GEMEINDEBRIEF - Kirche

Jubiläumsausgabe
Gemeindebrief Nr. 100
GEMEINDEBRIEF
DER EVANGELISCHEN
KIRCHENGEMEINDEN
LANGENAU UND WETTINGEN
1
Nr. 100 – Juli 2016 – www.kirche-langenau.de
Schmecket
und sehet wie
freundlich der
Herr ist…
2
Haben Sie Geduld?
Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?
Dieses Wort aus dem Buch des Propheten Jeremia (23,23) gehört für
mich zu den schwierigsten und gleichzeitig zu den aktuellsten Worten der
Bibel. Viele Ereignisse legen es nahe, Gott als „fernen“ Gott zu denken,
der sich um die Welt und seine Menschen wenig zu kümmern scheint.
Wo bleibt der Gott, „der alles so herrlich regieret“, wenn in Syrien seit
Jahren ein Massenmord tobt? Wo ist er bei all dem kleinen oder eben
auch großen Kummer, dem wir uns hilflos ausgesetzt fühlen? Fragen,
auf die uns weder das Leben noch die Bibel einfache Antworten gibt.
Der Dichter Rainer Maria Rilke schreibt:
Man muss Geduld haben mit dem Ungelösten im Herzen und versuchen,
die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher,
die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
Geduld haben – dem kann man sehr kritisch entgegen halten: Müssten
wir nicht im Gegenteil viel eher ungeduldig sein, damit sich auf der Welt
endlich etwas ändert? Müssten wir nicht aufbegehren gegen so vieles,
was Gottes Willen eindeutig widerspricht?
Je älter wir werden, desto mehr erkennen wir aber auch: Ein
vorschnelles Wort, eine vorschnelle Geste kann vieles zerstören.
Manches wäre im eigenen Leben vielleicht besser gelaufen, wenn ich
mehr Geduld aufgebracht hätte.
Doch es gibt wohl noch eine dritte Möglichkeit jenseits von ungeduldigem
Aktionismus
und
abwartender
Passivität.
Ich
möchte
sie
„leidenschaftliche Geduld“ nennen. Das meint: Ich bin durchaus
leidenschaftlich in meinen Anliegen und Träumen. Aber eben: geduldig.
So hat Jesus den Anbruch des Reiches Gottes gelebt. Er schenkt vielen
ein nie gekanntes Zutrauen in Gottes verändernde Kraft und in die
eigene Stärke. So wird bei ihm aus dem „fernen Gott“ ein spürbar naher
Gott – ohne dass deshalb alle schreiende Ungerechtigkeit beseitigt und
alle Probleme gelöst wären.
Ich versuche, damit zu leben, dass ich auf viele Fragen keine Antwort
weiß, ohne gleichgültig oder zynisch zu werden. Und wer weiß –
vielleicht hat Rilke ja doch recht?
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.
Herzlich Ihre Pfarrerin Mechthild Martzy
3
Für den Terminkalender 2016
Juli
16.07. ♫ 19.00
23.07.
10.00
31.07. ♫ 19.30
Rock im Garten; Gemeindegarten
Ökumen. Kinderfest-Gottesdienst, Mater Dolorosa
Serenade des Posaunenchors im Pfleghof
(bei schlechtem Wetter MK)
August
07.08.
15.00
September
13.-15.09.
24.09.
15.00
30.9.-3.10.
Oktober
02.10.
10.00
Erntedank 10.00
09.10.
16.10.
11.15
14-17 h
10.00
16.10.
10.00
22.10.
15.00
31.10. ♫ 20.00 .
November
12.11.
ab 12.00
19.11.
15.00
19.11. ♫
26.11.
19.30
Dezember
04.12. ♫ 17.00
09.12. ♫ 18.00
10.12. ♫ 19.30
11.12.
17.30
15.12.
14.30
17.12.
