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No. 47 JULI 2016 - ISSN 1864-5992
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53° 33,7 ‘N 06° 45,0 ‘E
BURKANA
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Das maritime Magazin
DER SANDHAUFEN
IN
BEWEGUNG
WIND UND STRÖMUNG LASSEN DIE INSEL WANDERN
LEBEN
ZWISCHEN
DEN
BUHNEN
EIN SPAZIERGANG DURCH DIE WELT DER LÜTTEN NORDSEEBEWOHNER
IN DER FANKURVE
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Borkum
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Editorial
Burkana No. 47 | Juli 2016
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Liebe Borkumerinnen und Borkumer,
liebe Feriengäste!
Der Sommer ist da und lockt derzeit wieder Tausende zufriedene Gäste auf die Insel unserer Träume, um hier entspannt
ihren Urlaub zu genießen. Besonders die Borkumer Strände
entwickeln sich in diesen Tagen zu einem absoluten Hotspot
und laden Jung und Alt zum Sonnen, Baden und Herumtoben
ein. Den meisten wird dabei sicherlich schon aufgefallen sein,
dass sich die Spitze der Seehundsbank Jahr für Jahr näher auf
den Hauptbadestrand zubewegt – und schon bald die hiesige
Badebucht einzuschließen droht. In unserer aktuellen Titelgeschichte erklären wir, dass diese Entwicklung vollkommen
normal ist und mit der natürlichen Veränderung der Inselform zusammenhängt. Zudem zeigen wir anhand historischer
Aufnahmen, wie sich die Badestrände im Laufe der Jahrzehnte mehrfach verlagert haben – und wie dadurch immer wieder
wunderbare neue Strandabschnitte entstanden sind.
ten – sondern bieten Millionen kleiner Nordseebewohner ein
willkommenes Zuhause. Wir nehmen den Leser an die Hand
und zeigen ihm, wo genau man diese faszinierenden Lebewesen entdecken und aus nächster Nähe beobachten kann.
Außerdem berichten wir über das bemerkenswerte Engagement einiger Insulaner, die einen regelmäßigen Deutschunterricht für Flüchtlinge organisieren – und den „Neu-Borkumern“
so ermöglichen, sich besser in ihrer neuen Welt zurechtzufinden. Hierfür unterhielten wir uns mit der ehemaligen Deutschund Englischlehrerin Barbara Fremdling, die uns die diesbezüglichen Aufgaben und Herausforderungen beschreibt.
Darüber hinaus finden Sie im aktuellen Magazin natürlich
wieder zahlreiche weitere lesenswerte Geschichten rund um
den schönsten Sandhaufen der Welt, Berichte aus anderen
Häfen sowie hervorragende Veranstaltungstipps.
Die Entwicklung von Insel- und Strandform ist im Wesentlichen auch auf die Errichtung von Schutzsystemen wie Buhnen
zurückzuführen, mit denen die Ostfriesischen Inseln ab Mitte
des 19. Jahrhunderts „verankert“ wurden. Doch diese sind bei
Weitem nicht nur bloße Steinwälle gegen die mächtigen Flu-
Doch lesen Sie doch einfach selbst! Die BURKANA-Redaktion
wünscht viel Spaß beim Lesen und wünscht einen wunderbaren Sommer!
Ihr Burkana-Team
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Inhalt
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TITEL
Der Sandhaufen in Bewegung
Wind und Strömung lassen die Insel wandern
3 Fragen an Reinhard de Boer,
Leiter Wasser- und Schifffahrtsamt Emden
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NATUR & LANDSCHAFT
Die Welt der lütten Nordseebewohner
Buhnen bieten vielen kleinen Lebewesen ein Zuhause
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WELLNESS & GESUNDHEIT
Trinken, Trinken, Trinken
In den warmen Sommermonaten: Viel Flüssigkeit
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STANDPUNKTE
Die Hand reichen
Engagierte Insulaner geben Flüchtlingen Unterricht
26
WIRTSCHAFT
In der Fankurve Niedersachsens
Borkum beim Fest der Niedersächs. Landesvertretung
Stadtwerke gründen Kooperationsgemeinschaft
Mehr Sicherheit, Qualität und Service für Ostfriesland
Neuer Glanz für altes Glanzstück
Traditionsreiche „Rote Erde“ eröffnet nach Umbauphase
Überblick
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36
NATT & DRÖG
Smutjes Bar
Green-Island-Dream
39
KULTUR
Das Borkum ABC - Teil 21
Volker Apfelds Borkum ABC informiert über Borkum
Neues von Burki und seinen Wattfreunden
Burki und die aufregendste Promenade der Welt
Rotary Club Borkum
Kalender 2017 mit historischen Postkarten-Motiven
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AUS ANDEREN HÄFEN
Dolce Vita im Spreewald-Amazonas
Eine „maritime“ Entdeckungstour durch den Spreewald
VERANSTALTUNGEN AUF BORKUM
KURZ NOTIERT
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Impressum
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Auflage: 9.000, ISSN 1864-5992
www.burkana.de
UStIdNr.: DE 251748531
Verlag und Redaktion: BurkanaVerlag
Hindenburgstr. 77, 26757 Borkum
Tel.
04922 99 00 96
Fax
04922 99 00 86
E-Mail: [email protected]
Redaktion Berlin: die reporter /
iideenreich pr+kommunikationswerkstatt
Düsseldorfer Str. 47, 10707 Berlin
Tel.
030 88680606
E-Mail: [email protected]
Chefredakteur: Patrick Schneider
Herausgeber:BurkanaMedia
Grafik/Layout: Patrick Burth, Crocy,
Dominik Schneider
Redaktion:
Wolf Schneider, Volker Apfeld,
Karoline Kallweit, Wolf A. Schneider,
Lektorat:
Ulrike Schneider
Fotos:
Torsten Dachwitz, Wolf Schneider,
Ulrike Schneider,
Wirtschaftsbetriebe Borkum, Jörg Zogel,
Martin Elsen, Axel Hansen, H. Zühlke,
Ihno Oetjen, M.Ackermann, nordphoto,
Julian Nitzsche, CC-BY-SA 3.0
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Inserenten:
Abeling Kosmetik, Aquavit Restaurant im Strandhotel Ostfriesenhof, Augenoptik Kieviet, Bäckerei Müller, Brasserie, Engel & Völkers, Frank Weber GmbH,
Fahrrad-Tente, Ferienwohnung „Leuchtturmblick“
Borkum, Gezeitenland, Hofcafé Bauernstuben,
Hotel „das miramar“, Inselcafé & Pfannkuchenhaus,
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Abonnement:
Das BURKANA-MAGAZIN liegt an vielen Auslegestellen für Borkumer und Gäste zur kostenlosen Mitnahme bereit. Wenn Sie an einer
Zusendung interessiert sind, bieten wir Ihnen ein Abonnement an: Das Abonnement kostet jährlich insgesamt
24 Euro inkl. Porto für sechs Ausgaben und kann jederzeit gekündigt werden. Sie können jederzeit von
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auf unserer Website unter www.burkana.de/abo, per
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DER SANDHAUFEN
IN BEWEGUNG
WIND UND STRÖMUNG LASSEN DIE INSEL WANDERN
Endlich ist der Sommer da – und Borkums wunderbare Strände laden wieder mehr denn je zum
Sonnen, Baden, Entspannen und Herumtoben
ein. Ob Nordbad, Südstrand, FKK-Strand oder
Jugendbad – wo man auch hinschaut: Überall
genießen fröhliche Gäste und Insulaner ihre freie
Zeit und lassen sich gemütlich die Sonne auf den
Bauch scheinen. Und auch, wer es dabei etwas
ruhiger haben möchte, findet an den zahlreichen
menschenleeren Strandabschnitten natürlich ge-
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Burkana No. 47 | Juli 2016
nau die Idylle vor, die er sich wünscht.
Denn schließlich bieten insgesamt 26
Kilometer feinster Sandstrand ausreichend Platz für wirklich jede bevorzugte Art des Sonnenbadens!
Der damalige Hauptbadestrand unterhalb des Café Sturmeck.
Im Hintergrund ist auch die Nordstrandbahn zu erkennen.
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Luftbild der Insel, Juni 2014.
Doch nicht schon immer waren die jeweiligen Strände dort
verortet, wo sie heute liegen. Vielmehr waren sie stets in Bewegung und haben im Laufe der Zeit mehrmals ihre Positionen gewechselt. So war beispielsweise in den 1920er- und
1930er-Jahren von einem Badestrand unterhalb des Musikpavillons nichts zu erkennen. Anstelle der bunten Strandzelte
und Liegestühle konnte man seinerzeit hier eher die Brandung
beobachten, die bei Flut an die Promenade prallte. Der eigentliche Hauptbadestrand war damals weiter in Richtung Norden gewandert und befand sich in Höhe des Café Sturmeck.
Aufgrund seiner Entfernung zum Ort wurde dieser übrigens
von der sogenannten „Nordstrandbahn“ angefahren, die während der Badesaison zwischen dem Hotel Hohenzollern und
dem ehemaligen Nordbad verkehrte. Erst 1953 stellte man die
Linie ein, da sich der Strand wieder
langsam zurück vor die Promenade
verlagerte – dem heutigen Nordbad.
Voorentief
Dominierende Richtung
Herkunft der Sandmassen
1881
Osterems
1755
1966
Sandtransport und
Strandentwicklung
Westerems
2016
Randzelgat
An dieser Stelle werden sich sicherlich
viele die Fragen stellen, wieso Strände
„hin- und herwandern“ – und wie das
ganze überhaupt funktionieren soll.
Doch nicht verzagen, BURKANA fragen! Denn wir haben uns ausführlich
mit dem Thema auseinandergesetzt,
historische Bilder analysiert sowie mit
Zeitzeugen und Verantwortlichen des
Wasser- und Schifffahrtsamtes gesprochen, um unseren Lesern in der folgenden Titelgeschichte die natürliche Veränderung der Inselform anschaulich
und verständlich erklären zu können.
Die natürliche Veränderung der Inselform Borkums.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
SPIELBALL DES OZEANS
prägt war. Manche Siedlungen, die ursprünglich dort errichtet
wurden, wo man sicher vor Hochwasser war, mussten aufgrund der Inselwanderungen sogar aufgegeben werden und
versanken in der Nordsee. Besonders hart davon betroffen war
z.B. Wangerooge, wo einst das alte Dorf samt Inselkirche und
Friedhof dem näherrückenden Meer zum Opfer fiel.
Genau wie ihre ostfriesischen Nachbarn ist auch die Insel
Borkum ein Spielball des Ozeans, der seit jeher von Wind,
Meer und Strömungen wie ein kleiner Sandhaufen geformt
wird. Neben Nordwestwind und Sturmfluten nagen dabei
vor allem die starken Nordseeströmungen an den Westköpfen der Insel und spülen den abgetragenen Sand nach Osten.
Demzufolge sind große Sandmassen im Westen (Greune Stee)
und Norden (Olde Dünen) abgetragen worden, während im
Osten und am Nordstrand regelmäßig Sand zugeführt wird,
der die Insel stetig vergrößert. So erhielt sie ihr hufeisenförmiges Aussehen auch erst im Laufe vieler Jahrhunderte durch
die Ebb- und Flutströmungen im Mündungstrichter der Ems,
die Sandmassen an machen Stellen abtrugen und an anderen
wieder aufspülten.
FRÜHERE SIEDLUNGEN AUF BORKUM
Auch auf Borkum fanden sich zahlreiche Hinweise, die belegen, dass es neben dem heutigen Dorfkern noch weitere Siedlungen auf der Insel gegeben haben muss. Beispielsweise entdeckte der Borkumer Pastor Nicolai im Jahre 1798 auf einer
Außensandbank eindeutige Beweise für eine einstige Besiedlung des Borkum Riffs. So berichtete er: „Wo vorhin nichts
als Sand zu sehen war, sah ich [...] ein ausgebreitetes Feld des
besten Kleibodens. Zuerst erblickten wir neun Brunnen auf
einem ziemlichen Abstand voneinander [...] Nach jener Zeit
habe ich ebenbemerkte Gegend wiederholt besucht [...] Nach
Ablauf eines halben Jahres hatten die Wellen alle Merkwürdigkeiten bedeckt.“
Diese Sandmassenwanderungen gehen mit einer natürlichen
Verlagerung der Inseln nach Osten einher, die besonders in der
Zeit vor dem Bau von Buhnen und Deckwerken stark ausge-
In den 1950er-Jahren sichtete man zudem Siedlungsreste
nördlich des heutigen FKK-Strandes, die belegen, dass hier
zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert Menschen gewohnt
Auch der um 1600 auf Wangerooge errichtete Westturm – Nachfolger der in den Fluten versunkenen Inselkirche – stand schon
bald wieder im Wasser.
