60 Jahre Opel Rekord P Im Sommer 1957 wurde der

60 Jahre Opel Rekord P
Im Sommer 1957 wurde der Nachfolger des erfolgreichen Opel Olympia Rekord
der Motorpresse vorgestellt. Der Opel Olympia Rekord P so hieß er bei der
Markteinführung, war eine neue Karosserielinie für Opel. Das auffälligste Merkmal waren die Panoramascheiben und die amerikanische Linienführung.
Am 13. August 1957 stellte der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG Edward
W. Zdunek, in der Wiesbadener Stadthalle den Opel Olympia Rekord „P“ (nach
dem Erscheinen des Nachfolgemodells P2 wurde die Modelreihe nachträglich als
„P1“ bezeichnet) vor.
Mit der neuen Technik: Vorderachse mit negativem Radsturz, vollsynchronisiertes Dreiganggetriebe, Lenkradschaltung und stärkerem 1,5 Liter Motor mit 45 PS vermittelte ein neues Fahrgefühl.
Mit der neuen modischen Karosserie, die mit
zweifarbiger Lackierung und Stoffinterieur lieferbar war fand der neue Wagen großen Zuspruch.
Das Fahrzeug wurde zunächst nur zweitürig angeboten.
Von Anfang an wurde auch eine Kombiversion
(carAvan) und ein Schnell-Lieferwagen mit verblechtem hinteren Seitenfenster angeboten. Die US-Amerikaner sagten: “It is a Car and a Van”, (ein
Pkw als auch ein Lieferwagen) so entstand die Bezeichnung „carAvan“.
Das Basismodell „Olympia“ hatte keine seitlichen Zierleisten und viele Chromteile waren lackiert
und die Innenausstattung war einfacher gehalten. Der Chrom-Hupenring und die Kienzle-Uhr mit 8
Tage-Aufzugswerk fehlten. Am vorderen Kotflügel war der Schriftzug Rekord durch Olympia ersetzt.
Zum Jahreswechsel 1958 gab es einige Änderungen an der Ausstattung. Diverse Kleinteile (Sonnenblendenhalter, Kleiderhacken im Fond, …) wurden aus Kunststoff gefertigt. Der Innenspiegel
wurde statt auf dem Armaturenbrett am oberen Scheibenrand befestigt und zum ersten Mal in dieser
Baureihe wurde ein elektrischer, zweistufiger Scheibenwischer eingebaut. Eine kleine Änderung
gab es auch an den Heckleuchten. Die Aluminiumzierleiste unterhalb der Frontscheibe wurde weiter
zu den Türen herumgezogen.
Ab Frühjahr 1958 gab es den Olympia Rekord P auf Wunsch mit „Olymat“, einer automatischen
Kupplung von Fichtel & Sachs. Das System bestand aus einer Fliehkraftkupplung zum Anfahren
und einer zweiten Kupplung zum Wechseln der Gänge; ein Kupplungspedal gab es nicht. Die vom
Unterdruck des Motors betätigte zweite Kupplung wurde beim Schalten durch einen elektrischen
Kontakt am Schalthebel aktiviert. Unter der Heckscheibe wurde ein „Olymat“ Schriftzug angebracht.
Im Sommer 1959 wurde der neue 1,5-Liter-Motor mit 50 PS eingeführt. Diese Leistungssteigerung
erreichte man durch Änderungen am Zylinderkopf und dem Auspuffkrümmer. Gleichzeitig erschien
ein 1,7-Liter-Motor mit 55 PS, der durch den Schriftzug „1700“ auf dem Heckblech erkenntlich gemacht wurde. Der Reihen-Vierzylinder-Motor mit OHV-Ventilsteuerung basiert auf die Vorkriegskonstruktion des Olympia-Motors von 1937.
Nach den Werksferien 1959 wurde der Rekord P auch als viertürige Limousine angeboten, während
der carAvan und der Schnell-Lieferwagen immer zweitürig blieben. Leider wurde der zuvor massive
Kofferraumdeckelgriff und Heckklappengriff aus Guss durch Leichtmetall ersetzt.
Das Basismodell „Olympia“ wurde im Oktober 1959 durch den
Opel „1200“ ersetzt. Er war als Konkurrenzfahrzeug zum VW Käfer gedacht. Der 1,2 Liter Motor leistete 40 PS. Seitlich war als Unterscheidungsmerkmal statt der großen Schwinge eine schmale,
leicht gebogene Zierleiste montiert und am vorderen Kotflügeln der
Schriftzug „1200“ angebracht. Seine Ausstattung war nicht ganz
so spartanisch wie beim Olympia. Für den Export gab es das Basismodell als „1500“.