15.00
26.12. ♫ 19.00
Ökumenisches Gartenfest im Gemeindegarten
Ökumenische Gottesdienste zum neuen Schuljahr
Helferhaus-Kino für Kinder
Ökumenische Familienfreizeit auf Burg Wernfels
Familien-Gottesdienst, LK
Fest-Gottesdienst mit Landfrauen und
Posaunenchor, MK
Gottesdienst mit Gemeindemittag, Wettingen
Großer Altennachmittag, GH
Männersonntag-Gottesdienst, MK
mit Gesangverein
Tauferinnerungs-Gottesdienst, LK
Helferhaus-Kino für Kinder
Langenauer Bläsernacht zum Reformationsfest, MK
Novemberfest, GH
Unser Gemeindefest für groß und klein
Helferhaus-Kino für Kinder
„Zachi“ - Aufführung des Musical Projekts, GH
Gemeindeabend des Posaunenchors, GH
Adventskonzert des Musikvereins, MK
„Adventslieder-Singen für alle“, LK
Musikgruppe Querbeet
Adventskonzert des Gospelchors, MK
„Der andere Advent“, Jugendgottesdienst, LK
Adventsfeier im Sonnenhof
Helferhaus-Kino für Kinder
Festliches Konzert mit Conrad Schütze, MK
MK = Martinskirche LK = Leonhardkirche
GH = Gemeindehaus
Orgelmusik zur Marktzeit
09.07.-10.09.2016., jeweils samstags, 11 Uhr
4
in der Martinskirche
Vor 600 Jahren: Hieronymus von Prag verbrannt
Am 31.Oktober 2017 gedenken wir Luthers Reformation vor 500
Jahren. Seine 95 Thesen wurden in kürzester Zeit in Deutschland
und Europa bekannt, „als seien die Engel selbst Botenläufer
gewesen“. Luther war indes nicht der erste Reformator, der zur
Quelle der frohen Botschaft Jesu zurückkehrte; viele andere
Reformationsversuche scheiterten; denn jeglicher Widerstand gegen
die Papstkirche wurde vernichtet: ab dem 13. Jahrhundert
Massenmord an den Waldensern, im 14. Jahrhundert Verdammung
des John Wyclif, 1414/15 Folter und Verbrennung des Jan Hus in
Konstanz während des Konzils, trotz königlichem Freibrief(!), um
einige Beispiele zu nennen. Hatte nicht Thomas von Aquin gelehrt:
„Ketzerei ist eine Sünde, durch welche man verdient... von der Welt
durch den Tod ausgeschlossen zu werden“? Und waren John
Wyclifs Werke und Lehren gegen die angemaßte Macht des
Papstes,
gegen
Heiligenund
Reliquienverehrung,
Transsubstantiation und Ohrenbeichte oder gar das „Abendmahl in
beiderlei Gestalt“, das Hus und der gelehrte Hieronymus forderten,
nicht Ketzerei? Es ging aber nicht nur um theologische Grundfragen,
sondern auch um unerträgliche Aktivitäten der Kirche, wogegen Jan
Hus und Hieronymus predigten: Kirchenhierarchie, Laster des
Klerus und den päpstlichen Aufruf zum Kreuzzug gegen den
christlichen König von Neapel, der durch Ablass finanziert werden
sollte.
Jan Hus wurde am 6.7.1415 nach Schauprozess und Justizskandal
in Konstanz als Tagesordnungspunkt des Konzils auf dem
Scheiterhaufen erledigt.
Hieronymus von Prag, der seinen Freund verteidigen
wollte, wurde ebenfalls verhaftet, gefoltert und am
30.5.1416, etwa 36-jährig, auf dem Scheiterhaufen
verbrannt: (Er) „schrayt vast grülich, dann er was ain
vaißter, starker man mit ainem schwartzen diken und großen bart“.
Seine Asche wurde in den Rhein geworfen… Ein großer Gelehrter
und bewunderter Rhetoriker fand ein grauenvolles Ende.
Den „hussitischen“ Kelch und das Abendmahl in beiderlei Gestalt
aber retteten die Böhmischen Brüder bis in unsere Zeit.
Dr. Hans-Günter Waiblinger
5
Zum 100. Mal: Der Weg des Gemeindebriefs zu Ihnen
53
Austrägerinnen
und
Austräger
zwischen 35 und 81 Jahren sorgen derzeit
dafür, dass zwei Mal pro Jahr 3.300
Exemplare unseres Gemeindebriefs in die
Briefkästen aller evangelischen Haushalte
in Langenau gelangen. „Wir sind als
Austrägerinnen dabei seit der Nummer 1,
die vor 35 Jahren, im Februar 1981,
erschien“, berichten Marianne Ertle,
Babette Häge, Erika Estler und
Elisabeth Mack. „Vorher wurden alle Berichte und Informationen zum
Gemeindeleben in der Ortsbeilage des Evangelischen Gemeindeblatts
für Württemberg untergebracht“, erinnert sich Elisabeth Mack und fügt
hinzu: „Solange Pfarrer Gerhard Keitel in unserer Gemeinde war, habe
ich die Gemeindebrief-Artikel in die Schreibmaschine getippt und gern
auch die Grafiken aus dem Medienhaus mit eingebaut.“ Und Monika
Maurer erzählt schmunzelnd: „Als ich die Briefkästen eines
Mehrfamilienhauses bestückte, fragte mich eine katholische Mitbürgerin,
ob sie auch so einen schönen Gemeindebrief bekommen könne – gut,
dass ich immer ein, zwei Briefe Spielraum habe, so dass ich die Dame
beglücken konnte.“
Seit Gemeindebrief Nr. 57 (Juli 1996) ist
Christian Honold jun. für die Produktion
verantwortlich. Er führt in vierter Generation die
Ende
1889
auf
die
Familie
Honold
übergegangene Langenauer Druckerei. Noch
Anfang der 1980er Jahre, so berichtet er,
mussten
die
einzelnen
Seiten
des
Gemeindebriefs abfotografiert und die Abzüge
der einzelnen Seiten von Hand auf Din A2-Bögen geklebt werden. Heute
wird die angelieferte Gemeindebrief-Datei vom Computer aus auf die
Druckplatte belichtet. Drei Stunden dauert der Offset-Druck der
Papierbögen, die dann im dritten und letzten Arbeitsgang geheftet,
Martin Hauff
gefalzt und geschnitten werden.