Auf Borkum muss es neben dem alten Dorfkern noch weitere Siedlungen gegeben haben. (Bildquelle: H. Zühlke)
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haben müssen. So brachten – im Jahre 1983 durchgeführte
– Ausgrabungen unter der Leitung von Inselarzt Dr. Helmer
Zühlke u.a. Tonscherben, Tierknochen, Fischgräten und sogar einen alten Fassbrunnen zum Vorschein, der heute im Inselmuseum bestaunt werden kann.
Sowohl diese Funde, als auch die Beobachtungen von Pastor
Nicolai belegen eindeutig, dass die Insel unserer Träume niemals ein starres Gebilde war – und sich vielmehr so stark verändert hat, dass die Inselbewohner ihre Siedlungskerne des
Öfteren gen Osten verlegen mussten.
DIE INSELN WERDEN VERANKERT
War dieses Umsiedeln früher noch kein großes Problem – da
die damals noch überschaubare Inselbevölkerung ohne große Umstände mitsamt den aus Holz gezimmerten Häusern
umziehen konnte – wurde dies mit dem Aufkommen des
Tourismus sowie dem Bau von großen steinernen Hotels zunehmend schwieriger. Also entschieden die damaligen Verantwortlichen, die Inseln zu „verankern“, um deren natürlichen Ost-Drift abzuschwächen.
Nachdem man auf der Nachbarinsel Norderney erste positive
Erfahrungen mit der Errichtung von Buhnen gemacht hatte,
wurden diese um die 1870er-Jahre auch auf Borkum gebaut.
Nach und nach schuf man so ein komplettes System aus Buhnen und Strandmauern, das die Existenz der Insel nachhaltig
sicherte.
Der ausgegrabene Fassbrunnen beweist die frühere Existenz einer
Siedlung nördlich des heutigen FKK-Strandes. (Bildquelle: H.
Zühlke)
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Buhnen um das Jahr 1900. Teilweise wurden die Schutzsysteme auch fürs Sonnenbaden „zweckentfremdet“.
„Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden Küstenabbrüche
am Westkopf der Insel Borkum durch ein Schutzsystem aus
Buhnen, Deckwerken und Strandschutzmauern verhindert“,
erklärt Reinhard de Boer, Leiter des zuständigen Wasserund Schifffahrtsamtes Emden. „Der Westkopf der Insel ist
seitdem ein stabilisierender Eckpfeiler des Emsfahrwassers,
dessen Erhaltung der Schiffbarkeit gesetzliche Aufgabe der
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist.“
DIE NATUR IST STÄRKER
Die Buhnen und Dünenschutzwerke haben nicht nur bewirkt, dass sich die Inselform verfestigt – sondern haben
auch dazu beigetragen, dass sich die Strände verändern
bzw. zu ihrer Form finden. So haben sich große Sandmassen
zwischen den Buhnen abgelagert und bewirkt, dass z.B. der
Strand rechts und links unterhalb des Musikpavillons zum
heutigen Nordbad heranwächst, der jährlich Tausende Gäste
und Insulaner zum Sonnenbaden einlädt.
Dennoch ist auch festzustellen, dass die Natur stärker ist! So
nagt die Kraft des Meeres unaufhörlich an den Buhnen und
Schutzwällen, sodass diese laufend erneuert und saniert werden müssen, damit Inselform und Strände bewahrt werden.
Die Menschen an den Küsten und auf den Ostfriesischen Inseln müssen sich den Launen der Natur folglich stets anpassen und dabei beispielsweise auf den Meeresspiegelanstieg
und die Zunahme von heftigen Sturmfluten reagieren.
Auf dieser alten Ansichtskarte lässt sich das System aus Buhnen,
Strandschutzmauern und Deckwerken gut erkennen.
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Das Nordbad im Juni 2013.
Schon immer drückt das Meer auf die Schutzanlagen der Inseln,
sodass diese regelmäßig erneuert werden müssen.
DIE SEEHUNDSBANK RÜCKT NÄHER
Wie mächtig die Natur sein kann, zeigt auch die Entwicklung
des „Hohen Riffs“, der sogenannten Seehundsbank. Diese lag Anfang des 20. Jahrhunderts noch weit von Borkum
entfernt und hat sich aufgrund von Strömung und Sandmassenwanderung erst langsam auf die Insel zubewegt. Bis in die
1980er-Jahre waren Borkum und das Hohe Riff noch durch
eine metertiefe Rille getrennt, die damals oft von Ausflugsschiffen oder Privatbooten passiert wurde.
Bis zum Ende der 1980er-Jahre war das Hohe Riff noch durch eine
Rinne vom Inselsockel getrennt.
Auch alte Luftaufnahmen verdeutlichen den früheren Abstand der
Seehundsbank zur Nordseeinsel Borkum.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
SORGEN WEGEN
TOURISTISCHER NUTZUNG
„Durch die West-Ost-Wanderung der Sandbänke lagerte sich
das Hohe Riff an die Insel an und verändert seitdem ständig
seine Form. Als Folge des direkt auftreffenden westlichen Seegangs wird der Kopf der Sandbank hammerartig gestaucht“,
erläutert Wasser- und Schifffahrtamtsleiter Reinhard de Boer
die aktuellste Entwicklung. Unter Einfluss der tidebedingten
Kreisströmungen habe sich so zum einen eine Bucht herausgebildet – zum anderen rücke das Hohe Riff immer näher an
den Badestrand heran. „Die südliche Spitze der Seehundsbank wandert seit 2011 um ca. 100 Meter pro Jahr in Richtung
Buhne 17. Zurzeit beträgt der Abstand bis zur vorgelagerten
Unterwasserbuhne noch etwa 100 Meter.“
Seit vielen Jahren schon ist die durch die vorgelagerte Seehundsbank relativ geschützte Bucht am Nordbad ein Paradies für Urlauber und Wassersportler. So gibt es wohl kaum
einen Gast, der hier nicht schon geschwommen ist oder
seine ersten Surfversuche gewagt hat. Mit dem drohenden
Einschluss der Bucht könnte dem Spaß jedoch ein Dämpfer verpasst werden. Denn sollte diese tatsächlich komplett
eingeschlossen werden, könnte sie langsam verschlicken,
sodass an Baden oder Kiten hier nicht mehr zu denken
wäre. Und nicht nur das: Auch die Struktur des gesamten
Hauptbadestrandes könnte sich infolgedessen verändern
und diesen wieder weiter in Richtung Norden bzw. heutiges
Jugendbad verlagern.
Jedoch kann das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden hier
ein wenig Entwarnung geben. So sei eine vollständige Verbindung der Seehundsbank mit dem Inselsockel zwar nicht
auszuschließen – diese sei aber aufgrund der großen Wasserfläche in der Bucht und der damit verbundenen Tideströmung im Engbereich zwischen Sandbank und Unterwasserbuhne eher unwahrscheinlich, erklärt de Boer und verweist
darauf, dass bereits bis in die 1950er-Jahre hinein ein abgeschlossenes „Strandgatje“ im Bereich des Nordstrandes
existierte. „Wahrscheinlicher ist aber, dass durch die hohe
Strömungsgeschwindigkeit auch weiterhin ein Wasseraustausch im Engstellenbereich – ähnlich wie an der wattsei-
Die Spitze der Seehundsbank rückt immer näher.
Viele Jahre war die Bucht am Nordbad ein Paradies für Schwimmbegeisterte und Wassersportler.
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Bereits in den 1950er-Jahren gab es mit der sogenannten „Strandgatje“ eine nahezu abgeschlossene Strandbucht.
tigen Spitze des Leitdammkopfes Fischerbalje – stattfinden
wird.“ Auch dort befände sich nämlich eine Engstelle zwischen Leitdammkopf und der wattseitigen Sandbank, die
jedoch durch den Wasseraustausch mit der großen Wasserfläche und der Tideströmung seit Jahren stabil offen gehalten werde.
das sich derzeit zweifelsohne als ein neuer attraktiver Badestrand entpuppt und genügend Platz zum Sonnen, Baden
und Entspannen bietet.
Vom Winde verweht
GENÜGEND
AUSWEICHMÖGLICHKEITEN
Ein „Sandhaufen“ in Bewegung
BROSCHÜRE UND
SCHAUTAFEL
ERKLÄREN DAS
PHÄNOMEN
Auch die Wirtschaftsbetriebe
der Stadt Borkum beschäftigen sich mit der natürlichen
Die natürliche Veränderung
der Inselform Borkums
Sandmassen- und Inselwanderung und krempeln derzeit
unermüdlich die Ärmel hoch, um einen Einschluss der
Badebucht am Nordstrand zu verhindern. Im Rahmen
dieser Bemühungen haben die Verantwortlichen eine
entsprechende Informationsbroschüre herausgegeben,
die kostenlos in der Tourist-Info am Bahnhof sowie in
der Kulturinsel erhältlich ist. Zudem informiert seit
Kurzem eine Schautafel auf der oberen Promenade
über die aktuellsten Entwicklungen der Seehundsbank.
Sollte es aber dennoch nicht gelingen, die Badebucht vor
dem Einschluss zu bewahren, ist dies natürlich noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken! Denn wie
uns die Geschichte und dieser Beitrag gelehrt haben, ist der
Standort unseres jeweiligen Lieblingsstrandes nicht zementiert, sondern kann sich mit der Zeit und Strömung immer
wieder verlagern. Auch wenn einigen Urlaubern der Gedanke sicherlich etwas komisch vorkommt, den seit Jahrzehnten angestammten Strandkorb an der Treppe 7 aufzugeben,
werden diese garantiert schon bald merken, dass andere
Plätzchen und Strandabschnitte auch sehr einladend und
gemütlich sein können. Und wer weiß: Vielleicht fährt auch
schon bald wieder eine Strandbahn in Richtung Jugendbad,
14
Burkana No. 47 | Juli 2016
die rettende Hand. Wie am Festlande selbst, so beschlossen sie
in richtiger Erkenntniß der Gefahr, auch auf den Inseln den
Kampf gegen das verheerende Element aufzunehmen und
durch Erhaltung derselben die Küste selbst zu retten. Das erste
energische Vorgehen in dieser Richtung bleibt das Verdienst der
früheren hannoverischen Regierung. Zwar waren schon seit
Anfang des voriger Jahrhunderts von den ostfriesischen Ständen Gelder für die Unterhaltung der Inseln bewilligt worden.
Dieselben erwiesen sich indeß als nicht entfernt ausreichend,
und die zum Theil durch aus Holland herbeigerufene Sachverständige, durch sogenannte „Dünemeiers“, angelegten Werke noch weniger. Ein mit den nöthigen Mitteln und genauer
Sachkenntniß unternommener Versuch, der Vernichtung der
Inseln Einhalt zu thun, wurde erst in diesem Jahrhunderte zu
Ende der fünfziger Jahre, und zwar auf Norberney gemacht.
Unter Besiegung der mannigfachsten Schwierigkeiten wurde
das kühne Werk glücklich durchgeführt, und noch heute gelten die dortiger Anlagen als Muster.
AUSZUG AUS EINEM BERICHT IN DER ZEITSCHRIFT „DIE GARTENLAUBE – ILLUSTRIERTES
FAMILIENBLATT“ (DAS ERSTE GROSSE ERFOLGREICHE DEUTSCHE MASSENBLATT 1881)
„Ganze Inseln sind auf diese Weise ein Opfer der Fluthen geworden. Die noch im vorigen Jahrhundert vorhandenen Eilande Bandt und Büse sind jetzt völlig verschwunden, Juist
und Langeoog in der Mitte durchbrochen. Auch ein großer
Theil der Insel Wangeroog mit Einschluß des ganzen nicht
unbedeutenden Dorfes wurde durch den Sturm vom 1. Januar
1855 vernichtet. Nur der mächtige, jetzt rings von den Fluthen
umgebene Kirchthurm blieb erhalten und bezeichnet die Stätte, wo einst dieses Dorf gestanden. Ähnliche, wenngleich nicht
so tragische Verluste wie Wangeroog haben die übrigen Inseln
unserer Nordseeküste zu verzeichnen. Borkum, Norderney,
Baltrum und Spiekeroog - sie alle haben noch in dieser Hälfte
des Jahrhunderts nicht unbedeutende Strecken ihrer Dünenketten eingebüßt. Die völlige Vernichtung aller dieser Eilande
erschien nur noch eine Frage der Zeit, und für die Bewohner
der Inseln und der Küstenstriche eröffnete sich eine düstere
Zukunft. Da reichten in letzter Stunde die Regierungen der in
Mitleidenschaft gezogenen Staaten den schwer Bedrängten
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Vollendung noch heute gearbeitet wird.“
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3 FRAGEN AN REINHARD DE BOER,
LEITER WASSER- UND SCHIFFFAHRTSAMT EMDEN
► 1.) Bitte erklären Sie unseren Lesern, warum die Seehundsbank
„Hohes Riff“ sich im Laufe der Jahrzehnte als Sandbank immer
mehr auf Borkum zubewegt hat – und heute als ein Teil der Insel
stark anwächst!
