29-30/13 19. Juli 1,70 Euro Jeder kann ein Opfer sein Kommentar S. 2 Das sollten Sie lesen! Buchempfehlungen der Redaktion S. 10 Aus Kompositionen vertonte Gebete Raymund Weber und das neue Gotteslob S. 19 Mein Namenspatron bedeutet mir etwas Leserreaktionen S. 52 www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT/MEINUNG In dieser Woche vom 19. 7. bis 1. 8. 2013 Das geraubte Land Wettlauf um knappe Ackerflächen Seite 4 Das sollten Sie lesen! Buchempfehlungen der Redaktion Seite 10 Lobpreist sie, die Stillen Joachim und Anna-Bilder erzählen über die Eltern der Gottesmutter Seite 15 Impressum/Leserbriefe Seite 17 Regionale Berichte Seiten 33-43 Unsicher, sorglos oder kompetent? Kinder müssen in die virtuelle Welt begleitet werden Seite 60 Die nächste Ausgabe erscheint am 2. August Titelbild: Fröhliche Kindergesichter gab es am Montag in Köln-Vingst. Dank einer Erbschaft und dem Engagement Vieler konnte auf dem Gelände der Katholischen Grundschule ein Tartanübungsplatz fürs Einradfahren und andere Aktivitäten eingeweiht werden. Dass man dort auch tanzen kann, bewiesen die jungen Damen eindrucksvoll. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Danke fürs Strampeln Noch liegen die Sommerferien vor der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes. Aber wer aufmerksam die Terminpläne der Politiker studiert, wird feststellen, dass jetzt schon so mancher Wahlkampfauftritt dabei ist. Hier ein Pfarrfest, dort eine Diskussion. Um den Wählerinnen und Wählern Präsenz zu demonstrieren, werden zur Zeit viele Kilometer verfahren. Auch das Katholisch-Soziale Institut (KSI) in Bad Honnef und die Kirchenzeitung hatten zu einer Diskussion im Vorfeld der Bundestagswahl eingeladen (siehe Seite 3). Aber Wahlkampf: Nein, davon war am letzten Sonntag im Europa-Forum des KSI nichts zu spüren. Gut, schon die Tatsache, dass sich Spitzenvertreter von CDU, SPD, FDP und Grünen an einem Sonntagvormittag zu einer solchen Veranstaltung mit Messfeier vorweg einladen ließen, ist sicher dem nahenden Wahltermin geschuldet. Dass sie aber dann vom Podium aus keine Wahlreden hielten, muss auch einmal hervor- gehoben werden. Sachlich nahmen alle Parteivertreter zu den aufgerufenen Themen Stellung. Wenn dabei dann nur in Details Unterschiede erkennbar wurden, wird dies nicht dem Verlangen nach Allparteien-Koalitionen geschuldet sein. Die zur Entscheidung anstehenden Probleme wie zum Beispiel die Euro-Rettung erfordern eben Gemeinsamkeit. Deutlich wurde aber auch, dass sich die im Politikbetrieb Engagierten zu vielen Fragen der Entwicklung unserer Gesellschaft eine breitere Diskussion wünschen. Dass dazu auch bei den Bürgern eine Nachfrage besteht, wurde am Sonntag ebenfalls deutlich. Nur die geeigneten Formen, wie solche Diskussionen geführt werden sollten, die gibt es noch nicht. Auf keinen Fall darf aber eine grundsätzliche Politikerbeschimpfung Grundlage einer solchen Diskussion sein. Deshalb war der Dank an die sich „abstrampelnden“ Politiker am Ende der Veranstaltung angebracht. HELMUT PATHE Jeder kann ein Opfer sein Haben Sie in den vergangenen sieben Jahren häufiger den Schienen-Regionalverkehr benutzt? Dann hätten auch Sie Opfer eines terroristischen Anschlags werden können. Im Juli 2006 deponierten islamistisch motivierte Terroristen, die als „Kofferbomber von Köln“ bekannt wurden, Bomben in Koffern in RegionalExpress-Linien, die nach Dortmund und nach Koblenz führten. Im letzten Dezember stellte mutmaßlich ein islamisch-salafistisch motivierter Täter eine Bombe an einem Gleis im Bonner Hauptbahnhof ab, die wahrscheinlich zündete, aber nicht explodierte. Als Pendler zwischen meinem Wohnort in Bonn und meiner Arbeitsstelle in Köln hätte ich jedes Mal Opfer der Anschlagsversuche werden können. Warum erinnere ich jetzt an beide glücklicherweise fehlgeschlagenen Attentate? Um unnötig Panik zu verbreiten? Nein, sondern um darauf hinzuweisen, dass sich terroristische Anschläge auch in unserer unmittelbaren Umgebung, in unserer Alltagswelt ereignen können – nicht nur als theoretische Wahrscheinlichkeit, sondern als realistische Tatsache. Es ist auch notwendig an diese Fakten zu erinnern, wenn in jüngster Zeit die amerikanischen Programme heftig kritisiert werden, die zur Überwachung des digitalen Nachrichtenverkehrs zwischen Einzelpersonen oder Institutionen auch in Europa dienen. US-amerikanische Nachrichtendienste, aber wahrscheinlich auch einige europäische, darunter deutsche, Geheimdienste haben mittels verschiedener Computerprogramme E-Mails, aber auch Informationen über andere mobile Nachrichten-AustauschProgramme, gespeichert, mitgelesen und auf einschlägige Begriffe untersucht, die auf terroristische Aktivitäten hinweisen können. Die Aufregung darüber ist allenthalben groß, dass der amerikanische Geheimdienst NSA – Nationale Sicherheits Agentur – E-Mails in Deutschland mitliest. Offensichtlich sind, so sagt die Bundesregierung, auf diese Weise Terroranschläge verhindert worden. Außerdem – wer denkt noch daran, dass ein Attentäter auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 in Deutschland lebte und von Hamburg zur Terrortat in die USA reiste? Man kann eine ganz banale Erkenntnis aus den erwähnten Anschlägen ziehen: Potenzielle Täter leben und planen ihre Taten in der Regel nicht in einem Terrorcamp oder an einem abgelegenen Ort, wo auch immer auf der Welt, sondern sie wohnen auch mitten in unserer westeuropäischen Alltagswelt. Zu diesem Alltag gehört heute das Schreiben von E-Mails und das Nutzen von mobilen Kommunikationsmitteln. Deshalb hat man ein Interesse daran, diese Kommunikation zu kennen. Die Unverletzlichkeit des Briefgeheimnisses, durch das die moderne Kommunikationskultur im weitesten Sinn geschützt ist, ist ein elementares Grundrecht in der freiheitlichen Bürgergesellschaft. Unverletzlich ist aber in diesem Sinne auch das Recht auf Leben und die körperliche Unversehrtheit der Person. Ein Staat, der diese Grundrechte nicht umfassend zu schützen versucht, läuft Gefahr, seine Rechtsstaatlichkeit zu beschädigen. Im Konflikt dieser Grundrechte untereinander jedoch wiegt das Grundrecht auf Leben und die körperliche Unversehrtheit schwerer. BERNHARD RASPELS Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 KIRCHE UND WELT Weder Krawall noch Sonntagsreden Spitzenpolitiker bei politischer Matinee von KiZ und KSI BAD HONNEF. Dass Politiker sachlich und engagiert miteinander diskutieren können – ohne sich entweder verbal an die Gurgel zu gehen, wie es in Fernsehdiskussionen oft zu sehen ist, oder nichtssagende Wahlkampfreden zu schwingen –, das konnte man am Sonntag im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) erleben. Das Podium bei der politischen Matinee, zu der das KSI und die Kirchenzeitung eingeladen hatten, war prominent besetzt: Für Bündnis 90/Die Grünen stellte sich Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerin für Schule und Weiterbildung, den Fragen von Kirchenzeitungsredakteur Helmut Pathe. Die SPD war vertreten durch ihren stellvertretenden Landesvorsitzenden Jochen Ott MdL, die CDU durch ihren Landesvorsitzenden und stellvertretenden Bundesvorsitzenden Armin Laschet MdL und die FDP durch den arbeitsmarktpolitischen Sprecher ihrer Bundestagsfraktion, Johannes Vogel MdB. Reichen die staatlichen Einnahmen aus? Mit Blick auf das große Ganze ging es bei der Diskussion um Themen wie Freiheit und Solidarität, im Blick auf Details unter anderem um Ehegattensplitting und Betreuungsgeld, um marode Brücken und bulgarische Einwanderer. Die deutlichsten Differenzen zeigten sich beim Thema Steuerpolitik. Als Kernfrage kristallisierte sich heraus: Reichen die staatlichen Einnahmen im Moment aus? Ott und Löhrmann verneinten dies. „Um die Aufgaben erfüllen zu können, von denen die Bürger wollen, dass sie erfüllt werden – mehr Lehrer, mehr Erzieher, mehr Polizisten, mehr Lebensmittelkontrolleure, Barrierefreiheit, ... – brauchen wir eine andere Einnahmensituation“, erklärte Jochen Ott. SPD und Grüne wollen deshalb Wohlhabende stärker belasten. Armin Laschet hielt dagegen: „Die Kassen quillen zurzeit über und das liegt an dem hohen Beschäftigungsgrad. Wir müssen uns fragen: Wie können wir diesen halten?“ Steuererhöhungen seien dabei kontraproduktiv. Bewusste Mitwirkung im Räderwerk der Demokratie Als „Schablone, die sich zur Beurteilung an Politik anlegen lässt“, hatte Prälat Martin Hülskamp den Besuchern der Matinee in einem einführenden Impulsreferat die Grundparameter der christlichen Gesellschaftslehre empfohlen: Personalität, Solidarität und Subsidiarität. Der Leiter des katholischen Büros in Nordrhein-Westafalen rief zu einer „bewussten und verantwortungsvollen Mitwirkung im Räderwerk der Demokratie“ auf. „Gäbe es häufiger solche Veranstaltungen, wäre das leichter“, meinte einer der Besucher nach der Diskussion. Für deren „angenehmes Klima“ dankte Robert Boecker, Chefredakteur der Kirchenzeitung, zum Schluss ausdrücklich den Parteienvertretern auf dem Podium. „Sie machen die Arbeit für uns und strampeln sich dabei ab“, sagte er. KB PRESSESCHAU „Die Bundeskanzlerin hat jedes Interesse, das Thema so weit wie möglich zu kontrollieren. Im Wahlkampf kann sie nichts weniger brauchen als Post, die sie nicht mehr einsammeln kann. Und wer hätte schon gedacht, dass der Datenschutz womöglich zu einem bedeutenden Thema wird. Wäre nicht parlamentarische Sommerpause, Merkel würde jetzt mit einer Regierungserklärung versuchen, Land, Opposition, aber auch die eigenen Reihen zu beruhigen. Doch so wabert das Thema weiter. Merkel muss sehr aufpassen.“ KÖLNISCHE RUNDSCHAU, zur Abhöraffäre „Es gibt einiges am diesjährigen deutschen Sommertheater, das zu bezaubern vermag. Drollig ist die Vorstellung, dass so mutige und geradlinige Politiker wie Steinbrück oder Trittin in Washington dank ihrem Mut und ihrer Geradlinigkeit sehr viel mehr erreicht hätten als Friedrich, dass die Amerikaner ihnen ihre geheimsten Geheimnisse preisgegeben und angesichts tadelnder deutscher Mienen ihr verwerfliches Tun auch gleich noch bereut hätten. Sicher hat die Opposition recht, wenn sie sagt, Friedrich sei rüde abgespeist worden. Nur glaubt ihr kein Mensch, wenn sie unterstellt, ihr selber wäre Besseres widerfahren.“ NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, ebenfalls zur Abhöraffäre „Nicht nur die Datenkraken Google, Microsoft und Facebook wissen über uns Bescheid, sondern auch NSA und CIA: Vielleicht bewegen wenigstens die Akronyme die Deutschen dazu, nicht mehr ganz so blauäugig ihr Leben im Netz auszubreiten. Denn der beste Beschützer seiner Daten ist der Bürger selbst.“ FRANKFURTER ALLGEMEINE, zum Datenschutz Schafften auf dem Podium ein angenehmes Diskussionsklima (von links): Jochen Ott (SPD), Sylvia Löhrmann (Bündnis 90/Die Grünen), Kirchenzeitungsredakteur Helmut Pathe, Johannes Vogel (FDP) und Armin Laschet (CDU). (Foto: Becker) 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 „Philipp Rösler sitzt fest im Sattel. Für die Außenwirkung mindestens genauso wichtig, und zwar auch ohne Parteifunktion: Guido Westerwelle hat seine Rolle als Außenminister gefunden, fremdelt nicht mehr mit sich und seinem Amt, strahlt Souveränität und Autorität aus. Das kommt an in der FDPgeneigten Wählerklientel.“ WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN, zur Lage der FDP www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Das geraubte Land Weltweiter Wettlauf um knappe Ackerflächen E s war im August 2001, als Peter Kayiira und seine Frau vor der ugandischen Armee aus ihrem Dorf flohen. Als sie einige Tage später zurückkehrten, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung, erzählt Peter Kayiira dem Journalisten Thomas Kruchem: „Mein Haus, der Schuppen, die Latrine – alles war zerstört. Unsere fünf Kühe, die Ziegen und Hühner hatten die Soldaten wohl mitgenommen.“ Das Land – rund 2500 Hektar – wurde für 99 Jahre an ein Tochterunternehmen eines deutschen Rohkaffee-Konzerns verpachtet, der dort eine Kaffeeplantage angelegt hat. „Die Landrechte der Bevölkerung wurden nirgendwo respektiert“ Ähnliches erlebte Saroen Keth, ein Ureinwohner vom Volk der Steang, in Kambodscha. Eines Tages, so berichtet der Dorfälteste, tauchten Bulldozer einer vietnamesischen Firma auf und rodeten den Wald sowie mehrere Maniok- und Reisfelder. Arbeiter legten dort eine Gummibaum-Plantage an. Ein drittes Beispiel: Der Hof von Bauer Julio Fernández in Argentinien grenzt an riesige Soja- und Baumwollfelder, die mit Pestiziden besprüht werden. Mehrere seiner Kühe und Ziegen hätten Fehlgeburten erlitten, und Gemüse wachse nirgendwo mehr. Es sind bedrückende Berichte der Landbevölkerung, die Thomas Kruchem in seinem Buch „Der große Landraub“ schildert. Der Journalist besuchte fünf Länder – Uganda, Äthiopien, Argentinien, Kambodscha und die Philippinen – und sprach dort mit Menschen, die vom Landraub betroffen sind. „Agrarinvestitionen können auch in armen und undemokratisch regierten Ländern Positives bewirken“, lautete Kruchems erste Einschätzung. Doch dann wurde er ernüchtert: „Belege für positive Effekte habe ich auf meinen Reisen allerdings nur gefunden, soweit es Deviseneinnahmen der Regierung und gute Geschäfte Thomas Kruchem, Der große Landraub. Bauern des Südens wehren sich gegen Agrarinvestoren. Verlag Brandes & Apsel. ISBN 978-3-86099890-8. 144 Seiten. 12,90 Euro. 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de für staatstragende Eliten betrifft“, schreibt er in der Einleitung. Das gute Land, das die Investoren haben wollten, sei nirgendwo ungenutzt gewesen. „Überall hatte die lokale Bevölkerung das Land längst selbst genutzt. Die Landrechte dieser Bevölkerung habe ich nirgendwo respektiert gesehen.“ Das Phänomen des Landraubs oder Land Grabbing – wie es im Englischen heißt – ist nicht neu. Doch in den vergangenen Jahren hat es gewaltige Dimensionen angenommen. Der italienische Journalist Stefano Liberti bezeichnet es als „neuen Kolonialismus“. Immer mehr Staaten und private Unternehmen pachten oder kaufen in Afrika, Asien und Südamerika große Landflächen, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Mehr als 200 Millionen Hektar Land wurden in den vergangenen Jahren das Ziel ausländischer Großinvestoren. Ursachen sind eine wachsende Weltbevölkerung, steigende Nahrungsmittelpreise, der zunehmende Markt für Agrotreibstoffe, ein verändertes Konsumverhalten und die Finanzkrise, die Anleger und Fonds nach neuen Anlagemöglichkeiten suchen lässt. Land ist zu einem interessanten Investitions- und Spekulationsobjekt geworden. Auch wenn das Land Grabbing in legalem Rahmen stattfindet, sind die Landnahmen oft mit Menschenrechtsverletzungen verbunden, weil einheimische Bauern – die das Land seit Generationen bewirtschaften, aber keine Landtitel haben – vertrieben werden und somit die Möglichkeit verlieren, sich und ihre Familien zu versorgen. Das eigene Konsumverhalten kritisch überdenken In einem Positionspapier befassen sich auch die Katholische Landvolkbewegung (KLB) im Erzbistum Köln und der Evangelische Dienst auf dem Lande (EDL) der Evangelischen Kirche im Rheinland mit dem Thema. KLB und EDL unterstützen die Grundsätze des UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter, und fordern: „Alle Landkäufe und -verkäufe müssen transparent und unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung abgewickelt werden.“ Die lokale Bevölkerung solle von den Investitionen nachhaltig profitieren. Und die Investoren und Regierungen „sollen auf landwirtschaftliche Produktionsweisen setzen, die die Umwelt schonen und die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen“. Soja, soweit das Auge reicht: Paraguay ist einer der völkerung bleibt aber kaum etwas übrig. Auch jeder Einzelne könne etwas tun: „Wir sollten unsere Ernährungsweisen und Warenimporte überprüfen, ob sie den Menschen in anderen Erdteilen ihre Existenzchancen nehmen beziehungsweise schmälern.“ Ähnlich mahnte auch der Misereor-Bischof, der Hamburger Erzbischof Werner Thissen, die Deutschen zum Welternährungstag im vergangenen Oktober zu einem bewussteren Konsumverhalten. „Wenn wir ein- oder zweimal die Woche auf Fleisch verzichten und uns nach Möglichkeit mit regional produzierten Produkten versorgen, tragen wir dazu bei, dass Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 größ der IM BLICKPUNKT „Menschen werden entwurzelt“ Misereor-Referentin über die Auswirkungen des Landraubs D as Thema Landraub hat an Brisanz zugenommen. Im Interview mit Almud Schricke erklärt Alicia Kolmans, Referentin für Welternährungsfragen beim Bischöflichen Hilfswerk Misereor, welche Auswirkungen der Landraub für die Bevölkerung hat. Warum hat das Thema Landraub in den vergangenen Jahren eine solche Brisanz bekommen? KOLMANS: Dass Großinvestitionen in Land getätigt wurden, hat es immer schon gegeben. Aber jetzt wird eine viel größere Fläche in Anspruch genommen. Die Nachfrage nach Agrarprodukten steigt enorm – durch das Bevölkerungswachstum, aber auch durch das Konsumverhalten sowie durch die Nutzung von Nah- Alicia Kolmans. (Foto: rungsmitteln für die Produktion von Agrarkraft- Michael Mondry stoffen. Land wird knapp / MISEREOR) und dadurch zunehmend auch als Anlage- und Spekulationsobjekt für den internationalen Finanzsektor interessant. Wenn sich an den globalen Produktions- und Konsumtrends nichts ändert, wird sich das Problem des Land Grabbings weiter verschärfen. Welche Konflikte löst der Landraub aus? größten Sojaexporteure der Welt. Für die eigene Be(Foto: Florian Kopp / MISEREOR) die Hungernden in der Welt eine größere Überlebenschance bekommen.“ Landwirtschaftliche Flächen als Spekulationsobjekt würden auch in Europa an Bedeutung gewinnen. „Zu befürchten ist, dass auch in Deutschland mehr Spekulations-Kapital in die Landwirtschaft fließt und dadurch die vorherrschenden bäuerlichen Strukturen unter zusätzlichen Anpassungsdruck geraten“, heißt es in der Resolution. Hierzu arbeiten KLB und EDL derzeit an einer gesonderten Stellungnahme. ALMUD SCHRICKE 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 KOLMANS: Die Landnutzungsrechte der Menschen werden nicht respektiert, ihr Recht auf Nahrung wird verletzt. Es kommt zu Vertreibungen, insbesondere in Afrika. Dort gibt es vielfach keine verbrieften Landrechte. Das Land gehört offiziell dem Staat, obwohl es durch die lokale Bevölkerung schon immer genutzt wird. Von heute auf morgen werden tausende Hektar Land verpachtet oder verkauft. Das führt zu Konflikten, weil die Menschen ihr Land verteidigen. Sie werden zwar manchmal umgesiedelt und entschädigt, dennoch geht ihnen etwas verloren. Sie werden entwurzelt. Deshalb ist die Anerkennung der traditionellen Nutzungsrechte so wichtig. Welche weiteren Auswirkungen hat der Landraub für die Bevölkerung vor Ort? KOLMANS: Durch Land Grabbing wird ein Agrarmodell verbreitet, das eine exportorientierte Landwirtschaft fördert – zum Beispiel der Anbau von Ölpalme und Zuckerrohr für die Produktion von Biokraftstoffen oder Soja für die Mast von Tieren. Die landwirtschaftlichen Flächen stehen nicht mehr für die Versorgung der lokalen Bevölkerung zur Verfügung, und es wird eine Landwirtschaft gefördert, die stark industrialisiert ist und mit wenigen Arbeitsplätzen auskommt. Dadurch werden Arbeitslosigkeit und Hunger verschärft. Welche Alternativen gibt es? KOLMANS: Im Grunde wären Landreformen notwendig, eine gerechte Umverteilung von Land, die Förderung einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft und die Priorisierung der lokalen Nahrungsmittelproduktion für den lokalen Bedarf. Auf der Konsumseite muss man unter anderem vom hohen globalen Energieverbrauch und der Förderung von Agrarkraftstoffen wegkommen sowie vom steigenden Fleischkonsum. Im vergangenen Jahr war das Land Grabbing ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit. Wie engagiert sich Misereor in dem Zusammenhang? KOLMANS: Die Menschen müssen über ihre Rechte informiert und dabei unterstützt werden, ihre Rechte durchzusetzen. Dafür arbeiten wir mit Partnern und Organisationen der lokalen Bevölkerung vor Ort zusammen. Auf der anderen Seite betreiben wir Lobbyarbeit bei der deutschen Regierung und den internationalen Organisationen. Wir treten für Instrumente ein, die das Land Grabbing einschränken und die dafür sorgen, dass ausländische Investitionen in Land und in die Landwirtschaft die Rechte von Kleinbauern nicht missachten. Ein wichtiges Dokument, das im vergangenen Jahr vom Komitee für Welternährungssicherung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, sind die „Freiwilligen Leitlinien für die verantwortungsvolle Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten, Fischgründen und Wäldern“, kurz „Voluntary Guidelines on Land“ genannt. Darin wird beispielsweise der Schutz traditioneller und legitimer Landrechte gefordert. Welche Rolle spielt beim Landraub der Kampf um Wasser? KOLMANS: Industrielle Landwirtschaft braucht viel Wasser. Schon jetzt werden 70 Prozent des Süßwassers, das weltweit zur Verfügung steht, von der Landwirtschaft konsumiert. Wenn Land abgezäunt wird, wird den Menschen vor Ort auch der Zugang zu Wasser erschwert. Land Grabbing geht mit Water Grabbing einher. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT LAMPEDUSA: POSITIVE REAKTIONEN IN ARABISCHER WELT. Papst Franziskus‘ Besuch bei Flüchtlingen auf der Mittelmeerinsel Lampedusa hat in der arabischen Welt positive Reaktionen hervorgerufen. „Die Geste des Papstes ist wunderbar und kommt genau zur richtigen Zeit“, sagte der marokkanische Journalist Aboubakr Jamai am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). VATIKAN-FINANZAUFSEHER WILL ABKOMMEN MIT EUROPÄISCHEN STAATEN. Die Finanzaufsicht des Vatikan verstärkt nach einem Zeitungsbericht ihre Bemühungen, mit den Ungereimtheiten bei der Vatikanbank IOR aufzuräumen. René Brülhart, Chef der Financial Intelligence Authority (FIA), sagte der „Welt“ am Dienstag, dass es in den nächsten Wochen bilaterale Abkommen mit mehreren größeren europäischen Ländern der G-20-Staaten geben werde. Mit den Abkommen solle die Zusammenarbeit bei der Aufklärung in Sachen Geldwäsche und Steuerhinterziehung intensiviert werden, heißt es. LANDESBISCHOF: NEUE ENZYKLIKA IST ZENTRALES DOKUMENT FÜR ÖKUMENE. Als ein „zentrales Dokument für den ökumenischen Dialog“ wertet der Braunschweiger evangelische Landesbischof Friedrich Weber die erste Enzyklika von Papst Franziskus über den Glauben. Das Schreiben mit dem Titel „Lumen fidei“ (Licht des Glaubens) mache deutlich, „wo und wie die verbindenden und divergierenden Linien theologisch verlaufen“, erklärte Weber, der Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist. Weber äußert sich „dankbar für die klare Beschreibung des Wesens des Glaubens und seiner Bedeutung für das Leben der Christen, die ebenso geläufige wie irrige Vorstellungen und Missverständnisse implizit korrigiert“. Er könne „diese theologisch profunde und präzise Beschreibung des Wesens des Glaubens aus lutherischer Sicht voll und ganz unterschreiben“. SPRUNGHAFTE ZUNAHME KATHOLISCHER BOOTSFLÜCHTLINGE AUS VIETNAM. Die Unterdrückung von Katholiken sowie der zunehmend harte Kurs gegen Bürgerrechtler in Vietnam hat die Zahl vietnamesischer Bootsflüchtlinge in Australien sprunghaft steigen lassen. Die Zahl der Bootsflüchtlinge ist in den ersten sechs Monaten im Vergleich zur Gesamtzahl vietnamesischer Flüchtlinge im vergangenen Jahr um das 30-fache gestiegen. