Nünthel,
der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
(CDU), kürzlich.
Eine Bewerbung für Gelder aus dem
Bürgerhaushalt, hält Elke Schuster indes
„für sinnlos“. „Der Bürgerhaushalt ist
eher für kleinere Aktivitäten geeignet“,
sagt sie. Hier werde mehr Geld benötigt.
Eine Anwohnerin regt an, finanzielle
Mittel aus dem Programm „Kunst im
Stadtraum“ oder „Kunst am Bau“ für
die Rekonstruktion einzusetzen. Henning Fahrenberg, Bezirksverordneter
der SPD, sagt zu, das Anliegen im Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung zur Beratung vorzutragen.
STANDORT OST
MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 08/2016
E
xakt 3,4 Kilogramm bringt der
fast 600 Seiten starke Band „Heino Schmieden“, Untertitel „Leben
und Werk des Architekten und
Baumeisters “, auf die Waage. Doch nicht
nur deshalb ist die Publikation von Dr.
Oleg Peters gewichtig. Denn der 55-jährige diplomierte Historiker und zum Dr.-Ing
promovierte Peters entriss mit seinen Forschungen innerhalb seiner 2014 mit summa
cum laude verteidigten Dissertation einen
der großen Berliner Baumeister dem Vergessen. Jetzt stellt der Biesdorfer mit dem
reich mit historischen Fotos und Dokumenten versehenen Buch, das im Lukas Verlag
erschien, die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vor.
Der Berliner Landeskonservator Jörg
Haspel würdigt die umfangreiche Arbeit
im Vorwort: „Oleg Peters hat mit einer imponierenden Arbeitsleistung eine gründlich bearbeitete Monographie zum Leben
und Schaffen eines der bedeutendsten
Vertreter der von Schinkel geprägten Berliner Schule vorgelegt.“ Damit habe er eine
Forschungslücke geschlossen, die auch der
Berliner Denkmalpflege bewusst gewesen
sei. Peters Arbeit liefere „wertvolle Entscheidungshilfen für die konservatorische
Arbeit an den Berliner Baudenkmälern von
Heino Schmieden“. Allein 15 denkmalgeschützte Bauten von Schmieden gibt es in
der Hauptstadt. Von seinen insgesamt 165
realisierten Projekten weltweit sind noch
108 erhalten, davon stehen 61 unter Denkmalschutz.
Heino Schmieden (1835-1913) zählte im
19./Anfang des 20. Jahrhunderts zu den
meistbeschäftigten Architekten in Berlin.
Er war Partner und Freund von Martin
Gropius (1824-1880), mit dem er 14 Jahre lang in einer Bürogemeinschaft wirkte.
Dabei entstanden u.a. zahlreiche Krankenhausbauten wie das erste städtische Berliner Krankenhaus Friedrichshain, aber auch
das Königliche Kunstgewerbemuseum (der
heutige Martin-Gropius-Bau an der Niederkirchnerstraße), dessen Bau Schmieden
nach dem Tod seines Kompagnons im Jahr
1880 vollendete. Beim Wettbewerb um den
Reichstag nahe des Brandenburger Tores
landeten sie nach Paul Wallot auf dem
zweiten Platz. Nach dem Tod von Gropius
DER WIEDERENTDECKTE
BAUMEISTER
ARCHITEKTUR: In seinem neuen Buch würdigt
Dr. Oleg Peters Wirken und Schaffen von Heino
Schmieden, Architekt von Schloss Biesdorf.
Oleg Peters vor dem sanierten Schloss Biesdorf. Sein 600 Seiten starker Band über Heino
Foto: Birgitt Eltzel
Schmieden findet in der Fachwelt Anerkennung.
arbeitete Schmieden mit anderen Büropartnern, darunter Viktor von Weltzien und
Rudolph Speer.
Schloss Biesdorf, wo derzeit die letzten
Arbeiten für die Wiedereröffnung nach Sanierung am 9. September laufen, war der
Ausgangspunkt für Peters Forschungen. Ursprünglich wurde das Gebäude der Bürogemeinschaft Schmiedens mit Martin Gropius
zugeschrieben. Peters konnte jedoch nachweisen, dass der 1868 eröffnete Bau allein
auf Heino Schmieden zurückgeht. Dass er
sich so intensiv mit dem Baumeister befasste, hängt auch mit seinem Vater zusammen.
Denn Dr. Günter Peters (1928-2013), Architekt und promovierter Ökonom, war nicht
nur (Ost)Berliner Baudirektor und erster
Aufbauleiter von Marzahn sondern quasi
auch der Retter des Biesdorfer Schlosses.
Vor allem ihm und seinen Mitstreitern ist
es zu verdanken, dass das historisch wertvolle Kleinod vor dem Verfall bewahrt und
denkmalgerecht rekonstruiert wurde. Mit
dem eigens dafür gegründeten Verein OstWest-Begegnungsstätte, der im September
sein 15. Jubiläum feiert, gelang es Günter
Peters unter dem Motto „Biesdorf braucht
sein Schloss“, Spenden dafür zu sammeln,
Fördermittel zu akquirieren und die anfangs zögernde Bezirksverwaltung zum
Handeln zu bewegen.
Oleg Peters, seit 2012 Leiter des Standortmarketings in Marzahn-Hellersdorf, das bei
der bezirklichen Wirtschaftsförderung angesiedelt ist, forschte ab Anfang der 1990erJahre gemeinsam mit seinem Vater zur Berliner Baugeschichte. Für den Schloss-Verein
übernahm er die Abrechnung der Finanzen
und verfasste ebenfalls mehrere kleinere
Publikationen. „Ursprünglich dachte ich
eigentlich nur an ein Heftchen über Heino Schmieden“, erzählt der Autor. Dass es
dann doch ein derart schwergewichtiges
Werk wurde, ist auch dem Landeskonservator zu verdanken. Jörg Haspel hatte
nämlich 2003/2004 im Zuge des Gutachterverfahrens für den vorgesehenen Aufbau
des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Obergeschosses von Schloss Biesdorf bedauert,
dass sehr wenig über dessen Architekten
bekannt ist. Dieser war trotz seines umfangreichen Schaffens als Vertreter der sogenannten Schinkel-Enkelgeneration im 20.
Jahrhundert in Vergessenheit geraten.
Das weckte die Neugier des Historikers.
In Archiven, Bibliotheken und bei Privatpersonen spürte Peters bis dato unbekannte oder vergessene Dokumente und Belege
über das Schaffen von Schmieden auf. „Anfangs war das nicht einfach, die Quellenlage war sehr dürftig.“ Begonnen hatte Peters
Werk-Recherche mit 40 Objekten, nach
fünfjähriger Forschungsarbeit konnte er
194 Bauwerke und Projekte Schmiedens
nachweisen. „Mein Anspruch war immer,
einen möglichst vollständigen Werkkatalog
vorzulegen“, sagt Oleg Peters. Dass dieser
nun mit der Dissertation und dem Buch
existiert, bezeichnet er als seinen „größten
persönlichen Erfolg“. Dieser gelang nur,
weil der Autor jahrelang viel Freizeit darangab. Zunächst forschte er nach Feierabend
und an den Wochenenden während seiner
Tätigkeit als früherer Leiter der Geschäftsstelle des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises. 2012 nahm er sich eine Auszeit zum Schreiben der Dissertation. „Selbst
im Urlaub habe ich immer das eine oder
andere Bauwerk von Schmieden besichtigt.“
Die Forschungsarbeit brachte einen
ganz persönlichen Bezug zur Familie des
Architekten, die auch den größten Teil der
Finanzierung des Buches übernahm. Die
Schmieden-Nachfahren halten dessen Erbe
in Ehren und treffen sich im über ganz
Deutschland verstreuten Familienverband
jedes Jahr einmal vor einem Bauwerk des
Architekten. Seit einiger Zeit ist auch Oleg
Peters immer mit dabei – inzwischen ein
Familienmitglied ehrenhalber.
BIRGITT ELTZEL
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2
E
in neuer Eingang, eine sanierte
Caféteria und mehr Platz für die
Schwarzschwanz-Präriehunde:
Allmählich werden im Tierpark
Berlin die lange angekündigten Veränderungen sichtbar. Vor Kurzem wurde der
neue Eingangsbereich von Europas größtem Landschaftstierpark eröffnet – mit
holzverkleideten Kassenhäuschen und gemalerter Fassade. Gut 326.000 Euro investierte der Tierpark in den kaum wieder zu
erkennenden Eingangsbereich, der nach
den Pläem des Architekten Kieran Stanley
gestaltet wurde.
