Kirchenzeitung Juli 2016 (PDF-Download)

KIRCHEN ZEITUNG
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21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Über die Schönheit der Schöpfung staunen
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Ausgabe der Kirchenzeitung
erscheint in der wohl schönsten Zeit
des Jahres. Die Sommerferien stehen
vor der Tür. Das meist warme und sonnige Wetter drängt regelrecht nach
draußen. Und je höher die Temperaturen steigen, desto kürzer werden die
Kleider. Am Baggersee, auf der Liegewiese, im Schlosspark oder beim Gang
durch die Stadt, überall bekommt man
jetzt viel Haut zu sehen.
Dabei werden ganz verschiedene
Körper sichtbar. Manche sind naturnah und manche gepflegt, manche
sind trainiert und manche verziert.
Manche erzählen einen Teil der Lebensgeschichte des jeweiligen Menschen. Um diese Vielfalt und darum,
was es heißt, Mensch mit Körper und
Geist zu sein, geht es in dieser Ausgabe der Kirchenzeitung.
Vielleicht mag sich der und die eine
oder andere von Ihnen angesichts so
viel Leiblichkeit ein wenig wundern.
Geht es der Kirche nicht sonst eher um
das Spirituelle und das Geistliche?
Die erste Schöpfungserzählung am
Anfang der Bibel unterscheidet überhaupt nicht zwischen den beiden,
sondern es heißt schlicht: „Gott
schuf also den Menschen als sein
Abbild; als Abbild Gottes schuf er
ihn“ (Gen 1,27). Die einzigartige
Würde jeder und jedes Einzelnen,
Gottes Ebenbild zu sein, bezieht sich
auf den ganzen Menschen.
Ebenso ist es mit der Botschaft
Jesu in den Evangelien. Sie sagt uns,
dass Gott jeden einzelnen Menschen
liebt, mit Leib und Seele und mit
Haut und Haaren. In Jesus Christus
hat Gott selbst einen Leib angenommen, und „das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14). Er heilte Menschen ebenso von körperlichen wie
von seelischen Leiden. Am Kreuz ist
er wirklich gestorben, und die Auferstehung erscheint gerade deswegen
so unerhört, weil sie das Weiterleben
nicht nur des Geistes, sondern auch
des Leibes behauptet.
Das Staunen über die Schöpfung
und die Dankbarkeit dafür, selbst
Teil dieser Welt zu sein, bringt Psalm
Impressum
Die Kirchenzeitung
Die Kirchenzeitung ist eine Beilage der Badischen Neuesten
Nachrichten (BNN), der Evangelischen Kirche in Karlsruhe
und der Katholischen Kirche
Dekanat Karlsruhe.
Sommer, Sonne, Körperlichkeit: In dieser Ausgabe dreht
sich alles um den menschlichen
Körper. Wie gehen wir mit dem
Körper um? Wie zeigen wir
uns? Hat das Äußere Einfluss
auf das Innere? Oder ist es umgekehrt?
Foto: Jörg Donecker
Redaktion:
Evangelische Kirche in Karlsruhe: Thomas Schalla (ts),
Christina Müller (cm)
Katholische Kirche Dekanat Karlsruhe: Hubert Streckert (hs),
Tobias Tiltscher (tt), Hans-Gerd Köhler (hgk)
Redaktionsleitung: Martina Erhard (me)
Titelbild: Jörg Donecker
Anschrift der Redaktion:
Kirchenzeitung, Evangelisches Dekanat Karlsruhe,
Reinhold-Frank-Straße 48, 76133 Karlsruhe
E-Mail: [email protected]
v.i.S.d.P. Hubert Streckert
Die Redaktion freut sich über Rückmeldungen und Leserbriefe.
Die nächste Ausgabe erscheint am 25. November 2016
(Redaktionsschluss: 25. Oktober 2016).
Anzeigenleitung: Ulf Spannagel
Satz und Druck: Badische Neueste Nachrichten
Die Kirchenbezirke im Internet:
www.ev-kirche-ka.de; www.kath-karlsruhe.de
139 zum Ausdruck, in dem der Beter
zu Gott spricht: „Du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im
Schoß meiner Mutter. Ich danke dir,
dass du mich so wunderbar gestaltet
hast. Ich weiß: Staunenswert sind
deine Werke. Als ich geformt wurde
im Dunkeln, kunstvoll gewirkt in
den Tiefen der Erde, waren meine
Glieder dir nicht verborgen. Deine
Augen sahen, wie ich entstand, in
deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon
gebildet, als noch keiner von ihnen
da war.“ (Psalm 139, 13 – 16).
