Schülerbeteiligung - Rituale - Regelwerke

KONZEPTBAUSTEINE
„Ohne uns läuft nix!“
Schülerbeteiligung, Rituale, Regelwerk
Unsere Erfahrung zeigt, dass erfolgreiches Arbeiten nur gemeinsam mit unseren
Schülerinnen und Schülern möglich ist. Ein auf die Bedürfnisse aller Betroffenen
ausgerichtetes Regelwerk, bestärkende Rituale und auf unsere Schülerschaft
abgestimmte Beteiligungsformen bilden dazu die Grundlage.
In der Präambel unserer Schulordnung werden Notwendigkeit und Umgang mit
diesen Unterrichtsbestandteilen erklärt:
Im Laufe unseres Zusammenlebens an der Feldbergschule haben Lehrerinnen
und Lehrer, aber auch viele Schülerinnen und Schüler gemerkt, dass klare und
verständliche Regeln das Schulleben erleichtern.
Natürlich schränken Regeln die Möglichkeiten und Freiheiten des Einzelnen in
einem bestimmten Umfang ein. Auf der anderen Seite haben sie den Vorteil,
dass jede/jeder sich auf die Vereinbarungen berufen kann, um sein/ihr Recht zu
bekommen.
Die in der Schulordnung festgelegten Regeln dienen als Grundlage für ein
friedliches und faires Zusammenleben aller in der Schule arbeitenden und
lernenden Menschen. Die in der Schulordnung zusammengetragenen Regeln
machen
Aussagen zu
wichtigen Bereichen
unseres
schulischen
Zusammenlebens. Damit die Regeln übersichtlich bleiben, werden nicht alle in
Verhaltensanforderungen aufgeführt, die aber dennoch Gültigkeit haben. Viele
unserer Regeln haben sich bewährt, sind jedoch in einem gemeinsamen
Beteiligungsprozess veränderbar. Jederzeit können Veränderungswünsche –
insbesondere in Bezug auf die Pausenangebote und Pausenregeln – über die
Wandzeitung angemeldet werden.
Viele unserer Schülerinnen und Schüler erleben in ihrem Alltag in Familie, Schule
und Jugendhilfe verschiedene Systeme mit unterschiedlichen Regelwerken. Jedes
Teilsystem erwartet von den Kindern, sich auf seine Anforderungen einzulassen.
Innerhalb der Schule ist es deshalb von Bedeutung gemeinsam ein transparentes,
verständliches Regelsystem zu erarbeiten und konsequent anzuwenden. Die jungen
Menschen erhalten dadurch klare Orientierung in einem überschaubaren und
verlässlichen Rahmen.
Diesem Anspruch können wir jedoch nur genügen, wenn alle Beteiligten diese
Regeln anerkennen und sich um ihre Pflege und Umsetzung bemühen. Unsere
Schulordnung ist aus diesen Gründen in einem mehrstufigen Diskussions- und
Beteiligungsprozess entwickelt worden: In allen Lerngruppen wurden unter
Berücksichtigung der Altersstufe Vorschläge zur inhaltlichen Gestaltung der
Schulordnung erarbeitet und auf ihre Zweckmäßigkeit hin überprüft, bis zum Schluss
eine gemeinsame Fassung verabschiedet werden konnte.
Auf dieser Basis sind in allen schulischen Bereichen über die Mitwirkung der
Betroffenen und die Herausforderung einen Konsens zu erzielen Regelsysteme
entwickelt worden, die den Alltag strukturieren, Verlässlichkeit garantieren und den
Umgang miteinander konfliktfreier regeln. Besonderer Wert wurde dabei auf
Möglichkeiten des Einforderns der Regeln und den Umgang mit Verstößen auf
Schüler- und Lehrerseite gelegt.
KONZEPTBAUSTEINE
In den Lerngruppen stehen die Klassenregeln mindestens zum Schuljahresbeginn
zur Überprüfung an, um den Veränderungsbedarf festzustellen. Dabei erleben die
Lernenden auch, dass sich bestimmte Regeln im Laufe der Zeit erübrigen.
In der Alltagspraxis haben sich gemeinsam erarbeitete Regeln und Strukturen in
folgenden Bereichen bewährt:
• Grundkonsens für die gesamte Schule
• Schulordnung
• Pausenordnung
• Umgang mit Konflikten
• Unterrichtsrituale, die alle betreffen
• Arbeit in den Fachräumen
• PC-Nutzungsordnung
• Wochenplan/Freie Arbeit
• Wandzeitung
• Arbeit des Schülerrates
• Vereinbarungen für bestimmte Stufen
• Vereinbarungen innerhalb von Jahrgangsteams
• Vereinbarungen innerhalb von Klassen
Besonders die wöchentlich in allen Lerngruppen stattfindende Klassenstunde ist eine
zentrale Form der Schülerbeteiligung. Dort werden die gesammelten Anregungen der
Klassenwandzeitungen besprochen, diskutiert und in Form von Beschlüssen
protokolliert. In dieser Stunde werden außerdem die Anliegen der Kinder und
Jugendlichen einer Klasse thematisiert und mögliche Lösungen gefunden. Die
getroffenen Vereinbarungen sind verbindlich für Schüler und Lehrer.
Das Protokollbuch dient dazu die Beschlüsse jederzeit nachschlagen und damit bei
Bedarf auch argumentieren zu können. Gleichzeitig stellt sie eine Art
„Klassenchronik“ dar.
Lehrerinnen und Lehrer nehmen weitgehend eine beratende Rolle ein, strukturieren
aber die Stunden inhaltlich und methodisch vor, um aussagekräftige Ergebnisse zu
erhalten.
Beispielhaft sollen im Anschluss das übergreifende Konzept der Wandzeitung und
Elemente der SV-Arbeit erläutert werden.