Rauter Auswirkung Altersberger Mooslechner von Visualtraining auf den Nahsehstress Leiner Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort Seite 7 2. Kurzzusammenfassung Deutsch Seite 8 3. Kurzzusammenfassung Englisch Seite 9 4. Unsere Teammitglieder Seite 10 5. Der Bildschirmarbeitsplatz 5.1 Vorgaben 5.2 Arbeitsmittel 5.2.1 Bildschirm 5.2.2 Tastatur 5.2.3 Maus 5.2.4 Konzepthalter 5.3 Das Tisch-Stuhl-System 5.3.1 Arbeitstisch 5.3.2 Arbeitsstuhl 5.4 Software 5.5 Arbeitsplatzumgebung 5.5.1 Belichtung, Beleuchtung, Reflexion und Blendung Seite 13 Seite 14 Seite 14 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 17 Seite 18 Seite 18 Seite 18 6. Arbeitssituation am Computer 6.1 Allgemein 6.2 Pac-Man 6.3 Abtipptext 6.4 Moorhuhnjagd 6.5 Vorlage für Abtipptext 6.6 Konzentrations-Leistungs-Test 6.6.1 Einführung zum KLT 6.6.2 Anwendungsmöglichkeiten 6.6.3 Durchführung 6.6.4 Auswertung Seite 19 Seite 20 Seite 20 Seite 21 Seite 21 Seite 22 Seite 23 Seite 23 Seite 23 Seite 24 Seite 24 7. Optometrische Messungen 7.1 Grundlagen der visuellen Wahrnehmung 7.2 Optometric Extension Programm oder 21 Punkte Methode 7.3 Beschreibung der optometrischen Messungen nach der OEP-Methode 7.3.1 Messung der habituellen Phorie-Nähe (Nr. 13a) 7.3.2 Messung der habituellen Phorie-Ferne (Nr. 3) 7.3.3 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der NRK-Ferne 7.3.4 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der PRK-Ferne 7.3.5 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der NRK-Nähe Seite 26 Seite 27 Seite 27 Seite 28 Seite 28 Seite 29 Seite 30 Seite 30 Seite 30 Seite 3 7.3.6 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der PRK-Nähe 7.3.7 Messung der NRA und der PRA Seite 31 Seite 31 8. Flimmerverschmelzungsfrequenz 8.1 Begriffdefinition Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) 8.2 Entstehungsgeschichte der FVF 8.3 Einsatzgebiete der FVF heute 8.4 Beispiel einer FVF-Messung an der TU Darmstadt 8.5 Weiter Beispiel für die Anwendung der FVF 8.6 Warum wurde die FVF-Analyse für dieses Projekt verwendet 8.7 Beschreibung und Funktion des visuellen Systems 8.8 Entstehungsgeschichte des schuleigenen FVF-Analysators 8.9 Beschreibung des FVF-Analysators 8.9.1 Darstellung der Frontansicht des Steuergerätes 8.9.2 Schematische Darstellung des Einblicktubus 8.9.3 Schematische Darstellung des Leutdiodenfeldes 8.10 Vorgangsweise bei der Erhebung der jeweiligen FVF im Zuge der Messserie 8.11 Instruktion der Probanden bei der Erhebung der FVF 8.12 Beschreibung des Messvorganges 8.13 Darstellung des Messvorganges mit Probanden 8.14 Hypothese 8.15 Resümee Seite 32 Seite 33 Seite 33 Seite 33 Seite 34 Seite 35 Seite 35 Seite 36 Seite 37 Seite 38 Seite 39 Seite 40 Seite 41 9. Blicksprünge – Sakkaden 9.1 Warum wurde der Antisakkadentest verwendet 9.2 Einführung ins Kapitel Sakkaden 9.3 Allgemeiner Überblick 9.4 Grundsätzliches 9.5 Der Enhancement-Effekt 9.6 Der parietale Cortex 9.7 Das Updating 9.8 Die frontalen Augenfelder 9.9 Der Colliculus 9.10 Zusammenfassend 9.11 Formen von Augenbewegungen 9.11.1 Fixationsbewegungen: Drifts und Mikrosakkaden 9.11.2 Die Sakkade 9.11.3 Die Folgebewegung 9.11.4 Die Optokinetik 9.11.5 Die vestibuläre Kompensation 9.11.6 Der Nystagmus 9.12 Die Blickfunktionen des Optomotorischen Zyklus 9.12.1 Die Fixation 9.12.2 Der optomotorische Reflex bzw. die Express-Sakkade 9.12.3 Willentliche Sakkade Seite 45 Seite 46 Seite 46 Seite 46 Seite 48 Seite 49 Seite 50 Seite 52 Seite 53 Seite 54 Seite 54 Seite 55 Seite 55 Seite 56 Seite 57 Seite 57 Seite 57 Seite 58 Seite 59 Seite 59 Seite 59 Seite 60 Seite 41 Seite 41 Seite 42 Seite 42 Seite 43 Seite 43 Seite 4 9.12.4 Blickrichtung und Aufmerksamkeitsrichtung 9.13 Relevante Meßgrößen 9.13.1 Größe und Geschwindigkeit der Bewegung 9.13.2 Renormierte Geschwindigkeit 9.13.3 Korrektursakkaden 9.13.4 Reaktionszeit 9.14 Der Antisakkadenversuch 9.14.1 Größe und Geschwindigkeit 9.14.2 Der Grap – Effekt bei Antisakkaden 9.14.3 Korrekturzeiten 9.14.4 Häufigkeit der Korrekturen 9.15 Hinweisreiz in der Antisakkaden – Aufgabe 9.16 Testaufbau – Testablauf 10. Visualtraining 10.1 Vorwort 10.2 Entwicklung des Sehens beim Menschen 10.3 Störung der Entwicklung 10.4 Mögliche Fehlsichtigkeiten des Auges 10.4.1 Bildlagefehler 10.4.2 Nicht austrainierte Augenmotorik 10.5 Angelernte Verhaltensmuster 10.6 Entwicklung eines Sehproblems 10.7 Was könnte man tun um das Sehproblem zu lösen 10.8 Anwendungsgebiete des Visualtrainings 10.9 Warum Visualtraining 10.9.1 Anatomie 10.9.1.1 Augenlider 10.9.1.2 Die Hornhaut 10.9.1.3 Die Ernährung der Hornhaut 10.9.1.4 Der Tränenapparat 10.9.1.5 Der Tränenfilm 10.9.1.6 Tränenflüssigkeit 10.9.1.7 Akkommodation 10.9.1.8 Augenmuskeln 10.9.1.9 Muskelfunktionen 10.9.1.10 Nervenversorgung der Augenmuskeln 10.10 Beschwerden bei der Naharbeit 10.10.1 Ursachen für verminderten Lidschlag beim Naharbeiten 10.10.2 Bindehautentzündung 10.10.3 Kontaktlinsen und Naharbeit 10.10.4 Kopfschmerzen, verschwommen Sehen, Doppelbilder 10.10.5 Rötungen 10.11 Augenübungen 10.11.1 Augen ganz weich werden lassen 10.11.2 Grimassen schneiden 10.11.3 Abschirmen – Palmieren 10.11.4 Lidschlagübung 10.11.5 Aufweckübung (Regen auf die Augen) Seite 60 Seite 60 Seite 60 Seite 61 Seite 62 Seite 63 Seite 63 Seite 63 Seite 64 Seite 64 Seite 65 Seite 66 Seite 66 Seite 70 Seite 71 Seite 73 Seite 73 Seite 74 Seite 74 Seite 75 Seite 75 Seite 75 Seite 76 Seite 77 Seite 77 Seite 77 Seite 77 Seite 79 Seite 80 Seite 81 Seite 81 Seite 82 Seite 82 Seite 82 Seite 83 Seite 84 Seite 84 Seite 84 Seite 85 Seite 85 Seite 86 Seite 86 Seite 86 Seite 86 Seite 87 Seite 88 Seite 89 Seite 90 Seite 5 11. Auswertungen und Ergebnisse 11.1 Zur Auswertung allgemein 11.2 Auswertung Flimmerverschmelzungsfrequenz 11.3 Auswertung Sakkadentest 11.3.1 Reduktion der Raktionszeit 11.3.2 Abweichung der Reaktionszeit 11.4 Optometrische Auswertung 11.4.1 Visus Ferne und Nähe 11.4.2 Habituelle Phorien 11.4.3 Negative Relative Konvergenz Nähe 11.4.4 Negative Relative Konvergenz Ferne 11.4.5 Positive Relative Konvergenz Nähe 11.4.6 Positive Relative Konvergenz Ferne 11.4.7 Akkommodationsbreite 11.5 Resümee Seite 91 Seite 92 Seite 92 Seite 93 Seite 93 Seite 93 Seite 97 Seite 97 Seite 98 Seite 99 Seite 100 Seite 101 Seite 102 Seite 103 Seite 104 12. Anhang 12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 Seite 105 Seite 106 Seite 124 Seite 126 Seite 128 Seite 130 A – Datentabellen und Zeitprotokolle Datentabellen Zeitprotokoll Christoph Rauter Zeitprotokoll Günther Altersberger Zeitprotokoll Stefan Mooslechner Zeitprotokoll Heinz Leiner 13. Anhang B – Sitzungsprotokolle 13.1 Sitzungsprotokolle Seite 132 Seite 133 14. Anhang C – Formulare, Anweisungen und Druckvorlagen 14.1 Vorläufiges Anamneseblatt 14.2 Endgültiges Anamneseblatt 14.3 Messprotokoll (OEP und FVF) 14.4 Messprotokoll (Sakkaden und PC-Arbeit) 14.5 Arbeitsanweisung FVF 14.6 Arbeitsanweisung Sakkadenmessung 14.7 Arbeitsanweisung OEP-Messung 14.8 Anleitung Entspannungsübungen 14.9 Druckvorlage – Karten für Präsentation 14.10 Druckvorlage – Label für CD-ROM 14.11 Druckvorlage – Kartonhalterung für CD-ROM Seite 145 Seite 146 Seite 147 Seite 148 Seite 149 Seite 150 Seite 151 Seite 152 Seite 153 Seite 154 Seite 158 Seite 159 15. Anhang D – Pressemappe 15.1 Begleitbrief 15.2 Pressemappe Seite 160 Seite 161 Seite 162 16. Anhang E – Literaturverzeichnis 16.1 Literaturverzeichnis Seite 173 Seite 174 Seite 6 Vorwort Durch die Änderungen in der Arbeitswelt, und die dadurch verbundenen Änderungen der Sehanforderungen gewinnt Visualtraining zunehmend an Bedeutung. In sämtlichen Bereichen der Arbeitswelt steigen die Anforderungen an die Arbeitnehmer, so gibt es heutzutage nur noch wenige Berufe, in denen die Naharbeit nicht ein wesentlicher Bestandteil ist. Als Beispiel sei hier nur die wachsende Anzahl an Computerarbeitsplätzen genannt. Auf visuelle Anforderungen wurde bisher bei der ergonomischen Gestaltung der BAP kaum Rücksicht genommen. Regelmäßige Pausen während der Naharbeit gelten nach wie vor als nicht notwendig, und werden daher vernachlässigt. Gerade diese regelmäßigen, kurzen Pausen wären wichtig um die Arbeitsleistung während des Arbeitstages auf einem möglichst hohen Level zu halten. Da zukünftig mit einer enormen Zunahme der Nahsehanforderungen sowohl im Beruf als auch in der Freizeit zu rechnen ist, stellt sich die Frage, wie gut unser visuelles System in der Lage ist, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Das in zunehmenden Maße gebildetet Gesundheitsbewußtsein vieler Menschen animiert diese ihren Körper bewußter wahrzunehmen und auf ihr persönliches Wohlbefinden zu achten. So sind sportliche Aktivitäten zur Steigerung des Wohlbefindens selbstverständlich. Es wäre wünschenswert dieses Maß an Aktivitäten auch für unsere Augen zu erreichen. Diese Projekt wäre ohne die tatkräftige Hilfe von Herrn Leopold Maurer nur schwerlich zustande gekommen. Er hat uns mit seiner unglaublichen Überzeugung von Visual-Training zu dieser Arbeit animiert. Speziell danken wir ihm für die Bereitschaft sein enormes Wissen auf diesem Gebiet an uns weiterzugeben. Fr. Prof. Mag. Annemarie Sieß danken wir für ihre unendliche Geduld bei der Formulierung der Projektanträge. Sie hat uns nicht nur ständig mit wertvollen Informationen versorgt und hat es überdies verstanden uns stätig voranzutreiben, und unserem Ziel näher zu bringen. Herr OStr. Dir. Ferdinand Thöny danken wir für die Bereitstellung sämtlicher Gerätschaften und Räumlichkeiten. Es ist uns ein Anliegen speziell diesen drei Personen für ihr Verständniß welches weit über das normale Lehrer–Schüler–Verhätnis hinausgeht zu danken. So sind sie uns von Lehrern zu Freunden geworden. Seite 7 Auswirkungen von Visualtraining auf den Nahsehstress Visualtraining Unter Visualtraining versteht man Sehübungen zur Verbesserung des Leistungsvermögens und zur Abwehr von Sehstress bei gesunden Augen. Ziel dieses Projekts war, mit Hilfe von Visualtraining, die Naharbeit, und den damit verbundenen Nahsehstress zu vermindern und dies auch objektiv zu beweisen. Der Nahsehstress selber kann jedoch auch als Visualtraining bezeichnet werden, da der Begriff Training jede Steigerung des Leistungsvermögens beinhaltet. Durch häufiges Naharbeiten lernt das Auge bestimmte Blickbewegungen, die nur in der Naharbeit vorkommen, und ist somit leistungsfähiger als Augen die mit Naharbeit nicht in Berührung kommen. Durch dieses ständige Dazulernen oder Umlernen wird das Auge natürlich enorm belastet, darum sind regelmäßige Ruhephasen wichtig. Auf jedes Training sollte eine Ruhephase folgen. Am besten nützt man die Ruhephase indem man die Augen mittels Entspannungstraining auf die folgenden Aufgaben vorbereitet. Wie aus unserem Projekt ersichtlich bleibt die Leistungsfähigkeit der Augen bei regelmäßig angewandtem Visualtraining über eine längere Zeit aufrechterhalten als ohne Visualtraining. Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Bei der Flimmerverschmelzungsfrequenz handelt es sich um die visuelle Wahrnehmung von blinkendem Licht welche in Hz angegeben wird (Lichtflicker/sec). Ab einer bestimmten Anzahl von Lichtflicker pro Sekunde kommt es zu einer Wahrnehmungsverschmelzung, das heißt der Lichtflicker wird nicht mehr als periodisch auf- und ableuchtendes Licht erkannt, sondern man sieht nur mehr einen kontinuierlich leuchtenden Lichtpunkt. Diese kritische Schwelle der Frequenz ist individuell verschieden. Die Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz und die daraus resultierenden Werte wurden in diesem Projekt als ein Indikator für die für die Ermüdung des visuellen Systems verwendet. Blicksprünge – Sakkaden Aus optometrischer Sicht wissen wir, das Nahsehstress Auswirkungen auf die Blicksteuerung hat und folglich Visualtraining als Entspannungsfaktor diese Auswirkungen verändern muss. Wir gingen davon aus, dass Visualtraining helfen müsste eine kontinuierliche und entspannte Blicksteuerung über lange Zeit aufrecht zu erhalten. Aus unseren Messungen der Blicksteuerungen ergab sich allerdings, dass Visualtraining nur richtig angewendet unser visuomotorisches System unterstütz. Resümee Aufgrund der vorliegenden Daten kann man folgende Aussage mit Bestimmtheit treffen: Es gibt eindeutige Anzeichen dafür, dass sich Visualtraining bei der Naharbeit absolut positiv auf die neurologischen Faktoren auswirkt. Dies ist aus den Ergebnissen der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse und auch des Sakkadentestes eindeutig zu ersehen. Bei den optometrischen Tests hat sich gezeigt, daß Entspannungsübungen dazu führen können, ein „gestörtes Sehverhalten“ erst gar nicht zu entwickeln. Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ kann man somit sagen, dass Symptome, die sich nie manifestieren auch niemals Probleme erzeugen können. Ein regelmäßiges Visualtraining, gepaart mit einem gut gestalteten Arbeitsbereich (Beleuchtung, Sitz- und Arbeitshaltung, gutes Raumklima,...) im Abstand von 60 bis 90 Minuten kann somit vorbeugend gegen vorzeitige Ermüdungserscheinungen im Allgemeinen, als auch der Festsetzung von Sehstörungen im Besonderen wirkungsvoll eingesetzt werden. Richtig angewandt kann die Bildschirmarbeit die Sehfitness steigern! Die Vorsorge ist hier genau so wichtig, wie die richtige optische Korrektur! Seite 8 Effects of visual training on close seeing stress Visual training Visual training is practice for improvement in the capacity and the defense of seeing stress in healthy eyes. The aim of this project was, using visual training, to decrease close seeing stress and to prove this objectively. Near seeing stress itself can also be seen as visual training, because the term training includes every increase of capability. By frequent approaching operation, the eye learns specific eye movements, which is important to work more efficiently. This causes enormous stress for the eyes, and therefore periodical breaks are very important. Every training should be followed by a break. During these breaks, it is useful to prepare the eyes for the following tasks by practising visual training. As you can see from our project the performance of the eyes can be kept on a high level by using periodical visual training, especially in comparison with persons not practising visual training. Critical flicker fusion frequency analysis (CFF) The CFF describes the perception of flashing light by our visual system. The CFF is specified in Hertz. At a specific number of light mender per second, it comes to a perception fusion. That is the point where it is impossible to distinguish a periodic light flicker from a continuous light. This critical threshold of the frequency is individually different. The results of the measurements of the CFF were used as an indicator for exhaustion of the visual system. Eye movements - Saccades From the optometric view we know that near seeing stress has effects on our eye movement. So we suggested that visual training as a relaxing factor should have influence on this effect. Proceeding on the assumption that visual training should help to keep our eye movements continuously and relaxed for a long time, we decided to use the anti-saccade measurement for our project. The findings of the anti-saccade measurements showed – as we not expected – that visual training is only helpful and supporting if it is used correctly. Summary On the basis of the present data we can definitely hit the following statement: There are unambiguous signs that visual training has a favourable effect on the neurologic factors in the case of close work. This can be noted clearly from the results of the CFF- analysis and also of the saccade measurement. The optomectric tests showed that visual trainig can avoid to develop a "faulty seeing behaviour". According to the motto "to prevent is better than to heal" we can say that symptoms that never had time to manifest will never become problems. Regular Visual training, combined with a well equipped working place (light, sittingand working posture, good roomclimate, ...) at intervals of 45 to 60 minutes can be used preventively against early signs of exhaust in general, and against manifesting seeing troubles in particular. Correctly used screen work can increase your seeing fitness! Precaution is as important as the optical correction! Seite 9 Unsere Teammitglieder und ihre „optischen Lebensläufe“ Christoph Rauter [email protected] Günther Altersberger [email protected] geb. 10.9.1975 +43 / 699 / 103 36 105 1993 – 1997 Lehrling Optik Nitsch A-9800 Spittal / Drau 1997 – 1999 Geselle Optik Nitsch A-9800 Spittal / Drau 1999 – 2001 Ausbildung zum Optikermeister und konz. Kontaktlinsenoptiker A-6060 Hall / Tirol ab 2001 Optik Hartmann Singerstraße 8 A-1010 Wien +43 / 1 / 512 14 89 geb. 8.6.1971 +43 / 699 / 11 79 39 88 1986 – 1990 Lehrling Optik Nitsch A-9800 Spittal / Drau 1990 – 1999 Geselle Optik Nitsch A-9800 Spittal / Drau 1999 – 2001 Ausbildung zum Optikermeister und konz. Kontaktlinsenoptiker A-6060 Hall / Tirol ab 2001 Optik Nitsch Bahnhofstraße 4 A-9800 Spittal / Drau +43 / 4762 / 24 12 Seite 10 Stefan Mooslechner [email protected] Heinz Leiner [email protected] geb. 23.3.1975 +43 / 664 / 41 42 629 1990 – 1994 Lehrling Optiker Steinmetzer A-5550 Radstadt 1994 – 1999 Geselle City Optik A-5020 Salzburg 1999 – 2001 Ausbildung zum Optikermeister und konz. Kontaktlinsenoptiker A-6060 Hall / Tirol ab 2001 City Optik Alpenstraße 107 A-5020 Salzburg +43 / 662 / 62 14 08 geb. 13.1.1972 +43 / 699 / 107 07 336 1988 – 1992 Lehrling Optik Dretar A-8020 Graz 1992 – 1999 Geselle Optik Marko A-8020 Graz 1999 – 2001 Ausbildung zum Optikermeister und konz. Kontaktlinsenoptiker A-6060 Hall / Tirol ab 2001 stand zu Redaktionsschluß noch nicht fest Seite 11 Leopold Maurer [email protected] geb. 1947 Optikerlehre in Baden 2 Jahre Auslandsaufenthalt in Dänemark seit 1975 Optikermeister und Kontaktlinsenoptiker Tätigkeit: Institut Miller Meranerstraße 3 A-6020 Innsbruck +43 / 512 / 58 37 25 weiter Tätigkeit: Lehrer am Kolleg für Optometrie in Hall in Tirol Heinz Leiner, Stefan Mooslechner, Leopold Maurer, Christoph Rauter, Günther Altersberger (v.l.n.r.) Seite 12 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 5. Der Bildschirmarbeitsplatz 5.1 Vorgaben 5.2 Arbeitsmittel 5.2.1 Bildschirm 5.2.2 Tastatur 5.2.3 Maus 5.2.4 Konzepthalter 5.3 Das Tisch-Stuhl-System 5.3.1 Arbeitstisch 5.3.2 Arbeitsstuhl 5.4 Software 5.5 Arbeitsplatzumgebung 5.5.1 Belichtung, Beleuchtung, Reflexion und Blendung Seite 14 Seite 14 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 17 Seite 18 Seite 18 Seite 18 Seite 13 5.1 Vorgaben Einleitung Durch die Informations- und Kommunikationstechnologien hat sich die Arbeit in vielen Bereichen grundlegend geändert. Die Anzahl der Beschäftigten an Bildschirmarbeitsplätzen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und wird weiter steigen. Neben den Verbesserungen und Arbeitserleichterungen durch die neuen Technologien sind aber auch neue Probleme entstanden. So wird beispielsweise in vielen Büros mit alten Einrichtungen auf Schreibtischen neueste Hardware aufgestellt, ohne auf die neuen Anforderungen, auch was Belichtung und Beleuchtung betrifft, einzugehen. Als Folge davon treten bei der Arbeit am Bildschirmarbeitsplatz immer wieder Beschwerden wie z.B. Augenbrennen, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Schmerzen in Schultern, Armen und Händen, sowie schnellere Ermüdung auf. Oft treten lästige Spiegelungen auf, die das Lesen der Zeichen am Bildschirm erschweren. Daher stellten wir uns selbst die Aufgabe, den gesetzlichen Mindestanforderungen betreffend Bildschirmarbeitsplätze gerecht zu werden und haben alle Anforderung erfüllt. Wir wollen auf produktspezifische Angaben über die von uns verwendeten Produkte verzichten und beschränken uns hier mit der Angabe über die Anforderungen laut Merkblatt M026 für Bildschirmarbeitsplätze des AUVA. Ausgangspunkt aller österreichischen Regelungen ist die Richtlinie 90/270/EWG über die Mindestvorschriften bezüglich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit an Bildschirmgeräten. Der Inhalt der Richtlinien ist in den §§ 67 und 68 ASchG und in der Bildschirmarbeitsplatzverordnung (BS-V) BGBL. II Nr. 124/1998 umgesetzt. 5.2 Arbeitsmittel 5.2.1 Bildschirm Anforderungen Die dargestellten Zeichen müssen scharf und deutlich, ausreichend groß und mit angemessenem Zeichen- und Zeilenabstand dargestellt werden. Die Schärfe und Deutlichkeit der Zeichen kann durch Augenschein geprüft werden. Ausreichend groß sind die Zeichen, wenn bei einer Sehdistanz von 50-75 cm die Zeichenhöhe der Großbuchstaben mindestens 3,5 mm beträgt. Der Abstand zwischen den Zeichen soll mindestens der Strichstärke entsprechen. Der Zeilenabstand soll mindestens so groß sein, dass die Unterlänge der Buchstaben der oberen Zeile nicht mit den Oberlängen der Buchstaben der unteren Zeile zusammenlaufen. Seite 14 • • • • • • • Die Zeichenwiedergabe in Positivdarstellung muss möglich sein. §3(1)Z3 BS-V Das Bild muss stabil und flimmerfrei sein, dies erfordert eine Bildwiederholfrequenz von mindestens 80 Hz Helligkeit und Kontrast zwischen Zeichen und Hintergrund müssen leicht vom Benutzer eingestellt und den Umgebungsbedingungen angepasst werden können. Der Bildschirm muss leicht dreh- und neigbar sein, wenn nicht, kann ein separater Ständer bzw. verstellbarer Tisch verwendet werden. Die Größe des Monitors muss der Arbeitsaufgabe angepasst sein. Bei Arbeiten mit Textverarbeitungsprogrammen, Tabellenkalkulationsprogrammen, etc. ist eine Bildschirmgröße von mindestens 17 Zoll (Bildschirmdiagonale) dringend zu empfehlen, für CADArbeitsplätze mindestens 20 Zoll. Der Bildschirm muss eine reflexionsarme Oberfläche besitzen. Der Bildschirm muss strahlungsarm sein. Aufstellung • • • • • • Die Blickrichtung soll parallel zu den Fensterflächen sein, wenn dies aufgrund der Raumanordnung möglich ist. Es dürfen keine störenden Reflexionen am Bildschirm beispielsweise durch Fenster, Lichtkuppeln oder Leuchten entstehen. Helle Fensterflächen dürfen sich keinesfalls in Blickrichtung und unmittelbarer Nähe des Bildschirmes befinden Höhe: oberste Informationszeile nicht über Augenhöhe; günstiger ist es, wenn der Bildschirm etwas unterhalb angeordnet ist. Sehabstand: 50-75 cm, als Merkregel gilt, dass der richtige Sehabstand gewährleistet ist, wenn aus einer aufrechten Sitzposition mit ausgestrecktem Arm die Hand flach auf den Bildschirm aufgelegt werden kann. Neigung: so einstellen, dass die Sehachse im rechten Winkel auf die Bildschirmmitte trifft. 5.2.2 Tastatur Anforderungen • • • • Die Tastatur muss eine getrennte Einheit vom Bildschirm sein. Sie muss neigbar sein (BS-V), sollte jedoch immer so flach wie möglich eingestellt sein. Sie muss deutlich lesbare Tastenbeschriftungen besitzen. Sie muss eine matte Oberfläche besitzen Aufstellung • • Zu empfehlen ist eine Handballenauflagefläche von mindestens 10 cm zwischen Tastatur und Tischkante. Um eine günstige Arbeitshaltung zu ermöglichen, soll die Tastatur leicht erreichbar und frontal vor dem Benutzer angeordnet sein. Seite 15 5.2.3 Maus Anforderungen • Die Cursorposition bzw. die Mauszeigerposition sollen eindeutig und leicht erkennbar sein. Aufstellung • Auch für die Maus muss ausreichend Manipulationsfläche vorhanden sein. Übliche Mousepads ergeben diese Fläche und bieten darüber hinaus eine griffige Oberfläche. 5.2.4 Konzepthalter Müssen ausreichend groß, stabil und verstellbar sein. So weit möglich sind sie im gleichen Sehabstand wie der Bildschirm anzuordnen. Damit beim Blickwechsel zwischen Monitor und Konzepthalter möglichst bequeme Verhältnisse vorliegen, sollte der Konzepthalter unmittelbar neben dem Monitor angebracht werden. 5.3 Das Tisch-Stuhl-System Eine richtige Arbeitsposition kann nur durch die Abstimmung von Arbeitsbereich und Arbeitsstuhl erfolgen. Von den drei Bezugsebenen für Fußboden (Fußstütze), Sitzhöhe und Tischhöhe sollten mindestens zwei variabel sein, um eine universelle Anpassbarkeit des Arbeitsplatzes zu gewährleisten. 5.3.1 Arbeitstisch • Die Größe muss den Maßen der verwendeten Arbeitsmittel entsprechen, auch die Art der Tätigkeit hat natürlich entscheidenden Einfluss auf die erforderliche Größe der Arbeitsfläche z.B. Größe und Anzahl der Belege, Zeichnungen, etc. Die minimale Arbeitsfläche für einen Bildschirmarbeitsplatz mit konventionellen Bildschirmen soll 160 x 80 cm (Tischflächenmaß ) betragen. Die erforderliche Tischtiefe ergibt sich aus der Sehentfernung und der Bildschirmtiefe. Bauteile des Bildschirmes und Kabel dürfen nicht über die hintere Kante des Tisches hinausragen. Deshalb bewähren sich in der Praxis größere Tischflächen (z.B. 90 cm Tischtiefe) oder speziell geformte Tischplatten, die für den Bildschirm mehr als 80 cm Aufstellfläche bieten. Seite 16 • • • • • Der Tisch muss eine reflexionsarme Oberfläche aufweisen. Ein ausreichend großer Beinfreiraum, so dass die häufig verwendeten Arbeitsmittel unter Beibehaltung der Sitzposition gefahrlos und unbehindert bedient werden können, ist notwendig. Die Tischhöhe soll verstellbar sein. Ist dies nicht der Fall, gilt als übliche Empfehlung eine Höhe von 72 cm. Tischkanten und Ecken müssen eine Abrundung aufweisen. Durch das Material der Tischplatte soll keine unangenehme Wärmeableitung erfolgen. 5.3.2 Arbeitsstuhl • • • • • Die Sitzhöhe muss verstellbar sein. Die Rückenlehne muss eine gute Abstützung in verschiedenen Arbeitshaltungen ermöglichen – dies erfordert eine Verstellmöglichkeit der Rückenlehne in Höhe und Neigung. Die Standsicherheit muss durch ein mindestens fünfarmiges Fußkreuz und für den vorhandenen Bodenbelag geeignete Rollen oder Gleiter gewährleistet werden. „Dynamisches Sitzen“ soll möglich sein. Unter „dynamischem Sitzen“ versteht man, dass die Rückenlehne eine gute Abstützung bei Bewegungen aus der aufrechten Sitzhaltung nach vorne und vor allem nach hinten bietet. Hierbei kommt es darauf an, dass der Anpressdruck gut auf den Benutzer eingestellt werden kann. Zusätzlich sollen die Auflage- und Abstützungsverhältnisse auch während der Bewegung erhalten bleiben. Der Sitzbezug soll rutschsicher und atmungsaktiv sein. Aufstellung • Um den Benutzer des Arbeitsplatzes die nötige Wirkfläche zu bieten, ist es dringend zu empfehlen, zumindest 1 m Abstand zwischen der benutzerzugewandten Tischkante und sonstigen Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen oder Raumbegrenzungsflächen vorzusehen. Diese Wirkfläche darf nicht mit Verkehrswegen und anderen Wirkflächen (z.B. anderer Arbeitsplätze) kollidieren. Einstellung • • Die rechtwinkelig abgebogenen Unterarme liegen eben auf der Tischplatte auf. Die Unterschenkel sind rechtwinkelig zum Oberschenkel abgebogen, die Füße stehen vollflächig am Fußboden. Die Referenzposition ist nicht als dauernde Sitzposition gedacht, sie dient zum Einstellen der richtigen Höhenpositionen des Tisch-Stuhl-Systems. Aus dieser Position ist richtiges dynamisches Sitzen möglich. Seite 17 5.4 Software Der §68 (2) ASchG lautet: Bei der Konzipierung, Auswahl, Einführung und Änderung der Software sowie bei der Gestaltung von Tätigkeiten, bei denen Bildschirmgeräte zum Einsatz kommen, haben die Arbeitgeber folgende Faktoren (nach ÖNORM EN ISO 9241-10) zu berücksichtigen: • • • • • Die Software muss der auszuführenden Tätigkeit angepasst zu sein. Die Software muss benutzerfreundlich sein und gegebenenfalls dem Kenntnisund Erfahrungsstand der Benutzer angepasst werden können. Die Systeme müssen den Arbeitnehmern Angaben über die jeweiligen Abläufe bieten. Die Systeme müssen die Information in einem Format und in einem Tempo anzeigen, das den Benutzern angepasst ist. Die Grundsätze der Ergonomie sind insbesondere auf die Verarbeitung von Informationen durch den Menschen anzuwenden. 5.5 Arbeitsplatzumgebung 5.5.1 Belichtung, Beleuchtung, Reflexionen und Blendung Aus gesetzlicher Sicht werden ausreichende Lichtverhältnisse und ein ausgewogener Kontrast zwischen Bildschirm und Umgebung gefordert. In den zutreffenden Normen werden Beleuchtungsstärken von 300-500 lx (maximal 750 lx) empfohlen. Die aus ergonomischer Sicht richtigen Leuchtdichtverteilungen (Kontraste) betragen maximal 3:1 im unmittelbaren Umfeld des Bildschirms, ansonsten 10:1. Diese Kontraste können bei der Aufstellung gegen eine zu helle Fläche (z.B. Fensterflächen, zu helle Beleuchtungskörper im Blickfeld) nicht eingehalten werden. Aus den angeführten Gründen gelten für die Anordnung von Bildschirmarbeitsplätzen folgende Planungsgrundsätze: • • • Die Bildschirmaufstellung soll mit Blickrichtung parallel zur Fensterfront erfolgen. Bildschirme nicht in unmittelbarer Nähe zur Fensterfront aufstellen Beleuchtungskörper möglichst seitlich vom Bildschirm anordnen Wenn diese idealen Verhältnisse nicht herzustellen sind, so sind folgende Maßnahmen anzuraten: • • Bei mehreren Fensterflächen im Raum (Süden und Osten), sollte die Blickrichtung parallel zur hellsten Fensterfläche gerichtet sein. Zu helle Fensterflächen müssen durch geeignete Hilfsmittel (z.B. Blendschutzfolien) „entschärft“ werden. Literaturverzeichnis: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Merkblatt M026 Bildschirmarbeitsplätze Aktualisierte Auflage, Wien 2000 Seite 18 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 6. Arbeitssituation am Computer 6.1 Allgemein 6.2 Pac-Man 6.3 Abtipptext 6.4 Moorhuhnjagd 6.5 Vorlage für Abtipptext 6.6 Konzentrations-Leistungs-Test (KLT) 6.6.1 Einführung zum KLT 6.6.2 Anwendungsmöglichkeiten 6.6.3 Durchführung 6.6.4 Auswertung Seite 20 Seite 20 Seite 21 Seite 21 Seite 22 Seite 23 Seite 23 Seite 23 Seite 24 Seite 24 Seite 19 6.1 Allgemein Um eine möglichst realitätsnahe, nicht zu eintönige und doch anspruchsvolle Sehsituation für unsere Probanden herzustellen haben wir uns entschlossen die 1½ stündige Arbeit am Bildschirm in vier Bereiche aufzuteilen. In erster Linie ging es uns nicht so sehr darum was die Probanden in dieser Zeit machten, sondern mehr darum ihre Aufmerksamkeit für den gewünschten Zeitraum auf dem Bildschirm zu halten, und so die Verhältnisse die sich während eines normalen Arbeitstages ergeben zu simulieren. Wir haben uns entschieden diesen Effekt durch eine Mischung aus Spielen und Arbeitsaufgaben zu erzielen. Da sowohl bei Spielen als auch bei Arbeitsaufgaben sowohl eine gute Hand-Auge-Koordination als auch ein hohes Maß an Konzentration gefordert ist haben wir uns für Folgenden Testablauf entschieden: • • • • ¼ Std. Pac-Man ½ Std. Abtipptext ¼ Std. Moorhuhnjagd ½ Std. KLT (Konzentrations-Leistungs-Test) 6.2 Pac-Man (¼ Stunde) Es handelt sich hierbei um ein bekanntes Spiel, das schon seit Anfang der 80er Jahre in vielen Spielhallen verbreitet ist, und in den letzten Jahren eine Renaissance auf dem PC erlebt hat. Es geht hierbei darum die Spielfigur durch diverse Labyrinthe zu steuern (Abb. 1), alle darin befindlichen Punkte zu fressen, und dabei nicht selber von den vier Gegnern gefressen zu werden. Sind alle Punkte in einem Labyrinth gefressen, so kommt man in ein nächstes, schwierigeres Labyrinth. Abb. 1 Seite 20 6.3 Abtipptext (½ Stunde) Die Probanden wurden angewiesen von einem vorgegebenen Text in einer ½ Stunde so viel wie möglich abzutippen. Der Text entstammt aus der Schachnovelle von Stefan Zweig. Wir haben uns für diesen Text entschieden, weil er keine Fachtermini, aber dennoch einige Fremdwörter und Eigennamen enthält. Die Abschreibvorlage (siehe nächste Seite) für die Probanden wurde in „Times New Roman – 10 pt.“ im Blocksatz erstellt. Wir heben bewußt auf die Anwendung von Absätzen verzichtet, damit sich die Probanden gut auf den vorliegenden Text konzentrieren mußten. 6.4 Moorhuhn (¼ Stunde) Die Moorhuhnjagt (Abb. 2) ist ein Spiel das in den letzten beiden Jahren durch das Internet eine große Verbreitung und viele Anhänger fand. Ziel des Spieles ist es in 1½ Minuten so viele Moorhühner wie möglich zu erlegen, und somit eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Auch hierbei ist die visuelle Leistung der Probanden auf das höchste gefordert, da die Moorhühner nur bei exakter Zielsicherheit getroffen werden und somit Punkte bringen. Abb. 2 Seite 21 6.5 Vorlage für den Abtipptext (1:1) Schachnovelle Stefan Zweig Auf dem großen Passagierdampfer, der um Mitternacht von New York nach Buenos Aires abgehen sollte, herrschte die übliche Geschäftigkeit und Bewegung der letzten Stunde. Gäste vom Land drängten durcheinander, um ihren Freunden das Geleit zu geben, Telegraphenboys mit schiefen Mützen schossen Namen ausrufend durch die Gesellschaftsräume, Koffer und Blumen wurden geschleppt, Kinder liefen neugierig treppauf und treppab, während das Orchester unerschütterlich zur Deck-show spielte. Ich stand im Gespräch mit einem Bekannten etwas abseits von diesem Getümmel auf dem Promenadendeck, als neben uns zwei- oder dreimal Blitzlicht scharf aufsprühte – anscheinend war irgendein Prominenter knapp vor der Abfahrt noch rasch von Reportern interviewt und photographiert worden. Mein Freund blickte hin und lächelte. „Sie haben da einen raren Vogel an Bord, den Czentovic.“ Und da ich offenbar ein ziemlich verständnisloses Gesicht zu dieser Mitteilung machte, fügte er erklärend bei: „Mirko Czentovic, der Weltschachmeister. Er hat ganz Amerika von Ost nach West mit Turnierspielen abgeklappert und fährt jetzt zu neuen Triumphen nach Argentinien.