finden Sie zum Infos zum Sternenhimmel über

LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Der Sternenhimmel über Münster im
August 2016
01.08. | 24:00 Uhr
15.08. | 23:00 Uhr
31.08. | 22:00 Uhr
N
O
W
Gültig für
S
Im Mittelpunkt der Karte befindet sich der Zenit (der Punkt am Himmel senkrecht über dem Beobachter). Der Rand bildet den Horizont. Halten Sie die
Karte senkrecht vor sich. Drehen Sie die Karte bis die Himmelsrichtung, in die sie schauen möchten, auf der Karte unten erscheint. So stimmt die Karte
mit dem betrachteten Ausschnitt des Himmels überein.
Grafik: LWL/Perdok | Text: Günter Küper
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Der Sternenhimmel im August 2016 - Planetarium Münster
Der Sternenhimmel
Die Planeten
Im Westen neigt sich der Bärenhüter mit seinem
Hauptstern Arktur dem Horizont zu. Arktur ist
der vierthellste Stern am Himmel. Er war einst
sonnenähnlich, hat sich aber zu einem Roten
Riesenstern weiter entwickelt. Dem Sternbild
Bärenhüter folgen die Nördliche Krone und
der Schlangenträger nach. Links oberhalb des
Bärenhüters begleitet Herkules den Lauf über das
Firmament.
Merkur: Der Planet ist in diesem Monat in unseren
Breiten nicht zu beobachten; erst in Gebieten
südlich von 45° nördl. Breite ist er am Abendhimmel
sichtbar.
Schon nahe dem Horizont zeigt sich im Südwesten
eine interessante Konstellation von Saturn, Mars
und Antares, dem Hauptstern im Skorpion. Antares,
der „Gegenmars“, hat sowohl eine ähnliche Farbe
als auch eine vergleichende Helligkeit wie der Planet
Mars, weshalb beide häufig verwechselt werden.
Tatsächlich ist Antares ein Riesenstern, dessen
Größe – stünde er an Stelle unserer Sonne – bis zur
Umlaufbahn des Jupiter reichen würde.
Hoch im Süden hat das Sommerdreieck, gebildet
aus Deneb, Atair und Wega, Position bezogen. Das
Sternbild Leier befindet sich nun direkt senkrecht
über unseren Köpfen im Zenit. Im Südosten
haben zwei wenig spektakuläre Sternbilder des
Tierkreises ihren Platz eingenommen, Steinbock und
Wassermann.
Im Osten ist Pegasus aufgegangen, erkennbar
an seinem markanten Viereck. Dieses wird auch
das Herbstviereck genannt und lässt schon den
kommenden Herbst ahnen. Um den Polarstern im
Norden ziehen der Große Wagen und gegenüber
die Cassiopeia ihre Bahnen. Letztere gewinnt jetzt
zunehmend an Höhe, wobei der Große Wagen in
tiefere Breiten absteigt.
Jetzt, in den Sommermonaten, ist am Himmel die
Milchstraße eindrucksvoll zu sehen. Allerdings
ist es notwendig, aufs Land zu fahren, fernab
von künstlicher Beleuchtung. Dort zeigt sich die
Milchstraße in ihrer ganzen Pracht: Das Band der
Milchstraße teilt sich vom Sternbild Schwan abwärts
in einen westlichen und östlichen Ast. In diesem
dunklen Bereich stehen Gas-und Staubwolken, die
das Licht dahinterliegender Sterne absorbieren, und
so den Eindruck einer Lücke hervorrufen.
Zum Süden zu in den Sternbildern Schild und
Schütze verbreitert sich das Band der Milchstraße.
Hier liegt auch das Zentrum der Galaxie. Im
Fernglas und Fernrohr zeigt sich in diesem Gebiet
eine wahre Pracht an offenen Sternhaufen und
Kugelsternhaufen.
Alle Zeiten in MESZ.
Venus: Der Planet erscheint allmählich als
Abendstern am Westhorizont. Trotz ihrer großen
Helligkeit des voll beleuchteten Scheibchens ist sie
nur schwer zu beobachten, da sie im Laufe des
Monats an Höhe über dem Horizont verliert und
somit immer früher untergeht.
Am 27. des Monats kommt es zu einer engen Begegnung zwischen Venus und Jupiter am Abendhimmel, wobei Venus nördlich vom Riesenplaneten
steht. Diese Begegnung ist allerdings nur mit einem
Fernglas und guter Sicht, nahe des Horizonts, zu
beobachten.
Monatsanfang
Monatsmitte
Monatsende
21:55 Uhr
21:32 Uhr
21:02 Uhr
Aufgang
Untergang
Mars: Mars ist zu Monatsanfang am Abendhimmel
im Sternbild Skorpion zu finden. Zum 21.
des Monats wechselt er in das Sternbild des
Schlangenträgers. Am 24. steht Mars in doppelter
Vollmondbreite nördlich des Hauptsterns Antares.
Beide haben ähnlich rote Färbung, wobei die
Helligkeit des Planeten die des Riesensterns
übertrifft.