Die Sandbänke und Wasserläufe im Bereich der Ostfriesischen Inseln sind aufgrund von Stürmen und Strömungen
ständig in Bewegung und verändern dabei ihre Lage und
Form. Durch die vorwiegend westliche Strömung findet eine
Wanderung der Sandbänke und der Inseln selbst von Westen nach Osten statt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden
Küstenabbrüche am Westkopf der Insel Borkum durch ein
Schutzsystem aus Buhnen, Deckwerken und Strandschutzmauern verhindert. Der Westkopf der Insel ist seitdem ein
stabilisierender Eckpfeiler des Emsfahrwassers, dessen Erhaltung der Schiffbarkeit gesetzliche Aufgabe der Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist. In diesem Zusammenhang ist der Bund für die Sicherung des Bestandes des fahrwasserseitigen Teiles der Insel Borkum und somit auch für
die Unterhaltung und Optimierung des Inselschutzsystems
zuständig. Das „Hohe Riff“ war bis zum Ende des 1980er-Jahre durch eine Rinne vom Inselsockel getrennt. Durch die
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Burkana No. 47 | Juli 2016
► 3.) Wie könnte Ihrer Meinung nach ein Einschluss der beliebten
Badebucht verhindert werden?
West-Ostwanderung der Sandbänke lagerte sich das „Hohe
Riff“ an die Insel an und verändert seitdem ständig seine
Form. Als Folge des direkt auftreffenden westlichen Seegangs
wird der Kopf der Sandbank hammerartig gestaucht. An der
südlichen Spitze hat sich unter Einfluss der tidebedingten
Kreisströmungen eine Bucht ausgebildet. Die südliche Spitze, die so genannte Seehundsbank, wandert seit 2011 um ca.
100 m pro Jahr in Richtung Buhne 17. Zurzeit beträgt der Abstand bis zur vorgelagerten Unterwasserbuhne nur noch ca.
100 m. Eine vollständige Verbindung der Seehundsbank mit
dem Inselsockel kann daher nicht ausgeschlossen werden, ist
aber wegen der großen Wasserfläche in der Bucht und der
damit verbundenen Tideströmung im Engbereich zwischen
Sandbank und Unterwasserbuhne eher unwahrscheinlich.
Gleichwohl gab es ein derartiges abgeschlossenes „Strandgatje“, wenn auch in verkleinerter Form, bis in die 1950er Jahre
im Bereich des Nordstrandes.
Ob sich die Südspitze des „Hohen Riffs“ mit dem Inselsockel
verbindet und dadurch ein abgeschlossenes „Strandgatje“ entsteht, ist zzt. noch nicht vorhersehbar. Wahrscheinlicher ist,
dass durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit auch weiterhin ein Wasseraustausch im Engstellenbereich, ähnlich wie
an der wattseitigen Spitze des Leitdammkopfes Fischerbalje,
stattfinden wird. Auch dort befindet sich eine Engstelle zwischen Leitdammkopf und der wattseitigen Sandbank. Durch
den Wasseraustausch mit der großen Wasserfläche wattseitig
des Leitdamms wird die Engstelle von der Tideströmung seit
Jahren stabil offen gehalten. Großräumige morphologische
Entwicklungen im inselnahen Riff- und Rinnensystem können mit wasserbaulichen Mitteln kaum beeinflusst werden.
Daher wären Veränderungen am bewährten Inselschutzsystem als Reaktion auf kurzfristige lokale Entwicklungen kontraproduktiv. Auf Veränderungen im Vorstrandbereich sollte
seitens der Stadt, wie auch schon in der Vergangenheit geschehen, flexibel und tourismusfreundlich reagiert werden.
Der Bund mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Emden wird
das Schutzsystem am Westkopf der Insel auch weiterhin optimal unterhalten und damit seinen Beitrag zur Bestandssicherung Borkums leisten.
► 2.) Vor kurzer Zeit wurde die Buhne 17 saniert. Bitte beschreiben
Sie, was hier genau erneuert wurde – und ob die instandgesetzte
Buhne Einfluss auf den drohenden Einschluss der Badebucht am
Nordbad hat.
Die Buhne 17 besteht, wie 14 weitere Buhnen im Bereich des
Süd- und Weststrandes, aus einer aus dem Strand ragenden
massiven Seebuhne und einer vorgelagerten Unterwasserbuhne aus Schüttsteinen. Der schadhafte massive Betonteil der
Seebuhne 17 wurde durch „Überkronung“ mit Stahlbeton-Fertigteilen instand gesetzt. Da aus strömungstechnischen Gründen die Höhe und Länge der Seebuhne nicht verändert werden soll, musste vorher ein Teil der alten Buhne abgebrochen
werden. Das Buhnensystem am Weststrand ist so aufeinander abgestimmt, dass Längsströmungen und Brandungswellen vom Inselsockel ferngehalten werden. Das System wurde
1984/85 unter Berücksichtigung langfristiger morphologischer
Szenarien in hydraulischer und strömungstechnischer Hinsicht untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden seitdem bei Grundinstandsetzungen und Neubauten von
Buhnen umgesetzt. Wichtigstes Kriterium ist dabei die exakte
Einhaltung der vorgegebenen Höhen, Längen und Lage der
Buhnen. Abweichungen in dieser Beziehung würden zu Störungen im Gesamtsystem mit negativen Auswirkungen in
bestimmten Strandabschnitten führen. Daher wird die Geometrie der Seebuhne 17 bei der Instandsetzung mit Ausnahme einer konstruktionsbedingten Verbreiterung um rd. 0,5 m
nicht verändert. Am seeseitigen Ende werden Fehlstellen in
der Steinvorlage zum Schutz des Buhnenkopfes durch Nachschüttung von Wasserbausteinen aufgefüllt. Die Instandsetzung hat keine Auswirkung auf die Veränderung der Sandbank
vor der Unterwasserbuhne. Von den Unterwasserbuhnen wird
die Tideströmung gelenkt und vom Inselsockel ferngehalten.
Deshalb tragen auch diese vorgelagerten Schüttsteinbuhnen
zur Stabilisierung des Vorstrandes bei und sind daher unverzichtbarer Bestandteil des Schutzsystems.
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Natur und Landschaft
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EIN SPAZIERGANG DURCH DIE WELT
DER LÜTTEN NORDSEEBEWOHNER
BUHNEN & CO. BIETEN VIELEN
KLEINEN LEBEWESEN EIN PERFEKTES ZUHAUSE
Sie planen einen ausgiebigen Strandspaziergang vom Nordzum Südbad? Dann sollten Sie unbedingt einmal einen
kurzen Abstecher zu den Buhnen machen, die dort auf der
Strecke aufgereiht sind! Denn diese sind nicht nur bloße
Steinsysteme zur Verankerung der durch Wind und Strömungen wandernden Insel (siehe Titelgeschichte), sondern bieten
gleichzeitig unzähligen kleinen Lebewesen einen perfekten
Lebensraum. Ob Algen, Schnecken, Miesmuscheln, Krebse
oder winzige Krabben und Garnelen – auf den Steinen, in
den Zwischenräumen und in den kleinen Ebbetümpeln wimmelt es geradezu von Leben, das es zu entdecken gilt. So ist
die Nordsee nämlich nicht nur Heimat von großen Robben,
Wolfsbarschen und sogar Schweinswalen, sondern vor allem
auch das Zuhause von Abermillionen Kleinstlebewesen, die
sich in nahezu jeder zur Verfügung stehenden Rille, an Holzund Steinbuhnen, im Hafenbecken sowie an Spundwänden
und Pontons ansiedeln.
Auf der Nordseeinsel Borkum findet man neben den Buhnensystemen am Nordbad und auf der Strecke zum Südstrand
daher noch viele weitere „Hotspots“, die dazu einladen, die
kleinen Lebewesen aus der Nähe zu betrachten und besser
kennenzulernen. Besonders Kinder haben daran garantiert
ihre helle Freude – und bekommen zugleich einen tollen Eindruck von der Lebensvielfalt in der Nordsee.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Die großen Steine bieten Algen und Kleinstlebewesen ein perfektes Zuhause
BUHNEN AM NORDBAD
eine Lee-Seite (vom Wind abgewandt) verfügen. Beispielsweise leben hier solch faszinierende Lebewesen wie Bäumchen-Röhrenwürmer, Einsiedlerkrebse und Strandkrabben.
An dieser Stelle noch ein kleiner Tipp für Romantiker: Steht
der Wind günstig, werden hier an den Buhnen manchmal
Meeresleuchttiere angetrieben, die wiederum für geheimnisvolle Lichterscheinungen im Meer sorgen.
Wer also auf eine entsprechende Entdeckungstour gehen
möchte, sollte als erste Station einmal die mächtigen Steinbuhnen am Nordbad aufsuchen. Denn hier stößt man zwischen den Steinquadern bei Niedrigwasser sogleich auf viele
faszinierende Meeresbewohner wie Muscheln, Seepocken,
Schnecken, Krebse – und mit etwas Glück sogar auf kleine
Seesterne. Kein Wunder deshalb, dass die Buhnen seit ihrer
Errichtung bereits Tausende Kinder zum Staunen gebracht
haben – und sich viele noch heute gerne daran zurückerinnern, wie sie früher mit ihren Eimern über die Steine gekraxelt sind. Jedoch gilt es hierbei, stets extrem vorsichtig zu sein,
da die Buhnen sehr rutschig sind und man sich an den Schalen
und Panzern der hier lebenden Tiere schnell verletzen kann.
Laufen Sie anschließend weiter in Richtung Südstrand,
kommen Sie schon bald an den „moderneren“ Seebuhnen
vorbei, die über eine Luv-Seite (dem Wind zugewandt) und
Schon früher lockte das Leben zwischen den Steinen
zahlreiche Kinder mit ihren Eimern auf die Buhnen.
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Natur und Landschaft
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Die steinernen Buhnen reichen weit ins Meer hinein.
HOLZBUHNE AN DER RONDEN PLATE
Lässt man den Südstrand hinter sich und läuft weiter bis zum
Ende des Dünendeckwerks, stößt man – sollten sie aktuell
nicht von Sand und Wasser bedeckt sein – auf die ältesten
Buhnen der Insel. Und auch diese beweisen auf beeindruckende Art, wie lebendig die Nordsee ist. So beherbergen die
in die Jahre gekommenen Holzpfähle vor allem Algen, ortstreue Muscheln, Schnecken sowie Krebstiere – und zeigen,
dass totes Holz eine Menge Lebensraum bieten kann.
Algen, Schnecken und Seepocken finden
in den Rillen einen geeigneten Lebensraum.
Auf den Buhnen gen Meer laufen.
Aber Vorsicht – es könnte glitschig sein!
Die ältesten Buhnen an der Ronden Plate
beweisen das vielfältige Leben in der Nordsee.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
PONTONS UND SPUNDWÄNDE
IN DEN HÄFEN
So haben sich hier besonders Miesmuscheln, Pazifische Austern, Seepocken, Schnecken und Algen an den Pontons und
Spundwänden angesiedelt – und teilen sich den Lebensraum mit kleinen Stichlingen, Seenadeln, Grundeln, Seeanemonen sowie Plattfischen, die direkt im Hafenbecken
herumschwimmen. Zudem halten sich an den Spundwänden viele Schwebegarnelen auf, die wiederum bevorzugtes
Futter von zahlreichen größeren Fischen sind und diese in
Scharen anlocken.
Auch in den Häfen Borkums bewegen sich natürlich nicht
nur ausschließlich Schiffe. Denn sowohl im Yacht- als auch
im Schutzhafen finden Tausende kleine Lebewesen ideale
Gelegenheiten, um sich „anzuheften und einzurichten“.
Das möchten Sie sich einmal genauer anschauen? Kein Problem! Dafür müssen Sie sich lediglich aufs Fahrrad schwingen, über die Reede radeln (wahlweise erreichen Sie Ihr Ziel
auch bequem mit dem regelmäßig verkehrenden Bus) – und
z.B. im Schutzhafen aufmerksam über die hiesigen Bootsstege spazieren! Besonders bei Niedrigwasser bietet sich
dabei ein beeindruckendes Spektakel, das man einfach mal
gesehen haben muss. Sie werden garantiert begeistert davon sein, was hier alles kreucht und fleucht!
Pazifische Austern und Miesmuscheln teilen
sich eine Buhne im Schutzhafen.
HAUSBROT
Sie werden
es lieben!