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Bernardo Johannes Bahlmann, Bischof von Obidos, und Kinder segnen zum Schluss des Gottesdienstes die Gemeinde. Ende Juli kommt Papst Franziskus nach Brasilien in das größte katholisch geprägte Land der Erde, um am Weltjugendtag in Rio de Janeiro teilzunehmen. (Foto: KNA) Papst kommt zum Weltjugendtag 2,5 Millionen Teilnehmer in Rio de Janeiro erwartet VATIKANSTADT. In wenigen Tagen ist es soweit: Der Papst, der nach eigenem Bekunden nicht gerne reist, unternimmt seinen ersten Auslandsbesuch. Der führt Franziskus wie seinen Vorgänger Benedikt XVI. zum Weltjugendtag (WJT), zwar nicht in sein Heimatland, aber zumindest auf seinen Heimatkontinent: nach Rio de Janeiro vom 23. bis zum 28. Juli. Er reist so bescheiden, wie er im Vatikan lebt Die einwöchige Reise wird mit Spannung erwartet. Eines immerhin ist jetzt schon klar: Der neue Papst reist so bescheiden, wie er im vatikanischen Gästehaus lebt. Auf ein separates Bett im Flugzeug, wie es bislang bei Interkontinentalflügen für die Päpste vorbereitet wurde, verzichtet der 76-Jährige. Und auch der bislang größte Unsicherheitsfaktor, die zeitweilig schwierige politische Lage in Brasilien, scheint nach dem Abflauen der Massenproteste und dem Entgegenkommen der Regierung derzeit beruhigt. Zudem wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht: Statt eines privaten Sicherheitsunternehmens sollen nun 3000 Soldaten der brasilianischen Armee gemeinsam mit der Polizei den störungsfreien Ablauf des Abschlussgottesdienstes garantieren. Franziskus‘ Zusammenkunft mit Staatspräsidentin Dilma Rousseff, die zunächst eher als protokollarische Angelegenheit erschien, dürfte dennoch größeres Interesse hervorrufen. Zumal sich inzwischen herausgestellt hat, dass die tiefere Ursache der Proteste, die allgegenwärtige Korruption in der politischen und wirt- schaftlichen Klasse des Landes, auch vor dem Weltjugendtag nicht haltgemacht hat und sich erste Proteste gegen die öffentlichen Gelder für den WJT geregt haben. Seine erste große politische Rede, die er vor führenden Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Brasiliens hält, dürfte daher besonders aufmerksam verfolgt werden. Die Vorbereitungen für den Weltjugendtag sind unterdessen auf die Zielgerade gekommen. Die Eckdaten klingen eindrucksvoll. Mehrere Millionen Teilnehmer erwartet das Organisationskomitee zum Abschlussgottesdienst mit Franziskus, ebenso für die Tage zuvor. Rund 20 000 Jugendliche sind aus Europa gemeldet. Aus Deutschland werden etwa 1800 Gäste erwartet. Im Einsatz sind 84 000 freiwillige Helfer und mehr als 5500 Medienvertreter. Franziskus trifft die Jugendlichen erstmals an dem Ort, der hierzulande Inbegriff eines vermeintlich unbeschwerten Lebens aus Samba, Beach-Volleyball und Cocktailpartys ist: am Strand von Copacabana zu einer Willkommensfeier. Weiterer Höhepunkt sind ein Kreuzweg und eine Gebetswache mit dem Papst. Franziskus besucht Armenviertel der Stadt Vor der Zusammenkunft auf der Flaniermeile der Reichen und Schönen in Copacabana begibt sich der Papst in eines der Armenviertel von Rio, die Favela Varginha im Norden der Stadt. Zudem ist eine Begegnung mit jugendlichen Strafgefangenen vorgesehen sowie ein Tagesausflug zum Marienwallfahrtsort Aparecida. KL/KNA Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 ERZBISTUM aktuell Ein Traum ging in Erfüllung Schule bekommt Einradübungsplatz dank einer Erbschaft KÖLN. Mit einer Vorführung von Einradfahrerinnen und einer kleinen Tanz- und Akrobatikshow wurde jetzt der „erste Übungsplatz fürs Einradfahren weltweit“, so Pfarrer Franz Meurer, auf dem Gelände der Katholischen Grundschule in Köln-Vingst eingeweiht. Damit ging für viele Kinder und für die Motopädin und Physiotherapeutin Ilona Halbe, die seit Jahren ehrenamtlich mit Tanzgruppen und Einradgruppen in dem Viertel arbeitet, ein Traum in Erfüllung. „Musik und Bewegung fördern Kinder enorm, auch in Bezug auf die Hirnentwicklung. Deshalb ist es gerade in unserem Viertel so wichtig, dass die Kinder motiviert werden und Spaß an der Musik und der Bewegung bekommen“, so Ilona Halbe. Umso schöner sei es, dass es jetzt einen Übungsplatz mit „sturzfreundlichem“ Tartanbelag und Geländern zum Festhalten gebe. Für alle Kinder des Viertels Der Platz wird nicht nur von Schulkindern genutzt, sondern er steht nach Absprache allen Kindern des Viertels zur Verfügung. Dass es in den Kölner Stadtteilen Höhenberg und Vingst ein hohes Engagement vieler Ehren- amtlicher zugunsten der Menschen in den Problemstadtteilen gibt, ist inzwischen bekannt. Erbe und Spende machten Anlage möglich Nicht zuletzt ist das das Verdienst von Pfarrer Franz Meurer, der es versteht, Menschen anzusprechen und zu begeistern. Doch ehrenamtliches Engagement alleine reicht nicht immer, um die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Manchmal wird auch Geld benötigt, um lang anstehende Projekte zu verwirklichen. „Die Anlage des Übungsplatzes wurde nur möglich, weil wir dafür 70 000 Euro aus dem Erbe der verstorbenen Frau Maria Porath erhalten haben. Weil Frau Porath als Säuglingskrankenschwester Kinder liebte, stellte der ungenannte Testamentsvollstrecker das Geld zur Verfügung. Auch eine ansässige Computerfirma sei von der Sinnhaftigkeit des Projektes überzeugt gewesen und habe den fehlenden Restbetrag gespendet“, so Franz Meurer. „Wir müssen Menschen von einer Idee begeistern. Dann kann mal viel erreichen“, ist der Pfarrer überzeugt. ROBERT BOECKER Sag niemals nie WIPPERFÜRTH. „Man soll nie nie sagen“, so äußerte sich Willibert Pauels gegenüber der Kirchenzeitung zur Meldung einer Kölner Boulevard-Zeitung „Willibert Pauels: Nie mehr Karneval“. Richtig sei, dass sein Lebensmittelpunkt jetzt wieder die Kirche sei. Pauels ist Diakon zur besonderen Verfügung von Kreisdechant Christoph Bersch im Oberbergischen. Der große Karneval, also Willibert Pauels mit Pappnas, Diakon im Ober- das seien 17 gute bergischen: Wil- Jahre für ihn gewelibert Pauels. sen. Und die Kol(Foto: PA) legen aus diesen Tagen vermisse er schon, gesteht Pauels. „Aber nicht die große Bühne.“ Sein Talent, die Menschen auf humorige Weise mit der frohen Botschaft des Glaubens anzusprechen, wolle er aber nicht „vergraben“, sondern in für ihn gesunden Dosierungen einsetzen. Wie dies im Konkreten im Oberbergischen Kreisdekanat aussehen werde, soll in diesen Tagen besprochen werden. PA Aktion Dreikönigssingen wird in Köln eröffnet Keine Angst vor Stürzen brauchen die jungen Athletinnen, die sich artistisch auf dem Einrad fortbewegen, auf dem neuen, weichen Tartanplatz zu haben. (Foto: Boecker) 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 KÖLN. 4000 Sternsinger werden am Montag, 30. Dezember, zur bundesweiten Eröffnung der 56. Aktion Dreikönigssingen in Köln erwartet. Die Mädchen und Jungen werden aus dem gesamten Erzbistum anreisen. Auch Gäste aus den Nachbarbistümern und aus weiteren Teilen Deutschlands werden mit dabei sein. Die Erzdiözese Köln ist nach 1990 und 2005 zum dritten Mal Gastgeber einer Aktionseröffnung der Sternsinger, die jährlich wechselnd ein anderes Bistum ausrichtet. Geplant sind in der Domstadt unter anderem ein festlicher Gottesdienst mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner im Kölner Dom und eine bunte Veranstaltung im Staatenhaus der Kölner Messe. Dort werden die Königinnen und Könige ein Bühnenprogramm erleben und sich in Workshops passend zum Leitwort „Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit“ mit den Aktionsinhalten auseinandersetzen. PEK www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Provinzialversammlung der Legionäre Christi Katholiken im Erzbistum Köln spenden 607 000 Euro für die Diaspora BAD MÜNSTEREIFEL. 22 Ordensleute aus elf Ländern trafen sich vor kurzem bei der Provinzialversammlung der Legionäre Christi in deren Noviziat in Bad Münstereifel. Von den teilnehmenden Priestern aus der Ordensprovinz West- und Mitteleuropa wirken zehn zurzeit in Deutschland, zwei in Polen, drei in Frankreich, zwei in den Niederlanden, drei in Irland, einer in Österreich und einer in Ungarn. Gemeinsam gingen die Ordensleute den neuen Entwurf der überarbeiteten Konstitutionen (Ordensregel) durch. Sie berieten dabei über die Ziele der Kongregation, den Lebensstil der Mitglieder, deren Gelübde, die Ausbildung der Mitglieder sowie die Leitungsstrukturen. „Wir sollen in diesen Tagen tiefer erkennen, was Gott von uns will“, formulierte Ordensprovinzial Pater Andreas Schöggl LC zu Beginn der Sitzungen. KÖLN. 607 000 Euro spendeten die Katholiken im Erzbistum Köln im Jahr 2012 in Kollekten und Einzelspenden für die Diaspora. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken hervor. Bundesweit nahm das Diaspora-Hilfswerk im vergangenen Jahr 14,1 Millionen Euro an Spenden, Kollekten, Vermächtnissen und Erträgen ein. Das Bonifatiuswerk unterstützt katholische Christen, die in Nordund Ostdeutschland, in Nordeuropa und dem Baltikum in einer Minderheitensituation ihren Glauben leben. Bei der traditionellen Kollekte zum Diaspora-Sonntag wurden im Erzbistum Köln rund 233 000 Euro gesammelt. Erstkommunionkinder und Firmbewerber der Erzdiözese sammelten knapp 111 000 Euro und 36 500 Euro für ihre Altersgenossen in der Diaspora. Mit 53 000 Euro förderte die DiasporaKinderhilfe des Bonifatiuswerkes Projekte für die Diaspora, die von katholischen Verbänden und Gemeinden im Bereich des Erzbistums Köln ausgehen. Im vergangenen Jahr förderte das Bonifatiuswerk insgesamt 924 Projekte in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum. Fast 11 Millionen Euro wurden an Projektpartner weitergegeben und in die religiöse Bildungsarbeit investiert. In Deutschland konnten Projekte mit 5,8 Millionen Euro gefördert werden. Nach Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island gingen insgesamt 1,9 Millionen Euro und nach Estland und Lettland rund 540 000 Euro. >> www.bonifatiuswerk.de Chinesische Teekannen und Lebensmitteltafeln Caritas möchte mit Kunstprojekt „Erbarmen als soziale Form“ zum Austausch anregen KÖLN. „Die einzige Möglichkeit, Überlegenheit wie Unterordnung zu vermeiden, ist die Verweigerung zu geben oder zu nehmen.“ So ist es Blau auf Weiß auf dem 60 mal 75 Zentimeter großen Emailleschild zu lesen, das seit vergangener Woche an der Ge- bäudefassade des Diözesan-Caritasverbandes in der Georgstraße 18 hängt. Der Spruch ist einer von vieren, die Künstler Reinhard Matz unter die Überschrift „Geben und Nehmen und Tauschen – Chinesische Teekannensprüche“ gestellt hat. Entwickelt wurde die Arbeit für das Kunstprojekt „Erbarmen als soziale Form“, einer auf zwei Jahre angelegten Aktion des Diözesan-Caritasverbandes in Zusammenarbeit mit Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln. „,Erbarmen als soziale Form‘ möchte zum Austausch anregen über existenzunterstützende Angebote wie Tafeln oder Kleiderkammern“, erklärt Kurator Dr. Johannes Stahl. „Reinhard Matz‘ ,Sprüche‘ tun dies, indem sie eher verschlungen die komplexen gegenseitigen Verhältnisse von Geben und Nehmen thematisieren.“ Wechselwirkungen von Schildern und Orten Der knappe und nüchterne Einsatz von Sprache ist charakteristisch für die Arbeiten des Künstlers Reinhard Matz. Hier montiert er seine Arbeit „Chinesische Teekannensprüche, 2013“ an der Gebäudefassade des Diözesan-Caritasverbandes. (Foto: Becker) 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Da der Künstler auf eine langfristige Wirkung dieser Sätze ziele, liege ein besonderer Akzent auf deren Platzierung. „Die Orte der Anbringung dieser Arbeit erzeugen Wechselwirkungen sowohl mit den Schildern selbst als auch untereinander“, erklärt Stahl. Vergangene Woche wurden außer in der Georgstraße Emailleschilder montiert am Jugendbüro der Caritas Köln in der Venloer Straße, an St. Aposteln und bei IN VIA in der Stolzestraße. Weitere Installationen beim Sozialdienst katholischer Frauen im Mauritiussteinweg und bei der Pax-Bank in der Christophstraße sind geplant. „Erste Publikumsreaktionen zeigen, dass mit diesen Thesen und ihrer Form wirklich eingehende Dialoge angeregt werden“, freut sich Kurator Stahl. KB >> www.erbarmen-als-soziale-form.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 ERZBISTUM aktuell „Wir tun jetzt alles Menschenmögliche“ Erzbistum präsentiert Zwischenbilanz in Sachen Prävention KÖLN. „Wir haben aus den Vorfällen gelernt, und wir haben die entsprechenden Konsequenzen gezogen“, sagte Generalvikar Dr. Stefan Heße vergangene Woche bei einem Pressegespräch zum Thema „Prävention im Erzbistum Köln“. „Wir tun jetzt alles Menschenmögliche. Denn ich bin der Überzeugung, nur so können wir auch verlorenes Vertrauen langsam aber sicher zurückgewinnen.“ Auf die im Jahr 2010 bekannt gewordenen Missbrauchsfälle hat das Erzbistum Köln unter anderem mit einer Präventionsordnung reagiert, die vor gut zwei Jahren in Kraft getreten ist. Mit deren Umsetzung ist der Präventionsbeauftragte Oliver Vogt betraut, dessen Stelle direkt dem Generalvikar zugeordnet ist. „Sie mögen daraus ersehen, dass das Thema Prävention bei uns Chefsache ist“, erklärte Heße. Das Generalvikariat habe sich 20 000 erweiterte Führungszeugnisse vorlegen lassen und in einem Fall arbeitsrechtliche Konsequenzen aus einem Eintrag gezogen. Ein Schulungsprogramm wurde entwickelt und mit der Umsetzung begonnen. Seit September 2012 gab es etwa 1000 Veranstaltungen, in denen um die 24 000 Teilnehmer geschult wurden. „Die Schulungen vermitteln umfangreiche Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“, sagte Generalvikar Heße. „Denn Wissen schafft Sicherheit, und Sicherheit ist unser Ziel.“ Bei den hauptamtlich Tätigen – Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeite- Eines der Motive der Informationsbroschüre, die die Stabsstelle Prävention herausgegeben hat und die im Internet kostenlos herunterzuladen ist. rinnen und Mitarbeiter im Generalvikariat, im pastoralen Dienst und den so genannten Folgediensten (Küster, Organisten etc.) – seien inzwischen an die 65 Prozent geschult, erklärte der Präventionsbeauftragte Vogt. Er hofft, bis Ende des Jahres bei den Hauptamtlichen die 100 Prozent zu erreichen. Die Zahl der Ehrenamtlichen in den Gemeinden – Leitern von Jugendgruppen etwa oder Bibliotheksmitarbeiterinnen – sei schwerer zu beziffern. „Manche Seelsorgebereiche sind da schon sehr weit, in anderen besteht noch Nachholbedarf“, so Vogt. Schon jetzt mache sich aber die flächendeckende Sensibilisierung für das Thema bemerkbar in einer gestiegenen Anzahl von Anfragen an die Stabsstelle Prävention. „Viele Menschen sind noch unsicher, aber allein, dass sie wissen, dass sie sich bei uns Rat holen können, ist schon ein Erfolg“, so Vogt. So lautet seine Zwischenbilanz insgesamt: „Wir sind auf einem guten Weg. Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir haben schon viel geleistet.“ KATHRIN BECKER >> www.praevention-erzbistum-koeln.de Sternensegen für den Dom Die ersten 60 Sterne mit Stifternamen wurden verlegt KÖLN. Eine Spendenaktion der Kulturstiftung Kölner Dom lässt vor dem Gotteshaus einen „Sternenteppich“ zugunsten der dauerhaften Finanzierung des musikalischen und kulturellen Angebots am Dom entstehen. Am Freitag wurden vor dem Nordportal die ersten 60 verlegten Sterne gesegnet. Zuvor hatten die Stifterinnen und Stifter im Hochchor der Kathedrale ihre Stiftungsurkunden überreicht bekommen. Insgesamt sollen es 11 000 Sterne werden. Dompropst Norbert Feldhoff dankte den Stiftern: „Sie haben den Mut gehabt und sind Bahnbrecher gewesen.“ Er hoffe, dass viele dem Beispiel folgten. Bei dem Spendenprojekt „11 000 Sterne für den Kölner Dom“ können Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen einen Stern erwerben, der mit ihrem Namen versehen vor dem Nordportal des Doms in den Boden eingelassen wird. Kleine Sterne aus Bronze kosten 5000 Euro, große aus Basaltstein gibt es ab 11 000 Euro. RB/KNA 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Sie sind glücklich, dass die ersten Sterne verlegt sind: Kulturstiftungs-Vorsitzende Monika Piel, Stiftungsvorstand Alexander Wüerst (rechts) und Dompropst Dr. Norbert Feldhoff. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BÜCHER Der fremde Gast Spannung und Humor Katzentisch Karen und Wolf, das Ehepaar Lenowsky, Inga und Marius, Rebecca und Felix. Die einen sind erst kurz verheiratet und die anderen im Rentenalter, das dritte Paar lebt in einer gescheiterten Ehe mit zwei Kindern und das letzte Paar ist durch einen Schicksalsschlag getrennt worden. Vier Paare wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch stehen sie auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang. Während zeitgleich in Deutschland ein Ehepaar ermordet wird, passieren in Südfrankreich unheimliche Dinge. Die Ereignisse sind auf eine skurrile Weise verbunden. Was hat der Mord mit dem Verschwinden eines Ehemannes zu tun und warum führen die Spuren in die Vergangenheit eines jeden Einzelnen? Es geht um menschliche Gefühle und erschütternde Schicksale, die die Ereignisse antreiben. Charlotte Link schafft es, in diesem Buch vier unterschiedliche Geschichten immer mehr miteinander zu verbinden ohne an Spannung zu verlieren. Ein fesselndes Buch, das ganz sicher durchgelesen wird. ANNETTE BÄCHLER Für unbeschwerte Sommer-Lesestunden: „Wir fangen gerade erst an” ist der Titel des Romans der schwedischen Autorin Catharina IngelmanSundberg. Darin beschreibt sie die Abenteuer von fünf liebenswerten Senioren, die unglücklicherweise in einem wenig heimeligen Altersheim untergekommen sind. Schlechtes Essen, schmutzige Unterkunft, keinerlei Abwechslung. Da kommt den fünf eine verwegene Idee: In einem Gefängnis, so sind sie überzeugt, müsse es viel besser sein als in ihrem Heim – geregelte Mahlzeiten, Menüwahl, Tagesprogramm... Also beschließen sie, ein Verbrechen zu begehen, um ans Ziel ihrer Träume zu kommen. Doch das ist viel schwieriger, als es die rüstige Seniorengang gedacht hätte. ANNETTE STOLZ „Wir sitzen offenbar am Katzentisch“, sagte die Frau, die als Miss Laqueti angesprochen wurde. „Wir haben den unattraktivsten Tisch bekommen.“ – Von Ceylon (Sri Lanka) aus startet Anfang der 1950erJahre das Passagierschiff „Oronsay“ zu einer dreiwöchigen Überfahrt nach England. An Bord: drei allein reisende Jungen, darunter der elfjährige Erzähler Michael, genannt Mynah. Er freundet sich mit dem stillen Ramadhin und dem draufgängerischen Cassius an. Zu dritt erkunden sie das Schiff und die schillernde Gesellschaft der Reisenden an Bord. Während der Mahlzeiten sitzen die Jungen am Katzentisch, der so unattraktiv aber gar nicht ist. Denn dort sitzen „verschiedene interessante Erwachsene“, die die Neugier der Jungen wecken: ein Schiffsabwracker, ein Bar-Pianist und ein Botaniker, der im Laderaum des Schiffs einen Garten mit Rausch- und Giftpflanzen mitführt. Charlotte Link, Der fremde Gast. Blanvalet Verlag. ISBN: 978-3442379279, 9,99 Euro. Zerbrechlich Auf einem kleinen Bahnhof vor einer längeren Zugreise: Und ich habe mein Buch vergessen. Eine mittlere Katastrophe! Ich eilte zum Kiosk und finde nur ein Buch, das für mich in Frage kommt. Ein Glücksfall, ein Schmöker von 622 Seiten, die ich mit Spannung lese. Ein 6-jähriges Mädchen ist mit der Glasknochen-Krankheit auf die Welt gekommen. Schon im Mutterleib hatte sie erste Knochenbrüche, es werden im Laufe ihres kurzen Lebens über 60 sein. Von ihrer Familie – Vater, Mutter, Schwester – wird sie geliebt und behütet. Eines Tages beschließt ihre Mutter, ihre Ärztin und zugleich beste Freundin auf „ungewollte Geburt” zu verklagen. (Der Roman spielt in Amerika.) Sie hofft, den Prozess zu gewinnen und mit dem Geld,ihrem Kind alle Hilfsmittel, die ihm das Leben erträglicher machen, kaufen zu können. Ein berührender, spannender Roman, ideal für die Ferien. DORIS TROMPERTZ Jodi Picoult, Zerbrechlich. Roman. 622 Seiten. Bastei Lübbe Verlag. ISBN 978-3-49416698-0. 9,99 Euro. Catharina IngelmannSundberg, Wir fangen gerade erst an. S. Fischer Verlag Frankfurt. 416 Seiten. ISBN 978-3-65100060-5. 14,99 Euro. Mehr als eine Zahl Sind die 7 Tage der Schöpfung wörtlich zu nehmen, werden wirklich am Ende der Zeiten nur 144 000 Menschen gerettet und was verbirgt sich hinter 666 in der Apokalypse? Zahlen haben Menschen schon immer fasziniert. Sie dienen eigentlich dazu, „sich in der Welt zurechtzufinden, die Welt und ihre Gegenstände zu messen und zu wiegen, die Welt zu erobern“, schreibt Jürgen Werlitz. Doch der Professor für Alttestamentliche Wissenschaft ist auch begeistert von der Macht der Symbolik der zahlreichen Zahlen in der Bibel. Es ist ein Vergnügen, ihm bei „der Schatzsuche“ zu folgen. Werlitz versteht es, die Spannung zwischen Zahlenverständnis und Zahlengeheimnis zu halten. Mit Humor widmet er sich dem Code „666“ und beweist, dass Luther, Gerhard Schröder, Helmut Kohl sowie Edmund Stoiber je eine Lösung sind. Auch in Sachen Bibelcode zeigt er, dass dieser nicht so ernst genommen werden muss. Am Ende liefert er ein ausführliches Kompendium heiliger Zahlen. Er ist überzeugt, Zahlen sind durch Gott geschaffen, um seine Schöpfung zu verstehen. SIEGBERT KLEIN Das sollten Sie lesen! Buchempfehlungen der Redaktion Jürgen Werlitz, Das Geheimnis der heiligen Zahlen. Ein Schlüssel zu den Rätseln der Bibel. 320 Seiten. Marixverlag. ISBN 9783937715353. 9,95 Euro. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 BÜCHER Das Buch enthält einen Hauch von Exotik und Abenteuer. ALMUD SCHRICKE Michael Ondaatje, Katzentisch. 301 Seiten. Carl Hanser Verlag. ISBN 978-3-446-23858-9. 19,90 Euro. Jud Süß Wenn die Lektüre im Urlaub mal etwas ernsthafter ausfallen darf, kann man zu Lion Feuchtwangers „Jud Süß” greifen. Der Zeitgenosse von Thomas Mann gilt als der „Neuerfinder” des historischen Romans in Deutschland bis zu seiner Flucht vor den Nazis 1933. In dem Buch „Jud Süß” von 1925 greift er die Lebensgeschichte des Finanzexperten Joseph Süßkind Oppenheimer (1698 bis 1738) auf. Er stellte sich in den Dienst des katholischen Herzogs Karl Alexander von Württemberg, wurde sein unverzichtbarer „Finanzrat” und geriet damit in Gegensatz zu den pietistischen Landesständen des protestantischen Württemberg. Nach dem Tod des Herzogs gerät Süß in die Klauen der Landesstände und wird auch aus antisemitischen Motiven zum Tode verurteilt. Feuchtwan- gers „Jud Süß” steht im Gegensatz zu der filmischen Adaption der Geschichte durch die Nazis. Feuchtwanger, der jüdisch-orthodox aufwuchs, nimmt sich dichterische Freiheiten. Das Drama überzeugt durch die Zeichnung der Charaktere, beispielsweise bei der Darstellung politischer Machtspiele. Feuchtwanger überschreitet aber auch das Genre des historischen Romans und schafft so zeitlose große Literatur. BERNHARD RASPELS Lion Feuchtwanger, Jud Süß. Aufbau-TB. 540 Seiten. ISBN 978-3-746-65622-9. 9,99 Euro. Bilderkrieger „Vorsicht. Für Kinder nicht geeignet“ stand groß auf der Verpackung des Buches, das ich Ihnen sehr empfehle. „Bilderkrieger“ hat Michael Kamber sein fast 300 Seiten starkes Interview-Buch betitelt. Bilderkrieger, das sind jene Frauen und Männer, die in den Kriegsgebieten überall auf der Welt mit der Fotokamera sehr nah, oft zu nah, am schrecklichen Kriegsgeschehen dabei sind. Es sind jene Frauen und Männer, die für ein „gutes“ Foto immer wieder ihr Leben aufs Spiel setzen und auch dafür sterben. Dass erschütternde Kriegsfotos oft eine größere friedensstiftende Wirkung haben als endlose Diplomatenrunden, weiß man spätestens seit dem Vietnamkrieg. Der Buchautor, ein vielfach ausgezeichneter Kriegsfotograf, hat Gespräche mit Kollegen gesammelt. Darin geht es um die Motive, die Ängste, die Entbehrungen der Fotografen und den Zynismus der Medienwelt. „Es ist ein Buch von jenen, die alles riskieren, um uns die Augen zu öffenen“, schreibt der Autor. Gut ist, dass das Buch nur wenige Fotos enthält. ROBERT BOECKER Michael Kamber, Bilderkrieger. Ankerherz Verlag. ISBN 978-3-940138-44-6, 29,90 Euro. Erstaunliche Talente Ich gebe zu: Schon der erste Satz des Klappentextes hat mich für das Buch „Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers“ eingenommen. „Regel Nummer Eins für Schildkrötenbesitzer: Halte eine Schildkröte niemals für tot“, heißt es da. Und weiter: „Audrey Flowers vertritt diese optimistische Haltung nicht nur im Blick auf ihre Schildkröte Winnifred.“ Das ist insofern bedeutsam, als Audrey mit der Nach- 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 richt konfrontiert wird, dass ihr Vater bei einem Unfall schwer verletzt wurde. Trotz Flugangst macht sie sich auf den Weg nach Hause. Als sie ankommt, lebt ihr Vater nicht mehr. In der Folge erlebt der Leser mit, wie Audrey mit diesem Verlust klarkommt. Dabei handelt es sich aber nicht um „schwere Kost“, denn Audrey sieht die Welt … nun, mit etwas anderen Augen. Man muss kein Schildkrötenbesitzer sein, um dieses Buch und seine Heldin zu lieben. Allerdings sollte man offen sein für Skurrilitäten wie einen Onkel, dessen einer Arm gut dreißig Zentimeter länger ist als der andere, und ja, für eine Schildkröte, die Shakespeare liest, und in einzelnen Abschnitten des Buches auch selbst mal das Wort ergreift. Das alles mag abgedreht klingen, aber was mir an diesem Buch so besonders gefallen hat, ist: Letztlich ist das Leben doch auch wirklich skurril! KATHRIN BECKER Jessica Grant, Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers. Goldmann Verlag, Taschenbuch. 496 Seiten. ISBN 978-3-442-47665-7. 