“ In der Tat erinnerte ich mich nun dieses jungen Weltmeisters und sogar einiger Einzelheiten im Zusammenhang mit seiner raketenhaften Karriere; mein Freund, ein aufmerksamerer Zeichtungsleser als ich, konnte sie mit einer ganzen Reihe von Anekdoten ergänzen. Czentovic hatte sich vor etwa einem Jahr mit einem Schlage neben die bewährtesten Altmeister der Schachkunst, wie Aljechin, Capablanca, Tartakower, Lasker, Bogoljubow, gestellt: seit dem Auftreten des siebenjährigen Wunderkindes Rzecewski bei dem Schachturnier 1922 in New York hatte noch nie der Einbruch eines völlig Unbekannten in die ruhmreiche Gilde derart allgemeines Aufsehen erregt. Denn Czentovics intellektuelle Eigenschaften schienen ihm keineswegs solch eine blendende Karriere von vornherein zu weissagen. Bald sickerte das Geheimnis durch, daß dieser Schachmeister in seinem Privatleben außerstande war, in irgendeiner Sprache einen Satz ohne orthographischen Fehler zu schreiben, und wie einer seiner verärgerten Kollegen ingrimmig spottete, „seine Unbildung war auf allen Gebieten gleich universell“. Sohn eines blutarmen südslawischen Donauschiffers, dessen winzige Barke eines Nachts von einem Getreidedampfer überrannt wurde, war der damals Zwölfjährige nach dem Tode seines Vaters vom Pfarrer des abgelegenen Ortes aus Mitleid aufgenommen worden, und der gute Pater bemühte sich redlich, durch häusliche Nachhilfe wettzumachen, was das maulfaule, dumpfe, breitstirnige Kind in der Dorfschule nicht zu erlernen vermochte. Aber die Anstrengungen blieben vergeblich. Mirko starrte die schon hundertmal ihm erklärten Schriftzeichen immer wieder fremd an; auch für die simpelsten Unterrichtsgegenstände fehlte seinem schwerfällig arbeitenden Gehirn jede festhaltende Kraft. Wenn er rechnen sollte, mußte er noch mit vierzehn Jahren jedesmal die Finger zu Hilfe nehmen, und ein Buch oder eine Zeitung zu lesen bedeuteten für den schon halbwüchsigen Jungen noch besondere Anstrengung. Dabei konnte man Mirko keineswegs unwillig oder widerspenstig nennen. Er tat gehorsam, was man ihm gebot, holte Wasser, spaltete Holz, arbeitete mit auf dem Felde, räumte die Küche auf und erledigte verläßlich, wenn auch mit verärgernder Langsamkeit, jeden geforderten Dienst. Was den guten Pfarrer aber an dem querköpfigen Knaben am meisten verdroß, war seine totale Teilnahmslosigkeit. Er tat nichts ohne besondere Aufforderung, stellte nie eine Frage, spielte nicht mit anderen Burschen und suchte von selbst keine Beschäftigung, sofern man sie nicht ausdrücklich anordnete; sobald Mirko die Verrichtungen des Haushalts erledigte hatte, saß er stur im Zimmer herum mit jenem leeren Blick, wie ihn Schafe auf der Weide haben, ohne an den Geschehnissen rings um ihn den geringsten Anteil zu nehmen. Während der Pfarrer abends, die lange Bauernpfeife schmauchend, mit dem Gendarmeriewachtmeister seine üblichen drei Schachpartien spielte, hockte der blondsträhnige Bursche stumm daneben und starrte unter seinen schweren Lidern anscheinend schläfrig und gleichgültig auf das karierte Brett. Eines Winterabends klingelten, während die beiden Partner in ihre tägliche Partie vertieft waren, von der Dorfstraße her die Glöckchen eines Schlittens rasch und immer rascher heran. Ein Bauer, die Mütze mit Schnee überstäubt, stapfte hastig herein, seine alte Mutter läge im Sterben, und der Pfarrer möge eilen, ihr noch rechtzeitig die letzte Ölung zu erteilen. Ohne zu zögern folgte ihm der Priester. Der Gendarmeriewachtmeister, der sein Glas Bier noch nicht ausgetrunken hatte, zündete sich zum Abschied eine neue Pfeife an und bereitete sich eben vor, die schweren Schaftstiefel anzuziehen, als ihm auffiel, wie unentwegt der Blick Mirkos auf dem Schachbrett mit der angefangenen Partie haftete. „Na, willst du sie zu Ende spielen?“ spaßte er, vollkommen überzeugt, daß der schläfrige Junge nicht einen einzigen Stein auf dem Brett richtig zu rücken verstünde. Der Knabe starrte scheu auf, nickte dann und setzte sich auf den Platz des Pfarrers. Nach vierzehn Zügen war der Gendarmeriewachtmeister geschlagen und mußte zudem eingestehen, daß keineswegs ein versehentlich nachlässiger Zug sein Niederlage verschuldet habe. Die zweite Partie fiel nicht anders aus. „Bileams Esel!“ rief erstaunt bei seiner Rückkehr der Pfarrer aus, dem weniger bibelfesten Gendarmeriewachtmeister erklärend, schon vor zweitausend Jahren hätte sich ein ähnliches Wunder ereignet, daß ein stummes Wesen plötzlich die Sprache der Weisheit gefunden habe. Trotz der vorgerückten Stunde konnte der Pfarrer sich nicht enthalten, seinen halb analphabetischen Famulus zu einem Zweikampf herauszufordern. Mirko schlug auch ihn mit Leichtigkeit. Er spielte zäh, langsam, unerschütterlich, ohne ein Seite 22 6.6 Konzentrationsleistungstest (KLT) 6.6.1 Einführung zum KLT 1. Der KLT entstand vor 15 Jahren aus dem Bedürfnis nach einem Test zur Feststellung der allgemeinen psychischen Leistungsfähigkeit. Der Test sollte möglichst wenig von intellektuellen Voraussetzungen abhängen und vornehmlich Faktoren des Antriebes, der Konzentration und Ermüdung erfassen. 2. Obige Forderung erfüllte nach vielseitiger Erprobung und Erfahrung am besten ein bestimmter Typus komplexer Rechenaufgaben, bei dem es darauf ankommt, algebraische Summen einstelliger Zahlen auszurechnen, sich diese Ergebnisse zu merken, um mit ihnen in bestimmter Weise zu operieren und das Endergebnis auszusprechen, aufzuschreiben oder einzutippen. 3. Die Begründung des Testes als Mittel zur Erfassung der allgemeinen psychischen Leistungsfähigkeit stützt sich auf das Konzept der Koordination: Koordination ist das zu einer Gesamttätigkeit geordnete Zusammenwirken der Einzeltätigkeiten, die zur Erreichung eines bestimmten Zweckes erforderlich sind. 4. Das Lösen der Aufgaben ist typisch für das, was unter Koordination verstanden wird: Ziffern und Zeichen müssen richtig aufgefasst werden (Auffassen), die Rechenoperation muss richtig durchgeführt werden (Rechnen), die Zwischenergebnisse müssen behalten werden (Merken), es müssen auf Grund bestimmter Anweisungen Entscheidungen über die mit den Zwischenergebnissen durchzuführenden Operationen (Addieren, Subtrahieren), gefällt und damit echte Willensentschlüsse gefasst werden (Wollen). Die Entscheidung wiederum setzt die Fähigkeit des vorstellungsmäßigen Vergegenwärtigens der Zwischenergebnisse voraus (Vorstellen). Die Lösung der Aufgaben fordert ein geordnetes Zusammenwirken aller dieser Tätigkeiten, und ist als Ermüdungstest hervorragend geeignet. 5. Jede Koordination erfordert eine psychische Anspannung, deren Intensität von der Schwierigkeit der auszuführenden Leistung abhängig ist. Die Fähigkeit zur Anspannung zum Zwecke der Koordination wird als Konzentrationsfähigkeit definiert. Die Koordination gelingt einer Versuchsperson um so schneller und um so präziser, je größer ihre Konzentrationsfähigkeit ist. 6.6.2 Anwendungsmöglichkeiten 1. Der KLT liefert Anhaltspunkte für vielfältige diagnostische Zwecke. Er gibt Aufschluss über die individuelle Konzentrationsfähigkeit, schulische Leistungsfähigkeit und berufliche Leistungsfähigkeit. Der große Vorteil des Testes ist, dass er unabhängig von Schulbildung und Intelligenz ist. 2. Außerhalb der diagnostischen Anwendung eignet sich der KLT zum Studium von Übungskurven, von Motivationseffekten, von Ermüdungserscheinungen, von pharmakologischen Einflüssen auf die Konzentrationsfähigkeit. Seite 23 6.6.3 Durchführung des KLT Der KLT kann sowohl als Einzeltest wie auch als Gruppentest durchgeführt werden. Ursprünglich ist der Test als Papier und Bleistifttest gedacht. Da für unser Projekt der Computer und die damit verbundene Naharbeit ausschlaggebend sind, wurde der Test im Programm Access (Microsoft) erstellt. (Abb. 3 und 4) 1. Jeder Proband soll über einen gut beleuchteten Arbeitsplatz verfügen und ein Schreibgerät, in unserm Fall den Computer besitzen. 2. Ist dies geschehen, dann ergeht folgende Anweisung: Es soll mit dem vorliegenden Test untersucht werden, wie gut sie sich konzentrieren können. Der Test hat mit Intelligenz und Begabung nichts zu tun, wohl aber mit Fleiß und Ausdauer. Bitte lesen Sie sich jetzt gewissenhaft und in aller Ruhe den Text der ersten Seite durch und rechnen sie die Übungsaufgaben. 3. Haben Sie noch eine Frage? Auf die Frage was geschehen soll, wenn beide Ergebnisse (oben und unten) gleich ausfallen, ist zu antworten: „Das kommt nicht vor.“ 4. Nun sollten Sie von den im Testbogen befindlichen Aufgaben möglichst viele fehlerlos rechnen. Sie haben eine halbe Stunde Zeit. 5. Nach 30 Minuten ist der Test beendet. 6.6.4 Die Auswertung Es gibt zwei Arten der Auswertungsmöglichkeiten: Den Leistungsrohwert und den Fehlerrohwert. Für uns von Bedeutung ist der Fehlerrohwert. Die Auszählung des Fehlerrohwertes: Dabei werden alle Nichtübereinstimmungen sowie alle Auslassungen als Fehler gewertet. Literaturnachweis: (1)H.Düker Über ein Verfahren zur Bestimmung der geistigen Leistungsfähigkeit. Psychol. Forschg. 23 Seite 24 Abb. 3 Abb. 4 Seite 25 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 7. Optometrische Messungen 7.1 Grundlagen der visuellen Wahrnehmung 7.2 Optometric Extension Programm oder 21 Punkte Methode 7.3 Beschreibung der optometrischen Messungen nach der OEP-Methode 7.3.1 Messung der habituellen Phorie-Nähe (Nr. 13a) 7.3.2 Messung der habituellen Phorie-Ferne (Nr. 3) 7.3.3 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der NRK-Ferne 7.3.4 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der PRK-Ferne 7.3.5 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der NRK-Nähe 7.3.6 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der PRK-Nähe 7.3.7 Messung der NRA und der PRA Seite 27 Seite 27 Seite 28 Seite 28 Seite 29 Seite 30 Seite 30 Seite 30 Seite 31 Seite 31 Seite 26 7.1 Grundlagen der visuellen Wahrnehmung Unsere Augen sind mit 20% an der visuellen Wahrnehmung beteiligt, die restlichen 80% der Wahrnehmung übernimmt das Gehirn. Die moderne Refraktion soll die Anpassung des visuellen Systems an seine Umwelt unterstützen. Diese Anpassung ist durch die erhöhten Sehanforderungen (Naharbeit) notwendig geworden, da sich der menschliche Organismus leider bis heute nicht genügend an diese Sehanforderungen angepasst hat. So werden Brillen und Kontaktlinsen nicht mehr wie Prothesen verschrieben, sondern sie dienen als Hilfe um die Sehleistungen hinsichtlich der erhöhten Anforderungen aufrecht zu erhalten. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Während man sich bei der herkömmlichen Refraktion darauf beschränkt ein mangelhaftes Netzhautbild zu korrigieren, setzt die Verhaltensoptometrie die Interpretationsfähigkeit des Gehirns voraus und berücksichtigt dies bei der Durchführung der Refraktion. Beobachtet man das Sehen aus Sicht der Verhaltensoptometrie so liegen die Sehprobleme hauptsächlich im Nahbereich. Erkennbar ist diese Entwicklung besonders an den erhöhten Anforderungen im Beruf, war in der Vergangenheit hauptsächlich das Sehen in der Ferne gefordert, so ist durch die technische Entwicklung am Arbeitsplatz heute das Sehen in der Nähe gefordert. Tatsächlich findet sich heute kaum eine Arbeitsstelle die ohne technische Hilfsmittel (z.B. Computer) auskommt. Auf Grund dieser Entwicklung wird es in Zukunft immer mehr notwendig sein das Sehverhalten und die Sehaufgaben des jeweiligen Probanden genau zu analysieren, und die Refraktion oder besser die Sehberatung individuell auf den Probanden abzustimmen. 7.2 Optometric Extension Programm oder 21 Punkte Methode Das Optometric Extension Programm ist ein Vorschlag zu einer StandartRefraktionsprüfung für Augenoptiker. Es handelt sich bei diesem Programm nicht nur um eine Refraktionsbestimmung sondern vielmehr um eine „Optometrische Routineuntersuchung“. Als Grundlage für die Arbeit mit diesem Programm dient das gesunde Auge, stellt der Prüfer pathologische Auffälligkeiten fest so ist der Prüfling zum Augenarzt zu überweisen. Das Gesamtprogramm ergibt 21 Arbeitsgruppen oder Arbeitsschritte, von denen einige wiederum unterteilt sind. Daher kommt der Name „21 Punkte Methode“. Dieses Programm wird vor allem in der Verhaltensoptometrie angewandt, da damit Abweichungen von der Regel sehr gut erkennbar sind, und somit die individuelle Sehsituation des Probanden sehr gut ermittelt werden kann. So geht die Verhaltensoptometrie davon aus, dass das andauernde, auf den Nahbereich konzentrierte Sehen, Abwehrreaktionen im Organismus auslöst. Der menschliche Organismus versucht solche Situationen zu vermeiden oder sie nur kurzfristig zu akzeptieren. So kann langanhaltender Sehstress zu Sehschwierigkeiten und in weiterer Folge zu Änderungen in der anatomischen Struktur führen. Bei der 21 Punkte Methode sind die durchgeführten Messungen die Grundlage für weitere Überlegungen. Die Messungen werden mit „normalen“ Werten verglichen, deshalb ist es von besondere Bedeutung sich an vorgegebene Regeln zu halten, um vergleichbare Ergebnisse zu bekommen. Es ist nicht unbedingt notwendig stets alle Seite 27 Messungen des 21 Punkte Programms durchzuführen. Wichtig sind jene Messungen die zum Beurteilen der Leistungsfähigkeit des optischen Systems gebraucht werden. Im Zuge unseres Projekts wurden all jene Messungen durchgeführt, die unserer Meinung nach Veränderungen, welche durch den Einfluss von Nahsehstress entstehen, aufzeigen. Als Ausgangspunkt nahmen wir an, dass Visualtraining Nahsehstress vermindert, und dadurch Auswirkungen bei den Messergebnissen sichtbar werden. 7.3 Beschreibung der optometrischen Messungen nach der OEP-Methode 7.3.1 Messung der habituellen Phorie in der Nähe (Messung Nr. 13a) Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Nah-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 40cm wird der Kreuzmustertest dargeboten. In weiterer Folge wird am rechten Auge ein Gräfe-Prisma (6cm/m Basis oben) vorgeschalten, dadurch erzielt man eine Trennung des Seheindruckes. Das heißt der Proband sieht nun zwei getrennte Bilder, mit dem rechten Auge das untere Bild und mit dem linken Auge das obere Bild. Mittels des Prismenkompensators, welcher am linken Auge vorgeschalten wird, wird nun die prismatische Wirkung in Richtung Basis innen schnell verstärkt. Dadurch wandern die beiden Bilder auseinander, eine Befragung des Probanden nach dem gegenwärtigen Seheindruck bestätigt diesen Effekt. Nun wird die prismatische Wirkung langsam abgeschwächt bis die beiden Bilder exakt übereinander stehen, das heißt sie müssen Koinzidenz aufweisen. Der Wert bei den Koinzidenz besteht wird nun vom Prismenkompensator abgelesen. Der abgelesene Wert beschreibt die habituelle Phorie in der Nähe. Seite 28 7.3.2 Messung der habituellen Phorie in der Ferne (Messung Nr. 3) Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Fern-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 6m wird eine senkrechte Zahlenreihe dargeboten. In weiterer Folge wird am rechten Auge ein Gräfe-Prisma (6cm/m Basis oben) vorgeschalten, dadurch erzielt man eine Trennung des Seheindruckes. Das heißt der Proband sieht nun zwei getrennte Bilder, mit dem rechten Auge das untere Bild und mit dem linken Auge das obere Bild. Mittels des Prismenkompensators, welcher am linken Auge vorgeschalten wird, wird nun die prismatische Wirkung in Richtung Basis innen schnell verstärkt. Dadurch wandern die beiden Bilder auseinander, eine Befragung des Probanden nach dem gegenwärtigen Seheindruck bestätigt diesen Effekt. Nun wird die prismatische Wirkung langsam abgeschwächt bis die beiden Bilder exakt übereinander stehen, das heißt sie müssen Koinzidenz aufweisen. Der Wert bei den Koinzidenz besteht wird nun vom Prismenkompensator abgelesen. Der abgelesene Wert beschreibt die habituelle Phorie in der Ferne. 9 8 7 6 3 0 8 8 9 Seite 29 9 7.3.3 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der NRK (negative relative Konvergenz) in der Ferne Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Fern-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 6m wird eine senkrechte Zahlenreihe dargeboten. Vor beide Augen wird nun ein Prismenkompensator vorgeschalten. Nun wird die prismatische Wirkung, an den beiden Prismenkompensatoren, in Richtung Basis innen, solange verstärkt bis eine Diplopie auftritt. Das heißt der Proband sieht die dargebotene Zahlenreihe doppelt. Der erreichte Wert bei dem das erste mal Diplopie auftritt wird notiert, er entspricht dem Break-Point bei der Messung der NRK (negative relative Konvergenz) in der Ferne. Danach wird die erzielte prismatische Wirkung solange abgeschwächt, bis der Proband die beiden Bilder wieder verschmelzen kann, das heißt er sieht nun wieder ein Bild. Dieser Wert entspricht dem Recovery-Point bei der Messung der NRK in der Ferne. 7.3.4 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der PRK (positive relative Konvergenz) in der Ferne Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Fern-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 6m wird eine senkrechte Zahlenreihe dargeboten. Vor beide Augen wird nun ein Prismenkompensator vorgeschalten. Nun wird die prismatische Wirkung, an den beiden Prismenkompensatoren, in Richtung Basis außen, solange verstärkt bis eine Diplopie auftritt. Das heißt der Proband sieht die dargebotene Zahlenreihe doppelt. Der erreichte Wert bei dem das erste mal Diplopie auftritt wird notiert, er entspricht dem Break-Point bei der Messung der PRK (positive relative Konvergenz) in der Ferne. Danach wird die erzielte prismatische Wirkung solange abgeschwächt, bis der Proband die beiden Bilder wieder verschmelzen kann, das heißt er sieht nun wieder ein Bild. Dieser Wert entspricht dem Recovery-Point bei der Messung der PRK in der Ferne. 7.3.5 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der NRK (negative relative Konvergenz) in der Nähe Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Nah-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 40cm wird der Kreuzmustertest dargeboten. Vor beide Augen wird nun ein Prismenkompensator vorgeschalten. Nun wird die prismatische Wirkung, an den beiden Prismenkompensatoren, in Richtung Basis innen, solange verstärkt bis eine Diplopie auftritt. Das heißt der Proband sieht die dargebotene Zahlenreihe doppelt. Der erreichte Wert bei dem das erste mal Diplopie auftritt wird notiert, er entspricht dem Break-Point bei der Messung der NRK (negative relative Konvergenz) in der Nähe. Danach wird die erzielte prismatische Wirkung solange abgeschwächt, bis der Proband die beiden Bilder wieder verschmelzen kann, das heißt er sieht nun wieder ein Bild. Dieser Wert entspricht dem Recovery-Point bei der Messung der NRK in der Nähe. Seite 30 7.3.6 Feststellung des Break- und des Recovery-Points bei der Messung der PRK (positive relative Konvergenz) in der Nähe Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Nah-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 40cm wird der Kreuzmustertest dargeboten. Vor beide Augen wird nun ein Prismenkompensator vorgeschalten. Nun wird die prismatische Wirkung, an den beiden Prismenkompensatoren, in Richtung Basis außen, solange verstärkt bis eine Diplopie auftritt. Das heißt der Proband sieht die dargebotene Zahlenreihe doppelt. Der erreichte Wert bei dem das erste mal Diplopie auftritt wird notiert, er entspricht dem Break-Point bei der Messung der PRK (positive relative Konvergenz) in der Nähe. Danach wird die erzielte prismatische Wirkung solange abgeschwächt, bis der Proband die beiden Bilder wieder verschmelzen kann, das heißt er sieht nun wieder ein Bild. Dieser Wert entspricht dem Recovery-Point bei der Messung der PRK in der Nähe. 7.3.7 Messung der NRA (negative relative Akkommodation) und der PRA (positiven relative Akkommodation) Die Messung erfolgt mit dem Phoropter. Der Phoropter muss auf die Nah-PD eingestellt werden. In einem Abstand von 40cm werden Sehzeichen welche einem Visus von 1.0 entsprechen dargeboten. In weiterer Folge wird vor beiden Augen eine Stärke von +2.50dpt vorgegeben. Nun wird die Stärke bei beiden Augen um +0.25dpt erhöht, sollten die Sehzeichen dadurch nicht mehr lesbar sein werden diese Gläser wieder entfernt, ansonsten erfolgt eine nochmalige Verstärkung um +0.25dpt. Es muss solange verstärkt werden, bis die Sehzeichen gerade noch erkannt werden können. Sollte der entgegengesetzte Fall eintreten, dass die Sehzeichen bereits bei einer Stärke von +2.50dpt nicht mehr erkannt werden können, muss man die Stärke solange in 0.25dpt Schritten abschwächen, bis sie vom Probanden gelesen werden können. Der jeweilige Wert entspricht der NRA (negativen relativen Akkommodation des Probanden). Von diesem Wert aus misst man nun die RAB (relative Akkommodationsbreite) des Probanden. Dies erfolgt indem man die jeweilige erreichte Stärke in –0.25dpt Schritten solange abschwächt, bis die Sehzeichen nicht mehr erkannt werden können. Der nach der Abschwächung erreichte Wert entspricht der PRA (positiven relativen Akkommodation) des Probanden. Die RAB ist die Differenz zwischen NRA und PRA. 9 8 7 5 2 3 4 2 7 1 6 976 4 5 0 5 4 3 4 1 7 7 6 0 9 4 8 3 9 976 Seite 31 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 8. Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) 8.1 Begriffdefinition Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) Seite 33 8.2 Entstehungsgeschichte der FVF Seite 33 8.3 Einsatzgebiete der FVF heute Seite 33 8.4 Beispiel einer FVF-Messung an der TU Darmstadt Seite 34 8.5 Weiter Beispiel für die Anwendung der FVF Seite 35 8.6 Warum wurde die FVF-Analyse im Zuge dieses Projektes verwendet Seite 35 8.7 Beschreibung und Funktion des visuellen Systems Seite 36 8.8 Entstehungsgeschichte des schuleigenen FVF-Analysators Seite 37 8.9 Beschreibung des FVF-Analysators Seite 38 • 8.9.1 DarstellungFrontansicht de r des Steuergerätes Seite 39 • 8.9.2 Schematische Darstellung des Einblicktubus Seite 40 • 8.9.3 Schematische Darstellung des Leutdiodenfeldes Seite 41 8.10 Vorgangsweise bei der Erhebung der jeweiligen FVF im Zuge der Messserie Seite 41 8.11 Instruktion der Probanden bei der Erhebung der FVF Seite 41 8.12 Beschreibung des Messvorganges Seite 42 8.13 Darstellung des Messvorganges mit Probanden Seite 42 8.14 Hypothese Seite 43 8.15 Resümee Seite 43 Seite 32 8.1 Begriffsdefinition Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF): Bei der Flimmerverschmelzungsfrequenz handelt es sich um die visuelle Wahrnehmung von blinkendem Licht. Ab einer bestimmten Anzahl von Lichtflicker pro Sekunde kommt es zu einer Wahrnehmungsverschmelzung, das heißt der Lichtflicker wird nicht mehr als periodisch auf – und ableuchtendes Licht erkannt, sondern man sieht nur mehr einen kontinuierlich leuchtenden Lichtpunkt. Die gemessenen Werte werden in Hz (Lichtflicker / Sekunde) angegeben. Diese kritische Schwelle der Frequenz ist individuell verschieden. Die Anzahl von Faktoren, welche die Flimmerverschmelzungsfrequenz beeinflussen, sind sehr zahlreich. Als theoretische Erklärungsmodelle werden retinale Verarbeitungsmechanismen und kortikale Prozesse angeführt. 8.2 Entstehungsgeschichte der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Im zweiten Jahrhundert schon stellte Claudius Ptolemäus (griech. Naturforscher) fest, dass bei einer bestimmten Geschwindigkeit die Speichen eines Rades scheinbar still stehen. Das darauffolgende Experimentieren mit intermittierend beleuchteten Flächen wurde so zum Ausgangspunkt wichtiger Entwicklungsrichtungen in der Forschung. Es wurden Apparate zur Bewegungsverschmelzung konstruiert. Man begann Reihen gezeichneter Bilder auf rotierenden Scheiben oder Zylindern zu betrachten (Phaenakistoskop, Dadaleum usw. um 1830 – 1840). Diese Experimente trugen wesentlich zur Entwicklung des Filmprojektors und in weitere Folge zur Entwicklung des Fernsehers bei. Im Zuge der weiteren Erforschung der Flimmerverschmelzungsfrequenz entdeckte man, dass diese von einer Vielzahl von Faktoren abhängig ist. Eine auszugsweise Beschreibung der Einsatzgebiete der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse wird im folgenden Kapitel dargestellt. 8.3 Einsatzgebiete der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse heute Die Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse findet heute ein sehr großes Einsatzspektrum. Sie wird in der klinischen Psychologie, Pharmakopsychologie, Experimentalpsychologie, Psychiatrie, Neurologie, Arbeitswissenschaft, Sportpsychologie und Ermüdungsforschung verwendet. Des weiteren spielt sie eine nicht unbeachtliche Rolle bei der elektronischen Darstellung von Daten am Computerbildschirm, weil es auf Grund der ungewohnten Sehanforderungen, gerade Seite 33 hier von größter Wichtigkeit ist ein ruhiges (flimmerfreies) Bild darzustellen und somit einen zusätzlichen Belastungsfaktor für das Sehen auszuschalten. Viele Befunde aus der Flimmerverschmelzungsforschung lieferten auch wichtige Impulse bei der Klärung der räumlichen und zeitlichen Signalverarbeitungsprozesse im afferenten visuellen System. Im Bereich der Sportmedizin liefert die Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz heute wichtige Anhaltspunkte im Bezug auf die Kondition der Sportler, bei psychischer und physischer Belastung des Körpers. Als Beispiel für den Einsatz der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse sei auch die Firma Bartenbach in Aldrans genannt, welche diese als Indikator für die psychische Ermüdung am Bildschirmarbeitsplatz, unter verschiedenen Beleuchtungsbedingungen und Raumsituationen verwendet hat. Diese Studie wurde im Frühjahr 2001 in der Tiroler Tageszeitung vorgestellt. Beispiel einer Flimmerverschmelzungsfrequenzmessung an der Technischen Universität in Darmstadt (Photo): Seite 34 8.5 Weitere Beispiele für die Anwendung der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Um das breite Einsatzspektrum der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse zu demonstrieren, haben wir an dieser Stelle einige wissenschaftliche Publikation, in welchen die Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse zum Einsatz kommt, angeführt. Aebert K. (1987). Vigilanzleistung und Flimmerverschmelzungsfrequenz-Analyse. Bremer Ärzteblatt, Nr. 11 S. 12-16 Ambrozi L., Neumayer E. (1971). Zerebrovaskuläre Insuffizienz und Hirnleistung. Wiener Medizinische Wochenschrift, Jhg. 83, Nr. 11, S. 188-192 Curran S., Wattis J. P., Hindmarch I. (1991). Reliability of flicker treshold measurement in patients with primary degenerative dementia of the Alzheimer's type (PDDAT). International Journal of Geriatric Psychiatry, Vol. 6, 517-521 Görtelmeyer R., Zimmermann P. (1982). Neurophysical Determinants of the Critical Flicker Fusion Frequency (CFF), in: Flicker Techniques in Psychopharmacology. Weinheim: Beltz. Konietzko H., Elster I., Sayer H., Weichardt H. (1975). Zentralnervöse Schäden durch Trichloräthylen. Staub - Reinhaltung der Luft, Nr. 6, S. 240-241 Maly J., Quatember R. (1980). Die Neuropsychologie frontobasaler und frontokonvexer Hirnläsionen. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Heft 3, Jhg. 28, S. 267-276 8.6 Warum wurde die Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse im Zuge dieses Projektes verwendet? Wie eingangs erwähnt stellt die Arbeit im Nahbereich für uns eine neue Anforderung an den Sehapparat dar. Evolutionstechnisch gesehen hat sich die Sehanforderung an den Menschen durch die rasante Technisierung grundlegend geändert. Über zig Jahrtausende musste der Mensch eine sehr gute Sehleistung in der Ferne erbringen, um überleben zu können. Zum Beispiel musste er der Jagd nachgehen oder vor wilden Tieren fliehen. Eine Beeinträchtigung seiner Sehleistung hätte für ihn fatale Folgen gehabt, er hätte nicht überlebt. Im Zuge der Evolution hat sich sein Sehapparat auf diese Anforderungen eingestellt. Heutzutage hängt das Überleben des Menschen nicht mehr von seiner Fähigkeit zu jagen oder zu fliehen ab, sondern von den Leistungen die er an seinem Arbeitsplatz erbringt. Da es auf Grund der massiven Technisierung immer mehr Computer- und Naharbeitsplätze gibt, ist der Mensch genötigt seine durch die Evolution angepasstes Sehverhalten grundlegend zu ändern. Plötzlich ist es wichtig gut und möglichst ermüdungsfrei in der Nähe zu sehen, damit man der Tätigkeit am Naharbeitsplatz nachgehen kann, um so sein Geld zu verdienen und überleben zu können. Seite 35 Da diese Änderung der Sehanforderung an den Menschen evolutionstechnisch gesehen so rasant vonstatten ging, konnte noch keine Anpassung des Sehapparates im Zuge der Evolution erfolgen. Das heißt die ungewohnte Sehsituation am Computerbildschirm und am Naharbeitsplatz stellt für den Menschen eine psychische wie auch physische Belastung dar. Beispielsweise ist eine ständige Nahakkomodation notwendig um scharf sehen zu können, hinzu kommt eine unglaubliche Informationsmenge und somit auch eine Fülle von Reizen, die es zu verarbeiten gilt. Diese Belastungen haben eine Ermüdung des Menschen und somit auch eine Ermüdung seines visuellen Systems zur Folge. Die Leistungsfähigkeit der Reizverarbeitung im visuellen System nimmt mit der Zeit ab. Die blinkenden Punkte im Einblicktubus des Flimmerverschmelzungsfrequenzanalysators stellen Reize für das visuelle System dar. Mit dem Steuergerät des Flimmerverschmelzungsanalysators kann die Menge an Reizen (Flimmerfrequenz der Lichtpunkte) beliebig eingestellt und am Display dargestellt werden. Somit ist man in der Lage die Grenze der Fähigkeit zur Reizverarbeitung zu messen. Deshalb verwendeten wir die Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz, als einen Indikator für die Ermüdung des visuellen Systems. 