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Natur und Landschaft
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PRIELE – RÜCKZUGSRAUM
FÜR TROCKENMUFFEL
Wer noch mehr von den lütten Nordseebewohnern sehen
möchte, sollte z.B. einmal bei Niedrigwasser vom FKKStrand in Richtung der Inselspitze Hoge Hörn wandern.
Hier erstrecken sich dann nämlich große Priele, in denen
sich viele kleine Nordseebewohner vor dem regelmäßigen
Trockenfallen des Strandes in Sicherheit bringen. Wie kleine Flüsse durchziehen sie den Sandboden und bilden so einen wichtigen Rückzugsraum für Tiere, die außerhalb des
Wassers schnell sterben würden. Ein Blick ins flache Wasser
lohnt sich – denn hier offenbart sich die Lebensvielfalt der
Nordsee auf einen Blick!
WATTWANDERUNG DURCH DIE
KINDERSTUBE DER NORDSEE
Priele durchziehen den Strand wie kleine Flüsse.
naturerbe Wattenmeer. Dieses stellt eines der größten und
wichtigsten Feuchtbiotope der Welt dar und bietet einen
Ein absolutes Muss für jeden Insulaner und Borkumurlauber ist übrigens eine Wanderung durch das UNESCO-Welt-
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Bei einer Wattwanderung erhalten Sie Einblicke in die Kinderstube der Nordsee.
paradiesischen Lebensraum für Tausende Arten von Muscheln, Pflanzen,
kleinen Kriechtieren, Vögeln und Robben. Und nicht nur das: Gleichzeitig
gilt das Wattenmeer als Kinderstube vieler Nordsee-Fische, die hier genügend
Nahrung finden – und geschützt vor Raubfischen aufwachsen können, bevor
sie sich in tiefere Gewässer vorwagen. Mehr möchten wir nun jedoch nicht
über den Nationalpark sowie seine Flora & Fauna verraten – und verweisen
an dieser Stelle auf das kommende BURKANA-Magazin, in dem wir über
eine Wattwanderung mit dem Inseloriginal Albertus Akkermann berichten.
Sie möchten nun noch mehr über die kleinen Nordseebewohner und ihre
Lebensräume erfahren? Dann empfiehlt sich ein Besuch des im letzten Jahr
neu eröffneten Nordsee Aquariums an der Südpromenade! In 16 verschiedenen Becken werden hier beeindruckende Ausschnitte der Unterwasserwelt
präsentiert – und so verwunschen klingende Lebewesen wie der Bäumchen-Röhrenwurm oder der Einsiedlerkrebs näher vorgestellt.
NORDSEE AQUARIUM
Im Nordsee Aquarium können Sie in die
faszinierende Unterwasserwelt der Nordsee
eintauchen www.nordsee-aquarium.de.
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Wellness & Gesundheit
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TRINKEN, TRINKEN,
TRINKEN
IN DEN WARMEN SOMMERMONATEN GILT ES,
VIEL FLÜSSIGKEIT ZU SICH ZU NEHMEN
Trinken, trinken, trinken: So lautet das Mantra für den Sommer. Zwei bis drei Liter, das ist der Wert, der immer wieder
von Medizinern und Ernährungsexperten gepredigt wird. Jeder kennt ihn. Aber Hand aufs Herz: Wer schafft
es wirklich?
Der Mensch besteht überwiegend aus Wasser. 50 bis 55 Prozent beträgt der Anteil bei einem Erwachsenen. Täglich gehen davon jedoch – zum Beispiel durchs Schwitzen – bis zu
fünf Prozent verloren. Dieser Verlust muss logischerweise
ausgeglichen werden. Denn nur mit einem ausgeglichenen
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Flüssigkeitshaushalt kann unser Organismus einwandfrei
funktionieren. Werden Verluste nicht ersetzt, leidet das
Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit sinkt; es kann
zu Kopfschmerzen kommen und Übelkeit; man wird müde
und schlapp. So ist bei einem hohen Wasserverlust die Versorgung der Muskelzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen eingeschränkt. Nicht der gesamte Verlust muss durch
Trinken ausgeglichen werden. Tatsächlich ist unser Körper
nämlich in der Lage, einen Teil der Flüssigkeit selbst zu reproduzieren. Einen weiteren Teil führen wir über unsere
Nahrung zu.
vertrauen auf dieses Rezept. Bei
40 Grad und mehr trinken sie
vorzugsweise stark gezuckerten
Kräutertee – obgleich dies wohl
auch dem Mangel an sauberem
Trinkwasser geschuldet ist.
Außer Tee gelten Mineralwasser
und Saftschorlen als gesunde
Flüssigkeitslieferanten. Von großen Mengen Kaffee und Alkohol
sollte man an heißen Tagen stattdessen lieber die Finger lassen.
Nun ist schnödes Mineralwasser nicht
jedermanns Sache.
Mit etwas Minze
oder
Zitronensaft
kann man das allerdings
aufpeppen. Außerdem ist nicht jedes
Wasser gleich gut: Beim Kauf gilt es des- halb auf
Kalium- und Natriumgehalt zu achten. Sie sollten möglichst
gering sein. Bei Saftschorlen ist das Mischungsverhältnis
entscheidend, da sich zu süße Säfte nicht als Durstlöscher
eignen. Er sollte ungefähr bei 2:1 liegen.
Übrigens: Trinken auf Vorrat funktioniert nicht! Schnell und
massenhaft in sich reinschütten hat nur wenig Erfolg, da der
Magen-Darm-Trakt pro Stunde höchstens einen Liter Flüssigkeit aufnehmen kann. Der Rest läuft buchstäblich durch
uns hindurch. Häufige Toilettengänge vorprogrammiert.
Leider scheidet man dabei allerdings nicht nur Flüssigkeit
aus, sondern auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Unser Organismus braucht Flüssigkeit insbesondere zur
Regulation der Körpertemperatur. In keiner anderen Jahreszeit ist das so wichtig wie im Sommer, wo der Körper
ständig versucht, uns vor Überhitzung zu schützen. Das
tut er durchs Schwitzen. Denn durch die Verdunstung des
Schweißes auf der Haut entsteht Kälte. Deshalb ist Schwitzen im Sommer viel effektiver als jedes kühle Getränk.
Selbst eiskalte Getränke können unseren Körper um nicht
mehr als ein halbes Grad abkühlen. Das Gefühl von Frische,
das sie suggerieren, ist ein Trugschluss. Darüber hinaus senden sie missverständliche Signale. Während wir in der Sonne brutzeln, ist der Körper nämlich eigentlich auf Kühlung
eingestellt. Kalte Getränke sagen ihm aber „Heizung an!“,
weil sie erwärmt werden müssen. Je weiter die Temperatur
des Getränks von unserer Körpertemperatur entfernt ist,
desto mehr muss der Organismus arbeiten, um Ausgleich
zu schaffen. Das verursacht Stress. Im schlimmsten Fall
kann es sogar dazu führen, dass wir uns den Magen verderben. Deshalb sollte man lieber auf lauwarme oder heiße Getränke setzen.
Apropos Durstlöscher: Zu den Grundregeln für richtiges
Trinkverhalten im Sommer gehört es, auch bei Nicht-Durst
zu trinken. Denn Durst ist ein Warnhinweis des Körpers und
deutet auf Flüssigkeitsmangel hin. Vor allem bei Senioren
und Kindern ist das Durstgefühl weniger stark ausgeprägt.
Deshalb vergessen sie oft, zu trinken – was gefährliche Folgen haben kann. Ein simpler Trick, um sich regelmäßig ans
Trinken zu erinnern: Einfach Wasserflasche in Sichtweite
aufstellen – und es funktioniert ganz automatisch.
Das schöne Sommerwetter macht Lust, sich im Freien aufzuhalten; sich zu bewegen und Sport zu treiben. Gerade auf
Borkum gibt es dafür unendliche Möglichkeiten. Doch insbesondere Sportlern sei ans Herz gelegt: Ausreichend trinken! Experten raten bereits, 30 bis 45 Minuten vor Beginn
des Trainings mindestens einen halben Liter zu trinken und
auch währenddessen immer wieder zur Flasche zu greifen.
So kann jeder das Sommerwetter ausgiebig genießen.
Der gemeine Ostfriese, ohnehin als Teeliebhaber bekannt,
ist hier klar im Vorteil. Warmer Tee eignet sich nämlich bestens zum nachhaltigen Erfrischen! Auch
W ü s t e n v ö l ke r
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Standpunkte
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DIE HAND REICHEN
Barbara Fremdling erklärt einer jungen Syrerin die deutsche Grammatik.
ENGAGIERTE INSULANER GEBEN
FLÜCHTLINGEN UNTERRICHT
ERSTAUNLICH UND LÖBLICH!
Konzentriert sitzen die Schüler an ihren Arbeitsblättern,
während die Lehrerin durch die Reihen schreitet, ihnen
über die Schultern schaut und bei Bedarf immer mal wieder
hilfreiche Hinweise gibt. Auf den Tischen türmen sich neben bunten Federmäppchen zahlreiche Stifte, Übungshefte
sowie Notizblöcke – und fast alles hat den Anschein, als
ob hier gerade eine ganz normale Klasse unterrichtet wird.
Jedoch befinden wir uns hier nicht etwa in der Borkumer
Inselschule, sondern im Gemeinderaum der katholischen
Kirche „Maria Meeresstern“. Und: Auch die Schüler sind
keine herkömmlichen Bankdrücker, sondern 21 syrische
Flüchtlinge im Alter zwischen 17 und 53 Jahren, die hier den
Umgang mit der deutschen Sprache lernen.
Bedenkt man die anfängliche Skepsis, ist dieser Unterricht
erstaunlich und löblich zugleich! Denn vergangenes Jahr
sah alles noch ein wenig anders aus: Aufgrund des stark zunehmenden Flüchtlingsstroms aus Ländern wie Syrien, Irak
oder Afghanistan wurden auch den anfangs davon ausgenommenen ostfriesischen Inseln Flüchtlinge zugewiesen.
Viele Insulaner wussten damals nicht, was auf sie zukommt
– und waren darüber hinaus durch die Aussage eines Kreispolitikers aus Leer verunsichert, der das Ende für die Urlaubsinsel prophezeite, sollten Flüchtlinge tatsächlich nach
Borkum kommen.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Die Schülerinnen und Schüler erhalten hilfreiche Hinweise beim Lösen ihrer Aufgaben.
BEMERKENSWERTES ENGAGEMENT
Kindern bedeutete dies eine große Hilfe, da sie hier nach oft
monatelanger dramatischer und kräftezehrender Flucht endlich wieder vier sichere Wände für sich hatten. Die im Laufe
Glücklicherweise wurde diese populistische Meinungsmache
durch das Engagement der Borkumer schnell zunichte gemacht, die mal wieder unter Beweis gestellt haben, wie gastfreundlich sie sind. Obwohl viel mehr Flüchtlinge kamen als anfänglich erwartet, hat man es hier nämlich perfekt gemeistert,
die Hilfesuchenden mit offenen Armen zu empfangen. So war
die Hilfsbereitschaft der Insulaner von Anfang an riesig. Mit
dem Forum für Flüchtlinge und der Borkumer Flüchtlingshilfe
gründeten sich bereits vorab zwei Initiativen, deren Mitglieder seitdem unermüdlich die Ärmel hochkrempeln, Kleidung
und Spielsachen sammeln und versuchen, den ankommenden
Flüchtlingen so viele Sorgen wie möglich zu nehmen. Auch die
große und unkomplizierte Spendenbereitschaft für die Asylsuchenden ist mehr als bemerkenswert. Wird z.B. kurzfristig ein
Kinderwagen oder ein -fahrrad benötigt und ein entsprechender Aufruf über die Sozialen Medien gestartet, dauert es in der
Regel nicht lange und das eben noch in einem Keller oder einer
Garage verstaubende Gefährt sorgt für strahlende Kinderaugen
und dankbare Eltern.
