Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern INFORAMA Oeschberg Obstbau News Nr. 5 04.08.2016 Erntetermine Kernobst Anhand der T-Stadien lassen sich die Erntetermine berechnen. In frühen Lagen ist die Haupternte ungefähr 6 Tage später als im Vorjahr. In späteren Lagen jedoch ist der Unterschied zum Vorjahr nur noch sehr gering gemäss Berechnungen mittels TStadium. Lagersorten müssen unbedingt anhand der Richtwerte geerntet werden, damit die Lagerfähigkeit garantiert ist. Der Reifeindex wird anhand der Fleischfestigkeit (Penetrometerwert), des Zuckergehalts (Refraktometerwert) und des Stärkeabbaus (Jodtest) ermittelt. Die Erntetermine müssen mit dem Lagerhalter vorgängig abgesprochen werden. Die empfohlenen Ernterichtwerte sowie Lagerbedingungen für die laufende Saison finden Sie hier. Nebst der Aufhellung der Grundfarbe, der Deckfarbe, der Fruchtfleischfarbe, des Trenngewebes, des Geschmackes und der sortentypischen Gestalt gibt auch der Reifeindex nach Streif Auskunft über den optimalen Pflückzeitpunkt. Weitere Infos zum Reifeindex nach Streif siehe hier sowie Infos zum Jod-Stärke-Test . Voraussichtliche Erntetermine: Sorte Frühe Lage (435 m.ü.M.) Mittlere Lage (480 m.ü.M. Späte Lage (700m. ü.M.) Äpfel Gravensteiner Gala Galaxy Diwa Boskoop Jonagold Topaz Golden Braeburn 13. August 2016 14. September 2016 21. September 2016 23. September 2016 23. September 2016 29. September 2016 29. September 2016 22. Oktober 2016 18. August 2016 16. September 2016 27. September 2016 28. September 2016 02. Oktober 2016 01. Oktober 2016 03. Oktober 2016 25. Oktober 2016 21. August 2016 18. September 2016 07. Oktober 2016 08. Oktober 2016 10. Oktober 2016 05. Oktober 2016 16. Oktober 2016 03. November 2016 Birnen Conférence Kaiser Alexander 7. Sept. 13. Sept. 10. Sept 16. Sept 13 Sept 19. Sept Achtung: Richtwerte, Reife-Index und eigene Erfahrungswerte beachten. ----------------------------------------------------- Ernteschätzung 2016 Gemäss der diesjährigen Ernteschätzung ist mit ca. 134‘000 t Äpfeln und 19‘000 t Birnen hängende Ernte zu rechnen. Somit liegen die Mengen der Ernteschätzung unter den effektiven Erntemengen des Vorjahres. Die Ostschweiz und das Genferseegebiet liegen in der Schätzung etwas über den Mengen des Vorjahres, während das Wallis und die übrigen Gebiete (BE, LU, ZH, etc) darunter liegen. --------------------------------------------------------- Bei den Birnen sind die Behangsdichten in allen Regionen durchwegs geringer als im Vorjahr. INFORAMA Oeschberg, Jürg Maurer, 031 636 12 95, 079 372 52 25, [email protected] Sabine Wieland, 031 636 12 92, 079 224 28 53, [email protected] Seite 1 von 3 Abschlussbehandlungen In maximal 14-tägigen Intervallen sind ab jetzt bei Lagersorten Abschlussbehandlungen gegen Lagerkrankheiten wie Gloeosporium vorzusehen. Ab August bis 3 Wochen vor der Ernte braucht es 2-3 Behandlungen. Vorbeugend mit Captan, Folpet oder maximal einmal Flint oder Tega in Tankmischung mit Captan oder Folpet gegen Lagerkrankheiten. Mit Moon Experience oder Bellis sind maximal 2 Anwendungen gegen Lagerkrankheiten zugelassen. Flint oder Tega vorteilhaft bei der letzten Behandlung (max. 1 Behandlung) einsetzen. Flint nicht mit Netzmitteln, Blattdüngern, Calciumchlorid und Insektiziden mischen, die als Emulsionskonzentrat (EC) formuliert sind. Bei vorhandenem Schorfbefall möglichst nicht mehr kurative Produkte einsetzen, sondern nur vorbeugend mit Captan oder Folpet (nur bei Äpfeln) behandeln. ---------------------------------------------------------- Stippebehandlungen Bei anfälligen Sorten oder Anlagen mit schwachem Behang und in wüchsigen Anlagen mit grossen Früchten ist mit Stippegefahr zu rechnen. Bei wenig anfälligen Sorten sind eine bis zwei Behandlungen 5 und 3 Wochen vor der Ernte einzuplanen. Bei anfälligen Sorten oder bei geringem Fruchtansatz sind frühzeitig 4-6 Behandlungen alle 10-14 Tage bis zwei Wochen vor der