8.7 Beschreibung und Funktion des visuellen Systems Abbildung 1 Abbildung 2 In der ersten Abbildung ist das visuelle System mit den drei wichtigsten Stellen entlang des visuellen Hauptpfades, in denen die Verarbeitung stattfindet dargestellt: die Netzhaut, das Corpus geniculatum laterale und der primäre visuelle Cortex. In der zweiten Abbildung ist das visuelle System von unten gesehen dargestellt. Ein Teil der Seite 36 Sehnervenfasern aus der Netzhaut kreuzt sich im Chiasma opticum und zieht in die entgegengesetzte Hirnhälfte. Ein kleiner Teil der Sehnervenfasern zieht in die Colliculi superiores. Die meisten ziehen zum Corpus geniculatum laterale und von da aus in das primäre Sehareal im Hinterhauptlappen des Cortex. Das visuelle System funktioniert wie folgt. Das Auge nimmt das Licht auf, fokussiert es zu einem Netzhautbild und wandelt es in elektrische Aktivität des Nervensystems um. Das einfallende Licht passiert die Hornhaut, dann eine als Pupille bezeichnete Öffnung und schließlich die Augenlinse. Die Hornhaut und die Linse fokussieren das Licht und lenken es auf die Netzhaut (Retina), eine Schicht aus Neuronen, die den hinteren Teil des Augapfels auskleidet. Wenn wir die Retina vergrößert betrachten, sehen wir ein komplexes Netzwerk aus fünf Arten von Neuronen. Die hervorstechendsten Neuronen dieses Netzes, die Stäbchen und Zapfen, sind Photorezeptoren, die auf Licht mit elektrischen Signalen reagieren. Diese Signale erreichen die Ganglienzellen und verlassen den rückwärtigen Teil des Auges durch den Sehnerv. Die meisten dieser Impulse erreichen einen Kern im Thalamus, das Corpus geniculatum laterale und gelangen von dort zum primären visuellen Cortex oder der primären Sehrinde im Hinterhauptlappen des Cortex, wo die Signale verarbeitet werden. Diese Beschreibung soll die Komplexität des visuellen Systems darstellen. Beim Sehvorgang sind viele neuronale Verarbeitungsprozesse notwendig bis es überhaupt zu einer Wahrnehmung kommt. Es somit unschwer zu erkennen welch riesiger Arbeitsaufwand mit dem Sehen verbunden ist. 8.8 Entstehungsgeschichte des schuleigenen Flimmerverschmelzungsfrequenzanalysators Herr Leopold Mauer, welcher an unserem Kolleg den Gegenstand Optometrie unterrichtet und auch betreuender Lehrer für dieses Projekt ist, war im Zuge einer Versuchsreihe von der Firma Bartenbach aus Aldrans, als Proband eingeladen worden. Bei der dortigen Versuchsanordnung kam auch ein Flimmerverschmelzungsfrequenzanalysator zum Einsatz. Die Flimmerverschmelzungsfrequenz wurde dort als ein Indikator für die Ermüdung des visuellen Systems bei der Arbeit am Computer unter verschiedenen Licht- und Raumsituationen gemessen. In einem darauffolgenden Gespräch mit seinen damaligen Schülern, berichtete er über den Einsatz dieses Gerätes bei der Firma Bartenbach. Somit war die Idee geboren einen eigenen Flimmerverschmelzungsfrequenzanalysator für die Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz unter Nahsehbedingungen zu bauen. Im Rahmen eines Projektes von den ehemaligen PHTLA – Schülern Richard Fröhlich und Reinhard Ruck und der Landesberufschule für Elektrogewerbe I wurde dann das Gerät entwickelt. Seite 37 Der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalysator wurde so konzipiert, dass die Flimmerverschmelzungsfrequenz unter Nahsehbedingungen, wie sie am Computerarbeitsplatz auftreten, ermittelt werden kann. Es wurde im Gegensatz zu marktüblichen Geräten ein Leuchtdiodenfeld, welches beidäugig betrachtet wird, in den Einblicktubus eingebaut. Da die Leuchtdioden den Probanten als einzelne Lichtpunkte erscheinen und somit eine Entscheidung zwischen einem blinkenden oder nichtblinkenden Seheindruck sehr schwierig ist, wurde über das Leuchtdiodenfeld ein Mattglas montiert. Die einzelnen Leuchtdioden werden dadurch als ein gesamtes Lichtfeld wahrgenommen. Für den Probanten stellt diese Maßnahme eine Erleichterung dar, weil er sich nicht auf die einzelnen Lichtpunkte, sondern nur auf ein einziges Lichtfeld konzentrieren muss. 8.9 Beschreibung des Flimmerfrequenz – Analysators Das Gerät besteht aus zwei Modulen, zu einem aus einem Steuergerät und zum anderem aus einem Einblicktubus für die Versuchsperson, in welchem sich die angesteuerten Leuchtdioden befinden. Im Steuergerät wird die zuvor am Frequency – Regler eingestellte Frequenz generiert. In weiterer Folge werden mit diesem Signal die Leuchtdioden im Einblicktubus angesteuert, das heißt die Leuchtdioden blinken mit der zuvor am Fequency- Regler eingestellten Frequenz. Da das Gerät über einen digitalen „Signalgenerator“ verfügt, ist somit eine maximale Genauigkeit, bezüglich der Blinkfrequenz der Leuchtdioden, garantiert. Für das Leuchtdiodenfeld wurden RGB Leuchtdioden verwendet. Die Bezeichnung RGB steht für rot, grün und blau. Bei diesen Leuchtdioden sind die drei Grundfarben rot, grün und blau in einem Gehäuse untergebracht. Jede Farbe ist über entsprechende Pins separat ansteuerbar, dadurch kann man verschiedene Farben beziehungsweise Lichtwellenlängen für die Messung auswählen. Die Lichtwellenlängen sind mit 660nm für rot, 565nm für grün und 470nm für blau definiert. Seite 38 8.9.1 Darstellung der Frontansicht des Steuergerätes Schematische Darstellung der Frontansicht des Steuergerätes 33.7 blue green red white 1 2 3 4 5 COLOR FREQUENCY BRIGHT ON OFF Funktion der Schalter des Steuergerätes On – Off – Schalter Einschalten und Abschalten des Gerätes Color – Schalter Farbwahl der LED´s Bright – Schalter Helligkeitswahl der LED´s Frequency – Regler Einstellung der Blinkfrequenz der LED`s Seite 39 8.9.2 Schematische Darstellung des Einblicktubus Kopfauflage Einblicktubus Mattglas Platine mit Leuchtdioden Anschluss für das Steuergerät Seite 40 8.9.3 Schematische Darstellung des Leuchtdiodenfeldes Mattglas Leuchtdiodenfeld 8.10 Vorgangsweise bei der Erhebung der jeweiligen FVF im Zuge der Messserie 1. Gruppe 100 2. Gruppe 200 3. Gruppe 300 Anamnese Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Pac Man Spiel Text Abschreiben Moorhuhnjagd Spiel KLT Test Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Anamnese Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Pac Man Spiel Visualtraining Text Abschreiben Visualtraining Moorhuhnjagd Spiel KLT Test Visualtraining Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Anamnese Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Pac Man Spiel Text Abschreiben Moorhuhnjagd Spiel KLT Test Visualtraining Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen 8.11 Instruktion des Probanden bei der Erhebung der Flimmerverschmelzungsfrequenz Dem Probanden wurde zuerst der Testablauf erklärt. Sie sehen blinkende Lichtpunkte in dieser Vorrichtung (Einblicktubus). Die Punkte beginnen immer schneller zu blinken, bis sie die Punkte ruhig, das heißt nicht mehr blinkend sehen. Wenn sie sich ganz sicher sind, dass die Lichtpunkte nicht mehr blinken, sagen sie Stop. Sie sehen nun die Lichtpunkte im ruhigen Zustand. Nach einiger Zeit werden die Lichtpunkte wieder zu blinken beginnen, sobald sie ganz sicher sind, dass dies der Fall ist sagen sie Stop. Seite 41 8.11 Beschreibung des Messvorganges Nach der Beschreibung des Messvorganges, wurde der Proband angewiesen seinen Kopf auf die Auflage des Einblicktubus zu stützen. Am Steuergerät waren zuvor folgende Einstellungen gemacht worden. Der Bright – Regler wurde auf die Stufe 5, was maximale Helligkeit bedeutet, eingestellt. In weiterer Folge wurde der Color – Regler auf die Stufe white gestellt, um die Messung mit weißem Licht, das heißt mit dem vollen Emissionsspektrum der Leuchtdioden, durchführen zu können. Der Regler für die Blinkfrequenz der Leuchtdioden wurde auf 20Hz eingestellt. Alle diese Einstellungen stellen die Ausgangsituation für die Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz dar. Nach einer Wartezeit von einer Minute, welche es dem Probanden ermöglichen sollte sich an die Dunkelheit im Einblicktubus zu gewöhnen wurde das Gerät eingeschaltet. Danach wurde die Frequenz am Steuergerät, von Hand aus kontinuierlich erhöht, bis der Proband das erste mal Stop sagte, dieser Wert wurde notiert. Die am Display des Steuergerätes abgelesene Frequenz stellt den ersten Wert der Flimmerverschmelzungsfrequenz FVF1 dar. In weiterer Folge wurde die Frequenz am Steuergerät auf 60 Hz erhöht, um für den Probanden einen absolut ruhigen Seheindruck bezüglich der Leuchtdioden zu erzeugen. Die Frequenz wurde, nachdem der Proband bestätigt hatte, dass alle Lichtpunkte absolut ruhig stehen, wieder von Hand aus kontinuierlich gesenkt. Die Absenkung der Frequenz erfolgte so lange, bis der Proband Stop sagte, dieser Wert wurde wiederum notiert. Die diesmal abgelesene Frequenz stellt den zweiten Wert der Flimmerverschmelzung FVF2 dar. 8.13 Darstellung des Messvorganges mit Probanden Seite 42 8.14 Hypothese Wir vermuteten, dass die Arbeit am Computer zu einer raschen Ermüdung des visuellen Systems führt und somit die Werte der jeweiligen Flimmerverschmelzungsfrequenzen beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Visualtraining wollten wir die rasche Ermüdung des visuellen Systems verzögern. Die anfängliche Leistungsfähigkeit des visuellen Systems, sollte so länger erhalten bleiben. Wir erwarteten folgende Ergebnisse für die Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz: Für die Testgruppe, die kein Visualtraining gemacht hat erwarteten wir uns einen im Vergleich zum Anfangswert, niedrigeren Endwert für die Flimmerverschmelzungsfrequenz. Für die Gruppe, die das Visualtraining nach der Arbeit am Computerarbeitsplatz gemacht hat, erwarteten wir uns einen gleichbleibenden Endwert. Für jene Gruppe, welche das Visualtraining im 30-Minuten Rhythmus machte, haben wir uns einen gleichbleibenden oder höheren Endwert der Flimmerverschmelzungsfrequenz erwartet. 8.15 Resümee Die Werte für die Flimmerverschmelzungsfrequenz sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, dieser Umstand erklärt auch das breite Einsatzspektrum der Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse. Einige Beispiele wurden bereits in den vorhergehenden Kapiteln angeführt. Die Messungen der Flimmerverschmelzungsfrequenz, wurden unter einer von uns geschaffenen Raumsituation durchgeführt, das heißt die Beleuchtung der Computerarbeitsplätze und die Computerarbeitsplätze selbst wurden nach den neuesten Auflagen der AUVA gestaltet. Alle von uns gemessenen Probanden fanden somit immer ein und die selbe Raumsituation vor. Im Zuge unserer Meßreihe stellten wir unterschiedliche Werte für die Flimmerverschmelzungsfrequenz zwischen den einzelnen Testgruppen fest. Bei der Gruppe, welche kein Visualtraining während des Testablaufes machte sanken die Werte der Flimmerverschmelzungsfrequenz zu einem großen Teil. Bei den Gruppen, die das Visualtraining am Ende oder während des Testvorganges durchgeführt haben, wurden die Werte nur geringfügig schlechter. Unsere am Anfang der Messungen gestellte Hypothese wurde somit zu einem großen Teil bestätig. Die genauen Ergebnisse der Messungen sind in der statistischen Auswertung angeführt. Die Ergebnisse zeigen, daß die Leistung der Reizverarbeitung und somit der jeweilige Ermüdungszustand, unter ein und denselben Raumbedingungen, sehr stark von den subjektiven Sehbedingungen der Probanden abhängig ist. Die Tatsache, daß sich die Werte der Flimmerverschmelzungsfrequenz bei den Probanden mit Visualtraining, im Vergleich zu den Anfangswerten, nur geringfügig änderten läßt folgende Aussage zu. Ein konsequent durchgeführtes Visualtraining kann helfen ein vorzeitiges Ermüden am Computerarbeitsplatz zu verhindern. Bei einigen Probanden stellten wir sogar eine Leistungsverbesserung im Bezug auf die Seite 43 Reizverarbeitung fest. Dieser Umstand läßt auf einen Trainingseffekt schließen. Es liegt somit die Vermutung nahe, daß die Arbeit am Computer, gepaart mit Visualtraining, das visuelle System trainiert und dadurch eine höhere Leistungsfähigkeit im Bezug auf die Reizverarbeitung erzielt werden kann. Literaturnachweis: 1. Pusswald, Gisela Auswirkungen verschiedener Belastungsarten auf die Flimmerverschmelzungsfrequenz. Wien, Univ., Dipl.-Arb., 1994. 2. Sigrid Bel Fahim Die kritische Flimmerverschmelzungsfrequenz als Korrelat der Hemisphärenaktivierung. Graz, Karl – Franzens – Universität, Dipl.-Arb.,1992 3. http://www.tageslicht.de/wissenschaft.htm 4. http://www.hitechnatur.ch/sinnen/1/augenbli.html 5. www.bildschirmarbeit.de 6. http://www.ergonomie.tum.de/lehre/Lehrveranstaltungen/Folien/ARW1/BUAW7/index.htm 7. http://www.schuhfried.co.at/d/forschung/allgemein/flim/flim.htm 8. http://www.uni-oldenburg.de/sport/bww/Lehre/whrnhmg/optitaeu.html 9. http://n.ethz.ch/student/hhoegger/resources/IPC/AP/Krueger.html 10. http://members.tripod.de/nt_paine/kapitel10.html 11. http://www.unet.univie.ac.at/~a8125975/seite11.htm 12. http://home.tonline.de/home/510018878710/schaltungspages/m%FCdigkeitstester.htm 13. Katalog der Firma Conrad Elektronik Ausgabe 2001 14. E. Bruce Goldstein Wahrnehmungspsychologie (Eine Einführung) Spektrum; akademischer Verlag; Heidelberg, Berlin, Oxford 1997 Seite 44 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 9. Blicksprünge - Sakkaden 9.1 Warum wurde der Antisakkadentest verwendet 9.2 Einführung ins Kapitel Sakkaden 9.3 Allgemeiner Überblick 9.4 Grundsätzliches 9.5 Der Enhancement-Effekt 9.6 Der parietale Cortex 9.7 Das Updating 9.8 Die frontalen Augenfelder 9.9 Der Colliculus 9.10 Zusammenfassend 9.11 Formen von Augenbewegungen 9.11.1 Fixationsbewegungen: Drifts und Mikrosakkaden 9.11.2 Die Sakkade 9.11.3 Die Folgebewegung 9.11.4 Die Optokinetik 9.11.5 Die vestibuläre Kompensation 9.11.6 Der Nystagmus 9.12 Die Blickfunktionen des Optomotorischen Zyklus 9.12.1 Die Fixation 9.12.2 Der optomotorische Reflex bzw. die Express-Sakkade 9.12.3 Willentliche Sakkade 9.12.4 Blickrichtung und Aufmerksamkeitsrichtung 9.13 Relevante Meßgrößen 9.13.1 Größe und Geschwindigkeit der Bewegung 9.13.2 Renormierte Geschwindigkeit 9.13.3 Korrektursakkaden 9.13.4 Reaktionszeit 9.14 Der Antisakkadenversuch 9.14.1 Größe und Geschwindigkeit 9.14.2 Der Grap – Effekt bei Antisakkaden 9.14.3 Korrekturzeiten 9.14.4 Häufigkeit der Korrekturen 9.15 Hinweisreiz in der Antisakkaden – Aufgabe 9.16 Testaufbau – Testablauf Seite 46 Seite 46 Seite 46 Seite 48 Seite 49 Seite 50 Seite 52 Seite 53 Seite 54 Seite 54 Seite 55 Seite 55 Seite 56 Seite 57 Seite 57 Seite 57 Seite 58 Seite 59 Seite 59 Seite 59 Seite 60 Seite 60 Seite 60 Seite 60 Seite 61 Seite 62 Seite 63 Seite 63 Seite 63 Seite 64 Seite 64 Seite 65 Seite 66 Seite 66 Seite 45 9.1 Warum wurde der Antisakkadentest verwendet Wie genau die Ausführung eines Blicksprungs von unserem visuellen und neuronalen System ausgeführt wurde, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Durch die große Anzahl dieser Faktoren ist es auch leicht, dieses Gesamtsystem zu beeinflussen, was sich in veränderten Blicksteuerungen ausdrückt. Darum stellte sich uns die Frage wie sehr sich Naharbeit und damit verbundenes Visualtraining auf die Blicksteuerung auswirkt und ob sich messbare Unterschiede zeigen. 9.2 Einführungen ins Kapitel Sakkaden Ein Kapitel der Optik, dem erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten jene Aufmerksamkeit zu Teil wurde, die sie auf Grund der Bedeutsamkeit für unsere Wahrnehmungsprozesse verdient. Fakten zu diesem Thema sind in unzähligen Fachzeitschriften vorhanden, nur selten kam es bisher jedoch zur Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftsbereiche um die Blicksteuerungen allumfassend zu definieren und zu interpretieren. Dies ist auch der Grund dafür, dass nach wie vor viele Details zwar bekannt sind aber noch nicht in ein optomotorisches Gesamtkonzept eingebunden werden können. Die Steuerung der Blickrichtung ist von vielen physikalischen, physiologischen und psychologischen Faktoren abhängig und hat dementsprechend viele Wissenschafter aus den Bereichen Biologie, Anatomie, Neurophysiologie, Verhaltensforschung sowie Psychologie, Ingenieurwissenschaften und Mathematik auf den Plan gerufen. Jedes der Fachgebiete beschäftigte sich zumeist auf seine Weise mit den Themen Sehen und Blicksteuerung. Sie sprechen nicht immer die gleiche Sprache, gehen von verschiedenen Modellvorstellungen aus, haben unterschiedlichen wissenschaftlichen Hintergrund und oft auch ganz verschiedene Ziele. Deswegen werden wir auf die genaue Beschreibung einzelner Testverfahren, die Darstellung einzelner Forschungsergebnisse weitgehend verzichten und uns auf den wesentlichen Bereich, mit dem auch unser Projekt in Berührung kam, beschränken. 9.3 Allgemeiner Überblick Das Sehen ist für den Menschen das wichtigste Sinnessystem. Mit den Augen erkennen und unterscheiden wir die Gegenstände nach Farbe und Form, wir erfassen ihre gegenseitige Lage, ihren relativen Bewegungszustand zueinander und auch in bezug auf uns selbst und wir orientieren uns im Raum mit den Augen. Was wir genau erkennen wollen, müssen wir mit der Fovea anschauen. Das heißt, wir müssen unseren Blick darauf richten, ihn also von einer Stelle, auf die er gerade gerichtet ist, auf diese neue Stelle richten. Da wir uns im allgemeinen in Bewegung befinden, zumindest unseren Kopf bewegen, und da sich viele Gegenstände, die wir beobachten wollen, selbst bewegen, ist es auch nötig, das Bild auf der Netzhaut möglichst zu stabilisieren und das, was wir gerade mit der Fovea anschauen und ins Auge gefasst haben, auch dort festzuhalten. Seite 46 Zur Lösung dieser Aufgabe hat sich schon sehr früh in der Entwicklungsgeschichte der Tiere und des Menschen ein Reflexsystem entwickelt, welches den Bewegungszustand des Kopfes messen kann und Signale an die Augenmuskeln sendet, die dafür sorgen, dass die Kopfbewegungen möglichst perfekt durch Bewegungen der Augen kompensiert werden und ein stabiles Netzhautbild garantiert ist. Die notwendigen Signale werden durch das Gleichgewichtsorgan im Innenohr aufgenommen. Sie erzeugen die gewünschten Bewegungssignale, die durch den sogenannten vestibulo-okulären Reflex an die Augenmotorik weitergegeben werden. So entstehen langsame und glatte Augenbewegungen über relativ große Winkelbereiche. Kommen die Augen auf diese Weise aber zu weit aus der Geradeausrichtung, so vollführen sie kurze und schnelle Rückstellbewegungen. Dieser vestibuläre Kompensationsmechanismus stellt also zwei Typen von Augenbewegungen zur Verfügung, die beide stark integriert sind und auf diese Weise Augenbewegungssteuerungen und Sehen mit großer Zuverlässigkeit aufrechterhalten. Erst wenn der Kopf und der Körper nicht mehr bewegt werden, ist das vestibuläre System nicht mehr gefragt, es liefert keine Signale mehr und kann nicht mehr in die Augenmotorik eingreifen. Augenbewegungen sind aber dennoch nötig, wenn ein gutes Sehvermögen nur mit der Fovea gewährleistet sein soll. Daher hat sich im Laufe der Entwicklung ein weiteres Augenbewegungssystem gebildet, welches auch bei ruhendem Körper großflächige Bilder mit schnellen Blicksprüngen (Sakkaden) abtasten kann. Beim natürlichen Sehen werden die Augen etwa drei- bis fünfmal in einer Sekunde mit einer Sakkade bewegt, also etwa 200.000 mal am Tag. In der Sehforschung hat man sich lange gefragt, wie das Netzhautbild in das Gehirn übertragen und als einheitliches Ganzes wahrgenommen wird. Irgendwie war klar, dass die jeweils mit der Fovea angeschauten Dinge vom Gehirn „bevorzugt behandelt“ werden gegenüber den jeweils gerade nicht angeschauten Dingen, obwohl uns dies nicht unmittelbar bewusst ist und erst bei näherer Betrachtung als Besonderheit auffällt. Andererseits müssen aber auch Sehreize, die zunächst nur aus dem Augenwinkel gesichtet werden können, besonders behandelt werden, damit nämlich einer und nur einer von ihnen als nächstes Blickziel ausgewählt und angeschaut werden kann. Wegen der anatomisch-physiologisch festgelegten Konstruktion des Auges und der Netzhaut müssen wir bei der Erfassung des Sehraumes die Blickrichtung dauernd ändern, und dann die Einzelbilder wieder zusammensetzen und den jeweils nächsten Blicksprung vorbereiten. Die Klärung dieser komplizierten Vorgänge im Gehirn beim aktiven Sehen ist die Aufgabe der optomotorischen Forschung, auf die in dieser Arbeit aber nicht näher eingegangen werden soll. Seite 47 9.4 Grundsätzliches Es ist bis heute nicht endgültig geklärt, an welchen Stellen im Gehirn und wie die Koordinaten für die einzelnen Arten von Bewegungen so transformiert werden, dass die Muskeln die jeweils richtigen Signale erhalten. Für die Steuerung der Sakkaden ist allerdings eine Art Zwischenlösung zwischen einem retinalen und einem „kopffesten“ Koordinatensystem wahrscheinlich: es genügt nämlich, wenn die jeweilige Differenz zwischen Blickzielkoordinate und Fixationskoordinate bekannt ist. Diese Ortsinformation würde also gar keine vollständige Transformation des Gesichtsfeldes von retinalen in kopffeste Koordinaten benötigen. Die jeweils aus den retinalen Koordinaten errechneten Daten würden reichen, wenn sie mit jeder Sakkade auf den neuesten Stand gebracht würden. Dieses Koordinatensystem wäre damit zwar auch im Auge verankert, darf aber nicht mit einem festen retinalen Koordinatensystem verwechselt werden, denn dieses System wird nicht mit jeder Sakkade auf den neuesten Stand gebracht. Man nennt den Prozess, der ein solches temporäres Koordinatensystem erzeugt, „remapping“ oder „updating“. Raumkonstanz: Die Augen sind als Wahrnehmungsorgan dauernd in Bewegung und zwar sowohl in Bezug auf den Kopf als auch in Bezug auf den Körper und in Bezug auf eine ruhende oder sogar unabhängig bewegte Szenen. Wir sehen diese von den Augen selbst erzeugte Bewegungen des Netzhautbildes nicht, irgendwie werden praktisch alle selbst erzeugten Relativbewegung durch bestimmte Funktionen des optomotorischen Systems so geschickt ausgeglichen, dass Bewegungswahrnehmungen in der Regel nicht vorkommen. Diese Einrichtung ist in der Regel sehr nützlich und hilft uns, uns im Raum mit möglichst wenigen Bewegungswahrnehmungen zu orientieren. Wie die Konstanz des Sehraumes trotz der Eigenbewegungen, besonders der Augen, wirklich im Nervensystem bewerkstelligt wird, ist bis heute nicht vollkommen geklärt. Früher nahm man an, dass während der Sakkaden das Sehen einfach ausgeschaltet würde. Mann nennt dies die sakkadische Suppression. Aber diese Erklärung ist ziemlich falsch. Erstens würden wir zwar die Bewegung nicht sehen, aber müssten doch immerhin bemerken, dass die Dinge nach jeder Sakkade woanders sind als vorher. Zweitens ist das Sehen während rascher Blicksprünge keineswegs ausgeschaltet. Es kommt bei der sakkadischen Suppression lediglich zu einer Erhöhung der Leuchtdichtenschwelle um etwa einen Faktor 2, das entspricht 0.3 logarithmischen Einheiten. Man sieht also während einer Sakkade nur etwas schlechter. Das „schlechtere“ Sehen bezieht sich zudem nur auf bestimmte Reize, die wenig Kontrast haben und wenig feine Details enthalten, also hauptsächlich aus niederen Raumfrequenzen bestehen. Farbige Reize dagegen werden sogar etwas besser gesehen. Daraus hat man geschlossen, dass es das magnozelluläre System ist, welches bei Sakkaden ein schwächeres Signal weiterleitet (Burr, 1994). Es gibt sogar Situationen, in denen man nur während einer Sakkade etwas sieht. Wenn nämlich ein Muster sehr rasch an uns vorbeizieht, verschwimmt es vor unseren Augen, die bei so hoher Geschwindigkeit nicht folgen können. Macht man dann aber eine Sakkade in Richtung der Bewegung, bewegt sein Auge also kurzzeitig mit etwa der gleichen Geschwindigkeit, so sieht man für kurze Zeit, nämlich während dieser Sakkade, dieses Muster gestochen scharf. Dies kann jeder beobachten, der im Zug fährt und die Bahnschwellen des Nachbargleises beobachtet. Seite 48 9.5 Der Enhancement-Effekt So wie die sensorischen Neurone in den verschiedenen Strukturen über rezeptive Felder verfügen, so haben viele Augenbewegungsneurone auch etwas gemeinsam: das Bewegungsfeld. Wird ein Neuron im Zusammenhang mit einer auf einen Zielort gerichteten Sakkade aktiv, so muss dieser Zielort in einem bestimmten, mehr oder weniger genau umschriebenen Teil des Gesichtsfeldes liegen, für den diese Zelle zuständig ist. Ziele außerhalb dieses Gebietes werden die Aktivität anderer Zellen benötigen, um von einer Sakkade erreicht zu werden. Dabei wird dieses Gebiet zunächst in retinalen Koordinaten angegeben. Dieses Zielgebiet heißt das Bewegungsfeld und kann für jedes augenbewegungsspezifische Neuron genauso ausgemessen werden wie das rezeptive Feld eines visuellen Neurons. Oft ist es nicht nötig, dass ein sichtbarer Reiz im Zielgebiet ist, es ist aber wichtig, dass die Augenbewegung die Fovea in dieses Gebiet und nicht in ein anderes bringt. Viele Neurone bilden eine Art Mischung. Sie verfügen sowohl über ein rezeptives Feld, das mit visuellen Reizen alleine auch ohne Augenbewegungen auffindbar und ausmessbar ist, als auch über ein Bewegungsfeld. Diese haben also visuomotorische Eigenschaften und sind für uns natürlich von besonderem Interesse. Wird ein visueller Reiz im rezeptiven Feld eingeschaltet und wird er in diesem Moment auch Ziel einer Sakkade, so werden beide Einflüsse, unter denen das Neuron steht, wirksam und es kommt zu einer besonders starken Aktivierung: Dieses Verhalten nennt man des Enhancement-Effekt (engl. Verstärkung). Seite 49 9.6 Der parietale Cortex Nachdem der visuelle Informationsfluss sich – grob gesprochen – in zwei Ströme geteilt hat, in den ventralen Teil zum inferotemporalen Cortex und den dorsalen Teil zum parietalen Cortex, ist letzterer ein erster Kandidat, der eventuell Kommandosignale zur Ansteuerung von Augenbewegungen geben oder zumindest vorbereiten könnte. Die Lage des parietalen Cortex ist zusammen mit den anderen Cortexgebieten, die mit der Sakkadensteuerung zu tun haben, in der untenstehenden Abbildung zu sehen. frontales Augenfeld supplementäres Augenfeld präfrontaler Cortex posteriorer parietaler Cortex Visueller Cortex (V1) Grafik aus Blickpunkte von Burkhart Fischer. Die visuelle Information gelangt von den Augen zunächst nach hinten zum primären visuellen Cortex (V1), dann aber in Schritten wieder ganz nach vorne. Das Gehirn benutzt sehr viele seiner Teile, um die Sehinformation zu bearbeiten und sie für die Bewegungskontrolle einzusetzen. Tatsächlich weiß man schon seit den frühen Versuchen von Ferrier im Jahre 1874, dass elektrische Reizung im Gebiet des parietalen Cortex zu Augenbewegungen führt (Ferrier, 1874). Dies trifft allerdings auch für angrenzende weiter hinten (also okzipital) gelegene Gebiete zu und man sprach aufgrund der Reizversuche vom okzipitalen Augenfeld im Gegensatz zum frontalen Augenfeld. Erst später als die Reiztechniken verbessert waren, bemerkte man eine Besonderheit: waren nämlich die Augen im Rahmen einer visuellen Aufgabe auf einen Fixationspunkt fixiert, so waren die elektrischen Reize in manchen Gebieten nicht mehr wirksam, es sei denn man erhöhte den Reizstrom. So hatte man schon sehr früh einen ersten Anhaltspunkt für die Existenz eines Fixationssystems, das eigens zur Fixierung der Blickrichtung dient, und dessen Aktivierung die Auslösung von Sakkaden zumindest erschwert (Hyvärinen und Poranen, 1974). Seite 50 Es ist daher nicht mehr ganz so erstaunlich, dass im parietalen Cortex Neurone gefunden wurden, die während der aktiven Fixation eine hohe Impulszahl erzeugen (Mountcastle, 1981). Im Dunkeln oder wenn die Augen aus anderen Gründen einfach nur nicht bewegt werden, ist die Impulstätigkeit dieser sogenannten Fixationsneurone nicht erhöht. Weiß man aber, dass die Augen in Ruhe sind, so kann man in der Regel nicht wissen, ob sie aktiv fixieren oder sich einfach nur nicht bewegen. Natürlich sucht man auch Neurone, die vor Sakkaden aktiv werden und fand sie auch. Die Bewegungsfelder waren allerdings relativ groß und umfassten manchmal große Teile eines Quadranten des Gesichtsfeldes. Eine genaue Ortsinformation für die benötigte Größe und Richtung des Blicksprungs liegt also in einzelnen dieser Neurone selbst nicht vor. Sie haben eher den Charakter von Kommandozellen, die sagen, dass überhaupt eine Sakkade gemacht werden soll (Mountcastle, 1975). Die genauere Untersuchung der Fixations- und Sakkadenneurone ergab, dass sie beide in der Regel auch über visuelle Information verfügen und rezeptive Felder haben (Robinson, 1978). Die Fixationsneurone reagieren schwach auf foveale Reize, die Sakkadenneurone reagieren oft, wenn auch schwach auf visuelle Reize im contralateralen Quadranten, wo sie ihr relativ großes rezeptives Feld haben. Werden diese Reize allerdings zu Blickzielen, so sind die Reaktionen sehr viel stärker. Unklar war aber zunächst auch hier, ob es sich um eine auf den Reiz gerichtete Aufmerksamkeit handelt oder tatsächlich um eine augenbewegungsspezifische Verstärkung der Aktivierung. Deswegen wurden die Versuche erweitert, indem einmal eine Sakkade zum Reiz verlangt wurde, ein anderes mal eine zielgerichtete Handbewegung. In beiden Fällen war in den parietalen Neuronen eine Verstärkung zu sehen (Bushnell, 1981). Damit wusste man, dass diese Neurone einer allgemeineren Funktion dienten, z.B. der Aufmerksamkeitsausrichtung und/oder der ungefähren Lokalisierung von Reizen, die eine zielgerichtete Bewegung erfordern Seite 51 9.7 Das Updating Wir gehen einmal davon aus, dass das Kommando für eine Sakkade nicht nur an die Augenmuskeln gesandt wird, sondern parallel auch dazu benutzt wird, die mit dieser Sakkade verbundenen Verschiebung des retinalen Bildes zu berücksichtigen. Dazu betrachten wir ein parietales Neuron mit einem rezeptiven Feld (RF) , sagen wir links oben im Gesichtsfeld mit einem Kreis bezeichnet. Wir platzieren einen kurzen visuellen Reiz (S) aber an einer Stelle außerhalb des rezeptiven Geldes. Gleichzeitig lassen wir den Fixationspunkt an der Stelle F1 verschwinden und ersetzen ihn durch einen neuen, F2. Diesen platzieren wir so, dass eine Sakkade dorthin das rezeptive Feld dahin bringt, wo der Reiz nach der Sakkade gelegen sein wird. Dadurch wird eine bestimmte Klasse von parietalen Neuronen aktiviert, obwohl in ihrem rezeptiven Feld niemals ein Reiz gewesen ist. Es sieht so aus, als habe die Zelle ihr rezeptives Feld kurzfristig verschoben, so dass, wenn nun die Sakkade von F1 nach F2 gemacht wird, die Zelle aktiv wird (Colby, 1995; siehe die schematische Darstellung des updating in der Grafik). S S RF F2 F1 Zeit Updating: So nennt man die Verschiebung des rezeptiven Feldes eines Neurons mit oder schon vor einer Sakkade, so dass es dort ist, wo es nach der Sakkade landen wird. Der Kreis bezeichnet das rezeptive Feld einer parietalen Zelle und der Punkt die Lage der Fovea. Die angeblickte Szene ist durch das Haus symbolisiert. Der Blick soll nun auf die Hausspitze gerichtet werden. Das rezeptive Feld ist zum Reiz (S) gewandert, wo es nach der Sakkade landen wird; es zieht sozusagen die Augenbewegung nach sich. Grafik aus Blickpunkte von Burkhart Fischer. Es gibt sogar Zellen in diesem Gebiet, die ihr rezeptives Feld schon vor einer solchen Sakkade so verschieben, dass es nach der Sakkade wieder an der „richtigen“ Stelle ist. Das Neuron nimmt sozusagen die Sakkade vorweg (Duhamel, 1992). Besonders interessant ist, dass dieser Verschiebungseffekt vor Sakkaden nur auftritt, wenn es sich um eine geplante Sakkade handelt. Man kann davon ausgehen, dass diese Neurone dafür sorgen, dass das Koordinatensystem, indem wir unsere Wahrnehmung lokalisieren, mit jeder intendierten Sakkade auf den neuesten Stand gebracht wird (Colby, 1995). Diese Art von Koordinatentransformation benötigt immer nur den Vektor der nächsten Sakkade, also ein relatives Maß, das aus den Netzhautkoordinaten gewonnen werden kann. Sie mag uns zwar als kompliziert erscheinen, ist aber in Wirklichkeit eine sparsame Methode, mit der die retinalen Koordinaten in augenfeste und nicht in kopffeste Koordinaten gewandelt werden. Damit steht der Steuerung ein relatives und nicht absolutes System der Kalibrierung zur Verfügung, welches nur die Veränderung übernehmen muss ohne aus einer gewissen Nullstellung eine Neueinstellung des visuellen Koordinatensystems vornehmen zu müssen. Seite 52 9.8 Die frontalen Augenfelder Elektrische Reizung eines nicht einmal sehr großen Teiles im frontalen Gehirn führt zu sakkadischen Augenbewegungen. Dieser Teil heißt das frontale Augenfeld. Wenn eine Sakkade im Rahmen einer sinnvollen Aufgabe steht und tatsächlich willentlich programmiert und ausgeführt wird, beginnt die Aktivierung vieler Neurone in den frontalen Augenfeldern vor einer solche Sakkade (Mohler, 1973). Wenn auch nicht alle, so haben doch viele Neurone im frontalen Augenfeld ein visuelles rezeptives Feld und ein im wesentlichen deckungsgleiches Bewegungsfeld und sie zeigen einen Enhancement-Effekt. Anders wie im parietalen Cortex ist dieser allerdings an die Sakkaden gebunden also nicht interpretierbar als aufmerksamkeitsabhängig (Goldberg und Bushnell, 1981). In dieser Hinsicht erweisen sich die frontalen Augenfelder tatsächlich als den Sakkaden, also der Augenmotorik sehr nahestehend. Aber auch am Zusammenspiel mit der Fixierung der Augen sind einzelne Neurone des frontalen Augenfeldes beteiligt. Wird nämlich der Fixationspunkt schon ausgeschaltet ehe das neue Blickziel erscheint, so werden etwa die Hälfte der visuomotorischen Neurone in den frontalen Augenfeldern nach 150 ms aktiviert, auch wenn das Blickziel zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erschienen ist. Erscheint dann das Blickziel, so wird diese Voraktivierung noch einmal verstärkt und es kommt zu einer Sakkade, die nun eine sehr viel kürzere Reaktionszeit hat im Vergleich zu dem Fall, dass der Fixationspunkt sichtbar geblieben ist (Dias und Bruce, 1994). Die s u p p l e m e n t ä r e n Augenfelder sind medial der frontalen Augenfelder gelegen. Sie sind die Entsprechung zu den supplementären motorischen Arealen für die Bewegungen der Extremitäten. Man weiß noch nicht sehr viel über ihre genauen Funktionen. Sie sind aber sicherlich auch mit der willentlichen Steuerung der Blickrichtung beschäftigt und nicht mit den reflektorischen Augenbewegungen. Wesentliche Unterschiede zu den frontalen Augenfeldern sind: Die Latenzzeiten für elektrisch ausgelöste Sakkaden sind länger, konvergierende Augenbewegungen können elektrisch ausgelöst werden und es gibt hier Neurone, die auch vor spontanen, also von innen gesteuerten Sakkaden ohne äußeren Reiz und ohne Aufforderung aktiv werden können (Schlag und Schlag-Ray, 1985). Seite 53 9.9 Der Colliculus Er dient als Vermittler zwischen dem frontalen Cortex und den Augenbewegungszentren des Hirnstamms, der auch noch Informationen vom parietalen Cortex erhält. Allerdings ist der Colliculus auch keine einheitliche Struktur, sondern in Schichten organisiert. Die oberen sind die Empfänger der Botschaften aus dem okzipitalen visuellen Cortex. Die mittleren Schichten beherbergen visuomotorische Neurone, die tiefen Schichten sind eng mit den Sakkaden selbst verbunden und können daher als Teil eines prämotorischen Systems aufgefasst werden. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Cortexgebieten und dem Colliculus sind in der folgenden Abbildung mit den entsprechenden erregenden und hemmenden Bahnen dargestellt. PCF PC SEF FEF NC SN VIS SC BS Sakkadensteuerung: Dieses Blockdiagramm zeigt die Verbindungen der visuellen Eingänge (VIS) zu den Zentren der Augenbewegungssteuerung. Der kürzeste Weg führt über den Colliculus superior (SC) zum Hirnstamm (BS). Über den parietalen Cortex (PC) führt ein weiterer Weg zu den frontalen Augenfeldern (FEF) und direkt in den Hirnstamm. Über einen indirekten Weg, der den Nucleulus caudatus (NC) und die Substantia nigra (SN) einschließt, können die frontalen Augenfelder Sakkaden hemmen. Der parietale Cortex sendet auch Information in den präfrontalen Cortex (PFC), von wo ebenfalls eine letztendlich hemmende Wirkung ausgeht. Auch das supplementäre Augenfeld (SEF) ist wechselseitig sowohl mit dem parietalen Cortex als auch mit den frontalen Augenfeldern verbunden. Grafik aus Blickpunkte von Burkhart Fischer. 9.10 Zusammenfassend Schaut man sich nun die neuronalen und funktionellen Eigenschaften all dieser Strukturen vergleichend an, so zeigen sich trotz vieler Besonderheiten auch erstaunlich viele Ähnlichkeiten: viele Arten von Aktivierungen, die in Neuronen der einen Struktur auftreten, findet man auch in einer anderen wieder. Die einfache Vorstellung, dass in jeder Struktur eine besondere Teilaufgabe gelöst wird und das diese Teilaufgabe in einer hierarchischen Weise aufeinender aufbauen, kann also so nicht belegt werden und ist in dieser Schärfe eher unwahrscheinlich. Seite 54 Eine Trennung in ein afferentes Sehsystem und ein efferentes Augenbewegungssystem ist nach diesem Bild nur in der Peripherie möglich; also im Extremfall kann man die Netzhaut als sensorisches Organ und die Augenmuskeln als motorische Organe genau voneinander trennen. Vielleicht gelingt dies auch noch auf der Ebene des visuellen Cortex einerseits und des Hirnstamms andererseits. Aber schon im Colliculus wird eine solche Zweiteilung nur noch möglich, wenn wir die oberen und unteren Schichten getrennt betrachten. In den mittleren Schichten mischen sich bereits die Anteile. Gehen wir weiter hinauf, z.B. in den parietalen Cortex, so finden sich in ein und derselben Zelle eventuell gleich drei Aktivierungskomponenten, die alle im Dienst der optomotorischen Koordination stehen. Ein eindeutig abgrenzbares Interface zur sensomotorischen Koordination des Sehens und der Augenbewegungen gibt es nicht! 