9,99 Euro. Gäste und Feste „Ich lade gern mir Gäste ein“, diese Zeile aus Johann Strauß‘ „Fledermaus“ galt für all die Frauen, die Claudia Lanfranconi in ihrem Buch „Legendäre Gastgeberinnen und ihre Feste“ beschreibt. Die Damen selbst würden mit ihren Biografien Bücherregale füllen, aber der Aspekt, ihre Feste und Gäste einmal unter die Lupe zu nehmen, ist überaus reizvoll. Sicher sind dem einen oder anderen Luisa Casati, Diana Vreeland oder Dorothy Draper bisher unbekannt. Aber von Marianne Fürstin zu SaynWittgenstein, Marie-Hélène de Rothschild und erst recht Jackie Kennedy hat man schon gehört. Sie alle waren oder sind herausragende Persönlichkeiten, ihre Feste legendär und Einladungen dazu wie ein Ritterschlag. Der Leser wird erfahren, dass es für ein gelungenes Fest neben gutem Essen vor allem auf die besondere Mischung der Gäste und ihre Platzierung am Tisch ankommt. Mich hat das Buch nicht nur gut unterhalten, sondern vor allem Lust gemacht, nach den Sommerferien auch mal wieder Gäste einzuladen. HELMUT PATHE Claudia Lanfranconi, Legendäre Gastgeberinnen und ihre Feste. 144 Seiten, 150 Abbildungen. E. Sandmann Verlag, ISBN 978-3938045-69-5. 29,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 LITURGIE UND GLAUBE LITURGIE Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen Reihe I Stundengebet: Vierte Woche Sonntag, 16. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Gen 18,1-10a; L 2 : Kol 1,24-28; Ev: Lk 10,38-42. Montag, hl. Maria Magdalena: L: Hld 3,1-4a oder 2 Kor 5,14-20; Ev: Joh 20,1-2.11-18. Dienstag, hl. Apollinaris, Übertragung der Reliquien der Heiligen Drei Könige: L Ex 14,1 15,1; Ev: Mt 12,46-50. In Düsseldorf: L 1: Ez 34,11-16; L 2: 2 Petr 5,1-4; Ev: Lk 22,24-30. In Köln: L: Jes 60,1-6; Ev: 2,1-12. Mittwoch, hl. Christophorus: L 1: Ex 16,1-5.915; Ev: Mt 13,1-9. Donnerstag, hl. Jakobus: L 2 Kor 4,7-15; Ev: Mt 20,20-28. Freitag, hl. Joachim und hl. Anna, Eltern der Gottesmutter Maria: L Ex 20,1-17; Ev: Mt 13,18-23; oder vom Fest L: Sir 44,1.10-15 oder Spr 31,10-13.19-20.30-31; Ev: Mt 13,16-17. Samstag, hl. Birgitta von Schweden, Patronin Europas: L: Gal 2,19-20; Ev: Joh 15,1-8. Stundengebet: Erste Woche Sonntag, 17. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Gen 18,20-32; L 2: Kol 2,12-14; Ev: Lk 11,1-13. Montag, hl. Marta von Betanien: L: 1 Joh 4,716; Ev: Joh 11,19-27 oder Lk 10,38-42. Dienstag, hl. Petrus Chrysologus: L: Ex 33,711; 34,4b.5-9.28; Ev: Mt 13,36-43. Mittwoch, hl. Ignatius von Loyola: L: Ex 34,29-35; Ev: Mt 13,44-46. Donnerstag, hl. Alfons Maria von Liguori: L: Ex 40,16-21.34-38; Ev: Mt 13,47-52. Freitag, hl. Petrus Julianus Eymard: L: Lev 23,1.4-11.15-16.27.34b-37; Ev: Mt 13,54-58. Samstag: L: Lev 25,1.8-17; Ev: Mt 14,1-12. Dienstag, 30. Juli, Sterbetag von Kardinal Fischer: die 8-Uhr-Messe wird in der Krypta gefeiert. Donnerstag, 1. August: 18.30 Uhr Messe besonderes Gebet um geistliche Berufe. Freitag, 2. August, Sterbetag von Erzbischof Spiegel: die 8-Uhr-Messe wird in der Krypta gefeiert. Beichte: werktags von 7.45 bis 9 Uhr, samstags zusätzlich 14 bis 18 Uhr. liche Berufe: 17.30 Uhr eucharistische Anbetung und Vesper in der Pfarrkirche. 19 Uhr Wallfahrt nach Feierabend (Marienberg). Freitag, 2. August: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. Beichte: täglich 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr. Eucharistische Anbetung in der Krypta täglich von 11 bis 18 Uhr. Wallfahrtskirche Neviges Altenberger Dom Samstags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 19 Uhr Messe in polnischer Sprache. Sonntags: 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. 18.15 Uhr Vesper. Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper. Dienstags: 19.30 Uhr Gebetskreis. Mittwochs: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. Donnerstag, 25. Juli: keine Messe um 6.45 Uhr. 19 Uhr Rosenkranz (Treffpunkt am Eingang des Marienberges). 19.30 Uhr Messe in der Marienbergkapelle. Sonntag, 28. Juli, Mutter-Anna-Wallfahrt der Schlesier: 9.30 Uhr Hochamt mit Abt em. Gregor Ulrich Henckel von Donnersmarck, Stift Heiligenkreuz; anschließend Fest der Begegnung auf dem Pilgerplatz. 14.15 Uhr Rosenkranz. 15.00 Uhr Schlesische Marienfeier. Donnerstag, 1. August, Gebetstag um geist- Samstags: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Messe. Sonntags: 7 Uhr Frühmesse. 10.30 Uhr Hochamt. 11.45 Uhr Konzert. 17.15 Uhr Abendmesse, anschließend Vesper. Dienstags bis Freitags: 7 Uhr Laudes und Messe. Dienstags: 16 Uhr Vesper. Mittwochs: 19 Uhr Abendmesse. Donnerstags: 20 Uhr Konzert. Freitags: 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizé-Gebet (19. Juli). Orgelfeierstunde im Dom Dienstag, 23. Juli: 20 Uhr Orgelfeierstunde mit Hans-Jürgen Kaiser, Fulda. Dienstag, 30. Juli: 20 Uhr Orgelfeierstunde mit Domorganist Winfried Bönig. Gottesdienste Kölner Dom Samstag, 20. Juli: 18.30 Uhr Vorabendmesse. 18 bis 24 Uhr Nightfever – Jugend im Dom. Sonntags: 7, 8, 9, 12, 17 19 Uhr Messe. 10 Uhr Kapitelsamt. 18 Uhr Andacht. An den Werktagen: 6.30, 7.15, 8, 9 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Andacht. 18.30 Uhr Messe. Dienstag, 23. Juli, Übertragung der Gebeine der Hl. Dreikönige: alle Messen werden am Hochaltar gefeiert. Samstag, 27. Juli: 18.30 Uhr Vorabendmesse. Sonntag, 28. Juli: 10 Uhr Kapitelsamt in lateinischer Sprache. Domorganist Professor Winfried Bönig an der Domorgel. Am Dienstag, 30. Juli, wird er die Orgelfeierstunde musikalisch mit Werken von Dupre, von Kerll und Liszt gestalten. (Foto: Bkr) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 SONNTAG 16. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: In jenen Tagen erschien der Herr Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, und ihr könnt dann nach einer kleinen Stärkung weitergehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast. Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an, und backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor. Er wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen. Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach der Herr: In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Gen 18,1-10a ZWEITE LESUNG: Ich freue mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt. Ich diene der Kirche durch das Amt, das Gott mir übertragen hat, damit ich euch das Wort Gottes in seiner Fülle verkündige, jenes Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war. Jetzt wurde es seinen Heiligen offenbart; Gott wollte ihnen zeigen, wie reich und herrlich dieses Geheimnis unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit. Ihn verkündigen wir; wir ermahnen jeden Menschen und belehren jeden mit aller Weisheit, um dadurch alle in der Gemeinschaft mit Christus vollkommen zu machen. Kol 1,24-28 EVANGELIUM: In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf, und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden. Lk 10,38-42 In Ruhe die Worte des Herrn bedenken I ch erinnere mich noch gut an Es geht also nicht darum, meine Kindheit, als meine ElAktion und Kontemplation getern mit mir häufig zu Besuch geneinander auszuspielen! Wir bei Verwandten gefahren sind, müssen uns nur immer wieder die in einer anderen Stadt wohnklar machen, wann für uns das ten. Eine Verwandte war eine toleine dran ist und wann das anle Gastgeberin. Sie versorgte uns dere. Immer wieder, ganz besonbei unseren Besuchen in hervorders an jedem Sonntag, sind wir ragender Weise. Sie kochte uns eingeladen, uns mit Maria dem etwas Leckeres, sorgte dafür, Herrn zu Füßen zu setzen, sein dass unsere Gläser niemals leer Wort zu hören und ihm wirklich wurden, servierte Kaffee und zu begegnen, um dann im Alltag Kuchen, trug auf und räumte ab das, was wir von seinem Wort und vieles mehr. Und besonders verstanden haben, in die Tat umgut sind mir noch die Gespräche zusetzen. Und vielleicht ist auch auf den Rückfahrten im Auto die jetzt beginnende Ferien- und in Erinnerung, bei denen mein Urlaubszeit für uns alle eine Vater oft bedauerte: „Schade, Chance, die Begegnung mit dem jetzt konnten wir uns kaum mit Herrn zu suchen, in der Bibel zu ihr unterhalten, weil sie sich so lesen und in Ruhe sein Wort zu viel Arbeit mit uns gemacht hat. Die biblische Szene des Evangeliums – links unten Maria, rechts Marta mit bedenken, um dann neu gestärkt Muss man bei Besuchen eigent- dem Teller – hat den mittelalterlichen Schnitz-Künstler zu dieser Arbeit ange- in das zweite Halbjahr 2013 zu lich immer etwas essen? Kann regt. „Maria hat das Bessere gewählt“ ist am Tisch zu lesen. (Foto: Raspels) starten. TOBIAS HOPMANN man nicht einfach nur in Ruhe zusammensitzen und miteinander sprechen?“ aus eine grundsätzliche Präferenz der KontemDiese Gespräche im Auto fallen mir immer plation und eine Geringschätzung der Aktion, Unser Autor, Domvikar Tobiwieder ein, wenn ich das Evangelium vom Be- des Handelns herauslesen würden. Das wird as Hopmann, ist Zeremonisuch Jesu bei Marta und Maria lese. Was ist schon deutlich, wenn wir schauen, in welchem ar an der Hohen Domkirche wichtiger? Die Arbeit und das Sorgen für den Zusammenhang die Erzählung steht. Unmitin Köln sowie Schulseelsorger Anderen? Oder einfach das Dasein und Zuhö- telbar vor dem Bericht vom Besuch Jesu bei an der Erzbischöflichen Liebren? Auf den ersten Blick scheint das Evange- Marta und Maria steht die Beispielerzählung frauenschule und an der Köllium hier ein Gegensatzpaar aufzubauen: Akti- vom barmherzigen Samariter, die wir am letzner Domsingschule in Kölnon auf der einen Seite (Marta) und Kontemp- ten Sonntag gehört haben. Und diese endet mit Lindenthal. lation auf der anderen Seite (Maria). Aber wir dem Aufruf Jesu zur Aktion: „Geh und handle würden Jesus missverstehen, wenn wir hier- genauso!“ (Lk 10,37). 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Die leuchtende Farbenpracht des Sommers ist wie ein Lob der Schöpfung Gottes. (Fotos: Raspels) Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung Lieder aus dem Gotteslob: „Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus“ E in richtiges Sommerlied! Ich singe es auch oft in den Ferien auf dem Fahrrad leise vor mich hin. Beim Anstimmen muss man aufpassen: Das Lied „Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus“ (Nr. 263 im jetzigen Gotteslob, Nr. 381 im zukünftigen Gotteslob ab dem ersten Advent) hat einen besonders großen Tonumfang. Man gerät leicht bei „Himmel“ zu hoch oder bei den „Fernen“ am Schluss zu tief. Der Musikus, der 1669 in Augsburg diese Melodie erstmals drucken ließ, wollte wohl die Weite des Weltalls andeuten. Albert Curtz hatte zehn Jahre vorher, also kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg, ein wunderschönes Lob der Schöpfung gedichtet. Gerade, wenn blutige Gewalt, Hunger und Tod uns Menschen herunterdrücken, kann der Blick in die Natur uns aufrichten und heilen. Die Sonne ist des Himmels Ehr Doch dein Gesetz, Herr, noch viel mehr Der Dichter hat sich für seine fünf Strophen eng an den 19. Psalm angeschlossen. Das Liederbuch des Volkes Israel ist bis heute ein unerschöpflicher Brunnen für unser Singen und Beten! „Die Himmel rühmen – erzählen – die Herrlichkeit – Ehre – Gottes!“ So beginnt der Psalm (Gotteslob Nr. 713/714). Wer kennt nicht die grandiosen Vertonungen von Joseph Haydn oder Ludwig van Beethoven! Und hier nun diese Fassung für unsere Sommerwege: Die Schöpfung – ein lichterfülltes Haus, in dem sich leben lässt! Die Sterne haben Zungen! Sie sprechen ohne Worte, weltweit hörbar. Unabhängig von unseren Sprachproblemen leuchten sie direkt ein. Besonders die Sonne fasziniert uns Erdenbewohner von jeher. Noch mehr begeistert sich unser Lied – wie schon der Psalm – für die Strahlkraft des „Gesetzes“. Damit ist zunächst die Thora Israels gemeint, die „Weisung“, die umfassende Lebensordnung, die auf Mose zurückgeführt wird. Der „neue Mose“, Jesus, hat sie auf das Doppelgebot der Liebe konzentriert, das uns auch auf dunklen Strecken den Weg ausleuchtet: „mehr als sonnenklar erhellt es unser Leben“. In der vierten Strophe bittet der Beter um Bewahrung „vor der stolzen Welt“. Alles selbstherrliche Getue und großmaulige Reden soll ihn bitte nicht aus Gottes guten Händen reißen! Im ersten Satz der fünften Strophe verlässt der Dichter leider den Gedankengang des Psalms und betet merkwürdig, dass 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de sein Gebet in Zukunft Gott lieber sei als bisher. Vielleicht wusste er nicht, wie er die liebenswürdige Schlusswidmung des Psalm 19 in deutsche Verse bringen sollte! Du bist mein Schutz, o starker Gott Seinen allerletzten Satz kann ich wieder von Herzen mitsingen: „Du bist mein Schutz, o starker Gott, du wirst mich ja in aller Not durch deine Kraft erlösen!“ Da ist treffend erweitert, was der Psalmist kurz und knapp so sagt: „Herr, mein Fels und mein Erlöser!“ Alle also, die Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung und im Hauptgebot der Liebe sehen, hören und fühlen, sind endgültig befreit und in Sicherheit! GERHARD DANE Unser Autor, Monsignore Gerhard Dane, ist Pfarrvikar im Kreisdekanat Rhein-ErftKreis. Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Lobpreist sie, die Stillen Joachim und Anna-Bilder erzählen über die Eltern der Gottesmutter Maria W ährend Paulus nicht einmal den Namen Maria, den Namen der Mutter Jesu, nennt, nennen ihn die vier Evangelisten ausdrücklich bei unterschiedlichen Gelegenheiten. Besonders das Kindheitsevangelium des Lukas ist ein Dokument hoher Verehrung, die Maria in der frühen Christenheit entgegengebracht wurde. Aber woher stammt sie und wer sind ihre Eltern? Weil die Evangelien dazu schweigen, helfen die Verfasser apokrypher Evangelien diesem Mangel ab. Quellen sind das Proto- Evangelium des Johannes, das so genannte Jakobusevangelium – beide entstanden Mitte des zweiten Jahrhunderts –, das des Pseudo-Matthäus und die Legenda Aurea des Jakobus de Voragine mit der Beschreibung der Geburt Mariens. Die Eltern Marias heißen demnach Joachim und Anna. Sie leben in Jerusalem. „Lobpreist sie, die Stillen“ meint die Dichterin Silja Walter. Ein ganzer Legendenkranz hat sich besonders um Joachim gebildet. Danach war Joachim ein greiser Jerusalemer Priester, dessen Ehe mit Anna über zwanzig Jahre kinderlos blieb, bis ihm und seiner Frau Anna endlich eine Tochter geboren wurde. Nach einer anderen Überlieferung ist Joachim ein reicher, freigebiger und frommer Herdenbesitzer. Weil er kinderlos ist, nehmen die Tempelpriester sein Opfer nicht an und aus Scham zieht Joachim sich in die Wüste zurück. Dort verkündet ihm ein Engel die Geburt einer Tochter. Der Engel erscheint auch Anna und fordert sie auf, zur Goldenen Pforte in Jerusalem zu gehen. Dort begegnen sich Joachim und Anna und umarmen einander voll Freude. In dieser Begegnung sieht die mittelalterliche Frömmigkeit den Augenblick der Empfängnis Mariens. Unabhängig von dieser Legendenerzählung wird der Glaube sagen, dass es jenen Augenblick gibt, wo Maria ohne den Makel der Erbsünde empfangen wurde. Eine andere Erzählung berichtet noch vom Tod des 80-jährigen Joachim in Jerusalem. Im Gegensatz zur griechischen Kirche wurde die Verehrung des Joachim im Abendland zum Beispiel durch Augustinus und Hieronymus lange abgelehnt. Ab dem zwölften Jahrhundert entstehen in der Kunst Zyklen über das Marienleben und dem werden ungemein erzählfreudige Darstellungen aus dem Leben von Anna und Joachim vorangestellt. Im Brüsseler Musees Royaux des BeauxArts ist auf dem Flügel eines Armenaltars von 1509 Joachim die Hauptperson. Er ist erschrocken über die Erscheinung des Engels, der ihn Von Niklaus Manuel Deutsch stammt die „Begegnung an der Goldenen Pforte“ aus dem Jahr 1520. Das Bild ist im Berner Kunstmuseum zu sehen. (Fotos: Läufer) 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 auffordert nach Jerusalem zurückzukehren. Die kahle und felsige Landschaft verweist auf das Motiv der Einsamkeit. Der Hund zu seinen Füßen soll an die Herden erinnern, zu denen sich Joachim zurückgezogen hat. Im Berner Kunstmuseum zeigt ein Gemälde des Niklaus Manuel Deutsch (1520) die Begegnung an der Goldenen Pforte. Die Szene findet unter dem Bogen der Goldenen Pforte, eines reich mit Figuren ausgestatteten Bauwerks, statt. Im Hintergrund ist eine Schweizer Landschaft zu sehen mit Bergen und einem Alpensee. Anna und Joachim sind deutlich als ein Paar im fortgeschrittenen Alter dargestellt. Dass eine Frau die Szene beobachtet, unterstreicht die „öffentliche Bedeutung“ dieser Begegnung. Die Gedenktage von Joachim und Anna wurden früher getrennt begangen – Anna 26. Juli, Joachim 16. August. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gilt der 26. Juli als gemeinsamer Gedenktag. ERICH LÄUFER Quentin Massys schuf „Die Verkündigung an Joachim“ im Jahr 1509. Das Bild ist in Brüssel im Musees Royaux des Beaux-Arts zu sehen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 SONNTAG II 17. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: In jenen Tagen sprach der Herr zu Abraham: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist laut geworden, und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabgehen und sehen, ob ihr Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist. Ich will es wissen. Die Männer wandten sich von dort ab und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn. Er trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort? Das kannst du doch nicht tun, die Gerechten zusammen mit den Ruchlosen umbringen. Dann ginge es ja dem Gerechten genauso wie dem Ruchlosen. Das kannst du doch nicht tun. Sollte sich der Richter über die ganze Erde nicht an das Recht halten? Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom, in der Stadt, fünfzig Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben. Abraham antwortete und sprach: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde. Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun. Und weiter sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. Darauf sagte er: Ich habe es nun einmal unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie um der zwanzig willen nicht vernichten. Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Und wiederum sprach er: Ich werde sie um der zehn willen nicht vernichten. Gen 18,20-32 ZWEITE LESUNG: Kol 2,12-14 EVANGELIUM: Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten. Lk 11,1-13 Gott will uns das wirklich Gute schenken I n diesen Sommerferien werde ich, wie schon häufig, wieder einmal nach Bayern fahren. Und im Urlaub nutze ich auch die Gelegenheit, den ein oder anderen kleinen Wallfahrtsort zu besuchen. Oft hängen dort an den Wänden der Kirchen und Kapellen Votivtafeln mit kurzen Danksätzen – zum Beispiel „Maria hat geholfen“ oder Bilder, die dankbare Pilger gespendet haben. Diese schaue ich mir immer gerne an. Sie zeugen davon, dass Menschen hier die Erhörung ihrer Gebete und Schutz und Hilfe erfahren haben und sie laden auch uns ein, unsere Anliegen voller Vertrauen vor den Herrn zu tragen. Wie das geht, wie wir beten können, wollen die Jünger im Evangelium des heutigen Sonntags von Jesus wissen: „Herr, lehre uns beten.“ Und Jesus hält ihnen keinen langen Vortrag über das Gebet, sondern bringt ihnen das Gebet bei, das wir alle seit Kindertagen auswendig können und das in keinem Gottesdienst fehlt: Das Vaterunser. Und direkt im Anschluss erklärt uns Jesus, wie unser Gebet sein soll: Vertrauensvoll und beharrlich. Aber wir würden den Herr hier falsch verstehen, wenn wir uns jetzt Gott wie einen Automaten vorstellen würden: Ich brauche oben nur wie Geldstücke genügend Gebete hineinwerfen, damit unten das Gewünschte herauskommt. Wenn wir ehrlich sind, machen wir doch auch die Erfahrung, dass unsere Gebete, auch wenn sie noch so intensiv sind, scheinbar nicht erhört werden. Haben wir dann nicht genug gebetet? Will Gott uns nicht erhören? Oder ist er so fern, dass wir gar nicht mit ihm in Kontakt treten können? Stimmt die Zusage Jesu „Bittet, dann wird euch gegeben“ vielleicht gar nicht? An der Außenwand der Pater-Noster-Kirche am Ölberg in Jerusalem erläutert ein Reiseleiter den aramäischen Text des christlichen Bittgebets, wie es Jesus wahrscheinlich seinen Jüngern vorsprach. (Foto: Ras) 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass der Herr uns im Evangelium dieses Sonntags nicht verspricht, alle unsere Bitten zu erfüllen. Im letzten Satz wird dies deutlich: „Wenn schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.“ Hier heißt es nicht, dass den Kindern alles gegeben wird, was sie möchten, sondern „was gut ist“. Ich habe gehört, dass an einem Wallfahrtsort eine Votivtafel hängen soll mit der Aufschrift: „Danke, dass du mich nicht erhört hast.“ Nicht immer ist das, was wir uns im Moment konkret wünschen und erhoffen, auch das, was wirklich gut für uns ist. Wir dürfen aber daran glauben, dass Gott uns das wirklich Gute schenken will: Seinen Heiligen Geist. Und so will uns auch das Gebet eine Hilfe sein, Gott grenzenlos vertrauen zu können. TOBIAS HOPMANN Unser Autor, Domvikar Tobias Hopmann, ist Zeremoniar an der Hohen Domkirche in Köln sowie Schulseelsorger an der Erzbischöflichen Liebfrauenschule und an der Kölner Domsingschule in Köln-Lindenthal. Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 LESERBRIEFE Zwei Schlüssel für Petrus Zum Foto in Nr. 26, Seite 51 Die Unterschrift unter dem Bild von Petrus ist meiner Ansicht nach nicht korrekt. Aus meiner Erfahrung (eine Statistik gibt es nicht) wird Petrus zu über 90 Prozent mit zwei Schlüsseln dargestellt. Wenige Darstellungen zeigen ihn mit einem Schlüssel, aber mit zwei Bärten. Das bezieht sich auf Mt. 16 mit den beiden Aufgaben durch Christus an Petrus: „Binden und Lösen“. Es wäre auch nett, wenn man die Herkunft des oder der Fotos mit in den Text hineinschreiben würde. FRANZ-JOSEF DRIES, Köln Bitte den Weg suchen Zu „Im Glauben kann es keine billigen Kompromisse geben“ in Nr. 26, Seiten 4 und 5 Erzbischof Müller sagt als Präfekt der Glaubenskongregation: „Die Kirche verfügt nicht nach Gutdünken über die von Gott verbundene Ehe, die der Mensch nicht trennen kann.“ Hierzu darf ich ergänzen, dass die Unauflöslichkeit der Ehe nur aus einem tiefen Glaubensverständnis als solche gelebt werden kann. Wie viel Not geht einer Trennung oft voraus und wie viel Not legt dieses Verbot noch obendrauf?! Ist nicht der Empfang des Leibes Christi gerade für die in Not lebenden Menschen gedacht und nicht als Belohnung für gutes Verhalten?! „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken“ (Lk. 5,31). Hier liegt für mich der eigentliche Skandal: die Kirche stellt sich mit dieser Trennung vom Altarssakrament zwischen Christus und den Menschen, die den Empfang seines Leibes geradezu als Medizin „not-wendig“ bräuchten. Ich stelle nicht die Unauflöslichkeit der Ehe in Frage. Sondern hier gilt vielleicht auch die Mahnung von Papst Fran- Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 ziskus: Barmherzigkeit und Nähe zu den Menschen! Lieber Erzbischof, suchen Sie Wege dahin! NORBERT SPRENGER, Bergisch Gladbach Nur fachlich funktionieren? ment des Christentums aufgebaut ist. Nur wer weiß, woher er kommt, kann die Gegenwart verstehen und vermag eine tragfähige Vorstellung über das Wohin zu entwickeln. Ein Letztes: Lernen hat ganz viel mit Bemühen, mit Mühen, mit stetem Wiederholen zu tun. Lernen ist keine Spaßveranstaltung, erfordert erst einmal das Lernen von Selbstdisziplin und am Ende kommt auch der „Spaß“, nämlich das Erfolgserlebnis als Ergebnis fleißiger Arbeit. HORST M. PAFFEN, Monheim am Rhein Zu „Nicht jeder kann eine Bremse reparieren“ in Nr. 27, Seite 2 Beherrschten die Menschen früherer Zeiten mit Volksschulabschluss die deutsche Rechtschreibung sehr weitgehend, wussten sie beim Lesen eines Textes auch, was dieser aussagt, und beherrschten sie die Grundrechnungsarten sogar im Kopf, ist das alles mittlerweile Zu „Bravo, Heiliger Vater!“ in Nr. 28, Seite 2 selbst bei unseren Abiturienten keine Selbst- Vor ein paar Jahren habe ich an einem Trefverständlichkeit mehr. Das Beherrschen von fen in Malaga, Spanien, teilgenommen, an Formalem (zum Beispiel der Rechtschrei- dem auch der für Lampedusa zuständige Bischof (der Lampedusa damals bung) ist für einen Lernenschon besucht hatte) sowie die den deshalb so wichtig, weil Caritasverbände der Städte Maer natürlich den Inhalt eines laga, Cadiz, Ceuta und MelilFachs noch lange nicht im la teilnahmen. Von den dort täGriff hat wie ein Fachmann, ZUM CHEFREDAKTEUR tigen Personen wird schon seit weshalb sich Fehler im Forvielen Jahren eine hervorragenmalen allzu leicht in Fehde Arbeit für die afrikanischen ler des Inhaltlichen umwanFlüchtlinge geleistet. Ich wäre deln. Bildung, einst höchstes sehr froh gewesen, wenn dieser Gut schulischer Tätigkeit, siPersonenkreis für seine bisherige cherlich auch früher seltenst DONNERSTAGS VON Arbeit in dem Artikel gewürdigt in Vollendung erreicht, spielt 9.30 BIS 10.30 UHR und durch den Papstbesuch heheute kaum noch eine Rol(02 21) 16 19-131 rausgehoben worden wäre. Wir le, unsere Schulen vermithaben auch keine Gastarbeiter in teln vornehmlich Wissen und unseren Kirchen mehr, sondern verwahren die Kinder praktischerweise. Mir scheint, das ist auch von Po- getaufte Christen mit den gleichen Rechten litik und besonders Wirtschaft so gewollt. So und Pflichten im kirchlichen Binnenbereich; erhält man Menschen, die fachlich funktionie- Herr Neudecker hinkt sowohl in seiner Wortren, aber nicht zu viel selbstständig denken. wahl als auch in der Wahrnehmung der ReaMit der mangelnden Bildung ist den Schulab- lität „ein wenig“ der Wirklichkeit in unserer solventen dann auch immer weniger - wenn Kirche hinterher. DIAKON HANS GERD GREVELDING, überhaupt - bewusst, dass unsere Gesellschaft Köln auf einem mehr als tausendjährigen Funda- Hinken hinter der Wirklichkeit? DIREKT Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2013) Vertrieb: Ida Schulz Telefon: (02 21) 16 19-1 47, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl. einer Zustellgebühr von 0,90 Euro. Bei Lieferung als Postvertriebsstück oder als Streifbandzeitung beträgt der monatliche Bezugspreis 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl. Porto. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,70 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Einzelpreis 1,70 Euro ab Verlag oder ab Schriftenstand; monatlicher Bezugspreis 6,25 Euro inkl. MwSt. ab Verlag zuzügl. 0,90 Euro bei Auslieferung durch die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung. Bezugspreis bei Belieferung durch die Post 8,15 Euro inkl. MwSt. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Die Pfarrei neuen Typs? Eine Liebe im Krieg Das weiße Abendkleid Es ist ein Buch aus der Praxis für die Praxis. Es beschreibt einen konkreten Weg, reflektiert die eigene Arbeit und bietet Material für Wege anderer Gemeinden. Was die Seelsorger aus Oberursel der aus dem Strukturwandel und aus der Not geborenen Zusammenlegung von Pfarreien zur XXL Pfarrei gelernt haben, ist anregend mit der Zielvorstellung, dass nicht alles so bleiben kann. Nicht alles scheint mir übertragbar für andere Pfarreien. Man spürt, dass hier ein fünfköpfiges Seelsorgeteam sich auch menschlich versteht und alle an einem Strang ziehen. Immerhin vermittelt die Lektüre die Erfahrung, dass es besser ist, den Wandel zu gestalten als zu erleiden. EL Randi Crott erzählt die Liebesgeschichte ihrer Eltern: Die 19-jährige Norwegerin Lillian verliebt sich Ostern 1942 in den deutschen Soldaten Helmut, der Halbjude ist und sich in der deutschen Uniform „versteckt“. Natürlich eine verbotene Liebe, denn die Norweger leiden sehr unter der deutschen Besatzung. Lillians Eltern nehmen es der Tochter sehr übel, dass sie den Soldaten immer wieder heimlich trifft. Randi Crott erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern beschäftigt sich sehr intensiv mit dem Nationalsozialismus und seinen Gräueltaten. Sie zitiert alte Dokumente, unmenschliche Anordnungen und private Briefe, sodass der Leser einiges Wissenswertes über den Krieg im Norden erfährt. DT „In den Straßen von Paris lag so viel Frühlingssonne, dass die Stadt an diesem Morgen ihr Stadtgesicht verlor.“ So beginnt ein zauberhafter Roman aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Von dem weißen Abendkleid, das der Modeschöpfer „zitternde Freude“ nennt, geht eine seltsame Magie aus. Sie verändert das Leben der vier sehr unterschiedlichen Frauen, die es tragen dürfen, und stellt es in Frage. Das junge Mannequin Sonja, die schwedische Schauspielerin Anne Lund, deren Schwester Maria und ihr Hausmädchen Ilka: Ihnen verhilft das Kleid, das „Kunstwerk“ zu einem besonderen Abenteuer. DT Andreas Unfried u. a., XXL Pfarrei. Monster oder Werk des Heiligen Geistes? Echter Verlag Würzburg. ISBN 978-3-429-03486-3. 184 Seiten, 14,80 Euro. Randi Crott / Lillian Crott Berthung, Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern. DuMont. ISBN 978-3-8321-6230-6. 288 Seiten, 9,99 Euro 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Victoria Wolff, Das weiße Abendkleid. Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Anke Heimberg. btb. ISBN 978-3-442-73740-6. 269 Seiten mit Anmerkungen, 8,99 Euro. Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 KULTUR Er macht aus Kompositionen vertonte Gebete Raymund Weber textete für das neue Gotteslob V ielleicht ist es ja für Schüler ein Ansporn: Raymund Weber, 1939 in Langenberg geboren, studierte Germanistik und Latein, um Lehrer zu werden. Und heute ist er einer der gefragtesten Texter für Lieder, die durchaus als „Hits“ gelten. Sie erklingen zwar aus keiner „Jukebox“ in einer Kneipe, dafür stehen sie im neuen Gotteslob, wurden schon auf Katholikentagen und der Missionale in Düsseldorf gesungen. Raymund Weber wurde denn auch nach seinem Studium kein Lehrer, sondern er machte Karriere im Erzbischöflichen Generalvikariat in Köln. Da gehörte die Messdienerarbeit zu seinem Aufgabengebiet. Keine Frage: Wer Germanistik studiert hat, bekommt schnell spitz, dass es heute andere Texte auch bei Kirchenliedern braucht, wenn jüngere Menschen angesprochen werden sollen. Es entstand so der Arbeitskreis „Singles“, was keine Börse für Alleinstehende ist, sondern die Abkürzung für „Singen internationaler geistlicher Lieder, ein Serviceangebot“. In den Kursen dieses Arbeitskreises hat sich Weber dann mit dem ihm eigenen Engagement eingebracht. Ungezählte Jugendchöre können davon im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied singen. Von der Bedeutung der Musik im Gottesdienst Dass Weber, der auch noch Theologie studierte, ebenfalls theoretisch um die Bedeutung von Musik und Gesang im Gottesdienst weiß, hat er in der Arbeitshilfe „Grundkurs Liturgie“ unter Beweis gestellt. Er schreibt dort – für manchen Kantor dringend zum Nachlesen zu empfehlen – „Musik hat im Gottesdienst kei- ne künstlerische Sonderrolle, der sich alles unterzuordnen hat. Eine brausende Orgelimprovisation, eine Solo-Blockflöte, eine mehrstimmige Motette, ein meditativer Taizégesang, ein zu Herzen gehendes Gemeindelied sind kein Selbstzweck, sondern sinnvoller Teil des Ganzen.“ Aber sinnvoll sind Lieder eben nur dann, wenn 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Raymund Weber. (Foto: PA) die Texte stimmen. Und hier fühlt sich Weber angesprochen, das heißt vielfach wurde er auch angesprochen: „Können Sie zu dieser Melodie bitte einen Text schreiben?“ Auch einen Musicalhit neu getextet Und so heißt es in so mancher Unterzeile zu einem Lied im Neuen Gotteslob „Text: Raymund Weber“. Bei einem dieser Lieder „Nimm, oh Gott, die Gaben, die wir bringen“, Nummer 188, wird sich der eine oder andere vielleicht die Augen reiben. Denn die Musik stammt von keinem Geringeren als von Baron Andrew Lloyd Webber, den die Queen für seine musikalischen Verdienste geadelt hat. Und den kennt man vor allem wegen seiner Musical-Musiken wie etwa Evita, Cats, Starlight Express oder eben Jesus Christ Superstar, aus dem die Melodie für das Lied im Gotteslob stammt. Manch einer könnte vor Stolz ob dieser Zusammenarbeit kaum gerade gehen, Raymund Weber berichtet davon fast nebenbei. Viel wichtiger als diese Kooperation ist es ihm, dass es ihm als Texter gelingt, den Glauben in heutiger Sprache ins Wort zu bringen. Er weiß getreu dem alten Sprichwort „Da, wo man singt, da lass dich ruhig nieder“, dass sich durch Singen der Glaube festigt. Seine Texte sollen Zeugnis geben, vertonte Gebete sein. „Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte“ (Nr. 272) oder „Du lässt den Tag, o Gott, nun enden“ (Nr. 96) sind Beispiele dafür. Damit dies gelingt, muss der Texter auch schon einmal früh aufstehen. „Wenn der Text für ein Morgenlied eben diese Stimmung wiedergeben soll, muss ich am Morgen aus dem Fenster sehen“, sagt Weber. Dabei sieht er dann in seinen gepflegten Garten, was für die Arbeit an einem Text hilfreich ist. Wie lange dann die Arbeit dauert, bis mehrere Strophen getextet sind, ist höchst unterschiedlich. Auch macht es einen Unterschied, ob es schon eine Melodie gibt oder ob der Weber-Text noch eine solche bekommen muss. „Die erste Textzeile sollte irgendwie dasein, damit ich dann das Lied aufbauen kann.“ Dazu gehört es auch, vorhandene Melodien immer wieder auf dem Klavier zu spielen, „das habe ich ganz klassisch gelernt“, und dann von Strophe zu Stophe einen Fortgang aufzubauen. Bei Webers Schilderungen klingt immer wieder durch, dass auf der einen Seite nur auf der Grundlage von theologischem Wissen und auf der anderen Seite mit erlerntem Handwerkszeug ein Kirchenlied entsteht, das „Hit-Qualitäten“ hat. Die macht Raymund Weber vor allem daran fest, wenn „seine“ Lieder in den Gemeinden, Jugendgruppen und von Chören gerne und mit „Inbrunst“ gesungen werden. Für einen Kreativen wie Weber gibt es immer Gelegenheiten, neue Texte zu schreiben. So wird wohl zu Weihnachten die „Franziskus-Messe“ uraufgeführt, für die er Texte geschrieben hat. Die Musik stammt von Kalus Wallrath (die Kirchenzeitung berichtete). Wer aber glaubt, ein so viel beschäftigter Texter für geistliches Liedgut sei in einer Gehaltsklasse wie Texter für Pop-Hits angesiedelt, der irrt. Zwar wird natürlich auch ein Texter von Kirchenliedern angemessen entlohnt, aber es klingelt nicht die Kasse, wenn eine Gemeinde am Sonntag ein Lied aus der Feder von Raymund Weber singt. Aber dass sie es singt, erfreut ihn in jedem Fall. HELMUT PATHE INFO Das neue Gotteslob wird von der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Bischof von Bozen-Brixen (Südtirol) herausgegeben. Die Startauflage beträgt 3,6 Millionen Exemplare. Das rund 1250 Seiten umfassende Gotteslob soll zum ersten Advent in den Gemeinden eingeführt werden. Es ist dann im Buchhandel erhältlich. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN HÖRFUNK 20. Juli bis 2. August Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de: Samstag Unsere Woche. Betrachtung zum Sonntag (20.7.). Sonntag Aktenzeichen: Marianela Garcia (21.7.). Montag Weltkirchenmagazin (22.7). Dienstag (23.7.) bis Montag (29.7.) WJT 2013 in Rio. Dienstag Reise um den Globus: Die Weltjugendtage (4) (30.7.). Mittwoch Die Woche in Rom (31.7.). Donnerstag Kreuzfeuer – Kirche wo es kritisch wird (1.8.). Freitag Prisma-Magazin (2.8.). Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntags 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und 8.00 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal - Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Autoren aus der katholischen Kirche (29.7. bis 2.8.) WDR 3 Samstags 18.05 Vesper. Sonntags 8.30 Lebenszeichen. Der Mond ist aufgegangen. Von menschlichen Schwächen und göttlichem Beistand in Matthias Claudius‘ Abendlied (21.7.); Im Prinzip für den Menschen. Eiserne Regeln und barmherziges Chaos (28.7.). 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Mit Pfarrvikar Jürgen Martin, Köln (29.7. bis 2.8.). Dienstag 17.45 Zeitzeichen. Stichtag 23. Juli 1933. Der „Heilige Rock“ wird in Trier ausgestellt (23.7.). Werktags 8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 20. Juli 12.30 bis 13 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Pfarrer Schießler – Gäste und Geschichten. Pfarrer Rainer Maria Schießler spricht über die Liebe: mit seinen Gästen Schlagerstar Chris Roberts, Kabarettistin Constanze Lindner und einer langjährigen SOS-Kinderdorf-Mutter. 13.25 bis 13.30 Uhr, BR: Glockenläuten. Aus der Stiftskirche Dietramszell bei Tölz. 23.05 bis 23.10 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 21. Juli 9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst von der Internationalen Gartenschau in Hamburg mit Erzbischof Werner Thissen. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10.30 bis 11 Uhr, SWR FS: Straße des Glücks. Zwei Paare auf dem Weg in die Ehe. 10.40 bis 11.25 Uhr, BR: Stationen. Dokumentation. Das Großstadtkloster - Benediktinerinnen in München. Die Kommunität „Venio“ ist eine Lebensgemeinschaft von 26 Ordensfrauen in MünchenNymphenburg. Sie geht auf die Jugendbewe- gung um 1920 zurück und wurde nach 1945 zu neuem Leben erweckt. Der Film begleitet die fünf Benediktinerinnen in ihrem Großstadtalltag, fragt nach ihren Motiven und Erfahrungen, aber auch nach Lebens- und Glaubenskrisen. 11.25 bis 11.35 Uhr, BR: Wellness in bayerischen Klöstern. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. 21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Montag, 22. Juli 22.15 bis 0.30 Uhr, Phoenix: Thema: Bedrängt und verfolgt - Christen weltweit. Darin: 22.15 Uhr, Das Geheimnis des Fisches – Christen im antiken Rom; 23 Uhr, Gefährlicher Glaube – 2000 Jahre Christenverfolgung; 23.45 Uhr, Jesu Jünger auf der Flucht – Über die weltweite Bedrängnis des Christentums. Dienstag, 23. Juli 18.25 bis 19.10 Uhr, ARTE: Leben über den Wolken. Ein Kloster in den Pyrenäen. Das Schweigekloster Santa Maria de Lord. Mittwoch, 24. Juli 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Urbane Gartentrends: Zurück zu Mutter Natur? 16 bis 16.45 Uhr, BR: Skizzen aus Spanien. Auf dem Jakobsweg in die Meseta. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Eifersucht – die quälende Leidenschaft. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Sonntags 8.40 Das Geistliche Wort. „Gott in meinem Leben – hautnah, himmelweit.“ Von Gabriele Broszio, Paderborn (28.7.). 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Aloysius in Iserlohn. Es predigt Pfarrer Johannes Hammer (21.7.). 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Dienstag 9.05 Zeitzeichen. Stichtag 23. Juli 1933. Der „Heilige Rock“ wird in Trier ausgestellt (23.7.). Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Mit Generalvikar Gerhard Stanke, Fulda (22. bis 27. 7.). Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Ist das noch unsere Kirche? Von der Urgemeinde zur Großraumpfarrei (21.7.); Das Christentum und die Weltreligionen bei Albert Schweitzer (28.7.). 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Felizitas in Bobingen. Es predigt Stadtpfarrer Thomas Rauch (28.7.). Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Schlicht arm. Ein neues Leitbild für die katholische Kirche? (21.7.). Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de Gottesdienste Sonntags, 21. und 28. Juli, um 10 Uhr, wird das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. Im „Evensong“ folgt um 18 Uhr die Chorvesper aus dem Kölner Dom live in Bild und Ton im InternetTV unter www.domradio.de, um 22 Uhr im Radio. Werktags um 8 Uhr wird der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de übertragen. Tagesevangelium Von Montag, 22., bis Samstag, 27. Juli, um 8 Uhr spricht Pfarrer Thomas Frings aus Münster Gedanken zum Tagesevangelium. Von Montag, 28. Juli, bis Samstag, 3. August, um 8 Uhr spricht Pater Klaus Mertes SJ vom Kolleg St. Blasien Gedanken zum Tagesevangelium. Liborifest Unter www.domradio.de wird vom 26. bis 30. Juli live vom Libori-Fest in Paderborn gesendet – 26. 7., 16.30 Uhr Eröffnung der Credo-Ausstellung; 27. 7., 15 Uhr Pontifikalvesper zur Eröffnung aus dem Paderborner Dom; 28. 7., 9 Uhr Pontifikalamt; 30. 7., 17 Uhr Schlussandacht. Weltjugendtage Einen Tag vor dem offiziellen Beginn des Weltjugendtages 2013 in Rio de Janeiro, Brasilien, wirft „weltweit“ einen Blick auf die Themen der Weltjugendtage (Mo., 22. 7., 10 bis 12 Uhr) Menschen Pater Heiner Wilmer. Zu Gast in domradioMenschen ist Pater Heiner Wilmer, Provinzial der Herz-JesuPriester Deutschland in Bonn (Di., 30. 7., 10 bis 12 Uhr). Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 MEDIEN Weltjugendtag in Rio de Janeiro und Papst Franziskus in Brasilien Donaukreuzfahrt Vom Weltjugendtag in Rio vom 23. bis 28. Juli berichtet vor allem der Sender EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz), aber einige Programmpunkte werden auch bei Phoenix, ZDF und dem Bayerischen Fernsehen gezeigt. 22.30 bis 0.30 Uhr, EWTN: Begrüßungsfest bei der Copacabana in Rio mit Grußwort und Ansprache von Papst Franziskus (live). 23 bis 23.55 Uhr, Phoenix: Vor Ort: Willkommensfeier für Papst Franziskus. Montag, 22. Juli 20.45 bis 23.15 Uhr, EWTN: Offizieller Empfang von Papst Franziskus in Brasilien (live). Freitag, 26. Juli 16.30 bis 17.30 Uhr, EWTN: Begegnung mit jugendlichen Straftätern im Erzbischöflichen Palast St. Joaquim und Angelus-Gebet (live). 23 bis 1.30 Uhr, EWTN: Kreuzweg mit den Jugendlichen auf der Strandpromenade der Copacabana (live). Dienstag, 23. Juli 0.50 bis 2 Uhr, EWTN: Eröffnungsmesse mit dem Erzbischof von Rio de Janeiro (live). Mittwoch, 24. Juli 14.30 bis 17.30 Uhr, EWTN: Verehrung des Muttergottesbildnisses in Aparecida durch Papst Franziskus und Papstmesse dort (live). 23.30 bis 0.30 Uhr, EWTN: Besuch von Kranken mit Ansprache des Papstes (live). Donnerstag, 25. Juli 14.30 bis 15 Uhr, EWTN: Empfang in Rio de Janeiro (live). 16 bis 17.30 Uhr, EWTN: Besuch des Armenviertels Varginha (Manguinhos) mit Ansprache des Heiligen Vaters (live). Samstag, 27. Juli 14 bis 16.00 Uhr, EWTN: Eucharistiefeier mit den Bischöfen. 16.30 bis 17 Uhr, EWTN: Begegnung mit Staats- und Regierungschefs. Sonntag, 28. Juli 0.30 bis 2 oder 3 Uhr, ZDF und EWTN: Gebetswache auf dem „Glaubensfeld“ (live) 15 bis 18 Uhr, BR und EWTN: Messe zum Abschluss des Weltjugendtags (live). 22.30 bis 0.30 Uhr, EWTN: Abschied des Papstes von Rio de Janeiro (live). RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Donnerstag, 25. Juli 16 bis 16.45 Uhr, BR: Skizzen aus Spanien. Auf dem „Camino“ durch Leon. Freitag, 26. Juli 17 bis 17.30 Uhr, BR: Traumpfade. Auf dem bayerischen Jakobsweg. Samstag, 27. Juli 13.25 bis 13.30 Uhr, BR: Glockenläuten. Aus dem Marienmünster in Diessen am Ammersee. 22.20 bis 22.25 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. 23.50 bis 0.00 Uhr, Phoenix: Die Bundeslade. Sonntag, 28. Juli 9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Ohne 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Vier Länder, drei Hauptstädte, ein Fluss – und das Bett ist immer dabei: Die Kreuzfahrt auf der Donau von Passau über Wien und Bratislava nach Budapest ist ein Klassiker und beliebt wie keine andere Flussreise. Deshalb ist „Wunderschön! Kreuzfahrt auf der Donau - von Passau bis Budapest“ dabei. Zu den Höhepunkten zählt auch das Kloster Melk. WDR FS, So., 28. 7., 20.15 bis 21.45 Uhr Die Jahreszeiten Joseph Haydns „Jahreszeiten“ eröffnen die Salzburger Festspiele. Mit dem Oratorium versuchte er an den großen Erfolg seiner „Schöpfung“ anzuknüpfen. 3sat, So., 28. 7., 20.15 bis 22.30 Uhr Das Rheinland Warum ist das Rheinland so schön? Die Frage birgt die Antwort: Es liegt am Rhein und am Land drum herum. Zu dieser Erkenntnis gelangt der Film „Wir sind NRW – das Rheinland“. WDR FS, Fr., 2. 8., 20.15 bis 21 Uhr ANZEIGE Geld leben! Eine junge Familie auf neuen Wegen. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Mein Kind will sterben. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. 21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Dienstag, 30. Juli 22.15 bis 23 Uhr, ZDF: 37 Grad. Ein Leben lang vermisst. Wer ist meine Mutter, wo ist mein Kind? 23.50 bis 1.25 Uhr, ARTE: Die Gelübde meines Bruders. Gregor, der Bruder der Filmautorin Stephanie Weimar, will Ordensbruder bei den Steyler Missionaren werden. Der Film zeigt, wie Gregor mit dieser Entscheidung ringt und reflektiert zugleich die Gedanken der Filmemacherin, die der Kirche kritisch gegenübersteht und versucht, den Lebensweg ihres Bruders zu verstehen. Mittwoch, 31. Juli 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Was die Nächstenliebe anrichtet - Streit um Tafelläden. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 ERZÄHLUNG M icha war ein Schelm und wegen seiner Fröhlichkeit in der Klasse beliebt. Heute war die Religionsstunde wieder einmal zum Gähnen langweilig – fanden die Kinder. Kaplan Biegel, noch jung und unerfahren und sehr ernst dreinblicend, sprach über die zehn Gebote. „Na, wer kann mir die Regeln Gottes komplett aufsagen?“ Gespannt blickte er in die Gesichter der Dreizehnjährigen und gab jede Hoffnung auf, dass es wenigstens einer oder zwei könnten und sich trauten. Peter, der meistens aufzeigte, wenn etwas gefragt wurde, war auch jetzt der Retter der Klasse. Kaplan Biegels rosiges Gesicht blühte auf: „Prima, Peter, dann leg mal los!“ Der Junge rasselte drei Gebote im Eiltempo herunter: „Du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst die Eltern ehren, du sollst ...“ Er druckste herum. Es kam nichts mehr. „Ein bisschen wenig, nicht wahr“, meinte der Lehrer, „und ein bisschen arg durcheinander.“ Achselzuckend setzte sich Peter. Jetzt fuchtelte Michas Zeigefinger in der Luft herum, und der Junge wurde aufgefordert, noch enmal von vorne anzufangen. Micha begann: „Du sollst dich nicht betrunken ans Steuer setzen und auch nicht im Auto telefonieren. Du sollst kein Rassist sein. Du sollst keine Gewalt üben. Du sollst keine Drogen nehmen. Du sollst die Natur lieben und ihr nicht schaden. Du sollst nicht einfach an einem Bettler vorübergehen, wenn du gerade dein Taschengeld gekriegt hast. Du sollst deinen Lehrer nicht ärgern.“ Gekicher in der Klasse. „Du sollst den Schokoladenpudding deiner Mutter nicht schon vorher aufessen. Du sollst deine Schularbeiten sauber machen. Du sollst Nachbars Katze nicht ärgern und quälen!“ Micha hielt kurz inne. „Und extra für Sie, Herr Kaplan, du sollst deine Schüler nicht langweilen und ab und zu mal mit ihnen lachen.“ Verhaltenes Prusten in der Klasse. Kaplan Biegel öffnete seinen Mund, um dem Jungen Einhalt zu gebieten, aber Micha war schneller. „Du sollst beim Einkaufen für die Mutter nicht ein paar Euros in die eigene Tasche stecken, um dir einen Döner zu kaufen. Und außerdem sollte es nicht immer ‚Du sollst‘ heißen, sondern vielleicht eher ‚du könntest, wenn du richtig nachdenkst‘.“ Mit einem hochzufriedenen Ausdruck in seinem Schelmengesicht plumpste Micha auf seine Bank zurück und atmete tief aus. Eine kurze Zeit blieb es still in der Klasse. Die Schüler erwarteten ein Donnerwetter von ihrem humorlosen Lehrer, aber der sagte jetzt leise: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Gott uns diese oder ähnliche Gebote in der heutigen Zeit gäbe, ist gar nicht so unwahrscheinlich. Micha, ich gebe dir eine Eins für deinen interessanten Vortrag. Aber ein Gebot hast du doch noch vergessen.“ Kaplan Biegel lächelte ein wenig hintergründig, und seine Schüler sahen ihn mit gespannten Mienen an. Was jetzt wohl kam? „Du könntest versuchen, deine Lehrer zu achten und ihre Fehler zu verstehen, denn sie sind auch nur Menschen.“ Die Schüler trommelten zustimmend mit den Fäusten auf ihren Tischen herum. Micha meinte grinsend: „Ha, ha, Sie haben aber schnell gelernt, Herr Kaplan, Gott wird seine Freude an Ihnen haben!“ GABRIELE LINS Anekdoten um Picasso Als sein Vater erkrankt war, äußerte Picasso, der damals schon ein bedeutender Maler war, den Wunsch, ihn zu malen. Vielleicht sei jetzt die letzte Möglichkeit, ein Bild des wackeren Mannes für die Nachwelt festzuhalten. Darauf die Mutter, die nicht eben viel von den künstlerischen Qualitäten ihres Sohnes hielt: „Eben deshalb, mein lieber Pablo, ist keine Zeit für Narrenpossen. Wenn wir jetzt ein richtiges Bild von dem Vater haben wollen, dann müssen wir uns auch entschließen, einen richtigen Künstler kommen zu lassen.“ Picasso hatte einen steinreichen Industriekapitän gemalt, der nun wirklich kein Adonis war. Der Mann mäkelte, indem er das Gemälde geringschätzig durch das Einglas fixierte. „Sie müssen doch selbst zugeben, mein Lieber, dass ich Ihnen nicht sonderlich gut gelungen bin.“ Darauf Picasso: „ Wenn Sie ehrlich sind, Herr Generaldirektor, werden Sie zugeben, dass Sie auch der Natur nicht sonderlich gut gelungen sind.“ MIRKO MÜTHL 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM Anno-Schrein hat Siegburg verlassen Das Kunstwerk aus der Gotik wird „Star“ der kommenden Ausstellung in Kolumba SIEGBURG. Aufgrund der Bauarbeiten in der ehemaligen Abtei auf dem Michaelsberg und in der Pfarrkirche St. Servatius in Siegburg wurden der Schrein des Heiligen Erzbischofs Anno und der Kirchenschatz in das Diözesanmuseum Kolumba nach Köln gebracht. Mit diesem Beschluss für die Sicherstellung im Museum entsprach der Kirchenvorstand der Pfarrei den Bitten der zuständigen Denkmalbehörden und denen der Verantwortlichen des Bistums. Während der Renovierung beider Kirchen sollen der Schrein und der Kirchenschatz sicher aufbewahrt werden. Die Gelegenheit nutzt das Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln, um Teile des einzigartigen Schatzes in der nächsten Jahresausstellung in neue Kontexte zu setzen. Die Reliquien des Siegburger Stadtpatrons sind auf dem Michaelsberg geblieben. PEK Das waren noch Zeiten, als die Benediktiner auf dem Michaelsberg noch die Verantwortung für den Schrein des Abteigründers hatten. Jetzt kommt der Schrein vorübergehend nach Köln. KLEINANZEIGEN Freie Fahrt für Freiwillige Gesetzesänderung in Aussicht gestellt KÖLN. „Ich bin nachdrücklich der Meinung, dass kein Freiwilliger seine Fahrtkosten bezahlen muss.