Wholesale Kostenbasierte Breitbandzugangsregulierung der Zukunft Dr. Markus Steingröver > Die Zugangsregulierung der Zukunft findet auf regionalen Märkten statt. Kostenmodelle müssen dies berücksichtigen. > Benötigt werden umfassende regulatorische Kostenmodelle, die in der Lage sind, gleichzeitig mehrere Zugangstechnologien und Services abzudecken. > Eine sorgfältige Konstruktion der Kostenmodelle ist notwendig, um Inkonsistenz bei Definitionen in den einschlägigen EU-Empfehlungen zu vermeiden. > Pure LRIC und LRIC plus können in einem einzigen Modell berechnet werden, sofern ein iterativer Ansatz herangezogen wird. 182 Detecon International GmbH Kostenbasierte Breitbandzugangsregulierung der Zukunft Die Telekommunikationsvorleistungsdienste der marktbeherrschenden Betreiber unterliegen seit langem einer kostenbasierten Regulierung. Insbesondere Zugangsleistungen im Festnetz und die Terminierung im Mobilfunk unterliegen der Regulierung gemäß den langfristigen zusätzlichen Kosten (LRIC). In diesen Teilmärkten kann eine Marktbeherrschung leicht zur Beschränkung des Wettbewerbs genutzt werden. Zukünftige Breitbandnetze der Festnetzbetreiber werden zunehmend nur noch ausgewählte Regionen abdecken, um eine Duplizierung von Infrastruktur zu vermeiden. Dies hat zur Folge, dass Wholesale-Zugangsprodukte an Bedeutung gewinnen, weil das Angebot von Retail-Dienstleistungen außerhalb des eigenen Abdeckungsbereichs auf diese angewiesen sein wird. Daher wird eine regionale Marktdefinition die Grundlage zur Untersuchung von Wettbewerbsversagen bilden. Einige aktuelle Beispiele für die regionale Regulierung des Bitstromzugangs sind das Vereinigte Königreich, Deutschland und Österreich. K onsequenterweise wird damit die Tarifregulierung für Breitbanddienste aller Betreiber relevant und nicht nur, wie aktuell, die eines etablierten Betreibers. Das hat zur Folge, dass regulatorische Kostenmodelle benötigt werden, die diverse feste und mobile Breitbandzugangsdienste und Zugangstechnologien wie FTTx abdecken. Neue Herausforderungen bei regulatorischen Bottom-up-LRIC-Kostenmodellen Mit dem Rollout des Glasfaserzugangs und LTE sowie dem Übergang zu NGNs in den vergangenen Jahren haben sich bezüglich der regulatorischen Kostenmodellierung mehrere Herausforderungen ergeben. Zudem hat die Europäische Kommission in 2009 und 2013 Empfehlungen zur regulatorischen Kostenmodellierung herausgegeben und damit eine Änderung und Ergänzung der bestehenden Best-Practice-Methoden bewirkt.* Die zentralen Herausforderungen, die aus der EG 2009 resultieren, beziehen sich auf Folgendes: > Die Umsetzung einer „Pure LRIC“-Berechnungslogik zusätzlich und gleichzeitig zu dem einheitlichen „LRIC+“-Ansatz; > die exakte Definition des Inkrements; * EMPFEHLUNG DER KOMMISSION vom 7. Mai 2009 über die Regulierung der Festnetz- und MobilfunkZustellungsentgelte in der EU (2009/396/EG) und EMPFEHLUNG DER KOMMISSION vom 11. September 2013 über einheitliche Nichtdiskriminierungsverpflichtungen und Kostenrechnungsmethoden zur Förderung des Wettbewerbs und zur Verbesserung des Umfelds für Breitbandinvestitionen (2013/466/EU). Detecon International GmbH 183 Wholesale > unterschiedliche Behandlung von Fest- und Mobilnetzen, insbesondere in Bezug auf zwei Aspekte: • Berücksichtigung der Zugangskosten bei den Zustellungsentgelten • Spektrum (in Festnetzen zumeist nicht vorhanden). Die zentralen Herausforderungen, die aus EG 2013 resultieren, beziehen sich auf Folgendes: > die zwingende gleichzeitige Anwendung von zwei unterschiedlichen