9.11 Formen von Augenbewegungen 9.11.1 Fixationsbewegungen: Drifts und Mikrosakkaden Verlangt man von einer Versuchsperson, sie solle ihren Blick geradeaus ruhig halten, also fixieren, so wird sie dies in aller Regel auch tun können, besonders dann, wenn ihr ein stationärer Fixationspunkt geboten wird, an dem sie sich sozusagen festhalten kann. Die Aufzeichnungen der Augenbewegungen sollten in dieser Situation eigentlich eine gerade Linie zeigen, die Geschwindigkeit sollte sehr nahe bei Null sein. Dies ist aber nicht immer der Fall. Meist vollführen die Augen langsame kleine Hin- und Herbewegungen, sogenannten Drifts, die wir auch nicht bemerken. Oft werden auch kleine Sakkaden (Mikrosakkaden) gemacht, die wir nicht willentlich erzeugen und die wir auch nicht bemerken. Diese Augenbewegungen sind meist deutlich unter einem Grad groß und werden dementsprechend nur mit genügend genauen Methoden überhaupt erkannt. Gelingt es einem, diese kleinen Augenbewegungen, besonders die Mikrosakkaden, zu unterdrücken, so wird man in einer schwach beleuchteten, kontrastarmen Umgebung schon nach wenigen Sekunden nicht mehr viel sehen. Es tritt der sogenannte Troxler-Effekt ein: ein stabilisiertes Netzhautbild verschwindet für die bewusste Wahrnehmung, vermutlich weil die transienten Reaktionsanteile der visuellen Neurone verschwinden und die Daueraktivität nicht ausreicht, um die Wahrnehmung der Kontrastübergänge zu erhalten. Diese Stabilisierung kann man auch künstlich durch technische Tricks erreichen und erhält denselben Effekt. Die kleinen Augenbewegungen dienen also in natürlicher Weise, so könnte man sagen, der Aufrechterhaltung des stationären Sehens. Der Grund für das Verschwinden liegt wenigstens zum Teil darin, dass jedenfalls die Neurone vom phasischen Typ schon nach kurzer Zeit auf das Ausgangsniveau ihrer Aktivität zurückgehen. Eine besondere Situation mag davon ausgenommen sein: wenn wir nämlich bei Nacht oder in einem dunklen Raum einen kleinen Punkt fixieren, so scheint sich dieser langsam hin und her zu bewegen. Dies ist eine als Autokinese bezeichnete Täuschung, denn in Wirklichkeit bewegt sich natürlich der Punkt nicht. Was sich bewegt, ist das Bild auf der Netzhaut aufgrund der langsamen Drifts unserer Augen. Seite 55 Winkelauslenkung Die folgende Grafik zeigt schematisch die drei Grundformen der Augenbewegungen im zeitlichen Ablauf. Oben ist eine glatte langsame Folgebewegung gezeigt, darunter eine Sakkade und unten ein Ausschnitt einer Nystagmusbewegung mit abwechselnd langsamen und schnellen Phasen. Folgebewegung Sakkade Nystagmus schnelle Phase Zeit Bei der Folgebewegung bleiben die Augen auf einem bewegten Objekt; mit der Sakkade wird der Blick rasch auf ein neues Ziel gerichtet; die pendelförmige Nystagmusbewegung tritt auf, wenn Ziele, die sich länger relativ zu uns in gleicher Richtung bewegen, im Auge behalten werden sollen. Der optokinetische Nystagmus tritt auf, wenn die Welt sich relativ zu uns bewegt, der vestibuläre Nystagmus tritt auf, wenn wir uns durch Drehbewegungen gegenüber der Welt bewegen. Der Nystagmus besteht immer aus Folgen von langsamen Bewegungen im Wechsel mit schnellen Sakkaden. Grafik aus Blickpunkte von Burkhart Fischer. 9.11.2 Die Sakkade Zur Erfassung des gesamten Gesichtsfeldes sind die kleinen Augenbewegungen nicht groß genug. Dazu benötigen wir Blicksprünge, also Sakkaden in der Größenordnung von 1 bis 10 Grad. Für größere Blickrichtungswechsel nehmen wir die Kopfbewegung zu Hilfe, und wenn die nicht reichen, wird der gesamte Rumpf oder gar der gesamt Körper gedreht. Die Sakkaden erreichen je nach Größe Geschwindigkeit von bis zu 600 Grad pro Sekunde. Kleine Sakkaden sind mit einigen hundert Grad pro Sekunden relativ langsam und dauern etwa 25 Millisekunden, große Sakkaden dauern länger, aber nicht proportional, denn sie sind auch schneller. Mit der Programmierung der Sakkaden, insbesondere mit der Reaktionszeit, werden wir uns weiter unten noch ausführlich beschäftigen. Dabei wird es sehr wichtig sein, zwischen solchen Sakkaden zu unterscheiden, die wir willentlich und bewusst planen und ausführen, und solchen, die sozusagen von alleine passieren, wenn wir auf ein plötzlich auftauchendes Ziel schauen. Beide zählen zu den schnellen Augenbewegungen, da sie Geschwindigkeiten von bis zu 600 Grad pro Sekunden erreichen können. Beim natürlichen Sehen machen wir ganze Serien von Sakkaden. Etwa drei- bis fünfmal in der Sekunde findet ein Blicksprung statt. Das summiert sich im Laufe eines Arbeitstages auf rund 200.000 Sakkaden. Beim Lesen hat der geübte Leser seine Sakkadenserien besonders gut automatisiert. Mit etwa 4 bis 5 Sakkaden wird eine Zeile dieses Buches gelesen. Zwischen den Sakkaden ruhen die Augen für etwa 170 ms (im Mittel). Seite 56 9.11.3 Die Folgebewegung Während die schnellen Blicksprünge vor allem dann wichtig sind, wenn wir ein insgesamt ruhendes ausgedehntes Bild anschauen oder wenn wir z.B. lesen, haben wir für die Beobachtung bewegter Objekte ein eigenes System, das Augenfolgesystem. Es gestattet uns, bewegte Reize in oder sehr nahe bei der Fovea zu halten, sodass er sich auf der Netzhaut nur sehr wenig und wenn dann mit kleinen Geschwindigkeiten bewegt, Bis zu Geschwindigkeiten von etwa 50 Grad pro Sekunde können die Augen mit einer glatten Bewegung einem bewegten Reiz folgen. Bei höheren Geschwindigkeiten bleiben die Augen immer wieder hinter dem Reiz zurück und müssen mit einer Sakkade, der sogenannten „catch-up-Sakkade“, den enteilten Reiz wieder einholen. Die Folgebewegungen werden als langsam eingestuft, um sie von den sehr viel schnelleren Sakkaden zu unterscheiden. 9.11.4 Die Optokinetik Wenn wir selbst bewegt werden, z.B. im Zug oder im Auto, ziehen die Bilder an uns vorbei, ohne das sich die relative Lage zwischen den einzelnen Objekten darin stark verändert. Unser Seh- und Augenbewegungssystem ist darauf aus, diese Bilder auf unserer Netzhaut zu stabilisieren. Die Folge davon sind wiederum Augenbewegungen, die natürlich nicht beliebig lange in eine Richtung gehen können. Es kommt zu einer reflexhaften Folge von langsamen und schnellen Augenbewegungen (dem Nystagmus), die nur dann vermieden werden können, wenn wir ein in Bezug auf uns stationäres Ziel anschauen, also fixieren können. 9.11.5 Die vestibuläre Kompensation Bewegt sich nicht der Reiz im Bezug auf uns, sondern ist es umgekehrt, so haben wir wiederum ein eigenes System, mit dem wir das Bild des Reizes auf der Netzhaut stabilisieren können. Dieses wird durch den Gleichgewichtsapparat im Innenohr gesteuert. Die Bewegungen des Kopfes werden dort erfasst und so an die Augenmuskeln weitergeleitet, dass sie sich gerade um den Winkel im Kopf drehen, der das Bild auf der Netzhaut festhält. Dies nennt man die vestibuläre Kompensation, da durch sie die Eigenbewegung des Körpers gerade so kompensiert wird, dass wir ein stabiles Bild wahrnehmen können. Beide Bewegungsformen können ohne unser Dazutun ablaufen, sie sind reflektorisch gesteuert. Deswegen spricht man auch oft vom optokinetischen und vom vestibulären Reflex. Seite 57 9.11.6 Der Nystagmus Eine besondere Mischform der Augenbewegungen ist der Nystagmus, eine Art Pendelbewegung der Augen, bei der sich langsame, bzw. glatte Phasen und Sakkaden abwechseln. Je nachdem wie der Nystagmus ausgelöst wird, unterscheidet man den optokinetischen und den vestibulären Nystagmus. Im alltäglichen Leben spielt der Nystagmus keine große Rolle, es sei denn man fährt im Zug oder Auto und schaut aus dem Fenster. Interessant ist es, dass wir trotz der relativ großen und raschen Augenbewegungen und den damit verbundenen Verschiebungen des Netzhautbildes keine entsprechenden Bewegungen wahrnehmen: das Bild der Landschaft gleitet an uns vorbei und macht keine Sprünge. In besonderen Situationen kommt es dadurch zu Wahrnehmungstäuschungen, denen wir uns nicht entziehen können. Sind wir über längere Zeit einem konstanten und großflächigen Bewegungsreiz ausgesetzt, weil wir uns z.B. selbst bewegen, so kommt es zu einer Gewöhnung und wir nehmen unsere eigene Bewegung nicht mehr vollständig wahr. Wir unterschätzen die eigene Geschwindigkeit, etwa beim Verlassen der Autobahn. Sehen wir umgekehrt über längere Zeit gleichförmig bewegte Muster, so nehmen wir uns selbst als bewegt wahr (Eigenbewegungsempfindung) und glauben, die um uns sich bewegende Welt stehe still. Die kennt jeder, der darauf wartet, dass der Zug, in dem man sitzt, endlich den Bahnhof verlässt. Ist es dann soweit, stellt man auf einmal enttäuscht fest, dass der Nachbarzug abgefahren ist und man selbst noch immer im Bahnhof steht. Dabei hat das Sehen mit den peripheren Netzhautanteilen einen größeren Einfluss als das foveale Sehen. Seite 58 9.12 Die Blickfunktionen des optomotorischen Zyklus 9.12.1 Die Fixation Zwar machen wir beim natürlichen Sehen 3 bis 5 Sakkaden pro Sekunde – und das klingt nach sehr viel Bewegung – dennoch bewegen sich die Augen die meiste Zeit nicht. Damit ist gemeint, dass die Augen während einer Sakkade nur für etwa 30 ms bewegt werden, um dann etwa sechs bis zehn mal so lang, für 180 bis 300 ms, zu ruhen. Sie fixieren einen bestimmten kleinen Teil eines Bildes, für den wir uns gerade interessieren. Schon früher war bekannt, dass es im parietalen Cortex Zellen gibt, die mit der Fixation zu tun haben. Sie stehen zwar unter dem Einfluss optischer Reize, die in die Fovea fallen, aber besonders stark sind sie dann aktiv, wenn dieser foveale Reiz aktiv angeschaut, also fixiert wird. Erst in den letzten Jahren fanden sich auch im frontalen Cortex Zellen, die mit der Fixation aktiviert sind. Dazu passen Ergebnisse der transkranialen Magnetstimulation über parietalen und frontalen Strukturen: statt Augenbewegungen auszulösen, wurden durch solche Reize Sakkaden verzögert oder ganz unterdrückt (Zangemeister, 1995). Das kann man verstehen, wenn man weiß, dass es in diesen Gebieten Neurone gibt, die eine Haltefunktion für die Augen haben. Das Fixationssystem ist also nicht isoliert einer bestimmten Hirnstruktur zuzuordnen, sondern bildet ein verteiltes System, das sich bis in den Hirnstamm zieht. Dies erstaunt auch nicht, wenn man bedenkt, dass diese verschiedenen Hirngebiete miteinander verbunden sind, und wenn man weiterhin daran denkt, dass man natürlich willentlich und bewusst ein bestimmtes Ziel fixieren kann, sich aber auch andererseits auf ein gewisses automatisches Funktionieren der Blicksteuerung verlassen kann. 9.12.2 Der optomotorische Reflex bzw. die Express-Sakkade Der Fixation als Haltefunktion steht ein Reflex gegenüber, der die Augen automatisch auf ein neu auftauchendes Ziel lenken möchte. Dieser Reflex ist den Forschern lange Zeit verborgen geblieben, vermutlich weil er im Leben eines Erwachsenen in der Regel nicht isoliert auslösbar ist, sondern durch die Fixation gehemmt ist, die sich schon früh im Leben entwickelt. Erst durch einen Zufall wurde er entdeckt, als aus ganz anderen Gründen ein Versuch gemacht wurde, bei dem Blicksprünge untersucht wurden, die kurz nach dem Erlöschen des Fixationspunktes gemacht werden sollten. Es stellte sich heraus, dass diese besonders raschen Reaktionen der Augenmuskeln tatsächlich durch einen neu auftauchenden visuellen Reiz ausgelöst wurden. Seite 59 9.12.3 Willentliche Sakkaden Mit der Fixation als Bremse und der Express - Sakkade als Motor wären im Prinzip die nötigen Voraussetzungen für einen Wechsel zwischen Blicksprung und Augenruhe, also für einen optomotorischen Zyklus, bereitgestellt. Wir müssen aber bedenken, dass nach Beendigung der Fixationsphase die Express – Sakkade den Blick immer automatisch auf einen weiteren Reiz lenken würden, ohne dass man sich dagegen wehren könnte und ohne dass man einen Einfluss darauf hätte, welches denn dieses nächste Ziel sein soll. Dieser blinde automatische Mechanismus liegt so nicht vor. Er würde ja auch eine Katastrophe für unser Sehsystem darstellen, denn dieses hätte keine Möglichkeit, die Fovea an bestimmten besonders wichtigen Stellen verweilen zu lassen, ehe der Blick weitergeführt wird. Wir müssen uns daher daran erinnern, dass wir unseren Blick nicht nur willentlich stabilisieren, sondern auch willkürlich von einem Punkt auf einen anderen richt können. Dabei können wir zu Stellen schauen, an denen es kurze Zeit vorher etwas zu sehen gab, oder zu Stellen, an denen es gar nichts zu sehen gab, woran wir uns erinnern könnten. Im ersten Fall sprechen wir von „erinnerten“ Sakkaden. Die rein willentlichen oder willkürlichen Sakkaden werden im sogenannten Antisakkaden – Versuch ausgelöst, auf den wir noch näher eingehen werden, da er für diese Projektarbeit von besonderer Bedeutung war. 9.12.4 Blickrichtung und Aufmerksamkeitsrichtung Wir können auch aus dem Augenwinkel neue Blickziele auswählen bzw. „anschauen“, die wir dann später tatsächlich mit einem Blicksprung an die Stelle des besten Sehens holen oder eben auch nicht. Dies kann jeder für sich selbst leicht ausprobieren, indem er den Blick geradeaus auf ein sichtbares oder gedachtes Ziel fixiert und dann versucht, ein etwas seitlich davon gelegenes Ziel besonders deutlich zu sehen. Tatsächlich lässt sich auch zeigen, dass diese willentlich und bewusst von der Blickrichtung abgelenkte Aufmerksamkeit zu verbesserter Wahrnehmung an der Stelle führt, auf die man sich konzentriert. 9.13 Relevante Messgrößen 9.13.1 Größe und Geschwindigkeit der Bewegung Wenn die Augen sich bewegen, liegt es nahe, zunächst die momentane Geschwindigkeit zu ermitteln. Kommen die Augen dann wieder zur Ruhe, wird man wissen wollen, wieweit sie sich von der letzten Ruhestellung wegbewegt haben. Dies sind auch tatsächlich die meist ermittelten Größen: die Geschwindigkeit und die Amplitude, wobei es manchmal genügt, lediglich eine mittlere Geschwindigkeit für einen bestimmten kurzen Zeitraum anzugeben. Bei Nystagmus ist die Geschwindigkeit zwischen zwei Rückstellsakkaden meist ziemlich konstant und ihr Mittelwert gibt ein Maß für das sogenannte gain. Das ist das Verhältnis der tatsächlichen Augengeschwindigkeit zur Reizgeschwindigkeit. Im Idealfall sollte dieser Wert 1.0 betragen. In der Wirklichkeit ist er aber oft etwas kleiner, weil die Augen hinter dem Reiz zurückbleiben. Seite 60 4 Grad 250 Grad/sec 200 3 150 2 100 1 50 0 0 0 10 20 30 Zeit in Millisekunden 0 10 20 Zeit in Millisekunden Dynamischer Bewegungsablauf einer Sakkade: Links sieht man den Verlauf einer Sakkade mit der Zeit, rechts den Verlauf der Drehgeschwindigkeit des Auges bei dieser Sakkade. Die Sakkade ist 4 Grad groß und hat eine maximale Geschwindigkeit von etwas über 200 Grad pro Sekunde. Grafik aus Blickpunkte von Burkhart Fischer. Bei sakkadischen Augenbewegungen liegt es zunächst auch nahe, deren Größe und Geschwindigkeit zu ermitteln. Die Abbildung zeigt schematisch den Bewegungsablauf (links) und das Geschwindigkeitsprofil (rechts) einer Sakkade. Die maximale Geschwindigkeit wird durch den Maximalwert der rechten Kurve angegeben und entspricht der Steigung der Geraden im linken Teil. Die Dauer einer Sakkade schätzt man besser aus dem Beginn und dem Ende der Geschwindigkeitskurve. Man sieht, dass die Augen zunächst beschleunigt werden und erst nach einiger Zeit ihre maximale Geschwindigkeit erreichen. Dann werden sie wieder langsamer und kommen schließlich zur Ruhe. Betrachtet man Sakkaden verschiedener Größe, so ergeben sich für größere Sakkaden größere Geschwindigkeiten. 9.13.2 Renormierte Geschwindigkeit Durch den Zusammenhang von Sakkadengrößen und Geschwindigkeit ist die Geschwindigkeit alleine kein eindeutiges Maß für die Dynamik einer Sakkade. Daher ist es manchmal sehr nützlich, ähnlich dem gain eine abgeleitete Größe zu bilden, die wir als die renormierte Geschwindigkeit bezeichnen können. Sie wird durch den Quotienten der Geschwindigkeit und der Größe der Sakkade berechnet und stellt die Steigung der Geraden dar, die man durch den Anfang der Kurve in der vorherigen Abbildung legen kann. Sie ist für nicht zu große Sakkaden eine gute Näherung. Da beim natürlichen Sehen die Sakkaden sowieso selten größer sind als 10 Grad, können wir davon ausgehen, dass ihre renormierten Geschwindigkeiten gleich sind. Die renormierte Geschwindigkeit ist immer dann nützlich, wenn man Sakkaden unterschiedlicher Größe unter verschiedenen Bedingungen misst und man dass wissen will, ob sie der „main sequence“ angehören. Seite 61 30 9.13.3 Korrektursakkaden So wie bei einer Folgebewegung die Augen hinter dem Reiz zurück bleiben können, so kann auch eine Sakkade ihr Ziel verfehlen und muss korrigiert werden. Diese Korrektursakkaden werden genau wie andere Sakkaden charakterisiert, nämlich durch ihre Größe und ihre Geschwindigkeit. In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich auch nicht von anderen Sakkaden. Weil große Sakkaden oft größere Fehler haben, ist es sinnvoll, auch hier ein gain durch den Quotienten von tatsächlicher Sakkadengröße und dem Abstand des Zielpunktes vom Startpunkt (Ist-Wert geteilt durch Soll-Wert) zu definieren. Dieser Wert wird wiederum 1.0 sein, wenn die Sakkade exakt geplant und durchgeführt wurde. Oft wird es vorkommen, dass eine Sakkade zu groß ausfällt (man nennt dies auch einen overshoot) oder zu klein ausfällt (undershoot). Bei sehr kleinen Sakkaden (unter 2 Grad) kommt es öfters vor, dass sie zu groß ausfallen. Bei zunehmend größeren Sakkaden ist die Treffsicherheit zunächst besser, aber mit weiter zunehmender Größe sind die Sakkaden fast regelmäßig zu klein. Die Abweichung kann bei großen Sakkaden mehrere Grad betragen. Schaut man den gain-Wert an, so wird klar, dass die Abweichungen in etwa 10% der gewünschten Größe ausmachen. dies ist zumindest für Sakkaden bis zu einer Sollgröße von 10 oder gar 20 Grad eine gute Näherung. Wenn es sich – wie meistens – um undershoots handelt, wird die benötigte Korrektursakkade in die gleiche Richtung wie die erste Sakkade gemacht werden müssen. Dies bedeutet, dass sie beide von der gleichen Hirnhälfte gesteuert werden, denn das Blickziel verbleibt nach der ersten Sakkade in der gleichen Gesichtsfeldhälfte, in der es auch ursprünglich war. Man hat spekuliert, dass dies der ökonomischere Weg wäre, den Fehler zu beheben. Das ist aber ein sehr unbefriedigendes Argument, denn es lässt die Frage offen, warum denn der Fehler überhaupt erst passiert. Schließlich wäre es doch am besten, die Sakkaden würden so programmiert, dass sie das angepeilte Ziel gleich genau treffen. Die Details der Programmierung der Sakkadengröße sind noch nicht abschließend verstanden und deswegen noch Gegenstand von Theorien, Spekulationen und Forschungen. Die Frage, wie aus einem Steuerkommando für eine Sakkade zu einer bestimmten Stelle die Kommandos für die einzelnen Augenmuskeln errechnet werden, ist damit natürlich noch nicht beantwortet. Dieses Problem wird in den Strukturen des Hirnstamms gelöst, auf den wir hier nicht besonders eingehen wollen. 9.13.4 Reaktionszeit Neben der Größe und der Geschwindigkeit einer Augenbewegung ist bei reizausgelösten Sakkaden die Reaktionszeit von besonderer Bedeutung. Dies ist die Zeit zwischen dem Erscheinen des Reizes und dem Beginn der Sakkade, die durch diesen Reiz ausgelöst wurde. Die Reaktionszeit wird generell als die Zeit angesehen, die im Gehirn für die Vorbereitung des Blicksprungs benötigt wird. Nach allem, was wir bisher Seite 62 besprochen haben, sollte diese Zeit relativ kurz und relativ konstant sein. Relativ kurz, das heißt die Summe der Antwortlatenzen der Neurone im visuellen Cortex (etwa 30 ms) und der Verzögerungszeit zwischen elektrischen Reizen – sagen wir im Tectum – und dem Beginn der dadurch ausgelösten Sakkaden (auch etwa 30 ms). Damit erwarten wir Reaktionszeiten von 60 ms oder ein wenig mehr, wenn wir noch berücksichtigen, dass die Vorausberechnung der Größe der Sakkade auch noch etwas Zeit benötigt. Relativ konstant, das heißt, dass diese Zeit bei Wiederholung von Blicksprüngen unter den selben Bedingungen um nur wenigen Millisekunden schwanken sollte. Diese Erwartung wird noch dadurch erhärtet, dass auf dem Weg vom Auge bis zu den Augenmuskeln nicht mehr als 8 Synapsen durchlaufen werden. Deren Übertragungszeit mag um einige Bruchteile einer Millisekunde schwanken, die Laufzeit längs der Nervenstränge dagegen sollte ziemlich konstant sein. So gesehen ergeben sich Schwankungen der Reaktionszeit von insgesamt nur wenigen Millisekunden. Tatsächlich aber zeigt sich: die Reaktionszeiten sind mit Mittelwerten von über 140 ms bis über 200 ms viel länger und die Schwankungen mit Werten zwischen 80 bis zu 400 ms sehr viel größer als erwartet. Dabei sind nicht die Schwankungen der Mittelwerte von einer Person zur anderen gemeint, sondern die Schwankungen der Einzelwerte innerhalb einer Person, wenn die dieselben Blicksprünge wiederholt. 9.14 Der Antisakkadenversuch Einleitend drei Definitionen die zum Verständnis der Versuchsanordnung notwendig sind: Reizdarbietung unter Gap – Bedingungen: Dabei wird dem Probanden bei der Darbietung der beiden Reize zwischenzeitlich keine Fixationsmöglichkeit geboten, d.h. es ist für eine Zeitspanne von rund 200 ms nicht zu sehen. Reizdarbietung unter Overlap – Bedingungen: Dabei werden die beiden Reize direkt hintereinander dargeboten, ohne den Augen eine „Pause“ ohne Fixationsmöglichkeit zu geben. Der Gap – Effekt: Die Definition des Gap – Effekts beruht auf der Ermittlung des Mittelwertes der Reaktionszeit einer einzelnen Versuchsperson bei Overlap- und Gap- Bedingungen. Der Gap – Effekt bzw. dessen Größe, ist dann durch die Differenz dieser beiden Mittelwerte gegeben. Beim Antisakkadenversuch wird der Proband aufgefordert, eine Sakkade nach links zu machen, wenn rechts ein Reiz auftaucht und umgekehrt. Zur genauen Beschreibung des von uns verwendeten Gerätes zur Antisakkadenmessung später mehr. In der Antisakkaden – Situation kommt es zu einem Konflikt zwischen dem Reflex , der eine Sakkade zur einen Seite erzeugen möchte, und dem Willen der Versuchsperson, mit dem sie eine Sakkade in die andere Richtung machen Seite 63 möchte. Mit dieser unnatürlichen Aufgabe werden zwei Prozesse angesprochen, die man getrennt studieren kann. Zumindest kann man die erfolgreich durchgeführten Antisakkaden vergleichen mit ebenso erfolgreich durchgeführten Prosakkaden in einer Aufgabe. Zunächst will es einem scheinen, als sei die Durchführung der Anti – Aufgabe zwar mit Konzentration verbunden, müsse dann aber doch relativ leicht zu erledigen sein, denn schließlich hat man die Aufgabe verstanden und man ist gewohnt, dass man das tun kann, was man tun will. Umso erstaunter ist man, wenn sich herausstellt, dass dies nicht immer gelingt. Zwar sind sie gerne verschwiegen, zumindest nicht analysiert worden, aber sie kommen vor: die irrtümlichen Blicksprünge zum auslösenden Reiz, in denen sich die reflektorische Kraft gegen die Willenskraft durchgesetzt hat. Zunächst aber zu den korrekten Antisakkaden. 9.14.1 Größe und Geschwindigkeit Da die Antisakkade durch den Gap kurzzeitig kein sichtbares Ziel ansteuern kann und nicht durch die visuelle Aktivität der Neurone im primären visuellen Cortex und im Colliculus unterstützt wird und ihr daher auch die entsprechend präzise Aktivierung im Hirnstamm fehlt, verwundert es nicht sehr, dass sie in ihrer Größe und Geschwindigkeit sehr variabel ausfällt (Hallet and Adams, 1980). Besonders der zeitliche Verlauf der Geschwindigkeit der Augenbewegung ist sehr unterschiedlich. Oft wird das Auge unterwegs etwas abgebremst und dann wieder beschleunigt, so dass ein mehrgipfliges Geschwindigkeitsprofil entsteht. Manche Versuchspersonen produzieren übergroße Antisakkaden in ihrem Bemühen, von der Mitte wegzukommen und der Versuchung zu widerstehen, doch zum Reiz zu schauen. Andere schaffen nur sehr kleine Sakkaden in die dem Reiz entgegengesetzt Richtung. Man könnte meinen, ihr Blick würde irgendwie nahe der Mitte gehalten. 9.14.2 Der Gap – Effekt bei Antisakkaden Unter Gap – Bedingungen ergibt sich, dass die Versuchspersonen deutlich mehr Fehler machen; wenn der Fixationspunkt gerade erst verschwunden ist, tun sich die Versuchspersonen schwerer, den Blick zur anderen Seit zu richten, ohne vorher wenigstens kurz zum Reiz zu blicken, obwohl sie sich fest vorgenommen haben, dieser Versuchung zu widerstehen. Offenbar kommt es häufiger zu einem Konflikt zwischen dem, was man bewusst will, und dem, was das System „will“, nämlich in einer Weise zu reagieren, die seinem Bau und seiner Funktion am ehesten entspricht und die sich in Millionen Jahren der Evolution als sinnvoll erwiesen hat. Wir werden noch sehen, wie dieser Konflikt verschärft werden kann, wenn wir mit kurzen Hinweisreizen versuchen, die Aufmerksamkeit der Versuchspersonen zu manipulieren, um sie auf die eine oder andere Seite zu ziehen, mit dem Ziel, Blicke dorthin zu begünstigen. 9.14.3 Korrekturzeiten Unter der Korrekturzeit versteht man die Zeit zwischen dem Ende der ersten, also „falschen“ Sakkade und dem Beginn der zweiten Sakkade, die den Fehler der ersten kompensiert. Auf den ersten Blick sollte man meinen, dass alle Fehler korrigiert werden. Tatsächlich ist die Fehlerkorrekturquote aber gar nicht immer 100%. Auch bei gesunden erwachsenen Versuchspersonen im Alter zwischen 20 und30 Jahren werden nicht wirklich alle Fehler gleich im ersten Anlauf korrigiert, sondern es werden 2 oder sogar mehr weitere Sakkaden benötigt. Kinder und Seite 64 ältere Menschen, machen nicht nur mehr Fehler, sondern haben auch geringere Korrekturerfolge mit der zweiten Sakkade oder korrigieren einen großen Teil ihrer Fehler überhaupt nicht innerhalb der ersten 700 ms nach dem Reiz. Die Zeiten zwischen den beiden Sakkaden können also extrem kurz sein, so dass die Programmierung der zweiten Sakkade schon vor dem Ende der Ersten begonnen haben muss, denn wir wissen schon, dass die minimale Vorbereitungszeit etwa 80 ms beträgt. Interessanterweise stellt die zweite Sakkade dennoch eine echte Korrektur des Fehlers der ersten dar, denn ihre Größe richtet sich nach der Größe des soeben gemachten Fehlers. Die jeweils zweite Sakkade nach dem Fehler landet an etwa derselben Stelle unabhängig davon, wie groß die falsche Sakkade war. Oft sind die Korrekturzeiten aber länger: sie zeigen meist einen deutliche Häufung bei 100 ms. Dieser Wert ist etwa gleich der mittleren Korrekturzeit von Prosakkaden, die ihr Ziel weit verfehlt haben (große undershoots) und durch eine zweite Sakkade in gleicher Richtung korrigiert werden müssen. Man könnte sagen, dass in diesen Fällen die Korrektursakkade eine Express – Sakkade ist, die durch die erste Sakkade ausgelöst wird. Die Korrekturzeiten können aber noch länger sein und ihre Verteilung erinnert tatsächlich an die der Reaktionszeiten von Prosakkaden in Gap – Bedingungen. Man könnte sagen, dass eine falsche Prosakkade eine natürliche Gap – Bedingung herstellt, weil vor der zweiten Sakkade eine kurze Phase entsteht, in der die Augen nicht aktiv fixiert sind. Die superschnellen Korrekturen allerdings würden in dieses Konzept nicht passen, denn wir wissen bereits und haben es gerade noch einmal betont, dass echte Reaktionszeiten unter 80 ms nicht möglich sind. Dennoch finden wir solch kurze Zeiten, wenn wir uns die Mühe machen, die wenigen Fehler zu beachten und zu analysieren, die die Versuchspersonen uns gelegentlich abliefern. Dazu gehören z.B. die antizipierten Blicksprünge, bei denen die Richtung geraten, und zwar falsch geraten wurde. Auch diese Fehler, gering an der Zahl, werden korrigiert und man kann ihre Korrekturzeit messen. Dabei stellt sich heraus, dass viele von ihnen ebenfalls nach extrem kurzen Zeiten, also schneller als 80 ms, korrigiert werden. Wenn man zusätzlich anschaut, wann die Korrektur gemessen vom Zeitpunkt des Erscheinens des Blickziels passiert, so zeigt sich merkwürdigerweise, dass die Korrekturen fast alle zum selben Zeitpunkt beginnen, nämlich etwa 100 ms nach dem Erscheinen des Zielreizes. Es handelt sich also um Express – Sakkaden, die der Zielreiz selbst ausgelöst hat, vor denen aber dennoch zunächst eine Sakkade stattfand. Dieses Phänomen wird als „Sekundäre Express – Sakkade“ bezeichnet. 9.14.4 Häufigkeit der Korrekturen Es erscheint uns als selbstverständlich, dass ein Fehler in der Antisakkaden – Aufgabe immer und prompt mit einer zweiten Sakkade korrigiert wird. Dies stimmt auch, nämlich bei 98% der Fälle und nur bei gesunden Menschen zwischen 20 und 30. Kinder , insbesondere legasthenische Kinder und Jugendliche, sowie ältere Menschen machen nicht nur mehr Fehler, sondern sie korrigieren sie auch seltener und nach längeren Korrekturzeiten. Seite 65 9.15 Hinweisreize in der Antisakkaden – Aufgabe Aus den Versuchen mit Hinweisreizen verschiedener Vorlaufzeiten haben wir gelernt, dass es mindestens zwei Komponenten der Aufmerksamkeit geben muss, von denen die eine zwar langsam, aber willentlich und andauernd steuerbar ist, die andere dagegen schnell und automatisch und nur kurz wirksam wird. Jetzt stellen wir die Allgemeingültigkeit dieses im Grunde einleuchtenden Konzepts auf die Probe, in dem wir die Antisakkaden – Aufgabe benutzen. Wir wissen, dass besonders unter Gap – Bedingungen Fehler auftreten, weil der Reiz Reflexe auslöst, die nicht immer unterdrückbar sind. Wir können nun einen kurzen Hinweisreiz verwenden, um die Seite und den Ort zu kennzeichnen, wohin die Antisakkade gemacht werden soll, also einen in Bezug auf die Antisakkade validen Hinweisreiz. Damit ist gemeint, dass der Hinweisreiz tatsächlich die Seite und den Ort anzeigt, zu der die Antisakkade gemacht werden muss. Reiz Fixationspunkt GAP Hinweisreiz Zeit Prosakkade Hinweisreiz Antisakkade Fixationspunkt Reiz Abbildung: Schema der Antisakkaden – Aufgabe mit Hinweisreiz Oben ist der zeitliche Ablauf gezeigt, unten die räumliche Anordnung. Zuerst wird in der Mitte auf den Stern fixiert. Der Hinweisreiz ist ein Stern, der antisakkadenauslösende Reiz besteht aus einem Tau (T) mit gleicher Pixelanzahl in allen Richtungen. Grafik aus Blickpunkte von Burkhart Fischer. 