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Ein großer Vorteil war für viele Flüchtlinge auch die Unterbringung. Wurden sie andernorts oftmals in enge und stickige Turnhallen „gepfercht“, konnten sie auf Borkum vorübergehend in die – außerhalb der Saison ansonsten leerstehende
– Jugendherberge ziehen. Besonders für Familien mit kleinen
Tä glich von 10 – 20.30 Uhr
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Standpunkte
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Im „Klassenzimmer“ herrscht eine fröhliche Aufbruchstimmung in eine bessere Zeit. Manche Mütter bringen
sogar ihre Kinder mit zum Unterricht. Viele der Teilnehmer sind miteinander verwandt.
der Zeit fast 1.500 in der Jugendherberge untergebrachten
Flüchtlinge (zu Spitzenzeiten waren bis zu 330 Flüchtlinge
gleichzeitig untergebracht) wurden in den letzten Wochen
auf andere Kommunen verteilt und haben die Insel – oft
schweren Herzens – wieder verlassen müssen. Die meisten
von ihnen erinnern sich gerne an die Zeit auf Borkum und
die hilfsbereiten Menschen hier zurück, mit denen sie nicht
selten Freundschaft geschlossen haben und noch heute in
regem Kontakt stehen. Insgesamt 76 Flüchtlinge dürfen
vorerst auf Borkum leben – und werden derzeit nach und
nach in durch die Stadt angemietete Wohnungen untergebracht. Um diesen „Borkumer Neubürgern“ die Hand zu
reichen und sie dabei zu unterstützen, sich in Gesellschaft
und Arbeitsmarkt zu integrieren, hat sich eine kleine Gruppe engagierter Insulaner zusammengeschlossen, die ganz
Großes leistet.
von der Borkumer Außenstelle der Volkshochschule Leer –
einen nahezu einmaligen Unterricht, in dem Flüchtlinge der
Umgang mit der deutschen Sprache beigebracht wird.
UNTERRICHT FÜR NEU-BORKUMER
VERSCHIEDENE VORAUSSETZUNGEN
„Als Reaktion auf die Warnung eines rechtslastigen ostfriesischen Politikers – der behauptete, Flüchtlinge bedeuteten den
Untergang Borkums als Touristeninsel – gründeten die drei
hiesigen Kirchen sowie etliche empörte Borkumer Anfang
letzten Jahres das ‚Forum für Flüchtlinge’, um die Ankunft der
Flüchtlinge vorzubereiten“, erklärt die ehemalige Deutschund Englischlehrerin Barbara Fremdling. Auch für sie stand
ohne zu zögern fest, dass sie helfen möchte – und bot sich gemeinsam mit der ehemaligen Verwaltungsangestellten Heide
Eden, der früheren Berufsschullehrerin Heidi Ludewig sowie
dem emeritierten Professor Dr. Ulrich Langkamp sogleich als
mögliche Lehrkraft an. Seit Mitte April organisieren die vier
– mit tatkräftiger Unterstützung durch den Bildungsreferenten der katholischen Kirche, Andreas Langkau, die Borkumer
Integrationsbeauftragte Iwona Brall sowie Daniela Beckmann
In dem 200 Stunden umfassenden Kurs arbeiten Lehrer und
Flüchtlinge mit aus Landesmitteln finanzierten ausgesuchten
Lehrmaterialien für Flüchtlinge und Asylsuchende sowie Bildwörterbüchern und Deutsch-Arabischen-Wörterlisten. Jedoch
gestaltet sich der Unterricht bei Weitem nicht so einfach, da
die Teilnehmenden sehr unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen mit sich bringen. So reichen diese von gerade mal zwei
Schuljahren in Syrien über Menschen, die ausschließlich arabische und keine lateinischen Schriftzeichen kennen bis hin zu
Flüchtlingen mit Englischkenntnissen und Studienabschluss.
„Ich habe die Schüler daher mehr oder weniger an bestimmte
Plätze ‚geschubst’, denn ich halte einen stark differenzierten
Unterricht für nötig“, erklärt Fremdling ihre diesbezügliche Taktik. „Etwa die Hälfte bekommt so mehr und weitaus
schwierigeres Lernmaterial, das Schrift voraussetzt – wie z.B.
Die 21 Kursteilnehmer – überwiegend syrische Kurden aus
Aleppo – kommen so seit Mitte April in den von der katholischen Kirche zur Verfügung gestellten Unterrichtsräumen
zusammen und sind sichtlich froh über die Möglichkeit, die
ihnen hier geboten wird. Von Montag bis Donnerstag sitzen
die Neu-Borkumer jeweils fünf Unterrichtsstunden in ihrem
„Klassenzimmer“ im Gemeinderaum der katholischen Kirche
„Maria Meeresstern“ und lernen hier vor allem Hör-Verstehen und Sprechen. Oberstes Ziel dabei ist es, den Flüchtlingen die sprachliche Bewältigung von Alltagssituationen
zu vermitteln, damit diese z.B. verinnerlichen, wie man sich
vorstellt oder sich beim Einkaufen, Essen, Wohnen und bei
der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zurechtfindet.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Wortkärtchen, Personalpronomen-Würfel, Wortschatz und
Grammatikspiele. Nachdem ich der Fortgeschrittenen-Gruppe ihre Aufgaben erklärt habe, bearbeiten sie diese alleine, mit
einem Partner, in Gruppen oder Rollenspielen. Während die
Fortgeschrittenen so größtenteils selbstständig lernen, kann
ich mich in der Zeit ausgiebig der Gruppe der Lernungeübten
zuwenden, in der sich zahlreiche Analphabeten befinden, die
mehr Erklärung benötigen.“ Um diese Taktik weiter zu verfolgen, plant Fremdling, die schnell und langsamer Lernenden
während ihres Unterrichts künftig für eine kurze Zeit zu trennen. „Sobald unser Einführungsbüchlein durch ist, möchte
ich die Gruppe für ein bis zwei Stunden räumlich trennen“,
erläutert die frühere Lehrerin, der man anmerkt, dass sie sich
viele Gedanken über eine effektive Unterrichtsgestaltung für
ihre Schützlinge macht. „Die schnellen Lerner gingen dann
mit Selbstlernbüchern und CDs – die auf Arabisch Anweisungen geben und die deutschen Texte sauber vorsprechen – in
einen Nebenraum, während ich mich intensiv mit der Gruppe
der Hilfsbedürftigeren beschäftigen könnte.“
zu einem umfangreichen Integrationskurs von rund 900 Unterrichtsstunden verpflichtet, sobald ihr Asylantrag positiv beschieden wurde. Da sich dies meist länger hinziehen kann, hat
Barbara Fremdling angeboten, den laufenden Kurs nach dem
offiziellen Abschluss weiterzuführen und die älteren Teilnehmer sowie neu hinzukommende Flüchtlinge an zwei Vormittagen weiter zu unterrichten. „Vieles ist derzeit ungewiss – gewiss
ist aber, dass alle Kursteilnehmer, die wir bisher betreut haben,
unbedingt weitere Deutschstunden brauchen – und auch alle
wollen“, betont sie und unterstreicht nochmals ihren Eindruck,
dass sich die Teilnehmenden auf den Unterricht freuen und
sehr lernwillig sind. „Viele wirken sehr munter und fröhlich“,
beschreibt die in ihrer aktiven Zeit u.a. im Berliner Brennpunkt
Neukölln tätige Lehrerin. Dennoch sei ihren Schülern auch mal
anzumerken, was sie hinter sich haben. „Eine junge Frau kam in
der Pause zu mir und wollte offenbar erzählen. Sie griff nach einem Pappteller, auf den ich das Smiley mit herunterhängenden
Mundwinkeln gemalt hatte, das wir soeben in einem Rollenspiel für die Aussage „nicht gut“ verwendet hatten – und sagte traurig ‚Aleppo’. Die junge Frau aus dem zu der Zeit schwer
umkämpften Aleppo in Syrien hat sicherlich viele schlimme
Dinge erlebt, die sie ein Leben lang beschäftigen werden. Bleibt
zu hoffen, dass sie auf Borkum ein neues friedliches Zuhause
findet – und sich mit Hilfe von Barbara Fremdling und ihren
Kollegen bald in ihrer neuen Welt zurechtfindet.
WIE GEHT ES WEITER?
Nach Abschluss des Kurses werden die jüngeren Teilnehmer
ab August die Berufsschule besuchen, wo sie täglich Deutschunterricht erhalten. Die übrigen älteren werden hingegen
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Wirtschaft
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IN DER FANKURVE
NIEDERSACHSENS
DIE NORDSEEINSEL BORKUM PRÄSENTIERT SICH AUF DEM
SOMMERFEST DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESVERTRETUNG
Das Wetter hätte besser nicht sein können, als
am 20. Juni rund 2.500 Gäste in der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin das mittlerweile schon traditionelle Sommerfest zelebrierten – und dabei sichtlich Spaß hatten. Wo man
auch hinschaute, waren fröhliche Menschen zu
sehen, die das reichliche Angebot an Natt & Drög
genossen, lebhafte Unterhaltungen führten, Politik Politik sein ließen und einfach mal ausgelassen miteinander feierten.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Stolz präsentieren hier ihre Insel: (v.l.n.r.) Göran Sell (Wirtschaftsbetriebe Borkum),
Peter Müller (Bäckerei Müller),Meta Janssen-Kucz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN),
Olaf Lies (SPD), Corina Habben (AG-EMS), Manuel Pietzner (Bäckerei Müller).
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Die jungen Artisten des Kinderzirkus Giovanni
begeisterten mit ihren akrobatischen Vorführungen.
Auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ließ sich das Sommerfest mit dem Motto „Teilhabe und Integration“ nicht entgehen.
Ob kunterbunte Akrobatik des Kinderzirkus „Giovanni“,
fetzige Auftritte verschiedener Bands oder die beeindruckenden Darbietungen des engagierten Rappers Spax, der
geisterung sorgte. Ganz klar, dass sich das niemand entgehen lassen wollte und so auch viele Prominente wie u.a. der
Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, der
Natürlich durften auch
frisch gepulte Krabben nicht fehlen!
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Marketingleiterin Ina
Engelleitner (WBB) und Corina Habben (AG-EMS) stoßen mit
Borkumer Sanddorn-Sprizz auf eine gelungene Veranstaltung an.
gemeinsam mit jungen Flüchtlingen auf der Bühne stand
und für echtes Gänsehautfeeling sorgte – den Veranstaltern
ist es auch 2016 wieder gelungen, ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen, das rundum für große Be-
Sänger Peter Maffay, Fernsehmoderator Cherno Jobatey,
Ex-VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piech sowie
beinahe die komplette Führungsriege der wichtigen politischen Parteien in den ersten Reihen zu entdecken waren.
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Die Protagonisten der Bühnenshow bedankten sich beim Publikum.
TOLL, BUNT UND VIELFÄLTIG!
Peter Müller – ihre kulinarischen Köstlichkeiten kostenlos
zur Verfügung, sodass der Steuerzahler keinen Cent zahlt.
„Niedersachsen ist toll, bunt und vielfältig“, betonte Ministerpräsident Stephan Weil treffend in seiner Begrüßungsrede „in der Fankurve Niedersachsens“ – wie er die Landesvertretung liebevoll bezeichnete. Und diesen Eindruck
bekamen zweifelsohne auch die vielen Besucher, die auf
dem Gelände in den Ministergärten an über 50 Ständen in
das vielfältige Angebot des Bundeslandes eintauchten – und
sich dabei vor allem kulinarisch verwöhnen lassen konnten.
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BORKUM DARF NICHT FEHLEN
Modernste Ausstattung:
Natürlich durfte bei solch einem bunten Querschnitt Niedersachsens auch die Nordseeinsel Borkum nicht fehlen, die
als einzige Ostfriesische Insel auf dem Sommerfest in Berlin
vertreten war. Dank der Bemühungen der Wirtschaftsbetriebe, der AG EMS und der Bäckerei Müller konnte direkt gegenüber der Hauptbühne ein attraktiver Stand errichtet werden, der Hunderte Besucher und viel Prominenz anlockte.
Bei erfrischendem Sanddorn-Sprizz, leckeren Krabben-Burgern und hervorragendem Gebäck hielten sich Gäste hier
selbstredend gerne länger auf und verbreiteten dabei stets
eine ausgelassene Stimmung.
Wohnzimmer | voll ausgestattete Küche
2 Schlafzimmer | geräumiges Badezimmer
Terrasse mit Sitzmöglichkeiten
Allergikerfreundlich
SPONSOREN UND FINANZIERUNG
Wer an dieser Stelle denkt „da werden in Berlin wieder schön
die Steuergelder verbraten“, der irrt. Denn die Veranstaltung
wurde zum größten Teil durch Sponsoren aus der Wirtschaft
finanziert, die im Vorfeld rund 220.000 Euro für deren Ausrichtung gespendet hatten. Ergänzend dazu stellten zahlreiche Aussteller – wie auch z.B. der Borkumer Bäckermeister
Ansprechpartnerin: Marta Miraz
Tel. 04922 - 92 38 48 | Mobil: 0170 - 95 24 346
E-Mail: [email protected]
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Auch der Bürgermeister von Norderney,
Frank Ulrichs, schaute am Borkumer Stand vorbei.
Am Borkumer Präsentationsstand herrschten stets
reger Betrieb und blendende Stimmung.
EIN HIGHLIGHT DES SOMMERFESTES
die sich und das Bundesland Niedersachsen hervorragend
präsentiert haben. Und so lautet auch das Fazit der in Berlin
exklusiv anwesenden BURKANA-Redaktion: Der Stand der
Nordseeinsel Borkum war zweifelsohne eines der Highlights
des Sommerfestes – und lockte sogar den Bürgermeister von
Norderney, Frank Ulrichs, an, der hier viel Zeit verbrachte.