“ Das sagte Dr. Jens Kreuter, Leiter des Arbeitsstabs Freiwilligendienste im Bundesfamilienministerium, Anfang der Woche bei einem Besuch beim Verein „Freiwillige Soziale Dienste im Erzbistum Köln“. Er könne sich deshalb vorstellen, dass die entsprechenden Gesetze dahin gehend geändert werden, dass die Einsatzstellen die Fahrtkosten für Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder eines Bundesfreiwilligendienstes (BFD) erstatten können. Weil die Fahrtkosten bisher laut Gesetz nur vom monatlichen Taschengeld abgezogen werden können, hatten sich Freiwillige mit einem Brief an Familienministerin Schröder gewandt und den Wunsch formuliert, wie etwa beim Zivildienst üblich eine kostenlose Fahrkarte für Bus und Bahn zu erhalten. Außer den Fahrtkosten thematisierten die Freiwilligen bei Kreuters Besuch auch die mangelnde Anerkennung des Freiwilligendienstausweises in öffentlichen Institutionen. EB Dr. Jens Kreuter mit Freiwilligendienstleistenden und dem Vorstand des Vereins Freiwillige Soziale Dienste im Erzbistum Köln. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 RÄTSEL Die Lösung finden Sie um 180 Grad gedreht in der Rätselmitte. 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM „Zeugnis für den Glauben ablegen“ Neuss, Dormagen und Grevenbroich: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Pater Basilius Ullmann ist seit 40 Jahren Priester LANGWADEN. Die Zisterzienser-Mönche im Kloster Langwaden nennen ihn einfach „unseren Wanderprediger“, und das hat einen guten Grund: Pater Basilius Ullmann ist nicht nur der (für die wirtschaftlichen Belange zuständige) Cellerar des Hauses, sondern auch Pfarrvikar im Seelsorgebereich „Niedererft“, in dessen fünf Kirchen er Gottesdienste zelebriert. Jetzt feiert Pater Basilius Jubiläum: Vor 40 Jahren weihte ihn Weihbischof Dr. Hubert Luthe in der Wevelinghovener Kirche St. Martinus zum Priester. Aus diesem Grund wird am Sonntag, 28. Juli, ab 10 Uhr ein Dankgottesdienst in der Neukirchener Kirche gefeiert. Danach beginnt ein Empfang im benachbarten Pfarrzentrum St. Jakobus. Basilius Ullmann wurde vor 70 Jahren im Leverkusener Stadtteil Schlebusch geboren, absolvierte eine Lehre zum Verlagskauf- mann und „baute“ am damaligen Erzbischöflichen Abendgymnasium in Neuss sein Abitur. Sein Noviziat verlebte der Geistliche im Kloster Hauterive im Schweizer Kanton Fribourg. Er war von 1990 bis 2004 Prior von Langwaden Pater Basilius und ruft die Gläubigen Ullmann. heute als Pfarrvikar auf, (Foto: ZIM) „Zeugnis für den Glauben abzulegen und das nicht nur den Hauptamtlichen zu überlassen“. Pater Basilius hat früher lyrische Werke verfasst und hört heute gern Musik, interessiert sich für zeitgenössische Geschichte und liest theologische Literatur. ZIM Gemeindesaal und Indianerpfad Neubau an der Kirche Christ König geplant NEUSS. Eine neue Kindertagesstätte mit Saal und Gemeindebüro plant der Kirchengemeindeverband „Neuss-Nord“ neben der Kirche Christ König. „Ein Zentrum für Jung und Alt“ und „Heute schon in die Zukunft investieren“, so lauten die Leitideen für die Neuordnung des Grundstücks an der Friedenstraße. „Der Baukörper fügt sich gekonnt an das bestehende Kirchengebäude an und bildet eine untrennbare Einheit mit dem Gotteshaus“, so Architekt Markus Schmale. Die drei Kindergarten-Gruppen für insgesamt 55 „Pänz“ sind so angelegt, dass auch Jungen und Mädchen unter drei Jahren betreut werden können. Das Mehrzweckzimmer der Kita sowie der Gemeindesaal las- sen sich zu einem 100 Quadratmeter großen, vielseitig nutzbaren Raum zusammenschließen. Die angegliederte Infrastruktur mit Küche, Lager und Toiletten ermöglicht auch eine externe Nutzung außerhalb der Tagesstätten-Zeiten. Das Gesamtkonzept wird in der Außenanlage weitergeführt. Sie soll mit Rollerbahn, Indianerpfad, Sinneseinrichtungen sowie Kleingartenstrukturen die Kreativität der Kinder fördern. Am Freitag, 2. August, wird im Rahmen einer Feierstunde ab 11 Uhr der Grundstein gelegt. Ein Jahr später soll das 1,6 Millionen Euro teure Projekt, das den nicht mehr zeitgemäßen Komplex an der Plankstraße ersetzt, fertig sein. ZIM So soll der Neubau an der Neusser Kirche Christ König aussehen. Am Freitag, 2. August, wird in einer Feierstunde der Grundstein gelegt. (Repro: ZIM) 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 NEUSS. Die 19. „Romanische Nacht“ in der Basilika St. Quirin steht am Samstag, 20. Juli, ab 20.15 Uhr unter dem Titel „Milestones – Meilensteine der Kirchenmusik“. Namensgebend für diesen Abend mit vier Stunden geistlicher Musik ist eine Werkschau der wichtigsten Komponisten ihrer jeweiligen Epochen, und alle haben den Anfangsbuchstaben „M“. Der Münsterchor unter Leitung von Joachim Neugart singt unter Mitwirkung des Johann-Rosenmüller-Ensembles die „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi. Sabine Schneider gestaltet unter Begleitung des Neusser Kammerorchesters die schönsten Arien und Motetten aus dem Kirchenmusikwerk Wolfgang Amadeus Mozarts. Als Stellvertreter der Moderne ist Olivier Messiaen zu erleben. Aufgeführt werden die Violoncello-Meditation aus dem „Quartett auf das Ende der Zeit“ und Auszüge aus seinem mystischen Orgelwerk. NORF. Eine Begegnung mit Pfarrer Musoke Genza aus Uganda hat der Verein „Menschenbrücke“ organisiert. Am Sonntag, 28. Juli, wird ab 11.15 Uhr eine Messe in der Kirche St. Andreas gefeiert. „The Classic Saxophones“ unter der Leitung von H. P. Altendorf sorgen für die musikalische Gestaltung. Die Kollekte ist für Waisen, Arme und Kranke in Uganda bestimmt. Nach dem Gottesdienst treffen sich die Gläubigen bei Imbiss und Getränken auf dem Dorfplatz (bei Regen im Jugendheim). NEUSS. Das erste Hospiz Kroatiens hat Erzbischof Dr. Ivan Devcic in der Neusser Partnerstadt Rijeka eröffnet. Mit dabei war Pfarrer Jochen Koenig, Hausgeistlicher im AugustinerinnenKloster Immaculata. Koenig hatte anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres um Spenden gebeten und 6000 Euro gesammelt. Mit dem Geld wird eine kleine Kapelle im Hospiz eingerichtet. Schwester Daniela von den Herz-Jesu-Schwestern, die lange in Neuss gewirkt haben, leitet das Haus. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM Düsseldorf: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF. Eine gemeinsame Spende in Höhe von 5100 Euro übergaben der Inner Wheel Club Düsseldorf und der Inner Wheel Club DüsseldorfClara Schumann an den „KnackPunkt“ des SKFM Düsseldorf. Das Geld war bei einem Benefizkonzert mit Meisterschülern der Clara-Schumann-Musikschule zusammengekommen. Das Konzert war von den beiden Düsseldorfer Frauenclubs zugunsten der SKFM-Notschlafstelle ausgerichtet worden. FLINGERN/DÜSSELTAL. Pfarrvikar Matthias Fobbe wird am Sonntag, 21. Juli, von der Katholischen Kirche Flingern/Düsseltal verabschiedet. Dazu wird ab 19 Uhr ein Gottesdienst in der Liebfrauenkirche an der Degerstraße gefeiert. Ein Beisammensein im Pfarrgarten und in der Bücherei schließt sich an. Fobbe wird künftig in Velbert Dienst tun. RATH. Familiennachmittage finden an jedem Mittwoch zwischen dem 24. Juli und dem 28. August im Familienzentrum am Rather Kreuzweg 43 statt. Auf dem Programm stehen jeweils zwischen 15 und 17 Uhr Spiele, Basteln, Snacks und gemeinsames Toben. Nähere Informationen unter Telefon (02 11) 22 97 38 19. Das Familienzentrum ist ein Kooperationsprojekt des Kirchengemeindeverbandes Mörsenbroich/Rath, des SKFM, der Caritas und des ASG-Bildungsforums. DÜSSELDORF. Im Rahmen der FestOktav zu Ehren des Stadtpatrons findet wieder ein Morgenlob am ApollinarisSchrein statt. Termin ist Samstag, 20. Juli, um 11 Uhr in der Basilika St. Lambertus am Stiftsplatz. Dabei werden Apollinariskerzen an die Vertreter der Düsseldorfer Gemeinden übergeben. Den Abschluss der Festwoche bildet ein Festhochamt am Sonntag, 21. Juli, ab 10.30 Uhr ebenfalls in St. Lambertus. RHEINBOGEN. Überraschend hat der aus Ghana stammende Kaplan Raphael Benuyenah-Schüller erfahren, dass sein Einsatz im Düsseldorfer Rheinbogen schon im August statt wie vorgesehen im Oktober endet. Seit Oktober 2012 hatte er hier gearbeitet. Ab September in der Botschaft Matthias Wüste wird Jugendreferent von St. Lambertus INNENSTADT. Seit weit mehr als der Hälfte seiner 26 Jahre Lebens engagiert sich Matthias Wüste in der katholischen Jugendarbeit. Jahre als Ministrant und Mitglied der Leiterrunde, zahlreiche Jugendfreizeiten, die Tätigkeit als Firmkatechet und als Mitglied des Pfarrgemeinderates von St. Franziskus Xaverius in Mörsenbroich und Rath führten ihn zum Studium der Sozialen Arbeit. In seiner Freizeit verbringt er gerne Zeit in der Natur; er klettert, wandert oder fährt Matthias Wüste. (Foto: privat) Kanu. Wüste ist ab September der erste Jugendreferent der Gemeinde St. Lambertus. Finanziert wird die Stelle vom Erzbistum und aus Mitteln der Bürger- stiftung Lambertus. Sein Vertrag ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Der Sozialpädagoge und Sozialarbeiter ist zurzeit noch als Leiter eines katholischen Jugendzentrums in Grevenbroich tätig. Sein Büro hat Matthias Wüste ab September im Jugendpastoralen Zentrum „die botschaft“ im Schatten von St. Lambertus. „Ich freue mich darauf, bald wieder in meiner Heimatstadt arbeiten zu können“, sagt er. Als künftiges Mitglied des Seelsorgeteams der Gemeinde will er die zahlreichen Vernetzungen nutzen und ausbauen sowie die Interessen von Kindern und Jugendlichen engagiert vertreten. Zu erreichen ist der neue Jugendreferent schon jetzt telefonisch unter (01 79) 6 83 79 15 oder per E-Mail unter [email protected]. „Sollten Sie Anregungen oder Vorschläge zur Verbesserung der Jugendarbeit in unserer Gemeinde haben, sprechen Sie mich gerne an“, fordert er alle Gemeindemitglieder zur aktiven Beteiligung auf. RM Gar nicht so einfach Nachfolger für Günther Fuchs gesucht DÜSSELDORF. Seit Oktober 2012 ist Günther Fuchs Vorsitzender des Katholikenrates. „Ich habe das Amt damals mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf übernommen, dass ich es als Übergangsaufgabe verstehe“, sagt er. Fuchs´ Wahl war nötig geworden, weil Vorgänger Peter-Michael Minnema nach langer schwerer Erkrankung gestorben war. „Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser hat die Versammlung damals gebeten, meine Aussage zu der befristeten Amtszeit bis zu den Pfarrgemeinderatswahlen im Sucht einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin: Günther Fuchs. (Foto: RM) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Frühjahr 2014 ernst zu nehmen und dabei mitzuhelfen, ab dann einen neuen Vorstand zu bilden“, erklärt Günther Fuchs. Er gehörte dem Gremium damals schon gut zehn Jahre an. Der Planung folgen Taten: So hat sich der Katholikenrats-Vorstand vor einigen Wochen intensiv zu dem Thema beraten. Dazu gehörte eine genaue Analyse des Möglichen: Neben einer oder einem Vorsitzenden, dem durch sein Amt „geborenen“ Vorstandsmitglied Stadtdechant Steinhäuser und zwei Stellvertretern können bis zu acht weitere Vorstandsmitglieder gewählt werden. „Es zeichnet sich ab, dass nicht nur für den Vorsitz nach Kandidaten gesucht werden müsse, sondern dass wir zusätzlich noch mindestens zwei oder drei neue Vorstandsmitglieder brauchen“, betont Günther Fuchs. „Bitte schauen Sie sich in den Pfarrgemeinderäten und Verbänden nach geeigneten Personen, besonders auch Frauen, um“, fordert er alle Düsseldorfer Katholiken auf. „Ich bitte Sie auch zu prüfen, ob nicht im Kreis derjenigen, die im November 2013 aus dem Pfarrgemeinderat ausscheiden, geeignete Menschen sind, die auf Anfrage zu einer Kandidatur bereit wären – bitte unterstützen Sie unseren Düsseldorfer Katholikenrat bei seinem Bemühen, einen engagierten, kompetenten und tatkräftigen Vorstand zu bilden.“ RM Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM Menschen auf dem Markt erreicht Konzept des ersten Ökumenischen Kirchentages ging auf HOCHDAHL. Erfolgreiche Premiere für den ersten Ökumenischen Kirchentag: Bei sommerlichem Wetter begegneten sich Hunderte von Menschen im Hochdahler Zentrum und genossen das breitgefächerte, alle Generationen ansprechende Programm unter dem Mot- Viele Menschen verfolgten das Kirchentagsprogramm im Hochdahler Zentrum. (Foto: RM) to „Zueinander – Füreinander – Miteinander“. Monsignore Christoph Biskupek, Pfarrer der Gemeinde St. Franziskus von Assisi, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Menschen aus seiner und aus der Evangelischen Kirchengemeinde: „Wir zählen über 100 Helfer, und es sind rund 120 Kuchen für die längste Hochdahler Kaffeetafel gespendet worden.“ Das Konzept, Kirche dort sichtbar zu machen, wo die Menschen sind, nämlich auf dem gerade am Samstag hochfrequentierten Markt, ging auf. Showelemente wie der zweifache Auftritt von Hochseilartist Falko Traber hoch über den Köpfen der Besucher ließen den Atem stocken und schufen den inhaltlichen Bezug zum Thema „Drahtseilakt Glaube“, über das WDRChefredakteur Jörg Schönenborn mit Falko Traber, Hospiz-Pionierin Schwester Irmgardis Michels FBMVA von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Ulrike Proba-Köhler, Öffentlichkeitsarbeiterin des Hochdahler Franziskus-Hospizes, und Notfallseelsorger Jürgen Draht diskutierten. „Ob Pfarrer Draht katholisch oder evangelisch ist? Da muss ich echt mal überlegen“, schmunzelte Pfarrer Biskupek auf Nachfrage. „Ich glaube, er ist evangelisch – aber da sehen Sie mal, wie weit wir mit der Ökumene in Hochdahl schon sind.“ RM Von den Bahamas bis nach Mettmann Postkartenaktion will Gemeinde im Gebet verbinden METTMANN. Die Idee sei ihm „einfach so in den Kopf gekommen“, erzählt Pater Savy Madappilly. Unter dem Thema „Aneinander Denken – Füreinander Beten – Miteinander Sein“ hat der Kaplan an St. Lambertus gemeinsam mit dem Seelsorgeteam eine Gebetsaktion entwickelt. Deren Ziel ist es, die Gemeindemitglieder, unabhängig davon ob sie ihre Ferienzeit in Mettmann oder weltweit verbringen, am Sonntag, 11. August, um 12 Uhr im Gebet zu verbinden. „Wir haben bewusst den Sonntag mitten in den Ferien, mitten am Tag ausgesucht“, erklärt Diakon Torsten Hohmann. Dazu entwickelte Pater Savy eine Postkarte. Diese zeigt auf der Vorderseite das Wort „Beten“, wobei das T durch ein Tau-Kreuz ersetzt wurde und das Vater Unser enthält. Auf der Rückseite steht ein Vorschlag, wie das Gebet gestaltet werden kann. In den Kirchen liegen zudem Listen aus, wo jeder seine Handynummer eintragen kann, um an die Aktion erinnert zu werden. „Und vielleicht“, ergänzt Hohmann schmunzelnd, „verbinden sich durch die Aktion auch 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Gemeindemitglieder, die auf den Bahamas sind, mit uns.“ MM Hilden, Langenfeld und Monheim: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 Mettmann und Ratingen: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 ERKRATH/UNTERBACH. Nach über zwei Jahren erfolgreicher Jugendarbeit verlässt Tina Heck die Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt aus privaten Gründen. Verabschiedet wird sie nach der „Wiesenmesse“, die am Sonntag, 21. Juli, bei schönem Wetter ab 11.15 Uhr auf der Wiese vor dem Pfarrhaus an der Kirchstraße gefeiert wird. Nachfolger wird Holger Wirtz. HAAN. Werke von Monteverdi und Purcell präsentiert der Kölner Chor „Superterz“ in der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria an der Königstraße. Unter der Leitung von Antoine Beuger wird am Sonntag, 21. Juli, ab 18 Uhr musiziert. HILDEN. Eine „Tauschrallye“ findet am Montag, 29. Juli, ab 15 Uhr in der Gemeinde St. Jacobus statt. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen gehen in kleinen Gruppen gemeinsam mit Jugendleitern durch die Innenstadt und versuchen in den Geschäften, Gegenstände wie zum Beispiel ein Päckchen Papiertaschentücher gegen interessante andere Sachen zu tauschen. Gewinnen wird die Gruppe, die die tollsten Tauschobjekte ergattern kann. Treffpunkt ist das Jugendheim St. Jacobus an der Mühlenstraße. NEVIGES. Im Rahmen der „MutterAnna“-Wallfahrt der Schlesier wird am Sonntag, 28. Juli, Abt em. Gregor Ulrich Henckel von Donnersmarck OCist das Hochamt um 9.30 Uhr feiern. Beim anschließenden Kirmesfest sind unter anderem Gesangsdarbietungen von oberschlesischen Bergmännern zu hören. Pater Savy Madappilly (rechts) und Diakon Torsten Hohmann haben die Aktion gemeinsam entwickelt. (Foto: MM) RATINGEN-WEST. 1056 Teilnehmer an zehn Abenden, das ist ein Durchschnitt von mehr als 100 Besuchern pro Veranstaltung. Das sind die Zahlen des Glaubensforums der Kirchengemeinde Heilig Geist. Vom Oktober 2012 bis zum Juli 2013 ging es im Pfarrsaal am Maximilian-Kolbe-Platz um die Kirche von heute – 50 Jahre nach dem Konzil. Am 7. Oktober wird das Glaubensforum mit dem Thema „Die zehn großen Wörter des Christentums“ fortgesetzt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 AUS DEM ERZBISTUM Remscheid und Solingen: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 Wuppertal: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 LENNEP. Ein Konzert mit dem ADE-Trio wird am Samstag, 20. Juli, um 19 Uhr in der Kirche „St. Bonaventura“ zu hören sein. Es steht unter dem Motto „Emociones mùsica europea“. ADE sind Heinz Kraschl (Salzburg), Viola, Wolfgang G. Haas (Köln), Trompete, und Juan Rodríguez Romero (Sevilla), Keyboard, mit Werken von Bach, Händel, Gabrieli und anderen. LÜTTRINGHAUSEN. Der Kreis „ökumenischer Kleinkindgottesdienst“ lädt alle Kinder und ihre Familien zum „GuteNachtKirche Abendgottesdienst“ ein. Er findet am Freitag, 19. Juli, um 18.30 Uhr in der evangelischen Kirche Lüttringhausen statt. Kuscheltiere dürfen mitgebracht werden. GRÄFRATH. Der Gräfrather Orgelsommer 2013 startet am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr in der Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt mit einem Konzert für Orgel und Chor mit Werken von Hassler, Bach, Cornelius und anderen. Es musizieren Maria Bennemann und Georg Leisse an der Orgel mit dem Kammerchor Elberfeld. BARMEN. Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Mittwochs-Ferienwanderungen der Gemeinde St. Antonius. Die erste führt am 24. Juli von Burg nach Müngsten. Start ist um 12.54 Uhr mit der S 8 nach Vohwinkel, von dort geht es mit dem Bus nach Burg. Initiiert worden sind die Wanderungen vor vielen Jahren von Pfarrer Toni Schweth, fortgeführt werden sie seit seinem Tod von Werner Zimmermann. >> www.antonius-wuppertal.de LICHTSCHEID. Um ihre Teilnahme an der großen Messdiener-Wallfahrt nach Rom in den Herbstferien zu finanzieren, bieten die Messdiener von St. Christophorus einen „Rent-a-Mini-Service“ an. Wer Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen oder bei der Gartenarbeit benötigt, kann gegen eine Spende einen Messdiener anfragen. „Auftragsannahme“ unter Telefon (02 02) 57 33 77 oder per E-Mail: [email protected]. Der Kirchenchor St. Bonaventura und die Markus-Wentz-Jazzband gestalteten ein Festhochamt zum Chorjubiläum. (Foto: MÖ) Stimmgewaltiger denn je 150jähriges Chorjubiläum wird gefeiert LENNEP. Älter als die Kirche, in dem er singe, sei der Chor des Pfarrverbandes St. Bonaventura und Heilig Kreuz, stellte Pfarrer Jürgen Behr in seiner Begrüßung fest. Mit einer Veranstaltungsreihe feiert der Kirchenchor St. Bonaventura sein 150. Jubiläum. Das Festhochamt in der Kirche St. Bonaventura zeigte ein kleines Spektrum dessen, was der Chor unter Leitung von Peter Bonzelet zu leisten vermag. Die Markus-Wentz-Jazzband war eingeladen worden, zusammen mit dem Chor das Festhochamt in einer Jazz-Messe zu gestal- ten. Zelebrant war Monsignore Professor Dr. Wolfgang Bretschneider, Präsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland. Der Chor hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Am 16. September 1863 gründeten Mitglieder der St.-Bonaventura-Bruderschaft den Vorläufer, den Männergesangverein Eintracht. Schon vor der Fusion zum Pfarrverband wurde der Chor stimmgewaltiger: die Kirchenchöre von St. Bonaventura, St. Theresia und Heilig Kreuz fanden zusammen. MÖ Auch Mina ist dabei Ehe-, Familien- und Lebensberatung feiert WUPPERTAL. Wenn die Ehe-, Familienund Lebensberatung (EFL) im Oktober ihr 60-jähriges Bestehen feiert, gibt es natür- Treffpunkt für „Liebespaare im WupperTal“: Mina Knallenfalls. (Foto: PA) 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de lich einen Festakt mit Grußworten und einem Festvortrag. Viel interessanter aber sind die vielen Angebote, die sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle für ein breites Publikum ausgedacht haben. So geht es zum Beispiel bei einer Stadtführung mit Elke Brychta um „Liebespaare im Wupper-Tal“. Dass Tango „Gehen in Umarmung“ ist, wird Tanzlehrer Edgar Bellinghaus in einem Workshop verdeutlichen. Dass dazu Schuhe mit glatten Sohlen mitzubringen sind, sei nur am Rande angemerkt. Wer es noch „schärfer“ möchte, kann sich zum Abend „Heiße Margaritha und scharfer Grieche“ anmelden. Dabei geht es um erotisches Kochen mit aphrodisierenden Zutaten. Viel Vergnügen verspricht auch der Kabarett-Abend „Liebes-Toll“ von und mit Ulrike Böhmer. Daneben gibt es noch viele weitere interessante Programmangebote. Da vielfach eine Anmeldung erbeten wird, sollte man sich bei der EFL unter Telefon (02 02) 45 61 11 das Gesamtprogramm besorgen. PA >> www.efl-wuppertal.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM Verkürzt und modernisiert Oberbergischer Kreis: Heike Cosler, Telefon (0 21 92) 8 37 07 Altenkirchen: N.N. Telefon Literaturkurs führt Theaterstück auf WIPPERFÜRTH. Der reiche Gutsbesitzer führt. Die Zuschauer waren begeistert. „Ich Puntila (Louis Fehling) behandelt seine Un- fand den Herrn Puntila sehr eindrucksvoll. tergebenen schlecht. Betrunken wird er zum Louis hat das toll gespielt“, sagte Schülerin Menschenfreund, nüchtern ist er ein über- Melanie Borgmeier nach der Aufführung. heblicher Ausbeuter, der seine Tochter Eva Die Theatergruppe des St.-Angela-Gymnasi(Ronja Schmitter) mit einem Aristokraten ums hat ihr Stück auch bei der Kölner Schulverheiraten will und seine vier „Bräute“ vom theaterwoche gezeigt. HC Hof jagt. „Wir wollten zeigen, dass das Stück ‚Herr Puntila und sein Knecht Matti‘ auch heute noch nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat, deshalb haben wir es etwas verkürzt und modernisiert“, erläuterte Lehrerin und Regisseurin Nadine Sarp. Gemeinsam mit 26 Schülern und Schülerinnen des Literaturkurses des St.-Angela-Gymnasiums hat sie das Stück eingeübt und in den vergangenen zwei Wochen ins- Mit großem Engagement hatten die Teilnehmer des Literaturkurses (Foto: HC) gesamt vier Mal aufge- das Theaterstück einstudiert. Festival mit Welt-Uraufführung Klavierstudenten aus aller Welt geben Konzerte LINDLAR. Falko Steinbach, Pianist, Komponist, Musikpädagoge und Professor für Klavier an der Universität von New Mexico (USA), kommt in diesem Jahr bereits zum fünften Mal nach Lindlar. „Angefangen hat alles im Jahr 2009. Lindlar feierte das 900-jährige Jubiläum der Stadt- und Kirchengemeinde“, erklärte Dr. Tim Lindfeld vom Katholischen Bildungswerk. „Falko Steinbach, dessen Familie zum Teil in Lindlar lebt, hatte der Stadt ein Geschenk gemacht. Klaviertalente aus der Region sollten die Chance bekommen, in ihrer Heimat einen Meisterkurs für Klavier unter seiner Leitung zu absolvieren.“ Heute ist daraus ein internationales Klavierfestival geworden. Klavierstudenten und Musiker aus Nord- und Südamerika, aus West- und Osteuropa sowie Nah- und Fernost spielen ab Sonntag, 21. Juli, in Lindlar. Sämtliche Konzertveranstaltungen werden moderiert. Viele Konzerte sind dank der finanziellen Unterstützung durch das Erzbistum Köln kostenlos. Gastfamilien nehmen die internationalen Musikstudenten auf. Das Eröffnungskonzert findet am Sonntag, 21. Juli, um 17 Uhr im Kulturzentrum Lindlar statt. Am Sonntag, 28. Juli, um 16 Uhr gibt es ein Orgelkonzert in der Kir- 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 che St. Sebastianus, Schmitzhöhe. Dort wird das vierhändige Orgelstück „Organismen“ von Professor Falko Steinbach welturaufgeführt. Stefan Barde und Massimo Berzolla spielen die Orgel. Am 2. August findet das Abschlusskonzert der Meisterschüler statt. HC >> www.klavierfestival-lindlar.de In Lindlar beginnt am 21. Juli das internationale Klavierfestival. (Foto: HC) WALDBRÖL/WIEHL/NÜMBRECHT. Wie in jedem Jahr wird vor den Sommerferien der Auto- und Reisesegen erteilt. Diesmal wird die Segnung am Samstag, 20. Juli, und Sonntag, 21. Juli, nach den Gottesdiensten stattfinden. Am Samstag findet sie um 18 Uhr an der Kirche St. Bonifatius, Bielstein, und der Kirche St. Michael, Waldbröl, statt. Am Sonntag ist sie um 9 Uhr an der Kirche St. Antonius, Denklingen, um 9.30 Uhr an der Kirche St. Michael, Waldbröl, um 11 Uhr an der Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Wiehl, und um 11 Uhr an der Kirche Heilig Geist, Nümbrecht. WIPPERFÜRTH. Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer des St.-Angela-Gymnasiums haben über 30 000 Euro beim „ArcoIris“-Spendenlauf gesammelt. 20 000 Euro der Summe gehen an das Sozialprojekt der Schule in La Paz in Bolivien „Arco Iris“. Der Restbetrag fließt in die Ausstattung des Schulgebäudes und des Schulgeländes. ALTENKIRCHEN. Der Hospizverein Altenkirchen bietet in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Marienthal am Samstag, 24. August, von 9 bis 16 Uhr einen Aufbaukurs zum Thema „Hospizgeschichte – Aufbau der Hospizarbeit“ mit der Dozentin Erika Gierich an. Information und Anmeldung unter Telefon (0 26 82) 9 67 00 oder beim Hospizverein Altenkirchen unter Telefon (0 26 81) 87 96 58. Weitere Informationen gibt es im Internet. >> www.bildungswerk-marienthal.de WIPPERFÜRTH. Die Ökumenische Hospizinitiative und das Haus der Familie bieten ein Seminar zur „Befähigung zum ehrenamtlichen Trauerbegleiter“ an. Dabei lernen die Teilnehmer, Angehörige und Freunde von Verstorbenen zu unterstützen, damit diese ihren ganz persönlichen Weg des Abschiednehmens gehen können. Das Seminar beginnt am 27. September. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 67) 85 02. >> www.hdf-wipperfuerth.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 AUS DEM ERZBISTUM Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 DÜRSCHEID. „Sommerkonzerte St. Marien Kürten“ heißt die hochkarätige Konzertreihe von Montag, 29. Juli, bis Donnerstag, 1. August, jeweils um 19 Uhr in der Kirche St. Nikolaus in Kürten-Dürscheid. Am Montag treten Professor Falko Steinbach (Deutschland, USA), Professor Kevin Vigneau (USA), Massimo Berzolla (Italien) und Stefan Barde (Kürten) auf, am Dienstag Paul Thomas (USA), Josh Rupley (USA) und Gabriel Landstedt (USA), am Mittwoch Yuri Chayama (Japan) und am Donnerstag Professor Werner Kämmerling (Dormund), Heike Gorny (Kürten) und Stefan Barde (Kürten). Für Kinder ab drei Jahren mit ihren Eltern und Großeltern findet am Montag, 29. Juli, von 16 bis 16.45 Uhr ein eigenes Klavierkonzert zum Mitmachen und Mithören statt. Pfarrer Harald Fischer möchte, dass die Musik „als verbindende Sprache der Menschen“ erlebt und in der Dürscheider St.-Nikolaus-Kirche zum Klingen gebracht wird. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. Spenden sind erwünscht. WIESDORF. Mit Gesang und Gebet Gott lebendig zu preisen, lädt die Gemeinde St. Sephanus für Samstag, 20. Juli, 19.30 Uhr in die Kirche St. Hildegard ein. Der Lobpreisgottesdienst, der Gottes Wort erlebbar gegenwärtig werden lassen will, steht diesmal unter dem Titel „Mit Jesus in die Ferien!“. LEVERKUSEN. Eine dreiteilige Schulungsreihe zum Thema Demenz startet die Caritas am Freitag, 26. Juli. Von 14 bis 16 Uhr wird es in der Geschäftsstelle, Bergische Landstraße 80, unter anderem um Fragen gehen wie „Was heißt Pflegebedürftigkeit und wie kann ich sie frühzeitig erkennen?“, „Wie funktioniert die Einstufung durch den medizinischen Dienst?“ oder „Wie geht Prävention“? Die Teilnahme kostet fünf Euro, um Anmeldung unter Telefon (02 14) 85 54 25 25 wird gebeten. Weitere Themen werden sein am 6. September Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsrecht sowie am 8. November Demenz im Straßenverkehr und Alltagshilfen. Kleine Bibelforscher ausgezeichnet Kinder beschäftigten sich mit der heiligen Schrift DÜRSCHEID. „Welches Tier hat den Ort zum Bau des Altenberger Doms bestimmt?“, fragt Maria Kley-Auerswald. Die zwölf Jungen und Mädchen des Montessori-Kinderhauses St. Nikolaus in Kürten-Dürscheid wissen es: „Ein Esel.“ Immerhin haben sie sich ein Jahr lang mit der Bibel beschäftigt, religiöse Orte in der Nachbarschaft besucht und über Bräuche gesprochen. Ihr Wissen präsentieren sie jetzt ihren Eltern und Bekannten. Leiterin Kley-Auerswald prüft eine lange Liste von Fragen ab. Die Eltern applaudieren bei den richtigen Antworten. Am Ende stellt KleyAuerswald fest, dass alle Kinder ein Diplom als Bibelforscher verdient haben. Die Urkunden werden ausgeteilt. Dazu kommt für jedes Kind eine gebundene Kladde, in der das erarbeitete Material eines spannenden Jahres gesammelt ist. Dazu gehören auch Bilder vom Altenberger Dom mit seiner Orgel wie auch vom Dreikönigsschrein, als man den Kölner Dom erkundete. KL Die jungen Bibelforscher präsentieren mit Kinderhausleiterin Maria Kley-Auerswald Eltern und Bekannten ihre Erkundigungen über den heiligen Franziskus. (Foto: Klein) KSJ lebt wieder Verband engagiert sich und schafft Angebote für Jugendliche OPLADEN. „Eine Katholische Studierende Jugend gibt es in Opladen schon ewig“, sagt Tobias Krell. „Wir haben sie nur Ende ver- Bei der 72-Stunden-Aktion brachten KSJ‘ler zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus dem Asylbewerberheim an der Sandstraße Farbe in deren Alltag. (Foto: Becker) 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de gangenen Jahres wiederbelebt.“ Fast alle daran Beteiligten hätten eine eigene „KSJ-Vergangenheit“ als Gruppenkinder oder auch schon Gruppenleiter. „Wir glauben einfach, dass diese Art der Jugendarbeit wertvoll ist und fehlen würde, wenn es sie nicht gäbe“, sagt Krell. Neben einer gemischten Gruppe für 14- und 15-Jährige, die sich mittwochs um 19 Uhr in den Räumen unter der Aloysiuskapelle, der Jugendkirche Leverkusens, trifft, gibt es sonntags um 16 Uhr dort eine extra Mädchenkreativgruppe. Ein Aktionstag in den Sommerferien ist in Planung. Bei der 72-Stunden-Aktion im Juni hat die „KSJ Stadtgruppe Opladen St. Paulus“ – so der offizielle Name – zusammen mit und für Kinder und Jugendliche aus dem Asylbewerberheim an der Sandstraße eine Containerwand bunt bemalt und ein Kinderfest veranstaltet. Die Tischtennisplatte, die sich die Kinder dort gewünscht haben, ist inzwischen gekauft und soll bald aufgebaut werden. „Es war toll, dass wir für die Anschaffung in St. Michael eine Türkollekte halten durften“, sagt Krell. Wer sich für die Angebote der KSJ interessiert, bekommt bei ihm weitere Informationen unter Telefon (0176) 63 24 38 30. KB Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM Erinnerung an die „Toskana an der Sieg“ Eitorf, Hennef, Königswinter, Neunkirchen, Siegburg, Sankt Augustin und Troisdorf: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 Kreisjugendseelsorger wechselt nach Düsseldorf SIEGBURG. „Die pastorale Arbeit von Pfarrer Markus Schröder hat deutliche Spuren hinterlassen. Dank seines Einsatzes ist die Siegburger Jugend anderen weit voraus“, bescheinigte ihm der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Walter Boscheinen. „Sie koordiniert sich schon stadtweit; das müssen andere noch lernen.“ Unter großer Anteilnahme der „jungen Generation“ wurde Schröder jetzt in einer Dankmesse in St. Ser- vatius, an der auch der Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb und der stellvertretende Kreisdechant Monsignore Axel Werner teilnahmen, als Kreisjugendseelsorger für die Kreisdekanate Rhein-Sieg und Altenkirchen verabschiedet. Ab 1. September wird Pfarrer Schröder als Stadtund Kreisjugendseelsorger für das Stadtdekanat Düsseldorf und das Kreisdekanat Neuss zuständig sein. Viele Dankesworte durfte sich der beliebte Pfarrer, der als engagiert, freundlich und unkompliziert gelobt wurde, anhören. „Die Menschen in Düsseldorf freuen sich auf dich“, rief ihm Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb zu. Zum Dank für seine „fruchtbare Arbeit“ in der Jugendseelsorge erhielt Schröder ein Orangenbäumchen geschenkt, das ihn an die „Toskana an der Sieg“ erinnern soll. Voraussichtlich erst im Herbst 2014 wird ein neuVon den Pfadfindern erhielt Pfarrer Markus Schröder (Mitte) zur er Kreisjugendseelsorger Erinnerung eine Foto-Collage. (Foto: CG) ernannt werden. CG Aus dem Dschungel zu den Katechesen Ministranten reisen auf eigene Faust zum Weltjugendtag UCKENDORF. Als einzige Gruppe aus dem nächst führt die Tour nach Manaus im AmazoRhein-Sieg-Kreis unter den deutschen Weltju- nasgebiet, wo ein mehrtägiger Dschungelaufgendtagsbesuchern brechen jetzt neun Kinder enthalt vorgesehen ist. Anschließend geht es und Jugendliche zwischen neun und 18 Jah- vom 22. bis 29. Juli zum XXVIII. Weltjugendren mit fünf Begleitern zum Weltjugendtag in tag unter dem Motto „Geht und macht alle VölRio de Janeiro auf. Seit dem Sommer 2012 fie- ker zu meinen Jüngern“ in Rio de Janeiro. Alle bern die Uckendorfer Weltjugendtagsbesucher - sind schon sehr gespannt, Papst Franziskus zu zum größten Teil Ministranten - der Reise ent- erleben. CG gegen. Die Gruppe hatte keine Teilnahme an der Weltjugendtags-Fahrt des Erzbistums geplant (sie findet auch nicht statt, Anm. d. Red.), sondern sich selbst organisiert. Die Uckendorfer wollen trotzdem ihr Erzbistum und das ganze südliche Rheinland in Brasilien würdig vertreten. Mit Hilfe privater Sponsoren und einem Zuschuss der Gemeinde, die das Pilgerpaket der Ministranten übernimmt, sowie eines verbilligten Hotelangebots wurde die nicht ganz günstige zweiwöchige Reise Voller Erwartungen rüsteten sich die Weltjugendtagspilger (Foto: CG) für die Pilger bezahlbar. Zu- (drei fehlen auf dem Bild) zur Reise. 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 LOHMAR. In seiner gewohnt lockeren Art feierte Pfarrer Bonifatius Müller sein 25-jähriges Priesterjubiläum mit einem Dankgottesdienst in St. Johannes, an dem auch Seelsorger der evangelischen Kirchengemeinde teilnahmen. Die Ökumene bleibt ein großes Ziel für den Jubilar. „Wie die Perle im Acker“ sei Müller für Lohmar, lobte Stadtdechant Monsignore Heinz Peter Teller aus Leverkusen, ein alter Weggefährte Müllers, den Jubilar. 1959 wurde Müller in Köln-Sülz geboren. Als freigestelltes Ordensmitglied mit verschiedenen Seelsorgestellen gehörte Müller seit 1979 zu den Benediktinern auf dem Michaelsberg. Die Priesterweihe empfing er am 11. Juli 1988. Von 2004 bis 2009 gehörte er zum Benediktinerkloster Weltenburg. In dieser Zeit war er Spiritual für die Benediktinerinnen auf der Fraueninsel im Chiemsee. Seit Oktober 2009 ist er Diözesanpriester. In Lohmar ist der beliebte Seelsorger seit 2004. Er hätte nie gedacht, dass er einmal Pfarrer in Lohmar werde, meinte er und entschuldigte sich bei allen, denen er „emol op de Fööss jetrodde hätt“. KREISDEKANAT. Ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für „Unbedachte“, Mitchristen, die im letzten Vierteljahr ohne eigene Trauerfeier beerdigt worden sind, findet am Samstag, 27. Juli, um 10 Uhr in der Krankenhauskapelle der Helios-Klinik Siegburg, Ringstraße 49, statt. KALDAUEN. Das Außengelände des Familienzentrums Liebfrauen wird am Samstag, 20. Juli, ab 15 Uhr feierlich eingeweiht. Die Drachendame „Phenie“ aus dem Phantasialand ist ebenfalls dabei, mit lustigen und spannenden Aktionen für die kleinen Gäste. Interessierte Besucher haben die Möglichkeit, die Räumlichkeiten der Einrichtung zu besichtigen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 AUS DEM ERZBISTUM Bad Münstereifel, Euskirchen und Zülpich: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BAD MÜNSTEREIFEL. Zum „Mittagsgebet am Samstag“ im Rahmen der Citypastoral Bad Münstereifel laden Pastoralteam und Kirchenmusiker des Seelsorgebereiches ein. Ab Samstag, 20. Juli, sind Bewohner und Besucher der Stadt wöchentlich um 12 Uhr in die Jesuitenkirche zum ökumenischen Mittagsgebet mit Musik und Meditation eingeladen. VEYTAL. Pastoralreferentin Ingeborg Rathofer, Hauptverantwortliche für die Vorbereitung der Erstkommunionkinder und Firmlinge, wechselt in den Seelsorgebereich St. Petrus in Bonn. Am Sonntag, 21. Juli, wird Rathofer im Rahmen der Messe um 10.30 Uhr in St. Severinus verabschiedet. BAD MÜNSTEREIFEL. Das nächste Konzert des „Orgelsommers 2013“ findet am Sonntag, 28. Juli, in der Jesuitenkirche statt. Beginn ist um 16 Uhr, die Orgel spielt Christoph Ritter. RHEINBACH. Eine Selbsthilfegruppe für Spieler, welche die Kontrolle über ihr Glücksspiel verloren haben, richtet die Caritas-Suchthilfe ein. Die Gruppe trifft sich jeden Dienstag von 18 bis 19.30 Uhr in den Räumen der CaritasSuchtkrankenhilfe, Pfarrgasse 6. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 26) 1 24 04. MECKENHEIM. Der Sozialdienst katholischer Männer (SKM) im RheinSieg-Kreis bietet für Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen ein vielfältiges Beratungsangebot. Dazu gehören Bewerbungstraining und Unterstützung bei Erstellung aller erforderlichen Unterlagen, Regelung von Behörden-Angelegenheiten und Anspruchsklärung von öffentlichen Leistungen, Berufsfindung sowie Stellensuche. Das Arbeitslosenzentrum ist dienstags und freitags in der Zeit von 8.30 bis 14.30 Uhr im Caritas Haus am Fronhof, Kirchplatz 1, geöffnet. Ansprechpartnerin ist Tanja Greitsch unter Telefon (0 22 41) 95 96 90 oder per Email an [email protected] >> www.skm-rhein-sieg.de Beschluss mit „Mut zum Handeln“ Kreiskatholikenrat konkretisiert zukünftige Arbeit KUCHENHEIM. Als Folge des Dialogprozesses der Katholischen Kirche im Erzbistum und eines Dialogtages, der unter dem Themas „Mut zum Handeln“ stand, hat der Vorstand des Katholikenrates im Kreisdekanat Euskirchen (KKR) zur diesjährigen Vollversammlung im Pfarrheim St. Nikolaus einen Antrag gestellt, in dem konkrete Schritte für die Weiterentwicklung der Arbeit des KKR und der Pfarrgemeinderäte festgehalten sind. Auf der Basis von Aussagen, Wünschen, Erwartungen und Forderungen, die während des Dialogprozesses zur aktiven Gestaltung und Zukunft von Kirche formuliert wurden, hat sich der Vorstand zu einer Gliederung in sechs Punkten entschieden, die Glaubenszeugnis und -vermittlung sowie Liturgie, Familie und karitatives Handeln betreffen. „Wir müssen Missstände benennen, um festzu- legen, wo wir hinwollen“, so der Vorstandsvorsitzende Heribert Winter. Dazu sollen unter anderem die Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und die Vernetzung der Pfarrgemeinderäte des Kreisdekanats verbessert werden. Auch wird das Apostolische Schreiben „Evangelii Nuntiandi“ von Papst Paul VI. als katechetisches Modell zur Evangelisierung vorgeschlagen. Kreisdechant Guido Zimmermann: „Für eine ortsnahe Kirche müssen wir alle als Katholiken Verantwortung übernehmen.“ In einer turbulenten Versammlung wurde der Antrag inhaltlich verabschiedet, nach einer redaktionellen Überarbeitung und dem damit verbundenen erneuten Abstimmungsprozess ist der Beschluss im Wortlaut im Internet einzusehen. AK >> www.kreiskatholikenrat.eu Erstmal in den Wanderurlaub Kreisdechant Anno Burghof feiert Abschied HERSEL. „Danke für 35 Jahre Herr Pastor, alles Gute“, prangte auf einem großen Plakat gegenüber dem Pfarrheim. Am Sonntag feierte Kreisdechant Anno Burghof seinen Abschied in der St.-Aegidius-Kirche in Hersel. Seit 1977 war er dort als Pfarrer tätig. Zahlreiche Gemeindemitglieder nutzten die Gelegenheit, sich von ihrem Pfarrer zu verabschieden. Ab August wartet auf den 70-Jährigen eine neue Aufgabe: Burghof wird im Collegium Albertinum, dem Erzbischöflichen Theologenkonvikt in Bonn, als Spiritual Priesteramtskandidaten auf ihrem Weg zur Weihe begleiten. Kreisdechant Anno Burghof wird Spiritual im Collegium Albertinum. 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de „Ich hänge sehr an meinem Seelsorgebereich. Es ist ein richtiger Abschied, der auch weh tut“, sagte Burghof kürzlich in einem Interview. Aber er versuche, die Sache nüchtern zu sehen. Gerne erinnert sich der 70-Jährige, der gebürtig aus Wipperfürth stammt, an die vielen Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie an die vielen Feste wie die Jubiläumsfeiern in Brenig, Hersel und Roisdorf. „Es freut mich sehr, dass viele Leute, die ich schon kannte, als sie Kinder waren, sich jetzt beruflich oder ehrenamtlich in der Kirche engagieren“, sagt Burghof. Sehr bewegt habe ihn auch die Betreuung der Kranken, denen er die Kommunion gebracht habe und mit denen er dann immer kurz geplaudert habe. Stolz sei er, so berichtet er im Interview, dass es gelungen sei, die Kindergärten in Bornheim, Roisdorf und Hersel für die U3-Betreuung auszubauen. „Sonst wären sie nicht zukunftsfähig gewesen.“ Burghof wurde 1968 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Wesseling und KölnZollstock wurde er 1977 Pfarrer in Hersel, später auch in Widdig und im heutigen Seelsorgebereich Bornheim – An Rhein und Vorgebirge. 1994 ernannte ihn der Kölner Erzbischof zum Kreisdechanten des Rhein-SiegKreises und 2008 zum nichtresidierenden Domkapitular. Seit 2005 ist Burghof ,,Kaplan Seiner Heiligkeit‘‘ mit dem Titel Monsignore. Bevor Burghof seine Aufgabe in Bonn aufnimmt, geht es zunächst in die Ferien: Er macht zwei Wochen Wanderurlaub im Schwarzwald. ALS Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM Rund um die Uhr bereit Bonn: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Pfarrer Walter Koll verlässt Klinikseelsorge BONN-VENUSBERG. Mit einem Gottes- ein Geschenk für sich empfunden. Viele Verändienst und einem Fest in der alten Mensa Ve- derungen hat Pfarrer Koll miterlebt und mit seinusberg wurde der Leiter der Katholischen Kli- nem Team und den evangelischen Kollegen so nikseelsorge am Uniklinikum Bonn, Pfarrer manches auf den Weg gebracht - wie die BeWalter Koll, verabschiedet. Nach 18-jähriger ratungsstelle für Frauen nach PränataldiagnosTätigkeit in der Krankenhausseelsorge wird er tik oder die erfolgreiche Reihe „Medizin und künftig als Pfarrvikar mit halber Stelle in die Theologie im Gespräch“. Aber das „KerngePfarrei St. Petrus wechseln und mit der anderen schäft“ sei immer die intensive Begegnung Hälfte Pastoral- und Gemeindereferenten als mit den Patienten und ihren Angehörigen gegeistlicher Begleiter zur Verfügung stehen. „Ich blieben. Die Klinikgemeinde ließ den beliebmöchte jetzt noch einmal einen neuen Weg ein- ten Seelsorger nur ungern gehen. BBW schlagen“, so Koll, „auch wenn das hier meine Traumstelle war.“ Während seiner Dienstzeit sei er unzähligen Menschen begegnet. Die fortwährende Bereitschaft, existenzielle Grenzsituationen Schwerstkranker, Sterbender oder von Katastrophen Betroffener zu begleiten, koste viel Kraft, resümierte der 61-Jährige. Er habe sie aber dank seiner eigenen Spiritualität aushalten 18 Jahre lang gehörte Pfarrer Walter Koll zum Team der Katholi(Foto: BBW) können und sie auch als schen Klinikseelsorge an den Unikliniken. 106 Jahre Dienst am Nächsten Waldbreitbacher Franziskanerinnen verabschiedet BONN. Im Herbst 1906 kamen sie nach Bonn, um im Haus Marienstraße 12 in der nach ihrem ersten ärztlichen Leiter benannten „Professor Rumpf´schen Privatklinik“ die Pflege zu übernehmen. Nach mehr als 106 Jahren, in denen sie sich vorbildlich kranker und in Not geratener Menschen annahmen, haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen nun Abschied von Bonn genommen. Mit einem Gottesdienst und einem Empfang wurde ihnen im ehemaligen St.-Elisabeth-Krankenhaus, in dem sie gelebt und gearbeitet haben und das heute Teil des Gemeinschaftskrankenhauses ist, gedankt. Wie gern die Schwestern in Bonn gewesen seien, unterstrich die Generaloberin Edith-Maria Magar. Doch auch wenn der Abschied, der der demografischen Entwicklung geschuldet sei, schwer falle, so blicke die Gemeinschaft doch zuversichtlich nach vorne. Denn man erlebe immer wieder, wie sich engagierte Frauen und Männer in den Einrichtungen dem Erbe Waldbreitbachs verpflichtet fühlten: „Bei ihnen wissen wir die kranken Menschen in guten Händen.“ BBW Mehr als 106 Jahre haben sich die Waldbreitbacher Franziskanerinnen um kranke und in Not geratene Menschen gekümmert; jetzt wurden sie verabschiedet. (Foto: BBW) 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 NIEDERDREES. Solidarität mit Gleichaltrigen im hochwassergeschädigten Elbe-Havel-Land beweisen die Messdiener von St. Antonius mit einer Spendenaktion am Sonntag, 21. Juli. Nach der Sonntagsmesse (Beginn 9.30 Uhr) und der daran anschließenden Fahrzeugsegnung veranstalten sie auf dem Schulhof ein Grillfest. Der Erlös ist für den „Jugendclub am See“ in Kamern bestimmt. Dessen Gebäude ist nach der Flut dringend renovierungsbedürftig. Der Club hat keinen Träger und finanziert sich ausschließlich aus Spenden. BONN. Das Wohnheim „Maria-Benedetta-Haus“ der Bonner Caritas für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen feierte sein 20-jähriges Bestehen. Die Einrichtung bietet in zwei Häusern Hilfen zum selbstständigen Wohnen. Einrichtungsleiterin Margret Hünten-Schuld hielt in ihrer Ansprache Rückschau auf die vielfältigen Geschichten der Menschen, die hier übergangsweise oder dauerhaft ein Zuhause finden. BONN. Im Rahmen der Starthilfe 2013 konnte der Familienfonds „ROBIN GOOD“ von Caritas und Diakonie insgesamt 241 Kinder aus Bonn und der Region mit neuen Schulranzen ausrüsten, die mit Mäppchen, Turnbeutel und weiterem Material gefüllt sind. „ROBIN GOOD“ unterstützt Familien, die in Notlagen geraten sind. BONN. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat seinen Jahresbericht 2012 vorgestellt und einen Überblick über die Angebote und Hilfen für Frauen, Kinder, Jugendliche und ihre Familien gegeben, die im zurückliegenden Jahr durch die Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden ausgeweitet werden konnten. BONN-POPPELSDORF. Mit einem Festakt feierte das Sebastian-Dani-Altenund Pflegeheim sein zehnjähriges Bestehen. Die Einrichtung des Caritasverbandes Bonn bietet in einer modernen Lebens- und Wohnwelt gleichermaßen Begleitung, pflegerische Unterstützung und Geselligkeit. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 AUS DEM ERZBISTUM Bedburg, Bergheim, Kerpen, Pulheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth und Wesseling: Michael Kasiske, Telefon (0 22 32) 3 56 70 RHEIN-ERFT-KREIS. Zur Erinnerung an den Weltjugendtag lädt auch in diesem Jahr Kreisdechant Achim Brennecke zu einem Gottesdienst auf dem Papsthügel ein. Die Messfeier beginnt am Samstag, 21. August, um 19 Uhr auf dem Marienfeld. BRÜHL. Herrscherinnen und Königinnen entspannten sich zu biblischen Zeiten mit Naturkosmetik und ätherischen Ölen. Die Legende besagt, dass „wundersamer Kräuterduft“ das Grab Mariens erfüllte. Am 15. August, dem Fest Maria Himmelfahrt, werden deshalb oft Kräutersträuße geweiht. Im Brühler Begegnungszentrum margaretaS, Heinrich-Fetten-Platz, sind Frauen zum Koch- und Wellnessabend mit biblischen Kräutern und Gewürzen am Donnerstag, 15. August, um 19 Uhr eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon (01 73) 68 38 49 5. GREFRATH. Zur Familienwallfahrt zum Papsthügel auf dem Marienfeld lädt die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt zum Patrozinium ein. Am Hochfest „Mariä Himmelfahrt“, Donnerstag, 15. August, wird um 9 Uhr eine Messe für die Pfarreiengemeinschaft gefeiert und um 19 Uhr das Abendgebet zu dem Thema „Maria – Du unsere Hoffnung auf dem Weg zu Gott“ gesprochen. Die Familienwallfahrt findet am Sonntag, 18. August, statt. Start ist um 9.30 Uhr am Weinberg in Grefrath (mit dem Rad oder zu Fuß). Beide Prozessionsgruppen treffen sich gegen 11 Uhr auf dem Papsthügel zur Messfeier. Bei Regenwetter findet die Messe um 10 Uhr in St. Mariä Himmelfahrt statt. SINDORF. Im kirchlichen Jahreskreis kann man viele Feste voller Leben entdecken. Warum Feste und wie Feste wie Erntedank, Weihnachten oder Kräuterweihe, Barbara gefeiert werden, ist Thema eines Elternabends im Montessori-Kinderhaus, KerpenSindorf, am Donnerstag, 25. Juli, ab 20 Uhr. Fachfrau ist die Pastoralreferentin Natascha Kraus. Weitere Informationen und die Anmeldung gibt es unter Telefon (0 22 73) 5 58 92. Raum für Sorgen und Klagen Klagemauer des Hospizvereins wird rege genutzt BERGHEIM. Gerade in einer Krankenhauskapelle bringen die Menschen Nöte, Sorgen, aber auch ihre Klagen vor Gott. In der Kapelle des Maria-Hilf-Krankenhauses gibt es nun einen eigenen Ort für die persönlichen Anliegen der Menschen. Nach dem Vorbild der bekannten Klagemauer des Tempels in Jerusalem hat der Hospizverein Bedburg-Bergheim in dieser Kapelle ebenfalls eine Klagemauer errichtet. Krankenhausseelsorger Diakon HermannJosef Klein ist zugleich Vorsitzender des Hospizvereins Bedburg-Bergheim. Die HospizBetreuer gedenken jedes Jahr in einem Gottesdienst der Mitglieder, die im vergangenen Jahr verstorben sind. In diesem Jahr sollte das Thema des Gottesdienstes die Klagemauer sein. Deswegen besorgte Diakon Klein im Baustoffhandel ein paar Dutzend Steine und errichtete mit dem Team die Mauer. „Viele Menschen brauchen einen Ort, wo all unsere Not einen Platz findet“, erklärte der Krankenhausseelsorger. Im Gottesdienst lagen Zettel für alle Sorgen und Nöte bereit, die dann in die Mauerritzen geschoben werden konnten. So könne sich Klage in Vertrauen und Verzweiflung in Hoffnung verwandeln, erläutert der Krankenhausseelsorger. Die Klagemauer war so beliebt und wurde auch nach dem Gottesdienst sehr rege genutzt. Deswegen bleibt sie nun den Sommer über stehen. KAS 500 Meter Kabel für den guten Ton Die Orgel in St. Germanus wird saniert WESSELING. Rund 2000 Orgelpfeifen in St. Germanus wurden ausgebaut und stehen nun im Kirchturm. Zum Osterfest war die Sanierung der Wesselinger Kirche abgeschlossen worden - bis auf die Orgel. Nun wird das Instrument aus dem Jahr 1924 restauriert. „Rund 500 Meter Kabel müssen neu verlegt werden“, erklärt Architekt Klaus Sassen. Denn die alten Kabel der Orgel entsprachen nicht mehr dem Brandschutz. Im Zuge der neuen Elektrik wird aber auch der Spieltisch generalüberholt. „Und vier neue Register kommen dazu“, freut sich Organist Helmut Ritter. Zweimal schon sei die Orgel seit ihrer Errichtung erweitert worden, zuletzt 1964. „Aus dieser Zeit stammt auch der Spieltisch“, weiß Ritter. Und genauso alt sei auch die Orgelelektrik. „Ich vermute aber, dass auch noch wesentlich ältere Drähte dabei sind“, sagt er. Im Turm stehen nun die Orgelpfeifen mit einer Länge von wenigen Zentimetern bis hin zu fünf Metern. Sie werden in den kommenden Wochen von der Firma Klais einzeln an Ort und Stelle gereinigt und wenn nötig repariert. Insgesamt kostet die Orgelsanierung rund 120 000 Euro, wobei allerdings nur 80 000 Euro bei der Kirchensanierung in den Gesamtkostenplanungen für die Orgel einkalkuliert gewesen sind. „Erst später hat sich dann herausgestellt, dass auch der Motor und das Gebläse unserer Kirchenorgel Defekte haben“, erklärt Pfarrer Markus Polders die rund 40 000 Euro Mehrkosten. „Ein Drittel davon muss die Gemeinde aufbringen“, erklärt Polders und freut sich auf Spenden. KAS Pfarrer Markus Polder und Architekt Klaus Sassen schauen sich die Orgelpfeifen im Kirchturm St. Germanus an. 