Anlässlich des 100. Gemeindebriefs danken wir herzlich all denen,
die den Brief drucken, und ebenso all denen, die ihn austragen
– als Visitenkarte unserer Gemeinde.
6
Ein besonderes Jubiläum: 35 Jahre Gemeindebrief
„Unsere Zeit geht vorbei wie ein Schatten…“
100 Ausgaben des Gemeindebriefs seit 1981! Was
geschah nicht alles in diesen Jahren! Sichten wir
miteinander die vorliegenden 99 Ausgaben!
Bis zum Beginn des 3. Jahrtausends erschienen 3-4 Ausgaben pro
Jahr, die bis Mitte 1993 auf gelben Bogen, seit September
1993/Nr.48 auf weißem Recyclingpapier gedruckt worden sind.
Abgesehen von der Ausgabe 40/1991 werden die Ausgaben seit
Nr.85/2008 farbig.
Die Gemeindebriefe spiegeln mit liturgischen Abkündigungen,
Kasualien und Beiträgen das Gemeindeleben wider. Wir erkennen
eine eindrucksvolle Lebendigkeit, Einsatz- und Opferbereitschaft der
Gemeindeglieder, auch finanziell, die ihresgleichen sucht, sei es anlässlich der Sanierung aller vier Kirchen, sei es im Blick auf Spenden
für Brot für die Welt oder Nicaragua in den 80er-Jahren des 20.Jahrhunderts. Auch fand sich seit 1989 ein Bastelkreis zusammen, der
zugunsten der Sanierung des Martinsturms arbeitete, der infolge der
fehlerhaften, gekröpften Aufhängung der Glocken im stählernen
Glockenstuhl im Jahr 1956 gut 30 Jahre später einsturzgefährdet
war.
Wir
nehmen
teil
an
Diskussionen
über
Grundsatzfragen wie in 6/1983
über Theorie und Praxis des
Pfarrberufs im Licht des
„allgemeinen Priestertums aller
Gläubigen“, das „unverzichtbar
in unseren Gemeinden“ ist, oder über das Abendmahl.
Die Gemeindebriefe liefern auch eine Chronik unserer Gemeinde
über die vergangenen Jahre. Darin nimmt die Sanierung des
einsturzgefährdeten Turms der Martinskirche von 1987 bis 1991
einen breiten Raum ein. Am 22./23.6.1991 feierte ganz Langenau
das erste, von Pfarrer Baumann eingeführte Turmfest;
den Abschluss der Feierlichkeiten beging die Gemeinde
mit einem Festgottesdienst am 30.6.1991 mit
Landesbischof Dr. Theo Sorg (Bild rechts).
7
Wir erfahren über soziale Einrichtungen, z. B. über die Diakonie-station, die 1985 ihr 20-jähriges Jubiläum feiern konnte, oder dass der
Posaunenchor, „am Samstag vor dem 2. Advent 1947“ von Diakon
Schloz im Döhle gegründet, 1987 ins Schwabenalter gekommen ist.
Nach dem 2. Weltkrieg erfreute sich die Kirchenmusik
großer Beliebtheit. Der Kirchenchor führte unter Frau
Martha Haug (seit 1961 in Langenau) regelmäßig
Motetten, Kantaten und Passionen auf, eine Tradition
die Conrad Schütze, seit 1987 Organist und Kantor, in
unermüdlicher Arbeit fortführt. Ein Höhepunkt war die
Einweihung der neuen Orgel 2013.