Am Ende des Events schaute man überall in fröhliche Gesichter: zum einen bei den Besuchern, die einen wunderbaren
Abend genießen konnten, der wirklich keine Wünsche offen
ließ – und zum anderen natürlich auch bei den Ausstellern,
NE
U!
BÄCKEREI MÜLLER & AG-EMS
UNTERSTÜTZEN DIE
WIRTSCHAFTSBETRIEBE
SHORTBREAD
FINGERS
Als Peter Müller, Inhaber der
Bäckerei und Konditorei Müller
mit 5 Filialen auf Borkum von
der Teilnahme seiner Insel auf
dem Sommerfest in Berlin hörte, war er sofort Feuer und Flamme und zögerte nicht, für diese
Flagge zu zeigen. Er produzierte
mit seinem Team 1.200 leckere
Geschenktüten seiner Borkumer Originale (Sanddornbaisers,
Shortbread Fingers und Kaptän’s
Tweeback) die sich auf dem Sommerfest großer Beliebtheit erfreuten. Zusammen mit der AG-EMS, die
den hungrigen Gästen frische Krabbenburger zur Verköstigung reichten, verliehen sie so der Repräsentanz
Borkums einen echten kulinarischen Inselflair.
SANDDO
RN-ORANGE
Mürbe Sanddorn-OrangeShortbreads mit viel guter Butter
und fruchtigem Sanddorn.
AN
OLD SCOTT
ISH
TRADITIO
N ON
BORKUM
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Burkana No. 47 | Juli 2016
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OSTFRIESISCHE STADTWERKE GRÜNDEN KOOPERATIONSGEMEINSCHAFT
Die Vertragspartner von links nach rechts: Sven Hanson
(Stadtwerke Norderney), Axel Held (Wirtschaftsbetriebe
Borkum), Wolfgang Völz (Wirtschaftsbetriebe Norden)
Helga Schüler (Energiegenossenschaft Wittmund eG),
Josef Thoman (GEW Wilhelmshaven) Manfred Ackermann (Stadtwerke Emden) Thorsten Schlamann (Wirtschaftsbetriebe Norden).
Sechs ostfriesische Stadtwerke haben sich am 19. Mai zur „Kooperationsgemeinschaft ostfriesischer Stadtwerke“ (KOS) zusammengeschlossen. Zu den Mitgliedern der KOS zählen die
Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum GmbH, Stadtwerke Emden GmbH, Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH,
Stadtwerke Norderney GmbH, GEW Wilhelmshaven GmbH
und die Energiegenossenschaft für Wittmund eG. Der Zusammenschluss soll den einzelnen Unternehmen dabei helfen, Sicherheit, Qualität und Service zum Wohle der Kunden, Eigentümer und Mitarbeiter der jeweiligen Stadtwerke zu fördern.
Darüber hinaus ist es Ziel, auf Grundlage von Austausch und
gegenseitiger Informationen Synergien zu heben, best practice
Beispiele zu erarbeiten und für die individuelle Nutzung zugänglich zu machen. Dadurch soll eine sichere und preisgünstige Versorgung in der Region Ostfriesland gewährleistet sein.
„Kooperation ist in letzter Zeit ein Schlagwort auch in unserer
Branche geworden. So können wir uns gegenüber dem ständig
größer werdenden Kostendruck bei gleichzeitig sinkenden Erlösen besser aufstellen“, erklärt Axel Held, Prokurist der Wirtschafsbetriebe Borkum GmbH, Wichtigkeit und Zweck der KOS.
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Wirtschaft
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NEUER GLANZ FÜR
ALTES GLANZSTÜCK
DAS TRADITIONSREICHE INSELHOTEL ROTE ERDE
ÖFFNET NACH VIERMONATIGER UMBAUPHASE
Wie lange dauert es wohl, eines der größten Borkumer Hotels von Grund auf zu sanieren? Antwort: Weniger als 4 Monate. Von Mitte Januar bis Ende April arbeiteten Handwerker mit Hochdruck an der Renovierung des Inselhotels Rote
Erde. Vor wenigen Wochen zogen die ersten Gäste in das
neu gestaltete Traditionshaus ein – und die Verwandlung
des Hotels kann sich wahrlich sehen lassen.
bäude in der Strandstraße. Fortan stand es allen Eisenbahnern offen – angesichts körperlich schwerer Arbeit hatten
sie ein bisschen Erholung oft dringend nötig. Die Borkumer
gaben dem Hotel daher rasch den Beinamen „Eisenbahnerheim“.
Noch heute gehört das Inselhotel Rote Erde zur Stiftung
Bahn-Sozialwerk (BSW). Doch schon längst ist es nicht
mehr nur Mitarbeitern der Deutschen Bahn vorbehalten.
Jeder ist in dem geschichtsträchtigen Haus willkommen!
Seine 130 Zimmer wurden in den vergangenen Monaten
Das Inselhotel Rote Erde ist nicht nur eines der größten
Gästehäuser der Insel, sondern auch eines der ältesten. Bereits 1904 kaufte der Eisenbahnerverein Münster das Ge-
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Burkana No. 47 | Juli 2016
Im neu gestalteten Restaurantbereich dominieren maritime Farben und Wellenmotive.
neu möbliert. Das ist allerdings bei Weitem
nicht die einzige Veränderung. Zuletzt wurde
das Haus Ende der 1980er-Jahre gesamtrenoviert. So standen nicht nur kosmetische Veränderungen auf dem Arbeitsplan.
Feuer, Wasser, Erde, Luft: Alle vier Elemente wurden im Rahmen der Modernisierung
gebändigt. Unter anderem nahm ein neues
Blockheizkraftwerk seinen Betrieb auf, das
das Inselhotel autark mit Wärme und Strom
versorgt. Darüber hinaus wurden neue Wasserverteiler verlegt sowie in Küche und Speisesaal eine neue Belüftungsanlage installiert.
Während dies Veränderungen sind, die man als
Gast eher selten wahrnimmt, zeigen sich die
Das 1905 eröffnete herrschaftliche Gebäude des Inselhotels Rote Erde
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Wirtschaft
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Die frisch modernisierten Zimmer lassen keine Wünsche offen.
Umbauten im Restaurantbereich deutlich. Dort dominieren
nun maritime Farben und Wellenmotive. Ein neues Tischund Bestuhlungskonzept sorgt für eine intimere Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt. Ein wahres Highlight ist die
umgestaltete Theke, die ab sofort zum stilvollen Verweilen
einlädt.
„Regionalität liegt uns sehr am Herzen“, sagt Wahnschaff.
Das spiegelt sich nicht nur im maritimen Innendesign wider. So will das Restaurant künftig verschiedene Themenabende anbieten. Zu viel möchte Renate Wahnschaff noch
nicht verraten. Doch eins dürfte schon jetzt feststehen: Es
wird lecker! Denn das Restaurant des Inselhotels Rote Erde
steht seit vielen Jahren für eine exzellente Küche. Gäste
erwartet neben dem mittäglichen à-la-carte-Angebot am
Abend ein reichhaltiges Buffet mit Fleisch- und Fischgerichten, Suppen, Salaten und Dessert. Wie zahlreiche weitere
Borkumer Gastgeber, ist auch die Rote Erde ECARF-zertifiziert. Speisen können daher mit dem Küchenteam individuell auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten abgestimmt
werden.
Hotelleiterin Renate Wahnschaff ist schon sehr gespannt,
wie ihre Gäste auf das frische Ambiente reagieren. Seit mehr
als zwei Jahrzehnten ist sie für das Inselhotel Rote Erde tätig
und hat es in seinem Wandel vom „Eisenbahnerheim“ zum
3-Sterne-Hotel begleitet und mitgestaltet. Während der
Umbauphase waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Roten Erde nicht arbeitslos. „Das ist der große Vorteil
unseres Netzwerkes“, freut sich Renate Wahnschaff. Ihre
Kollegen unterstützten stattdessen die anderen Hotels des
Bahn-Sozialwerks. Nun sind sie zurück auf Borkum und sorgen mit der Hotelleiterin sowie Küchenchef Oliver Lorenz
dafür, dass der Gast sich jederzeit rundum wohlfühlt.
Übrigens: Jedermann ist im Restaurant des Haus Rote Erde
willkommen. Sie müssen kein Hotelgast sein, um in den Genuss von Lorenz’ Gerichten zu kommen.
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Natt & Drög
Burkana No. 47 | Juli 2016
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GREEN-ISLAND-DREAM
WIR SUCHEN IHREN LIEBLINGSDRINK
Der Smutje dankt den in Berlin lebenden Borkumern
Magda und Garry Poppinga für diesen wunderbaren
Cocktail-Tipp. Wenn auch Sie einen Rezeptvorschlag haben, senden Sie diesen bitte einfach an [email protected]!
Unser Smutje mixt passend zum Sommer seinen
„Green-Island-Dream “
Der Smutje ist einer der wichtigsten Männer an Bord. Gerade nach einem langen Tag auf See hat die Crew einen
Bärenhunger und einen Mordsdurst. Immer nachdem die
Mannschaft gespeist hat, mixt ihnen der Smutje noch einen
leckeren Drink.
Für seinen Green-Island-Dream benötigt
unser Smutje
folgende Zutaten
(für 4 Personen):
- 16 cl Wodka
- 8 cl Waldmeister-Likör
- 8 cl Apfelsaft
Die Zubereitung dieses
Drinks ist sehr leicht: Einfach alle Zutaten in ein
Glas gießen, gut umrühren, beliebig garnieren –
und schon ist der Green-Island-Dream servierbereit!
Na, denn mal Prost! Allen
Cocktail-Freunden einen
schönen Sommer!
Euer Smutje
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Kultur - Borkum ABC
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DAS BORKUM-ABC VON VOLKER APFELD - TEIL 21
UNTER MITARBEIT VON TÖNJES AKKERMANN†
► Transvaal, scherzhafte Bezeichnung für die erste Bebauung / Arbeitersiedlung an der von-Frese-Straße. Benannt
nach der südafrikanischen Republik/Provinz..
► Vaterländische Frauenvereinigung,, gegründet als Bezirksverein am 11.03.1909 auf Borkum auf Veranlassung von
Pastor Sluiter mit 50 Frauen. Bis 1914 erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 160. Königin Auguste von Preußen gründete
1866 den Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz.
Seine Aufgaben lagen im humanitären Bereich.
► Trinkkurhalle, die erste T. ihrer Art in Deutschland wurde am 17.06.1936 auf Borkum eröffnet. Sie besteht als Biomaris-Shop weiterhin.
► Verkehrsverein, gegründet im November 1928. aktiv u.a. 1933
unter dem Vorsitz von O. Heyen.
► Tüskendöör, (hochdeutsch
zwischendurch) – die Sandwattfläche zwischen dem
Westland und dem Ostland,
die beim Tidehochwasser
überspült wurde, wodurch der
Verkehr zwischen beiden Inselteilen unterbrochen wurde. Diese Situation änderte sich
mit der Anlegung des Hinterwalls ab 1863.
► Verschönerungsverein, gegründet 1899, der die Aufgabe
hatte, „wüste Plätze im Orte durch Besäen mit Lupinen und
Grassamen allmählich in Rasenplätze zu verwandeln und
auf diesem durch Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern nach und nach hübsche Baumgruppen und Bosketts
zu schaffen“. Badegäste und Einwohner wurden gebeten,
dem Verein beizutreten und durch Spenden bei der lobenswerten Arbeit mitzuhelfen. Die Gaben wolle man gefälligst
bei dem Kassierer, R.A. Bakker, Strandstraße 18, abgeben.
► Tüskendöörkill, Priel im Tüskendöör mit Abfluss zum Hopp..
► Tüskendöörsee, der aus
einer Aushubstelle für Sand
zum Bau des Seedeiches 197477 entstandene See am Flugplatz.
► Versorgungskuranstalt des
Reichsarbeitsministeriums in
Berlin (1927), als Militärkuranstalt vor 1914 durch die Gemeinde
errichtet. Es wurde während des
2. Weltkrieges als Lazarett betrieben. Nach dem Krieg wurden
Wohnungen eingerichtet. Es beherbergte auch zeitweise die Außenstelle des Gesundheitsamtes Leer (Amtsarzt Dr.med. Scheu).
► Upholm, entstanden aus der alten Bezeichnung „Upbollen
Land“, ist das Weideland im Bereich und östlich der Upholmdünen.
► Viehsteuer, wurde vom Gemeinderat im Februar 1923 beschlossen.
► Upholmer Pad, früherer Fußweg vom Alten Leuchtturm
zum Upholm (Upholmstraße).