Die Sommerferien laden zu einer
Pause im Jahresverlauf ein, zu einer
geradezu schöpferischen Pause. Gott
ruhte am siebten Tag der Schöpfung
und betrachtete sein Werk. Das dürfen auch wir im Sommer tun. Wir
dürfen zurückschauen auf das zu
Ende gehende Schul- und Arbeitsjahr und Kraft schöpfen für das, was
nach den Ferien kommt – und beim
Staunen über die Schönheiten der
Schöpfung auch an den Schöpfer
denken.
Der Theologe Tobias Tiltscher ist
Öffentlichkeitsreferent im Katholischen Dekanat.
Foto: privat
Im Namen des Redaktionsteams
wünsche ich Ihnen einen schönen
und erholsamen Sommer.
Tobias Tiltscher
Gewalt ohne Ende?
E
s nimmt kein Ende – die
Spirale der Gewalt dreht
sich immer weiter. Während
dieser Kommentar entsteht,
wird das Ausmaß der Gewalt
in Nizza deutlich. Frankreich
wird an dem Tag Ziel eines Anschlags, an dem die Menschen
die Revolution und die Durchsetzung der bürgerlichen Rechte feiern. Freiheit, Gleichheit
Brüderlichkeit – der Dreiklang
der Demokratie soll Dissonanzen bekommen.
Mit Nizza kommen die Bilder aus Paris und Brüssel wieder hoch, die Not der Menschen durch die zahlreichen
Anschläge in Istanbul und anderen Orten der Türkei, das
endlose Morden im syrischen
Bürgerkrieg, die Opfer der Terroristen des IS. Die Welt ist
nicht friedlicher geworden. Sie
brennt an vielen Orten, das dokumentiert auch die Not der
rund 65 Millionen Menschen,
die sich im vergangenen Jahr
auf der Flucht befanden.
Christen glauben an den
Gott der Bibel. Jesus Christus
sagt in der Bergpredigt: „Selig
sind die Friedfertigen; denn sie
werden Gottes Kinder heißen.“
Die christlichen Kirchen und
alle Religionsgemeinschaften
sind gefordert, sich für Frieden
einzusetzen. Es ist notwendig,
die religiösen Begründungen
für die brutale Gewalt als ideologische Instrumentalisierung
von Religionen durch Fanatiker zu entlarven. Dagegen
muss die Botschaft des Friedens, der Versöhnung und
des Respekts hörbar werden.
Diese Botschaft stellt die Menschen und ihre Würde in den
Mittelpunkt – unabhängig von
Hautfarbe, Religion, Herkunft
oder Geschlecht.
Kirchen und viele politische
Akteure setzen sich ein für die
Vision vom gerechten Frieden.
Dazu gehört das Wissen, dass
es keinen dauerhaften Frieden
geben wird, wenn wir nicht
auch die sozialen Probleme lösen. Die Aufgaben liegen auf
der Hand: Heute gehört dazu,
dass wir den Flüchtlingen Heimat und Schutz gewähren.
Heute gehört dazu, dass wir
uns einsetzen für die politische
Lösung der Fluchtursachen.
Heute gehört dazu, dass sich
unsere Gesellschaft wehrt gegen neue rechte und nationalistische Töne. Heute gehört
dazu, dass wir uns nicht von
Terroristen die Deutung von
Religion diktieren lassen. Heute gehört dazu, dass wir das
friedensstiftende Potential von
Religion und Glaube stark machen. Heute gehört dazu, dass
die Menschenwürde verteidigt
wird gegen das Primat der Ökonomie. Heute gehört dazu die
Trauer um die Toten der terroristischen Anschläge. Wir müssen an das Gute glauben, auch
wenn sich das Böse so gewalttätig immer wieder in unsere
Mitte drängt.
Dekan Dr. Thomas Schalla
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
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Wie gehen wir mit unserem Körper um?
Medizinische und technische Möglichkeiten wirken sich immer stärker auf den menschlichen
Körper aus. Maschinen werden programmiert, um das Leben der Menschen zu verbessern.
Eine Entwicklung, die Angst macht?
W
enn beim Abendmahl die Pfarrerin oder der Pfarrer das Brot
hochhebt, wenn sie ein Gebet
spricht oder er die Wandlung vornimmt, wenn dann die Worte fallen:
„Das ist mein Leib“, dann wissen wir
alle, von welchem Leib da die Rede
ist und welchen Körper wir vor Augen haben.