9.16 Testaufbau – Testablauf Der Antisakkadenversuch stellt eine besondere Herausforderung an unser visuomotorisches System dar. Es war für uns nicht nur wichtig, Bestätigungen für Seite 66 bereits vorangegangene Untersuchungen ähnlicher Art zu bekommen, sondern unsere Probanden auch einer Anstrengung auszusetzen, die mit anderen von uns verwendeten Test überprüfbar waren. Das von uns verwendete Gerät Fix-Train der Firma Optom B.B.L. Fischer kann sowohl für Test, aber auch Trainingszwecke verwendet werden. Der Antisakkadenversuch im Modus Test, wurde von uns auf höchster Schwierigkeitsstufe verwendet. D.h., dass der Stern an erster Stelle 160ms das Tau (T) an zweiter Stelle 150ms sichtbar war. Die bildliche Darstellung entspricht dem im Schema der Antisakkaden – Aufgabe dargestellten Abbildung. Über den Testablauf bzw. die Anweisungen an den Probanden siehe nachfolgende Anweisung – Sakkadentest und Messprotokoll. Einteilung unserer Probanden: 1. Gruppe 100 2. Gruppe 200 3. Gruppe 300 Anamnese Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Pac Man Spiel Text Abschreiben Moorhuhnjagd Spiel KLT Test Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Anamnese Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Pac Man Spiel Visualtraining Text Abschreiben Visualtraining Moorhuhnjagd Spiel KLT Test Visualtraining Anamnese Messung der FVF Antisakkadentest optometrische Messungen Pac Man Spiel Text Abschreiben Moorhuhnjagd Spiel KLT Test Visualtraining Messung der FVF Antisakkadentest Messung der FVF optometrische Messungen Antisakkadentest optometrische Messungen Seite 67 Arbeitsanweisung Sakkaden-Test Dem Probanden wurde das Gerät zur sofortigen Anwendung folglich vorbereitet: 1.) Modus: Test 2.) Schwierigkeitsstufe: 4 (höchste Stufe*) 3.) Testart: Antisakkaden 4.) Hinweis an den Probanden: Sie sehen bei diesem Test immer einen Stern (✳), der aus der Mitte nach R oder L springt oder aber auch in der Mitte bleibt. Sekundenbruchteile später erscheint entweder R, L oder in der Mitte folgendes Zeichen (⊥). Ihre Aufgabe besteht darin, die Richtung in der der Zapfen dieses Zeichens zuletzt gezeigt hat, mit den Pfeiltasten (↑↓←→) anzugeben. Die jeweilige Pfeiltaste bitte 2x betätigen. Das Programm beginnt mit 5 Testreizen und geht dann zu den 50 Prüfreizen über. * Stufe 4 bedeutet: Der Stern (✳) wird durchschnittlich 160 ms dargeboten, der Zapfen (⊥) 150 ms. Seite 68 SAKKADENMESSPROTOKOLL Führungsauge 101.) Sakkadenmessung 1 mittlere Reaktionszeit in ms 102.) Reize L richtig 104.) mittl. Abweichung in ms 103.) Reize Mitte richtig 105.) Reize R richtig 106.) Sakkadenmessung 2 mittlere Reaktionszeit in ms 107.) Reize L richtig 109.) mittl. Abweichung in ms 108.) Reize Mitte richtig 110.) Reize R richtig 111.) Sakkadenmessung 3 mittlere Reaktionszeit in ms 112.) Reize L richtig 114.) mittl. Abweichung in ms 113.) Reize Mitte richtig 115.) Reize R richtig 116.) Zur Auswertung und Ergebnisinterpretation siehe Kapitel Auswertungen. Literaturverzeichnis: Burkhart Fischer Blickpunkte; Neurobiologische Prinzipien des Sehens und der Blicksteuerung 1999Verlag Hans Huber, Bern. Seite 69 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 10. Visualtraining 10.1 Vorwort 10.2 Entwicklung des Sehens beim Menschen 10.3 Störung der Entwicklung 10.4 Mögliche Fehlsichtigkeiten des Auges 10.4.1 Bildlagefehler 10.4.2 Nicht austrainierte Augenmotorik 10.5 Angelernte Verhaltensmuster 10.6 Entwicklung eines Sehproblems 10.7 Was könnte man tun um das Sehproblem zu lösen 10.8 Anwendungsgebiete des Visualtrainings 10.9 Warum Visualtraining 10.9.1 Anatomie 10.9.1.1 Augenlider 10.9.1.2 Die Hornhaut 10.9.1.3 Die Ernährung der Hornhaut 10.9.1.4 Der Tränenapparat 10.9.1.5 Der Tränenfilm 10.9.1.6 Tränenflüssigkeit 10.9.1.7 Akkommodation 10.9.1.8 Augenmuskeln 10.9.1.9 Muskelfunktionen 10.9.1.10 Nervenversorgung der Augenmuskeln 10.10 Beschwerden bei der Naharbeit 10.10.1 Ursachen für verminderten Lidschlag beim Naharbeiten 10.10.2 Bindehautentzündung 10.10.3 Kontaktlinsen und Naharbeit 10.10.4 Kopfschmerzen, verschwommen Sehen, Doppelbilder 10.10.5 Rötungen 10.11 Augenübungen 10.11.1 Augen ganz weich werden lassen 10.11.2 Grimassen schneiden 10.11.3 Abschirmen – Palmieren 10.11.4 Lidschlagübung 10.11.5 Aufweckübung (Regen auf die Augen) Seite 71 Seite 73 Seite 73 Seite 74 Seite 74 Seite 75 Seite 75 Seite 75 Seite 76 Seite 77 Seite 77 Seite 77 Seite 77 Seite 79 Seite 80 Seite 81 Seite 81 Seite 82 Seite 82 Seite 82 Seite 83 Seite 84 Seite 84 Seite 84 Seite 85 Seite 85 Seite 86 Seite 86 Seite 86 Seite 86 Seite 87 Seite 88 Seite 89 Seite 90 Seite 45 10.1 Vorwort Unser Ziel war es, mit Hilfe von Visualtraining, die Naharbeit und den damit verbundenen Nahsehstress zu vermindern. Und dies auch objektiv zu beweisen. Unter Visualtraining versteht man Sehübungen zur Verbesserung des Leistungsvermögens und zur Abwehr von Sehstress in den Fällen, in welchen ein gesundes Auge gegeben ist. Hinter dem Begriff Training steht die Gesamtheit aller Maßnahmen zur gezielten Steigerung des Leistungsvermögens. In unserem Projekt ist der Begriff Training etwas anders zu definieren. Da auf jedes Training eine Ruhephase folgen sollte, könnte man unser Visualtraining auch als Visualruhe bezeichnen. Natürlich stimmt diese Aussage nicht ganz, da auch Entspannungsübungen sehr wohl mit Training speziell mit Visualtraining in Verbindung gebracht werden müssen. Nur sollte auch der Nahsehstress als Visualtraining betrachtet werden. Unser Ziel war es die Naharbeit mittels Entspannungsübungen zu erleichtern. Entspannungsübungen sind ein Teil des Visualtrainings. Um mit der Probandengruppe effizient und konkret arbeiten zu können war es notwendig die Übungen auf die uns am wichtigsten zu begrenzen. Wir entschieden uns in erster Linie für Entspannungsübungen, da die Augen durch die vorangegangene Naharbeit ohnehin genug belastet waren. In der Praxis bietet Visualtraining sehr viel mehr Übungsmöglichkeiten. Entwicklungsübungen, Aufweckübungen, Übungen zum erweitern der Freiräume sind nur einige davon. Ob Visualtraining durchgeführt wird hängt in erster Linie von der Motivation des Probanden ab, sehr hilfreich ist es wenn der Proband selber Verbesserungen verspürt. Weiters dürfen die Übungen nicht zu schwierig gestaltet sein, da die Probanden sie sonst ablehnen. Ob Visualtraining in der Lage ist eine vorhandene Fehlsichtigkeit wegzutrainieren soll hier nicht behandelt werden. Vielmehr ist von Bedeutung ob Visualtraining die Leistungsfähigkeit erhöht bzw. länger aufrecht erhält. Fehlsichtigkeiten wegzutrainieren ist meiner Meinung nach nicht Aufgabe des Visualtrainings. Visualtraining sollte vielmehr den Umgang mit Fehlsichtigkeiten erleichtern, typische Verhaltensmuster der Probanden verändern, sofern dies notwendig ist, und das Bewusstsein am Sehen erhöhen. Wie Visualtraining praktiziert wird, ist unterschiedlich und hängt von den jeweiligen Berufsgruppen ab. Man unterscheidet dabei nach der Zusammenarbeit mit dem Probanden. (siehe Tabelle 1) Wichtig ist das Visualtraining nicht als „Nebenprodukt“ der Refraktion gesehen wird, sondern als gleichwertiger Partner. Dem Kunden zwei Augenübungen zu erklären ohne genau über seine Sehsituation bescheid zu wissen, ist sinnlos. Daher sollte Visualtraining nur von Menschen weitergegeben werden, welche auch selber vollkommen davon überzeugt sind. Seite 71 Orthoptik / Pleoptik Visualtraining Sehübungen nach Bates Behandlungsübungen am Patienten Übungen des probanden selbst, Zusammenarbeit mit dem Probanden Lainübungen ohne fachliches Konzept Ursprung: Entwickelt auf der Grundlage der Idee zu schwacher Augenmuskeln Ursprung: Entwickelt auf der Grundlage der normalen Entwicklung und Physiologie des gesunden Auges Ursprung: Entwickelt auf der Grundlage des Glaubens, man könnte Fehlsichtigkeiten forttrainieren Ziel: Beseitigung von Schwachsichtigkeit und Schielen, Wiederherstellung gleichwertigen simultanen Binokularsehens Ziel: Erleichterung der Umstellung auf eine neue Korrektion, bessere ausnützung des vorhandenen, natürlichen Sehens, bestmögliche Sehfitness, stressfreies Sehen Ziel: Beseitigung von Kurzsichtigkeit, Astigmatismus, Schielen.... Praktiker: Mediziner, medizinische Hilfskräfte Praktiker: Augenoptiker – Optometristen Praktiker: Laien Vorraussetzungen: Behandlungsbedürftige Mängel des Binokularsehens Voraussetzungen: Vorhandenes, im Rahmen der Norm liegendes Binokularsehen, normaler Visus, gesundes Auge Vorraussetzungen: Fehlsichtigkeit?? Tabelle 1: Übersicht Sehübungen, aus Neues Optiker Journal, Serie Teste zum Aufspüren von motorisch bedingten visuellen Wahrnehmungsstörungen Visualtraining verbindet das Auge mit dem Kopf. Natürlich beginnt alles Sehen im Auge, daher ist auch die Refraktion und Sehanalyse wichtig für das Visualtraining. Sie beschreiben die Verhältnisse im Auge. Die Einstellung der Optik wird jedoch vom Gehirn aus gesteuert, und unterliegt nicht dem Willen. Visualtraining setzt sich mit dem Gehirn und seiner Interpretationsfähigkeit auseinander, wichtig dabei ist das Reize vom Auge ins Gehirn gelangen, umgekehrt das Gehirn jedoch Reize ins Auge genauso sendet. Da beide Augen als Einzelorgane wirken, also nicht miteinander verbunden sind um ihre Bewegungen abzugleichen, ist das Gehirn als Koordinator und Reizgeber von besonderer Bedeutung. Die Reizweiterleitung vom Gehirn ins Auge erfolgt durch das autonome und das dem Willen unterworfene Nervensystem. Seite 72 Diese beiden Systeme müssen optimal miteinander arbeiten um ein optimales Sehen aufrecht zu erhalten. Visualtraining versucht Differenzen zwischen den beiden Nervensystemen aufzuzeigen und nach Möglichkeit zu beseitigen. 10.2 Entwicklung des Sehens beim Menschen Tabelle 2 zeigt eine Übersicht über die Entwicklungsstadien des Auges ab der Geburt, eingeteilt nach den Lebenswochen. Entwicklung des Sehens beim Menschen 50 45 40 35 30 Lebenswochen 25 20 15 10 5 0 R1 1 2 3 4 5 6 7 Einsammeln von Erfahrungen nach der Geburt 1.) monok. Folgebewegung auf Licht 2.) Konvergenz 3.) Akkommodation – Konvergenz Verband 4.) Monokulare Fixation 5. )Binokulare Fixation 6.) 7.) 8.) 9.) 10.) 8 9 10 aktive Entwicklung Hand Auge Koordination Fusion Stereopsis Verfolgung von Formen Erkennung von Formen Tabelle 2, aus Neues Optiker Journal, Serie Teste zum Aufspüren von motorisch bedingten visuellen Wahrnehmungsstörungen 10.3 Störungen der Entwicklung Der Mensch erlernt alle Fähigkeiten welche ein „Sehen“ garantieren während der Kindheit. Nun könnte man sich vorstellen das eine der vielen notwendigen Fähigkeiten aus irgendeinem Grund nicht oder nur unvollständig erlernt wurde und deshalb unreif ist. Ist dies der Fall müsste ein Visualtraining dort beginnen, wo die Entwicklung steckengeblieben ist. Hierfür kommen Entwicklungsübungen zum Einsatz. Entwicklungsübungen wiederholen die wichtigsten Stadien der Entwicklung hinsichtlich der Motorik des Körpers und des Sehens. Dadurch erlernt der Proband die nicht vorhandene Fähigkeit, und ist in der Lage sein Sehen dadurch zu verbessern. Ein weiteres Beispiel wie sehr die Entwicklung des Körpers Einfluss nimmt auf unser Sehen ist die Theorie zur Entwicklung der Myopie. Hier wird die natürliche Entwicklung des Sehens durch unnatürliche Sehsituationen beeinflusst. Kinder sind in zunehmenden Maße durch Sehaufgaben im Nahbereich belastet. Ob dies nun durch stundenlanges Game Boy spielen oder durch die immer höheren Anforderungen in der Schule erfolgt ist sekundär. Wichtig ist das es erfolgt. Die Augen werden zur Akkommodation gezwungen um das Sehen in die Nähe aufrecht zu erhalten. Über einen längeren Zeitraum gesehen wird die Akkommodation zum Seite 73 „Normalzustand“, leider bringt sie den Nachteil mit sich, dass sie sehr viel Energie benötigt und deshalb für unser visuelles System anstrengend ist. Das Gehirn versucht diese Anstrengung des Auges zu vermindern. Am einfachsten lösbar ist das Problem indem das Gehirn die notwendige Akkommodation reduziert. Da die Sehaufgabe vom Gehirn nicht beeinflusst werden kann muss die Situation im Auge verändert werden. Am einfachsten geschieht dies wenn das Auge an Länge zunimmt. Das Gehirn beeinflusst die Wachstumsphase, und lässt das Auge so lange wachsen bis keine Akkommodation zum Nahsehen mehr notwendig ist. Das Auge wurde dadurch Myop. Ein optimaler Zustand für das häufig vorkommende Sehen in die Nähe. Für das Sehen in die Ferne ist dieser Zustand leider nicht zufriedenstellend. Aus diesen Beispielen ist ersichtlich wie wichtig es ist die gesamte „Sehgeschichte“ des Probanden zu kennen bzw. zu erfragen. Eine Refraktionsbestimmung alleine genügt bei weitem nicht, um jeden Kunden optimal zu versorgen. Erst das Zusammenwirken von Sehanalyse mit Refraktion und Visualtraining ermöglicht eine optimale Versorgung des Probanden. Ob und wann Visualtraining angewendet werden soll hängt grundsätzlich vom vorliegenden Problem ab. Als Voraussetzung gilt natürlich das Erkennen des Problems durch den Prüfer. 10.4 Mögliche Fehlsichtigkeiten des Auges 10.4.1 Bildlagefehler a.) axialer Bildlagefehler Der axiale Bildlagefehler beschreibt die Kurz- bzw. Weitsichtigkeit des Auges. Ist das Auge im Vergleich zum Brechwert seines dioptrischen Systems zu lang, so liegt eine Kurzsichtigkeit (Myopie) vor. Ist das Auge jedoch zu kurz im Vergleich mit seinem dioptrischen System so spricht man von Weitsichtigkeit (Hyperopie). Myopes Auge Hyperopes Auge F` F` Unscharfer Streukreis auf der Netzhaut b.) meridonaler Bildlagefehler Beschreibt den Astigmatismus. Ein Astigmatismus liegt vor, wenn die Fernpunktrefraktion in zwei zueinander senkrecht stehenden Hauptschnitten unterschiedlich ist. So bildet ein astigmatisches Auge einen Punkt nicht als solchen ab, es entstehen zwei Brennlinien auf der Netzhaut. Man bezeichnet die Brennlinien auch als Sturmsches Konoid. Objekt Bild Seite 74 c.) lateraler Bildlagefehler Beschreibt die Heterophorie. Heterophorien sind Abweichungen des Augenpaares von der Sollstellung, die Abweichung wird jedoch durch die fusionelle Vergenz ausgeglichen. Heterophorien sind daher unsichtbar. Ein Stellungsfehler ist nur dann eine Heterophorie wenn Simultansehen mit Fusion vorliegt. 10.4.2 Nicht austrainierte Augenmotorik Fixationsstörungen einschließlich Akkommodationsstörungen. 10.5 Angelernte Verhaltensmuster a) Die erhöhten Sehanforderungen, welche durch die Naharbeit entstanden sind, führen zu Anpassungsschwierigkeiten des visuellen Systems. Leider hat sich der menschliche Organismus an diese Sehanforderungen, bis heute nicht genügend angepasst. b) Zwei Nervensysteme wirken auf das Sehen: 1.)Motorisches System im Konvergenzverhalten. Dient zum Suchen und Festhalten eines Bildes, und wird durch die schnell arbeitende, beeinflussbare, quergestreifte äußere Augenmuskulatur erledigt. 2.) Vegetatives Nervensystem im Akkommodationsverhalten. Dient zur Unterscheidung und Definition des Bildes, und wird durch die langsam arbeitende, glatte, nicht beeinflussbare innere Augenmuskulatur erledigt. c) Beide Systeme sind im Akkommodations- und Konvergenzverhalten gezwungen „simultan und harmonisch“ zu arbeiten. Bei Ungleichgewicht kommt es zu Kompromissen zwischen den beiden Nervensystemen, um das Sehen aufrechtzuerhalten. Diese Kompromisse können für den Organismus befriedigend sein oder auch nicht. Diese Kompromisse nennt man SEHGEWOHNHEITEN. d) Sehgewohnheiten gewöhnt sich niemand an um Probleme zu bekommen, im Gegenteil. Sehgewohnheiten erlernt man um besser zu funktionieren. Sie führen nach längerer Zeit jedoch zu anderen Problemen im Organismus. 10.6 Entwicklung eines Sehproblems Die Entwicklung kann in drei Stufen unterteilt werden: In der ersten Stufe besteht eine funktionelle Störung die sich von selber wieder regeneriert. In der zweiten Stufe erkennt man Symptome und kann sie messen. In der dritten Stufe kommt es zu Strukturveränderungen die nicht in allen Fällen reversibel sind. Die folgende Tabelle Seite 75 zeigt uns in wie weit sich die unterschiedlichen Stufen, bei der Entwicklung eines Sehproblems, auf das Sehen und auf weitere Körperfunktionen auswirken. Beeinträchtigungsstufen Medizin (Stephenson) des Sehens 1.) Neurologisch Funktionelle Beeinträchtigung Sehen 2.)Neuromuskulär Refraktionsfehler vorhanden aber noch reversibel 3.)Muskulär Körperhaltung (Harmon) Sehr reversibel, keine erkennbaren Symptome Definitive Noch Veränderungssymptome reversibel, erste erkennbare Symptome Strukturveränderungen In zugänglichen Fällen reversibel Das visuelle System arbeitet als sei es myop Verfestigte Strukturen, Veränderungen sichtbar und selten reversibel 10.7 Was könnte man tun um das Sehproblem zu lösen? In unserem Projekt wird die Lösung von Sehproblemen nicht behandelt. Wir glauben das natürliche Verhältnisse am meisten Aussagekraft für dieses Projekt haben. Daher wurde jeder Proband mit der optischen Korrektur vermessen mit der er auch üblicherweise seine Naharbeit verrichtet. Trotzdem einige Hinweise zum Lösen der Sehprobleme: a) Beurteilen und einteilen des Sehproblems. b) Optische Korrektur: Wenn es sich um ein einfaches Sehproblem handelt und der gewohnte Seheindruck durch die Korrektur wiederhergestellt ist. c) Optische Korrektur und Visualtraining: Wenn ein komplexeres Sehproblem vorliegt. Das visuelle Problem schon über längere Zeit besteht und die Wahrnehmungsfähigkeit bereits verringert hat. So muss die grundlegende Sehfähigkeit erst wieder erlernt werden bevor eine optische Korrektur gemacht wird. d) Nur Visualtraining: Wenn es sich um ein komplexeres Sehproblem handelt. e) Medizinische oder Orthoptische Behandlung Seite 76 10.8 Anwendungsgebiete des Visualtrainings 1.) Trainieren von gleitenden Blickbewegungen und Blicksprüngen und damit Vermeidung unnötiger Blickbewegungen. 2.) Bei Abgabe von Sehhilfen mit veränderten Korrektionswerten: a) Umstellung der Motorik auf neue Ausgleichswerte b) Umstellung der Motorik an Mehrstärkenbrillen bzw. Mehrstärkenlinsen 3.) Erfüllung des Wunsches, das Sehen noch besser nutzen zu wollen, um leistungsfähiger zu sein. 4.) Entspannungstraining um über eine längere Zeitspanne optimales Sehen aufrecht zu erhalten. 10.9 Warum Visualtraining Um diese Frage zu beantworten müssen zuerst die anatomischen Zusammenhänge erklärt und die Frage nach den Beschwerden bei der Naharbeit gestellt werden. Grundsätzlich lässt sich sagen, das alles was der Mensch kann sich durch Training noch weiter verbessern lässt, und so kann Visualtraining auch als „Sehfitness“ bezeichnet werden. Es ist nie etwas so gut, als das man es nicht besser machen könnte. Jede Art von Training oder Lernen führt zu einer Weiterentwicklung des Organismus. 10.9.1 Anatomie Die Beschreibung der Anatomie beschränkt sich auf jene Bereiche des vorderen Augenabschnittes, der für die Naharbeit von Bedeutung ist. 10.9.1.1 Augenlider Die Augenlider sind zwei spezialisierte, bewegliche Hautfalten die den vorderen Bereich der Orbita abschließen und eine wichtige Schutzfunktion für den vorderen Augenabschnitt besitzen. Sie bestehen aus vier Schichten: 1.) der äußeren Haut mit wenig daruntergelegenem Gewebe; 2.) einem ringförmigen Muskel 3.) dem festen Gerüst der Lider, welches der Tarsus bildet. Er besteht aus derben Bindegewebe mit eingeschlossenen Meibomschen Talgdrüsen 4.) der innersten Schicht aus fest mit dem Tarsus verbundener Bindehaut. Seite 77 Abb. aus Maidowsky, Anatomie des Auges Die Lidmuskeln 1.) Musculus orbicularis oculi oder Lidschließmuskel. Ein flacher Ringmuskel welcher vom VII. Hirnnerv, dem Nervus Facialis innerviert wird. 2.) Musculus levator palpebrae superior oder Oberlidheber. Sein Ursprungsort liegt oberhalb des Zinnschen Ringes von welchem aus er oberhalb des oberen geraden Augenmuskels (Siehe Kapitel Augenmuskeln) liegend nach vorne zieht. Innerviert wird er durch einen Nervenzweig, der vom III. Hirnnerv, dem Nervus Oculumotorius, abstammt. 3.) Müllersche Lidmuskel: Dieser Muskel wird durch sympathische Nervenfasern innerviert, diese kommen von Zweigen des III. Hirnnervs, dem Nervus Oculumotorius. Der Muskel stellt den Tonus bzw. die Ruhelage des Oberlides ein. Musculus levator palpebrae superior Musculus orbicularis oculi Müllerscher Lidmuskel Abb. aus Maidowsky, Anatomie des Auges Seite 78 Die Lidspalte Als Lidspalte bezeichnet man den Abstand des Oberlides vom Unterlid. Das Oberlid bedeckt die Cornea ca. 2 bis 4 mm, das Unterlid hingegen verläuft knapp unterhalb des Cornearandes. Cilien (Wimpern) Sie sind in 3 unregelmäßigen Reihen angeordnet und befinden sich sowohl am Oberlid wie auch am Unterlid. Am Oberlid zählt man zwischen 100 und 150, am Unterlid circa die Hälfte. Die Lebensdauer der Wimpern beträgt drei bis fünf Monate, danach werden sie erneuert. Bis sie ihre normale Länge erreicht haben, benötigen sie eine Zeit von ca. 10 Wochen. 10.9.1.2 Die Hornhaut (Cornea) Bei der Cornea handelt es sich um die erste optisch brechende Schicht. Sie ähnelt einem Uhrglas. Verbindet sich mit einem leichten Übergang, dem Limbus mit der Sklera. Die Hornhaut ist durchsichtig und gefäßfrei und lässt Licht ungehindert weiter in den Augapfel. Der Aufbau besteht aus 5 Schichten. Von vorne nach hinten betrachtet sind dies: 1. Epithel 2. Bowman´sche Membran 3. Stroma 4. Descement´sche Membran 5. Endothel Abb. aus Maidowsky, Anatomie des Auges zu 1.) Das Epithel Das Hornhautepithel ist ein unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel, und kann als Fortsetzung der Bindehaut gesehen werden. Es besteht aus 5 bis 7 Zelllagen. Aufgrund der Zellform lassen sich drei Schichten voneinander unterscheiden. Die unterste Schicht wird Basalschicht genannt und besteht aus einer Lage hochprismatischer Zellen, die sehr große Kerne aufweisen. In der Basalschicht finden fortlaufend Mitosen statt. Die entstandenen neuen Zellen wandern langsam zur Hornhautvorderfläche und ersetzen die dort abgeschliffenen Zellen. Die mittlere Epithelschicht wird aus zwei bis drei Lagen rundlicher Zellen gebildet. Auch in dieser Schicht finden Mitosen statt. Die oberflächliche Zellschicht setzt sich aus zwei bis drei Lagen stark abgeflachter Zellen zusammen. Auch die Zellkerne sind in diesen Schichten stark abgeflacht. Zum Durchwandern der Epithelschicht brauchen die Zellen vier bis acht Tage, dabei werden die Zellen zu Zellverbindungen (Desmosen) abgebaut und immer wieder neu aufgebaut. Seite 79 Regeneration des Epithels Das leicht verletzbare Epithel zeigt sehr schnelle und gute Regenerationsfähigkeit. Kleine oberflächliche Beschädigungen werden innerhalb weniger Stunden wiederhergestellt. Der Wiederaufbau der gesamten Epithelschicht würde 7 Tage brauchen. zu 2.) Die Bowman´sche Membran Die Bowman´sche Membran erscheint als Strukturloses Band ohne Zellen. Die vordere Fläche zum Epithel hin ist scharf abgegrenzt, die Hinterseite geht kontinuierlich ins Stroma über. Die Fibrillen dieser Membran können mit denen des Stromas gleichgesetzt werden sind jedoch etwas dünner. Bei Verletzungen ist die Bowman´sche Membran nicht in der Lage zu regenerieren, zeigt jedoch eine gute Widerstandsfähigkeit. zu 3.) Das Hornhautstroma Das Stroma nimmt 9 Zehntel der gesamten Hornhautdicke ein. Es besteht aus Fasern, Zwischensubstanz und zwischen den Fasern eingelagerten Bindegewebszellen. Durch den niedrigen Wassergehalt erreicht die Hornhaut ihre Transparenz. zu 4.) Die Descement´sche Membran Die Descement´sche Membran ist dünner als die Bowman´sche Membran und besitzt einige elastische Fasern. Ansonsten ist der Aufbau ähnlich dem der Bowman´schen Membran. Die Desceman´tsche Membran ist Widerstandsfähig gegenüber Infektionen, chemischen Substanzen und Verletzungen. Sie bildet die letzte Schranke vor dem Endothel. zu 5.) Das Endothel Das Endothel bildet den Abschluss nach innen. Es besteht aus einer einzigen Epithelschicht die sehr locker aufgebaut ist, eine hexagonale Zellstruktur hat und 5 µm dick ist. 10.9.1.3 Die Ernährung der Hornhaut Da in der Hornhaut keine Blutgefäße vorhanden sind erfolgt die Ernährung von außen über verschiedene Systeme. • • • Kammerwasser Randschlingennetz Tränenflüssigkeit Aus dem Kammerwasser wird Glucose entnommen. Die Glucose dient als Energielieferant. Der zum Abbau von Glucose notwendige Sauerstoff wird von der Tränenflüssigkeit aus der Luft entnommen und weiter an die Cornea geliefert. Aus den Stoffen Glucose und Sauerstoff wird Energie (ATP) gewonnen. Seite 80 10.9.1.4 Der Tränenapparat Der Tränenapparat besteht aus einem Tränenbildenden Teil und einem tränenableitenden Teil. Der tränenbildende Teil setzt sich aus Haupttränendrüse oder Glandula lacrimalis und den kleineren akzessorischen Tränendrüsen zusammen. Die Glandula lacrimalis befindet sich am oberen und temporalen Augenhöhlenrand. Sie hat mehrere Ausgänge die in die obere Umschlagsfalte oder Fornix münden. Die akzessorischen Tränendrüsen befinden sich an der Innenseite der Lider. Der tränenableitende Teil besteht aus: 1. Tränenpünktchen oder Punktum lacrimalis, welche an den Lidwinkeln liegen 2. Tränenkanälchen oder Canaliculus oben und unten 3. Dem gemeinsamen Tränenkanälchen 4. Dem Tränensack oder Saccus lacrimalis 5. Dem Tränennasengang oder Ductus nasolacrimalis Abb. aus Reinhard Burk und Annelie Burk, Augenheilkunde für Station, Ambulanz, Praxis 10.9.1.5 Der Tränenfilm Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten: • Lipidschicht (Fettschicht) • Wässrige Schicht • Muzinschicht (Schleimschicht) Seite 81 Die Lipidschicht wird aus den Meibom- und teilweise aus den Zeiss- und MollDrüsen gebildet. Sie ist die oberste Schicht des Tränenfilms und soll eine zu schnelle Verdunstung verhindern. Die mittlere wässrige Schicht wird aus den akzessorischen Tränendrüsen gebildet. Die Muzinschicht wird von den Becherzellen der Bindehaut produziert und wandelt die an sich hydrophobe Cornea in eine hydrophile Oberfläche um. Der Tränenfilm überzieht Cornea und Bindehaut für ca. 20 Sekunden, dann reist er auf und löst einen reflektorischen Lidschlag aus. 10.9.1.6 Tränenflüssigkeit Die Aufgaben der Tränenflüssigkeit sind sehr vielfältig, sie reinigt das Auge und entfernt kleine Fremdkörper aus dem Auge. Zudem glättet sie die Oberfläche der Cornea und enthält die sehr wichtige Substanz Lysozuym, welche Bakterizid wirkt. Für Transparenz und Ernährung ist die Tränenflüssigkeit von enormer Bedeutung, denn durch die Tränenflüssigkeit wird die Hornhaut mit dem nötigen Sauerstoff versorgt. 10.9.1.7 Akkommodation Akkomodation ist die Fähigkeit des Auges verschiedene Gegenstandsweiten auszugleichen und ein scharfes Bild auf der Netzhaut erzeugen. Dies geschieht durch Krümmungsveränderungen der Augenlinse. Die Krümmungsveränderung beruht auf einem komplizierten Zusammenspiel zwischen Augenlinse und Ciliarmuskel. Die Linse hat das natürliche Bestreben sich abzukugeln und damit die höchste Brechkraft zu erreichen. Sie ist jedoch an Ciliarfäden (Conulabändern) am ringförmigen Ciliarmuskel aufgehängt. Der nicht kontrahierte Ciliarmuskel wird durch seine Befestigung an der inneren Augenhaut nach hinten gezogen, strafft dadurch die Ciliarfäden und diese wiederum die Linse. Erst wenn der Ciliarmuskel sich kontrahiert und damit nach vorne schiebt, lockert sich die Spannung der Conulabänder, und die Linse kann sich entsprechend ihrer natürlichen Tendenz abkugeln. Nahsehen ist immer mit Kontraktion des Ciliarmuskels verbunden und deshalb anstrengender als die Fernsicht. Entspannende Augenübungen wirken in diesem Bereich besonders gut. 10.9.1.8 Augenmuskeln Zur Bewegung des Augapfels dienen vier gerade und zwei schiefe Muskeln. Die vier geraden Muskeln sind: • Musculus rectus superior (gerader oberer Augenmuskel) • Musculus rectus inferior (gerader unterer Augenmuskel) • Musculus rectus medialis (gerader innerer Augenmuskel) • Musculus rectus lateralis (gerader äußerer Augenmuskel) Die zwei schrägen Augenmuskeln sind: • Musculus obliquus superior ( schiefer oberer Augenmuskel) • Musculus obliquus inferior (schiefer unterer Augenmuskel) Seite 82 Die vier geraden Muskeln haben ihren Ursprung in der Tiefe der Augenhöhle im Annulus von Zinn, einem bindegewebsähnlichem Ring. Der obere schräge Augenmuskel entspringt in der Knochennaht von Stirn- und Siebbein etwas oberhalb und nasal des Annulus von Zinn und verläuft zunächst nach vorne. Er passiert die Trochlea, eine knorpelige Rolle, und kehrt dabei seine Verlaufsrichtung um. Er inseriert seitlich am oberen, hinteren Augapfel unterhlab des Musculus rectus superior. Der untere schräge Augenmuskel hat seinen Ursprung am unteren Orbitarand, und inseriert am unteren, hinteren Augapfel. Abb. aus Maidowsky, Anatomie des Auges 10.9.1.9 Muskelfunktionen • • • • • • Bewegung des Augapfels nach außen: durch den Musculus rectus lateralis Bewegung des Augapfels nach innen: durch den Musculus rectus medialis Bewegung des Augapfels nach oben: in erster Linie durch den Musculus rectus superior. Die Hebung ist jedoch auch eine wichtige Nebenfunktion des Muskulus obliquus inferior. Bewegung des Augapfels nach unten: in erster Linie durch den Musculus rectus inferior. Die Senkung ist jedoch eine wichtige Nebenfunktion des Musculus obliquus superior. Einwärtsdrehung des Augapfels: durch den Musculus obliquus superior Auswärtsdrehung des Augapfels: durch den Musculus obliquus inferior Abb. aus Reinhard Burk und Annelie Burk, Augenheilkunde für Station, Ambulanz, Praxis Seite 83 10.9.1.10 Nervenversorgung der Augenmuskeln Die Nervenversorgung erfolgt über drei Hirnnerven: • Der dritte Hirnnerv oder Nervus Oculumotorius innerviert den Musculus rectus superior, den Musculus rectus medialis und den Musculus obliquus inferior. • Der vierte Hirnnerv oder Nervus Trochlearis versorgt den Musculus obliquus superior • Der sechste Hirnnerv oder Nervus Abducens versorgt den Musculus rectus lateralis 10.10 Beschwerden bei Naharbeit Als typische Beschwerden beobachtet man: • • • • • • • • • Kopfschmerzen Augenbrennen Rötung Trockenes Auge Doppelbilder Rasches Ermüden Verschwommenes Sehen Druckgefühl Bindehautentzündung Für diese Beschwerden kann es eine Vielzahl von Ursachen geben, die einerseits auf das Umfeld, wie Raumbeleuchtung, Arbeitsabstand, Lichtverhältnisse zurückzuführen sind. Andererseits direkt mit dem Auge verbunden sein können. Als Beispiel sei hier nur der verminderte Lidschlag genannt. Der als häufigste Ursache für Probleme beim Naharbeiten gilt. Verminderter Lidschlag, trockenes Auge und Augenbrennen gehören ohne Zweifel zusammen und wirken sehr komplex aufeinander ein. 10.10.1 Ursachen für verminderten Lidschlag beim Naharbeiten ( Beinhaltet auch Beschwerden über das trockene Auge) Regelmäßiger, vollständiger Lidschluss ist in Bezug auf Benetzung und Sauerstoffversorgung der Cornea sehr wichtig. Durch sehr konzentriertes Arbeiten in der Nähe kommt es zu einer Verminderung der Lidschlaghäufigkeit und vielfach zu unvollständigem Lidschluss. Sehr gut zu beobachten ist dieses Verhalten beim Arbeiten am Bildschirm. Jedes Mal wenn wir den Blick von einem Objekt auf ein anderes richten erfolgt ein reflektorischer Lidschlag, um die beiden Seheindrücke voneinander zu trennen. Durch das Arbeiten in der Nähe kommt es zu einem sehr starren Blick, weil größere Blickbewegungen und Entfernungseinstellungen nicht notwendig sind. Seite 84 Es kommt zum sogenannten „Röhrenblick“, die Lidschlagfrequenz sinkt. Bei jedem Lidschlag wird die Cornea mit frischer Tränenflüssigkeit überzogen. Die verschmutzte Tränenflüssigkeit wird über die Tränenpünktchen und den Tränennasengang abgezogen. Durch den beim Arbeiten in der Nähe entstehenden verringerten und nicht so kräftigen Lidschlag kommt es zu einer schlechten Verteilung des Tränenfilms und zur schnelleren Abtrocknung der Cornea. Dies führt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff, was zu Rötungen oder Reizungen der Cornea führen kann. Die Rötungen entstehen weil die Sklera versucht die Sauerstoffunterversorgung durch eine stärkere Durchblutung auszugleichen. Leider vergeblich. Besteht dieser Zustand über einen langen Zeitraum kann er zu Neovaskularisationen führen. Kontaktlinsenträger sind besonders gefährdet. (siehe Kapitel: Kontaktlinsen und Naharbeit) 10.10.2 Bindehautentzündung (Konjunktivitis) Die Bindehautentzündung kann entweder nichtinfektiös oder infektiös sein. Als Ursache für infektiöse Konjunktivitis kommen Bakterien, Viren oder Mikroben in Frage. Die nichtinfektiöse Konjunktivitis kann durch mechanische und physikalische Reize, Allergien, Stellungsanomalien der Lider und verminderte Tränensekretion entstehen. Sie kann bei der Naharbeit auftreten. Als Kennzeichen beobachtet man: • Rötung • Lichtscheu • Schwellung • Tränen • Sekretion • Neigung zum Lidkrampf • Beidseitiger Befall Die Behandlung der nichtinfektiösen Bindehautentzündung richtet sich jeweils nach der Ursache, die zunächst beseitigt werden muss. Der Optiker kann den Refraktionsfehler und die Heterophorie prüfen und gegebenenfalls korrigieren. Der Kunde sollte jedoch unbedingt den Augenarzt aufsuchen um Allergien, Stellungsanomalien der Lider etc. ausschließen zu können, und um etwaig notwendige Medikamente zu erhalten. 10.10.3 Kontaktlinsen und Naharbeit Dieses Kapitel ist deshalb an dieser Stelle, weil Kontaktlinsentragen sehr viel mit Benetzung und Lidschlag zu tun hat. Bei Trägern von weichen Kontaktlinsen wird der reflektorische Lidschluss unterdrückt, weil die Kontaktlinse ständig das Gefühl vermittelt, dass das Auge mit genug Tränenflüssigkeit versorgt ist. Außerdem nimmt die weiche Kontaktlinse zusätzlich Wasser aus dem Tränenfilm auf, und fördert damit die Austrocknung der Hornhaut noch zusätzlich. Die formstabile Kontaktlinse hingegen fördert das „Starren“ bei der Naharbeit hinsichtlich ihrer leichten mechanischen Reizung. Durch die mechanische Reizung wird der Lidschlag unterdrückt, es kommt zu einer stärkeren Abtrocknung der Cornea. Formstabile Kontaktlinsen nehmen kein Wasser aus dem Tränenfilm auf und sind auf Grund dieser Tatsache besser für die Naharbeit geeignet. Jedoch kommt es bei allen Kontaktlinsen zu einer Verringerung in der Anzahl der Lidschlüsse. Diese Verringerung führt auch zu einer schlechteren Benetzung der Kontaktlinse, und damit zu mehr Ablagerungen auf der Linse. Was wiederum zur Folge hat, dass der Kontaktlinsenträger verschwommen oder trüb sehen kann. Seite 85 10.10.4 Kopfschmerzen, verschwommen Sehen, Doppelbilder Diese Symptome hängen in der Regel mit einer unvollständigen Korrektur der Fehlsichtigkeit des Probanden zusammen. Da in unserem Projekt die habituelle (natürliche) Sehsituation ausschlaggebend ist, und kein Proband mit einer Korrektur seiner Fehlsichtigkeit versorgt wurde, möchte ich hier nicht weiter auf mögliche Fehlsichtigkeiten und deren Korrekturen eingehen. 10.10.5 Rötungen Rötungen können aus sehr vielen Gründen entstehen. Der wohl häufigste Grund für ein gerötetes Auge ist der verminderte Lidschlag bei der Naharbeit. ( Siehe Kapitel: Ursachen für verminderten Lidschlag beim Naharbeiten) Literaturnachweis: (1)Bildschirmarbeitsplatz und Sehtraining Jahresprojekt 1996/1997 (2)Leopold Maurer Schulmitschrift 2001 (3)Gustav Pöltner Schulskripten, Praktische Kontaktlinsenanpassung 10.11 Augenübungen 10.11.1 Augen ganz weich werden lassen Diese Übung dient als Einstiegsübung in unser Entspannungstraining. Sie ist besonders gut geeignet um die Aufmerksamkeit des Probanden auf seine Augen zu konzentrieren. Vielleicht ist es das erste Mal das er seine Augen bewusst zu spüren versucht. Hat ein Kunde noch nie mit Entspannungstraining zu tun gehabt, ist es wichtig ihm die Scheu zu nehmen. Am besten funktioniert dies indem der Proband die Anweisung erhält „Klappen Sie nun Ihre Ohren nach vorne!“, dem größten Teil unserer Probanden ringten wir damit ein Schmunzeln ab, und die Weiterarbeit war leichter möglich. Vermutlich nahm dieser Satz den Druck alles richtig zu machen von unseren Probanden, und sie fühlten sich dadurch wohler. Die Übung dient dem Entspannen der Augenmuskulatur, und dem Entspannen des gesamten Körpers. Der Kunde hat die Möglichkeit bequem zu sitzen und sich ganz auf sich zu konzentrieren. Das dabei auch Muskelverspannungen im Nacken und Rücken gelöst werden ist ein positiver Nebeneffekt. Entspannen und Augen ganz weich werden lassen kann jederzeit und überall angewandt werden, eine Einschränkung auf bestimmte Zeiten bzw. Situationen darf dieser Übung nicht zugemutet werden. Seite 86 Anweisung an den Probanden: • • • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Schließen Sie langsam Ihre Augen und versuchen Sie auf Ihren Atem zu achten. (Drei bis vier Atemzüge) Klappen Sie Ihre Ohren nach vorne und achten Sie nur auf Ihren Atem. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Augen und versuchen Sie die Augen ganz weich werden zu lassen. (ca. 3-4 Atemzüge lang) Strecken Sie sich und lassen Sie die Augen ganz von Alleine wieder aufgehen. Blinzeln Sie mehrmals um die Augen wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. 