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM In kleinen Gruppen zusammenleben Köln: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 St.-Elisabeth-von-Thüringen-Haus wird 2014 bezogen WORRINGEN. Die einen freuen sich auf das neue Caritas-Altenzentrum, die anderen fürchten weitere Belastungen durch den Anlieferverkehr. In der St.-Tönnis-Straße entsteht bis 2014 das neue Elisabeth-von-Thüringen-Haus. Das Seniorenhaus bietet 72 Einzelzimmerplätze in der stationären Pflege. Dazu entstehen sieben seniorengerechte Wohnungen. Gruppenübergreifend stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern Gemeinschaftsräume wie eine Cafeteria, ein Mehrzweckraum und eine Hauskapelle zur Verfügung. Je zehn bis 14 Bewohner bilden eine Wohngemeinschaft mit Sitz- und Ruhezonen sowie einer Wohnküche. Die Einzelzimmer sind zwischen 61 und 78 Quadratmeter groß. Die Kosten für das gesamte Bauprojekt betragen rund acht Millionen Euro und werden zum Teil aus der Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ finanziert. Die Nachbarn sehen dem Bauprojekt mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie fürchten zunehmenden Lieferverkehr vor ihren Haustü- ren. Die Warenanlieferungen erfolgen durch die Straßen Zu den Bendengärten und Mathias-Faßbender-Straße. Ursprünglich sollten sie nach den ersten Planungen durch die St.-Tönnis-Straße abgewickelt werden. Grund für die Änderung dieses Vorhabens ist laut Caritas der Hochwasserschutz. Das Haus sollte ursprünglich unterkellert werden, um dort die Lager unterzubringen. Doch durch enorme Kosten, die entstanden wären, wenn die Auflagen des Hochwasserschutzes hätten erfüllt werden müssen, wurde der Plan verworfen und die Lager kommen ins Dachgeschoss mit einer veränderten Anfahrt. Detlef Silvers von der Caritas weist darauf hin, dass mit nicht mehr als sieben bis acht Anlieferungen pro Woche zu rechnen sei. Weitere Gespräche mit den Anwohnern werden folgen. Das bisherige Seniorenhaus wurde 1986 im Bereich des alten Krankenhauses umgebaut, 2010 wurde das Haus abgerissen, und die Bewohner fanden Aufnahme im Seniorenhaus St. Dreikönige in Ehrenfeld. RUM Mit „Rädchenhof“ gut am Start Kindertagesstätte St. Joseph komplett saniert POLL. Die Mitarbeiterinnen mussten so manch logistisches Problem lösen. Nicht ganz einfach war es beispielsweise zu meistern, dass sich 20 Kinder einer Gruppe nach dem Mittagessen an einem gemeinsamen Waschbecken die Zähne putzen konnten. Doch auch diese Klippen umschifften die 17 Erzieherinnen gekonnt. Darum sei jetzt die Freude umso größer, dass in dieser Woche die Zeit der Provisorien vorbei sei, wie Jutta Karopka, Leiterin der Kindertagesstätte St. Joseph, berichtete. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit gehen die Umbau- und Neubauarbeiten an ihrer Einrichtung zu Ende. Die 84 Kinder können in ihre Räume wieder zurückkehren oder neue erobern. Das vorhandene Gebäude wurde durch einen Erweiterungsbau ergänzt, vollständig saniert und energetisch auf den modernsten Stand gebracht. Die Arbeiten wurden vor allem durch die neuen drei U3-Gruppen nötig. Auf rund 880 Quadratmetern erhalten die Gruppen je drei eigene Räume – einen Bauund Bewegungsraum, einen Sinnesraum und einen Rollenspielraum. Eine neue Küche, in der täglich frisch gekocht werden soll, ergänzt das Angebot. Ein gutes Jahr mussten die Kinder im Container auf dem Außengelände betreut werden. Er weicht in nächster Zeit einem gut sanierten und naturnahen Außengelände mit Wiese, Seilgarten und Klettergerüsten. Besonders freuen sich die Kinder auf 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 den „Rädchenhof“, einem plattierten Gelände, auf dem sie nach Herzenslust mit Rollern und Rädchen herumfahren können. Die offizielle Eröffnung und Segnung wird am Sonntag, 15. September, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst mit Pfarrer Jürgen Dreher gefeiert. RUM Jutta Karopka und die Kinder können es kaum erwarten, ihre neue Kindertagesstätte zu beziehen. (Foto: RUM) KALK. Für eine Aufführung von Mozarts „Krönungsmesse“ am Samstag, 7. September, um 19 Uhr sucht die Chorgemeinschaft St. Marien und St. Joseph junge Sängerinnen und Sänger. Vor allem Sopran- und Männerstimmen sind willkommen. Der Chor probt ab sofort donnerstags von 20 bis 21.30 Uhr im Pfarrzentrum, Kapellenstraße 7. Nach den Ferien geht der Probenbetrieb am 29. August weiter. Weitere Informationen unter Telefon (02 21) 9 85 15 19. KÖLN. Eine Entdeckungsreise durch die Bibel bietet das Jugendpastorale Zentrum „Crux“ an jedem letzten Sonntag im Monat um 16 Uhr an. Wie auch am Sonntag, 28. Juli, betrachten die Teilnehmer die Bibeltexte der Stadtjugendmesse, die sonntags um 18 Uhr stattfindet. Gemeinsam soll überlegt werden, was Gottes Wort für das Leben bedeutet. KÖLN. „Kontinuität und Wandel“ – 1700 Jahre Kölner Kirche(n) heißt eine Führungsreihe, in der am Samstag, 20. Juli, und Mittwoch, 21. August, die romanische Kirche St. Gereon im Mittelpunkt steht. Die Reihe wird am 4. September fortgesetzt. Jeweils um 15 Uhr erläutern die Referentinnen die Besonderheiten der Kirche, in der Kölns erster Erzbischof Hildebold im Jahr 818 beigesetzt wurde. Treffpunkt ist in St. Gereon am Hauptportal innen. >> www.domforum.de KÖLN. „Wir kochen gerne für und mit Papa“ heißt ein Angebot des Familienforums Südstadt, das sich an Väter mit Kindern von acht bis zwölf Jahren richtet. Gemeinsam Kochen und Essen bietet jede Menge Möglichkeiten, Spaß zu haben und auch noch etwas für den Alltag zu lernen. Der Kurs findet von Dienstag, 10. September, bis Dienstag, 15. Oktober, in der Zeit von 17 bis 20 Uhr statt und wird von Diplom-Pädagoge Georg Kurz-Lund geleitet. Das Familienforum in der Arnold-von-Siegen-Straße 7 ist unter Telefon (02 21) 9 31 84 0 0 erreichbar. >> www.familienbildung-koeln.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 BERICHT Mein Namenspatron bedeutet mir etwas Zahlreiche Leserreaktionen auf die Frage nach dem „persönlichen Heiligen“ In Nr. 26 haben wir die Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung gebeten, uns zu schreiben, ob und was ihnen der Namenspatron sagt, ob und wie sie ihren Namenstag feiern. Zahlreiche Zuschriften gingen daraufhin in der Redaktion ein. Heute veröffentlichen wir einen ersten Teil davon. Namenstag haben nur Getaufte Ihr Beitrag zum Namenstag in der Kirchenzeitung lässt mich an das damalige starke Brauchtum in meiner katholischen Heimat im Bistum Paderborn zurückdenken. Ganz bewusst gaben mir meine Eltern in der Nazi-Zeit vier Vornamen mit klarem Bezug zu Heiligen: Elmar (heiliger Bischof im 7. Jh. im Gebiet von Lüttich, Namenstag am 28. August), Franz (Franz von Assisi, 4. Oktober), Anton (Antonius von Padua, 13. Juni) und schließlich sogar den weiblichen Namen Maria (als Hinweis auf die Gottesmutter, Fest Mariä Namen 12. September). Meine Eltern - wie schon deren Vorfahren - pflegten die Tradition der Feier des Namenstages sehr und erklärten uns Kindern dessen Bedeutung mit drastisch anschaulicher Begründung: Einen Geburtstag hätten alle Lebewesen, auch das Schwein im Stall und die Hühner auf dem Hof, einen Namenstag aber nur getaufte Menschen. Schade, dass im Laufe der letzten Jahr- KLEINANZEIGEN zehnte auch im katholischen Raum der Stellenwert des Namenstages mit seiner Symbolik, auf das vorbildliche Leben des betreffenden Heiligen hinzuweisen, weithin abgenommen hat. Diesem Trend haben sich auch kirchliche Stellen bisweilen angeschlossen: Das in den 1970er-Jahren erschienene „Gotteslob“ des Bistums Köln enthielt, anders als die Vorläufer (zum Beispiel das „Sursum Corda“ im Bistum Paderborn), keinen Namenstagskalender mehr. Nun bin ich gespannt auf das neue „Gotteslob“ . . . Erfreulich ist jedoch, dass der Kölner Kirchenzeitung bisher alljährlich ein Kalenderblatt mit den Namenstagen beigelegen hat (es hängt in meinem häuslichen Büro). ELMAR SCHULZE, Wuppertal Reiner Zufall? Getauft wurde ich am 4. Oktober auf den Namen Bettina, das ist abgeleitet von Elisabetta, italienisch für Elisabeth. Meinen Namenstag haben meine Eltern für den 19. November vorgesehen, das ist der Festtag der heiligen Elisabeth von Thüringen. Ihre gesamte Geschichte darf ich als bekannt voraussetzen. Gerne möchte ich aber hervorheben, dass sie sich als Pflegende den Armen und Kranken verschrieben hat und viele Krankenhäuser ihren Namen tragen. Nun stelle ich Ihnen noch meinen Beruf vor: Ich bin Kinderkrankenschwester und arbeite seit langem auf einer herzchirurgischen Intensivstation. Bis vor kurzem habe ich mir nicht viele Gedanken darüber gemacht, ob mein Name und meine Profession zusammengehörig sind und miteinander in Verbindung stehen. In einer kürzlich gehaltenen Predigt sprach unser Pfarrer auch über die Namen der Menschen und deren Bedeutung womöglich für deren Leben. Da habe ich intensiver nachgedacht und überlegt, dass Elisabeth wohl für mich und meine beruflichen Aussichten von Anfang 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de an Programm waren - und auch immer noch sind. Das mag man nun Zufall nennen, Bestimmung oder Schicksal, es ist so, wie es ist und es ist sehr gut so. BETTINA STOMPS, Bonn Ich bekam eine Taufurkunde Ich wurde auf den Namen Werner getauft. Von meinen Eltern erhielt ich eine „Taufurkunde“ mit dem Bild des Bischofs Werner. Es zeigt einen bärtigen Kirchenfürsten mit Heiligenschein. Später versuchte ich mehr über meinen Namenspatron zu erfahren. Werner war der 11. Bischof des Bistums Merseburg (1063–1093) zur Zeit Heinrichs IV. Nachforschungen im Domstift Merseburg ergaben, dass Bischof Werner nicht zur Ehre der Altäre erhoben wurde. Der zweite Heilige mit meinem Vornamen war Werner von Bacharach (Wernerkapelle in Bacharach). Er war der Legende nach ein Märtyrer des 13. Jahrhunderts, der einem Ritualmord zum Opfer fiel. Der Gedenktag für diesen Heiligen, begangen in der Diözese Trier, wurde im Jahr 1963 gestrichen. Im Heiligenkalendarium ist für beide „Werner“ als Gedenktag der 19. April angegeben. WERNER HICKMANN, Köln Rita ist meine Bezugsperson Ich bin meiner Mutter noch heute (nach über 70 Jahren) dankbar dafür, dass sie mir mit Rita so eine tolle Namenspatronin als Lebensbegleiterin ausgewählt hat. Mit circa 10 Jahren fing ich an alles über die heilige Rita zu sammeln, was in den 50er-Jahren nicht immer einfach war, da der Name noch ziemlich unbekannt war. Inzwischen ist meine Sammlung etwas gewachsen dank Internet. Nach wie vor ist die heilige Rita meine Bezugsperson und meine Bittstellerin vor Gott. Es gibt Ritaschwestern (gehören dem Augustinusorden an), die in Würzburg ihr Mutterhaus haben und die von dort einen Ritagebetskreis gegründet haben, dem ich natürlich auch angehöre. Der Namenstag der heiligen Rita von Cascia ist am 22. Mai. Ich finde es sehr schade, dass in der Kirchenzeitung keine Heiligen mehr besonders benannt werden, vor allen Dingen nicht so sehr bekannte Namen. RITA BLAZECAK, Düsseldorf Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 KIRCHE UND THEOLOGIE Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte Bonner Studentenverbindung „Arminia“ lud zum Gespräch über Glaubensweitergabe D ie Kirche macht den Wandel gar nicht schlecht.“ Denn sie habe mit dem zweiten Vatikanischen Konzil die Grundlagen geschaffen, mit der sich verändernden gesellschaftlichen Situation umzugehen. Darin stecke noch viel „Lösungspotenzial“, erläuterte der Pastoraltheologe Professor Dr. Rainer Bucher. Er sprach auf einer Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Wie die Kirche aus der Krise die Neuevangelisierung schafft“. Dazu hatte die Bonner katholische Studentenverbindung Arminia „auf“ ihr Haus eingeladen. Verantwortlich zeigte sich hier vor allem der Priesteramtskandidat Benjamin Kalkum. In eine ähnliche Richtung ging der Augustiner-Chorherr Dr. Nicolaus U. Buhlmann (siehe Beitrag unten), der lange beim Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung arbeitete. Er forderte: „Das Evangelium muss ganz neu gepredigt werden. Dabei gibt es nicht die pastorale Zauberformel.“ Er fordert alle Christen zum Glaubensmut auf: „Die Situation erlaubt uns provisorische Wege zu beschreiten. Weltweit hat der Glaube Zulauf, nur im Westen nicht, weil hier ein missionarisches Bewusstsein fehlt. Aber es ist Zeit der Aussaat, nicht der Teilnehmer des studentischen Podiumsgesprächs zur Neuevangelisierung (von links): Publizist Dr. Andreas Püttmann, Augustiner-Chorherr Dr. Nicolaus U. Buhlmann, Gesprächsleiter Benjamin Kalkum von der katholischen Studenten-Verbindung Arminia, die Redaktionsleiterin von „Christ und Welt“ Dr. Christiane Florin und der Grazer Pastoraltheologe Professor Dr. Rainer Bucher. (Fotos: Raspels) Ernte.“ Hilfreich sei eine Ressourcenverlagerung hin zu Glaubenskursen und Glaubensvermittlung, Stärkung der Aktiven und Gewinnung Interessierter. Der deutschsprachige Raum gelte dabei im päpstlichen Rat als „Sorgenkind“. Dass Glaubensweitergabe das überzeugende Zeugnis des Weitergebenden braucht, betonte vor allem die Journalistin Dr. Christiane Florin. Glaubensvermittlung geschehe über Menschen, die gewinnend auftreten können. Auf die Verbindung von Glaube und Glück wies schließlich der Publizist Dr. Andreas Püttmann hin. Das „Reich Gottes“ sei schon angebrochen, weswegen Christen als frohe Menschen leben und in die Gesellschaft wirken könnten. BERNHARD RASPELS Im Glauben Begeisterte können andere begeistern Augustiner-Chorherr Dr. Nicolaus Buhlmann wirkte im päpstlichen „Evangelisierungs-Rat“ N euevangelisierung bedeutet Christusbegegnung. Auf diesen Kernsatz lässt sich das gesamte Programm der Neuevangelisierung, reduzieren. „Es geht darum, den Menschen mit Jesus, dem Christus, neu in Begegnung zu bringen“, sagt auch Dr. Nicolaus U. Buhlmann. Der Augustiner-Chorherr aus dem österreichischen Stift Klosterneuburg war bis im vergangenen Herbst als Mitarbeiter im von Papst Benedikt im Juni 2010 neu gegründeten Rat zur Förderung der Neuevangelisierung für den deutsch- und englischsprachigen Raum im Va- Dr. Nicolaus U. tikan tätig. Inzwischen ist Buhlmann. der frühere Aachener Diözesanpriester, so berichtet er im Gespräch mit der Kirchenzeitung, wieder in seinem Stift ansässig, stellt aber im Auftrag des Rats-Präsidenten, Erzbischof Rino Fisichella, im deutschen Raum weiterhin die Aufgaben des Rates vor. Papst emeritus Benedikt XVI. hat mit der Gründung dieses Rates die Bekenntnisfrage 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 zu Christus für die christliche Mission in Europa und Amerika neu gestellt. Er griff damit einen Gedanken von Papst Paul VI. auf, den der in seinem Schreiben „Evangelii Nuntiandi“ bereits 1975 entfaltete. Der Einsatz für die Neuevangelisierung erweise sich immer notwendiger „angesichts der heute häufig zu beobachtenden Entchristlichung für sehr viele, die zwar getauft sind, aber gänzlich außerhalb des christlichen Lebensraumes stehen“. „Wir brauchen ein Bewusstsein für die absolute Notwendigkeit und Priorität dieser Aufgabe“, fordert denn auch Buhlmann. Als Träger der Neuevangelisierung sieht er vor allem Menschen, die „vom Glauben begeistert sind und sich wiederum begeistern lassen“. Sie fände man heute vor allem in den Neuen Geistlichen Bewegungen, die man, so die römische Sicht, in den Diözesen und den Gemeinden „nicht ausgrenzen“ dürfe. Als Mittel der Evangelisierung habe sich die Anbetung in den vergangenen Jahren als herausragend geeignet erwiesen. Die im Erzbistum Köln entstandene Nightfever-Bewegung sei vorbildlich dafür. „Diese Bemühungen sind von Erfolg gekrönt“, so Buhlmann. Gleichzeitig befürwortet er auch die Tätigkeit von „Pfarr- zellen“. Das sind, so der Augustiner-Chorherr, junge Familien aus geistlichen Bewegungen, die in den Gemeinden wirken und lokale Angebote für fernstehende Familien vorbereiten. Während der Gründungsphase des Rates erkannte man, dass vergleichbar mit der heutigen Sttuation in der Kirchengeschichte die Zeit der Reformation und der katholischen Gegenreformation war. Deshalb müsse man ein Gewicht bei der Neuevangelisierung auf die Katechese legen, um den Glauben wieder mehr zu erklären. Vorrangige Themen seien auch die Wertschätzung der Beichte und der christlichen Ehe sowie die Priesterausbildung. Zum Bereich der Förderung der Neuevangelisierung gehöre, so der 52-Jährige, das Gespräch mit den neuzeitlichen Atheisten sowie die Sorge um die Glaubensvermittlung durch Kunst. „Kunst wirkt auf die großen Fragestellungen der Menschen“, sagt er und verweist auf Benedikt XVI., der dafür eine feine Antenne habe. Er wünscht den Christen vor allem Mut und Warmherzigkeit, um auf die Menschen zuzugehen: „Wir sind schon erlöst. Wir können im Werk der Erlösung mitwirken; wenn wir uns auf den Weg machen, müsste der Mut dazu sich entwickeln.“ BERNHARD RASPELS www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 AUS DEM ERZBISTUM Hausnotruf der Malteser entlastet in der Urlaubszeit KÖLN. Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch was, wenn Eltern oder Großeltern nicht mehr alleine zu Hause bleiben können oder in der Zwischenzeit etwas passiert? „Für viele Angehörige stellt sich Jahr für Jahr die Frage, wer im Notfall helfen kann, wenn die Urlaubsplanungen anstehen“, sagt Axel Weisweiler von den Maltesern in Köln. Seit über 20 Jahren bieten die Malteser mit ihrem zertifizierten Hausnotruf mit Hintergrunddienst das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit rund um die Uhr. In einer Notsituation, wie nach einem Sturz oder einem Schwächeanfall, können die Betroffenen jederzeit und von jedem Zimmer ihrer Wohnung aus auf Knopfdruck Hilfe ho- len. Durch eine Rauchmelder-Zusatzfunktion alarmiert das Gerät zudem eigenständig die Hilfeleistung. So konnte erst kürzlich im Kölner Umland einer älteren Dame sogar das Leben gerettet werden. Weitere Informationen zu dem Angebot des Hausnotrufes gibt es unter Telefon (02 21) 94 97 60 50. EB Mehr Einfluss auf Waffenexporte gefordert Politiker diskutierten im Domforum KÖLN. „Es fehlt an Transparenz und Einflussmöglichkeiten, um den deutschen Waffenexport einzudämmen. Bundestagsabgeordnete sind von Rüstungsexport-Entscheidungen praktisch ausgeschlossen.“ – So oder ähnlich könnte man das Fazit der Diskussionsveranstaltung formulieren, zu der die PaxChristi-Gruppe Köln zusammen mit dem Katholischen Bildungswerk und der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Deutschen Franziskanerprovinz ins Domforum eingeladen hatte. Vor über 120 interessierten Besuchern diskutierten auf dem Podium Vertreter der fünf im Bundestag vertretenen Parteien sowie Martin Singe von der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“. „Zur Sprache kam etwa, dass Deutschland beim Rüstungsexport weltweit an dritter Stelle steht, während bei dem Anschaffungsprogramm der Bundeswehr in den letzten Jahren gespart wurde“, berichtet Peter Heim von Pax Christi. Die beteiligten Außenpoli- tiker seien sich weitgehend einig gewesen, dass diese Tendenz, zum Beispiel beim Export in Spannungsgebiete wie den Nahen Osten, große Probleme mache, weil sie außenpolitische Instabilität schaffe. Dazu käme die Menschenrechtsproblematik, wenn Regime gestützt würden, die zum Beispiel die Todesstrafe vollstrecken, demokratische Grundrechte wie die Meinungsfreiheit oder die Gleichstellung von Frau und Mann verweigern oder Christen, die in arabischen Ländern als Hausangestellte arbeiten, die Religionsausübung verbieten. Fraktionsübergreifende Initiative gefordert Die Diskussion habe gezeigt: Bis jetzt haben die Parlamentarier weder auf die Handhabung des Kriegswaffenkontrollgesetzes und des Außenwirtschaftsgesetzes durch die 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Bundesregierung noch auf die Entscheidungen des geheim tagenden Bundessicherheitsrats einen erkennbaren Einfluss. Außerdem gebe es Defizite bei der praktischen Durchführung von Exporten insbesondere so genannter „Kleinwaffen“, bei denen niemand zuverlässig kontrollieren könne, ob sie im Bestimmungsland verblieben oder weiter exportiert würden. „Im Publikum gewann man den Eindruck, dass lediglich Parlamentarier mit guten Kontakten zur deutschen Rüstungsindustrie, also bestimmte Wirtschafts- und Verteidigungspolitiker, im Vorfeld von Entscheidungen in die Planungen eingeweiht sind“, sagte Heim. „Tenor auf dem Podium ist gewesen, dass es nach der nächsten Bundestagswahl eine fraktionsübergreifende Initiative geben muss, damit der rechtliche Rahmen so verändert wird, dass ethischen Maßstäben wie dem Tötungsverbot des Evangeliums mehr Raum gegeben werden kann.“ KB Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 AUS DEM ERZBISTUM Verträge für den Michaelsberg unterzeichnet Entwurfsplanung kann nun beginnen KÖLN. Die Planungen für das ehemalige Benediktinerkloster auf dem Michaelsberg in Siegburg werden konkret: Generalvikar Dr. Stefan Heße hat mit dem Architekten Caspar Schmitz-Morkramer und wichtigen Ingenieuren die Planverträge geschlossen. Der Architekt vom Büro „meyer schmitz-morkramer“ aus Köln hatte mit seinem Entwurf beim Wettbewerb im vergangenen Jahr den ersten Platz belegt. Die Tragwerksplanung übernimmt die Finck Billen Ingenieurgesellschaft aus Köln, für die Peter Billen zur Vertragsunterzeichnung gekommen war. Mit der Planung der Technischen Gebäudeausrüstung wurde die Ingenieurgemeinschaft Ten aus Aachen beauftragt. Mit der Unterzeichnung der Verträge ist nun ein wichtiger Meilenstein im Projekt Michaelsberg erreicht: wie im Zeitplan vorgesehen, kann die Entwurfsplanung noch in diesem Monat beginnen. Damit ist das Ziel der Fertigstellung im Jahr 2016 weiterhin realistisch. Bereits umgebaut ist das ehemalige Haus Maurus, wo im September die Unbeschuhten Karmeliten einziehen werden. Für den Umbau des Michaelsberges engagierte Generalvikar Dr. Stefan Heße (Mitte) den Bestplatzierten Architekten des Wettbewerbs, Caspar Schmitz-Morkramer (links). In erster Linie Priester Dr. Wilhelm Breuning feiert 65-jähriges Priesterjubiläum BONN. Zufrieden und vor allen Dingen dankbar blickt Prälat Professor Dr. Wilhelm Breuning auf seine lange Zeit als Priester zurück. 65 Jahre ist es her, seit der rüstige 93-Jährige am 1. August 1948 im Dom zu Trier von Bischof Bernhard Stein zum Priester geweiht wurde. Besonders gerne schaut er auf seine Zeit als Professor an den Universitäten Trier und Bonn zurück. „Das Schöne war für mich“, so Breuning, „dass ich diese Kombination von Priestersein und Lehrtätigkeit leben konnte.