Es gibt Wörter und mit ihnen verbundene Gesten und Handlungen,
die so tief in unserem alltäglichen
Wortschatz verankert sind, dass wir
uns die Breite der Bedeutungen
kaum bewusst machen, die in ihnen
verborgen liegt. Und es gibt Wörter,
die ganz unterschiedlich schillern, je
nach der Brille, durch die man sie betrachtet. Denn so klar und einfach
das Verständnis davon erscheint,
was wir mit „Körper“ meinen, so verbergen sich doch auch hinter diesem
simplen Wort Welten, die sich dem
öffnen, der sie durch eine neue Brille
betrachtet. Das erfuhr Anfang April
eine Gruppe von Studierenden, die
sich zur „Springschool“ der Evangelischen Erwachsenenbildung und
der Evangelischen Studierendengemeinde am KIT angemeldet hatte.
Vier Tage lang traf sich die Seminargruppe in den Räumen der Universität, aber auch in der Schauburg, im
Staatstheater oder in der Christuskirche und umkreiste in Seminarsitzungen, Vorträgen und Kulturveranstaltungen den Titel des Seminars: „Das
ist mein Leib. Der menschliche Körper zwischen Kultur und Technik.“
Aber was will man Neues entdecken, wenn man sich mit dem Begriff
„Körper“ als Phänomen unserer Kultur beschäftigt? Noch bevor wir uns
Gedanken darüber machen können,
was ein Körper noch so alles sein
könnte, haben wir ja schon unseren
Körper benutzt, nämlich als Organ,
das sich diese Gedanken macht.
Körper, das ist doch die Fülle von
Knochen, Muskeln, Adern und Eingeweiden, der von der Haut zusammengehalten wird.
Roboter als Nachbildung
des menschlichen
Körpers
An einer technischen Universität
wie dem KIT kommen beim Versuch
einer klaren Definition andere Assoziationen. Da kommt der mathematische Körper ins Spiel oder der Baukörper in der Architektur, natürlich
der Roboter als mechanische Nachbildung des menschlichen Körpers.
Mit dieser Vielfalt von Definitionen blicken wir wieder zurück auf
unseren menschlichen Körper und
erkennen, wie wenig eindeutig uns
auf einmal die Rede von ihm wird.
Was eigentlich ist mein eigener Körper, und was kann / darf / muss ich
mit ihm machen? Das beginnt ja
schon, wenn ich zum Friseur gehe.
Schneidet der mir da etwa Körpertei-
Der menschliche Körper zwischen Kultur und Technik. Wie setzt der
Mensch sich mit aktuellen Fragestellungen in Bezug auf die Bedeutung des
Körpers auseinander?
Foto: Gisela Giardino_flickr.com
le vom Kopf? Und bin ich haaramputiert, wenn ich mich frisch rasiert
meiner Frau zeige? Was hier flapsig
ausgedrückt ist, erhält dort eine andere Relevanz, wenn einem Menschen ein Körperteil amputiert oder
ein Organ transplantiert wird, wenn
er sich ein Körperteil eines anderen
Menschen inkorporiert. Neben die
medizinische Frage, ob der Organismus den fremden Körperteil annimmt, tritt die identitätstheoretische Frage, wie ich damit umgehe,
dass in meiner Brust das Herz eines
Anderen schlägt.
Wenn ich akzeptiert habe, dass es
eben gar nicht eindeutig ist, was genau mein eigener Körper ist, dann
stehe ich vor der Frage, auf welche
Weise ich eigentlich das behandeln
oder bearbeiten will, was ich ja doch
als meinen Körper auffasse. Da bietet
mir die Medizin immer neue Möglichkeiten an, ihn zu optimieren und
auf den neusten Stand zu bringen.
Aber vielleicht bleibe ich lieber Herr
im Hause, und in diesem Falle in
meinem Körper, mit der Konsequenz, dass ich die Knieschmerzen
ertrage oder die Behandlung abbreche. Doch wie komme ich zu einer
Entscheidung? Durch meine Weltanschauung? Durch die kulturelle
Prägung meiner Umwelt? Und wer
entscheidet eigentlich über meinen
Körper? Ich selber? Oder meine Sorgeberechtigten, wenn ich mich schon
längst nicht mehr äußern kann und
von den Geräten abhängig bin, an
denen ich hänge? Krankenpfleger
und Ärzte oder sogar die Farbe meiner Krankenversicherungskarte?
Die Dialektik auch dieser Frage
führt mich wieder dorthin, wo ich
die Entscheidung treffe, nämlich,
trotz aller meiner Bauchentscheidungen, doch eher im Kopf, genauer:
im Gehirn. Der Körper entscheidet
über den Körper und irgendwo zwischen elektrischem Impuls zur Entscheidung, der Entscheidung selber,
der Umsetzung der Entscheidung
und der Wahrnehmung ihrer Konsequenzen ist das Bewusstsein anzusiedeln, dem wir das alles, letztendlich die Möglichkeit, überhaupt zu
denken, zuschreiben.