10.10.2 Grimassen schneiden Diese Übung verwendeten wir in Zusammenhang mit der Übung Augen ganz weich werden lassen. Ziel der Übung ist es die Gesichtsmuskulatur zu entspannen. Um die Entspannung auch für den Kunden spürbar zu machen lässt man zuerst das Gesicht anspannen. Dies geschieht am einfachsten indem der Kunde die Augen fest zukneift und die Zähne fletscht. Danach folgt die langsame vollständige Entspannung der Gesichtsmuskulatur. Diese Übung machte den Probanden sehr viel Spaß, wobei es von Vorteil ist wenn schon ein gewisses Vertrauen zwischen Probanden und Anweiser herrscht. Dies ist in der Praxis jedoch leicht zu erreichen, da ohnehin bei der Sehanalyse sehr viel über den Probanden und sein Sehen gesprochen wurde. Diese Übung sollte als Einstiegsübung für das Entspannungstraining genommen werden. Wie oft sie angewandt wird hängt von der Häufigkeit des Entspannungstrainings ab. Abb. aus Leopold Maurer, Seminarunterlagen Seite 87 Anweisung an den Probanden: • • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Schließen Sie langsam Ihre Augen und versuchen Sie auf Ihren Atem zu achten. (Drei bis vier Atemzüge) Kneifen Sie Ihre Augen zusammen, fletschen Sie Ihre Zähne, schneiden Sie Grimassen, alles ist erlaubt, versuchen Sie jeden Muskel anzuspannen. Nun lassen Sie locker und entspannen Ihr Gesicht immer mehr, lassen Sie das Gesicht nach unten hängen. Fühlen Sie die Entspannung! Strecken Sie sich und lassen Sie die Augen ganz von Alleine wieder aufgehen. Blinzeln Sie mehrmals um die Augen wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. 10.11.3 Abschirmen – Palmieren Bei dieser Übung werden beide Handflächen so auf die Augen gelegt, dass kein Druck entsteht, die Augen jedoch vollständig abgeschirmt sind. Ziel dieser Übung ist es vollständig „schwarz“ zu sehen. Werden Lichtblitze oder ähnliches wahrgenommen so ist dies ein Zeichen für nicht vollständige Entspannung. Die Lichtblitze sind auf Zuckungen der äußeren Augenmuskeln zurückzuführen, dabei entsteht ein leichter Druck auf den Augapfel, welcher als Lichtblitz wahrgenommen wird. Sehr gut selber zu beobachten, wenn man bei geschlossenen Augen mit den Fingern einen leichten Druck auf die Lider ausübt. Man sieht auf der gegenüberliegenden Seite einen hellen Abdruck der Fingerkuppe. Der Erfolg dieser Übung ist vom Probanden leicht selber zu kontrollieren, da ohnehin nur er selber entscheiden kann wann er vollständig „schwarz“ sieht. Palmieren ist eine Übung die immer dann angewendet werden soll, wenn die Augen durch unnatürliche Sehsituationen übermäßig beansprucht werden. Besonders gut geeignet als Pausenübung bei längerer Naharbeit. Anweisung an den Probanden: • • • • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Reiben Sie die Handflächen aneinander, bis Sie eine wohltuende Wärme spüren. Legen Sie Ihre Hände nun langsam auf Ihre geschlossenen Augen, indem Sie eine Schale mit den Händen bilden. Drücken Sie dabei nicht auf Ihren Augapfel und lassen Sie die Nase frei um atmen zu können. Lassen Sie Ihre Augen ganz weich werden! Atmen Sie tief durch und beobachten Sie, was Sie mit geschlossenen Augen alles sehen können. (Lichtpunkte, Farben, Linien....., die optimale Entspannung ist erreicht wenn nur noch dunkles Schwarz gesehen wird. Dauer ca. 1 bis 2 Minuten)) Beenden Sie die Übung indem Sie die Handflächen langsam von den Augen lösen. Versuchen Sie sich blinzelnd auf die Helligkeit zu gewöhnen. Seite 88 10.11.4 Lidschlagübung Der richtige Lidschlag ist prinzipiell für jeden immer wichtig. Besonders wichtig ist er jedoch beim Arbeiten in der Nähe, und bei allen konzentrierten Sehaufgaben. Speziell bei der Naharbeit wird eine deutliche Verringerung der Lidschlagfrequenz beobachtet. Daraus resultieren rote Augen oder Augenbrennen. Die starke Verminderung der Lidschlagfrequenz ist auf die hohe Konzentration beim Naharbeiten zurückzuführen. Zusätzlich fehlen optokinetische Lidschläge, die durch Blick- und Kopfbewegungen entstehen. Beim Naharbeiten würden Kopfbewegungen und allzu große Blickbewegungen als Störfaktor wirken, deshalb verzichtet der Körper darauf. Da diese Lidschläge bei Blickwechsel 80% aller Lidschläge ausmachen, wirkt sich ihr Fehlen dramatisch aus. Durch die verminderte Lidschlagfrequenz kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung der Cornea. Die Sklera versucht diese Unterversorgung durch vermehrte Durchblutung vergeblich auszugleichen. Es kommt zum roten Auge und in weiterer Folge kann es zu Neovaskularistionen kommen. Speziell Kontaktlinsenträger klagen vermehrt über diese Probleme, da durch das Tragen von Kontaktlinsen ohnedies eine Verringerung der Lidschlussfrequenz entsteht. Trägt der Proband weiche Kontaktlinsen, wird die Linse zusätzlich noch Flüssigkeit aus dem Tränenfilm aufnehmen, und die Abtrocknung der Hornhaut dadurch noch verstärken. Die Lidschlagübung ermöglicht dem Auge wieder die optimale Versorgung der Cornea mit Sauerstoff, weiters wirkt sie sich positiv auf die Blinkfrequenz während der gesamten Naharbeit aus. Führt der Kunde die Lidschlagübung bewusst durch so wird er auch während der Bildschirmarbeit bewusster auf seinen Lidschlag achten. Wichtig ist die regelmäßige Durchführung der Übung, sie soll immer dann angewandt werden wenn ein Trockenheitsgefühl am Auge entsteht. Arbeitet man längere Zeit am Computer oder in der Nähe sollten regelmäßige Pausen für die Lidschlagübung eingeplant werden. Abb. aus Leopold Maurer, Seminarunterlagen Seite 89 Anweisung an den Probanden: • • • • • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Legen Sie ihre Fingerspitzen in die Augenwinkel. Schließen Sie langsam Ihre Augen, atmen Sie dabei langsam aus und stellen Sie sich vor Sie würden in einen tiefen Schlaf versinken. Mit Ihren Fingerspitzen kontrollieren Sie ob Ihre Lider verspannt sind oder nicht. Leichte Zuckungen können von den Augenmuskeln kommen und sind nicht weiter störend. Verbleiben sie in dieser Position und zählen Sie bis 3. Öffnen sie langsam die Augen etwas weiter als normal und atmen sie dabei tief ein. Strecken Sie sich und blinzeln Sie mehrmals um die Augen wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. 10.11.5 Aufweckübung (Regen auf die Augen) Diese Übung dient zur Unterbrechung einer einseitigen Sehtätigkeit. Das Abklopfen und massieren der Augenpartie bewirkt eine bessere Durchblutung und Entspannung. Für den Kunden spürbar wird dies durch eine Erwärmung der Augenpartie und des Gesichtes. Wichtig ist die sehr bewusste Durchführung der Übung. Anweisung an den Probanden: • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Legen Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Fingerspitzen. Beginnen Sie sanft Ihr Gesicht abzustreichen. Versuchen Sie die Spannung aus Ihrem Gesicht mit den Fingerspitzen fortzustreichen. (Dauer ca. 1 Minute) Nun beginnen Sie jene Stellen, welche Sie gerade abgestrichen haben sanft mit Ihren Fingerspitzen abzuklopfen. Beginnen Sie vorsichtig und werden Sie auch etwas fester. Spüren Sie den Unterschied! Hinweis: Einige Entspannungsübungen wurden aus Zeitgründen in unserem Projekt miteinander kombiniert. Die Anleitung zur Durchführung der kombinierten Übungen entnehmen Sie bitte dem Anhang unter Anleitung Entspannungsübungen. Literaturnachweis: (1)Leopold Maurer Seminarunterlagen, 2000 (2)Bildschirmarbeitsplatz und Sehtraining Jahresprojekt 1996/1997 (3)Einführung in das optometrische Visualtraining Serie erschienen im NOJ 1985 Seite 90 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 11. Auswertungen und Ergebnisse 11.1 Zur Auswertung allgemein 11.2 Auswertung Flimmerverschmelzungsfrequenz 11.3 Auswertung Sakkadentest 11.3.1 Reduktion der Raktionszeit 11.3.2 Abweichung der Reaktionszeit 11.4 Optometrische Auswertung 11.4.1 Visus Ferne und Nähe 11.4.2 Habituelle Phorien 11.4.3 Negative Relative Konvergenz Nähe 11.4.4 Negative Relative Konvergenz Ferne 11.4.5 Positive Relative Konvergenz Nähe 11.4.6 Positive Relative Konvergenz Ferne 11.4.7 Akkommodationsbreite 11.4.8 Resümee Seite 92 Seite 92 Seite 93 Seite 93 Seite 93 Seite 97 Seite 97 Seite 98 Seite 99 Seite 100 Seite 101 Seite 102 Seite 103 Seite 104 Seite 91 11.1 Zur Auswertung allgemein Bei der Auswertung der angefallenen Daten wurde ein besonderes Augenmerk auf die optometrischen und neurologischen Daten gelegt, da diese am aussagekräftigsten im Bezug auf das visumotorische Verhalten sind. Weiters wurden je nach vorliegender Testsituation verschiedene Toleranzwerte in die Statistik einbezogen. Dies wurde aus der Überlegung heraus gemacht, geringe Meßfehler auszuschließen bzw. physiologische Toleranzen der Probanden einzubeziehen, und die Meßergebnisse dadurch genauer und objektiver zu gestalten. Wie groß diese Toleranzwerte sind, und wie sie festgelegt wurden, wird bei den einzelnen Ergebnissen erläutert. Die Darstellung der ausgewerteten Ergebnisse erfolgt jeweils in Tortendiagrammen, wobei Verbesserungen, Verschlechterungen und gleichbleibende Werte berücksichtigt wurden. Zu den gleichbleibenden Werten zählen natürlich auch jene Werte, die sich nur in der jeweiligen Toleranz geändert haben. 11.2 Auswertung Flimmerverschmelzungsfrequenz Bei der Auswertung der Flimmerverschmelzungsfrequenz wurde eine Toleranz von ±0,5 Hz gewählt. Dieser Toleranzbereich wurde bewußt niedrig gehalten, da die Flimmerverschmelzungsfrequenz wie oben beschrieben eine sehr exakte Aussage über den Ermüdungszustand der Probanden liefert. Wie aus den nebenstehenden Diagrammen deutlich zu erkennen ist, gibt es zwischen den Gruppen die Visualtraining im 30 Minuten-Rhythmus durchführte, und der Gruppe mit der wir das Visualtraining am Ende der Testserie machten absolut keinen Unterschied. Es zeigt sich jedoch eine deutliche Verschlechterung des Auflösungsvermögens bei jener Gruppe die ohne Visualtraining das Auslangen finden mußte. Hierbei ergibt sich eine Steigerung der schlechteren Werte von 42% auf 66%. Dies läßt eindeutig darauf schließen, daß die Probandengruppe ohne Visualtraining deutlichere Ermüdungserscheinungen zeigt, als die beiden Vergleichsgruppen. FVF, VT-zw ischendurch 25% besser 33% schlechter gleich 42% n = 12 t = 0,5 FVF, VT FVF, VT am am ende Ende 25% 33% besser schlechter gleich 42% n = 12 t = 0,5 FVF, kein VT 17% 17% besser schlechter 66% n = 12 gleich t = 0,5 Seite 92 11.3 Auswertung Sakkadentest 11.3.1 Reduktion der Reaktionszeit In der Beobachtung der Reaktionszeit beim Antisakkadentest macht sich eine klare Verkürzung dieser bemerkbar, wobei auch die durchschnittliche Abweichung dieser beschleunigten Reaktionen nur geringfügig kürzer waren. Sie spielten sich innerhalb der 5% Marke ab. D.h., trotz verlängerter Reaktionszeit sind die Korrekturzeiten für die einzelnen Blicksprünge relativ konstant und damit als reflektorisch zu beurteilen. Wie bereits im Kapitel Blicksprünge – Sakkaden erklärt, spricht man hier von „Updating“, d.h. von der relativen Verschiebung des retinalen Koordinatensystems, welches uns Sakkadenkorrekturen in möglichst kurzer aber auch konstanter Zeit erlaubt. 11.3.2 Abweichung der Reaktionszeit Deckend mit vorangegangenen Arbeiten gab es auch bei unseren Messungen der Reaktionszeiten eine Häufung der durchschnittlichen Abweichungen bei 100 ms. Bei der Messung vor der Belastung am Bildschirm lagen 75% unserer Probanden in diesem Bereich der 100 ms, nach der Belastung 78%, was wiederum ein stark integriertes und gefestigtes Sehverhalten verrät. Messung 2 - Abweichungen Messung 1 - Abweichungen 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 20 15 10 5 0 61 76 n = 36 77 92 93 109 125 141 157 ms 108 124 140 156 172 61 77 93 109 125 141 157 76 92 108 124 140 156 172 ms n = 36 Zur Grafik: Die Grafiken zeigen die Häufigkeitsverteilungen der durchschnittlichen Reaktionszeitenabweichungen in ms. Sie entsprechen der Zeit für eine durchschnittliche Korrektursakkade. Diese Werte entsprechen den Korrektursakkaden und können direkt auf diese umgelegt werden. Die Korrektursakkaden, die diese Korrekturzeiten benötigen sind nur indirekt an einen visuellen Reiz gebunden und daher auch nicht trainierbar und damit in ihrer Dauer praktisch nicht zu beeinflussen. Seite 93 Invers zur verkürzten Reaktionszeit ergab die Auswertung der richtigen Antworten eine durchschnittliche Steigerung von erster zu zweiter Messung von rund 40%. Der vom Gerätehersteller bezifferte Trainingseffekt von 20% wurde also bei weitem übertroffen. Diese Präzisionssteigerung ist jedoch nur bedingt an die Reaktionszeit gekoppelt. VT am Ende / Sakkaden VT zwischendurch / Sakkaden 12% 22% 15% Sum+ 3% Sum+ Sum= Sum= Sum- 73% 75% n = 600 Sum- n = 600 ohne VT / Sakkaden 26% Sum+ Sum= 15% 59% Sum- n = 600 Zur Grafik: Die Grafik zeigt gruppenspezifisch den Prozentsatz der Steigerung an richtigen Antworten von erster auf zweite Messung. (Sum+ steht für Summe an gesteigerten richtigen Antworten; Sum= steht für die Summe an gleich gebliebenen Antworten; Sum- steht für die Summe der Antworten die bei der zweiten Messung einen Rückgang an richtigen Antworten zu verzeichnen hatten.) Wie man aus der Grafik ablesen kann, konnte die Gruppe mit regelmäßigen Entspannungsübungen (1) im Abstand von rund 30 Minuten die geringste Steigerung der Reaktionszeit bei gleichzeitig höchster Genauigkeitssteigerung vorweisen. Effektiver scheinen laut unseren Messungen Entspannungsübungen im Rhythmus von 1 – 1½ Stunden. Diese Gruppe (2) hatte die stärkste Reduktion der Reaktionszeit zu verzeichnen und erreichte nahezu dieselbe Steigerung an richtigen Antworten wie Gruppe 1. An dieser Stelle wollen wir aber darauf hinweisen, dass die Entspannungsübung der Gruppe 2 aus 5 Einzelübungen zusammengesetzt war und somit mehr Zeit zum Lösen der angespannten visuomotorischen Verhältnisse zur Verfügung stand. Aus verhaltensoptometrischer Sicht kann zur Gruppe 1 folgende Hypothese aufgestellt werden: Aufgrund der wiederholten Entspannungsübungen in zeitlich kurzen Abständen, hat das visuomotorische System nicht die Möglichkeit sich zu integrieren. Seite 94 Um bei Naharbeit besser zu „funktionieren“, wäre eine solche integrierte Sehsituation oft von Vorteil, hat aber zumeist die Folge, dass Sehprobleme in anderen Blickentfernungen und in der Blicksteuerung auf andere Distanzen auftreten. Wenn man hier zusätzlich noch einmal die Erfolgsquote des zweiten Messdurchgangs betrachtet, spricht aber sehr viel für regelmäßige Entspannungsübungen, da zusätzlich drohende asthenopische Beschwerden die bei integrierten Sehsituationen am Bildschirm oft auftreten vermieden werden können. Keine Signifikanz konnten wir im Vergleich richtige Antworten – Führungsauge feststellen. Es zeigten sich keine wesentliche Affinität in Richtung des Auges, welches beim Sehvorgang zuerst den Fixationspunkt erreicht und so die Fixation des Begleitauges erleichtert. Im Gegensatz dazu zeigte sich eine überdurchschnittlich stark reduzierte Wahrnehmungsrate, wenn der zu erkennende Reiz in der Mitte dargeboten wurde. Vergleichend die Statistik der richtigen Antworten pro Sektor: M1, links M1, mitte M1, rechts 6% 7% Richtig 49% Falsch n = 720 93% 51% Richtig Falsch Falsch n = 720 n = 360 M2, links 94% M2, rechts M2, mitte 2% Richtig 34% Falsch n = 720 Richtig 66% 98% n = 360 3% Richtig Richtig Falsch Falsch 97% n = 720 Zur Grafik: Die angeführten Grafiken zeigen jeweils die Prozentsätze an richtigen und falschen Antworten pro Sektor. Diese Grafik wurde aus der Gesamtheit aller Probanden ohne gruppenspezifische Unterteilung ermittelt und stellt einen Vergleich zwischen erster und zweiter Messung dar. Wie schon erwähnt zeigen die Prozentsätze keine Tendenzen Richtung Führungsauge. Was jedoch hervorsticht ist der stark reduzierte Prozentsatz an richtigen Antworten in der Mitte. Dieser minimierte Prozentsatz in beiden Durchläufen lässt sich allerdings leicht mit den im Kapitel Blicksprünge – Sakkaden erwähnten „overshoots“ erklären. Während undershoots leichter d.h. schneller korrigiert werden können, weil die Korrektursakkaden in gleicher Richtung gemacht werden können, benötigen overshoots wie sie praktisch zur Gänze bei Reizdarbietung in der Mitte auftreten aufgrund der schwierigen Blicksteuerung und der entgegengesetzten Korrekturrichtung länger. Die Rate an korrekten Angaben sinkt. Seite 95 Die Verbesserung dieser Rate vom ersten auf den zweiten Messdurchgang kann zum einen mit dem Trainingseffekt, andererseits durch die vorangegangene Bildschirmarbeit und dem damit verbundenen geänderten Sehverhalten in Bezug auf unsere Blicksteuerung erklärt werden. Größeren Anteil dabei hat sicherlich die veränderte Blicksteuerung sodass der PC als eine Art Trainingsgerät angesehen werden kann, welches uns hilft die Blicksteuerungen schneller und zusätzlich exakter zu machen. D.h., trotz gesteigerter Winkelgeschwindigkeit bei nahezu gleichbleibenden Abweichungen (= Korrekturzeiten) konnte die Genauigkeit gesteigert werden d.h. die Häufigkeit der overshoots minimiert werden. In Bezug auf die Reaktionszeiten wäre die Beobachtung der Veränderungen im Laufe eines Arbeitstages für uns von besonderem Interesse. Es stellte sich uns zwangsläufig die Frage ob dieser Parameter innerhalb einer achtstündiger Arbeitszeit eine Trendumkehr zeigen würde. Es ist nicht zu erwarten, dass die Gruppe mit Entspannungsübungen die Reaktionszeit steigern kann, die Gruppe ohne Entspannungsübungen sollte jedoch einen „Leistungsabfall“ aufweisen und in dieser Statistik an letzte Stelle abrutschen. Leider war es uns aus zeittechnischen Gründen nicht möglich unsere Untersuchung soweit auszudehnen, deshalb wäre jede weitere Aussage nur Spekulation auf die wir verzichten möchten. Zur zeitlichen Aufteilung von Arbeitszeit und Entspannungsübungen gibt es aus verhaltensoptometrischer Sicht nur einen Grundsatz: „Je häufiger und entspannter desto besser“. Um aber nicht die Produktivität zu vernachlässigen, sind Einzelübungen im Rhythmus von 25 – 30 Minuten zu empfehlen. Seite 96 11.4 Optometrische Auswertungen 11.4.1 Visus Nähe und Ferne Da sich beim Visus bereits geringfügige Änderungen auf das Sehverhalten und das Sehgefühl auswirken, wurde die Toleranzgrenze hier auf 0 gesetzt, um jegliche Änderung sichtbar zu machen. Wie aus den unten stehenden Diagrammen ersichtlich ist, hat sich der Visus in der Nähe bei keiner unserer Probandengruppen nach der Naharbeit geändert. Visus Visus Nähe, Nähe, VT VT am am ende Ende Visus Nähe, kein VT 0% 0% 0% besser besser 0% schlechter schlechter 100% gleich n = 12 gleich 100% n = 12 t=0 t=0 Visus Nähe, kein VT 0% besser 0% schlechter gleich 100% n = 12 t=0 Überraschender weise ergibt sich beim Fern-Visus eine Verbesserung bei 33% der Probanden aus jener Gruppe die das Visualtraining am Ende der Naharbeit durchführte. Dies läßt darauf schließen, daß sich das Entspannungstraining auch positiv auf die Fern-Akkommodation auswirkt. Visus Ferne, VT-zwischendurch V is us Fe r ne , VT V T am amEnde e nde Visus Ferne, 0% 0% besser 33% schlechter schlechter 67% gleich 100% n = 12 t =0 n = 12 bess er 0% gleich t=0 V is us Fe r ne , k e in V T 0% 8% besser schlechter 92% n = 12 gleich t=0 Seite 97 11.4.2 Habituelle Phorien Als Toleranzwert wurde hier ein Wert von ±0,5 gewählt, da die Messwerte für Phorien am Phoropter in Ein-Prismendioptrien-Schritten abgestuft sind, und Fehlauswertungen aufgrund der Messungen so auszuschließen sind. In der Nähe ergibt sich bei der Gruppe ohne Visualtraining eine Verschlechterung der Werte im Vergleich zu den Probanden der beiden anderen Gruppen. Auffällig hierbei ist, daß sich bei der Gruppe, die das Visualtraining zwischendurch durchgeführt hat, die wenigsten Änderungen der habituellen Phorien ergeben. habitue lle Phorie Nähe , V T-zw is che ndurch habituelle Phorie Nähe, VT am Ende 25% besser 33% 33% schlechter 50% schlechter gleich 17% n = 12 besser gleich 42% t = 0,5 n = 12 t = 0,5 habitue lle Phorie Nähe , k e in VT 25% 25% besser schlechter gleich 50% n = 12 t = 0,5 Bei den Fern-Phorien zeigt sich bei der Probandengruppe die das Visualtraining zwischendurch praktizierte eine relative Verschlechterung der Phorie-Werte. Dies erweckt zwar auf den ersten Blick den Eindruck, daß sich das Visualtraining in diesem Fall negativ auf das visuelle System auswirkt. Es läßt aber bei genauerer Betrachtung darauf schließen, daß sich das Visualtraining gegen eine Integration des Sehverhaltens stellt, was auf längere Sicht dazu führt, daß sich Fehlstellungen und damit Sehprobleme nicht manifestieren können. habituelle Phorie Ferne , VT-zw ischendurch 0% habituelle Phorie Ferne, VT am Ende 25% besser 42% schlechter 58% 50% gleich t = 0,5 n = 12 besser 25% n = 12 schlechter gleich t = 0,5 habituelle Phorie Ferne, kein VT 17% 33% n = 12 besser 50% schlechter gleich t = 0,5 Seite 98 11.4.3 NegativeRelativeKonvergenz (NRK) Nähe Als Toleranzwert wurde hier, aus den selben Gründen wie bei den Messungen der habituellen Phorien wieder der Wert ±0,5 gewählt. Die NRK-Nähe teilt sich in zwei Untergruppen. Den Break-Point (=Aufreisspunkt) und den Recovering-Point (=Wiedervereinigungspunkt). Nähere Informationen dazu im Kapitel „OEP-Meßmethoden“. Beim Break-Point ergibt sich bei keiner der drei Probandengruppen eine wesentliche Änderung der Werte. Im Gegensatz dazu sind die Werte des Recovering-Point bei den beiden Probandengruppen die Visualtraining praktiziert haben deutlich gesunken. Dies ist wiederum ein Hinweis darauf, daß sich ein integriertes Sehverhalten durch Visualtraining verhindern oder zumindest verzögern läßt. NRK - BreakPoint Nähe, VT-zw ischendurch NRK - BreakPoint Nähe, VT am Ende besser 8% 8% besser schlechter 50% 42% 33% gleich schlechter gleich t = 0,5 n = 12 59% n = 12 t = 0,5 NRK - Bre ak Point Nähe , k e in VT 8% 33% besser 59% schlechter gleich t = 0,5 n = 12 NRK - RecoveringPoint Nähe , VT-zw ischendurch 0% 67% n = 12 NRK - RecoveringPoint Nähe, VT am Ende besser 33% 8% schlechter 33% besser schlechter gleich 59% t = 0,5 n = 12 gleich t = 0,5 NRK - RecoveringPoint Nähe, kein VT 17% 33% n = 12 besser 50% schlechter gleich t = 0,5 Seite 99 11.4.4 NegativeRelativeKonvergenz (NRK) Ferne Als Toleranzwert wurde hier (wie auch bei der NRK-Nähe), aus den selben Gründen wie bei den Messungen der habituellen Phorien wieder der Wert ±0,5 gewählt. Die NRK-Ferne teilt sich ebenfalls in die selben zwei Untergruppen wie die NRKNähe. Nähere Informationen dazu ebenfalls im Kapitel „OEP-Meßmethoden“. Beim Break-Point ergibt sich wie auch bei der Messung der PRK-Nähe bei keiner der drei Probandengruppen eine wesentliche Änderung der Werte. Die Werte des Recovering-Point sind bei der NRK-Ferne jedoch anders ausgefallen, als die NahWerte. Wie auch schon die Ergebnisse der Visus-Messung zeigten, lassen sich hier eindeutig Verbesserungen der Werte der beiden Visualtrainingsgruppen feststellen. Dies ist besonders bemerkenswert, da die NRK (im Gegensatz zu PRK) nicht mit der Akkommodation gekoppelt ist, und somit auch im täglichen Gebrauch nicht trainiert wird. NRK - Bre ak Point Fe rne , V T-zw is che ndurch NRK - Bre ak Point Fe rne , VT am Ende besser 25% 25% besser schlechter 50% 25% n = 12 58% 17% gleich t = 0,5 schlechter gleich n = 12 t = 0,5 NRK - Bre ak Point Fe r ne , k e in V T 25% besser 50% schlechter gleich 25% n = 12 t = 0,5 NRK - RecoveringPoint Ferne, VT-zw ischendurch 0% 25% besser 42% 58% n = 12 NRK - RecoveringPoint Ferne, VT am Ende schlechter 33% besser schlechter gleich t = 0,5 42% n = 12 gleich t = 0,5 NRK - Recove ringPoint Ferne, ke in VT 8% 59% besser 33% schlechter gleich n = 12 t = 0,5 Seite 100 11.4.5 PositiveRelativeKonvergenz (PRK) Nähe Hier wurde der Toleranzwert wie bei allen Phorie-Messungen wieder auf ± 0,5 gesetzt. Die Aussage der ermittelten Daten ist hier wenig überraschend. Es ergaben sich weder beim Break-Point, noch beim Recovering-Point bei keiner der drei Gruppen größeren Änderungen. Dies ist insofern nicht überraschend, da die PRK stark an die Akkommodation gekoppelt ist, und sowohl bei der Nah-Arbeit, als auch im „täglichen Gebrauch“ ständig gefordert ist, und somit einem ständigem Training unterzogen ist. PRK - BreakPoint Nähe, VT-zw ischendurch 17% PRK - BreakPoint Nähe, VT am Ende besser 33% 8% schlechter 50% besser schlechter gleich n = 12 33% gleich 59% t = 0,5 n = 12 t = 0,5 PRK - BreakPoint Nähe, kein VT 25% 33% besser schlechter gleich 42% n = 12 t = 0,5 PRK, RecoveringPoint Nähe, VT am Ende PRK - Re cove r ingPoint Nähe , V T-z w is che n dur ch 17% 33% 8% bes s er 50% 42% s c hlec hter 50% gleic h n = 12 t = 0,5 n = 12 besser schlechter gleich t = 0,5 PRK - Re cove r in gPoin t Näh e , k e in V T 17% 33% n = 12 bes s er 50% s c hlec hter gleic h t = 0,5 Seite 101 11.4.6 PositiveRelativeKonvergenz (PRK) Ferne Das selbe was für die PRK-Nähe zutrifft gilt im übertragenen Sinn auch für die PRKFerne. Dadurch, daß die „Positive Konvergenz“ in Verbindung mit der Akkommodation ständig in Verwendung ist, ergeben sich auch hier keine Änderungen der ermittelten Werte. Unabhängig von der Probandengruppe sind die Änderungen nur unwesentlich. PRK - BreakPoint Ferne , VT-zw is chendurch besser 8% 33% PRK - BreakPoint Ferne, VT am Ende 8% besser schlechter 59% 42% gleich n = 12 50% schlechter gleich t = 0,5 n = 12 t = 0,5 PRK - Bre ak Point Fe rne , k e in V T 8% 33% besser 59% schlechter gleich n = 12 t = 0,5 PRK - RecoveringPoint Ferne, VT-zw ischendurch besser 8% 42% 50% PRK - RecoveringPoint Ferne, VT am Ende 17% schlechter 41% gleich n = 12 42% n = 12 t = 0,5 besser schlechter gleich t = 0,5 PRK - RecoveringPoint Ferne, kein VT 8% 33% besser schlechter 59% n = 12 gleich t = 0,5 Seite 102 11.4.7 Akkommodationsbreite Da die Bestimmung der Grenzwerte der Akkommodationsbreite bei der Messung für den Probanden sehr einfach und unkompliziert ist, und Messfehler bzw. Fehlinterpretationen auszuschließen sind, wurde auch hier der Toleranzwert auf Null gesetzt. Die Akkommodationsbreite gibt (wie im Kapitel „OEP-Meßmethoden“ beschrieben) Auskunft über die Fähigkeiten der inneren Augenmuskel sich anzuspannen bzw. sich zu entspannen. Wie aus untenstehender Grafik ersichtlich ist, sprechen auch diese Ergebnisse für ein regelmäßiges Visualtraining im Abstand von rund 30 Minuten. Da auch hier eine Stabilisierung von visuellen Fehlstellungen verhindert wird. Akkommodationsbreite, VT-zw ischendurch 0% Akkommodationsbreite, VT am Ende 8% besser 42% 58% 42% schlechter 50% gleich n = 12 schlechter gleich n = 12 t=0 besser t=0 Akkommodationsbreite, kein VT 17% 33% besser schlechter 50% n = 12 gleich t=0 Seite 103 11.5 Resümee Aufgrund der vorliegenden Daten kann man folgende Aussage mit Bestimmtheit treffen: Es gibt eindeutige Anzeichen dafür, daß sich Visualtraining bei der Naharbeit absolut positiv auf die neurologischen Faktoren auswirkt. Dies ist aus den Ergebnissen der Flimmerverschmelzungsfrequenz und auch des Sakkadentestes eindeutig zu ersehen. Bei den optometrischen Tests hat sich gezeigt, daß Entspannungsübungen dazu führen können, ein „gestörtes Sehverhalten“ erst gar nicht zu entwickeln. Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ kann man somit sagen, daß sich Symptome, die sich nie manifestieren auch niemals Probleme erzeugen können. Ein regelmäßiges Visualtraining, gepaart mit einem gut gestalteten Arbeitsbereich (Beleuchtung, Sitz- und Arbeitshaltung, gutes Raumklima,...) im Abstand von 45 bis 60 Minuten kann somit vorbeugend gegen vorzeitigen Ermüdungserscheinungen im allgemeinen, als auch der Festsetzung von Sehstörungen im Besonderen wirkungsvoll eingesetzt werden. Dies im Besonderen, da es sich wie erwähnt nicht nur auf optometrische sondern auch neurologische Komponenten positiv auswirkt. In letzter Zeit wurde die gesundheitsschädigende Wirkung der Arbeit am Bildschirm immer wieder in den Medien ausgeschlachtet. Dieser Aussage müssen wir widersprechen! Das Arbeiten in der Nähe generell, und am Bildschirm im besonderen muß nicht zwangsläufig zu einer Verschlechterung des Sehens führen. Richtig angewandt kann die Bildschirmarbeit die Sehfitness steigern. Da wir ausschließlich mit „sehgesunden“ Augen gearbeitet haben, ist der nächste Satz von entscheidender Bedeutung: Die Vorsorge (sprich Entspannungsübungen) ist hier genau so wichtig, wie die richtige optische Korrektur! Seite 104 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 12. Anhang A Datentabellen 12.1 Datentabellen 12.2 Datentabellen 12.3 Zeitprotokoll Christoph Rauter 12.4 Zeitprotokoll Günther Altersberger 12.5 Zeitprotokoll Stefan Mooslechner 12.6 Zeitprotokoll Heinz Leiner Seite 106 Seite 106 Seite 124 Seite 126 Seite 128 Seite 130 Seite 105 304 2 305 1 306 1 307 2 308 1 309 1 310 1 1 1 1 4 1 2 2 2 2 1 1 4 7 1 1 2 1 1 1 2 1 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 7 1 2 2 1 1 2 2 1 1 0,5 6 1 1 2 1 1 2 2 1 2 3 2 2 2 2 2 2 1 1 5 7 1 2 2 1 1 2 2 1 1 0,5 2 2 2 2 1 1 1 1 2 1 1 3 2 2 2 2 2 2 1 1 2 1 1 0,5 2 1 2 2 311 2 2 2 2 1 1 1 3 2 2 2 312 2 2 2 2 2 1 3 1 2 2 1 Sind sie Contactlinsenträger? (1 = ja, 2 = nein) ständiger Cl-Träger (1 = ja, 2 = nein) 2 1 1 2 Freizeitträger (1 = ja, 2 = nein) Tragen sie ihre Brille zur Bildschirmarbeit? (1 = ja, 2 = nein) Gleitsichtbrille (1 = ja, 2 = nein) Nahbrille (1 = ja, 2 = nein) Praktizieren sie Visualtraining momentan? (1 = ja, 2 = nein) 1 Haben sie schon Visualtraining praktiziert? (1 = ja, 2 = nein) 303 Haben sie schon von Visualtraining gehört? (1 = ja, 2 = nein) 2 Privat: wie oft pro Woche? 302 Beruflich: wie viele Stunden pro Tag? 1 Nuten sie den Computer privat? (1 = ja, 2 = nein) Fernbrille (1 = ja, 2 = nein) 1 Nuten sie den Computer beruflich? (1 = ja, 2 = nein) Sind sie Brillenträger? (1 = ja, 2 = nein) 301 Tragen sie ihre Cl zur Bildschirmarbeit? (1 = ja, 2 = nein) Probanden-Nr. Anamneseblatt 304 1 305 gelegentlich nach Naharbeit gelegentlich beim Sport 2 2 gelegentlich 1 gelegentlich nach Naharbeit 2 gelegentlich nach Naharbeit 1 2 2 gelegentlich nach Naharbeit 2 306 2 1 307 2 1 308 2 2 309 1 310 1 311 312 2x pro Monat 3-4x pro Woche wenn die Brille nicht getragen bei gelegentlich Computerarbeit Frühjahr/ Heuschnupfen Frühsommer gelegentlich sehr selten 1 gelegentlich wenn die Brille nicht getragen 1 2 2 2 1 2 2 1 Migräne 2 2 2 2 2 2 2 2 1 2 2 trockene Luft gelegentlich 2 Wetter, Streß gelegentlich Sonne 2 1 1 Bei welcher Gelegenheit? 2 1 Wie häufig? 2 Arbeit am PC Leiden sie unter geröteten Augen? (1 = ja, 2 = nein) 303 2x pro Woche Bei welcher Gelegenheit? 1 Wie häufig? 2 Leiden sie unter trokenen Augen? (1 = ja, 2 = nein) 302 Bei welcher Gelegenheit? 2 Wie häufig? 2 Haben sie Augenbrennen? (1 = ja, 2 = nein) Haben sie öfters Kopfschmerzen? (1 = ja, 2 = nein) 301 Wie häufig? Probanden-Nr. Bei welcher Gelegenheit? Anamneseblatt gelegentlich Frühjahr/ Heuschnupfen Frühsommer Haben sie Einstellprobleme Ferne -> Nähe (1 = ja, 2 = nein) Sind sie lichtempfindlich? (1 = ja, 2 = nein) Leiden sie unter chronischen Augenkrankheiten? (1 = ja, 2 = nein) 301 2 2 2 2 2 302 2 2 2 2 2 303 2 1 1 2 2 304 2 2 2 2 2 305 2 2 1 2 2 306 2 1 gelegentlich 2 2 2 307 2 1 gelegentlich 2 2 2 308 2 2 2 2 2 309 2 2 2 2 2 310 2 2 1 2 1 311 2 2 2 2 2 312 2 1 1 2 2 gelegentlich gelegentlich nach Naharbeit nach Naharbeit nach Naharbeit nach Naharbeit Wie lange schon? Welche? Nehmen sie momentan Medikamente? (1 = ja, 2 = nein) Welche? Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Haben sie Einstellprobleme Nähe -> Ferne (1 = ja, 2 = nein) Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Probanden-Nr. Anamneseblatt Migränemittel 1/2 Jahr FVF von oben habitueller Visus, Ferne, rechts habitueller Visus, Ferne, links habitueller Visus, Ferne, binokular habitueller Visus, Nähe, rechts habitueller Visus, Nähe, links habitueller Visus, Nähe, binokular habituelle Phorie, Nähe habituelle Phorie, Ferne NRK-Ferne, Break-Point NRK-Ferne, RecoveringPoint PRK-Ferne, Break-Point PRK-Ferne, RecoveringPoint NRK-Nähe, Break-Point NRK-Nähe, RecoveringPoint PRK-Nähe, Break-Point PRK-Nähee, RecoveringPoint 41,7 42,3 1 1,25 1,25 0,8 1 1 -3 -1 4 3 34 10 15 5 32 8 3,00 -2,50 302 38,2 38,6 1,25 1,25 1,6 1 1 1 1 0 6 4 26 14 22 12 23 15 3,00 -2,25 303 35,7 39 0,8 0,8 1 0,8 0,8 1 -1 -1 10 8 28 6 21 11 39 14 2,25 -2,75 304 35,9 39,4 1,6 1,6 1,6 1 1 1 -4 -4 8 8 21 11 13 3 36 20 3,00 -2,25 305 43,8 44,6 1,25 1 1,25 1 1 1 -6 0,5 7 5 8 5 18 12 7 4 1,50 -4,25 306 36,4 39,6 1 1 1 1 1 1 10 2 9 5 25 23 9 5 36 29 2,50 -1,00 307 34,9 38,2 0,8 0,8 0,8 1 1 1 -5 -1 7 2 15 6 20 12 16 3 2,25 -2,00 308 40,5 38,2 1,25 1 1,25 1 1 1 -7 -4 8 6 10 8 21 18 22 8 2,50 -3,00 309 43,8 43,7 1 1 1,25 0,8 1 1 -3 1 8 6 18 11 22 17 32 12 3,50 -1,50 310 34,6 36,4 1 1,25 1,25 1 1 1 -7 -2 6 4 22 6 21 14 26 8 1,75 -5,50 311 35,5 37,3 1 1 1,25 1 1 1 5 0 16 4 28 11 26 14 34 20 2,25 -2,25 312 40,2 42,6 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -3 -1 6 4 26 11 21 12 28 12 2,00 -5,50 PRA FVF von unten 301 NRA Probanden-Nr. Messung 1 habitueller Visus, Ferne, links habitueller Visus, Ferne, binokular habitueller Visus, Nähe, rechts habitueller Visus, Nähe, links habitueller Visus, Nähe, binokular habituelle Phorie, Nähe habituelle Phorie, Ferne NRK-Ferne, Break-Point NRK-Ferne, RecoveringPoint PRK-Ferne, Break-Point PRK-Ferne, RecoveringPoint NRK-Nähe, Break-Point NRK-Nähe, RecoveringPoint PRK-Nähe, Break-Point PRK-Nähee, RecoveringPoint NRA PRA 1,6 0,8 1 1 -2 0 4 3 27 7 16 9 33 1 4 -2 41 39 1,25 1,25 1,6 1 1 1 1 1 6 2 26 15 5 2 19 10 3 -3 303 34 37 0,8 0,8 1 1 1 1 -6 -4 14 7 26 9 26 9 25 17 3 -1 304 39 37 1,6 1,6 1,6 1 1 1 0 0 9 7 22 11 12 2 32 19 3 -3 305 46 46 1,25 1 1,25 0,8 0,8 1 -7 0,5 6 4 9 6 22 14 12 6 2 -4 306 38 39 0,8 1 1,25 1 1 1 9 4 10 2 31 15 8 4 35 30 2 -0 307 35 37 1 0,8 1 1 1 1 -4 -1 2 2 13 8 20 10 19 16 2 -1 308 38 38 1,25 1 1,25 1 1 1 -3 -1 10 6 15 8 22 16 22 8 3 -3 309 52 48 1,25 1,25 1 1 1 -3 -1 9 7,5 13 8 25 19 18 8 3 -3 310 37 37 1,25 1,25 1,6 1 1 1 -7 -4 8 6 25 5 25 17 13 2 2 -6 311 32 33 1 1,25 1 1 1 4 0 16 7,5 29 14 22 9 38 32 2 -3 312 37 36 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -4 1 8 5 19 7 25 12 24 10 2 -5 FVF von oben 1,25 FVF von unten 1 Probanden-Nr. habitueller Visus, Ferne, rechts Messung 2 301 42 42 302 1 1 ausgeführte Berechnungen richtige Berechnungen 62 302 1 768 108 17 2 20 688 92 19 3 20 316 686 241 476 289 23 311 545 530 680 640 530 490 525 560 86 74 303 1 584 108 20 3 18 564 160 20 8 19 1654 1240 1245 2000 12 560 180 340 470 375 440 395 520 510 140 113 304 2 856 96 16 6 15 748 80 20 7 20 50 880 719 1601 3616 13 283 740 840 715 660 700 705 780 825 122 115 305 1 656 140 20 6 20 624 108 20 8 20 486 504 399 867 258 306 1 540 112 20 9 19 556 116 20 9 307 1 648 96 20 8 20 540 100 19 308 1 752 100 16 4 19 692 116 309 1 732 120 19 4 20 310 1 724 112 20 7 311 2 844 76 19 312 2 764 100 20 Spiel 8 88 Spiel 7 434 585 640 760 605 500 715 680 540 Spiel 6 29 Spiel 5 525 1553 2114 1702 Spiel 4 19 Spiel 3 7 Spiel 2 20 Spiel 1 580 156 Gesamtwortzahl 19 Anzahl Fehler 2 Spiel 5 richtige Reize, rechts 18 Spiel 4 richtige Reize, mitte 696 140 Spiel 3 richtige Reize, links 2 Spiel 2 mittlere Reaktionszeit (in ms) durchschnittliche Abweichung (in ms) 301 Spiel 1 richtige Reize, rechts KLT richtige Reize, mitte Moorhuhn richtige Reize, links Abtipptext mittlere Reaktionszeit (in ms) durchschnittliche Abweichung (in ms) Pac-Man Führungsauge (1=rechts, 2=links) Sakkaden, Messung 2 Probanden-Nr. Sakkaden, Messung 1 19 347 530 490 460 570 575 605 520 575 91 35 20 3993 1521 13 273 430 480 535 610 610 475 385 590 58 48 9 19 1184 3990 1021 18 456 515 480 480 520 500 555 515 605 77 71 20 10 20 339 1212 477 787 1487 32 330 325 425 475 415 535 400 495 445 103 87 688 124 19 9 20 43 199 376 675 381 12 489 360 420 410 470 455 390 440 365 102 98 20 668 100 20 9 20 247 235 910 436 979 8 308 320 270 340 325 405 340 440 420 98 84 4 20 776 100 20 3 20 673 1058 612 531 1236 21 332 350 440 430 430 465 535 520 535 87 57 4 19 648 20 8 19 395 932 208 605 1208 32 571 360 450 440 505 495 535 365 495 71 54 88 204 2 205 1 206 1 207 2 208 1 209 1 210 1 1 1 1 4 1 2 2 2 2 1 1 4 7 1 1 2 1 1 1 2 1 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 7 1 2 2 1 1 2 2 1 1 0,5 6 1 1 2 1 1 2 2 1 2 3 2 2 2 2 2 2 1 1 5 7 1 2 2 1 1 2 2 1 1 0,5 2 2 2 2 1 1 1 1 2 1 1 3 2 2 2 2 2 2 1 1 2 1 1 0,5 2 1 2 2 211 2 2 2 2 1 1 1 3 2 2 2 212 2 2 2 2 2 1 3 1 2 2 1 Sind sie Contactlinsenträger? (1 = ja, 2 = nein) ständiger Cl-Träger (1 = ja, 2 = nein) 2 1 1 2 Freizeitträger (1 = ja, 2 = nein) Tragen sie ihre Brille zur Bildschirmarbeit? (1 = ja, 2 = nein) Gleitsichtbrille (1 = ja, 2 = nein) Nahbrille (1 = ja, 2 = nein) Praktizieren sie Visualtraining momentan? (1 = ja, 2 = nein) 1 Haben sie schon Visualtraining praktiziert? (1 = ja, 2 = nein) 203 Haben sie schon von Visualtraining gehört? (1 = ja, 2 = nein) 2 Privat: wie oft pro Woche? 