“ Und er ergänzt: „Aber ich war immer an allererster Stelle Priester!“ Mehr als die Hälfte seines Lebens – nämlich schon 45 Jahre – lebt er in Bonn-Endenich, wo er sich auch nach seiner Emeritierung in der Gemeinde St. Maria Magdalena, vor allem in der Filialkirche „Auf dem Hügel“, und auch 35 Jahre als Präses der Kolpingfamilie engagiert hat. 1920 in Sobernheim an der Nahe geboren, wurde Prälat Breuning 1948 in Trier zum Pries- Jubilar Wilhelm ter geweiht. Zuvor hat- Breuning. (Foto: BBW) te er dort und in Bonn 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Theologie studiert; Jahre, die durch seinen Kriegsdienst von 1941 bis 1945 unterbrochen waren. Danach war er zunächst als Religionslehrer am Gymnasium in Bernkastel-Kues tätig, später auch auf Nonnenwerth südlich von Bonn. Ab 1952 war er Lizentiat der Theologie an der wiedererrichteten Theologischen Fakultät in Trier, wo er 1954 mit einer Arbeit über Ulrich von Straßburg promovierte und nach dreijährigem Studienaufenthalt in Rom 1958 mit einer Arbeit über die Christologie in der beginnenden Hochscholastik auch habilitierte. Bis 1968 war Breuning Dogmatik-Professor in Trier, bevor er an die Bonner Universität wechselte. 1985 wurde der ehemalige Ordinarius der katholisch-theologischen Fakultät, der sich mit zahlreichen Veröffentlichungen einen Namen gemacht hat, feierlich emeritiert. Aber auch in den Jahren danach war er noch in der Priesterausbildung in Lantershofen bei Ahrweiler tätig und hat sich in vielfältiger Weise engagiert. Bereits bei der Feier zu seinem 60-jährigen Priesterjubiläum platzte die Pfarrkirche aus allen Nähten; das wird jetzt beim festlichen Gottesdienst zum 65-jährigen Jubiläum des beliebten Seelsorgers am Sonntag, 4. August, um 11 Uhr in St. Maria Magdalena in BonnEndenich gewiss nicht anders sein. BBW www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 FORUM Big Ben lässt grüßen Internationaler Orgelsommer in der Abtei Himmerod Englische Gastorganisten gehören schon seit vielen Jahren zum Markenzeichen des Himmeroder Orgelsommers. Gleich vier britische Kathedralorganisten werden in diesem Jahr an der Klais-Orgel der Eifel-Abtei zu hören sein. Den Reigen eröffnet am 28. Juli, 15 Uhr, Colin Walsh, Organist der Kathedrale von Lincoln. Walsh ist einer der führenden Organisten seiner Generation in England. Studiert hat er bei den renommierten Konzertorganisten Simon Preston und Nicolas Danby sowie in Paris bei Jean Langlais. Nach Anstellungen an der St. George`s Chapel von Schloss Windsor, der Christ Church Cathedral Oxford sowie der Kathedrale von Salisbury ist er seit 2003 Hauptor- ganist der Kathedrale von Lincoln, eines der bedeutendsten Bauwerke der englischen Gotik. Colin Walsh präsentiert in Himmerod zunächst Musik seiner Heimat mit Werken der Romantik von Charles Villiers Stanford (Fantasia & Toccata) Colin Walsh. und Frank Bridge (Alleg(Foto: privat) retto grazioso). Anschließend erklingen Präludium und Fuge e-Moll BWV 548 von Johann Sebastian Bach. Weiter geht es dann mit dem ersten Satz aus der berühmten Symphonie Nr. 5 von Charles-Marie Widor. Eher verhalten dagegen sind Duruflés impressionistisch angehauchte Sicilienne (aus der Suite op. 5) und die wunderbare Meditation von Louis Vierne, die Maurice Duruflé anhand einer Schallplattenaufnahme aus den 1930er-Jahren rekonstruiert hat. Als Abschluss lässt Colin Walsh den berühmtesten Uhrschlag der Welt von Big Ben ertönen. Louis Vierne hat bei seinem Konzert in der Londoner Westminster Cathedral auf Wunsch des Orgelbauers Henry Willis über die vier Töne des Glockenschlags improvisiert. Statt Eintritt wird wie immer in Himmerod um eine Spende gebeten. EB KLEINANZEIGEN 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 57 SCHÖNES ZUHAUSE Kapuzinerkresse: Blätter und Blüten essbar Die Kapuzinerkresse stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und kommt dort vor allem in den Gebirgsregionen vor. Als Zierpflanze ist sie heute weltweit verbreitet und lässt sich gut im Haus kultivieren: Säen Sie drei bis fünf eingeweichte Kapuzinersamen in einen Blumentopf normaler Größe und decken Sie ihn mit einem Glas ab. Sobald erste Blättchen sichtbar sind, stellen Sie den Blumentopf an einen warmen und hellen Platz. Einmal wöchentliche Düngung fördert die Blattbildung. Im Sommer ist eine Aussaat besonders lohnend. Die Kapuzinerkresse hat einen großen medizinischen Nutzen. Dank ihres hohen Vitamin C-Gehalts und dem Benzylsenföl wirkt sie antibakteriell und schleimlösend. Deshalb wird sie unter anderem bei Erkältungen, Halsentzündungen, Bronchitis oder grippalen Infekten eingesetzt. Auch in der Küche findet die Kapuzinerkresse vielfältige Verwendung. Man kann sowohl ihre Blätter als auch die Blüten essen und Knospen sowie unreife Samen dienen in Essig oder Salzlake eingelegt als Kapernersatz. Der Geschmack der Blätter erinnert ein wenig an den der Gartenkresse, obwohl die beiden Pflanzenarten nicht verwandt sind. Überall, wo ein frisches, würziges Grün gewünscht wird, eignen sich die Blätter der Kapuzinerkresse – etwa in Salaten, Kräuterquark, in Kartoffel- oder Eierspeisen oder einfach auf einem Butterbrot. Die essbaren Blüten eignen sich als Dekoration in Salaten. Da sie deutlich milder sind als die Blätter, lassen sich auch Süßspeisen gut damit garnieren. SCHWESTER PULCHRA Kapuzinerkresse aus dem Waldbreitbacher Klostergarten. (Fotos: Anne Orthen) Erfrischung gefällig? Limonade und Eistee selbst gemacht S ommer, Sonne, ... und Durst! Man muss kein Gesundheitsexperte sein um zu wissen, dass man bei hohen Temperaturen einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat. Und man muss auch nicht Ernährungswissenschaften studiert haben, um zu wissen, dass die meisten Limonaden und Eistees, die in den Geschäften angeboten werden, einen hohen Zuckeranteil haben und selten ohne Zusatzstoffe auskommen. Immer nur Wasser zu trinken, ist auf Dauer aber langweilig. Eine leckere Alternative stellen da selbst gemachte Sommergetränke her, wie sie die AOK zur Erfrischung an heißen Tagen vorschlägt. MinzZitronenLimonade Zutaten: 1 Bund frische Minze 40 Gramm brauner Zucker 500 Milliliter Wasser 1 unbehandelte Zitrone 1 Liter Mineralwasser zum Auffüllen hen und abkühlen lassen, gleichmäßig auf die Flaschen verteilen und mit Mineralwasser auffüllen. Leicht gekühlt oder bei Zimmertemperatur genießen. Tipp: Sie können dieses Rezept auch mit frischer Zitronenmelisse oder mit einem kräftigen Rooibos-Tee zubereiten. Hibiskus-Eistee mit Ingwer und Himbeeren Zutaten: 1 Stück frische Ingwerwurzel (etwa drei Zentimeter) 50 Gramm Himbeeren 4 Esslöffel Hibiskusblüten (aus der Apotheke oder dem Supermarkt) 2 Esslöffel brauner Zucker 750 Milliliter Wasser 750 Milliliter Mineralwasser Zubereitung: Den Ingwer schälen und grob hacken. Die Himbeeren verlesen, mit dem Ingwer in Zubereitung: eine kleine SchüsDie Minze abspüsel geben und pülen und mit dem Zurieren. Das Ingwercker in eine große Himbeer-Püree mit Teekanne oder einen Hibiskusblüten und Krug geben. Mit koZucker in eine große chendem Wasser überTeekanne geben und gießen und zehn Minuten mit kochendem Wasser ziehen lassen. übergießen. Inzwischen die ZitroHat der Tee eine kräfne heiß abwaschen und die tig hellrote Farbe, dann Schale mit einem Spargießen Sie die Flüssigkeit schäler möglichst dünn In den Sommergetränken, die die durch ein feines Sieb ab abschälen. Zwei Flaschen AOK vorschlägt, sorgen unter an- und lassen den Tee abheiß ausspülen und die derem Minze, Zitrone und Him- kühlen. Zu gleichen TeiSchale in die Flaschen ge- beeren für Geschmack. len mit Mineralwasser (Fotos: Becker) auffüllen und genießen. ben. Den Minztee absei- 58 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 KLEINE KIRCHENZEITUNG Das Ausmalbild zum Sonntagsevangelium stammt von der Internetseite www.bibelbild.de. Gott braucht Zuhör-Zeit Überlege, was in diesem Augenblick wichtig ist Im Evangelium hört Ihr an diesem Sonntag, wie Jesus zu Gast bei Marta und ihrer Schwester Maria ist. Während Maria sich zu Jesus setzt und ihm zuhört, kümmert sich Marta um das Essen und beschwert sich, dass Maria ihr nicht hilft. Dr. Gunther Fleischer, der Leiter der Bibel- und Liturgieschule im Erzbistum Köln, erklärt Euch, was es mit diesem Evangelium auf sich hat. W ie man’s macht, man macht’s verkehrt.“ So klagen wahrscheinlich nicht nur Erwachsene. Vielleicht hattest Du auch schon mal das Gefühl, dass Deine Eltern an allem herumnörgeln, was Du tust. Da kann man sich noch so anstrengen, irgendwie scheint es immer falsch zu sein. An diese Erfahrung erinnert das Evangelium von den beiden Frauen Marta und Maria, die überraschend Besuch von Jesus erhalten. Er schaut bei ihnen vorbei, da sie in einem Dorf ganz in der Nähe von Jerusalem wohnen, wohin Jesus gerade unterwegs ist. Ein typischer Überraschungsbesuch! Vielleicht unterscheiden sich in einer solchen Situation Kinder und Erwachsene vonei- 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 nander. Kinder können sofort alles stehen und liegen lassen und, wenn zum Beispiel ein lange nicht mehr gesehener Spielkamerad in der Tür steht, mit ihm zu spielen anfangen. Erwachsene überlegen erst einmal: O je, was mache ich jetzt? Natürlich ist es schön, jemanden zu Besuch zu bekommen – besonders wenn man ihn mag. Aber die Wohnung ist überhaupt nicht aufgeräumt. Und dann muss auch geguckt werden, ob etwas da ist, was man zu essen und zu trinken anbieten kann. Vielleicht kann man auch noch etwas kochen oder den Grill anwerfen. Die Wahl nimmt uns keiner ab So ähnlich muss man sich die Gedankenwelt Martas vorstellen, die mit einem bestimmten Wort beschrieben wird: „Sorge“. Sie sorgt sich, dass Jesus nur ja gut bedient wird und ärgert sich, dass ihre Schwester ihr nicht hilft. Maria lässt Marta alleine herumwuseln. Sie selbst setzt sich zu Jesus und hört ihm einfach zu, was er zu sagen hat. Spannend wird das Evangelium nun dadurch, dass Jesus allein das Verhalten von Maria für gut erklärt: „Sie hat den guten Teil erwählt“, heißt es im Griechischen; nicht nur den „besseren“, wie es die deutsche Übersetzung sagt. Will Jesus damit die große Mühe, die Marta sich gibt, schlecht machen? Soll auch sie sagen: Wie man’s macht, man macht’s verkehrt? Keineswegs! Aber Jesus mutet uns etwas zu: Du, Anne oder Jan oder Meike, überlege genau, was jetzt, in diesem Augenblick wichtig ist. Vielleicht braucht jemand wirklich gerade Deine Sorge. So war es im Evangelium am letzten Sonntag, als im Gleichnis vom barmherzigen Samariter ein Mann schwer verletzt auf dem Boden lag, zwei Männer aber an ihm vorbeigingen, weil sie meinten, der Gottesdienst sei wichtiger. Es kann aber auch sein, dass nur Dein Ohr gefragt ist. Sonst kommt vor lauter Sorge um den anderen dieser gar nicht zu Wort. Und dabei war das das Wichtigste: Er wollte mit dir reden. Das gilt unter Menschen, aber auch zwischen Mensch und Gott. Gott braucht Menschen, die handeln, er braucht aber auch Zuhör-Zeit. Beides zu seiner Zeit ist der gute Teil. Die Wahl nimmt uns keiner ab. GUNTHER FLEISCHER www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 59 FAMILIE rin der Caritas-Übermittagbetreuung Bedburg und Mitarbeiterin der Offenen Jugendarbeit in Bedburg. Sie sensibilisieren Kinder und Jugendliche für einen sicheren Umgang in sozialen Netzwerken. „Wir wollen Facebook nicht verteufeln, sondern auf die Gefahren hinweisen, die bei einem Klick lauern“, sagte Harrer. Kinder gehen sehr unbedarft mit dem Internet um Aus den meisten Haushalten nicht mehr wegzudenken: ein internetfähiger Computer. (Foto: Corinna Dumat / pixelio.de) Unsicher, sorglos oder kompetent? Kinder müssen in die virtuelle Welt begleitet werden K inder und Jugendliche werden heute ganz selbstverständlich mit Internet, Handys und Computerspielen groß. Anders noch als ihre Eltern wachsen sie in eine Welt hinein, in der die neuen Medien einen festen Platz im Alltag und damit auch im Familienleben einnehmen. Um die Chancen, aber auch die Gefahren dieser neuen Medien ging es bei einem Forum der Caritas Rhein-Erft und des Katholischen Bildungswerks im Rhein-Erft-Kreis. Dass die unterschiedliche Nutzung der neuen Medien durchaus zu Spannungen innerhalb der Familie führen kann, weiß Diplom-Psychologin Britta Schmitz von der Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Kerpen-Horrem. Da ist zum Beispiel Lisa (13): „Meine Mutter kennt im Netz nur Ebay und Amazon – echt krass.“ Und da sind auf der anderen Seite die besorgten Eltern: „Mein Kind hat 500 Freunde bei Facebook – muss ich mir Sorgen machen? Wer sind diese Leute?“ Auch die Außen- und Innenansicht digitaler Spiele und virtueller Communities sei unterschiedlich: Während die Eltern Besorgnis und Unverständnis darüber äußern, dass ihre Kinder so genannte Ballerspiele spielen, sehen die Jugendlichen das strategisch, erklärte Schmitz. „Das sind doch Figuren. Das hat doch mit Menschen nichts zu tun“, sagten die Jugendlichen – und verließen umgekehrt den Raum, wenn im Fernsehen ein „Tatort“ laufe. Bei den Eltern herrsche zum einen eine große Unsicherheit, Unwissenheit und Ängstlichkeit gegenüber den neuen Medien, hat Gestern kam unser Sohn aus seinem Zimmer, nachdem er drei Stunden Ballerspiele gespielt hatte. Wir saßen im Wohnzimmer und schauten „Tatort“. Nach fünf Minuten ging unser Sohn wieder raus mit den Worten, „Tatort“ sei ihm zu brutal. ELTERN (48) Schmitz beobachtet. Zum anderen gebe es aber auch Desinteresse bis hin zur Sorglosigkeit nach dem Motto: „Die passen schon auf, da passiert schon nichts.“ Dass sich aber beispielsweise hinter sozialen Netzwerken wie Facebook auch Risiken verbergen können, zeigten beim Forum Judith Harrer, Koordinatorin der Caritas-Übermittagbetreuung an der Gemeinschaftshauptschule Elsdorf, und Judith Vosen, Koordinato- 60 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Vor allem Mädchen hätten oft schon vor der erlaubten Altersgrenze von 13 Jahren ein Profil bei Facebook, was viele Eltern gar nicht wüssten. Das Problem: Die Profile seien nicht ausreichend geschützt und für jeden einsehbar. „Es gibt noch viel Aufklärungsbedarf. Kinder gehen sehr unbedarft mit dem Internet und sozialen Netzwerken um“, sagte Vosen. „Achtet darauf, nicht zu viel preiszugeben“, appelliert sie an die Kinder und hilft ihnen, die Privatsphäre ihres Profils zu schützen. Harrer und Vosen raten, weder die Adresse noch die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu veröffentlichen, nur mit Personen zu chatten, die man kennt, und nur unauffällige Bilder ins Netz zu stellen. „Das Internet vergisst keine Bilder, auch wenn man sie löscht.“ Außerdem weisen sie die Jugendlichen darauf hin, dass man sich strafbar machen kann, wenn man Menschen im Netz beleidigt, Gerüchte verbreitet oder Filme und Bilder ohne das Einverständnis der gezeigten Personen ins Netz stellt. Saskia Fries-Neunzig, Leiterin der Offenen Jugendarbeit in Pulheim, informierte über die spezielle Form des Cyber-Mobbings (siehe Interview auf Seite 61). Laut einer Studie geben 23 Prozent der Internet-Nutzer an, dass in ihrem Bekanntenkreis schon Menschen bedroht oder beschimpft worden sind. Sie forderte mehr Aufklärung und Präventionsarbeit. Das Thema sollte in den Schulunterricht aufgenommen werden. Auch Eltern sollten informiert sein. „Begleiten Sie Ihr Kind – lassen Sie es nicht alleine“, rät Fries-Neunzig. Medienerziehung muss im Kindergartenalter beginnen „Über Gesetze und Normen und Verhaltensregeln im Netz muss gesprochen werden“, forderte auch Britta Schmitz. Medienkompetenz setze auf Bewusstsein und die positive Nutzung von Medien. Die neuen Medien hätten durchaus positive Aspekte: „Digitale Spiele und Communities erweitern die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen“, sagte Schmitz. Doch die Medienerziehung müsse bereits im Kindergartenalter beginnen. „In der Pubertät ist es oft zu spät.“ Kinder müssten auf ihren Schritten in die virtuelle Welt genauso begleitet werden wie im richtigen Leben. ALMUD SCHRICKE Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 FAMILIE Empfehlenswerte Seiten für Kinder im Netz Neue Broschüre zum Cyber-Mobbing Sicheres Surfen im Internet Die Initiative „sicher online gehen“ hat eine Liste von empfehlenswerten Internetseiten für Kinder zusammengestellt: Mit dem Thema Cyber-Mobbing beschäftigt sich eine neue Broschüre der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz in Nordrhein-Westfalen. Sie ist in der Reihe „Elternwissen“ erschienen. Das Heft informiert Eltern darüber, wie sie ihr Kind vor Cyber-Mobbing schützen und was sie tun können, wenn es davon betroffen ist. Bestellungen bei der Landesarbeitsgemeinschaft in Münster, Telefon (02 51) 5 40 27, E-Mail: [email protected]. Um ihre Kinder beim Entdecken des World Wide Web zu begleiten und zu unterstützen, gibt es für Eltern im Internet verschiedene Hilfs- und Beratungsangebote. Unter anderem wird eine Jugendschutzsoftware angeboten, mit der sich Risiken im Internet reduzieren lassen. Mehr Informationen gibt es auf diesen Seiten: >> www.blinde-kuh.de >> www.fragfinn.de >> www.helles-koepfchen.de >> www.internauten.de >> www.internet-abc.de >> www.klick-tipps.net >> www.meine-startseite.de >> www.seitenstark.de >> www.watchyourweb.de >> www.thema-jugend.de >> www.sicher-online-gehen.de >> www.ein-netz-fuer-kinder.de >> www.klicksafe.de >> www.schau-hin.info „Man darf das nicht unter den Teppich kehren“ Eine Expertin erklärt, was Cyber-Mobbing ist und wie man sich davor schützen kann M it der verstärkten Nutzung von Computern und Handys hat auch das Phänomen des Cyber-Mobbings zugenommen. Saskia Fries-Neunzig ist Diplom-Sozialarbeiterin und leitet die Offene Jugendarbeit in Pulheim. Im Interview mit Almud Schricke erklärt sie, wie sie Kinder und Jugendliche für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien sensibilisiert. Wann spricht man von Cyber-Mobbing? FRIES-NEUNZIG: Cyber-Mobbing geschieht über die neuen Medien, über Computer und Smartphones, über E-Mails, SMS und Videos. Von Cyber-Mobbing spricht man dann, wenn Menschen einander über diese neuen Medien beschimpfen, bedrohen und belästigen – und das über einen längeren Zeitraum hinweg, etwa über ein halbes Jahr. Wie unterscheidet sich Cyber-Mobbing vom „normalen“ Mobbing? FRIES-NEUNZIG: Das „normale“ Mobbing findet zum Beispiel im Klassenraum statt. Das Opfer weiß, wer der Täter ist. Beim Cyber-Mobbing sitzt das Opfer zu Hause in den sicheren vier Wänden, wird dann aber über SMS oder E-Mail beschimpft und weiß oft gar nicht, wer der Täter ist. Der andere Unterschied ist der, dass das Cyber-Mobbing viel größere Kreise zieht. Eine schlimme Nachricht kann an die 500 Freunde bei Facebook geschickt werden. Das Cyber-Mobbing erreicht eine große Menge von Leuten, und man hat keinen Überblick mehr, wer davon weiß und wer nicht. 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Was sind die Gründe für Cyber-Mobbing? FRIES-NEUNZIG: Für die Täter ist das Mobbing ein Ventil, um Aggressionen abzulassen. Sie fühlen sich im Internet sicher, weil sie glauben, dass alles anonym abläuft. Viele mobben aus Langeweile. Einer schreibt einen Kommentar, und andere kommentieren das, um selber nicht gemobbt zu werden Saskia Fries- oder als Opfer dazusteNeunzig. hen. Viele machen einfach mit, damit sie auf der sicheren Seite sind. Wie können Eltern erkennen, ob ihr Kind gemobbt wird? FRIES-NEUNZIG: Der wichtigste Punkt ist, dass die Eltern mit ihrem Kind reden und dass die Kinder wissen, dass sie ihren Eltern sagen können, wenn so etwas im Internet passiert. Die Eltern müssen am Ball bleiben und sich interessieren – auch wenn das manchmal schwer ist. Es kann sein, dass Geld oder persönliche Gegenstände fehlen oder dass das Kind bestimmte Symptome zeigt, dass es nicht in die Schule gehen möchte, über Bauchschmerzen klagt oder sich zurückzieht. Was kann man gegen das Mobbing unternehmen? FRIES-NEUNZIG: Man kann natürlich ver- suchen, mit den Tätern zu reden. Aber wenn es nicht mehr anders geht, kann man einen Screenshot machen, zur Polizei gehen und das Cyber-Mobbing zur Anzeige bringen. Wenn die Täter Klassenkameraden sind, kann man sich auch an die Schule wenden und mit den Lehrern reden. Man darf das nicht unter den Teppich kehren, sondern muss versuchen, so viel wie möglich darüber zu sprechen. Wie können die Schulen in die Aufklärungsarbeit eingebunden werden? FRIES-NEUNZIG: Das Thema sollte in den Schulunterricht einfließen. Außerdem kann man in der Schulordnung festschreiben, dass Cyber-Mobbing an der Schule unerwünscht ist und dass das Konsequenzen hat. Die Lehrer sollten geschult werden und wissen, wie sie mit dem Thema umgehen. Welche Themen besprechen Sie mit den Schülern? FRIES-NEUNZIG: Wir sprechen darüber, dass sie sich im Internet und in sozialen Netzwerken an bestimmte Regeln halten sollen: Ob es richtig ist, dass alle Leute wissen, wie man mit vollem Namen heißt, in welcher Stadt man wohnt oder wo man zur Schule geht. Wir reden mit ihnen über Cyber-Mobbing und wie sie sich verhalten sollen, wenn jemand bedroht oder belästigt wird. Und wir weisen natürlich auch auf die Risiken und Gefahren im Internet hin: dass zum Beispiel in den sozialen Netzwerken auch Pädophile unterwegs sind und dass man das nicht unbedingt erkennt. Wenn sich jemand als Paul (13) ausgibt, kann das auch Manfred (47) sein. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 61 RÄTSEL Monteverdis Vesper zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria Zu Mariä Himmelfahrt ins Kloster Eberbach zum Rheingau Musik Festival I n diesem Jahr erklingt am Abend des Festes Mariä Himmelfahrt, 15. August um 20 Uhr, die wohl berühmteste Marienkomposition des Frühbarocks in der Basilika von Kloster Eberbach: Claudio Monteverdis „Vespro della Beata Vergine“. Auf dem Höhepunkt seines kompositorischen Schaffens veröffentlichte er im Jahre 1610 eine Marienvesper, wie man sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gehört hatte. Seine geschichtliche und geistige Tiefendimension erhält das Werk durch die Präsentation einer neuen musikalischen Sprache und ihrer Ausdrucksmittel, auf denen letztlich die ganze spätere Musik beruht. Mit den Rheingau Musik Preisträgern 2012 Der Kreuzgang des ehemaligen Zisterzienserklosters Eberbach besticht durch seine Harmonie und sein Licht. (Foto: Raspels) 62 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de – der Lautten Compagney unter der Leitung ihres Gründers Wolfgang Katschner – konnte eine der besten Barockformationen unserer Zeit gewonnen werden, die nicht nur durch das Musizieren auf historischen Instrumenten der Musik Monteverdis ihren authentischen Klang verleiht, sondern auch durch ihre außergewöhnliche Spielfreude. Unter den Einsendern des Preisrätsels verlosen wir drei mal zwei Eintrittskarten für dieses Klangerlebnis. Schreiben Sie das Lösungswort bis zum 25. Juli an Redaktion Kirchenzeitung, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-mail an [email protected]. >> www.rheingau-musik-festival.de Ausgabe 29-30/13 | 19. Juli 2013 BUNTE SEITE Der Bankangestellte beugt sich diskret über den Tresen und sagt zur Kundin: „Sie müssten sich eigentlich schon recht weihnachtlich fühlen.“ - „Wieso?“ - „Nun, Sie haben Ihr Konto bereits bis Dezember überzogen.“ „Fällt Ihnen etwas Besonderes bei unserer Zeitschrift auf?“ - „Aber ja. Auf den ersten 20 Seiten sind lauter Kochrezepte der leckersten Sachen und auf den nächsten 20 Seiten Tipps zum Abnehmen und Schlank werden.“ „. . . und im Labyrinth immer schön beieinander bleiben und auf die Markierungen achten!“ „Tja wissen Sie“, erklärt die Dame der Verkäuferin im Papiergeschäft, „mein Bekannter ist Schriftsteller, und da suche ich ein nützliches Geschenk.“ - „Wie wär‘s mit einem Papierkorb?!“ 19. Juli 2013 | Ausgabe 29-30/13 Der neue Versicherungsvertreter hat einem Hundertjährigen eine Lebensversicherung verkauft. Der Direktor der Gesellschaft tobt: „So ein hirnverbrannter Unsinn!“ Der neue Vertreter wundert sich: „Ich weiß gar nicht, was Sie an diesem Vertrag auszusetzen haben, Chef. Laut unserer eigenen Statistik stirbt doch kaum jemand in diesem Alter!“ Moritz soll einen Aufsatz über die Abstammung seiner Familie schreiben. „Mami“, fragt er, „wo komme ich her?“ - „Der Storch brachte Dich.“ - „Und woher kommst Du?“ „Auch vom Storch.“ - „Und Oma?“ - „Auch sie brachte der Storch.“ Der Aufsatz des Jungen begann so: „In unserer Familie gab es seit Generationen keine natürlichen Geburten mehr.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 63 Schöne Ferien! Allen, die verreisen, wünscht die Redaktion gute Erholung und eine gesunde Wiederkehr.
© Copyright 2025 ExpyDoc