Bewertungsmethoden: Modern Equivalent Asset (MEA – modernes Äquivalenzgut) und Regulatory Asset Base (RAB – regulatorische Kapitalbasis)-Index für Festnetze; > die Modellierung eines einzigen NGA-Netzes mit Diensten über Kupfer leitungs- und Glasfasernetzen. „Pure LRIC“-Ansatz Zur Harmonisierung der Preise in Europa empfiehlt die Europäische Kommission die Anwendung eines einheitlichen „Pure LRIC“-Kostenstandards auf der Basis eines analytischen Bottom-up-Modells. Folglich wird ein effizientes, theoretisches Netz modelliert und darauf basierend die Kosten für jeden einzelnen Dienst berechnet. Der Übergang von LRIC+ zu „Pure LRIC“ wird nur für Sprachterminierung empfohlen, während Zugangsprodukte, also sogenannte Last-Mile-Wholesale-Dienste (Vorleistungsdienste), weiter nach LRIC+ Standart reguliert werden. Der „Pure LRIC“-Ansatz basiert auf der Idee vermeidbarer Kosten, das heißt nur die Kosten, die vermieden werden können, wenn ein Dienst nicht mehr angeboten wird, sind Teil der berücksichtigten Kosten. Gemeinkosten fließen nicht ein. Je mehr Dienste durch den „Pure LRIC“-Ansatz abgedeckt werden, desto größer ist die Deckungslücke: Teile der entstandenen Kosten werden entweder nicht mehr abgedeckt oder auf andere Dienste verlagert, die nicht dem „Pure LRIC“-Ansatz unterliegen. Dies wirkt sich besonders stark auf Netzindustrien aus, auf die regelmäßig ein hoher Fixkostenanteil entfällt. Aus diesem Grund und in Anlehnung an den Wasserbett-Effekt, der besagt, dass niedrige Preise des einen Dienstes zu höheren Preisen eines anderen Dienstes führen, werden die RetailPreise für Kunden steigen. Definition des Begriffs Inkrement (zusätzliche Leistung) Ein weiterer Punkt, den es zu klären gilt, ist die genaue Definition des zu modellierenden Inkrements. Hier liegt keine Eindeutigkeit vor: Ein Inkrement kann 184 Detecon International GmbH Kostenbasierte Breitbandzugangsregulierung der Zukunft einen einzigen Dienst bis hin zu sämtlichen Dienste umfassen. Die Entscheidung, was genau unter dem Inkrement zu verstehen ist, liegt im Ermessen der nationalen Regulierungsbehörden und löst daher innerhalb der Industrie zahlreiche Debatten aus. Die EU-Empfehlung enthält keine klare Aussage darüber, wie „zusätzliche Leistung“ zu definieren ist. Es wird dort lediglich aufgeführt, dass relevante Kosten diejenigen Kosten sind, die sich ergeben, wenn von den Gesamtkosten die Kosten ohne das jeweilige Inkrement abgezogen werden. Die relevanten Zusatzkosten (das Inkrement) enthalten lediglich die verkehrsbedingten Zusatzkosten der jeweiligen Zusatzleistung. Aus den unterschiedlichen Definitionen über „zusätzliche Leistung“ und dem daraus resultierenden „Pure LRIC“-Dienst ergeben sich gravierende Folgen. Ebenfalls abhängig von der Definition über „zusätzliche Leistung“ sind die Stückkosten – beispielsweise pro Minute – eines bestimmten Netzelements, die für unterschiedliche Leistungen unterschiedlich wären. Zur Veranschaulichung eventueller Auswirkungen unterstellen wir, dass die Zusatzleistung für einen einzigen Dienst gilt. In diesem Fall werden die MobilfunkTerminierungsentgelte (MCT) und der Originierung in Mobiltelefonnetzen (MCO) als zwei unterschiedliche Zusatzleisten behandelt, zusätzlich zu vielen anderen wie Sprach- und Video-Anrufe innerhalb desselben Netzes, SMS oder Daten. Zur Bereitstellung von Diensten benötigt der Betreiber eine Netzinfrastruktur (Funk, Übertragung, Core, OSS [Operations Support Systeme], BSS [Business Support Systeme]). Bestandteil der BSS bildet die