202 Beruflich: wie viele Stunden pro Tag? 1 Nuten sie den Computer privat? (1 = ja, 2 = nein) Fernbrille (1 = ja, 2 = nein) 1 Nuten sie den Computer beruflich? (1 = ja, 2 = nein) Sind sie Brillenträger? (1 = ja, 2 = nein) 201 Tragen sie ihre Cl zur Bildschirmarbeit? (1 = ja, 2 = nein) Probanden-Nr. Anamneseblatt 204 1 205 gelegentlich nach Naharbeit gelegentlich beim Sport 2 2 gelegentlich 1 gelegentlich nach Naharbeit 2 gelegentlich nach Naharbeit 1 2 2 gelegentlich nach Naharbeit 2 206 2 1 207 2 1 208 2 2 209 1 210 1 211 212 2x pro Monat 3-4x pro Woche wenn die Brille nicht getragen bei gelegentlich Computerarbeit Frühjahr/ Heuschnupfen Frühsommer gelegentlich sehr selten 1 gelegentlich wenn die Brille nicht getragen 1 2 2 2 1 2 2 1 Migräne 2 2 2 2 2 2 2 2 1 2 2 trockene Luft gelegentlich 2 Wetter, Streß gelegentlich Sonne 2 1 1 Bei welcher Gelegenheit? 2 1 Wie häufig? 2 Arbeit am PC Leiden sie unter geröteten Augen? (1 = ja, 2 = nein) 203 2x pro Woche Bei welcher Gelegenheit? 1 Wie häufig? 2 Leiden sie unter trokenen Augen? (1 = ja, 2 = nein) 202 Bei welcher Gelegenheit? 2 Wie häufig? 2 Haben sie Augenbrennen? (1 = ja, 2 = nein) Haben sie öfters Kopfschmerzen? (1 = ja, 2 = nein) 201 Wie häufig? Probanden-Nr. Bei welcher Gelegenheit? Anamneseblatt gelegentlich Frühjahr/ Heuschnupfen Frühsommer Haben sie Einstellprobleme Ferne -> Nähe (1 = ja, 2 = nein) Sind sie lichtempfindlich? (1 = ja, 2 = nein) Leiden sie unter chronischen Augenkrankheiten? (1 = ja, 2 = nein) 201 2 2 2 2 2 202 2 2 2 2 2 203 2 1 1 2 2 204 2 2 2 2 2 205 2 2 1 2 2 206 2 1 gelegentlich 2 2 2 207 2 1 gelegentlich 2 2 2 208 2 2 2 2 2 209 2 2 2 2 2 210 2 2 1 2 1 211 2 2 2 2 2 212 2 1 1 2 2 gelegentlich gelegentlich nach Naharbeit nach Naharbeit nach Naharbeit nach Naharbeit Wie lange schon? Welche? Nehmen sie momentan Medikamente? (1 = ja, 2 = nein) Welche? Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Haben sie Einstellprobleme Nähe -> Ferne (1 = ja, 2 = nein) Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Probanden-Nr. Anamneseblatt Migränemittel 1/2 Jahr FVF von oben habitueller Visus, Ferne, rechts habitueller Visus, Ferne, links habitueller Visus, Ferne, binokular habitueller Visus, Nähe, rechts habitueller Visus, Nähe, links habitueller Visus, Nähe, binokular habituelle Phorie, Nähe habituelle Phorie, Ferne NRK-Ferne, Break-Point NRK-Ferne, RecoveringPoint PRK-Ferne, Break-Point PRK-Ferne, RecoveringPoint NRK-Nähe, Break-Point NRK-Nähe, RecoveringPoint PRK-Nähe, Break-Point PRK-Nähee, RecoveringPoint 41,7 42,3 1 1,25 1,25 0,8 1 1 -3 -1 4 3 34 10 15 5 32 8 3,00 -2,50 202 38,2 38,6 1,25 1,25 1,6 1 1 1 1 0 6 4 26 14 22 12 23 15 3,00 -2,25 203 35,7 39 0,8 0,8 1 0,8 0,8 1 -1 -1 10 8 28 6 21 11 39 14 2,25 -2,75 204 35,9 39,4 1,6 1,6 1,6 1 1 1 -4 -4 8 8 21 11 13 3 36 20 3,00 -2,25 205 43,8 44,6 1,25 1 1,25 1 1 1 -6 0,5 7 5 8 5 18 12 7 4 1,50 -4,25 206 36,4 39,6 1 1 1 1 1 1 10 2 9 5 25 23 9 5 36 29 2,50 -1,00 207 34,9 38,2 0,8 0,8 0,8 1 1 1 -5 -1 7 2 15 6 20 12 16 3 2,25 -2,00 208 40,5 38,2 1,25 1 1,25 1 1 1 -7 -4 8 6 10 8 21 18 22 8 2,50 -3,00 209 43,8 43,7 1 1 1,25 0,8 1 1 -3 1 8 6 18 11 22 17 32 12 3,50 -1,50 210 34,6 36,4 1 1,25 1,25 1 1 1 -7 -2 6 4 22 6 21 14 26 8 1,75 -5,50 211 35,5 37,3 1 1 1,25 1 1 1 5 0 16 4 28 11 26 14 34 20 2,25 -2,25 212 40,2 42,6 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -3 -1 6 4 26 11 21 12 28 12 2,00 -5,50 PRA FVF von unten 201 NRA Probanden-Nr. Messung 1 habitueller Visus, Ferne, links habitueller Visus, Ferne, binokular habitueller Visus, Nähe, rechts habitueller Visus, Nähe, links habitueller Visus, Nähe, binokular habituelle Phorie, Nähe habituelle Phorie, Ferne NRK-Ferne, Break-Point NRK-Ferne, RecoveringPoint PRK-Ferne, Break-Point PRK-Ferne, RecoveringPoint NRK-Nähe, Break-Point NRK-Nähe, RecoveringPoint PRK-Nähe, Break-Point PRK-Nähee, RecoveringPoint NRA PRA 1 1,25 1,25 0,8 1 1 -4 1 5 2 26 7 14 8 28 4 4 -2 202 38 37 1 1,25 1,25 1 1 1 0 -3 7 4 28 13 20 9 26 15 3 -2 203 34 39 0,8 0,8 1 0,8 0,8 1 -5 -2 14 7 28 8 26 12 36 19 2 -2 204 38 39 1,6 1,6 1,6 1 1 1 0 -3 9 3 25 10 14 6 32 17 3 -2 205 42 43 1 1 1,25 0,8 0,8 1 -5 0 6 4 5 4 19 13 12 6 2 -4 206 36 38 0,8 0,8 1 1 1 1 9 3 11 5 32 13 15 5 36 34 2 -1 207 34 38 0,6 0,8 0,8 1 1 1 -7 0 6 2 16 9 18 11 19 8 2 -1 208 39 39 1,25 1 1,25 1 1 1 -7 -4 8 6 14 8 24 12 22 8 3 -2 209 45 45 1 1,25 1,25 1 1 1 -3 0 8,5 6,5 14 10 21 18 28 19 3 -4 210 32 35 1 1,25 1,25 1 1 1 -8 -3 6 4 26 11 22 14 24 6 2 -6 211 33 36 0,8 1 1,25 1 1 1 7 1 14 8 29 14 26 11 34 27 2 -3 212 38 40 1 1,25 1,25 1 1 1 -3 1 8 4 22 6 23 13 29 6 2 -6 FVF von oben 41 41 FVF von unten 201 Probanden-Nr. habitueller Visus, Ferne, rechts Messung 2 ausgeführte Berechnungen richtige Berechnungen 62 202 1 768 108 17 2 20 772 100 19 3 20 316 686 241 476 289 23 311 545 530 680 640 530 490 525 560 86 74 203 1 584 108 20 3 18 524 128 19 7 19 1654 1240 1245 2000 12 560 180 340 470 375 440 395 520 510 140 113 204 2 856 96 16 6 15 792 100 19 3 20 50 880 719 1601 3616 13 283 740 840 715 660 700 705 780 825 122 115 205 1 656 140 20 6 20 612 112 20 4 19 486 504 399 867 258 206 1 540 112 20 9 19 568 100 20 8 207 1 648 96 20 8 20 540 72 20 208 1 752 100 16 4 19 724 120 209 1 732 120 19 4 20 210 1 724 112 20 7 211 2 844 76 19 212 2 764 100 20 Spiel 8 88 Spiel 7 434 585 640 760 605 500 715 680 540 Spiel 6 29 Spiel 5 525 1553 2114 1702 Spiel 4 18 Spiel 3 5 Spiel 2 19 Spiel 1 588 100 Gesamtwortzahl 19 Anzahl Fehler 2 Spiel 5 richtige Reize, rechts 18 Spiel 4 richtige Reize, mitte 696 140 Spiel 3 richtige Reize, links 2 Spiel 2 mittlere Reaktionszeit (in ms) durchschnittliche Abweichung (in ms) 201 Spiel 1 richtige Reize, rechts KLT richtige Reize, mitte Moorhuhn richtige Reize, links Abtipptext mittlere Reaktionszeit (in ms) durchschnittliche Abweichung (in ms) Pac-Man Führungsauge (1=rechts, 2=links) Sakkaden, Messung 2 Probanden-Nr. Sakkaden, Messung 1 19 347 530 490 460 570 575 605 520 575 91 35 19 3993 1521 13 273 430 480 535 610 610 475 385 590 58 48 10 20 1184 3990 1021 18 456 515 480 480 520 500 555 515 605 77 71 19 8 20 339 1212 477 787 1487 32 330 325 425 475 415 535 400 495 445 103 87 684 116 20 7 20 43 199 376 675 381 12 489 360 420 410 470 455 390 440 365 102 98 20 684 108 20 8 20 247 235 910 436 979 8 308 320 270 340 325 405 340 440 420 98 84 4 20 788 88 19 6 20 673 1058 612 531 1236 21 332 350 440 430 430 465 535 520 535 87 57 4 19 656 120 19 4 19 395 932 208 605 1208 32 571 360 450 440 505 495 535 365 495 71 54 Haben sie schon Visualtraining praktiziert? (1 = ja, 2 = nein) Praktizieren sie Visualtraining momentan? (1 = ja, 2 = nein) 2 2 2 1 1 2,5 7 1 1 2 1 2 2 1 1 1,5 5 1 1 2 1 2 2 1 1 4 5 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 7 1 2 2 105 2 2 2 2 1 1 1 3 1 1 2 106 1 1 2 2 1 1 3 7 1 2 2 107 2 2 2 2 2 2 1 2 2 108 2 2 2 2 1 1 3 1 1 2 2 109 2 2 2 2 1 1 2 3 2 2 2 110 1 1 2 2 1 1 1 3 1 2 2 111 2 2 2 2 1 1 3 4 2 2 2 112 2 2 2 2 1 1 2 5 2 2 2 1 1 1 1 Freizeitträger (1 = ja, 2 = nein) ständiger Cl-Träger (1 = ja, 2 = nein) Gleitsichtbrille (1 = ja, 2 = nein) Nahbrille (1 = ja, 2 = nein) Fernbrille (1 = ja, 2 = nein) Haben sie schon von Visualtraining gehört? (1 = ja, 2 = nein) 104 Privat: wie oft pro Woche? 1 Beruflich: wie viele Stunden pro Tag? 103 Nuten sie den Computer privat? (1 = ja, 2 = nein) 1 Nuten sie den Computer beruflich? (1 = ja, 2 = nein) 102 Tragen sie ihre Cl zur Bildschirmarbeit? (1 = ja, 2 = nein) 2 Sind sie Contactlinsenträger? (1 = ja, 2 = nein) Sind sie Brillenträger? (1 = ja, 2 = nein) 101 Tragen sie ihre Brille zur Bildschirmarbeit? (1 = ja, 2 = nein) Probanden-Nr. Anamneseblatt Haben sie öfters Kopfschmerzen? (1 = ja, 2 = nein) 101 2 102 1 103 2 104 1 105 2 106 1 107 2 108 1 109 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 2 2 2 2 1 2 2 2 2 110 2 2 2 2 111 2 2 2 2 112 2 2 2 2 2x pro Woche 2x pro Woche gelegentlich gelegentlich Lernstress abends 2x pro Woche Lernstress gelegentlich bei trockener Luft 2 Leiden sie unter geröteten Augen? (1 = ja, 2 = nein) Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Leiden sie unter trokenen Augen? (1 = ja, 2 = nein) Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Bei welcher Gelegenheit? nach Naharbeit 1 Wie häufig? nach Anstrengung Haben sie Augenbrennen? (1 = ja, 2 = nein) Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Probanden-Nr. Anamneseblatt Frühling/ Sommer Pollenflug Haben sie Einstellprobleme Ferne -> Nähe (1 = ja, 2 = nein) Sind sie lichtempfindlich? (1 = ja, 2 = nein) Leiden sie unter chronischen Augenkrankheiten? (1 = ja, 2 = nein) 101 2 2 1 2 2 102 2 2 2 2 2 103 2 2 2 2 1 104 1 1 1 2 2 105 2 2 2 2 2 106 2 2 2 1 107 2 2 1 2 2 108 2 1 2 2 2 109 2 2 2 2 2 110 2 2 1 2 2 111 2 2 2 2 2 112 2 2 2 2 2 gelegentlich abends Konjunktivitis 1 Welche? Wie lange schon? Nehmen sie momentan Medikamente? (1 = ja, 2 = nein) Welche? Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Haben sie Einstellprobleme Nähe -> Ferne (1 = ja, 2 = nein) Bei welcher Gelegenheit? Wie häufig? Probanden-Nr. Anamneseblatt Mevicor 2 Jahre Proxan 500mg 5 Tage FVF von oben habitueller Visus, Ferne, rechts habitueller Visus, Ferne, links habitueller Visus, Ferne, binokular habitueller Visus, Nähe, rechts habitueller Visus, Nähe, links habitueller Visus, Nähe, binokular habituelle Phorie, Nähe habituelle Phorie, Ferne NRK-Ferne, Break-Point NRK-Ferne, RecoveringPoint PRK-Ferne, Break-Point PRK-Ferne, RecoveringPoint NRK-Nähe, Break-Point NRK-Nähe, RecoveringPoint PRK-Nähe, Break-Point PRK-Nähee, RecoveringPoint 35,7 39,1 1,6 1,6 1,6 1 1 1 -6 0 8 6 28 8 20 15 30 18 2,75 -2,75 102 43,5 42 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -4 0 8 5 14 8 16 8 24 8 1,75 -2,25 103 40,2 41,2 1 1,2 1,2 0,8 0,8 1 -10 -3 10 4 16 1 18 14 22 -4 3,00 1,25 104 39 40,5 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -2 -1 10 8 30 15 22 19 35 29 4,25 -4,00 105 38,8 40,2 0,8 0,6 1 0,8 0,8 0,8 -2 0 6 3 18 8 9 8 25 14 2,50 -3,00 106 34,4 39,8 1,25 1,25 1,6 1 1 1 -2 -1 5 4 26 20 12 8 38 32 3,00 -1,75 107 44,6 44,6 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -2 0 9 6 10 4 18 11 16 8 2,50 -3,25 108 40 42 1 1 1,25 1 1 1 2 0 6 3 16 13 8 6 13 10 3,00 -6,25 109 39,7 40,3 1 1,6 1,6 1 1 1 -8 0 6 3 9 8 24 20 16 4 2,50 -2,75 110 46,8 40,7 1 1,25 1,25 0,8 0,8 1 -4 0 8 6 31 11 16 3 40 8 2,00 -4,00 111 40,27 41,04 1 1 1,25 1 1 1 -5 -2 9 6 19 12 16 13 26 18 2,50 -3,00 112 43,25 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -3 -2 7 4 21 14 13 8 18 15 2,25 -3,50 40,5 PRA FVF von unten 101 NRA Probanden-Nr. Messung 1 habitueller Visus, Ferne, links habitueller Visus, Ferne, binokular habitueller Visus, Nähe, rechts habitueller Visus, Nähe, links habitueller Visus, Nähe, binokular habituelle Phorie, Nähe habituelle Phorie, Ferne NRK-Ferne, Break-Point NRK-Ferne, RecoveringPoint PRK-Ferne, Break-Point PRK-Ferne, RecoveringPoint NRK-Nähe, Break-Point NRK-Nähe, RecoveringPoint PRK-Nähe, Break-Point PRK-Nähee, RecoveringPoint NRA PRA 1,6 1,6 1,6 1 1 1 -4 -1 9 5 26 5 17 10 22 9 3 -3 102 38 42 1,25 1,25 1,25 0,8 0,8 1 -4 -1 10 7 15 11 18 12 24 10 2 -2 103 34 40 1 1,2 1 1 1 -8 -3 14 6 26 8 19 9 39 32 3 1 104 41 42 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -2 -1 9 7 34 30 26 14 38 34 4 -3 105 36 37 0,8 0,8 1 0,6 0,6 0,8 0 0 7 6 6 5 8 4 22 8 3 -2 106 28 38 1,25 1,25 1,6 1 1 1 -2 -5 2 1 31 10 14 6 35 24 3 -2 107 44 41 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -4 0 9 4 12 8 13 8 16 8 3 -2 108 42 39 1,25 1,25 1,25 1 1 1 1,5 0 6 4 18 6 11 8 16 14 3 -6 109 39 40 1 1,25 1,6 1 1 1 -7 -1 6 4 9 8 19 16 12 4 3 -3 110 53 41 1 1,25 1,25 0,8 1 1 -4 0 6 4 22 10 16 6 37 10 2 -4 111 43 42 1 1 1,25 1 1 1 -6 -3 11 8 18 14 15 12 14 17 3 -3 112 46 42 1,25 1,25 1,25 1 1 1 -3 -2 10 8 22 13 16 14 20 16 2 -4 FVF von oben 34 41 FVF von unten 101 Probanden-Nr. habitueller Visus, Ferne, rechts Messung 2 1 ausgeführte Berechnungen richtige Berechnungen 102 2 544 132 20 10 19 576 116 20 10 20 4939 27 528 580 680 625 580 515 680 635 600 163 154 103 1 772 96 12 1 16 768 100 16 3 16 21 673 375 455 485 410 495 395 500 505 85 44 104 1 680 132 19 6 16 620 100 20 7 18 1942 863 1427 892 10 445 655 580 565 645 615 540 670 670 59 42 105 2 596 108 18 5 19 568 136 19 8 20 543 3106 18 317 460 480 595 680 490 470 490 565 84 4 106 1 684 120 19 8 20 616 124 20 6 19 680 1300 1376 33 369 590 580 655 360 780 690 640 650 112 101 107 1 892 76 20 2 19 692 84 19 4 20 594 886 1071 798 34 375 180 230 480 430 380 480 375 380 84 80 108 1 652 116 18 4 17 600 100 20 7 20 150 44 352 310 355 445 410 610 405 540 410 88 80 109 2 664 104 19 6 20 696 92 20 1 19 634 961 1035 648 28 273 540 505 555 530 525 545 560 510 99 90 110 2 664 116 20 6 20 668 100 20 9 20 1463 2929 500 40 607 540 620 490 590 680 665 635 585 75 56 111 2 638 120 19 6 18 594 116 20 8 19 32 427 460 480 555 430 600 595 525 680 77 68 112 2 658 110 19 5 18 648 20 4 20 1469 863 241 19 298 360 420 535 495 635 590 660 595 96 87 96 905 542 508 415 608 43 554 118 860 569 695 456 67 Spiel 8 98 Spiel 7 520 665 600 715 790 635 655 610 770 112 Spiel 6 8 Spiel 5 19 1508 3708 Spiel 4 6 Spiel 3 20 Spiel 2 620 124 Spiel 1 20 Gesamtwortzahl 5 Anzahl Fehler 19 Spiel 5 richtige Reize, rechts 96 Spiel 4 richtige Reize, mitte 616 Spiel 3 richtige Reize, links 1 Spiel 2 mittlere Reaktionszeit (in ms) durchschnittliche Abweichung (in ms) 101 Spiel 1 richtige Reize, rechts KLT richtige Reize, mitte Moorhuhn richtige Reize, links Abtipptext mittlere Reaktionszeit (in ms) durchschnittliche Abweichung (in ms) Pac-Man Führungsauge (1=rechts, 2=links) Sakkaden, Messung 2 Probanden-Nr. Sakkaden, Messung 1 Stundentafel Christoph Rauter Datum 13. Sep 00 18. Sep 00 20. Sep 00 20. Sep 00 25. Sep 00 27. Sep 00 2. Okt 00 4. Okt 00 9. Okt 00 11. Okt 00 14. Okt 00 15. Okt 00 16. Okt 00 18. Okt 00 23. Okt 00 25. Okt 00 30. Okt 00 6. Nov 00 8. Nov 00 15. Nov 00 20. Nov 00 22. Nov 00 27. Nov 00 29. Nov 00 4. Dez 00 6. Dez 00 11. Dez 00 13. Dez 00 18. Dez 00 20. Dez 00 8. Jän 01 10. Jän 01 15. Jän 01 17. Jän 01 22. Jän 01 24. Jän 01 27. Jän 01 29. Jän 01 31. Jän 01 2. Feb 01 2. Feb 01 7. Feb 01 13. Feb 01 13. Feb 01 14. Feb 01 14. Feb 01 15. Feb 01 19. Feb 01 21. Feb 01 25. Feb 01 Arbeitsbeschreibung Projektbesprechung Information über die Projektarbeit im allgemeinen Projektbesprechung Projektbesprechung Zeitmanagement Projektbesprechung Zeitplanung Projektbesprechung Präsentationstechniken Projektbesprechung Seminar Visualtraining Seminar Visualtraining Projektanträge Projektbesprechung Protokolle Projektbesprechung Teamarbeit Konfliktlösungen Projektbesprechung Projektbesprechung Projektorganistion Projektbesprechung Projektanträge Projektbesprechung Fertigstellung der Anträge Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Zeitplanung Projektbesprechung Vorbereitung auf ZN-Projekt Projektbesprechung Einrichten der Computerarbeitsplätze Konfliktgespräche Projektbesprechung Testlauf Testlauf Visualtraining Projektbesprechung Terminplanung Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Literaturbeschaffung Literaturstudium Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Projektbesprechung Dauer (min) 90 50 50 30 50 50 50 50 50 50 410 410 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 120 50 50 165 20 50 50 50 50 120 90 50 50 50 26. Feb 01 28. Feb 01 5. Mär 01 7. Mär 01 8. Mär 01 9. Mär 01 12. Mär 01 12. Mär 01 13. Mär 01 14. Mär 01 19. Mär 01 21. Mär 01 22. Mär 01 22. Mär 01 26. Mär 01 26. Mär 01 27. Mär 01 28. Mär 01 2. Apr 01 4. Apr 01 9. Apr 01 12. Apr 01 12. Apr 01 12. Apr 01 12. Apr 01 13. Apr 01 14. Apr 01 14. Apr 01 15. Apr 01 16. Apr 01 16. Mai 01 17. Mai 01 17. Mai 01 17. Mai 01 17. Mai 01 20. Mai 01 Messung Proband 101 Messung Proband 301 Besprechung über laufende Arbeiten Messung Proband 306 Messung Proband 104 Projektbesprechung Projektbesprechung Messung Proband 108 Messung Proband 202 Termine Präsentation Messung Proband 209 Messung Proband 211 Projektbesprechung Arbeitsaufträge Messung Proband 212 Titel der Projekte Projektbesprechung Arbeitsaufträge Termine und Zeitmanagement Projektbesprechung Literaturstudium Projektbesprechung Fotoshooting Schreiben des Einzelprojekts Literaturstudium Literaturstudium Prüfen der Literatur auf Relevanz für das Projekt Sortieren der für das Projekt verwertbaren Literatur Schreiben des Einzelprojekts Schreiben des Einzelprojekts Presentationslayout Gestaltung Presentationslayout Gestaltung Zeitplanerstellung Präsentationsfolien erstellen Kurzzusammenfassung Sakkaden erstellen Projektbesprechung Summe in Minuten Summe in Stunden 180 165 50 165 180 50 50 180 180 50 180 180 50 50 180 50 50 50 50 50 180 180 60 120 240 120 120 210 240 180 120 120 60 120 30 180 7925 132,1 Stundentafel Günther Altersberger Datum 13.Sep.00 18.Sep.00 20.Sep.00 20.Sep.00 25.Sep.00 27.Sep.00 02.Okt.00 04.Okt.00 09.Okt.00 11.Okt.00 14.Okt.00 15.Okt.00 16.Okt.00 18.Okt.00 23.Okt.00 25.Okt.00 30.Okt.00 06.Nov.00 08.Nov.00 15.Nov.00 20.Nov.00 22.Nov.00 25.Nov.00 27.Nov.00 29.Nov.00 04.Dez.00 06.Dez.00 11.Dez.00 13.Dez.00 18.Dez.00 19.Dez.00 19.Dez.00 20.Dez.00 08.Jän.01 08.Jän.01 08.Jän.01 09.Jän.01 09.Jän.01 10.Jän.01 10.Jän.01 11.Jän.01 12.Jän.01 12.Jän.01 13.Jän.01 13.Jän.01 14.Jän.01 15.Jän.01 17.Jän.01 22.Jän.01 24.Jän.01 Arbeitsbeschreibung Projektbesprechung Information über die Projektarbeit im allgemeinen Projektbesprechung Projektbesprechung Zeitmanagement Projektbesprechung Zeitplanung Projektbesprechung Präsentationstechniken Projektbesprechung Seminar Visualtraining Seminar Visualtraining Projektanträge Projektbesprechung Protokolle Projektbesprechung Teamarbeit Konfliktlösungen Projektbesprechung Projektbesprechung Projektorganistion Projektbesprechung KLT Besprechung mit Psychologiestudentin Projektanträge Projektbesprechung Fertigstellung der Anträge Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Erstellen diverser Protokolle Tests für visuelle Wahrnehmungsfähigkeit Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Literaturstudium Zeitplanung Literaturstudium Projektbesprechung Vorbereitung auf ZN-Projekt Literaturstudium Projektbesprechung Literaturstudium Konfliktgespräche Literaturstudium Projektbesprechung Projektbesprechung Terminplanung Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Dauer (min) 90 50 30 50 50 50 50 50 50 50 410 410 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 60 50 50 50 50 50 50 50 30 60 50 50 50 180 50 150 50 50 140 50 60 50 90 50 50 50 50 50 27. Jän 01 29.Jän.01 31.Jän.01 02.Feb.01 02.Feb.01 06.Feb.01 07.Feb.01 13.Feb.01 19.Feb.01 21.Feb.01 21.Feb.01 26.Feb.01 28.Feb.01 05.Mär.01 05.Mär.01 07.Mär.01 07.Mär.01 08.Mär.01 09.Mär.01 12.Mär.01 12.Mär.01 14.Mär.01 14.Mär.01 16.Mär.01 16.Mär.01 21.Mär.01 21.Mär.01 21.Mär.01 09.Apr.01 10.Apr.01 12.Apr.01 12. Apr 01 13.Apr.01 20.Apr.01 24.Apr.01 24.Apr.01 26.Apr.01 05.Mai.01 12.Mai.01 15.Mai.01 16.Mai.01 17.Mai.01 19.Mai.01 20.Mai.01 20. Mai 01 Einrichten der Computerarbeitsplätze Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Testlauf Testlauf Visualtraining Schreiben der Probandenanweisung Projektbesprechung Messung Proband 102 Messung Proband 302 Besprechung über laufende Arbeiten Messung Proband 305 Messung Proband 105 Projektbesprechung Messung Proband 308 Messung Proband 107 Projektbesprechung Messung Proband 201 Messung Proband 208 Termine Präsentation Projektbesprechung Messung Proband 109 Arbeitsaufträge Titel der Projekte Projektbesprechung Arbeitsaufträge Termine und Zeitmanagement Projektbesprechung Projektbesprechung Schreiben des Einzelprojekts Schreiben des Einzelprojekts Schreiben des Einzelprojekts Fotoshooting Schreiben des Einzelprojekts Zusammenfassung KLT Scannen der Bilder Zeichnen der Bilder am PC Zusammenfassung OEP Formatieren des Einzelprojekts Schreiben der Kurzzusammenfassung Präsentationserstellung Presentationslayout Gestaltung Präsentationserstellung Präsentationserstellung Zeitplanerstellung (Gesamt) Projektbesprechung 120 50 50 165 20 90 50 180 165 50 165 180 50 165 180 50 180 180 50 50 180 50 50 50 50 50 50 180 210 190 210 60 120 120 60 180 140 60 50 90 120 120 120 80 180 Summe in Minuten Summe in Stunden 8570 142,8 Stundentafel Stefan Mooslechner Datum 13. Sep 00 18. Sep 00 20. Sep 00 20. Sep 00 25. Sep 00 27. Sep 00 02. Okt 00 04. Okt 00 09. Okt 00 11. Okt 00 14. Okt 00 15. Okt 00 16. Okt 00 18. Okt 00 23. Okt 00 25. Okt 00 30. Okt 00 06. Nov 00 08. Nov 00 15. Nov 00 20. Nov 00 22. Nov 00 27. Nov 00 29. Nov 00 04. Dez 00 06. Dez 00 11. Dez 00 13. Dez 00 18. Dez 00 20. Dez 00 08. Jän 01 10. Jän 01 12. Jän 01 12. Jän 01 15. Jän 01 17. Jän 01 22. Jän 01 24. Jän 01 27. Jän 01 29. Jän 01 31. Jän 01 02. Feb 01 02. Feb 01 07. Feb 01 19. Feb 01 21. Feb 01 26. Feb 01 28. Feb 01 05. Mär 01 06. Mär 01 Arbeitsbeschreibung Projektbesprechung Information über die Projektarbeit im allgemeinen Projektbesprechung Projektbesprechung Zeitmanagement Projektbesprechung Zeitplanung Projektbesprechung Präsentationstechniken Projektbesprechung Seminar Visualtraining Seminar Visualtraining Projektanträge Projektbesprechung Protokolle Projektbesprechung Teamarbeit Konfliktlösungen Projektbesprechung Projektbesprechung Projektorganistion Projektbesprechung Projektanträge Projektbesprechung Fertigstellung der Anträge Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Schlüsselqualifikationen Projektbesprechung Erstellung des Meßprotokolles Erstellung des Anamneseblattes Zeitplanung Projektbesprechung Vorbereitung auf ZN-Projekt Projektbesprechung Einrichten der Computerarbeitsplätze Konfliktgespräche Projektbesprechung Testlauf Testlauf Visualtraining Projektbesprechung Terminplanung Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Programmierung des KLT auf Acess Dauer (min) 90 50 30 50 50 50 50 50 50 50 410 410 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 90 60 50 50 50 50 120 50 50 165 20 50 50 50 50 50 50 120 07. Mär 01 11. Mär 01 12. Mär 01 13. Mär 01 14. Mär 01 16. Mär 01 17. Mär 01 21. Mär 01 21. Mär 01 22. Mär 01 23. Mär 01 25. Mär 01 26. Mär 01 28. Mär 01 28. Mär 01 02. Apr 01 04. Apr 01 06. Apr 01 09. Apr 01 09. Apr 01 12. Apr 01 12. Apr 01 23. Apr 01 25. Apr 01 07. Mai 01 10. Mai 01 12. Mai 01 14. Mai 01 16. Mai 01 16. Mai 01 16.Mai.01 20. Mai 01 20. Mai 01 20.Mai.01 20. Mai 01 21. Mai 01 Projektbesprechung Messung Proband 303 Besprechung über laufende Arbeiten Messung Proband 103 Projektbesprechung Messung Proband 307 Messung Proband 310 Messung Proband 203 Projektbesprechung Messung Proband 204 Messung Proband 206 Messung Proband 312 Termine Präsentation Messung Proband 110 Projektbesprechung Arbeitsaufträge Eingabe der Meßdaten in die Excel-Tabelle Zahlenmäßige Auswertung der Meßdaten Grafische Auswertung der Meßdaten Interpretation der Meßdaten Beschreibung "Arbeitsablauf am Computer" Fotoshooting Titel der Projekte Projektbesprechung Arbeitsaufträge Textgestalung "Optometrische Auswertung" Textgestalung "Optometrische Auswertung" Termine und Zeitmanagement Projektbesprechung Projektbesprechung Presentationslayout Gestaltung Erstellung der Präsentation Erarbeiten der Textkarten Zeitplanerstellung (Gesamt) Projektbesprechung Kopieren der Textkarten 50 165 50 180 50 165 165 180 50 180 180 165 50 180 50 50 240 180 120 90 90 60 50 50 50 180 60 50 180 50 120 420 60 80 180 30 Summe in Minuten Summe in Stunden 7765 129,4 Stundentafel Heinz Leiner Datum Arbeitsbeschreibung 13. Sep 00 Projektbesprechung Suche nach Literatur zum Thema 15. Sep 00 Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse im Internet 16. Sep 00 Universitätsbibliothek Karl-Franzens-Universität Graz 18. Sep 00 Information über die Projektarbeit im allgemeinen 20. Sep 00 Projektbesprechung Suche nach Photos zum Thema 21. Sep 00 Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse im Internet 25. Sep 00 Zeitmanagement 27. Sep 00 Projektbesprechung 29. Sep 00 Literaturstudium 02. Okt 00 Zeitplanung 04. Okt 00 Projektbesprechung 09. Okt 00 Präsentationstechniken 11. Okt 00 Projektbesprechung 14. Okt 00 Seminar Visualtraining 15. Okt 00 Seminar Visualtraining 16. Okt 00 Projektanträge 18. Okt 00 Projektbesprechung 23. Okt 00 Protokolle 25. Okt 00 Projektbesprechung 27. Okt 00 Literaturstudium Suche nach geschichtlichen Hintergrund zum Thema 27. Okt 00 Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse im Internet 28. Okt 00 Literaturstudium 30. Okt 00 Teamarbeit 06. Nov 00 Konfliktlösungen 08. Nov 00 Projektbesprechung 15. Nov 00 Projektbesprechung 20. Nov 00 Projektorganistion 22. Nov 00 Projektbesprechung Literatursuche zum Thema Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Bibliothek Kolleg f. 25. Nov 00 Optometrie 27. Nov 00 Projektanträge 29. Nov 00 Projektbesprechung 04. Dez 00 Fertigstellung der Anträge 06. Dez 00 Projektbesprechung 08. Dez 00 Literaturstudium 11. Dez 00 Schlüsselqualifikationen 13. Dez 00 Projektbesprechung 18. Dez 00 Schlüsselqualifikationen 20. Dez 00 Projektbesprechung 08. Jän 01 Schlüsselqualifikationen 10. Jän 01 Projektbesprechung 15. Jän 01 Zeitplanung 17. Jän 01 Projektbesprechung 22. Jän 01 Vorbereitung auf ZN-Projekt 24. Jän 01 Projektbesprechung 27. Jän 01 Einrichten der Computerarbeitsplätze Dauer (min) 90 180 300 50 50 90 50 50 120 50 50 50 50 410 410 50 50 50 50 60 120 60 50 50 50 50 50 50 120 50 50 50 50 120 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 120 29. Jän 01 31. Jän 01 2. Feb 01 2. Feb 01 07. Feb 01 19. Feb 01 21. Feb 01 26. Feb 01 28. Feb 01 05. Mär 01 07. Mär 01 11. Mär 01 12. Mär 01 14. Mär 01 14. Mär 01 17. Mär 01 21. Mär 01 22. Mär 01 23. Mär 01 25. Mär 01 25. Mär 01 25. Mär 01 26. Mär 01 27. Mär 01 28. Mär 01 02. Apr 01 08. Apr 01 09. Apr 01 12. Apr 01 12. Apr 01 23. Apr 01 25. Apr 01 07. Mai 01 13. Mai 01 14. Mai 01 16. Mai 01 16. Mai 01 16.Mai.01 17. Mai 01 18. Mai 01 20.Mai.01 20. Mai 01 Konfliktgespräche Projektbesprechung Testlauf Testlauf Visualtraining Projektbesprechung Terminplanung Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Projektbesprechung Besprechung über laufende Arbeiten Projektbesprechung Messung Proband 304 Besprechung über laufende Arbeiten Messung Proband 106 Projektbesprechung Messung Proband 309 Projektbesprechung Messung Proband 205 Messung Proband 207 Messung Proband 111 Messung Proband 112 Messung Proband 311 Termine Präsentation Messung Proband 210 Projektbesprechung Arbeitsaufträge Beginn mit der schriftlichen Zusammenfassung des Themas Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Technischer Aufbau des Steuermoduls; grafische Darstellung Technischer Aufbau des Einblicktubus; grafische Darstellung Fotoshooting Titel der Projekte Projektbesprechung Arbeitsaufträge schriftliche Zusammenfassung des Theamas Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Termine und Zeitmanagement Projektbesprechung Projektbesprechung Presentationslayout Gestaltung Fertigstellung der schriftlichen Zusammenfassung des Themas Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Erstellung der Powerpointpresentation zum Thema Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse Zeitplanerstellung (Gesamt) Projektbesprechung Summe in Minuten Summe in Stunden 50 50 165 20 50 50 50 50 50 50 50 165 50 180 50 165 50 180 180 180 180 165 50 180 50 50 180 120 60 60 50 50 50 240 50 180 50 120 120 240 80 180 8140 135,7 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 13. Anhang B Sitzungsprotokolle 13.1 Sitzungsprotokolle Seite 133 Seite 132 Projektstudienprotokoll 13.9.2000 Anwesend: Altersberger, Leiner, Maurer, Mooslechner, Rauter Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. Studienzeil: Änderung der Ermüdung am Bildschirm durch Entspannungsübungen. Meßmethoden: OEP, FVF, Es müssen einzelne Themenbereiche für jeden gefunden werden, d.h. ein Grundgerüst muß erstellt werden. Maurer hat sich im Sommer ein Gerät zum testen von Sakkaden gekauft, daß eventuell in dem Projekt eingesetzt werden könnte. Momentane Aufgabenstellung lt. Maurer: Wir sollen uns zusammensetzen, und uns Überlegen, welche Meßmethoden (OEP, Fixersation, FVF) und welche Arbeitssituation geschaffen werden muß. Notwendigkeit lt. Maurer: Optometrische Messung; Probanden arbeiten lassen (unter Streßeinfluß z.B.: Spiele) ; Auswahl der Prüf- und Meßmethoden (FVF, Phorie Ferne und Nähe, event. Fusionsbreiten – auf die Meßmethode einigen); Auswahl der Entspannungsübungen (z.B.: Testgruppe 1: keine Pause und Messung vor und nach der Arbeit; Testgruppe 2: alle 15 min. eine Übung unter Anleitung; Testgruppe 3: Entspannungsübung nach der Arbeit mit anschließender Messung); Selektion der Probanden; Frage Maurer: ob am 7.10. eventuell 1-2 Personen Zeit haben um ihm bei einer Gesundheitsmesse bei der Fa. Swarovski zu helfen. Sitzungsprotokoll Projektgruppe Visualtraining 13.9.2000 Anwesend: Altersberger, Leiner, Mooslechner, Rauter Beginn: 16.00 Ende: 17.30 Dauer: 1,5 Std. Zielsetzung: Es soi endlich wos weidageh‘ Bei der allgemein gehaltenen Besprechung wurden folgende Punkte angeschnitten bzw. erläutert: Es gehören zwei bis drei Computer-Arbeitsplätze eingerichtet, die sowohl von der Gestaltung als auch von der Beleuchtung her identisch sein müssen (LUX-Meter-Messung). Die Arbeitsplätze werden nach den Anforderungen der AUVA gestaltet (Chris besorgt Richtlinien). Wir versuchen uns die Arbeitsgeräte von einem Hersteller für die Dauer von ca. einem ½ Jahr zu leihen (Heinz übernimmt die Anfrage). Als optimale Räumlichkeit wurde der Raum mit den optischen Bänken in der Schule gewählt, da wir die Arbeitsplätze dort über einen längeren Zeitraum aufgebaut lassen können (Ausweichort: ehem. Refra-Räume) – muß mit Dir. Thöny noch geklärt werden. Der Arbeitsablauf am Computer muß noch detailliert geklärt werden (Zeit: 1,5 – 2 Std.), wobei sich Heinz mit R. Fröhlich bezüglich eines eventuell vorhandenen Computerprogrammes in Verbindung setzen wird. Günther spricht mit Fr. Beck bezüglich zwei etwa gleich langer und gleich schwerer Texte die wir zum abtippen verwenden werden. Beim Abtippen sollten die Probanden keine Korrekturtasten benützen!!! Die optometrische Testreihe setzt sich aus folgenden Punkten zusammen und wird vor und nach der Arbeitssituation am Computer durchgeführt: habitueller Visus F+N OEP 3 und 13a (habituelle Phorie F+N) OEP 9,10,11 (PRK, NRK) AKK-Breite Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) (Gerät event. von Fa. Schuhfried leihen – Heinz ruft an ob eine Zusammenarbeit interessant wäre) Sakkadentestgerät (noch nicht sicher) Es wird keine Refraktion durchgeführt, da wir den Status Quo bewerten wollen d.h. Brillen- bzw. Linsenträger werden mit Ihren bisherigen Sehhilfen bzw. getestet. Der genaue Ablauf und Wortlaut der Meßreihe wird noch festgelegt, und vorher in einigen Testläufen mit Berufsschülern erprobt. Die Einteilung der Probanden erfolgt in drei Gruppen mit folgendem Ablauf: Gruppe 1: Messung, Computerarbeit, Messung Gruppe 2: Messung, Computerarbeit mit Visualtraining (VAT) in definierten Zeitabständen Gruppe 3: Messung, Computerarbeit, VAT am Ende der Arbeit, Messung Als Zuckerl (Belohnung) für die Mühe der Probanden stellen wir ein kleines Buch (wenn möglich in gebundener Form) mit folgendem Inhalt zusammen: - optische Täuschungen - Erklärungen zu den opt. Täuschungen - Anleitungen zu VAT Zur Finanzierung diese Buches versuchen wir einen Sponsor aufzutreiben (Heinz telefoniert mit R. Fröhlich) Das Anamneseblatt wird jetzt in einer Vorläufigen Form erstellt, um in den Nächsten Wochen Verbesserungen hinzufügen zu können. Das Messprotokoll wird erstellt, sobald wir die optometrische Testreihe genau festgelegt haben. Es wird in zweifacher Ausführung für die Messung vor und nach der Computerarbeit angelegt. Ein subjektiver Fragebogen wird ebenfalls noch erarbeitet, wobei hier für jede Probandengruppe ein gesonderter Fragebogen erstellt werden muß. Bezüglich der langfristigen Zeitplanung werden wir (sobald der erste Streß vorbei ist) mit Dir. Thöny reden, zu welchen Zeiten wir aufgrund der Prüfungen das Projekt ruhen lassen sollen, und danach diese Einteilung machen. Die genaue Festlegung der Formatierung von Schriftstücken wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Das Projekt gliedert sich in folgende Teilbereiche: 1 Pers.: Erklärung der Testreihe (OEP) 1 Pers.: Erklärung der FVF (wobei diese beiden Teile innereinander Übergehen) 1 Pers.: Erklärung der Entspannungsübungen 1 Pers.: Statistische Auswertung, Erklärung des Ablaufes des Projekts (=Moderation bei der Präsentation) Folgenden Aufgaben sind momentan zu Erledigen: Christoph: AUVA-Unterlagen über BAP besorgen Kostenprotokoll erstellen Heinz: Computer leihweise besorgen R. Fröhlich anrufen wegen: Computerprogramm, event. vorhandenem Phorietest, event. Sponsoring; Fa. Schuhfried wegen FVF-Gerät AMTech wegen einem Testverfahren anrufen Günther: Prof. Beck wegen Text zum abtippen fragen Hr. Maurer anrufen wegen Sakkadentestgerät Zentralen Projektordner anlegen „Telefon-Formular“ erstellen Richtlinien zur Formulierung von Literaturhinweisen besorgen Moosi: vorläufiges Anamneseblatt erstellen Prof. Sieß fragen wegen: Kopieren für das Projekt in der Schule (Kosten?!?), Copyright (-> LSI?!?), Treffen der Klasse mit LSI wegen Klärung der offenen Fragen aller; Fragen an Hr. Maurer am nächsten Mittwoch: Welche VAT-Übungen sollen wir anwenden? Kann er uns opt. Täuschungen zur Verfügung stellen? Projektstudienprotokoll 20.9.2000 Anwesend: Altersberger, Leiner, Maurer, Mooslechner, Rauter Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. Heinz erklärt Maurer die Punkte der letzten Sitzung (siehe Prot. 13.8.00_2.doc). Maurer stellt die Möglichkeit eines Leihgerätes zur FVF von der Fa. Schuhfried in Frage, da sie an einer Zusammenarbeit augenscheinlich nicht interessiert sind – deto Fa. AMTech. Als VAT-Übungen schlägt Hr. Maurer die selben Übungen vor, wie sie die Projektgruppe vor 2 Jahren verwendet hat. Maurer würde nur 3, 13a, den habituellen Visus und die FVF als Messungen anwenden. Messung der Akk-Breite dürfte sich als nicht sinnvoll erweisen, da hier wahrscheinlich keine Änderung durch die Streßsituation auftritt. Einteilung des Projektes: lt. Maurer ist OEP als eigenes Thema nicht unbedingt geeignet – als Alternative wären die Blickbewegungen bzw. Sakkaden möglich. Die Sakkaden sollten als Belastungstest durchgeführt werden. Maurer hat das Sakkadentestgerät mit. Chris leiht sich von Maurer das Buch Blickpunkte, Burkhart Fischer. Günther organisiert eine Literaturliste (d.h. wer gerade welches Buch hat). Einteilung der Themengebiete: Günther: VAT, OEP Heinz: FVF Chris: Sakkaden Moosi: Auswertung, Statistik Projektstudienprotokoll Anwesend: Altersberger, Mooslechner, Rauter Beginn: 11.45 Ende: 12.10 Dauer: ½ Std. Aufgaben für die nächste Zeit: Klären woher und in welcher Anzahl wir Probanden bekommen. Dauer die die Probanden hier verbringen ~ 2 Std. Testablauf am Computer: Text Moorhuhn Lückentext Rechenaufgabe von Carmen NOJ-Serie für Günther kopieren. 