Ernte notwendig. Bioanbau: Gegen Marssonina zeigen Tonerdepräparate wie Myco-Sin die beste Wirkung. Diese sollten bis 3 Wochen vor der Ernte eingesetzt werden. Alternierend mit Kaliumbicarbonat + Schwefel einsetzen. -------------------------------------------------------- Zu beachten: Mischbarkeit mit Pflanzenschutzmitteln beachten (vor allem Calciumchloridprodukte wie beispielsweise Stopit oder Tip nicht mit PSM mischen) Nicht bei Temperauren über 25°C behandeln, am besten also spät abends oder bei bedecktem Himmel Hohe Luftfeuchtigkeit von über 50% fördert die Aufnahme Früchte gut benetzen Wasseraufwandmenge (je nach Produkt mind. 400-1000 l/ha) je nach Produkt beachten. Stippe ist eine Mangelerscheinung. Die Ursache ist Calciummangel in der Frucht. Calcium-Behandlungen sind deshalb bei gefährdeten Sorten nicht zu vernachlässigen. INORAMA Oeschberg, Jürg Maurer, 031 636 12 95, 079 372 52 25, [email protected] Sabine Wieland, 031 636 12 92, 079 224 28 53, [email protected] Seite 2 von 3 Witterungsschäden 2016 In diesem Jahr wurden die Obstproduzenten von keinem Witterungsschaden verschont. Nach dem milden Winter meldete sich die kalte Zeit auf einmal doch noch zurück und der Frost schädigte so manche Kultur. Ernteausfälle, Frostringe und Frostzungen sind die sichtbaren aktuellen Schäden. Danach kam der Regen. Die langanhaltenden Niederschläge zogen sich bis in den Sommer hinein. Nicht nur für die Obstbauern, die ihre Felder kaum mehr befahren konnten, auch für einige Obstbäume ein grosser Stress, der sich auch in der gelben Verfärbung der Basisblätter zeigte. Zwischen den Niederschlägen gab es auch heftige Unwetter mit Hagelschlag und schadeten mancher nicht eingenetzten Anlage. Dann erfolgte der schnelle Wetterumschwung mit sehr heissen Temperaturen, der in einigen Anlagen zu Sonnenbrand auf den Früchten führte. Kein einfaches Obstjahr! ---------------------------------------------------------- Blattlausschäden Die Meldungen über Blattlausschäden waren in diesem Jahr gross. Die Wirkung der Produkte setzte erst nach einiger Zeit ein oder es waren Wiederholungsmassnahmen notwendig. ---------------------------------------------------------- KEF in Zwetschgen/Aprikosen Auch bei den Zwetschgen und Aprikosen gilt höchste Alarmstufe. Bereits sind die Fliegen in den Anlagen präsent. Besonders reife und überreife Zwetschgen/Aprikosen sind gefährdet (zweite Lese). Deshalb gilt hier unbedingt rechtzeitig zu ernten. Hygienemassnahmen konsequent einhalten. Insektizidbehandlungen sind nur als Notfallmassnahme und als alleinige Massnahme nicht ausreichend. Weitere Infos hier (Merkblätter, Newsletter KEF). ------------------------------------------------------- Bewertung der Kirschenschäden durch die KEF 2016 führt Agroscope in Wädenswil wieder gemeinsam mit den kantonalen Fachstellen eine Umfrage bei Produzenten durch. Die Ziele der Umfrage sind den Ausfall zu bewerten und die Massnahmen der Praxis zu beurteilen. Schäden 2016 --------------------------------------------------------- Umfrage Agroscope KEF Die Teilnahme an der Umfrage ist sehr wichtig. Link zum Formular: http://www.q-set.ch/qset.php?sCode=JRWUEUPKGTPM Die Umfrage endet anfangs September. Die Resultate 2015 wurden in der Schweizerischen Zeitschrift für Obst- und Weinbau 14/2016 publiziert. Mit der Teilnahme an der Umfrage haben Sie auch die Möglichkeit 4 SBB-Gutscheine in Wert von 50 CHF zu gewinnen. Vielen Dank für Ihre Zusammenarbeit! ---------------------------------------------------- Termine Güttingertagung: Samstag, 20.08.2016. Unkrautregulierung, Herbizideinsatz, Feuerbrand, Ressourceneffizienz Dieser Newsletter ist nur für Ihre persönliche Verwendung gedacht. Bitte nicht weitermailen. INORAMA Oeschberg, Jürg Maurer, 031 636 12 95, 079 372 52 25, [email protected] Sabine Wieland, 031 636 12 92, 079 224 28 53, [email protected] Seite 3 von 3
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