Wholesale-BillingPlattform, die die Abrechnung zwischen den Betreibern für MCT- und MCODienste ermöglicht. Diese Plattform hat so gut wie nichts mit dem zusätzlichen Volumen zu tun, das für die Analyse und das Reporting des Gesamtvolumens der Betreiber herangezogen wird. Die Anwendung der Subtraktionsanalyse (Gesamtkosten abzüglich K osten ohne MCT) schließt die Wholesale-Billing-Kosten effektiv von dem Dienst aus. Dies führt zu dem Paradox, dass ein Vorleistungsdienst keine Kostenkomponente beinhaltet, die ausschließlich für die Bereitstellung von Vorleistungsdiensten benötigt wird. Die Durchsetzung eines „Pure LRIC“Kostenansatzes zwingt die Betreiber dazu, diese Kosten über andere Non-VoiceWholesale- oder Retail-Dienste wieder hereinzuholen. Hinzu kommt, dass der Aufwand der Modellerstellung in der Praxis im Verhältnis zum Umfang der zusätzlichen Leistung zunimmt. Die Berechnung der Kosten jeder einzelnen zusätzlichen Leistung ohne Berücksichtigung des Verkehrsaufkommens der jeweiligen zusätzlichen Leistung erfordert zusätzliche Datenspeicher kapazitäten. Dies führt zu einer erheblichen Komplexität des Modells und erfordert die mehrmalige Wiederholung der Modellierung, um das Detecon International GmbH 185 Wholesale Performance-Delta für den „Pure LRIC“-Ansatz berechnen zu können. Diese Ergebnisse müssen mit den regulären Ergebnissen verglichen und sämtliche Abweichungen gespeichert werden, um die Stückkosten für einen „Pure LRIC“Durchlauf zu berechnen. Ein Modell – zwei Standards Es gehört zu den Tatsachen, dass Kostenmodelle für Telco-Netzdienste nicht isoliert entwickelt werden können. Bei Kostenmodellen muss per Definition die gesamte relevante Kostenstruktur des Musterbetreibers berücksichtigt werden, um die anfallenden Kosten für die Bereitstellung eines bestimmten Dienstes so präzise wie möglich abschätzen zu können. Während der Entwicklung integrierter Modelle müssen bei gleichzeitiger Behandlung beider LRIC-Ansätze gleich mehrere Herausforderungen in puncto Umsetzung gemeistert werden, die mit der Einbindung zusätzlicher Empfehlungen in Bezug auf Anlagebewertungskonzepte und der Bewältigung des Umstiegs von bestehenden auf moderne Netztechnologien noch verstärkt werden. Konzept der regulatorischen Kapitalbasis (RAB) Durch die Einbeziehung von Konzepten aus anderen regulierten Branchen der Versorgungswirtschaft wird den allgemein anerkannten Methoden eine zusätzliche Methode hinzugefügt. So wird etwa das Konzept der regulatorischen Kapitalbasis (RAB-Konzept) übernommen, das auf Ist-Investitionen und planmäßigen Abschreibungen nicht replizierbarer, wiederverwendbarer baulicher Altanlagen basiert. Dies erschwert die Entwicklung eines einzigen einheitlichen Kostenmodells, da unterschiedliche Ansätze nebeneinander bestehen müssen. Vereinheitlichung der Methoden Die in den Empfehlungen enthaltenen Vorgaben lassen genug Raum für Interpretationen und gewähren ein hohes Maß an Flexibilität hinsichtlich der Parametrisierung der Kostenmodelle für Fest- und Mobilnetze. Dies stellt die Vereinheitlichung solcher Kostenkalkulationsübungen zwischen unterschiedlichen Ländern vor Herausforderungen und macht sie noch komplizierter. Hinzu kommt, dass im Zusammenhang mit der Implementierung eines einzelnen NGA-Netzes der Hinweis, sowohl die Dienste über Kupferleitungsnetze als auch über Glasfasernetze in die Berechnung einzubeziehen, die Identifizierung der Modellannahmen hinsichtlich einer angemessenen technische Umsetzung erschwert. 