Auch über Baumaßnahmen der Stadt berichtet
der Gemeindebrief, so in Nr. 24/1987 über die
Stadtkernsanierung mit Verbreiterung des nördlichen Kirchplatzes und des Platzes vor dem
Brautportal durch Verlagerung der Hindenburgstraße nach Westen.“
Wir werden über die Lage der Bauern informiert und stoßen in der
Ausgabe Nr. 3/1981 auf den Begriff „autofreier Sonntag“, eine
Maßnahme, die auf die „Ölkrise“ 1973/74 zurückgeht. Wir werden
mit „politischen Themen“ konfrontiert, mit Problemen in unserem
eigenen Land und mit Ausbeutung von Mensch und Natur in
„Staaten der Dritten Welt“. „Politik in der Kirche? Igitt!“ Wer so denkt,
möge Jesu Worte in Lukas 12, 54-57 lesen! „… Ihr Heuchler! Die
Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen; wie prüfet ihr
aber diese Zeit nicht?“
Auch Humor hat von Anfang an seinen Platz in
unserem
Gemeindebrief.
Mit
der
Überschrift
„Gefährlicher Beruf“ präsentiert uns in Nr. 4 Pfarrer
Keitel einen anregenden KirchengemeinderatsBeschluss vom November 1981: „Der Pfarrer, der am
kommenden Sonntag predigt, wird jeweils in der
Woche zuvor am Schwarzen Brett aufgehängt und sein
Name erscheint in der Heimatrundschau und in Langenau aktuell.“
Es lohnt sich, in Archiven zu stöbern und mit den Worten des
Psalms 77 zu sprechen: „Ich gedenke der alten Zeit, der vorigen
Dr. Hans-Günter Waiblinger
Jahre…“
8
Langenauer auf Luthers Spuren
Am 3. Mai fuhr unser Bus mit 33 Mitfahrern in aller Frühe Richtung
Wartburg auf die Spuren der Reformation.
Die 5-tägige Reise ging über die Wartburg zum Bachhaus nach
Eisenach und weiter zum Augustinerkloster in Erfurt.
Nach einem Tag Erfurt fuhren wir weiter in
die Lutherstadt Eisleben zum Geburtshaus
und zur Taufkirche von Martin Luther,
welche inzwischen zum eindrucksvollen
Zentrum Taufe St. Petri-Paul mit
Taufbrunnen wurde.
Nach dem Besuch der Andreaskirche, der letzten Predigtstätte von
Martin Luther, und dem Sterbehaus ging es weiter nach Wittenberg.
Dort erwarteten uns am Abend die Frauen von Johannes
Bugenhagen und Martin Luther in historischen Gewändern und
erzählten Interessantes aus dem Leben und den Haushalten der
beiden Reformatoren und Ihrer Mitmenschen zur damaligen Zeit.
Viele weitere Eindrücke zum Leben vor 500 Jahren konnten im
Luther- und im Melanchthonhaus gewonnen werden.
Die Erläuterung der Stadtkirche Wittenberg durch Martin Hauff, eine
Baustellenführung durch die Schlosskirche in Wittenberg, eine
Orgelmusik am Abend und musikalische Bläsermusik von Sibylle
und Hans-Jörg Häge bei den Andachten rundeten die bestens mit
vielen liebenswerten Details von Cornelia Mutschler-Hauff, Regina
Mittnacht und Sibylle Häge
vorbereitete Reise ab.
Die Rückfahrt führte über
Gräfenhainichen,
der
Geburtsstadt
von
Paul
Gerhardt,
zurück
nach
Langenau.
Nach 1146 km und voller
Eindrücke kam die Gruppe mit
Blick auf unseren Martinsturm wohlbehalten nach Langenau zurück.
Claudia Henseler
9
Weltladen in neuen Räumen
Seit seiner Gründung 1994 haben die rund 20 ehrenamtlichen
Mitarbeiter/innen den Weltladen mit großem Engagement im Gebäude
Hindenburgstraße 26 betrieben und dadurch den Fair-Trade-Gedanken
in unsere Stadt hineingetragen. Jetzt stand die Suche nach einer neuen
Bleibe an. Sie konnte in derselben Straße gefunden werden. Seit dem 4.
Juni können jetzt in der Hindenburgstr. 42 fair gehandelte Produkte
erworben werden.
Herzlichen Glückwunsch ans Weltladen-Team und unsere besten
Wünsche für eine gute Weiterentwicklung des Ladens.
Martin Hauff
Gerne nimmt der Weltladen noch Spenden zur Finanzierung der neuen
Einrichtung entgegen (über die Konten der Kirchengemeinde).
Evangelische Kirche am La Plata
Das Evangelium verkündigen - Das Leben fördern - Die Hoffnung feiern
Prof. Dr. René Krüger, einer der bekanntesten
Theologen der evangelischen Kirchen in
Lateinamerika, war am 2. Juni zu Gast im
Helferhaus, tags darauf in der 7. Klasse des
Gymnasiums. Er berichtete über die Entstehung
und Tätigkeit seiner Kirche.
