22 Blick aktuell - Weißenthurm Nr. 29/2016 Dirtbikepark am Kettiger Bach nach monatelanger Arbeit eingeweiht Teenies zeigten atemberaubende Sprünge Ortsbürgermeister lobte großes Engagement und Tatkraft der Jugendlichen Kettig. In einem wahnsinnigen Tempo rasen sie auf der Wiese den Abhang herunter, um dann auf einer Erd-Sprungschanze bis fast drei Meter hoch zu fliegen. Diese atemberaubenden Luftfahrten zeigten Kettiger Jugendliche bei der Einweihung ihres selbst geschaufelten Dirtbikeparks. Ortsbürgermeister Peter Moskopp blickte vor Beigeordneten, Gemeinderatsmitgliedern und Bürgern zurück auf die Entstehung dieser „Fahrradspielwiese“. „Vor etwa 15 Jahren wurde hier am Kettiger Bach von der Gemeinde ein Kreativspielplatz eingerichtet, der dann aber immer in Vergessenheit geriet. Vor etwa eineinhalb Jahren kamen Janis Schäfer, Niko Stadach und Tobias Rohm zu mir und erklärten, dass sie in dem kleinen Wäldch- en, wo sie immer fahren, einen Dirtbikeplatz haben wollten.“ Moskopp erklärte später, dass dies nicht möglich sei, da es sich hier um privates Gelände handelte, doch dann hatte er eine Idee: Er zeigte den drei jungen Kettigern den brachliegenden Kreativspielplatz und fragte, ob sie damit zufrieden seien. Das waren sie, jedoch stellte der Ortsbürgermeister eine Bedingung: „Ihr macht das selbst, nehmt Schaufeln, Hacken, Schubkarren, wühlt im Dreck und baut das so, wie Ihr das haben wollt.“ Die Zustimmung der gemeindlichen Gremien bekam Peter Moskopp dann auch, denn die jungen Leute präsentierten ihr Projekt nahezu professionell und wollten kein Geld von der Gemeinde haben: „Das beschaffen wir uns selbst“, sagten die drei, „wir wollen nur, dass Gemeinderat und Ortsbürgermeister dahinter stehen, denn das öffnet uns die Türen für Sponsoren.“ Und so ging es Ende März los mit Spaten, Schaufeln, Schubkarren, Hacken, Äxten und Pi- ckel, die der Bauhof der Gemeinde zur Verfügung stellte. Lediglich für die größeren Erdbewegungen hatten sie einen Sponsor aus dem Ort, der ihnen mit einem Bagger aushalf. Anfangs waren es etwa 15 Jugendliche, die im Dreck wühlten, zum Schluss dann bis zu 30, die fast jeden Tag auf und für den künftigen Dirtbikepark schufteten. Ortsbürgermeister Peter Moskopp bezeichnete das als Leuchtturmprojekt und dankte allen, die daran mitgewirkt hatten. Dazu zählte auch die kommunale Jugendpflege der Verbandsgemeinde Weißenthurm, die mit Angela Just das Projekt und auch die Eröffnungsfeier unterstützte. Da gab es ein Malprojekt, Getränke und Kleinigkeiten zum Essen. Eine Party im herkömmlichen Sinne war das nicht, wohl aber für die Dirtbiker. Der Begriff kommt aus dem englischen und bedeutet Schmutzfahrrad. Das sind kleine, extrem stabile Mountainbikes, damit sie auch den Dirtjump (Sprung) schadlos überstehen. Aber nicht nur in die Luft gingen die jungen Leute, auch Weitsprung mit den Fahrrädern war angesagt und dafür gab es sogar einen kleinen Wettbewerb, bei dem die Meterzahl gemessen wurde. Über den Kettiger Bach in das idyllische Wäldchen zu springen, schaffen sogar die Kleinen. Ungefährlich ist das alles nicht und so hat die Gemeinde Kettig Schilder angebracht, dass der Dirtbikepark nur mit Helm und weiterer Ausrüstung auf eigene Gefahr benutzt werden darf. Streng verboten sind motorisierte Fahrzeuge, also ein CrossMotorrad hat hier absolut nichts verloren. Jedenfalls gibt es in Kettig jetzt ein Gelände, auf dem die Jugendlichen sich austoben und Spaß haben können, was in vielen anderen Gemeinden leider nicht der Fall ist und Jugendliche sich daher in ihrem Dorf langweilen. Schließlich kann der Kettiger Dirtbikepark sogar in der dunklen Jahreszeit genutzt werden, da er von nahe liegenden Straßen beleuchtet wird. - HEP -
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