186 Detecon International GmbH Kostenbasierte Breitbandzugangsregulierung der Zukunft Unterschiedliche Behandlung der Zugangskosten Die unterschiedliche Behandlung der Zugangskosten bei Fest- und Mobilnetzen stellt eine weitere Herausforderung dar. In den Festnetz-Originierungsentgelten sind die Zugangskosten (Access) nicht enthalten, während in Bezug auf den Mobilfunk nicht zwischen Kern- und Zugangsnetz unterschieden wird, das heißt alle relevanten Kosten werden den Vorleistungsdiensten zugerechnet. Aus der Modellperspektive kann dies bei „drahtlosen“ Festnetzen zu widersprüchlichen Problemen führen. Das Umlegen der Zugangskosten in einem drahtlosen Festnetz (Fixed-Wirless) könnte willkürlich erfolgen: mobile Originierung unterliegt bislang keiner Regulierung. Hier müssen Regulierer genau prüfen. Spektrumkosten bei „Pure LRIC“-Modellen In Verbindung mit mobilen LRIC-Kosten erhält Spektrum einen besonderen Stellenwert. Wie zuvor ausgeführt werden bei der „Pure LRIC“-Berechnung alle verkehrsbedingten Zusatzkosten abgezogen. Spektrumkosten sind daher typischerweise nicht in den LRIC-Kosten enthalten. Ob Spektrumkosten berücksichtigt oder nicht berücksichtigt werden sollen, ist Gegenstand einer langen Debatte. Diese Kosten wurden entweder gänzlich ausgeschlossen oder als gleicher prozentualer Aufschlag (EPMU) in „LRIC+“-Modellen als Teil des „plus“ allokiert. Spektrum wird jedenfalls für alle Mobilfunkdienste dynamisch genutzt. Ein Szenario, in dem Anrufe innehalb desselben Netzes weniger kosten als Anrufe zu fremden Netzen, impliziert, dass Dienste, die das Spektrum intensiver nutzen, nicht entsprechend bepreist werden. Regulatorische Kapitalbasis-Indexierungsmethode In der Empfehlung wird angeführt, dass die Bewertung bestimmter Netz elemente gemäß der Indexierungsmethode (für bauliche Anlagen RAB) und die Bewertung der übrigen Elemente mittels MEA-Ansatz erfolgen sollte. Da das Modell so entwickelt werden muss, dass es zwei Methoden gleichzeitig unterstützen kann, ergeben sich hieraus erhebliche Probleme. Um die Indexierungsmethode auf RAB (regulatorische Kapitalbasis) anwenden zu können, müssen ausführliche Informationen vorliegen. So ist etwa die Kenntniss von Bilanzdaten, aus denen der exakte Wert abzüglich der Abschreibung auf RAB ersichtlich ist, der Prozentsatz der regulatorischen Kapitalbasis, der für NGA wiederverwendet werden kann und ein angemessener Index wichtig. Als Möglichkeit empfiehlt die Kommission für letztgennantes die Anwendung eines Einzelhandelspreisindex. Nationale Regulierungsbehörden (NRAs) müssen die zu sammelnden und zu Detecon International GmbH 187 Wholesale berichtenden vordefinierten Datentypen exakt angeben und von den Betreibern anfordern. Falls die Daten nicht auf höheren Granularitätsstufen historisch gespeichert und gemeldet wurden, wird sich die Anwendung von RAB – zumindest kurzfristig – als extrem schwierig erweisen. Gemeinsames Modell für Kupfer und Glasfaser Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass in der Empfehlung vorgeschlagen wird, Breitbanddienste sowohl über Kupfer als auch über Glasfaser auf der Grundlage eines einzigen Modells mit einer Gesamtnachfrage zu berechnen. In der Realität könnten beide Arten von Diensten sehr unterschiedlich netzseitig umgesetzt sein. Der Vorschlag, nur ein einziges Modell anzuwenden, wirft einige Fragen auf: Wenn bei dem Modell Kosten für glasfaserbasierte Dienste berechnet werden, was wäre dann der plausible Ausgleichsfaktor, der – angewendet auf die Kosten eines glasfaserbasierten Dienstes – die korrekten Kosten eines