2016 Straßenverkehrsunfälle in Baden-Württemberg Junge Erwachsene Unfälle und Verunglückte Im Jahr 2015 wurden von der Polizei über 308 000 Straßenverkehrsunfälle erfasst, dabei entstand bei 88 % der Unfälle lediglich Sachschaden. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden (+ 1,5 %) stieg ebenso wie die Zahl der getöteten (+ 3,7 %) und verletzten Verkehrsteilnehmer (+ 1,4 %). Nach langjährigen Rückgängen bei der Anzahl der Verkehrstoten musste 2015 mit 483 Getöteten ein deutlicher Anstieg festgestellt werden. Mit fast 49 000 Verunglückten kamen bei Verkehrsunfällen fast so viele Menschen zu Schaden, wie in der Stadt Lörrach wohnen. Durchschnittlich verunglückten im Jahr 2015 jeden Tag 133 Menschen, davon 26 schwer. Die Altersgruppe der sogenannten jungen Erwachsenen (18 – 24 Jahre) hat immer noch das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. 2015 verunglückten 8 828 junge Frauen und Männer im Straßenverkehr, 61 junge Erwachsene wurden getötet. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von knapp 9 % verunglücken junge Erwachsene überdurchschnittlich häufig. • 18 % aller Verletzten und 13 % aller im Straßenverkehr Getöteten waren junge Erwachsene. • 66 % dieser Verkehrsunfälle wurden von ihnen selbst verursacht. • 114 Menschen starben bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung junger Erwachsener. • Nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit war bei 58 % der von jungen Erwachsenen verursachten tödlichen Verkehrsunfälle ursächlich. Straßenverkehrsunfälle seit 1995 Jahr 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Davon mit Unfälle insgesamt 181 269 223 759 233 542 275 410 278 627 287 909 291 548 294 238 308 543 Personenschaden schwerem 38 433 43 371 40 227 33 931 36 531 35 856 35 240 36 481 37 014 18 203 19 416 18 218 16 613 15 643 15 710 15 922 14 909 14 487 leichtem Sachschaden 124 633 160 972 175 097 224 866 226 453 236 343 240 386 242 848 257 042 Straßenverkehrsunfälle und dabei verunglückte Personen seit 1995 Index 1995 = 100 180 160 140 Unfälle insgesamt Verletzte 120 100 80 60 Getötete 40 Getötete junge Erwachsene 20 0 1995 2000 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2005 2010 2015 232 16 Unfallbelastung/Unfallrisiko innerorts Unfälle mit Personenschaden auf Innerortsstraßen*) je 10 000 Einwohner Freiburg im Breisgau (SKR) 43,5 Heilbronn (SKR) Heidelberg (SKR) 35,8 Karlsruhe (SKR) 35,5 37,7 Mannheim (SKR) Pforzheim (SKR) 32,8 32,7 Stuttgart (SKR) Ulm (SKR) Konstanz (LKR) 30,4 30,1 28,0 Lörrach (LKR) Bodenseekreis (LKR) 26,5 26,4 Baden-Baden (SKR) 24,9 Ortenaukreis (LKR) 24,9 Reutlingen (LKR) 24,5 Esslingen (LKR) 21,7 Baden-Württemberg 21,5 20,8 Heidenheim (LKR) Göppingen (LKR) 20,7 Ravensburg (LKR) 20,5 Ludwigsburg (LKR) Rems-Murr-Kreis (LKR) Tübingen (LKR) 20,1 19,1 19,0 Emmendingen (LKR) Böblingen (LKR) 18,9 18,7 Rastatt (LKR) Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 18,3 17,8 Schwäbisch Hall (LKR) Karlsruhe (LKR) 17,1 Biberach (LKR) 16,8 17,5 Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 16,8 Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 16,7 Ostalbkreis (LKR) Main-Tauber-Kreis (LKR) 16,5 Sigmaringen (LKR) Tuttlingen (LKR) 16,5 16,2 16,6 Waldshut (LKR) 16,2 Zollernalbkreis (LKR) 15,5 14,9 Hohenlohekreis (LKR) Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 13,7 Calw (LKR) 12,7 Rottweil (LKR) Enzkreis (LKR) 12,3 12,2 Heilbronn (LKR) 12,0 Alb-Donau-Kreis (LKR) Freudenstadt (LKR) 11,8 11,4 *) Ortsdurchfahrten und sonstige Gemeindestraßen. Unfälle: Mittelwert aus den Jahren 2013 bis 2015. