Bodenarten vor Ort bestimmen (PDF 290kb) - Dipl.

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Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Maier
Diplom Sachverständiger (BWA)
Grundlage ist die DIN 4022 Blatt 1
8 Verfahren zum Erkennen der Bodenarten
8.1 Visuelle Verfahren
8.1.1 Korngrößenansprache
Steine, Blöcke
größer als Hühnerei
≥ 63mm
Kieskornbereich
Grobkies
Hühnerei – Haselnuss
63 – 20mm
Mittelkies
Haselnuss – Erbse
20 – 6,3mm
Feinkies
Erbse – Streichholzkopf
6,3 – 2mm
Sandkornbereich
Grobsand
Streichholzkopf – Gries
2 – 0,6mm
Mittelsand
Gries
0,6 – 0,2mm
Feinsand
kleiner als Gries aber mit
Auge erkennbar
0,2 – 0,06mm
Grobschluff
0,06 – 0,02mm
Mittelschluff
0,02 – 0,006mm
Feinschluff
0,006 – 0,002mm
Schluff
nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen
Feinstkorn, Ton
≤ 0,002mm
8.1.2 Farbansprache
Frische Bruchfläche bei hellem Tageslicht
sandige Böden
tonige Böden
Humusgehalt %
Farbe
Humusgehalt %
Farbe
Humusarm
≤1
deutlich grau
≤2
Mineralfarbe
schwach humos
>1–2
tief grau
>2–5
Mineralfarbe
humos
>2–5
tief grau
> 5 – 10
tief grau
stark humos
> 5 – 10
schwarz
> 10 – 15
schwarz
sehr stark humos
> 10 – 15
schwarz
> 15 – 20
schwarz
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Mitglied im Bundesverband Deutscher
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Sachverständiger für Schäden am Gebäude
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Färbung
Grund
grünlich
Eisenoxydulverbindungen
Gelb - Braun
Eisensalze
Braun
Eisenoxidhydrat
Rot
Eisenoxid
helle
völlig Humusfreie Quarz- und Kalksandböden
8.2 Manuelle Verfahren
8.2.1 Trockenfestigkeitsversuch
Trocknung der Proben an der Luft, Sonne oder im Ofen um Hinweise auf die Plastizität des Bodens zu finden (vor allem Schluffe und Tone).
Trockenfestigkeit
Widerstand gegen Zerbröckeln
zwischen den Fingern
zeigen
Keine
Zerfall bei geringster Berührung
reine Kiese und Sande
niedrige
Pulverisierung bei leichtem bis
mäßigem Fingerdruck
Schluffe, Schluff-Feinsand, Schluff-KiesGemisch
mittlere
Zerfallen zu noch zusammenhängenden Bruchstücken bei erheblichem Fingerdruck
Kies-Ton, Sand-Ton, Schluff-Ton
hohe
kein Zerstören mehr, lediglich
zerbrechen
Tone, Ton-Schluff, Ton-Sand, TonSchluff-Sand-Kies
meist durch Kalk als Verfestigungsmittel
8.2.2 Schüttelversuch
Eine genügend feucht nussgroße Probe wird auf der flachen Hand hin- und hergeschüttelt. Tritt
dabei Wasser aus, so nimmt diese ein glänzendes Aussehen an.
Reaktion
Beschreibung
zeigen
Schnelle
wenn der Vorgang sehr rasch
abläuft
sehr feine Sande, schluffige Feinsande, feinsandige Schluffe, Grobschluffe, Gesteinsmehl
langsame
wenn sich die Wasserhaut nur
langsam bildet
Tonige Schluffe, sandig-tonige Schluffe
keine
wenn der Schüttelversuch überhaupt nicht anspricht
schluffige Tone, reine Tone
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8.2.3 Knetversuch
Probe zu einer weichen aber nicht klebrigen Masse vorbereiten. Auf einer glatten Oberfläche oder
Handfläche zu dünnen Röllchen von d=3mm ausrollen und dann wieder zu einem Klumpen
formen.
Plastizität
zeigen
leichte
wenn aus den Röllchen kein zusammenhängender Klumpen mehr gebildet werden kann
Stark sandige Tone, schwach
tonige Schluffe
mittlere
wenn der gebildete Klumpen sich nicht mehr
kneten lässt, da er bei Anwendung eines Fingerdrucks sofort zerkrümelt
Schluff-Ton-Gemisch, schwach
sandige Tone
ausgeprägte
wenn der aus den Röllchen gebildete Klumpen – auch unter Anwendung eines erhöhten
Fingerdrucks – sich kneten lässt, ohne zu
zerbröckeln
Tone, wenig schluffige Tone
8.2.4 Reibeversuch
Zerreiben einer kleinen Probemenge zwischen den Fingern, ggf. unter Wasser.
Rauheit
zeigen
Knirschen
Sand
seifig, auch in trockenem Zustand nicht ohne Abwaschen entfernbar
toniger Boden
weich und mehlig, lässt sich in trockenem Zustand durch Fortblasen oder
Abklopfen entfernen
Schluffiger Boden
8.2.5 Schneideversuch
Schneiden einer erdfeuchten Probe mit dem Messer oder glätten einer Oberfläche mit dem Fingernagel.
Oberfläche
zeigen
Glänzend
Ton
Stumpf
tonig-sandiger Schluff
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8.3 Ergänzende Versuche
8.3.1 Salzsäureversuch
Auftropfen von verdünnter Salzsäure (Wasser zu Salzsäure 3:1) auf die Bodenprobe.
Wobei feuchte und nasse tonige Böden das Aufbrausen verzögern.
Kalkgehalt
Aufbrausen
Kalkfrei (0)
kein
Kalkhaltig (+)
schwach bis deutlich aber nicht anhaltend
stark Kalkhaltig (++)
stark, Langandauerndes
8.3.2 Riechversuch
Bodenart
Geruch
Organisch
deutlich modrig, durch erhitzen noch verstärkt
Mudden, wenig zersetzter Torf
trocken, anorganisch
erdiger
8.3.3 Ausquetschversuch
Zersetzungsgrad von Torfen: nasses Torfstück in der Faust kräftig quetschen
Zersetzung
geht zwischen Fingern hindurch:
Falls zu trocken…
nicht bis kaum
nur klares bis trübes Wasser
erhebliche Anteile von gut erhaltenen und
erkennbaren Pflanzenresten
Zersetzt
ganze Torfmasse geht hindurch
keine erheblichen Anteile von gut erhaltenen und erkennbaren Pflanzenresten
8.3.4 Konsistenzversuch
Konsistenz
Beschreibung
Breiig
quillt beim Pressen in der Faust zwischen den Fingern hindurch
Weich
lässt sich leicht kneten
Steif
schwer Knetbar, aber in der Hand zu Röllchen ausrollbar ohne zu zerbröckeln
Halbfest
zerbröckelt zwar beim Rollen mit d=3mm aber lässt sich danach wieder zum
Klumpen formen
Fest
Nicht knet- nur zerbrechbar, nochmaliges Zusammenballen nicht möglich
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