Blick aktuell Nr. 29/16 vom 19.07.2016, Teenies zeigen

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Blick aktuell - Weißenthurm Nr. 29/2016
Dirtbikepark am Kettiger Bach nach monatelanger Arbeit eingeweiht
Teenies zeigten atemberaubende Sprünge
Ortsbürgermeister lobte großes Engagement und Tatkraft der Jugendlichen
Kettig. In einem wahnsinnigen
Tempo rasen sie auf der Wiese
den Abhang herunter, um dann
auf einer Erd-Sprungschanze
bis fast drei Meter hoch zu
fliegen. Diese atemberaubenden Luftfahrten zeigten Kettiger Jugendliche bei der
Einweihung
ihres selbst
geschaufelten
Dirtbikeparks.
Ortsbürgermeister Peter
Moskopp
blickte vor
Beigeordneten, Gemeinderatsmitgliedern
und Bürgern zurück
auf die Entstehung dieser „Fahrradspielwiese“. „Vor
etwa 15 Jahren wurde hier am
Kettiger Bach von der Gemeinde ein Kreativspielplatz eingerichtet, der dann aber
immer in Vergessenheit geriet.
Vor
etwa eineinhalb Jahren kamen
Janis Schäfer, Niko Stadach
und Tobias Rohm zu mir und erklärten, dass sie in dem kleinen
Wäldch-
en,
wo sie
immer fahren, einen Dirtbikeplatz haben wollten.“ Moskopp
erklärte später, dass dies nicht
möglich sei, da es sich hier um
privates Gelände handelte,
doch dann hatte er eine Idee:
Er zeigte den drei jungen Kettigern den brachliegenden Kreativspielplatz und fragte, ob sie
damit zufrieden seien. Das waren sie, jedoch stellte der
Ortsbürgermeister eine Bedingung: „Ihr macht das
selbst, nehmt Schaufeln,
Hacken,
Schubkarren,
wühlt im Dreck
und baut das so,
wie Ihr das haben wollt.“
Die Zustimmung
der
gemeindlichen Gremien bekam Peter Moskopp
dann auch, denn die
jungen Leute präsentierten ihr Projekt nahezu
professionell und wollten
kein Geld von der Gemeinde
haben: „Das beschaffen wir
uns selbst“, sagten die drei, „wir
wollen nur, dass Gemeinderat
und Ortsbürgermeister
dahinter
stehen,
denn
das öffnet uns die Türen für
Sponsoren.“
Und so ging es Ende März los
mit Spaten, Schaufeln, Schubkarren, Hacken,
Äxten und
Pi-
ckel,
die der
Bauhof
der
Gemeinde zur Verfügung stellte. Lediglich für die
größeren Erdbewegungen hatten sie einen Sponsor aus
dem Ort, der ihnen mit einem Bagger aushalf. Anfangs waren es etwa
15 Jugendliche, die
im Dreck wühlten,
zum Schluss dann
bis zu 30, die
fast jeden Tag
auf und für
den künftigen
Dirtbikepark
schufteten.
Ortsbürgermeister Peter
Moskopp bezeichnete
das
als
Leuchtturmprojekt
und dankte
allen, die
daran mitgewirkt hatten.
Dazu
zählte
auch
die kommunale
Jugendpflege
der Verbandsgemeinde
Weißenthurm, die mit Angela Just das Projekt und
auch die Eröffnungsfeier
unterstützte. Da gab es ein
Malprojekt, Getränke und Kleinigkeiten zum Essen.
Eine Party im herkömmlichen
Sinne war das nicht, wohl aber
für
die Dirtbiker.
Der
Begriff
kommt
aus
dem
englischen und bedeutet Schmutzfahrrad. Das
sind kleine, extrem stabile
Mountainbikes, damit sie auch
den Dirtjump (Sprung) schadlos
überstehen. Aber nicht nur in
die Luft gingen die jungen Leute, auch Weitsprung mit den
Fahrrädern war angesagt und
dafür gab es sogar einen kleinen Wettbewerb, bei dem die
Meterzahl gemessen wurde.
Über den Kettiger Bach in das
idyllische Wäldchen zu springen, schaffen sogar die Kleinen.
Ungefährlich ist das alles nicht
und so hat die Gemeinde Kettig
Schilder angebracht, dass der
Dirtbikepark nur mit Helm und
weiterer Ausrüstung auf eigene
Gefahr benutzt werden darf.
Streng verboten sind motorisierte Fahrzeuge, also ein CrossMotorrad hat hier absolut nichts
verloren.
Jedenfalls gibt es in Kettig jetzt
ein Gelände, auf dem die Jugendlichen sich austoben und
Spaß haben können, was in vielen anderen Gemeinden leider
nicht der Fall ist und Jugendliche sich daher in ihrem Dorf
langweilen. Schließlich kann der
Kettiger Dirtbikepark sogar in
der dunklen Jahreszeit genutzt
werden, da er von nahe liegenden Straßen beleuchtet wird.
- HEP -