Monatsanfang
Monatsmitte
Monatsende
00:37 Uhr
24:00 Uhr
23:25 Uhr
Aufgang
Untergang
Jupiter: Der helle Planet ist am Abendhimmel
im Westen im Sternbild Löwe aufzufinden. Am
9. des Monats geht er in das Sternbild Jungfrau
über. Zur Monatsmitte wird es aufgrund des früher
einsetzenden Untergangs immer schwieriger, den
Planeten tief am Westhorizont aufzuspüren.
Monatsanfang
Monatsmitte
Monatsende
22:43 Uhr
21:53 Uhr
21:09 Uhr
Aufgang
Untergang
Saturn: Der Planet befindet sich zur Zeit im
Sternbild Schlangenträger. Mit Mars zusammen
dominiert er das Bild am Abendhimmel. Seine
Helligkeit nimmt im Laufe des Monats geringfügig
ab. Am 11. Und 12. des Monats ergibt sich eine
interessante Konstellation gegen 22:30 Uhr von
Mars, Saturn und dem zunehmenden Mond im
Süden am Abendhimmel.
Monatsanfang
Monatsmitte
Monatsende
01:44 Uhr
00:44 Uhr
23:41 Uhr
Aufgang
Untergang
Der Sternenhimmel im August 2016 - Planetarium Münster
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Der Mond
Neumond
Erstes Viertel
Vollmond
Letztes
Viertel
02.08.2016
10.08.2016
28.08.2016
25.08.2016
22:45 Uhr
20:21 Uhr
11:27 Uhr
05:41 Uhr
Krebs
Waage
Steinbock
Stier
Periodische Meteorströme
In den Tagen zwischen dem 9. und 13. August
sind die sehr ergiebigen und hellen Perseiden zu
beobachten. Es können sogar durchaus Boliden,
extrem helle Sternschnuppen, beobachtbar
sein. Der Radiant liegt im Sternbild Perseus. Das
Maximum wird in der Nacht vom 11. zum 12. des
Monats auftreten.
Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 22
Uhr und 4 Uhr morgens. 100 Objekte pro Stunde
sind keine Seltenheit. Mit 60 km/sec sind es recht
schnelle Objekte. Nachzügler sind noch bis zum 24.
August zu erwarten. Der Ursprung des Schwarms ist
der Komet 109P/Swift-Tuttle.
Datum
Zeit
(MESZ)
Auge
Fernglas
Fernrohr
Ereignis
Do
04.08.
08:00
Uhr
x
x
x
Mond 2,9° südl.
Venus
Sa
06.08.
06:00
Uhr
x
x
Mond 0,2° südl.
Jupiter
Mo
08.08.
22:00
Uhr
x
x
Mond 4,7° nordöstl. Spica
Do
11.08.
24:00
Uhr
x
x
x
Mond 8,1°
nördl. Mars
Fr
12.08.
22:30
Uhr
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Mond 4,4° nordöstl. Saturn
Mond 9,4° nordöstl. Antares
Mond 11° nordöstl. Mars
x
x
x
x
x
Mi
24.08.
22:00
Uhr
Interessante Objekte für Fernglas und
Fernrohr
1. Der Schild:
(Scutum) Das unscheinbare Sternbild liegt südlich
des Himmelsäquators in einem reichhaltigen Gebiet
der Milchstraße zwischen den Sternbildern Adler
und Schütze.
M 11 (Wild Duck Cluster):
In der Nordostecke des Schildes erkennt man den
offenen, aber recht kompakten Sternhaufen M 11.
Im Fernglas ist er als Lichtfleck von einem halben
Vollmonddurchmesser zu erkennen. In rund 6000 Lj
Entfernung stehen ca 700 Sterne von 11 mag und
schwächer. Ein markanter Stern im Sternhaufen mit
8,5 mag zeigt sich als Vordergrundstern.
In einem kleinen Teleskop zeigen sich 100 Sterne,
gruppiert um den orangenen Zentralstern. In einem
Fernrohr mit mittlerer Öffnung zeigt M 11 erst
seine wahre Schönheit. 400 Sterne heller als 14
mag füllen das Gesichtsfeld aus. [5,8 mag|7`]
Der britische Admiral W. Smith hatte beim Anblick
des keilförmigen Haufens den Eindruck, eine
Formation fliegender Vögel zu sehen. So taufte er
1844 den Haufen „ Wildentenhaufen“.
R Sct:
Der orangefarbene Überriese ist ein Objekt für
Fernglas und Teleskop. Alle 20 Wochen variiert
seine Größenklasse zwischen 4,2 mag und 8,6
mag.
Mars 4,4° südl.
Saturn
Mars 1,8° nördl.
Antares
Do
25.08.
05:00
Uhr
x
x
Mond 5,5°
westl. Hyaden
Fr
26.08.
05:00
Uhr
x
x
Mond 6,2° östl.
Aldebaran
Sa
27.08.