20.9.2000 Projektstudienprotokoll 27.9.2000 Anwesend: Altersberger, Lainer, Maurer, Mooslechner, Rauter Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. Günther hat „Rechentest“ mit – wird positiv angenommen. Der Text den wir von Prof. Beck zum abtippen bekommen haben wird abgelehnt. Wir versuchen einen Text zu bekommen, der auch in Maschinschreiblehrgängen verwendet wird, damit wir einen Standardtext haben. Weiters haben wir in mühevoller Kleinarbeit die NOJ der letzten Jahre durchsucht, und die Serie kopiert. Projektstudienprotokoll 11.10.2000 Anwesend: Altersberger, Leiner, Maurer, Rauter Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. 30 min Diskussion über OEP-Messungen, welche in den beiden Laborstunden vorher gemacht wurden. Klärung der Probandenfrage. Hr. Maurer fragt Hr. Angerer von Swarowski wegen der Probanden. Klärung wieviel Zeit die Fa. Swarowski zur Verfügung stellt. Restliche Probanden aus der HTL, Lehrer wie Schüler; Alter der Leute sollte nicht ganz jung sein – ab 25 – 30 Jahre aufwärts. Formulierung eines Briefes bezüglich der Ausschreibung bei der Fa. Swarowski. Anmeldeformular erstellen. Wir liefern keine wissenschaftliche Arbeit, sondern wir wollen Tendenzen bestimmen. Zum Teil fehlt uns auch die Referenzmessung. Klärung der Computerarbeitsplätze erfolgt bis 18.10. durch Heinz. Fa. Visus, Stuttgart, Hr. Fanti anrufen bezüglich der Screeningtest am Computer anrufen (Christoph). Projektstudienprotokoll 13.12.2000 Anwesend: Altersberger, Leiner, Maurer, Mooslechner, Rauter Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. 15. Absichtserklärung im Jänner nach der Meisterprüfung endgültig mit dem Projekt zu beginnen. Projektstudienprotokoll 26.01.2001 Anwesend: Altersberger, Leiner, Mooslechner, Rauter Beginn: 12.30 Ende: 14.30 Dauer: 2 Std. Themen der heutigen Situng: Anamnesprotokoll, Meßprotolkoll, Meßablauf, Programmzusammenstellung für den Computer; Gruppeneinteilung der Probanden: Testablauf Gruppe 1: Messung, Computerarbeit, Messung, Visualtraining, Messung; Testablauf Gruppe 2: Messung, 30‘ Computerarbeit, Visualtraining, 30‘ Computerarbeit, Visualtraining, 30‘ Computerarbeit, Visualtraining, Messung; (wobei die Gruppe 1 als virtuelle Gruppe 3 (= Messungen ohne Visualtraining) als Vergleichsgruppe herangezogen wird) Computerarbeit und Ablauf: 30‘ Text abschreiben Word – 10 pt (entweder Schachnovelle bzw. Heinz besorgt einen Text von einem Maschinschreibwettbewerb – soll standardisiert sein) 30‘ spielen (Moorhuhn, Pacman, Ping-Pong-Spiel) 30‘ KLT Daten für Meßprotokoll: Stammdaten: laufende Nummer, Name, Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, E-Mailadresse, Schulbildung, Geschlecht; FVF: Frequenz von oben, Frequenz von unten; OEP: Visus s.c. Ferne rechts, Visus s.c. Ferne links, Visus s.c. Ferne bin., habituelle Phorie Ferne, Visus s.c. Nähe rechts, Visus s.c. Nähe links, Visus s.c. Nähe bin, habituelle Phorie Nähe, NRK Ferne, PRK Ferne, NRK Nähe, PRK Nähe, AKK-Breite (NRA, PRA); Sakkaden: noch nicht geklärt Genauer Meßablauf: Anamnese laut Anamneseblatt vornehmen; FVF: Vorbereitung: • Farbregler auf weiß (white) stellen • Helligkeitsregler (Bright) auf Stufe 1 stellen (= keine Beleuchtung) • Frequenz 20 Hz Durchführung: • Die Messung wird im abgedunkelten Raum durchgeführt • Erklärung an Probanden: „Schauen Sie in das Gerät. Stirn und Nase ganz • • • anlegen. Es dauert nun einige Augenblicke bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben.“ Erklärung an Probanden: „Ich schalte jetzt ein Licht ein. Schauen sie bitte in die Mitte der Lichtpunkte, und nicht direkt auf eines der Lämpchen. Was sehen sie?“ Helligkeitsregler (Bright) auf Stufe 5 stellen Wenn es nicht blinkt: Helligkeitsregler (Bright) auf Stufe 1 stellen, und die Frequenz auf das Minimum (7 Hz) reduzieren, und die Erklärung bzw. Handlungen wiederholen. • Erklärung an Probanden: „Ich verändere jetzt die Frequenz des Flimmerns, d.h. es beginnt weniger zu flimmern, uns sie sagen mir bitte wenn es nicht mehr flimmert, und sie ein eindeutig ruhiges Licht sehen“ • • Wenn es blinkt: Frequenz langsam erhöhen ! wenn der Proband das erste mal Stop sagt: Wert notieren und Frequenz um ca. 20 Hz erhöhen. Erklärung an Probanden: „Sie sehen jetzt ein komplett ruhiges Licht, und wir gehen jetzt den umgekehrten Weg. Sie sagen bitte Stop, wenn es wieder zu flimmern beginnt.“ • Wenn der Proband Stop sagt: Wert notieren. Nachbereitung: • Gerät für den nächsten Probanden vorbereiten ! siehe Vorbereitung OEP-Messung: • Visus s.c. (R,L,bin) ohne Phoropter bzw. bei vorhandener Brille mit den eigenen Werten – Sehzeichen: Zahlen – Werte notieren (Visus Ferne) • Phoropter justieren, PD einstellen • 40 cm Nahprobe vorgeben – Phoropter auf Nähe stellen (bei vorhandener Fern-, Nah- bzw. Arbeitsbrille diesen Wert in den Phoropter geben) – Visus s.c.(R,L,bin) messen – Werte notieren (Visus Nähe) • Gräfe-Prisma vorgeben – Sehzeichen: Kreuzmuster – Prismenkompensator B: innen verstärken – Prisma abschwächen bis die Bilder wieder übereinanderstehen – Wert notieren (habituelle Phorie Nähe) • Nahprobe entfernen – Phoropter auf Ferne stellen – Gräfe-Prisma vorgeben – Sehzeichen: senkrechte Zahlenleiste – Prismenkompensator B: innen – Prisma abschwächen bis die Bilder wieder übereinanderstehen – Wert notieren (habituelle Phorie Ferne) • Gräfe-Prisma entfernen – Sehzeichen: senkrechte Zahlenleiste – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: innen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (NRK-Break Ferne) – Prisma B: innen verstärken – Prisma B: innen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (NRK-Rec. Ferne) • (Sehzeichen: senkrechte Zahlenleiste) – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: außen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (PRK-Break Ferne) – Prisma B: außen verstärken – Prisma B: außen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (PRK-Rec. Ferne) • Phoropter auf Nähe stellen - Gräfe-Prisma entfernen – Sehzeichen: Kreuzmustertest – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: innen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (NRK-Break Nähe) – Prisma B: innen verstärken – Prisma B: innen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (NRK-Rec. Nähe) • Sehzeichen: Kreuzmustertest – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: außen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (PRK-Break Nähe)– Prisma B: außen verstärken – Prisma B: außen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (PRK-Rec. Nähe) • Sehzeichen V = 0,8 auf 40 cm – bds. +2,5 sph vorgeben – die Visuszeile sollte lesbar sein – bds. + 0,25 sph vorgeben – sollte schlechter werden, sonst nochmals + 0,25 sph bis schlechter – Wert notieren (NRA) • bds. minus vorgeben, bis nichts mehr zu lesen ist – Wert notieren (PRA) Projektstudienprotokoll Anwesend: Altersberger, Leiner, Maurer, Mooslechner, Rauter Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. Weiterführendes Gespräch über die am 26.1. erarbeiteten Punkte. 31.01.2001 Projektstudienprotokoll 21.02.2001 Anwesend: Altersberger, Leiner, Maurer, Mooslechner Beginn: 9.35 Ende: 10.25 Dauer: 1 Std. Die Einrichtung der Abreitsplätze im Physik-Labor im ersten Stock wurde von Dir. Thöny genehmigt. Mit der Aufstellung der Computer wird nächste Woche begonnen, um die Messungen im März durchführen und abschließen zu können. Die Computer werden aus dem Schulinternen EDV-Raum geliehen, wobei die „Moorhuhnjagd“ in diesem Falle den langsamen Rechnern zum Opfer fallen dürfte. Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 14. Anhang C Formulare, Anweisungen, Druckvorlagen 14.1 Vorläufiges Anamneseblatt 14.2 Endgültiges Anamneseblatt 14.3 Messprotokoll (OEP und FVF) 14.4 Messprotokoll (Sakkaden und PC-Arbeit) 14.5 Arbeitsanweisung FVF 14.6 Arbeitsanweisung Sakkadenmessung 14.7 Arbeitsanweisung ORP-Messung 14.8 Anleitung Entspannungsübungen 14.9 Druckvorlage – Karten für Präsentation 14.10 Druckvorlage – Label für CD-ROM 14.11 Druckvorlage – Kartonhalterung für CD-ROM Seite 146 Seite 147 Seite 148 Seite 149 Seite 150 Seite 151 Seite 152 Seite 153 Seite 154 Seite 158 Seite 159 Seite 145 Vorläufiges Anamneseblatt - Projektgruppe Visualtraining Name: (wird nicht in die EDV übertragen) Geb.Dat: Sind sie Brillenträger? <ja,nein> Wenn ja: <Fernbrille, Arbeitsbrille> Tragen sie ihre Brille bei der Bildschirmarbeit? <ja,nein> Sind sie Contactlinsenträger? <ja,nein> Wenn ja: <Ständiger Träger, Freizeitträger> Nutzen Sie den Computer Beruflich oder Privat? Wenn Privat wie oft? <täglich,wöchentlich,gelegentlich> Hatten sie schon Kontakt mir VAT? <ja,nein> Haben sie selber schon VAT praktiziert? <ja,nein> Praktizieren sie VAT momentan? <ja,nein> Haben sie Kopfschmerzen? <ja,nein> Wenn ja: Wie häufig? <_____> Warum? <_____> Haben sie Augenbrennen? <ja,nein> Leiden sie unter trockenen Augen? <ja,nein> Wenn ja: Bei welcher Gelegenheit? <_____> Leiden sie unter geröteten Augen? <ja,nein> Wenn ja: Bei welcher Gelegenheit? <_____> Haben sie Einstellprobleme Fern -> Nähe <ja,nein> Wenn ja: Bei welcher Gelegenheit? <_____> Haben sie Einstellprobleme Nähe -> Ferne <ja,nein> Wenn ja: Bei welcher Gelegenheit? <_____> Sind sie lichtempfindlich? <ja,nein> Leiden sie unter chronischen Augenerkrankungen? <ja,nein> Wenn ja: Welche? <_____> Nehmen sie momentan irgendwelche Medikamente <ja,nein> Wenn ja: Welche? <_____> Wie lange schon? <_____> V 1.0 13-9-2000 V 1.0 21.02.2k+1 Anamneseblatt Herr Frau Name Geb.Dat. Straße PLZ Telefon E-Mail Prüfer Datum Ort Schulbildung JA NEIN 1.) Sind sie Brillenträger? 2.) Fernbrille 3.) Arbeitsbrille 4.) Gleitsichtbrille 5.) Tragen sie ihre Brille zur Bildschirmarbeit? 6.) Sind sie Contactlinsenträger? 7.) Ständiger Träger 8.) Freizeitträger 9.) Tragen sie ihre Linsen zur Bildschirmarbeit? 10.) Nutzen sie den Computer Beruflich, 11.) oder Privat? 12.) Beruflich: wie viele Stunden täglich? 13.) Privat: wie oft pro Woche? 14.) Haben sie schon von Visualtraining gehört? 15.) Haben sie schon von Visualtraining praktiziert? 16.) 17.) Praktizieren sie Visualtraining momentan? Haben sie Kopfschmerzen? 18.) Wie häufig? 19.) Bei welchen Gelegenheiten? 20.) Haben sie Augenbrennen? 21.) Wie häufig? 22.) Bei welchen Gelegenheiten? 23.) Leiden sie unter trokenen Augen? 24.) Wie häufig? 25.) Bei welchen Gelegenheiten? 26.) Leiden sie unter geröteten Augen? 27.) Wie häufig? 28.) Bei welchen Gelegenheiten? 29.) Haben sie Einstellprobleme Ferne -> Nähe? 30.) Wie häufig? 31.) Bei welchen Gelegenheiten? 32.) Haben sie Einstellprobleme Nähe -> Ferne? 33.) Wie häufig? 34.) Bei welchen Gelegenheiten? 35.) Sind sie lichtempfindlich? 36.) Leiden sie unter chronischen Augenkrankheiten? 37.) 38.) Welche? Nehmen sie momentan Medikamente? 39.) Welche? 40.) Wie lange schon? laufende Nr. FVF Messung 1 von unten 41.) OEP Messung 1 Visus s.c. Ferne rechts 43.) links 44.) bino. 45.) Visus s.c. Nähe rechts 46.) links 47.) bino. 48.) von oben 42.) NRK-Ferne PRK-Ferne BreakPoint 51.) Rec.Point 52.) BreakPoint 53.) Rec.Point 54.) habituelle Phorie Nähe 49.) habituelle Phorie Ferne 50.) NRK-Nähe PRK-Nähe BreakPoint 55.) Rec.Point 56.) BreakPoint 57.) Rec.Point 58.) FVF Messung 2 von unten 61.) NRA 59.) PRA 60.) OEP Messung 2 Visus s.c. Ferne rechts 63.) links 64.) bino. 65.) Visus s.c. Nähe rechts 66.) links 67.) bino. 68.) von oben 62.) NRK-Ferne PRK-Ferne BreakPoint 71.) Rec.Point 72.) BreakPoint 73.) Rec.Point 74.) habituelle Phorie Nähe 69.) habituelle Phorie Ferne 70.) NRK-Nähe PRK-Nähe BreakPoint 75.) Rec.Point 76.) BreakPoint 77.) Rec.Point 78.) FVF Messung 3 von unten 81.) NRA 79.) PRA 80.) OEP Messung 3 Visus s.c. Ferne rechts 83.) links 84.) bino. 85.) Visus s.c. Nähe rechts 86.) links 87.) bino. 88.) von oben 82.) habituelle Phorie Nähe 89.) NRK-Ferne PRK-Ferne BreakPoint 91.) Rec.Point 92.) BreakPoint 93.) Rec.Point 94.) habituelle Phorie Ferne 90.) NRK-Nähe PRK-Nähe BreakPoint 95.) Rec.Point 96.) BreakPoint 97.) Rec.Point 98.) NRA 99.) PRA 100.) SAKKADENMESSPROTOKOLL Führungsauge 101.) Sakkadenmessung 1 mittlere Reaktionszeit in ms 102.) Reize L richtig 104.) Durchsch. Abweichung in ms 103.) Reize Mitte richtig 105.) Reize R richtig 106.) Sakkadenmessung 2 mittlere Reaktionszeit in ms 107.) Reize L richtig 109.) Durchsch. Abweichung in ms 108.) Reize Mitte richtig 110.) Reize R richtig 111.) Sakkadenmessung 3 mittlere Reaktionszeit in ms 112.) Reize L richtig 114.) Durchsch. Abweichung in ms 113.) Reize Mitte richtig 115.) Reize R richtig 116.) PC - ARBEITSPROTOKOLL Packman Punkte: Word - Text Fehler: Moorhuhn Punkte: KLT gewertete Ergebnisse 1 2 3 4 Gesamtwortzahl: 1 5 2 6 3 7 richtige Ergebnisse 4 8 5 FVF-Messung: Vorbereitung: • Farbregler auf weiß (white) stellen • Helligkeitsregler (Bright) auf Stufe 1 stellen (= keine Beleuchtung) • Frequenz 20 Hz Durchführung: • Die Messung wird im abgedunkelten Raum durchgeführt • Erklärung an Probanden: „Schauen Sie in das Gerät. Stirn und Nase ganz • • • • anlegen. Es dauert nun einige Augenblicke bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben.“ Erklärung an Probanden: „Ich schalte jetzt ein Licht ein. Schauen sie bitte in die Mitte der Lichtpunkte, und nicht direkt auf eines der Lämpchen. Was sehen sie?“ Helligkeitsregler (Bright) auf Stufe 5 stellen Wenn es nicht blinkt: Helligkeitsregler (Bright) auf Stufe 1 stellen, und die Frequenz auf das Minimum (7 Hz) reduzieren, und die Erklärung bzw. Handlungen wiederholen. Erklärung an Probanden: „Ich verändere jetzt die Frequenz des Flimmerns, d.h. es beginnt weniger zu flimmern, uns sie sagen mir bitte wenn es nicht mehr flimmert, und sie ein eindeutig ruhiges Licht sehen“ • • Wenn es blinkt: Frequenz langsam erhöhen ! wenn der Proband das erste mal Stop sagt: Wert notieren und Frequenz um ca. 20 Hz erhöhen. Erklärung an Probanden: „Sie sehen jetzt ein komplett ruhiges Licht, und wir gehen jetzt den umgekehrten Weg. Sie sagen bitte Stop, wenn es wieder zu flimmern beginnt.“ • Wenn der Proband Stop sagt: Wert notieren. Nachbereitung: • Gerät für den nächsten Probanden vorbereiten ! siehe Vorbereitung Arbeitsanweisung Sakkaden-Test Dem Probanden wurde das Gerät zur sofortigen Anwendung folglich vorbereitet: 1.) Modus: Test 2.) Schwierigkeitsstufe: 4 (höchste Stufe*) 3.) Testart: Antisakkaden 4.) Hinweis an den Probanden: Sie sehen bei diesem Test immer einen Stern (✳), der aus der Mitte nach R oder L springt oder aber auch in der Mitte bleibt. Sekundenbruchteile später erscheint entweder R, L oder in der Mitte folgendes Zeichen (⊥). Ihre Aufgabe besteht darin, die Richtung in der der Zapfen dieses Zeichens zuletzt gezeigt hat, mit den Pfeiltasten (↑↓←→) anzugeben. Die jeweilige Pfeiltaste bitte 2x betätigen. Das Programm beginnt mit 5 Testreizen und geht dann zu den 50 Prüfreizen über. * Stufe 4 bedeutet: Der Stern (✳) wird durchschnittlich 160 ms dargeboten, der Zapfen (⊥) 150 ms. Messroutine OEP Vorbereitung: • Deckenlampe einschalten • Jalousie schließen Messungen: • Visus habituell (R,L,bin) ohne Phoropter bzw. bei vorhandener Brille mit den eigenen Werten – Sehzeichen: Zahlen – Werte notieren (Visus Ferne) • Phoropter justieren, PD einstellen • 40 cm Nahprobe vorgeben – Phoropter auf Nähe stellen (bei vorhandener Fern-, Nahbzw. Arbeitsbrille diesen Wert in den Phoropter geben) – Visus habituell (R,L,bin) messen – Werte notieren (Visus Nähe) • Gräfe-Prisma vorgeben – Sehzeichen: Kreuzmuster – Prismenkompensator B: innen verstärken – Prisma abschwächen bis die Bilder wieder übereinanderstehen – Wert notieren (habituelle Phorie Nähe) • Nahprobe entfernen – Phoropter auf Ferne stellen – Gräfe-Prisma vorgeben – Sehzeichen: senkrechte Zahlenleiste – Prismenkompensator B: innen – Prisma abschwächen bis die Bilder wieder übereinanderstehen – Wert notieren (habituelle Phorie Ferne) • Gräfe-Prisma entfernen – Sehzeichen: senkrechte Zahlenleiste – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: innen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (NRK-Break Ferne) – Prisma B: innen verstärken – Prisma B: innen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (NRK-Rec. Ferne) • (Sehzeichen: senkrechte Zahlenleiste) – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: außen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (PRK-Break Ferne) – Prisma B: außen verstärken – Prisma B: außen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (PRK-Rec. Ferne) • Phoropter auf Nähe stellen - Gräfe-Prisma entfernen – Sehzeichen: Kreuzmustertest – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: innen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (NRK-Break Nähe) – Prisma B: innen verstärken – Prisma B: innen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (NRK-Rec. Nähe) • Sehzeichen: Kreuzmustertest – Prismenkompensator auf 0 stellen – Prima B: außen vorgeben bis Break-Point – Wert notieren (PRK-Break Nähe)– Prisma B: außen verstärken – Prisma B: außen abschwächen bis Recovery-Point – Wert notieren (PRK-Rec. Nähe) • Sehzeichen V = 0,8 auf 40 cm – bds. +2,5 sph vorgeben – die Visuszeile sollte lesbar sein – bds. + 0,25 sph vorgeben – sollte schlechter werden, sonst nochmals + 0,25 sph bis schlechter – Wert notieren (NRA) • bds. minus vorgeben, bis nichts mehr zu lesen ist – Wert notieren (PRA) Anleitung Entspannungsübungen Anweisungen an den Probanden Übung 1: 4 Punkte Methode: • • • • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Schließen Sie langsam Ihre Augen und versuchen Sie auf Ihren Atem zu achten. (Drei bis vier Atemzüge) Kneifen Sie Ihre Augen zusammen. Nun lassen Sie locker und entspannen Ihr Gesicht immer mehr, lassen sie das Gesicht nach unten hängen. Klappen Sie Ihre Ohren nach vorne und achten Sie nur auf Ihren Atem. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Augen und versuchen Sie die Augen ganz weich werden zu lassen. (ca. 3-4 Atemzüge lang) Strecken Sie sich und lassen Sie die Augen ganz von Alleine wieder aufgehen. Blinzeln Sie mehrmals um die Augen wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. Übung 2: Palmieren • • • • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Reiben Sie die Handflächen aneinander, bis Sie eine wohltuende Wärme spüren. Legen Sie Ihre Hände nun langsam auf Ihre geschlossenen Augen, indem Sie eine Schale mit den Händen bilden. Drücken Sie dabei nicht auf Ihren Augapfel und lassen Sie die Nase frei um atmen zu können. Lassen Sie Ihre Augen ganz weich werden! Atmen Sie tief durch und beobachten Sie, was Sie mit geschlossenen Augen alles sehen können. (Lichtpunkte, Farben, Linien....., die optimale Entspannung ist erreicht wenn nur noch dunkles Schwarz gesehen wird. Dauer ca. 1 bis 2 Minuten)) Beenden Sie die Übung indem Sie die Handflächen langsam von den Augen lösen. Versuchen Sie sich blinzelnd auf die Helligkeit zu gewöhnen. Übung 3: Massieren, Regen auf die Augen • • • Setzen Sie sich bequem hin, die Füße fest am Boden stehend. Legen Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Fingerspitzen. Beginnen Sie sanft Ihr Gesicht abzustreichen. Versuchen Sie die Spannung aus Ihrem Gesicht mit den Fingerspitzen fortzustreichen. (Dauer ca. 1 Minute) Nun beginnen Sie jene Stellen, welche Sie gerade abgestrichen haben sanft mit Ihren Fingerspitzen abzuklopfen. Beginnen Sie vorsichtig und werden Sie auch etwas fester. Spüren Sie den Unterschied! Übung 4: Palmieren, Massieren, Lidschlag kombiniert R A M L auter auter ltersberger ltersberger ooslechner ooslechner einer einer Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress R A M L auter auter ltersberger ltersberger ooslechner ooslechner einer einer Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress R A M L auter auter ltersberger ltersberger ooslechner ooslechner einer einer Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress R A M L auter auter ltersberger ltersberger ooslechner ooslechner einer einer Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress Leiner Mooslechner Altersberger Rauter Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress Druckvorlage fürHPCD-Labels Kartonhalterung für CD-ROM Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 15. Anhang D Pressemappe 15.1 Begleitbrief 15.2 Pressemappe Seite 161 Seite 162 Seite 160 Rauter Altersberger Mooslechner Leiner An ... ... ... Hall, am 6.6.2001 Sehr geehrte Damen und Herren! Im den letzten Wochen rief die Diskussion um die Gesundheitsgefährdung der Bildschirmarbeitsplätze großes mediales Interesse hervor. Häufiges arbeiten am Bildschirm bzw. in der Nähe muß aber nicht zwingend zu einer Sehverschlechterung führen. Wir sind Studenten am Kolleg für Optometrie in Hall in Tirol, und haben uns im Rahmen unserer Ausbildung die letzten zwei Semester eingehend mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Im Zuge unserer Diplomarbeit, die sich mit Sehfitness am Bildschirmarbeitsplatz bzw. mit Naharbeit im Allgemeinen beschäftigte, konnten wir im Bezug auf neurologische und optometrische Faktoren interessante Erfolge mit Visualtraining erzielen. Nähere Information entnehmen sie bitte der beiliegenden Presseinformation. Für weitere Auskünfte stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung. Die Adressen und Telefonnummern entnehmen sie bitte der Presseinformation auf Seite 2. Mit freundlichen Grüßen i.V. Stefan Mooslechner (Pressesprecher) Anlage: Presseinformation Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress Presseinformation Leiner Mooslechner Altersberger BESSER SEHEN DURCH DEN COMPUTER ??? Rauter Projektarbeit am Kolleg für Optometrie 6060 Hall in Tirol Seite 3 Wer sind wir? Seite 3 Begriffsdefinitionen Seite 4 Ablauf der Studie Seite 5 Ergebnisse Seite 6 Resümee Seite 7 Bildmaterial – Visualtraining Seite 8 Bildmaterial – Bildschirmarbeit und Messung Seite 9 Bildmaterial – Mitglieder des Projektteams Seite 10 CD-ROM (beinhaltet sämtliche Texte und Fotos) Seite 11 Leiner Einführung Mooslechner Inhaltsübersicht Altersberger Sollten sie weiter Informationen wünschen, so bitten wir sie um Kontaktaufnahme bei einer der untenstehenden Adressen: Institut Miller c/o Leopold Maurer Meranerstraße 3 6020 Innsbruck [email protected] Tel. +43 / 512 / 58 37 25-0 Christoph Rauter [email protected] Tel. +43 / 699 / 103 36 105 Günther Altersberger [email protected] Tel. +43 / 699 / 11 79 39 88 Rauter Stefan Mooslechner [email protected] Tel. +43 / 664 / 41 42 629 Heinz Leiner [email protected] Tel. +43 / 699 / 107 07 336 -2- In letzter Zeit wurde die Gefährdung der Gesundheit durch die Arbeit am Bildschirm immer mehr bekanntgemacht. Im Rahmen unserer Ausbildung am Kolleg für Optometrie führten wir eine Leiner Einführung Studie über die „Auswirkung von Visualtraining auf den Nahsehstress“ durch. Gestaltung des Arbeitsplatzes, bei richtiger Beleuchtung und Raumklima, und nicht zuletzt bei richtigem Einsatz der Augen, durchaus als Augentrainingsgerät anzusehen ist. Wie ist dieser Projekttitel zu verstehen? Wir sind davon ausgegangen, daß sich Visualtraining positiv auf die allgemeine Sehsituation an sehgesunden Augen auswirkt. Ziel dieser Arbeit war, dies mit objektiven Messungen zu bestätigen. Wer sind wir? Mooslechner Bei unserer Studie hat sich ergeben, daß der Bildschirm bei ergonomischer Wir sind Studenten am Kolleg für Optometrie in Hall in Tirol. Wir sind Ausbildung ist folgendes Ingenieurprojekt entstanden. Unser Team besteht aus Christoph Rauter, Günther Altersberger, Stefan Mooslechner, Heinz Leiner und unserem Projektbetreuer Leopold Maurer. H. Leiner, S. Mooslechner, L. Maurer, C. Rauter, G. Altersberger (n.l.n.r.) (team1.jpg) -3- Rauter Kontaktlinsenoptiker und Ingenieur für Optometrie. Im Zuge dieser Altersberger Optikermeister und stehen in Ausbildung zum konzessionierten Visualtraining Unter Visualtraining versteht man Seh- und Entspannungsübungen zur Verbesserung des Leistungsvermögens bei gesunden Augen. Leiner Begriffdefinitionen Bei der FVF wird die Frequenz eines schnell blinkenden Lichtpunktes gemessen, ab dem das neurologische System nicht mehr in der Lage ist dieses Blinken zu erkennen. Ab dieser Frequenz wird nur mehr ein kontinuierlich leuchtender Lichtpunkt wahrgenommen. Die FVF ist willentlich nicht beeinflussbar, und gibt Auskunft über den Ermüdungszustand des Probanden. Sakkaden Mooslechner Flimmerverschmelzungsfrequenzanalyse (FVF) Sakkaden sind sehr genau gesteuerte Blicksprünge. Sie dienen zur Erfassung und Auswertung der optischen Informationen die dem Auge Auch hier lassen sich Änderungen in der Genauigkeit und Schnelligkeit messen und auf den Ermüdungszustand des Probanden umlegen. Optometrische Messungen Dies sind Standardmessungen (Visus, Konvergenz- und Akkommodationsbreite) die ebenfalls eine Aussage über den Zusand des visuellen Systems Rauter des Probanden treffen. Altersberger dargeboten werden. -4- Nach dem Aufbau von zwei Bildschirmarbeitsplätzen nach Vorgaben des AschG und der BA-V haben wir unsere Probanden 1½ Stunden auf diesen Arbeitsplätzen arbeiten lassen. Wir gestalteten den Arbeitsablauf Leiner Ablauf der Studie abwechslungsreich, um die Anforderungen die im alltäglichen Berufsleben an Wir haben unsere Probanden in folgende drei Gruppen eingeteilt: • Gruppe 1 praktizierte Visualtraining im Abstand von 30 Minuten • Gruppe 2 übte das Visualtraining nach der 1½ Stündigen Arbeit aus • Gruppe 3 war unsere Vergleichsgruppe ohne Visualtraining Die neurologischen und optometrischen Messungen wurden jeweils vor und Rauter Altersberger nach der Naharbeit durchgeführt. Mooslechner unsere Augen gestellt werden realitätsnah zu simulieren. -5- Aufgrund der ermittelten Daten kann man folgende Aussage mit Bestimmtheit treffen: Es gibt eindeutige Anzeichen dafür, daß sich Visualtraining bei der Naharbeit Leiner Ergebnisse absolut positiv auf die neurologischen Faktoren auswirkt. Anhand des Reizverarbeitung bei den Probanden ohne Visualtraining wesentlich deutlicher verschlechtert hat. mit Visualtraining Verschlechterung (dia4.jpg) Bei den optometrischen Tests zeigte sich unter anderem, daß bei einem Drittel unserer Probanden mit Visualtraining eine Verbesserung der Sehleistung in der Ferne (siehe folgendes Diagram). Dies läßt den Schluß zu, daß sich Entspannungsübungen auf das Sehen im Allgemeinen positiv auswirken. mit Visualtraining Verbesserung Altersberger (dia3.jpg) gleichbleibender Wert ohne Visualtraining Verschlechterung (dia1.jpg) gleichbleibender Wert (dia2.jpg) -6- Rauter Verbesserung ohne Visualtraining Mooslechner folgenden Diagramms ist zu erkennen, daß die Leistungsfähigkeit der übungen dazu führen können, ein “gestörtes Sehverhalten” erst gar nicht zu entwickeln. Nach dem Motto “Vorbeugen ist besser als heilen” kann man somit sagen, daß Symptome, die sich nie manifestieren auch niemals Probleme erzeugen Leiner Bei den optometirschen Tests zeigte sich weiters, daß Entspannungs- Resümee In letzter Zeit wurde die Gefährdung der Gesundheit durch die Arbeit am Bildschirm immer mehr in den Medien verbreitet. Dieser Aussage müssen wir widersprechen! Mooslechner können. muß nicht zwangläufig zu einer Verschlechterung des Sehens führen. Regelmäßige Entspannungsübungen, im Abstand von zirka 60 Minuten gepaart mit einem optimal gestalteten Arbeitsplatz (im Bezug auf: ergonomische Gesichtspunkte, Beleuchtung, Raumklima) können durchaus dazu führen, daß sich Sehstörungen erst gar nicht festsetzen. Richtig angewandt kann die Bildschirmarbeit die Sehfitness steigern. Altersberger Das Arbeiten in der Nähe generell, und am Bildschirm im Besonderen, Die Vorsorge ist hier genau so wichtig, wie die richtige optische Rauter Korrektur! -7- Leiner Mooslechner Rauter Zwei Probandinen beim durchführen der Entspannungsübung (vat2.jpg) Altersberger Zwei Probandinen beim Visualtraining unter Anleitung des Instruktors Günther Altersberger (vat1.jpg) -8- Mooslechner Leiner Probandin am Computerarbeitsplatz (bap1.jpg) -9- Rauter Altersberger Messung der Flimmerverschmelzungsfrequenz an einer Probanding (fvf1.jpg) Leopold Maurer (maurer1.jpg) Stefan Mooslechner Heinz Leiner (heinz1.jpg) (moosi1.jpg) - 10 - Leiner Mooslechner Günther Altersberger (alte1.jpg) Altersberger Christoph Rauter (chris1.jpg) Rauter Teammitglieder - 11 - Rauter Altersberger Mooslechner Leiner Rauter Altersberger Mooslechner Leiner 16. Anhang E Literaturverzeichnis 16.1 Literaturverzeichnis Seite 174 Seite 173 16.1 Literaturverzeichnis Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Merkblatt M026 Bildschirmarbeitsplätze Aktualisierte Auflage, Wien 2000 Bildschirmarbeitsplatz und Sehtraining; Jahresprojekt 1996/1997 Düker H. Über ein Verfahren zur Bestimmung der geistigen Leistungsfähigkeit. Psychol. Forschg. Einführung in das optometrische Visualtraining; Serie erschienen im NOJ 1985 Fischer, Burkhart Blickpunkte; Neurobiologische Prinzipien des Sehens und der Blicksteuerung Verlag Hans Huber, Bern, 1999 Goldstein, E. Bruce Wahrnehmungspsychologie (Eine Einführung) Spektrum; akademischer Verlag; Heidelberg, Berlin, Oxford 1997 http://home.t-online.de/home/510018878710/schaltungspages/m%FCdigkeitstester.htm http://members.tripod.de/nt_paine/kapitel10.html http://n.ethz.ch/student/hhoegger/resources/IPC/AP/Krueger.html http://www.ergonomie.tum.de/lehre/Lehrveranstaltungen/Folien/ARW1/BU-AW7/index.htm http://www.hitechnatur.ch/sinnen/1/augenbli.html http://www.schuhfried.co.at/d/forschung/allgemein/flim/flim.htm http://www.tageslicht.de/wissenschaft.htm http://www.unet.univie.ac.at/~a8125975/seite11.htm http://www.uni-oldenburg.de/sport/bww/Lehre/whrnhmg/optitaeu.html Katalog der Firma Conrad Elektronik, Ausgabe 2001 Maurer, Leopold Seminarunterlagen, 2000 Pusswald, Gisela Auswirkungen verschiedener Belastungsarten auf die Flimmerverschmelzungsfrequenz. Wien, Univ., Dipl.-Arb., 1994. Sigrid Bel Fahim Die kritische Flimmerverschmelzungsfrequenz als Korrelat der Hemisphärenaktivierung. Graz, Karl – Franzens – Universität, Dipl.-Arb.,1992 www.bildschirmarbeit.de
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