Für Tierpark-Chef Dr. Andreas Knieriem
hat der neu gestaltete Eingang starke Symbolkraft: Immerhin befindet sich das Entreé
an der vielbefahrenen Straße Am Tierpark.
Spätestens seit Donnerstag fällt auch dem
unbedarften Autofahrer auf, dass sich der
1955 eröffnete Landschaftstiergarten im
Umbruch befindet. Knieriem spricht daher
auch von einem „Tor der Zukunft“. „Der alte
Eingang hatte den Charme einer Tankstelle“, sagt Knieriem. Und in der Tat: Jahrzehnte passierte nichts an den Kassenhäuschen
am Bärenschaufenster. Lediglich ein elektronisches Kassensystem wurde installiert.
Wenig einladend sei das alles gewesen, sagt
Knieriem. Jetzt erstrahlen die Ticketschalter in neuem Glanz. Die Mitarbeiter hinter
den Scheiben und am Einlass haben neue,
attraktive Dienstbekleidung bekommen.
„Außerdem konnten wir die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern“, sagt Knieriem.
Die Fassade des Eingangs erhielt eine neue
Optik mit naturnahen Bildern, alles wird
von einer Holzkonstruktion überdacht.
Für den Tierpark-Chef, der im April 2014
sein Amt antrat, soll das der Eingang zum
„größten Nationalpark Berlins“ sein. Gleich
dahinter entstand eine schöne, naturnahe
Anlage für Präriehunde, die jetzt auf einer
Fläche von 250 Quadratmetern Platz haben.
Der neugestaltete Eingangsbereich ist
der Auftakt für ein millionenschweres Investitionsprogramm. Zunächst werden fünf
Millionen Euro Sonderzuschuss des Landes
Berlin verbaut. Wenige Tage nach dem Eingangsbereich wurde die sanierte, ebenfalls
in die Jahre gekommene Caféteria eröffnet.
Auch die neuen beiden Spielplätze, darunter
die reaktivierte Plansche, sind fertig. Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss kündigte
an, dass ab Herbst auf der dann sanierten
Freilichtbühne Greifvogelshows stattfinden werden. Der geplante Umbau des Alfred-Brehm-Hauses als Teil der künftigen
08/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
DER BERLINER TIERPARK
STARTET IN DIE ZUKUNFT
FREIZEIT: Im einst lange vernachlässigten Areal sind
die ersten Neuerungen sichtbar. Das Land gibt
Millionen für das Gelände in Friedrichsfelde.
nern, sollen der Vergangenheit angehören.
Die Arbeiten werden sich mehrere Jahre
bei laufendem Betrieb hinziehen. Um Platz
für einzelne Tierarten zu schaffen, ist angedacht, den Tierbestand in bestimmten Bereichen zu verkleinern. Unterdessen kann
sich Tierpark-Chef Andreas Knieriem über
weitere Mittel vom Land Berlin freuen. Maximal 15 Millionen Euro stellt der Berliner
Senat jeweils für Zoo und Tierpark Berlin
innerhalb der nächsten drei Jahre zusätzlich zur Verfügung. Das Geld stammt aus
Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
(GRW).
Besucherschwund wurde gestoppt
Tor zum größten „Nationalpark Berlins“: der neue Eingang des Tierparks.
Foto: Marcel Gäding
Eine neue Attraktion: der Wasserspielplatz im
Tierpark.
Foto: Tierpark Berlin
Kaum wiederzuerkennen: die Caféteria wurde
neu gestaltet.
Foto: Tierpark Berlin
asiatischen Dschungellandschaft soll dem
Vernehmen nach Ende des Jahres beginnen. Mindestens 18 Millionen Euro fließen
im Rahmen eines Zukunfts- und Entwicklungskonzepts in die Umgestaltung. Künf-
tig will der Tierpark Berlin mit Erlebniszonen mehr Besucher anlocken. Die gesamte
Anlage orientiert sich an Kontinenten, von
denen die Vorfahren der Tiere stammen.
Kleine Gehege, deren Gitter an Käfige erin-
Der größte Umbau in der Geschichte des
Tierparks Berlin ist dringend notwendig.
Zuletzt litt die Einrichtung in Friedrichsfelde unter Besucherschwund. Als Knieriem, der auch Direktor des Zoologischen
Gartens und des Aquariums ist, den Tierpark von seinem umstrittenen Vorgänger
übernahm, fand er eine marode Anlage vor
und hielt auch nicht hinterm Berg mit einer
möglichen Insolvenz des beliebten Landschaftstiergartens – nicht zuletzt durch sinkende Einnahmen und wegbleibende Besucher. Diese Entwicklung konnte inzwischen
gestoppt werden. 2015 wurden mit 1,2 Millionen Besuchern so viele wie lange nicht
mehr begrüßt. Lobende Worte kommen
sodann auch von Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU):
„Herr Knieriem denkt bei seinen Projekten
an die Besucher.“ Thomas Ziolko, Vorsitzender der Fördergemeinschaft von Tierpark
Berlin und Zoo Berlin e. V., sagt, dass die
Anlagen deutlich attraktiver für Tiere und
Besucher werden. „Vor allem sieht man
jetzt Veränderungen“, erklärt Ziolko. In der
Summe würden das die Stammbesucher
auch honorieren. „Wir merken allein an
den Neueintritten, dass sich viele Berliner
eng mit ihrem Tierpark verbunden fühlen.“
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres
registrierte die Fördergemeinschaft bereits
600 Neuaufnahmen, inzwischen liegt die
Zahl der Unterstützer bei 3.800. „Innerhalb von zwei Jahren haben wir die Zahl
der Mitglieder verdoppelt“, lautet Ziolkos
Bilanz. Und die zahlt sich auch für den
Tierpark Berlin aus: Im Jahr spendet die
Fördergemeinschaft rund 200.000 Euro für
Investitionen in Gehege und Anlagen.
MARCEL GÄDING
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
LEHRSTELLE IN LETZTER MINUTE
AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG | QUALIFIKATION
E
s tut sich einiges auf dem Ausbildungsmarkt: Allein 2015 boten
die Berliner Betriebe etwa 1.000
Ausbildungsplätze mehr an als im
Vorjahr. Eine durchaus spektakuläre Entwicklung. Jedoch lässt das Interesse der Jugendlichen an einer dualen Ausbildung immer mehr nach – trotz der hervorragenden
Karrieremöglichkeiten. Die Neuauflage der
Broschüre „Berliner Bildung in Zahlen“ von
IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin
fasst als Gesamtwerk aktuelle Daten und
Fakten zum Ausbildungsmarkt zusammen.
Die Broschüre zeigt, dass in der Hauptstadt immer weniger Jugendliche den direkten Weg in die Ausbildungsbetriebe finden.
Hier muss insbesondere die Berufsorientierung frühzeitig gestärkt werden. Denn insbesondere Praktika werden bei der Suche
nach Ausbildungsstellen immer wichtiger:
Jeder vierte Auszubildende fand so seine
aktuelle Stelle.
IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin setzen auf eine bessere Berufsorientierung, um insbesondere die gesellschaftliche
Wahrnehmung der Ausbildung und damit
auch das Interesse der Jugendlichen wieder
zu stärken. Das Praktikum spielt dabei beispielsweise eine zentrale Rolle, ist es doch
meist der erste direkte Kontakt zur Arbeitswelt. Das Spektrum ist groß: von Schnupperpraktika in der schulischen Berufsori-
PRAKTIKA WERDEN
IMMER WICHTIGER
AUSBILDUNG: Die Zahl der Ausbildungsverträge
steigt. Allerdings bleiben viele Lehrstellen unbesetzt.
entierung über Einstiegsqualifizierungen
oder mehrmonatige Betriebspraktika zur
Erlangung der Fachhochschulreife bis hin
zu Studierendenpraktika. Entsprechend
vielfältig sind die Zielgruppen – so bietet
beispielsweise eine Einstiegsqualifizierung
gute Voraussetzungen für die Integration von Geflüchteten bzw. Asylbewerbern.
Die Lehrstellen- und Praktikabörsen unter
www.ihk-lehrstellenboerse.de und www.
hwk-berlin.de/praktikumsboerse
bieten
Plätze an. Auch Unternehmen, die noch auf
der Suche nach Auszubildenden sind, werden hier fündig.