Der Opel Rekord P erwies sich als großer Verkaufserfolg sowohl im Inland als auch im Export.
Zwischen August 1957 und Juli 1960 wurden 509.110 Fahrzeuge ausgeliefert, davon 394.692 Limousinen, 109.282 Kombis und 15.136 Lieferwagen. Hinzu kamen 67.952 Einheiten des Opel
1200/1500.
Motor:
Hubraum:
Bohrung x Hub:
Leistung
(PS)
bei 1/min:
Max. Drehmoment
bei 1/min:
Verdichtung:
Gemischaufbereitung:
Ventilsteuerung:
Kühlung:
Getriebe:
Radaufhängung vorn:
Radaufhängung hinten:
Opel (Olympia) Rekord P1 (1957–1962)
1200 (1958–1962) 1500 (1957–1960) 1500 (1959–1960) 1700 (1959–1960)
4–Zylinder–Reihenmotor (Viertakt-Ottomotor)
1196 cm³
1488 cm³
1680 cm³
72 x 74 mm
80 x 74 mm
85 x 74 mm
29 kW
33 kW
37 kW
40 kW
(40 PS)
(45 PS)
(50 PS)
(55 PS)
4400
3900
4000
4000
82 Nm
98 Nm
106 Nm
120 Nm
2500
2300
2100
2100
7,5 : 1
6,9 : 1
7,25 : 1
Ein Fallstromvergaser Opel (Lizenz Carter Carburetor) mit 30 mm Ø
Hängende Ventile, Stoßstangen und Kipphebel
seitliche Nockenwelle (OHV), Antrieb durch Stirnräder
Wasserkühlung, Pumpe und Thermostat
3–Gang–Getriebe, Lenkradschaltung
Doppelquerlenkerachse, Schraubenfedern, hydraulische Stoßdämpfer, Stabilisator
Starrachse an 2 halbelliptischen Längsblattfedern mit 3 (carAvan: 4) Federlagen,
hydraulische Stoßdämpfer
hydraulisch betätigte Trommelbremsen, Ø 200 mm (carAvan hinten 230 mm)
Stahlblech, selbsttragend
Bremsen:
Karosserie:
Spurweite vorne/hinten:
Radstand:
Länge:
Leergewicht:
Höchstgeschwindig119 km/h
keit:
0–100 km/h:
33 s
Verbrauch (Liter/100
9,0 Liter Normal
km):
1260/1270 mm
2541 mm
4433 mm
910–975 kg (carAvan: 1000–1015 kg)
125–128 km/h
130–132 km/h
24–27 s
20–22 s
10–10,5 Liter Normal
9,5–10,5 Liter Normal
Quelle Wikipedia
Die Karosserie-Firma Autenrieth in Darmstadt bot Coupé und Cabrio Umbauten an, die durch den
hohen Preis nicht oft geordert wurden. Es sollen 25 Cabrios und 3 Coupés entstanden sein.
In der Schweiz wurde ab Ende 1959 bei GM Suisse/Biel eine
kleine Serie „Opel Rekord P Ascona“ gefertigt. Das nach der
Stadt Ascona am Lago Maggiore benannte Modell hatte einen
1,5 Liter Motor mit 55 Ps. Mit einer Zweifarbenlackierung mit
weißem Dach. Die Innenausstattung zweifärbig mit Lederpolstern ausgestattet. Am vorderen Kotflügel war ein Schriftzug mit
„Rekord“ und an der hinteren Seitenwand „Ascona“ angebracht.
Der Rekord P wurde (wie später auch seine Nachfolger), zusätzlich bei GM Südafrika als Rechtslenker gebaut. Eine Ausführung des Rekord P, die in Port Elizabeth in Südafrika für den heimischen
Markt gebaut wurde, war ein Pickup. Dieses als Opel Pickup bezeichnete Modell trug den „Olympia“ Schriftzug auf den Kotflügeln und gelangte in ganz geringer Zahl als Linkslenker auch nach
Europa.
Mit neu gestalteter Karosserie und weitgehend gleicher Technik kam im August 1960 der Rekord
P2 auf den Markt und aus dem Rekord P wurde P1. Als Opel 1200 wurde der P1 noch bis Dezember
1962 gebaut.
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R.S. 13.08.2016
Bilder ID: 201642
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