► Viktoria, Villa, (links), erbaut
1899 und Hotel Viktoria (rechts)
erbaut 1891, zusammen jetzt CVJM-Viktoria an der Hotelfront.
► Upholmhof, Bauernhof mit
Gastwirtschaft und in dem
besonders vor 1914 beliebten
Ausflugsziel. Im 2. Weltkrieg
wurde durch Bombentreffer
die Gastwirtschaft zerstört.
Der landwirtschaftliche Betrieb wurde noch einige Zeit
fortgeführt, aber dann verkauft. Nachdem das Anwesen am
28.11.1982 durch Brand zerstört worden war, wurde durch Arno
Hentschel und Rainer Haupt (zeitweise) ein Neubau errichtet, der sich zur gut florierenden Gastwirtschaft entwickelte.
► Victoriahöhe, Ausflugslokal,
das 1890 erbaut wurde, lag etwa in
Höhe des heutigen Café Sturmeck
. Am 31.7.1914 wurde es aus militärischen Gründen gesprengt und
nach dem Kriege als Café Sturmeck
neu gebaut.
► Urkundliche Erwähnung Borkums, erstmalige: 11. September 1398..
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Burkana No. 47 | Juli 2016
► von Jawlensky, Alexej, berühmter Maler, der im Sommer
1928 auf Borkum Urlaub im damaligen Hotel Kaiserhof verbrachte. Von J. gründete 1924 mit Wassily Kandinsky, Paul Klee
und Lyonel Feiniger die Künstlergruppe „Die Blaue Vier“ (The
Blue Four).
AUFRUF ZUR MITARBEIT
Da es noch viele Geheimnisse zu lüften gilt, bittet Volker Apfeld Borkumer und Gäste darum, ihn bei der
weiteren Erstellung seines Lexikons zu unterstützen.
Falls Sie also im Besitz von historischen oder ähnlichen
Dokumenten sind, die Aufschluss über die Geschichte Borkums geben, dann zögern Sie bitte nicht, sich an
den Archivar des Heimatvereins zu wenden!
► Vogelkolonie, mit dem Gebäude Vogelwärter durch den
Staat eingerichtetes Vogelschutzgebiet mit dem Ziel,
durch den Vogelkot eine Begrünung der Dünen zu erreichen. Es gab nur je eine auf
Borkum und auf Langeoog. Die Langeooger besteht heute
noch. Die Borkumer bestand von 1877 bis zur Sprengung des
Gebäudes am 01.08.1914. Der Vogelwärter hieß Grebhahn,
dementsprechend nannte man die Möven „Grebhahn´s
Haunder“ (Hühner)t.
Die Unterlagen werden sorgfältig eingescannt, sodass Sie diese nicht aus der Hand geben müssen.
E-Mail: [email protected]
PS: Wir bedanken uns für die bisherigen Zuschriften und
freuen uns auf weitere Anregungen.
► Vogt, später Hilfsbeamter des Landrats, dann königlicher Polizeirat. Die Wahrnehmung der landesherrlichen Rechte besorgte der Vogt. Ihm stand im 17. Jh. neben einem festen Gehalt die
alleinige Ausübung der Kaninchenjagd und des Vogelfanges zu
(Ost- und Westland). Er unterstand dem Drosten zu Greetsiel.
► Vüürgloppen, Dünengelände um das Gebiet des Schlachthauses (heutiger städtischer Bauhof).
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Kultur
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NEUES VON BURKI UND SEINEN WATTFREUNDEN
BURKI UND DIE AUFREGENDSTE PROMENADE DER WELT
Neulich fegte mal wieder ein heftiger Herbststurm
über Borkum. Aber meine Wattfreunde und ich –
lassen uns von keinem Wind und Wetter abschrecken und so zogen wir stattdessen lieber unsere
Regenmäntel über und machten uns kurzerhand
auf den Weg zur Promenade, um hier die großen
Wellen zu bestaunen. Als wir dort ankamen, bekam Wattwurmdame Marina dann doch einen
Schreck. Fürchtete sie doch wirklich, dass unsere schöne Insel
in den heftigen Fluten versinken könnte. Ich erklärte ihr, dass die Promenade eigentlich eine Schutzmauer gegen die hohen Wellen ist und
die Insel schon seit mehr als 150 Jahren davor schützt. Am nächsten Tag
machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein erneut auf zur Promenade und trauten hier unseren Augen kaum. Wo es vorher nämlich so
menschenleer war, spazieren nun fröhliche Menschen entlang, sitzen in
den Cafés oder schwingen sogar das Tanzbein. Ihr wollt wissen, wie die
Geschichte weitergeht und was meine Wattfreunde und ich noch alles
lernen? Dann nichts wie hin zur Tourist-Information. Hier findet ihr
mein neues kleines Büchlein, das alle eure Fragen beantwortet!
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Hier gibt's die neue Folge Burkis Geschichten:
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Burkana No. 47 | Juli 2016
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KALENDER 2017 MIT HISTORISCHEN
POSTKARTEN-MOTIVEN JETZT ERHÄLTLICH
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr hat der Rotary Club Borkum auch für das Jahr 2017 wieder einen Kalender im Format DIN
A3 mit 13 historischen Postkarten-Motiven aufgelegt, der jetzt auf
Borkum erhältlich ist. Der Reinerlös aus dem Verkauf wird für soziale Projekte auf Borkum verwendet. In einem kleinen Spaziergang durch das Jahr stellt sich die Insel Borkum als Nordseeheilbad zu Beginn des Bädertourismus dar.
Der Kalender ist zum Preis von 15,00 € erhältlich bei: Allianz-Generalvertretung Ernst-R. Neeland, Crehaartiv - Inh. Ilona Weber,
Elektrofachgeschäft Bünzow, C.H. Meyer - Inh. Gesche Staghouwer, Praxis für Physiotherapie Marian Heinzig, Insel-Apotheke, Inh. M.
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Borkum-Fans auf dem Festland können den Kalender zum Preis von 21,00 € incl. Porto und stabiler Verpackung auch online über die Homepage www.borkum-aktuell.de bestellen. Dort findet sich auch eine Vorschau
aller Kalender-Blätter.
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Scheunenrestaurant Upholm-Hof | Upholmstr. 45 | 26757 Borkum | Tel.: 0 49 22 - 41 76
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Aus anderen Häfen
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DOLCE VITA IM
SPREEWALD-AMAZONAS
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Burkana No. 47 | Juli 2016
kale Spezialitäten feilgeboten, darunter natürlich auch der
Klassiker: die Spreewaldgurke. Am Ufer zeugen die vielen
historischen, teils reetgedeckten Gutshöfe von der langen
Geschichte der Spreewälder. Alles umgeben von dichter Bewaldung und sattem Grün.
Mit kräftigen Schüben bugsiert der Gondoliere den knarzenden Holzkahn durch die historischen Kanäle. Unterm Bug das
Plätschern des Wassers, in der Luft ein Hauch von Dolce Vita.
Millionen Besucher nehmen jedes Jahr die Reise auf, um diesen weltweit einzigartigen Ort einmal mit eigenen Augen zu
sehen. Doch auf italienische Gesangskunst des Ruderführers
wartet man hier vergeblich. Richtig, wir befinden uns nicht
in der blauen Lagune von Venedig, sondern im UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald. Brandenburger Mundart anstatt
„O sole mio“, doch dafür muss sich hier niemand verstecken.
LANGE GESCHICHTE
Zurückzuführen ist die Entstehung dieses skurrilen Biotops auf das Ende der letzten Eiszeit. Mit dem Einsetzen
der Gletscherschmelze entstand ein feingliedriges Netz
aus kleinen Flüssen, den sogenannten Fließen. Dazwischen
erhoben sich durch Ablagerungen kleine Sandinseln. Auf
diesen sogenannten Kaupen entstanden im 17. Jahrhundert
die ersten modernen Siedlungen. Doch waren die Neuankömmlinge nicht die ersten Spreewald-Bewohner, die sich
die Wasserlandschaft mit Elchen, Bären und Wölfen teilten.
Bereits im 2. Jahrhundert siedelten hier germanische Stämme, gaben das Gebiet jedoch wieder auf. Im Zuge der großen Völkerwanderung im 6. Jahrhundert waren es dann die
Sorben, die sich in der flachen Moorlandschaft mit dichtem
Baumbestand aus Kiefern, Birken, Weiden, Eichen, Linden
und Erlen niederließen. Noch heute bekennen sich viele
Spreewälder zu dieser ethnologischen Minderheit. Unter
„Und daß dem Netze dieser Spreekanäle, nichts von dem
Zauber von Venedig fehle“, so beschrieb bereits Theodor
Fontane die Flusslandschaft, die sich etwa 100 Kilometer östlich der Bundeshauptstadt erstreckt. Im Sommer
1859 war der Dichter von seinem Wohnort Berlin mit dem
Nachtzug nach Lübben gereist, um unter anderem bei einer
Kahnfahrt die Reize des Spreewaldes zu erfahren. Bis heute
tun ihm das etliche Besucher gleich. Ein reges Treiben prägt
das Bild an den vielen kleinen Häfen rund um Lübbenau.
Während sich links eine Gruppe sportlicher Kajakfahrer am
Kahn vorbeischiebt, legen rechts Ausflügler an einem der
zahlreichen Gasthäuser an, die man hier überall entlang der
Spree findet. Nur ein paar Kahnschübe weiter werden lo-
Gurkenstand an der Spree bei Lübbenau
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Aus anderen Häfen
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dem Einfluss der Sorben entwickelte
sich die Naturlandschaft im Spreewald
zu einer Kulturlandschaft. So wichen
viele Wälder landwirtschaftlichen
Nutzflächen. Ein Mosaik aus Äckern,
Wiesen, Weiden und Hofanlagen wurde fortan Teil des Landschaftsbilds.
LEBENSADER WASSER
Den Lebensrhythmus der Menschen
im Spreewald bestimmt damals wie
heute das Wasser. Wer an einem der
Fließe wohnt, der besitzt auch einen
kleinen Hafen sowie einen Kahn. Dieser ist bis auf wenige Ausnahmen stets
handbetrieben. Motoren sind verpönt.
Früher dienten die Holzkähne dem
Transport der Ernte, die es vom Feld
zu holen galt. Und auch heute sind die
Kähne ein fester Bestandteil im Leben
der Spreewald-Bewohner – und das
Historische Gutshöfe säumen die Ufer
BIERGARTEN IM
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Mi., 13. Juli ab 18:30 Uhr,
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Tanzen, Lachen und Singen.
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Fr., 22. + Sa., 23. Juli ab 18 Uhr,
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Mi., 27. Juli ab 18:30 Uhr,
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Fr., 29. + Sa., 30. Juli ab 18 Uhr,
So., 31. Juli ab 11 Uhr
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Mo., 1. August ab 18 Uhr
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Burkana No. 47 | Juli 2016
nicht nur zum Amusement der vielen Touristen. Auf den
Kähnen gelangen Kinder in die Schule, Lebensmittel und
andere Waren werden über das Wasser angeliefert – selbst
die Zustellung der Post erfolgt seit 110 Jahren durch den
Postkahn. Denn viele der zu versorgenden 65 Haushalte
verfügen über keinen direkten Zugang zum Festland. Daher
haben Anwohner ihre Briefkästen häufig direkt am Wasser.
So muss der Postzusteller nicht einmal seinen Kahn verlassen, um die Briefe in den Postkasten zu legen.
DER SPREEWALD BOOMT
Soviel Idyll lockt natürlich vor allem eins an: Touristen. Im
vergangenen Jahr strömten fast zwei Millionen Besucher
in das UNESCO- Biosphärenreservat, jährlich steigt die
Zahl. Damit ist der Spreewald Brandenburgs attraktivstes
Urlaubsziel, ein Segen für die strukturschwache Region.
Selbst vor der Wende war hier keine Industrie angesiedelt,
junge Menschen verschlägt es oft in die Großstadt. Schulen schließen aus Schülermangel. Ein Teufelskreis. Das soll
sich mit Hilfe des boomenden Tourismus bald ändern. Der
ist nämlich trotz der hohen Besucherzahlen noch ausbaufähig, man bemüht sich besonders, die vielen Tagesgäste zu
ermuntern, auch im Spreewald zu übernachten. Das Poten-
Ein Spreewald-Gondoliere schippert seine
Gäste durch die Kanäle
VON BORKUM NACH LÜBBENAU
Borkum
Das Freilandmuseum bietet einen Einblick in das Leben der sorbischen und deutschen Spreewaldbewohner vor über 100 Jahren.
Lübbenau
Eisenhydroxid-Verunreinigungen in der Spree bei Premnitz.
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Aus anderen Häfen
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Fröhliches Treiben im Spreewald - Jung und Alt haben sichtlich
Freude an diesem schönen Tag.