Die La-Plata-Kirche erstreckt sich über Paraguay, Uruguay und
Argentinien. Die Gemeinden gehen zurück auf deutsch-sprachige
Einwanderer. 1842 wurde die erste Gemeinde in Buenos Aires gegründet
– hier lebt ein Drittel aller Argentinier, viele in Armenvierteln. 1899
erfolgte der Zusammenschluss der deutsch-sprachigen Gemeinden in
Argentinien, Uruguay und Paraguay zur Iglesia Evangelica del Rio de la
Plata (IERP, Ev. Kirche am Rio de la Plata).
Zum Aufbau moderner Länder waren damals Einwanderer aus Europa
nötig, da es dort eine florierende Landwirtschaft, Handwerker etc. gab.
Viele von ihnen waren Protestanten, die in den Ländern am La Plata ihre
sprachliche und kirchliche Identität erhalten wollten. Es gibt kirchliche
Schulen, die auch für Straßenkinder und Arme offen sind. Diese Arbeit
wird u.a. auch vom Gustav-Adolf-Werk gefördert. Da das Kind eines
indigenen, unverheirateten Paars vom katholischen Priester nicht getauft
wurde, fand die erste indigene Taufe in der deutschen evangelischen
La-Plata-Kirche statt.
Kirsten von Thun
10
20 Jahre Frauentreff
Am 6. März feierte der Frauentreff sein 20-jähriges
Bestehen im Gottesdienst in der Martinskirche. Der
Frauentreff wurde 1996 für Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren
gegründet. Es wird ein breit gefächertes Spektrum an Themen angeboten, zu
dem auch ReferentInnen sowie die Pfarrerschaft eingeladen werden. Auch
aus den eigenen Reihen werden Abende gestaltet. Ausflüge ergänzen das
Programm. Des Weiteren wird seit Gründung beim Novemberfest geholfen,
seit ca. 18 Jahren am Weltgebetstag mitgearbeitet und seit über 10 Jahren die
Osternacht gestaltet. Es ist schön, wie die Gruppe (den Kern bilden im
Moment 15 Frauen) in den 20 Jahren zusammengewachsen ist. Kirsten v. Thun
10 Jahre Trommelgruppe
Zum Weltgebetstag 2006 – die Liturgie kam damals aus
Südafrika - hatte sie ihren ersten Auftritt: die ökumenische
Trommelgruppe, anfangs bestehend aus 8 Frauen aus
der evangelischen und katholischen Gemeinde.
Mittlerweile sind es 14 Frauen, die im März dieses Jahres ihr 10jähriges
Jubiläum feierten. Es gab Auftritte bei ganz unterschiedlichen Gelegenheiten:
außer beim Weltgebetstag auch bei Schulanfangsgottesdiensten, dem
Konfirmanden-Abendmahl, dem Aussendungsgottesdienst der Sternsinger
und dem Novemberfest im Gemeindehaus der Martinskirche.
Man spürt den Frauen ab: Das Trommeln macht einfach Freude!
M. Martzy
Neue Gesichter in Langenau
Am Dienstag, 3. Mai, wurde der neue Bürgermeister unserer Stadt Langenau
feierlich in sein neues Amt eingesetzt. Wir freuen uns auf gute
Zusammenarbeit mit Bürgermeister Daniel Salemi. Für sein Amt wünschen
wir ihm viel Kraft, Weisheit und Gottes gutes Geleit und seinen Segen. Mögen
Bürgermeister Salemi und seine Partnerin, Christine Gertis, sich rasch in
unserer Stadt und unter ihren Bewohnerinnen und Bewohnern wohlfühlen.
Pfarrer Claus Stoll (katholische Kirchengemeinde) schreibt: „Wir bekommen
eine neue Pastoralreferentin: Corina Müller. Sie stammt aus Wißgoldingen
bei Schwäbisch Gmünd und hat in Tübingen Theologie und Germanistik
studiert. Ihr Dienstbeginn in der Seelsorgeeinheit ist der 1. September. Sie ist
für die Ökumene sehr aufgeschlossen und freut sich auf die Begegnungen mit
Euch.“
Auch die evangelisch-methodistische Gemeinde ist in großer Vorfreude:
Ein Jahr nach dem Weggang von Pastor Gerhard Maier wird im Gottesdienst
am Sonntag, 4. September, der neue Pastor und seine Familie begrüßt:
Pastor Thomas de Jong.
Martin Hauff
All denen, die ihren Dienst
neu beginnen,
11
wünschen wir viel Freude im neuen Amt und Gottes Segen.