kupferbasierten Dienstes bestimmen würde? Wenn dieser Ausgleichsfaktor den Elementen und der Infrastruktur zugeordnet wird, die für ein reines Kupferzugangsnetz erforderlich sind – ohne Berücksichtigung gemeinsamer Aushebungen, Leitungen etc. –, wäre es wahrscheinlich besser, ein gemischtes (Overlay-)Netzmodell in Betracht zu ziehen. Auch wenn Kabel-TV-Anbieter zurzeit noch keiner kostenbasierten WholesaleRegulierung unterliegen, müssen Kostenmodelle künftig auch regional angewendet werden. Bei der Integration eines Kabel-TV-Netzes in ein einziges gemeinsammes Modell werden sich in Bezug auf den Hauptansatz keine Änderungen ergeben, aber die Komplexität würde weiter zunehmen. Ein aktualisierter Modellierungsansatz Wie schon zuvor ausgeführt, werfen die EU-Empfehlungen Herausforderungen auf, die im Wesentlichen aus der hohen Detaillierung und der Unterschätzung der erforderlichen Maßnahmen zur Umsetzung praktischer KostenrechnungsTools resultieren. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist es ratsam, zusätzlich zu „Pure LRIC“ auch LRIC+ gleichzeitig zu implementieren, sodass die Kosten, die relevanter sind, den Kosten für Services selektiv zugeordnet werden können. Es empfiehlt sich, Modelle zu entwickeln, die netzseitig logikaffiner als die empfohlenen Modelle sind, sodass notwendige Anpassungen gemacht und unplausible Ergebnisse vermieden werden können. Ratsam ist es auch, zwei oder sogar mehr Modellierungsdurchläufe zu implementieren, um Kostentreiber hin- 188 Detecon International GmbH Kostenbasierte Breitbandzugangsregulierung der Zukunft reichend zu identifizieren und den nationalen Regulierungsbehörden ein besseres Verständnis über das Verhältnis von Nachfrage und Angebot bei Telco-Diensten zu vermitteln. Um die Herausforderungen zu bewältigen und die Kosten für Dienste des Next Generation Access einschließlich LTE-Dienste effektiv abzubilden sowie die EUEmpfehlungen zur Kostenrechnung effektiv umzusetzen, ist ein neu strukturierter regulatorischer Kostenmodellierungsansatz erforderlich, wie in Abbildung 1 gezeigt. Dadurch erhalten die nationalen Regulierungsbehörden eine optimale Grundlage für ihre Entscheidungen. Der Ausgangspunkt – wie üblich bei der Bottom-up-Modellierung – liegt darin, eine Prognose über die Service-Nachfrage abzugeben. Dies ist der wesentliche Input, um das Netz zu dimensionieren und die damit einhergehenden Kosten Abbildung 1: Aktualisierter Bottom-up-LRIC-Modellierungsansatz Determine demand and asset prices Design network model and calculate costs for network and non-network assets Network element costing Service costing Corporate overhead Elaborate relevant technologies and asset prices Annulized common CAPEX (e.g. offices, shops, IT) Common operating costs (e.g. marketing, sales, IT) Annualized capital costs for each network asset/cost group Operating costs for each network asset/ cost group Derivation of RAB* for fixed networks Collection of cost drivers and demand (coverage, traffic, subs) Desgin/ equipping efficient actual network Scoreched node data Planning rules Investment forecast process Efficiency assumptions Investment calculation: Network CAPEX Allocations Factors (Common) Total annual cost per network element/ cost group Pure LRIC unit cost engine Asset prices WACC life times OPEX prices & mark-ups Network cost allocation: LRIC per Servive Adjusted: LRIC+ Common costs per Servive Allocation Factors (Tech) * The Regulatory Asset Base (RAB) is applied to non replicade and reusable civil engineering assets and