„Karriere mit Lehre ist seit Jahrzehnten ein Erfolgsmodell“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer
Berlin, Jürgen Wittke. „Deshalb setzen wir
auch künftig darauf. Immer mehr Handwerksbetriebe in Berlin bilden aus. In diesem Frühjahr haben wir 8,7 Prozent mehr
Anzeige
QUALIFIKATION: Ein privater Bildungsträger bietet
jungen Menschen eine Perspektive.
D
Die neue Broschüre.
Foto: IHK Berlin
Anzeige
EINE CHANCE FÜR ANGEHENDE
TRIEBFAHRZEUGFÜHRER
ie dispo-Tf Education GmbH
bietet geflüchteten Menschen,
EU-Ausländern und Deutschen
mit
Migrationshintergrund
eine berufliche Perspektive. Das Konzept
Spezialkurs Deutsch in Kombination mit
einer Triebfahrzeugführerausbildung wird
Migranten bereits nach drei Jahren in den
ersten Arbeitsmarkt integrieren. Das Angebot richtet sich an interessierte Teilnehmer, die mindestens das Sprachniveau B1
vorweisen können. Bevor diese an der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer teilnehmen dürfen, müssen sie einen Fachsprachkurs Deutsch für Berufe im Verkehrswesen,
absolvieren. Dieser Spezialkurs Deutsch
im Verkehrswesen dauert insgesamt 600
Stunden. Die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer beläuft sich auf rund 1700
Stunden. Die gesamte Ausbildungsdauer
beträgt somit 15 Monate in Vollzeit.
Während des Fachsprachkurses Deutsch
werden die sprachlichen Voraussetzungen
erworben, die benötigt werden, um sich
während der Ausbildung und in konkreten Situationen am Arbeitsplatz sprachlich
angemessen verständigen zu können. Die
Kursteilnehmer schließen die kombinierte
Ausbildung mit der europaweit anerkannten Zertifikatsprüfung Deutsch B2 oder
C1 sowie mit dem anerkannten Berufsabschluss als Triebfahrzeugführer ab.
Den Teilnehmern wird bereits bei Be-
abgeschlossene betriebliche Ausbildungsverträge als im Vorjahr verzeichnet. Das
ist bundesweit ein Spitzenplatz. Diese Zahl
bestätigt nicht nur die positive Einstellung
unserer Betriebe zum Thema Ausbildung,
sondern auch, wie gut die Zukunftsaussichten im Handwerk sind.“
„Das Ausbildungsplatzangebot befindet
sich in Berlin auf Rekordniveau. Leider
steigt auch die Zahl der unbesetzten Plätze“,
sagt IHK-Bildungsgeschäftsführer Dr. Thilo
Pahl. „Den Jugendlichen sind oft die Vielfalt und die Möglichkeiten einer betrieblichen Ausbildung unbekannt. Wir setzen
deshalb auf stärkere Berufsorientierung in
den Schulen.“ Ein Praktikum könne dabei
eine wichtige Orientierungshilfe bieten
und den ersten Kontakt zur Arbeitswelt ermöglichen. „Denn nur wer merkt, dass er
mit einer Ausbildung zum Berufseinstieg
alles erreichen kann, fängt wirklich Feuer.“
In der IHK-Lehrstellenbörse stünden in diesem Jahr erstmals auch Praktikumsplätze
zur Verfügung – aktuell mehr als 300.
Die Broschüre „Berliner Bildung in Zahlen 2016“ – auch mit den stärksten Ausbildungsberufen Berlins 2015 – als E-Book
und zum Herunterladen unter www.ihkberlin.de/biz2016. (IHK)
ginn der Kombiausbildung nach erfolgreichem Abschluss eine Festanstellung
zugesagt. Die Finanzierung ist über einen
Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit
oder über die deutsche Rentenversicherung möglich. Der erste Kurs wird am 04.
Oktober in Berlin unter der Leitung einer
erfahrenen Triebfahrzeugführerin starten,
die zugleich über jahrzehntelange Praxis
als Dozentin und Prüferin für Deutsch als
Fremdsprache verfügt.
Ausbildung an vier Standorten
Die dispo-Tf Education GmbH ist einer
der größten Ausbilder im Eisenbahnverkehrswesen. An insgesamt vier Standorten in Deutschland werden hauptsächlich
Triebfahrzeugführer und Wagenmeister
ausgebildet. Der Firmenhauptsitz befindet
sich in Berlin-Marzahn direkt am S-Bahnhof Mehrower Allee. Die Firma wurde 2013
vom Geschäftsführer Dirk Vogel gegründet
und ist von der DEKRA ISO 9001:2008 und
AZAV zertifiziert. Die dispo-Tf Education GmbH ist Teil der dispo-Tf Holding
GmbH, die deutschlandweit mehr als 170
Mitarbeiter hauptsächlich im Eisenbahnverkehrswesen beschäftigt. Bis Ende des
Jahres wird die dispo-Tf Holding GmbH
voraussichtlich 200 Mitarbeiter beschäftigen. Weitere Informationen erhalten Sie
auf www.dipo-tf.de
4
I
nternationale Ideen für Kunst entlang
der U-Bahnlinie 5 sind noch bis zum 10.
September in der Station urbaner Kulturen, der Projektwerkstatt der Neuen
Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) am
Cecilienplatz 5 zu sehen. Der Kunstverein
hatte bereits in den Jahren 2014/2015 unter
dem Motto „Was ist draußen?“ für aufsehenerregende Arbeiten im Umfeld der U5
zwischen U-Bahnhof Tierpark und Hönow
gesorgt.
Bis zum Jahr 2008 war die NGBK vor
allem durch künstlerische, zum Nachdenken provozierende Großplakate auf dem
U-Bahnhof Alexanderplatz bekannt. 2013
formierte sich das langjährige Programm
„Kunst im Untergrund“ neu – und ging aus
der Stadtmitte an die Peripherie. Im September wird das neueste Projekt des aus
Kreuzberg stammenden Kunstvereins gestartet: „Mitte in der Pampa“.
Was es damit auf sich hat, ist derzeit
in der Station urbaner Kulturen am Cecilienplatz 5 in Kaulsdorf-Nord, zu erfahren. Diese Projekträume befinden sich
in einem ehemaligen Ladengeschäft im
Erdgeschoss eines zehngeschossigen Plattenbaus. 65 internationale Künstler hatten
sich an einem offenen Kunstwettbewerb
der NGBK beteiligt, der Projekte an drei
Berliner Orten vorsieht: am Hauptbahnhof,
in der sogenannten Stummel-U-Bahn U 55
(Hauptbahnhof – Brandenburger Tor), die
künftig die verlängerte U 5 sein wird, und
in Hellersdorf. „Der Titel und das Thema
sind gewollt mehrdeutig“, hebt Adam Page
08/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
AUS DER STADTMITTE IN
DIE PERIPHERIE
wird dann auch viele Kulturinteressierte
aus der Innenstadt nach Hellersdorf bringen“, ist sich Page sicher.
Die neue Gesellschaft für bildende Kunst
wurde 1969 mit basisdemokratischer Struktur gegründet und ist nach eigener Aussage
einer der bedeutendsten und mitgliederstärksten Kunstvereine in Deutschland.
Ausstellungen, Interventionen, Rechercheprojekte, Veranstaltungsreihen und
Publikationen werden von Mitgliedern in
interdisziplinären Projektgruppen entwickelt und von der Idee bis zur Realisierung
Die acht von der Jury ausgewählten Pro- betreut. Das Programm „Kunst im Unterjekte treffen sich bis 2017 (natürlich zeit- grund“, das derzeit von der BVG, dem Beversetzt) alle auf einer großen Grünfläche zirksamt Marzahn-Hellersdorf (Abteilung
nahe des U-Bahnhofs Cottbusser Platz – Kultur) und dem Senat unterstützt wird,
ungefähr dort, wo seit 2006 ein Kunstwerk hatte seinen Ausgangspunkt 1958 am U2aus Edelstahlsäulen an den historischen Ort Bahnsteig Alexanderplatz mit Plakaten für
Hellersdorf erinnert. Das Areal wurde den den Frieden. 2008 endete es dort – um dann
Künstlern vom Bezirksamt zur zeitweiligen auf anderen U-Bahnhöfen und seit 2014
Nutzung zur Verfügung gestellt, berich- (mit dem Hellersdorf-Projekt) auch oberirtet Page. Dort soll es dann beispielsweise disch fortgeführt zu werden. Denn nach der
einen „Garten ohne Zaun“ als Gegenent- Station Tierpark verläuft die Strecke der U
wurf zur kostenpflichtigen Internationalen 5 nicht mehr im Tunnel.
Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 geben,
Wer mehr über „Mitte in der Pampa“ erder mit Anwohnern und Menschen aus Un- fahren will, wird in der „Station urbaner
terkünften für Geflüchtete entstehen soll. Kulturen“, Cecilienplatz 5, fündig. Der Ein„Vorbild ist das Allmende-Kontor auf dem tritt ist frei, geöffnet ist donnerstags, freiTempelhofer Feld“, erzählt Page. Aber auch tags und sonnabends von 15 bis 19 Uhr. Gespektakuläre Aktionen sind geplant, unter rade erschienen ist auch der Band „Was ist
anderem mit einem Pappmaché-Denkmal draußen? Kunst im Untergrund zwischen
von Marx und Engels, das von einer Dampf- Hönow und Tierpark“ über die Projekte
walze plattgemacht wird. Los geht es auf 2014/15, Preis 18 Euro. Zu bestellen über die
der Wiese jedenfalls am 18. September, dem NGBK: www.ngbk.de.
letzten Tag der Berliner Art Week. „Das
LINNA SCHERERZ
KUNST: Nahe dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord sind
Vorschläge für Kunst entlang der U-Bahnlinie 5 zu
sehen.
(49) hervor, einer der Sprecher des Vereins.
Der Engländer lebt seit Jahren mit seiner
deutschen Lebensgefährtin, ebenfalls einer
NGBK-Künstlerin, in Berlin. Er sagt, dass
dem Hauptbahnhof schließlich auch wegen
der angrenzenden Brachflächen das Attribut „Pampa“ zugeschrieben wird. Und das
an der Peripherie der Hauptstadt liegende
Hellersdorf sei für seine Bewohner schließlich die Mitte ihres Lebens, für viele Heimat
seit Jahrzehnten.
Eines der Projekte, „Endlich zu Hause“ von der in Paris lebenden Künstlerin
Anna Kowalska, bezieht sich ganz direkt
darauf. In zwei Wochen im Herbst dieses
Jahres, das genaue Datum steht noch nicht
fest, will sie mit Anwohnern über einen
Architektur-Wettbewerb aus den 1990erJahren für die Alte Hellersdorfer Straße ins
Gespräch kommen, Interviews, Fotos und
Exkursionen machen. Daraus soll dann ein
Plakat und ein Entwurf für ein temporäres
Objekt im öffentlichen Raum entstehen.
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | August 2016
Bezirks-Geschichte
Prächtiger Holzstuck im Foyer
7
DENKMALSCHUTZ: Überraschende Funde verzögern die Sanierung von Schloss Hohenschönhausen.
Allerdings konnte im Haus bereits das Daimon-Museum eröffnet werden.
verarbeiteten Holz-Stuck-Bordüren verziert. Fest steht zumindest: Das Foyer
wird wohl der prächtigste Schloss-Raum.
Ursprünglich sollte dort eine Garderobe
eingerichtet werden. Damals ahnte allerdings niemand, was sich hinter den Farbschichten verbirgt.
Bevor aber mit der umfassenden Rekonstruktion im Innern des Gutshauses
von Steffi Bey
E
in altes Gebäude steckt voller
Überraschungen. Da tauchen
plötzlich Dinge auf, mit denen
vor Sanierungsbeginn niemand rechnete. Und der ursprünglich angedachte
Zeitplan kommt mächtig durcheinander.
Genauso ist die Situation im Schloss
Hohenschönhausen. Eigentlich sollte bereits im vergangenen Jahr die sogenannte
bautechnische Sanierung des Gutshauses
aus dem 17. Jahrhundert abgeschlossen
sein. „Doch durch mehrere Entdeckungen kommt es zur Verzögerung“, sagt
Rüdiger Schwarz, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Hohenschönhausen.
So wurden unter dem Fußboden im
großen Saal beispielsweise historische
Kachelreste und Figuren gefunden. Um
das denkmalgerecht zu sortieren und
auszuwerten, musste der Förderverein
zunächst eine geeignete Firma finden.
„Allein das dauerte sechs Monate“,
macht Schwarz deutlich. Außerdem stellte sich heraus, dass eines der Kreuzgradgewölbe, welches praktisch die Decke
zwischen Erdgeschoss und erster Etage
bildet, einsturzgefährdet ist. Experten
mussten es abtragen und neu hochmauern. Der Vereinschef nennt noch einen
Verzögerungs-Grund, der wiederum mit
einer überraschenden Entdeckung zusammenhängt. Unter den Bodenbelägen
in einem Teil des Erdgeschosses tauchte
historisches Kaiserparkett aus der Zeit
zwischen 1880 und 1890 auf. Auch hier
mussten zunächst „spezielle Sachverständige ran“.
Die Grube für den geplanten Aufzug
wurden indes ausgehoben sowie die
Boden-Decke auf der Terrasse geschlossen. 2017 sollen der Fahrstuhl integriert,
die historische Fassade verputzt und der
Zaun zur Hauptstraße erneuert werden.
„Ziel ist es, im Sommer nächsten Jahres
die bautechnische Sanierung abzuschließen“, betont der Vereinsvorsitzende. Das
Gebäude sei dann „voll funktionsfähig“.
Danach könnte die umfangreiche Restauration beginnen.
Wie berichtet, hat ein Restaurator bereits in vielen Stunden ehrenamtlicher
Arbeit an den Wänden im Foyer historische Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert freigelegt: Unter teilweise zehn
Ölschichten entdeckte er die „Dame mit
Hund“ und „einen Offizier“. Zu welcher
Geschichte sich letztendlich alle Szenen
fügen, kann nur eine komplette Freilegung zeigen. Auch die Decken dieses
Raumes sind mit aufwendig dekorativ
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Nach und nach gelangt das einstige Gutshaus, das im Volksmund Schloss genannt wird,
wieder zu alter Pracht.
Rüdiger Schwarz, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Hohenschönhausen, ist froh, im
Hause nun ein Daimon-Museum zu betreiben.
FOTOS: STEFFI BEY
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Bezirks-Journal
angefangen wird, ist ein sogenanntes
denkmalpflegerisches Gesamtkonzept
notwendig. Das sollte, nach Aussage
von Rüdiger Schwarz, längst vorliegen.
50000 Euro stellt der Bezirk Lichtenberg
für die Anfertigung bereit. „Für uns sind
diese Unterlagen ebenso eine wichtige
Voraussetzung, um Fördergelder für viele Teilbereiche zu beantragen“, erklärt
Schwarz.
Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu
kommen. Wie Marc Kamin, Mitarbeiter
von Baustadtrat Wilfried Nünthel, auf
Anfrage mitteilt, „werden in diesen Tagen ausgewählte Büros angeschrieben“.
Ziel sei es, dass noch 2016 das denkmalpflegerische Gutachten vorliegt. Das beinhaltet unter anderem die Farbkonzepte
für die einzelnen Räume und zeigt, wie
Stuck- und Wandmalereien instand zu
setzen sind.
Für den ersten Schloss-Sanierungsabschnitt standen 2003/2004 rund 965000
Euro zur Verfügung. Der größte Teil des
Geldes kam von der Stiftung Deutsche
Klassenlotterie. 2013 gab eben diese Stiftung noch einmal 1,7 Millionen Euro für
den zweiten großen Abschnitt frei.
Der Verein ist seit 2008 Eigentümer
des Hauses und öffnet es als „Bürgerschloss“ für Konzerte, Lesungen und
Ausstellungen. Neuestes Projekt ist die
Eröffnung des Daimon-Museums. Mit
dieser deutschlandweit einmaligen Schau
wird an Paul Schmidt, den letzten privaten Eigentümer des Gutshauses, erinnert.
Der geniale Unternehmer erfand die Trockenbatterie und die Taschenlampe.
Während der Sommerferien ist das DaimonMuseum im Schloss Hohenschönhausen,
Hauptstraße 44, nur auf Anfrage geöffnet.
Interessenten melden sich unter [email protected]. Telefon: 97895600
8
Wahlen 2016
August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Der mondäne Süden
Der Wahlkreis 6 bietet einen Kontrast zwischen einfachem und gehobenem Wohnen.
von Marcel Gäding
L
ichtenbergs Südküste – so wird
Rummelsburg immer häufiger
genannt. Und in der Tat ist es
an diesem Fleckchen Erde besonders
schön: Rund um den Rummelsburger
See entstand nach der Wiedervereinigung ein komplett neues Wohnviertel.