SO ERREICHEN SIE UNS …
GEMEINDEBÜRO Kirchgasse 13
Telefon 07345 - 3407, Fax 07345 - 236392
Montag-Freitag
Donnerstag
10.00-12.30 Uhr
17.00-19.00 Uhr
Sekretärinnen im Gemeindebüro:
Lina Raff
[email protected]
Vanessa Geus [email protected]
Pfarramt Martinskirche Süd:
(Geschäftsführung)
Pfarrer Dr. Martin Hauff
Kirchgasse 11, Tel. 7752; Fax 23212
[email protected]
Pfarramt Martinskirche Nord:
Pfarrerin Rebekka Herminghaus
Am Höhenblick 31,
Tel. 913523
[email protected]
Pfarramt Leonhardskirche
und Wettingen:
Pfarrerin Mechthild Martzy
Helfergasse 14,
Tel. 5275
[email protected]
Kantor und Kirchenpfleger:
Kassenstunden Kirchenpflege
Mi 10-12 Uhr
Conrad Schütze
Kirchgasse 13,
Tel. 6514
[email protected]
Martinskirche, Helferhaus (Lange Str. 36) und Peterskirche (Friedhof):
Mesnerin und Hausmeisterin
Juliana Schäffer
Tel. 23373
Leonhardskirche:
Mesnerin Maria Elsasser
Tel. 22464
Gemeindehaus (Kirchgasse 13)
Hausmeisterin
Frieda Gerstlauer
Tel. 9285328
Vertretung
Christoph Dähmlow Tel. 506751
Bankverbindungen: VR-BANK LANGENAU-ULMER ALB EG
DE06 6306 1486 0460 4440 00 BIC GENODES1LBK
SPARKASSE ULM
DE14 6305 0000 0003 7503 19 BIC SOLADES1ULM
VOLKSBANK ULM
DE52 6309 0100 0741 4270 01 BIC ULMVDE66XXX
Cyriakuskirche Wettingen:
Kirchenpfleger:
Karl-Heinz Benz,
Ortsstraße 17, Tel. 5398
Mesnerin:
Monika Breitinger-Keßler, Kirchstr. 14, Tel. 7109
12
Kinderbibelwoche 2016
- „Daniel und sein löwenstarker Freund“
Unter diesem Thema fand in der Osterwoche die
Kinderbibelwoche 2016 statt. Rund 55 Kinder
zwischen 5 und 12 Jahren und 15 Mitarbeitende
beschäftigten sich mit spannenden Geschichten
aus dem alttestamentlichen Buch Daniel, die vom
Vertrauen Daniels auf Gott erzählen.
Eine Band mit Schlagzeug, E-Piano
und Gesang sorgte für den guten und richtigen Ton.
Langenauer Bäckereien spendeten Backwaren fürs
leibliche Wohl.
Mit einem Familiengottesdienst im
Gemeindehaus schloss die Kibiwo ab.
In der Osterwoche 2017 wird die Kibiwo dann dem
Lebensweg Martin Luthers nachgehen.
Martin Hauff
RIG - Rock im Garten:
- die Rückkehr einer Legende
Nach etlichen Jahren Pause haben sich im letzten Jahr
wieder einige Jugendmitarbeiter und Interessierte
zusammengefunden, um einen "Rock im Garten" zu
veranstalten. Für dieses Vorhaben konnten drei Bands
gewonnen werden: Witchbound, Promilleritter und
Skies of Black, welche mit sattem Rock den Abend zu
einem Live-Erlebnis werden lassen. Alle Bands haben
bereits CD-Produktionen gemacht und sind auf Spotify
und/oder Youtube zu finden.
Der RIG ist eine Jugendveranstaltung der
ev. Kirchengemeinde und soll für alle
Jugendlichen zugänglich sein. Er kostet
keinen Eintritt, und Jugendliche auch unter
16 Jahren können die Veranstaltung bis 24
Uhr besuchen.
Herzlichen Dank allen,
die zum Gelingen der Veranstaltung
beitragen.
13
Sponsoren der Veranstaltung
sind:
Geyer Holzbau, Steck Touristik,
Huss Licht und Ton,
Autohaus Langenau,
Werbeagentur Rau / Napierala,
Autohaus Schurr, Hoffie Garten,
Mack Erodiertechnik,
Bauunternehmen Haide,
Downtown
Musical „Zachi“
- ein Jugendmusical über Drogen, Party und Freundschaft
Die Proben laufen - am 19. November soll aufgeführt werden.
Die Herausforderung, gleichzeitig zu singen und zu spielen, und das
alles auswendig hinzubekommen, ist nicht ganz ohne - aber die
Begeisterung ist da, und es macht großen Spaß.