20:00
Uhr
x
x
Venus 0,2°
nördl. Jupiter
Sternbild Scutum
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Der Sternenhimmel im August 2016 - Planetarium Münster
2. Der Skorpion (Scorpius)
M 4:
Dieser Kugelsternhaufen, zwei
Vollmonddurchmesser westlich von Antares, ist
schon mit einem Feldstecher als Lichtfleck zu
erkennen. Mit einem Fernrohr mittlerer Öffnung
lassen sich die Randpartien in Hunderte Lichtpunkte
auflösen. Mit 7000 Lj Entfernung gehört er zu den
nächsten Kugelhaufen. [6 mag|18`]
β Sco (Acrab):
Dieser Doppelstern ist mit einem kleinen Fernrohr
gut zu trennen. Die beiden Komponenten besitzen
eine bläulich-weiße Farbe. [2,6 mag|4,9 mag|13,7`]
Sternbild Scorpius
Mythen und Legenden:
Der Schild:
Der Skorpion:
In der Antike war das Sternbild als solches noch
nicht bekannt. Der ursprüngliche Name lautet
Scutum Sobiekii und soll an den polnischen
König Johann III Sobieski (1629-1696) erinnern,
der mit seinem Heer im Jahre 1683 Wien vor der
Eroberung durch die Türken bewahrt hat. Ihm zu
Ehren hat der Danziger Astronom J. Hevelius das
Sternbild eingeführt.
In der griechischen Mythologie ist es der Skorpion,
der dem großen Jäger Orion den Tod brachte.
Orion war ein stattlicher Jäger, dem kein Tier
entkommen konnte. So gab es in den Wäldern, in
denen er jagte, bald kaum noch Wild. So musste
er stets von einem Ort zum anderen ziehen.
Auch schönen Frauen war er sehr angetan. Wie
dem Wild, stellte er auch den Frauen nach, bis er
ihre Herzen erobert hatte. So mussten zum Beispiel
die Hyaden und die Plejaden, beides Töchter des
Königs Atlas, an den Himmel versetzt werden, um
sie vor ihm zu schützen.
Eines Tages fand Orion Gefallen an der Göttin
Artemis, der schönen Göttin der Jagd. Er wollte
sie heiraten und sich in der Jagd mit ihr messen.
Das erzürnte die Götter. Sie gaben einem Skorpion
den Auftrag, Orion zu stechen. Nachdem das Tier
den Auftrag ausgeführt und Orion getötet hatte,
kam Asklepios des Weges und wollte ihn retten.
In diesem Moment traf ihn der Blitz des Zeus und
auch er starb.
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Der Sternenhimmel im August 2016 - Planetarium Münster
Glossar für Fachwörter und Abkürzungen
AEastronomische Einheit, ca. 150 Mio. km
Baryzentrum gemeinsamer Masseschwerpunkt zweier Himmelskörper
Bogensekunde 3600. Teil eines Grads,
Winkelabstand am Himmel (Grad, Minute, Sekunde)
Ekliptik
ist die von der Erde aus gesehene scheinbare Bahn der Sonne vor dem Fixsternhintergrund im Laufe eines Jahres. Sie resultiert aus dem Umlauf der Erde um die Sonne.
Elongation
Winkelabstand zweier Himmelsobjekte
Galaxien
große Ansammlung von Sternen, nach der Form in elliptische wie spiralförmige unterteilt
Galaxienhaufen
Ansammlung von Galaxien
Ionisation
Atom oder Molekül bekommt eine positiv oder negative elektrische Ladung
Konjunktion
scheinbare Begegnung zweier Himmelsobjekte
Lj Lichtjahr, die Wegstrecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt,
ca. 9,6 Billionen Kilometer
mag (Magnitude)
scheinbare Helligkeit
Meridian
ein senkrechter Kreis, der durch den Zenit, den Süd- und Nordpunkt sowie den Nadir geht
MESZ
Mitteleuropäische Sommerzeit
MeteorMeteore nennt man die Leuchtspuren am Himmel, die durch Sternschnup-
pen hervor gerufen werden.
Meteorstrom
Häufung von Meteoren zu einer bestimmten Zeit des Jahres
Mira-Veränderlicher
Stern mit langperiodischer Helligkeitsschwankung
Nadir
der dem Zenit gegenüberliegende Punkt
Opposition
die Konstellation, bei der sich zwei Himmelskörper von der Erde aus betrachtet im Winkelabstand von 180 Grad zueinander befinden
Photosphäre
die unterste Schicht einer Sternatmosphäre
Radiant
Scheinbarer Ausgangspunkt von Meteoren am Himmel
Seeing
Maß der Bildunschärfe durch Luftunruhe
spektroskopisch
farbzerlegte Lichtquellen
T (Tesla), mT (Millitesla)
magnetische Flussdichte
Tierkreis eine etwa 20 Grad breite Zone um die Ekliptik, innerhalb derer die scheinbaren Bahnen von Sonne, Mond und Planeten ver-
laufen
V-Helligkeit
visuelle Helligkeit
Zenit der Punkt am Himmel senkrecht über dem Beobachter