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 233 16 Unfallrate/Unfallrisiko außerorts Unfälle mit Personenschaden außerorts je 1 Mill. km Fahrleistung auf Außerortsstraßen*) 0,24 0,29 0,34 0,39 unter bis unter bis unter bis unter und mehr 0,24 0,29 0,34 0,39 Mannheim Heidelberg Rhein-NeckarKreis LKR Karlsruhe MainTauberKreis NeckarOdenwaldKreis LKR Heilbronn Heilbronn Hohenlohekreis Schwäbisch Hall Karlsruhe Enzkreis Ludwigsburg PforzRastatt Rems-MurrOstalbkreis heim Kreis StuttBadengart Baden Calw Göppingen HeidenBöblingen Esslingen heim Ortenaukreis Freudenstadt Rottweil Tübingen Reutlingen Zollernalbkreis Alb- Ulm DonauKreis Emmendingen Schwarzwald- BaarFreiburg Kreis i. Br. Breisgau-Hochschwarzwald Tuttlingen Sigmaringen Konstanz Lörrach Waldshut Biberach Ravensburg Bodenseekreis Bo de ns ee *) Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen. – Mittelwert 2013 bis 2015. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH, Karte erstellt mit RegioGraph 2015 43-43-16-03F Erläuterungen Grundlage für die Straßenverkehrsunfallstatistik sind alle polizeilich registrierten Verkehrsunfälle: Unfälle mit Personen schaden, schwerwiegende und sonstige Unfälle mit Sachschaden sowie Unfälle unter Alkoholeinwirkung. Unfallrate: Die Unfallrate ist das Verhältnis der Anzahl der Unfälle zur Fahrleistung der Kraftfahrzeuge. In der Regel wird mit der Unfallrate das fahrleistungsbezogene Unfallrisiko auf Außerortsstraßen aufgezeigt. Es ist zu berücksichtigen, dass Stadtkreise eher eine geringe Fahrleistung auf Außerortsstraßen aufweisen. Unfälle und Fahrleistungen auf Autobahnen sind bei dieser Auswertung nicht berücksichtigt. Unfallbelastung: Die Unfallbelastung bezieht die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden auf Innerortsstraßen auf 10 000 Einwohner. Das Ergebnis gibt Auskunft über das bevölkerungsbezogene Unfallrisiko. Unfallbeteiligung/Junge Erwachsene Beteiligung junger Erwachsener an Unfällen mit Personenschaden Unfälle je 10 000 Einwohner Heilbronn (SKR) Pforzheim (SKR) Ravensburg (LKR) Ortenaukreis (LKR) Schwäbisch Hall (LKR) Bodenseekreis (LKR) Lörrach (LKR) Baden-Baden (SKR) Heidenheim (LKR) Main-Tauber-Kreis (LKR) Waldshut (LKR) Hohenlohekreis (LKR) Reutlingen (LKR) Calw (LKR) Böblingen LKR) Göppingen (LKR) Enzkreis (LKR) Sigmaringen (LKR) Karlsruhe (LKR) Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) Biberach (LKR) Emmendingen (LKR) Esslingen (LKR) Rastatt (LKR) Baden-Württemberg Karlsruhe (SKR) Heilbronn (LKR) Rottweil (LKR) Alb-Donau-Kreis (LKR) Freudenstadt (LKR) Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) Ulm (SKR) Zollernalbkreis (LKR) Konstanz (LKR) Ostalbkreis (LKR) Ludwigsburg (LKR) Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) Mannheim (SKR) Stuttgart (SKR) Rhein-Neckar-Kreis (LKR) Tuttlingen (LKR) Freiburg im Breisgau (SKR) Rems-Murr-Kreis (LKR) Heidelberg (SKR) Tübingen (LKR) 175,8 171,4 163,0 155,6 149,3 146,9 146,9 146,3 144,9 143,8 143,7 143,7 142,7 141,5 139,3 138,6 138,3 134,4 131,1 129,1 128,8 128,4 128,2 127,9 126,9 126,6 123,3 122,9 124,5 123,7 123,1 119,9 119,8 119,2 118,9 118,7 117,1 116,1 114,1 108,2 107,8 106,6 103,8 95,3 83,3 *) Mittelwert aus den Jahren 2013 – 2015. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 234 16 NO GAME. SICHER FAHREN – SICHER LEBEN Mit dem Ziel, das Risiko junger Erwachsener im Straßenverkehr zu minimieren und damit schwere Verkehrsunfälle zu vermeiden, hat das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg im Jahr 2015 die landesweite Präventionskampagne „NO GAME. SICHER FAHREN – SICHER LEBEN“ initiiert. Die Kampagne basiert in der Struktur auf einem sogenannten „3 Spurenmodell“ und wird als Dachkampagne für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen durch die regionalen Polizeipräsidien mit ihren Partnern der Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR umgesetzt. Spur 1 beinhaltet die Umsetzung von Fachvorträgen an beruflichen Schulen. Es werden die Themen Geschwindigkeit, Alkohol und illegale Drogen im Straßenverkehr, die Bedeutung des Sicherheitsgurtes, Ablenkung sowie Elemente aus der Gewaltprävention vermittelt. In Spur 2 werden Aktionstage an beruflichen Schulen durchgeführt. Auf Erlebnis- und Aktionsflächen können der Zielgruppe die komplexen Zusammenhänge besonderer Risiken, Unfallgefahren und Unfallfolgen vermittelt werden. Eine Abrundung der Kampagne erfolgt mit der Umsetzung eines Langzeitprojektes mit Peer Ansatz in Spur 3. Engagierte junge Menschen werden dazu motiviert, sich bei ihren Gleichaltrigen für die Sicherheit im Straßenverkehr einzusetzen. Um die Zielgruppe der jungen Erwachsenen auf verschiedenen Kommunikationskanälen erreichen zu können, wurden mit einem Internetauftritt unter www.no-game-bw.de, einer Facebook-Seite als Diskussionsforum, einem Videospot sowie verschiedenen Bannern, Plakaten und Flyern zahlreiche Aktionsmedien entwickelt. Verkehrsunfälle mit Ursache Geschwindigkeit 2015 nach Alter des Verursachers PKW-Unfälle mit Personenschaden außerorts1) Anzahl 250 200 150 100 50 0 15 19 23 27 31 35 39 43 47 51 55 59 63 67 71 75 79 83 87 92 Alter 1) ohne Bundesautobahn. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 367 16 Unfallrisiko/Fehlverhalten Unfallrisiko 2015 Getötete im Straßenverkehr je 100 000 Einwohner a) alle Altersklassen weiblich 2 männlich 7 b) junge Erwachsene weiblich 2 männlich 11 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 378 16 Fehlverhalten der Pkw-Fahrer 2015 Unfälle mit Personenschaden Anteile in % 26 3 3 23 Sonstige Fehlverhalten 4 3 Alkohol Überholen 10 Abbiegen, Wenden 14 Vorfahrt/Vorrang 20 Sicherheitsabstand 26 Geschwindigkeit 15 18 19 15 alle Fahrzeugführer Statistisches Landesamt Baden-Württemberg junge Erwachsene 379 16 Art der Verkehrsbeteiligung Im Straßenverkehr Verunglückte 2015 Anteile in % a) alle Altersklassen PKW Kraftrad 5 7 Fahrrad1) Sonstige Fußgänger2) 17 Insgesamt 48 618 57 14 b) junge Erwachsene 4 3 9 13 Insgesamt 8 828 71 1) Einschließlich Pedelecs. – 2) Einschließlich Fußgänger mit Sport- und Spielgeräten. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 389 16 Ländervergleich/Verursacherquote Im Straßenverkehr verunglückte junge Erwachsene 2014 Verunglückte je 100 000 Einwohner unter 900 900 bis unter 1 100 1 100 bis unter 1 300 1 300 und mehr SchleswigHolstein Bremen MecklenburgVorpommern Hamburg Brandenburg Niedersachsen Berlin SachsenAnhalt NordrheinWestfalen Thüringen Sachsen Hessen RheinlandPfalz Saarland Bayern BadenWürttemberg Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH, Karte erstellt mit RegioGraph 2015 43-43-16-02F Tödliche Verkehrsunfälle 2005 und 2015 nach Alter der Hauptverursacher Anteile in % Kinder 31 15 – 17 Jährige Junge Erwachsene Erwachsene Senioren ab 65 Jahre 2015 2 59 14 25 2005 1 2 24 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 54 19 397 16 So erreichen Sie uns: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Böblinger Straße 68 70199 Stuttgart Telefon 0711/ 641- 0 Telefax 0711/ 641- 24 40 [email protected] www.statistik-bw.de Gerne beraten wir Sie auch persönlich. 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