Zur Handlung: Es geht um "Zachi" (Jonas Färber). Er ist ein kleiner
Dealer, der vor allem auf dem Schulhof und bei Partys "harmlose"
Drogen verkauft. Und es geht um Ramona (Anna Weber), die auch
einmal süchtig war und jetzt anderen Jugendlichen hilft, aus der
Abhängigkeit herauszukommen. Doch da gibt es noch die "Gang",
angeführt von der "Chefin" Rabea (Annegret Janszo), die Zachi immer
wieder in den Zwang der Gruppe zurückbefördert. Daneben gibt es viele
kleine Geschichten um Verliebtheit, Unsicherheit, Partyszene und vieles
mehr…
Gerne können noch Jugendliche in verschiedenen kleinen Rollen (ohne Solo-Gesang)
oder als Instrumentalisten (Saxophon, Querflöte) mitwirken.
Proben jeden Samstag von 14 - 16 Uhr im ev. Gemeindehaus.
Paddeln der Jugendmitarbeiter
Am 26. Mai starteten neun Mitarbeiter der Jugendarbeit nach
Waischenfeld in die fränkische Schweiz zum Paddeln. Campiert wurde
auf dem dortigen Jugendzeltplatz. Als es das
Wetter am Freitag letztendlich doch gut mit uns
meinte, saßen wir um 11.30 Uhr am Einstiegsplatz
in unseren Kanus und los ging‘s. Die Wiesent ist
ein schöner und bewegter Fluss, und es war sehr
angenehm, darauf zu paddeln. Die 21 Kilometer
lange Tour war sehr anstrengend und
nervenauftreibend, hat aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Abends
saßen wir am Lagerfeuer und sangen zusammen ein paar Lieder. Am
nächsten Tag paddelten wir dort weiter, wo wir am Vortag aufgehört
hatten. Diese Strecke hatte viele befahrbare
Hindernisse. Bei einem Wehr kenterte ein Team
nach einem Aufprall auf vielen großen Steinen.
Gott sei Dank ist nicht mehr passiert als nur
kleine Schürfwunden. Wir hoffen eine solche
Aktion nächstes Jahr wiederholen zu können.
Johannes Weber, Diakon, Tel. 07345-237844
14
Was tut sich im Gemeindehaus?
„Wieso ist es derzeit so still beim Thema
Sanierung
Gemeindehaus
einschließlich
Einbau eines Aufzugs?“, so fragen viele in der Gemeinde. Bauprojekte
in unserer Landeskirche haben ihren klar geregelten Gang: Konzeption
und Finanzierungsplan sowie die Empfehlung der Kirchlichen
Verwaltungsstelle und des Kirchenbezirks-Ausschusses müssen der
Bau- und Gemeindeaufsicht des Oberkirchenrats (OKR) vorgelegt
werden – der schlicht verhindern will, dass eine Gemeinde sich finanziell
übernimmt. Befürwortet der OKR das Bauprojekt, weist er – außer bei
Orgeln und Glocken – 30% der Gesamtsumme aus dem Ausgleichsstock
der Landeskirche der betreffenden Kirchengemeinde zu. Erst wenn das
zweimal jährlich tagende Ausgleichsstock-Vergabegremium eine
Förderzusage gegeben hat, beauftragt der Oberkirchenrat den von der
Gemeinde vorgeschlagenen Architekten.
Nach der letzten Ausgleichsstock-Sitzung bekamen wir die Nachricht, der
OKR habe noch Anfragen an unser Projekt. Beim Ortstermin am 19. April
mit einer Delegation des OKR wurden unser gesamter Gebäudebestand
und unsere Überlegungen zum Umbau des Gemeindehauses intensiv
durchgesprochen, in guter Atmosphäre. Abschließend empfahl die
Delegation des OKR – vor dem Hintergrund ihrer landeskirchenweiten
Erfahrung - den Finanzrahmen auf 650.000,- € zu erhöhen, um auch die
Ertüchtigung der oberen Küche, die Belüftungssituation und die seither
gestiegenen Kosten abzudecken. Das bedeutet, dass die
Kirchengemeinde 422.500,- € (65%) zu erbringen hat. Vom OKR
kommen 195.000,- € (30%), vom Bezirk 32.500,- € (5%).
Der Kirchengemeinderat sprach sich in seiner Sitzung am 11. Mai für
diese Empfehlung aus, ebenso der Kirchenbezirksausschuss in seiner
Sitzung am 24. Juni. In der Juli-Sitzung des Ausgleichsstock-Gremiums
wird dann über unseren erweiterten Antrag entschieden. Wir gehen
derzeit zuversichtlich davon aus, dass wir grünes Licht bekommen, der
Oberkirchenrat dann auch die Architekten-Beauftragung ausspricht, wir
in die konkrete Planung gehen und dann die versprochene fundierte
Gemeinde-Information geben können.