Die historischen Gemäuer der einstigen
berüchtigten Haftanstalt sind inzwischen Heimat junger Familien. Viele
von ihnen können direkt auf das Wasser
blicken oder auf der Promenade schlendern, die sich vom Ostkreuz am Wasser
entlang bis nach Rummelsburg durchzieht. Kleine Restaurants, Bootsverleihe
und neuerdings auch Dampferanlegestellen bringen maritimes Flair in den
über Jahrzehnte industriell geprägten
Kiez, der gemeinsam mit Karlshorst den
Wahlkreis 6 bildet.
Allerdings hat die begehrte Lage sowohl von Rummelsburg als auch vom
historisch gewachsenen Villenvorort
Karlshorst ihren Preis: Dort wohnt nur,
wer es sich
auch
leisten
kann.
Und das hat
durchaus
Tr a d i t i o n .
Vor
allem
Karlshorst
galt
schon
vor
dem
Zweiten
Weltkrieg als Dahlem des Ostens, in
dem sich in erster Linie bürgerliche Familien niederließen.
Bürgerlich ist es auch heute wieder
im Wahlkreis 6, in dem rund 45.000
Menschen leben. Den größten Anteil
machen die zwischen 27- und 45-Jährigen aus: junge Familien aus allen Teilen
Berlins und der Bundesrepublik, die ihr
Glück im Lichtenberger Süden fanden.
Das bleibt nicht ohne Folgen für das Gemeinwesen. Plätze in Kitas und Schulen sind knapp, ebenso der Wohnraum.
Zwar entstehen derzeit in der Gartenstadt Karlshorst weitere Reihen- und
Mehrfamilienhäuser; auch der Carlsgarten entlang der Trabrennbahn bekommt
Zuwachs. Doch in der Regel sind die
angebotenen Quartiere nicht lange auf
dem Markt, trotz der Immobilienpreise.
Für eine Zweizimmer-Eigentumswohnung bezahlt man inzwischen schon
mal 300.000 Euro.
Wer in Karlshorst oder Rummelsburg
wohnt, schottet sich nicht ab – sondern
engagiert sich mitunter, was man spätestens bei den Themenabenden merkt, zu
denen der rührige Bürgerverein Karlshorst oder der Verein „Wir in Rummelsburg“ einladen. An keinem anderen Ort
Lichtenbergs ist die Identifikation mit
dem Kiez derart stark wie in Karlshorst
Wohnen und Freizeit liegen im Wahlkreis 6 dicht beieinander, und überall ein Hauch Geschichte. Links: Die frühere Haftanstalt RumFOTOS: MARCEL GÄDING
melsburg, rechts die Trabrennbahn Karlshorst.
SPD schickt Bausenator Andreas Geisel, einen bekennenden Karlshorster, ins
Rennen. Die CDU tritt mit Fabian Peter
an, der sich mit viel Fleiß vor Ort engagiert und derzeit als Referent von Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel
(CDU) arbeitet. Stark sind auch die
Grünen, die in der Vergangenheit mit
Ideen für die Weiterentwicklung der
Rummelsburger Bucht punkten konnten.
2011 errang der einstige Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf das Direktmandat.
GRAFIK: LIMA+/ QUELLE: LANDESWAHLLEITERIN.
und Rummelsburg. Das Interesse ist
groß, wenn es darum geht, die Ortsteile weiter zu entwickeln. Als über Nacht
ein früheres Telekomgebäude in der
Köpenicker Allee in eine der größten
Notunterkünfte für Flüchtlinge verwandelt wurde, organisierten sich die Karlshorster in einer beispiellosen Aktion und
packten bei der Einrichtung des Hauses
kurzerhand mit an. Das Engagement
vieler Karlshorster hält bis heute an.
Geradezu kleinstädtisch ist das Leben
in Karlshorst, dessen Zentrum sich rund
um den vor wenigen Monaten sanierten Bahnhof befindet. Auf der Treskowallee gibt es alle wichtigen Geschäfte
und Dienstleister, Bioläden und alte
Handwerksbäckereien, urige Kneipen
und Cafés für Eltern und Kinder. Eine
Dauerbaustelle im wahrsten Sinne ist
und bleibt der Abschnitt am Bahnhof,
der seit Jahren verbreitert werden soll.
Immerhin wurde endlich mit dem Planfeststellungsverfahren begonnen – die
Grundlage dafür, dass die Treskowallee
unter der Bahnbrücke von derzeit zwei
auf künftig vier Spuren verbreitert werden kann.
Kein Wunder, dass dieses Thema
auch die Politik der vergangenen Jahre
bestimmte. Vor allem CDU und SPD
besetzten dieses stadtentwicklungspolitische Thema – im Gegensatz zu Harald
Wolf (DIE LINKE). Der einstige Berliner Wirtschaftssenator holte 2011 das
Direktmandat für seine Partei, fällt aber
in der Präsenz vor Ort nicht nennenswert auf. Wesentlich agiler sind da die
bürgerlichen Parteien. Spannend wird
der Wahlkampf in diesem Jahr: Die
Der Wahlkreis: Die Grenze verläuft ab
Hauptstraße/Ecke Kynaststraße entlang
der Bezirksgrenze zu Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf bis zu den Bahngleisen Höhe Tierpark
– Bahngleise westlich entlang bis Am Tierpark – Am Tierpark bis Erich-Kurz-Straße
– Erich-Kurz-Straße über Kraatz-TränkeGraben (Agnes-Kraus-Weg) bis Sewanstraße – Sewanstraße bis Anfang Lückstraße, ab
hier in südlicher Richtung bis Fischerstraße
– Fischerstraße bis zu den Bahngleisen, diese westlich entlang über S-Bahnhof Rummelsburg bis Höhe Kynaststraße.
DIREKTKANDIDATEN
Mit Ihrer Erststimme entscheiden
Sie am 18. September, welche(r) der
Kandidat-innen/ -en direkt in das
Abgeordnetenhaus gewählt werden.
DIE LINKE: Harald Wolf
SPD: Andreas Geisel
CDU: Fabian Peter
Grüne: Camilla Schuler
FDP: Dirk Gawlitza
Piraten: Marvin Hemmerlein
AfD: Dietmar Drewes
Anzeigensonderveröffentlichung
Unsere eigenen vier Wände
präsentiert von
Hausbau | Finanzierung | Energieeffizienz | Handwerk | Grundstückssuche
Hausbau: Berlins
größte Immobilienmesse
DAS EIGENE HAUS & ENERGIE: 130 Aussteller
präsentieren sich im Postbahnhof am Ostbahnhof
S
teigende Mieten, niedrige Bauzinsen und kaum noch freie Wohnungen in der Hauptstadtregion:
Immer mehr Berliner und Brandenburger spielen mit dem Gedanken, in
ein eigenes Heim zu ziehen. Auf dem
Weg zum Traumhaus können Interessierte am 3. und 4.
September auf der
größten
Berliner
Immobilienmesse
„Das eigene Haus
& Energie“ mit führenden Anbietern
der Hausbaubranche ins Gespräch
kommen.
Von jeweils 11 bis
18 Uhr präsentieren
Hausbaufirmen,
Energiedienstleister,
Verbraucherschützer, Hausplaner und
Immobilienfinanzierer im Postbahnhof
am Ostbahnhof die ganze Vielfalt des
Hausbaus. „Wer noch ganz am Anfang
steht, ist gut beraten, unsere Immobilienmesse für eine erste Orientierung zu
nutzen und sich über die vielfältigen
Hauskonzepte zu informieren“, sagt
Messeveranstalter Jan Schwalme vom
euro messe team schwalme.
Auf zwei Etagen informieren 130
namhafte Vertreter der Hausbaubranche die Besucher unverbindlich über
Haustypen, Baustoffe, Energieeffizienz,
Verbraucherschutz und Baufinanzie-
rungsfragen. Vor Ort geben die Aussteller einen Einblick in Hausbaukonzepte,
die vom klassischen Einfamilienhaus
über die geräumige Doppelhaushälfte
bis hin zur exklusiven Stadtvilla reichen.
Immobilienfinanzierer informieren über
aktuelle Konditionen zu Baukrediten,
während Verbraucherschutzorganisationen wie der
Bauherren-Schutzbund Tipps geben, worauf man
rechtlich beim Bau
eines eigenen Hauses achten muss.
Vor Ort ist auch
das
Onlineportal „Bauratgeber
Deutschland“ vertreten, das eine Fülle
kostenloser Checklisten zum Hausbau
bereithält. An beiden Messetagen gibt
es wieder ein kostenfreies Vortragsprogramm, das Experten aus der Branche
gestalten. Fachlich und neutral gehen
die Referenten auf die unterschiedlichen
Themen rund um den Hausbau ein.