Deutsche Post-Vertretung mitten in der Natur so etwas gibt es nur im Spreewald.
zial, zudem internationale Touristen aus der Hauptstadtregion anzulocken, ist allemal riesig. Ein solches Engagement
birgt natürlich auch Gefahren. Auf der einen Seite sind die
Spreewälder auf die Besucher angewiesen, manche fürchten
sich dennoch vor zu viel Massentourismus. Bettenburgen
und All-Inclusive mag man sich hier nur schwer vorstellen.
Tonnen braunen Eisenhydroxid-Schlamms verunreinigt.
Flussfauna und Flora vergiften. Was übrig bleibt, hat mit der
DER SPREEWALD
DARF NICHT STERBEN
Die viel größere Gefahr, die lauert ohnehin woanders. Denn
über der schönen Flusslandschaft schwebt wie ein Damoklesschwert die Verunreinigung des nahen Lausitzer Braunkohletagebaus. Hier wurde das Grundwasser jahrelang
zur Förderung der Braunkohle abgesenkt. Mit dem Wiederanstieg des Pegels wurden nun Verwitterungsprodukte
in Form von Eisenhydroxid und Sulfat in die Fließgewässer
und Seen der Lausitz eingetragen. Eisenhydroxid schwebt
in Form kleinster Partikel im Wasser und lagert sich bei geringen Fließgeschwindigkeiten als rostroter Schlamm am
Gewässerboden ab. Bei Erhöhung der Strömung werden die
Stoffe wieder mitgeschwemmt und flussabwärts verlagert.
So bewegt sich die braune Flut
Stück für Stück auf
den
Spreewald zu. Und
dennoch:
Täglich
wird
die
Spree und
umliegende Gewässer mit
mehreren
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Burkana No. 47 | Juli 2016
blauen Lagune nur noch wenig gemein. Das rötlich-braune
Wasser, das zur lebensfeindlichen Umgebung für die 18.000
Tier- und Pflanzenarten des Spreewalds werden könnte, ist
im nur 30 Kilometer südlich gelegenen Promnitz bereits ein
gewohnter Anblick. Jüngst schlugen sogar die Berliner Wasserbetriebe Alarm, das Berliner Trinkwasser sei in Gefahr.
Umweltschützer fordern daher einen sofortigen Stopp des
Braunkohletagebaus in der Lausitz. Zum Unmut des Energiekonzerns Vattenfall. Der würde nur all zu gerne die restlichen 1,3 Milliarden Tonnen Kohle fördern, die sich noch
im Brandenburger Boden befinden.
QUO VADIS?
So kann man nur an den Verstand der Politiker appellieren,
dass diese Landschaft, die nicht erst seit Theodor Fontane
die Menschen verzaubert, am Leben bleibt. Mit einem nachhaltigen Tourismuskonzept und hohen Umweltschutzstandards. Denn was den Spreewald besonders macht, ist seine
Naturverbundenheit. Hier bedarf es außer dem gelegentlichen markanten Spruch des Kahnführers keiner Animation.
Wer sich einfach auf den Fließen treiben lässt, die Herzlich-
Familienidylle Spreewald - ein Erlebnis für die ganze Famile
keit der Einheimischen genießt, der braucht kein Dolce Vita
und ‚O sole mio‘. Eine Spreewaldgurke genügt.
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Veranstaltungen auf Borkum
Burkana No. 47 | Juli 2016
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BORKUMER SHANTY-CHOR „OLDTIMER“
„THE GLOWBALLS“
14. JULI 2016, 20 UHR, KULTURINSEL
29. & 30. JULI AB 18 UHR, 31. JULI AB 11 UHR; UPHOLMHOF
Der beliebte Borkumer Shantychor entführt die Zuschauer
mit einem neuen Programm auf eine Seereise in ferne Länder – und entert dabei die eine oder andere Hafenkneipe. Der
vierstimmige Chor und seine Solisten garantieren dabei einen unvergesslichen Abend.
Die GLOWBALLS spielen Rock‘n‘Roll-Klassiker u. a. von Interpreten wie Elvis Presley, Chuck Berry, Buddy Holly, Fats Domino,
Sam Cooke, Cliff and Little Richard. Mit der einmaligen Stimme
von Geff Harrison, Hans Jörg Fries an den Keys, Carl-Chr. Freidank an den Drums, Günther Rimbeck am Bass und Michael
Breuert sowie Manfred Kraski an der Gitarre lässt die Gruppe in
ihren Bühnenauftritten die guten alten Zeiten in neuen Arrangements, wieder aufleben. Weitere Infos: www.the-glowballs.de
WATT`NE LANDSCHAFT
14. JULI – 18. AUGUST; KULTURINSEL, GANZTÄGIG
Vom 14. Juli bis 18. August präsentiert Helmut Müller, in Emden
lebender Künstler mit Borkumer Wurzeln, seine Werke unter
dem Titel „Watt ‘ne Landschaft“ in den Räumen der Kulturinsel.
Umgeben von Sand und Meer bietet der Ausstellungsort eine
besondere Atmosphäre, in der die Bilder wie einzelne Sichtweisen aus und auf die Natur wirken. Durch den gekonnten
Einsatz eines breiten Farbspektrums gelingt es dem Künstler
jede Landschaft mit einer eigenen Stimmung zu versehen. Neben den farblich intensiven Malereien, die in der Darstellung
von realistisch bis abstrakt reichen, sind vor allem die aus reinem Nordseewatt gestalteten Bilder ein Hingucker. Alle Interessierten sind zur Eröffnung am 14. Juli um 18:15 Uhr und zum
Kunstabend am 08. August um 19 Uhr, herzlich eingeladen.
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16. JULI; 19 UHR; NORDSTRAND
Zwischen Jugend- und Nordbad geht an diesem Abend richtig die
Post ab. Während das große Lagerfeuer brennt, laden Livebands
dazu ein, barfuß im Sand zu tanzen. Damit Sie dabei nicht etwa
verdursten oder verhungern, sorgen die Borkumer Jungens
für Würstchen, Bier vom Fass, Cocktails, Sekt und Sangria.
Täglich ab 16.00 Uhr!
Inselweit kostenlos!
Bestell-Hotline:
0 49 22 - 99 02 16
oder im Web!
FÜHRUNG DURCH DAS INSELMUSEUM
18. + 25. JULI; 15 UHR; INSELMUSEUM
Burkis Abenteuer-Heft
GRATIS !
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Wer immer schon mehr über das frühere Inselleben wissen
wollte, sollte unbedingt das Inselmuseum „Dykhus“ besuchen. Besonders zu empfehlen: die öffentlichen Führungen
am Montag ab 15 Uhr mit vielfältigen Informationen zu Borkums Geschichte und Traditionen.
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Lebensmittel
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Saison-Öffnungszeiten:
Mo - Sa 7 - 21 Uhr, Sonntag 8 - 16 Uhr
2. BORKUMER BIERFEST
28. BIS 31. JULI; STRANDPROMENADE
Wir sind wieder mit dabei!
Bei uns im Ausschank:
Mit einer riesigen Auswahl an Biersorten wird auch in diesem Jahr wieder das „2. Borkumer Bierfest“ an der Strandpromenade zelebriert. Vom 28. bis 31. Juli präsentieren
zahlreiche Gastronomen, Brauereien und Brauer dabei die
Vielseitigkeit ihrer Bierspezialitäten und lassen die Besucher
in die große Welt des Bierbrauens eintauchen.
Donnerstag, 28.07. 16:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Freitag, 29.07. 15:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Samstag, 30.07. 12:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Sonntag, 31.07. 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Störtebecker
Bierspezialitäten
und Ostfriesen Bräu
Und hier die Öffnungszeiten des 2. Borkumer Bierfests:
Donnerstag, 28.07.16: 17 - 23 Uhr
Freitag, 29.07.16:
17 - 24 Uhr
50
Samstag, 30.07.16:
Sonntag, 31. 07.16:
14 - 24 Uhr
12 - 23 Unr
N
W
O
Kurz notiert
Burkana No. 47 | Juli 2016
S
HIER BIN IK TAU HUUS
VOLLES HAUS BEI DER VORSTELLUNG DES
NEUEN HÖRBUCHS VON JAN SCHNEEBERG
Die Vorstellung des neuen Hörbuchs von Jan Schneeberg im Borkumer Inselmuseum am 8. Juli 2016 war
ein großer Erfolg. Jan Schneeberg sorgte für einen
vergnüglichen Abend und Edo Gas umrahmte ihn
musikalisch. Wir danken allen Besuchern, die mit
dem Kauf des Hörbuchs die Arbeit des Borkumer Heimatvereins unterstützen. Das Hörbuch (CD + Textbuch in Börkumer Platt +
Textübersetzung ins Hochdeutsche) ist für 9,80 Euro im Borkumer Inselmuseum Dykhus oder direkt online beim Burkana Verlag
www.burkana-verlag.de zu erwerben.
BURKANA MAGAZIN IM ABO MIT „EIN STÜCK-BORKUM“-TASCHE
Mit einem Abo für 24 Euro pro Jahr (inkl. Versandkosten) ist die Entfernung nach Borkum viel leichter zu
ertragen. Sechs Mal im Jahr druckfrisch direkt zu Ihnen nach Hause. Übrigens: Das Abo eignet sich auch
hervorragend als Geschenk für jeden Borkum-Fan!
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Fußballcamp
für Kids von 5 – 15 Jah
Jahren
TuS Borkum
Sommer
27.06. – 01.07.
04.07. – 08.07.
11.07. – 15.07.
Herbst 17.10. –
Mo-Fr von
10.00–12.00 Uhr
Mi zusätzlich: 14.00–16.00 Uhr
Preise
18.07. – 22.07.
25.07. – 29.07.
01.08. – 05.08.
21.10.
Training:
Ausstattung:
99,00 Euro
2016
beim
6 Einheiten an 5 Tagen
Trikot, Hose, Stutzen & Trinkflasche
140,00 Euro
für Vereinsmitglieder
für alle anderen Teilnehmer
inkl. Mittagessen am Mittwoch mit gemeinsamen Grillen
Anmeldung unter www.fussballfabrik.com
7
TERMINE IM JULI
14.07. Sonnenuntergangssauna
Siehe 07.07.
16.07. Familiensauna
10-14 Uhr spezielles Saunaprogramm für Familien; Kinder bis 14 Jahre haben in Begleitung mind. eines Elternteils freien Eintritt.
16.07. Spielenachmittag mit der DLRG
Kunterbuntes Spiel- und Spaßprogramm
mit der DLRG Borkum im Bad.
Los geht‘s um 14:30 Uhr.
21.07. Sonnenuntergangssauna
Siehe 07.07.
Fit durch den
Sommer!
23.07. Längere Öffnungszeiten Bad & Sauna
Bad und Sauna bis 21 Uhr geöffnet.
28.07. Sonnenuntergangssauna
Siehe 07.07.
30.07. Längere Öffnungszeiten Bad & Sauna
Bad und Sauna bis 21 Uhr geöffnet.
17.-22. JULI KINDERSPIELWOCHE
Kinderspielwoche:Täglich von 10 – 17 Uhr vor der
Kulturinsel. Jeden Tag andere Aktionen mit professionellen Animateuren und viel Spiel, Spaß und Spannung!
22. Juli: 25 Jahre Spielinsel! Happy Birthday!
Rockmusiker Heiner, Ponyreiten, Spielstraße,
Kinderschminken, Stockbrot, Eilert,
Kindertrachtengruppe, Glasschnitzerei, Hüpfburg
und vieles mehr! Für knurrende Bäuche gibt es
Bratwurst, Kuchen, Kaffee und andere Getränke.
Freitag, 22. Juli von 14 - 18 Uhr
vor der Kulturinsel (bei Regen in der Tennishalle).
Neu: Tennis-Schule für Groß und Klein!
Kostenloses Schnuppertraining montags und mittwochs
(Erwachsene 11-12 Uhr; Kinder 12-13 Uhr). Ansprechpartner: Constantin
Schmalhaus-Weerts.Tel: 0151-17269049, E-Mail: [email protected]
ERLEBNISDECK - „Bade“zeiten
Montag - Freitag
Sa., So. und Feiertag
10:00 - 20:30 Uhr
10:00 - 19:30 Uhr
SAUNADECK - „Sauna“zeiten
Montag - Freitag
10:00 - 21:00 Uhr
Sa., So. und Feiertag
10:00 - 19:30 Uhr
Jeden Dienstag Damensauna 16:00 - 21:00 Uhr
WELLNESS- & FITNESSDECK
Montag - Freitag
Sa., So. und Feiertag
08:30 - 20:30 Uhr
10:00 - 19:00 Uhr
KONTAKT
Goethestraße 27, 26757 Borkum
+49 22 / 933 600
[email protected]
www.gezeitenland.de
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