Mit Wohlwollen und großer Anerkennung nahm der OKR die bereits
eingegangenen Opfer und Spenden fürs Gemeindehaus zur Kenntnis
(Stand 25.06.2016: 80.931,67 €). Vielen Dank allen, die sich schon
finanziell engagiert haben, und vielen Dank allen, die mithelfen werden,
dass wir dieses wichtige Projekt umsetzen können.
C.Schütze / M. Hauff
15
Seniorenausflug 12. Mai 2016
Knapp 50 Teilnehmende und sechs
Begleitpersonen
machten
sich zum
diesjährigen Seniorenausflug auf. Die erste
Station war die Straubmühle in Geislingen,
wo das „Nau-Korn“ gemahlen wird, das
einige der Langenauer Bäcker verwenden.
„Die Mühle klappert“ heute nicht mehr „am rauschenden Bach“ –
aber laut geht es immer noch zu, wenn täglich ca. 70 Tonnen
Getreide verarbeitet werden, voll elektronisch gesteuert!
Nach dem Mittagessen in der Straubmühle ging es in die
Stephanuskirche nach Deggingen, wo Pfarrer Wolfgang Krimmer
uns erwartete und von der Arbeit in seiner neuen Gemeinde
erzählte. Er begleitete uns noch (natürlich auf dem Fahrrad!) ins
Café Krapf nach Deggingen.
Eine kurze Führung in der Wallfahrtskirche
Ave Maria durch den Kapuzinerpater Norbert
bildete den Abschluss des Tages, bevor der
Bus uns zurück nach Langenau brachte.
Gemeindeausflug Wettingen 8. Mai 2016
20 Personen nahmen am 8. Mai am diesjährigen
Gemeindeausflug der Kirchengemeinde Wettingen
nach Abtsgmünd teil. In Leinroden gab es in
„Lingelbachs Scheune“ viele optische Phänomene und
verblüffende Ansichten zu bestaunen.
Nach einem guten Mittagessen in der Lammbrauerei in
Untergröningen
genoss
man
in
Hohenstadt
selbstgebackenen Kuchen und Kaffee im Café
Höflinger, lustwandelte im barocken Garten der Grafen
Adelmann von Adelmannsfelden und freute sich beim gemeinsamen
improvisierten
Kanon-Singen
an
der
ausgezeichneten Akustik der dortigen
Barockkirche.
Das Wetter spielte mit – es war ein schöner
Mechthild Martzy
Tag!
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WUSSTEN SIE SCHON, DASS...
 wir ab Herbst eine Ausbildungsvikarin bekommen
und Pfarrerin Martzy Ausbildungspfarrerin wird?
 unsere Kirchengemeinde am 23. April bei der FundraisingSchau des Kirchengemeindetages in Fellbach für ihre
Fundraising-Aktivitäten zugunsten der neuen Lenter-Orgel in
der Martinskirche den 1. Preis in der Kategorie
„Gesamtkonzept“ bekommen hat?
 unsere Pfarrerinnen und Pfarrer im laufenden Jahr 2016 bis zu
den Sommerferien auch 25 Gottesdienste im Distrikt, v.a. in
Ballendorf-Börslingen und Setzingen-Nerenstetten gestaltet
haben werden?
 die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands auf ihrer Synode
im Juni 2016 beschlossen hat, dass Frauen keine Pfarrerinnen
mehr werden dürfen?
 sich Frau Elsasser freut, wenn sie für den Blumenschmuck der
Leonhardskirche Blumenspenden aus privaten Gärten
verwenden kann?
 der Arbeitskreis Asyl Langenau inzwischen eine eigene
Homepage hat, auf der sich auch die verschiedenen Gruppen
vorstellen, in die sich der Arbeitskreis gliedert?
www.ak-asyl-langenau.de
 am 16. Juli im Gemeindegarten wieder einmal der „Rock im
Garten“ stattfindet?
IMPRESSUM
Redaktionsschluss für diesen Gemeindebrief Nr.100 war der 30.06.2016
Redaktionsteam:
Pfr. Dr. Martin Hauff (v.i.S.d.P.), Vanessa Geus, Dr. Ulrike Grabert,
Pfrin Mechthild Martzy, Kirsten von Thun, Dr. Hans-Günter Waiblinger
Am 06.12.2016 erscheint der Gemeindebrief Nr. 101
Aktuelle Termine und Berichte finden Sie wöchentlich
in der Heimatrundschau und in Langenau Aktuell
sowie auf unserer Homepage
www.kirche-langenau.de
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