Für Verschnaufpausen steht ein
Messe-Café zur Verfügung. Besucher
können zudem den Messekindergarten
nutzen und erhalten einen kostenlosen,
umfangreichen Messekatalog. Der Eintritt kostet 10 Euro, bei Onlinebuchung
über http://messe-hausbau.de gibt es
zudem 20 Prozent Nachlass.
Haus des Jahres gesucht
AWARD: Bauherren und künftige Hausbesitzer können
interessante Hauskonzepte in vier Kategorien wählen.
D
er beliebte bundesweite Award
„Haus des Jahres 2016“ geht
in die nächste Runde: Vom 1.
September an haben die Nutzer des Onlineportals „Bauratgeber Deutschland“
Gelegenheit, für ihre Favoriten zu stimmen. Vergeben werden zwölf Preise in
vier Kategorien, wie Veranstalter Jan
Schwalme mitteilt. Dabei stellen sich
die Hausbauunternehmen in den Kategorien „Massivhaus“, „Fertighaus“,
„Energieeffienz“ und „Juryhaus“ dem
Wettbewerb..
„Mit dem Award Haus des Jahres
2016 würdigen wir innovative, interessante und nachhaltige Hauskonzepte“,
kündigt Jan Schwalme an. Deutschlandweit findet der Wettbewerb hohe
Beachtung, da die meisten Hausbauunternehmen Konzepte einreichen, die
sich stark am Bedürfnis der Kunden
orientieren und auch aktuelle Trends
berücksichtigen. Dazu gehören nicht
nur interessante architektonische Ansätze, sondern auch ressourcenschonende
Ausstattungsvarianten im Bereich der
Energieeffizienz.
Der Startschuss zur Abstimmung fällt
am 1. September auf www.bauratgeberdeutschland.de sowie parallel auf der
Immobilienmesse „Das eigene Haus &
Energie“ am 3. und 4. September im
Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof.
Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit,
wertvolle Preise zu gewinnen, darunter
Reisen und Gutscheine.
Das Portal für Bauherren: www.berliner-bauen.de
10 Bezirks-Sport
August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Zurück zu den Wurzeln
FUSSBALL: René Rydlewicz hat mit dem BFC Dynamo, wo seine Karriere einst begann, einen fulminanten
Saisonstart hingelegt – als Trainer einer Mannschaft, die unbedingt an die Spitze will.
ga bringen. Zu den Höhepunkten zählt
er die Aufstiege mit Arminia Bielefeld
und Hansa Rostock. Mit Leverkusen gewann er den DFB-Pokal. Unvergessen
sind auch die Auftritte in der Champions
League. „Thierry Henry (Französischer
Weltmeister von 1998; d. Red.) ist an mir
vorbeigegangen, als wäre ich nicht da“,
sagt Rydlewicz. Ein Gefühl, das viele
Fußballer in Europa kennen. Insgesamt,
sagt der BFC-Coach, sei er dankbar, dass
sein Körper dass alles mitgemacht hat.
von Benedikt Paetzholdt
S
chon nach zwei Spieltagen der
neuen Regionalliga-Saison hat der
BFC Dynamo angedeutet, dass er
sein Versprechen unbedingt halten will.
„Wir haben uns vorgenommen, attraktiven und unterhaltsamen Fußball zu präsentieren“, sagt Trainer René Rydlewicz,
der seit diesem Sommer im Amt ist. Einem 5:0 gegen den FSV Union Fürstenwalde folgte am vergangenen Sonntag
ein 4:1 bei der TSG Neustrelitz. Somit
führt die Mannschaft die – noch wenig
aussagekräftige – Tabelle an.
Solche Auftritte wecken natürlich Begehrlichkeiten bei den erfolgshungrigen
BFC-Fans. Anders als mancher Vorgänger äußert sich Rydlewicz aber nicht
konkret zu einem Saisonziel. „Ich müsste ein Hellseher sein, wenn ich sagen
könnte, wo wir am Ende stehen.“ Wenn
man regelmäßig gut spiele, habe man
Erfolg. Der 43-jährige Brandenburger
will sich dabei auch von keinem Gegner
beeinflussen lassen. „Der ist zweitrangig.
Wichtig ist einfach das abzurufen, was
wir trainieren.“ Dennoch hält er den
Berliner AK sowie den Drittligaabsteiger
Energie Cottbus für die großen Favoriten. Die Lausitzer kennt er gut, von 2011
bis im Sommer 2016 gehörte er hier zum
Trainerteam. Er wohnt auch noch in der
Stadt, früh morgens setzt er sich in den
Zug nach Berlin.
Damit sich das BFC-Spiel optimal
umsetzen lässt, konnte er sich bei der
Zusammenstellung des neuen Kaders
maßgeblich einbringen. „Ich wollte eine
junge, hungrige Mannschaft“, sagt Rydlewicz. Womit er auf der gleichen Wellenlänge wie Sportdirektor Angelo Vier
liegt. Schnell habe man vor der Vertragsunterzeichnung
zusammengefunden.
Vorteil, wenn man selbst gespielt hat
René Rydlewicz, Trainer des BFC Dynamo.
„Wir haben ein paar Mal telefoniert“,
sagt Rydlewicz. „Schnell haben wir gemerkt, dass wir die gleiche Philosophie
vertreten.“ Die Devise lautet: Die Mannschaft soll dem Gegner das eigene Spiel
aufzwängen.
Momentan fühlt es sich für Rydlewicz
an, als habe er seinen absoluten Traumjob angetreten. „Alles ist hier durchweg
positiv.“ Was neben aller Professionalität
auch damit zusammenhängt, dass er zu
seinen Wurzeln zurückgekehrt ist. „Hier
bin ich schon als Kind rumgerannt“, erzählt er, „ich weiß, wo alles steht.“ Mit
16 Jahren hatte er einst sein Debüt in
der damaligen DDR-Oberliga gegeben,
als jüngster Spieler überhaupt. Dafür
brauchte es eine Sondergenehmigung
des Fußballverbandes. Bis 1990 spielte
FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT
er für die Berliner. Anschließend gehörte Rydlewicz zur Garde der ehemaligen
Oberliga-Fußballer, die ihr Glück in der
Bundesliga suchten. „Reiner Calmund
(ehemaliger Manager von Bayer Leverkusen; d. Red.) war besonders schnell.“
Es war der richtige Schritt, um sich den
Kindheitstraum vom Fußballprofi zu
erfüllen. Auch wenn der Alltag in Westdeutschland eine große Umstellung war.
„Ich musste erst mal bei anderen zuschauen, um zu wissen, wie man eine
Kiwi isst“, erinnert sich Rydlewicz.
Auch die Dusche habe viel mehr Einstellungsmöglichkeit als das ihm vertraute
Modell.
Am Ende seiner Karriere, die 2008 bei
Anker Wismar endete, sollte es Rydlewicz auf 278 Spiele in der 1. Bundesli-
Als sich die Spielerkarriere dem Ende
neigte, reifte bereits der Wunsch an der
Seitenlinie zu arbeiten. „Du musst aber
richtig hart arbeiten dafür“. Während
man als Fußballer vor allem mit sich
selbst beschäftigt ist, gehe es als Trainer
ja darum, Dinge zu vermitteln und dabei
authentisch zu wirken. Dass Rydlewicz
dabei auf viele Erfahrungen zurückgreifen kann, sei wichtig. „Es ist schon ein
Vorteil, wenn man selbst gespielt hat und
die Sachen nicht nur aus irgendwelchen
Büchern kennt.“
Immer wieder hatte er in den letzten
Jahren auch was gelesen über den BFC
Dynamo. Als er nach Berlin zurückkehrte, war er aber überrascht über das, was
er vorfand. „Ich war wirklich begeistert,
was sich hier entwickelt hat.“ Er meint
damit vor allem die Größe des Klubs
mit 36 Mannschaften. Als Familienvater
freut er sich auch gerade über den Fokus
auf den Nachwuchs. „Über 750 Kinder
und Jugendliche kommen hierher, davon
60 Prozent mit Migrationshintergrund“
Das sei aktuell ein wichtiges Zeichen.
Was die neue Saison in der Regionalliga
Nordost angeht, hat auch seine Mannschaft schon mal ein eindrucksvolles Signal hinterlassen.