is determined after analysis of a detailed Fixed Asset Register (FAR) Quelle: Detecon Detecon International GmbH 189 Wholesale zu kalkulieren. Zudem ermöglicht dies, die nicht technischen Kosten abzuleiten. Diese Kosten, die normalerweise auf aktuellen und zukunftsweisenden Kostenrechnungen basieren, werden in den annualisierten Investitionsaufwand (CAPEX) einschließlich – falls zutreffend – der außerordentlichen Behandlung der nicht replizierbaren, wiederverwendbaren, auf RAB basierenden baulichen Altanlagen und dem Betriebsaufwand (OPEX) für technische und nicht technische Kostenkategorien überführt. Diese Informationen werden schließlich dazu verwendet, die Stückkosten für jeden einzelnen relevanten Dienst zu berechnen. Dies erfolgt durch die Verteilung der technischen und nicht technischen Kosten und durch Anwendung der Allokationsregeln, die hauptsächlich auf der Netznutzung basieren. Dieser Ansatz erfordert, dass gemeinsame Betriebskosten über Zuteilungsfaktoren auf die entsprechenden Dienste verteilt werden. Mit diesem Verteilungsprinzip werden „LRIC+“-Stückkosten pro Dienst erzeugt. Abbildung 2: „Pure LRIC“-Methode Algorithm runs n-times, where n denotes number of service increments STEP 1: Calculate costs for all services •Only network related costs (annualiyed CAPEX and OPEX •Service increment shall have predefined relation to traffic/ volume driven dimensioning so that delta analysis cane be done STEP 2: Calculate costs for all services less the increment •Recalculate network costs without the volumes/traffic for nth service increment •Calculate cost difference •Store cost difference Thenth service e ncrement STEP 4: Calculate Pure LRIC unit costs •Calculate Pure LRIC unit cost by dividing the costs with the volumes for each service increment •Yearly based results (depeding un modeling period) Pure LRIC unit cost engine Quelle: Detecon 190 STEP 3: Calculate and store delta costs Detecon International GmbH Kostenbasierte Breitbandzugangsregulierung der Zukunft Zur Berechnung der Stückkosten, die auf einer „Pure LRIC“-Methode basieren, wird ein Delta-Ansatz angewendet. Die Modellierung des Netzes erfolgt nur einmal für alle definierten Dienste und ebenfalls für alle Dienste ohne Bereitstellung der festgelegten zusätzlichen Dienstleistung (dem Inkrement). In einem nächsten Schritt wird die Differenz oder das Delta zwischen beiden Gesamtkosten berechnet und danach durch ihr entsprechendes zusätzliches Volumen und/oder Verkehr geteilt, und zwar in mehreren gleichzeitig ablaufenden Modellsequenzen wie in Abbildung 2 dargestellt. Lösung neuer Herausforderungen mit regulatorischer Kostenmethodik Die Umstellung auf NGA und NGN sowie die Einführung von LTE erfordern einen neuen Kostenmodellierungsansatz. Darüber hinaus stellen die jüngsten EU-Empfehlungen mehrere Herausforderungen an die regulatorische Kostenmodellierung. Diese Herausforderungen gilt es sorgfältig zu analysieren und spezifische Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen. Eine umfassende Methodik hierzu sollte flexibel und transparent implementiert werden. Die hier vorgestellte regulatorische Kostenmethodik ermöglicht es sowohl Regulierern als auch Betreibern, „Pure LRIC“ und „LRIC+“ für alle vordefinierten Dienste unter vollständiger Einhaltung der relevanten EU-Empfehlungen zu berechnen. Zudem sind alle Technologien wie LTE, FTTx und NGN sowie alle dazugehörigen regulierten Dienste vollständig abgedeckt. Detecon International GmbH 191
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