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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | August 2016
MALEREI & FOTOGRAFIE
Angesicht zu Angesicht: Bekannte und
unbekannte Portraits aus der Feder von
Christine Rammelt-Hadelich und Olaf Rammelt sind bis zum 28. August zu sehen. Der
Eintritt ist frei. Ort: Kulturhaus Karlshorst,
Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030
475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19
Uhr; So 14-18 Uhr
Intentionen: Ölmalerei von Ulrich Uffrecht.
Ausstellungseröffnung am 18. August um
19 Uhr. Zu sehen bis zum 22. September im
Blankensteinsaal, immer dienstags von 14
bis 16 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr.
Ort: Museum Kesselhaus Herzberge e.V.,
Herzbergstraße 79 (Haus 29), 10365 Berlin,
Tel. 030 54722424.
JuKs und Kita: Die Jugendkunstschule
Lichtenberg präsentiert gemeinsam mit der
neu eröffneten KunstKita ARTKI ihre erste
gemeinsame Ausstellung. Gezeigt werden
bis zum 29. August kreative Arbeiten, die in
den offenen Werkstätten für junge Künstlerinnen und Künstler aller Altersgruppen entstanden sind. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek
im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051
Berlin, Tel. 030 92796440. Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr; Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16
Uhr.
Spreesichten: Aquarelle und Ölmalereien
von Karin Polaski. Zu sehen bis zum 16. Oktober. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610.
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18
Uhr.
Ellena Olsen – Summertime: Malerei, Zeichnung und Objekt. Zu sehen bis zum 21. September. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih,
Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel.
030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr,
So 14-18 Uhr.
Malerei von Annegret Ruhland: zu sehen
bis zum 19. August. Ort: Egon-Erwin-KischBibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Öffnungszeiten: Mo, Di,
Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr
Sa 9-15 Uhr.
Strawaldes Bilder: Die rk-Galerie würdigt
den bedeutenden Künstler Strawalde alias
Jürgen Böttcher anlässlich dessen 85. Geburtstages mit einer Ausstellung. Zu sehen
sind dessen Werke bis zum 2. September
Mo-Fr von 10 bis 18 Uhr. Ort: rk-Galerie für
zeitgenössische Kunst im Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel.
030 902963713.
„Fantasie und Wirklichkeit“: Arbeiten von
Thomas Christian Lenz, zu sehen bis zum
30. August. Gezeigt werden Bilder aus den
Bereichen Landschaft, Porträt, Akt, Fantasie und Stilleben. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek
am Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin, Tel. 030 5122102. Öffnungszeiten: Mo, Di,
Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr.
Bilder von Doro Petersen: „Wärmeübung“ –
das ist der Titel der Ausstellung, zu sehen
bis 22. September. Ort: Studio Bildende
Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin,
Tel. 030 5532276. Öffnungszeiten: Mo bis Do
10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr.
Malerei und Zeichnungen: „Wurzeln“ lautet
der Titel der Ausstellung von Francesca Pegorer. Zu sehen bis zum 29. September. Ort:
Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Tel. 030 5139749. Öffnungszeiten: Di-Fr
10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr.
„Proche Banlieue“: Die Künstler Matthew
Burbidge, Astrid Busch, Lene von Gödecke,
Yuki Jungesblut, Ulrike Mohr und Daniel
Silver versprechen den Bewohnern von
Neu-Hohenschönhausen einen neuen Blick
auf ihren Stadtteil. Zu sehen bis zum 24. August. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo bis Do
11-19 Uhr, Fr 11-18, So 14-18 Uhr. Ort: studio
im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051
Berlin.
Noontide: Die Arbeiten der niederländischen Künstlerin José Heerkens sind bis
zum 11. September zu sehen. Sie fängt
insbesondere die Lichtstimmung der Mittagszeit in ihren Werken ein. Eintritt frei.
Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Ort:
Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60,
13053 Berlin, Tel. 030 97000618.
LESUNG & GESPRÄCH
Mord im Grünen: Monica Gruber präsentiert am 24. August um 19 Uhr Kriminelles,
Skurriles, Amüsantes aus nicht nur sonnigen Gärten... Die Schauspielerin liest aus
Werken von Christian Morgenstern und Eckhardt von Hirschhausen, Wladimir Kaminer
und Elisabeth Báthory. Eintritt 4, ermäßigt 3
Euro, Vorbestellung: Tel. 030 9279 6410. Ort:
Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center,
Prerower Platz 2, 13051 Berlin.
VORTRAG/ FÜHRUNG
KulturTour zum Waldorf Astoria: Das FünfSterne-Hotel Waldorf Astoria in der City
West ist das Ziel einer KulturTour am 26. August. Neben einer Führung gibt es auch ein
Gespräch mit dem Architekten des Hauses
inkl. Kaffee und Kuchen. Treffpunkt: 13.30
Uhr im Waldorf Astoria Berlin, Lobby, Hardenbergstr. 28, 10623 Berlin. Teilnahmebetrag: 45 Euro. Veranstalter: Kulturring in Berlin, Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße
13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276.
Auf den Spuren von Agnes Kraus: Die
nächste Stadttour Lichtenberg geht zum
Agnes-Kraus-Weg nach Friedrichsfelde am
27. August um 11 Uhr. Den Spaziergang führt
Rotraut Simons. Die beliebte Volksschauspielerin Agnes Kraus wohne viele Jahre im
Süden Lichtenbergs. Treffpunkt: Volkradstraße/Ecke Baikalstraße. Teilnahmebetrag:
4 Euro. Veranstalter: Kulturring in Berlin,
Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13,
10365 Berlin, Tel. 030 5532276.
Im Visier des Misstrauens. Der lange Schatten der Moskauer Schauprozesse: Führung
am 28. August um 14 Uhr. Treffpunkt: Eingang zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde,
Gudrunstraße, 10365 Berlin. Eintritt: 4, erm
2 Euro. Schüler bis 14 Jahre frei.
Geschichte und grüne Orte: Die AnnaSeghers-Bibliothek lädt am 14. und am 17.
September jeweils um 14 Uhr zur Wanderung durch städtische Landschaften ein.
Unter fachkundiger Führung geht es durch
geschichtsträchtige und grüne Orte. Anmeldungen werden ab sofort unter Tel. 030
92796410 entgegengenommen. Teilnahmebetrag: 5 Euro (inkl. Wanderkarte und Picknick). Treffpunkt ist jeweils die Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower
Platz 2, 13051 Berlin.
GESCHICHTE
Oskar Ziethen - eine Spurensuche: Ausstellungseröffnung am 9. September um 19
Uhr mit Buchpräsentation. Oskar Ziethen
(1858 - 1932) hat als Amtsvorsteher und Bürgermeister entscheidenden Anteil an der
Entwicklung Lichtenbergs zur Stadt und
zum Großstadtbezirk Berlin. Jürgen Hof-
Bezirks-Kulturkalender
mann, Autor einer schon 2015 im Museum
Lichtenberg vorgestellten Ausstellung, legt
nun eine erste Publikation vor, mit der bisher vorhandene Lücken geschlossen und
ein detailliertes Bild des „Stadtvaters“ von
Lichtenberg gezeichnet werden soll. Ausstellung bis 14. Oktober, wochentags von 8
bis 18 Uhr. Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin. Eintritt frei.
11
Rückwärts nimmer: Ausstellung über den
Aufenthalt im Werkhof Torgau und im Gefängnis Rummelsburg. Katrin Büchel und
Gino Kuhn haben sich kritisch-künstlerisch
mit ihrer Haftzeit auseinandergesetzt. Zu
sehen bis zum 30. Oktober. Eintritt frei.
Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus,
Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030
5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So
11-18 Uhr.
„Aufs Angenehmste enttäuscht - aus der
Geschichte des Waisenhauses Rummelsburg“: Ausstellung im Museum Lichtenberg, zu sehen bis zum 25. September. In die
Schau flossen unter anderem die Untersuchungsergebnisse der Anthropologin Jeanette Wnuk ein, die 2013 auf dem einstigen
Waisenhausfriedhof
zusammengetragen
wurden... Öffnungszeiten: Di bis Fr und So
11-18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ort: Museum
Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 57 79 73 88
12/18.
Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt
1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen:
Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm.
3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich
9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18
Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel.
030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de
Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dauerausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet
Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103,
Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro.
MUSIK & KONZERT
Jazz in Karlshorst: Ondrej Konrád & Gumbo sind am 19. August um 20 Uhr im Jazz
Treff Karlshorst zu Gast. Neben Standards
in eigenen Arrangements spielen die Musiker zunehmend auch eigene Kompositionen mit gefühlvoller und poetischer Lyrik
in tschechischer Sprache. Eintritt: 13 Euro.
Vorbestellungen notwendig unter Tel. 030
5532276. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin.
Barocker Sommernachtstraum: Historischer Rokoko-Ball mit Sommernachtspicknick am 20. August um 20 Uhr. Höhepunkt
des Schlossfestes wird der Rokoko-Ball auf
Schloss Friedrichsfelde sein. An diesem
Abend verwandelt sich das Schloss in die
Zeit von Friedrich dem Großen und lädt zum
Tanz und zum Picknick. Eintritt: 45,00 Euro
inkl. Imbiss. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am
Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407.
KINDER & JUGENDLICHE
Kinder-Ferienkino: Im Rahmen der Reihe
werden am 18. August um 10 Uhr „Rapunzel neu verföhnt“ und um 14.30 Uhr „Der Glöckner von Notre Dame“ gezeigt. Der Eintritt ist
frei! Ort: Humboldt-Haus der Wohnungsbaugenossenschaft, Warnitzer Straße 13 A,
13057 Berlin.
Carlshorster Salon: Am 2. September um
19.30 Uhr findet im Kulturhaus Karlshorst,
Treskowallee 112 der nächste Salonabend
statt, der Korea gewidmet ist. Im Mittelpunkt des interkulturellen Salonabends mit
Musik, bildender Kunst und Kulinarischem,
durch den Alina Pätzold führt, steht diesmal
Korea unter dem Motto „Korea-Land der
Morgenfrische“. Zu Gast ist die Tanzgruppe
Kaya (Foto). Das Repertoire umfasst traditionelle koreanische Tänze und Trommelstücke aus den Bereichen der Volkstänze,
höfischen und religiösen Tänze. Original-Kaligraphien von Kyongsoo Shin-Nolte werden
ausgestellt und sind käuflich zu erwerben.
Kulinarische Spezialitäten aus Korea stimmen auf den Abend ein. Vorbestellung der
Karten zum Preis (einschließlich Speisen)
von 18 Euro unter Tel. 030 5532276.
IMPRESSUM
Bezirks-Journal
Unabhängige Monatszeitung für
die Berliner Bezirke. In Kooperation mit
www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de
Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt
derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie
Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die
Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung.
Herausgeber/ Chefredakteur:
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Verlag:
Medienbüro Gäding | Marcel Gäding
im Medienzentrum Marzahn
Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin
Telefon: 030 55 49-43 60
Telefax: 030 55 49-43 69
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bezirks-journal.de
Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin
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Redaktion & Internet:
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freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt,
Regina Friedrich, Birgitt Eltzel
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Deutschen Journalistenverband e.V.
Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V.
Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Gesamtauflage: 100.000 Exemplare
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015.
Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 08.09.2016
12 Bezirks-Nachrichten
August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
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Kandidaten für
Bürgermedaille gesucht
LICHTENBERG. Auch in diesem Jahr
will der Bezirk Menschen mit der Bürgermedaille ehren, die sich mit ihrem
Engagement um die Gesellschaft verdient gemacht haben. Der Preis wird
zum 13. Mal verliehen. Vorschläge für
Ehrungen werden bis zum 15. September entgegen genommen. Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) wird die
Bürgermedaille am 18. November in der
kürzlich neu eröffneten Jugendherberge
am Ostkreuz verleihen. „Ohne freiwilliges und ehrenamtliches Engagement von
Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern
wäre unser Bezirk um einiges ärmer“,
sagt Monteiro. Vorschläge mit einer
schriftlichen Begründung können bei Sabine Iglück per Fax: 90 296 - 773526 oder
per E-Mail: sabine.iglueck@lichtenberg.
berlin.de eingereicht werden.
Anwohner müssen
mit Lärm leben
LICHTENBERG. Rund um die Rathausstraße 12 kann es noch bis 26.
August nachts zwischen 22 bis 6 Uhr
zu Lärmbelästigungen kommen. Der
Grund sind Bauarbeiten der Howoge.
Das Unternehmen hat für sogenannte
Flügelglättarbeiten eine Ausnahmegenehmigung erhalten. „Das Abbindeverhalten von Beton ist unter anderem von
der Temperatur abhängig“, sagt Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried
Nünthel (CDU). „Die Flügelglättarbeiten können erst begonnen werden, wenn
der Beton die entsprechende Konsistenz
erreicht hat.“ Da der richtige Zeitpunkt
nur schwer im Vorhinein abzuschätzen
sei und die Glättarbeiten kontinuierlich
vorgenommen werden müssen, hat die
Senatsverwaltung dem Ausnahmeantrag
stattgegeben. Daher kann es für die Anwohner rund um die Rathausstraße zu
Belastungen kommen.
Richtfest für das Wagnerkarree
Die Wohnungsgesellschaft „Stadt und Land“ hat für das Wagnerkarree an der
Tannhäuser Str. 97–104 Richtfest gefeiert - unter anderem mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD, rechts im Bild). Der fünfgeschossige
Neubau mit 147 Mietwohnungen entsteht bis Ende 2017. Die Wohnungen verfügen über zwei bis vier Zimmer, die Mieten bewegen sich zwischen 6,50 und 9,50
Euro pro Quadratmeter.
FOTO: STADT & LAND
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Museum wird zehn Jahre alt
D
KULTUR: Heimatsammlung feiert Umzug an neuen Standort.
as Museum Lichtenberg im
Stadthaus an der Türrschmidtstraße feiert sein zehnjähriges
Bestehen am neuen Standort. „Wir werden am 3. September von 14 bis 22 Uhr
gemeinsam mit dem Verein Victoriastadt
e.V. auf dem Tuchollaplatz feiern und
im Haus sowie auf einer Openair-Bühne
ein Programm anbieten“, kündigt Museumsleiter Dr. Thomas Thiele an.
2006 war die Einrichtung, in dem die
Bestände der einstigen Heimatmuseen
von Lichtenberg und Hohenschönhausen untergebracht sind, eröffnet worden.
Ein Glückfsfall, denn die bis dahin genutzten Räume an der Deutschmeisterstraße unweit vom Rathaus Lichtenberg
waren schon lange an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen – vor allem nach der Fusion der einstigen eigenständigen Bezirke Lichtenberg und Hohenschönhausen.
Hinzu kam, dass das Museum an seinem
alten Standort nur ein Provisorium sein
konnte. Schließlich gelang es den Mitgliedern des „Förderkreises Museum
Lichtenberg e.V.“, Bezirkspolitikern und
der langjährigen Museumschefin Christine Steer, ins Stadthaus nahe dem Tuchollaplatz zu ziehen.
„Das Jubiläum ist Anlass, nicht nur
Das Museum im Stadthaus.
FOTO: MARCEL GÄDING
den heutigen Akteuren und Verantwortlichen für die Arbeit im vergangenen
Jahrzehnt zu danken, sondern auch denen, die über mehrere Jahrzehnte hinweg dem Museum fest verbunden waren“, sagt Lichtenbergs Kulturstadträtin
Kerstin Beurich (SPD). Dazu gehörten
aktiv wirkende Geschichtsfreunde und
Historiker. „Ohne sie wäre das Museum
mit den heutigen Inhalten nicht denkbar.“
Mehr als 1.000 Objekte, über 120
Meter Aktenbestand und Tausende Fo-
Florian Münter
tografien umfasst der Museumsbestand
heute. „Das Museum bewahrt Dokumente und Objekte der Lokalgeschichte
und kann damit das alltägliche Leben in
der Region in vergangenen Zeiten lebendig darstellen“, sagt Dr. Thomas Thiele.
Auf diese Weise kann der Wandel der
einst landwirtschaftlich geprägten Region zum Industriestandort dargestellt
werden. Hinzu kommen Dokumente
aus der Zeit des Nationalsozialismus
und der DDR.
Im Rahmen des Jubiläumsfestes gibt
es am 3. September um 13 Uhr eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Hauses. Auf dem Tuchollaplatz startet um
14 Uhr das Bühnenprogramm, unter
anderem mit Gassenhauern, Jazz, Brass
und osteuropäischer Folklore. In der
Zeit von 14 bis 17 Uhr werden stündlich
Führungen durch das 1901 errichtete
Stadthaus und die Sammlung des Museums Lichtenberg angeboten. Um 16 Uhr
gibt es einen Vortrag zur Geschichte der
Victoriastadt, um 18 Uhr das Programm
„Zille und sein Milljöh“. Der Künstler
lebte viele Jahre in dem Kiez. (bzj.)
Weitere Informationen unter
 www.museum-lichtenberg.de
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