Aufgabe dem menschlichen Körper
in einer durchautomatisierten Umwelt verbleibt, wenn ihm sogar das
Lenkrad des Autos als das große
Symbol deutscher Freiheit aus der
Hand genommen wird. Für die anderen ist das ein Anreiz zu fragen, wie
denn die neuen Maschinen programmiert werden sollen, um das Leben
der Menschen zu verbessern, und
welche ethischen Entscheidungsalgorithmen man ihnen einpflanzt,
nach denen sie dann entscheiden
sollen, welche Opfer sie bei einem
unvermeidlichen Unfall lieber in
Kauf nehmen müssen.
Unterscheiden und entscheiden. Das
sind die beiden Grundoperationen
geisteswissenschaftlichen Denkens.
Zum Unterscheiden gehört es, sich
über die Begriffe und ihre Bedeutung
Rechenschaft abzulegen. Wofür man
sich dann entscheidet, kann ganz
unterschiedlich ausfallen. Eine gute
Basis für eine Entscheidung im
christlichen Sinne ist die Bibel. Da
lesen wir bei Paulus das Bild, der
Körper des Christen sei ein Tempel
Gottes, in dem dieser wohnen könne. Auch aus diesem Bild lässt sich
ganz unterschiedlich leben. Und
auch dieses Bild ist eher ein Satz von
Brillen, durch die ich auf meinen
Körper blicken kann. Aber weil ein
Tempel eben selber so viel Verschiedenes ist, ein Baukörper, ein Sakralraum, ein Machtsymbol …, bietet
sich dieses Bild an, um die Vielschichtigkeit des Begriffs „Körper“ in
Bezug auf unseren menschlichen
Körper auszudrücken.
Lucius Kratzert
Pfarrer der Evangelischen Gemeinde
Hohenwettersbach-Bergwald
Kann das Gehirn digital
nachgebaut werden?
Wer am KIT Wissenschaft betreibt,
gerät bald an die Informatiker. Da
hören wir von einem der vermutlich
spannendsten Projekte unserer Tage,
dem Human-Brain-Project. Wissenschaftler aus ganz Europa versuchen,
das Gehirn des Menschen digital
nachzubauen. Milliarden von neuronalen Verbindungen und Rechenschritten sind notwendig, um einem
Computer allein das beizubringen,
was uns Menschen so selbstverständlich ist, z. B. den Baum, den wir
sehen, als Baum zu erkennen. Die
lernenden Maschinen, auch sie ja
ganz nebenbei physikalische Baukörper, werden immer mehr Aufgaben des Menschen übernehmen. So
ist es eine Frage von wenigen Jahren,
bis die ersten selbstfahrenden Autos
auf den deutschen Markt kommen.
Den einen macht diese Vorstellung
Angst und lässt sie fragen, welche
Roboter werden immer menschlicher. Übernehmen sie bald die
Pflege?
Foto: KNA-Bild
KIRCHEN ZEITUNG
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21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Alles eine Frage des Körpers!?
Menschen gehen auf unterschiedliche Weise mit ihrem Körper um
E
ssen hält Leib und Seele zusammen“, heißt es im Volksmund. Das bedeutet, dass gutes Essen nicht nur den Körper nährt, sondern eben auch die Seele. So
ist es mit vielen Dingen. Vermeintlich Äußeres hat auch Einfluss auf unser Innenleben. Sport stärkt nicht nur die Muskeln, sondern hilft gegen Depressionen. Ein wunderschönes Kleidungsstück wärmt nicht nur den Körper, sondern verleiht seinem Träger ein größeres Selbstwertgefühl. Gleiches gilt für ausdrucksstarke Accessoires. Ein besonderes Tattoo ist nicht einfach nur Körperschmuck, sondern drückt – falls es gut gewählt wurde – eine innere Einstellung aus.
Und wie sieht es mit den zwischenmenschlichen Kontakten aus? „Graswetter“-Abenteuer ohne körperlichen Einsatz? Undenkbar!
me
Graswetter macht’s möglich
Liebesabenteuer im eigenen Garten
G
raswetter“ pflegt eine Kollegin
meiner Frau im hohen Sommer
zu sagen, während sie versonnen den
weißen Wölkchen im Himmelsblau
nachschaut. In der schönen Zeit,
wenn die Tage heiß und die Nächte
lau sind, das Gras seiner zweiten
Mahd entgegenwächst und man sich
je leichter desto besser kleidet,
kommt sie alle Jahre wieder auf den
Gedanken, eine Liegewiese doch
auch als „Liebewiese“ zu nutzen.
Während unseres Frühstücksgesprächs fällt meiner Frau und mir ein,
das auszuprobieren. Unser Hausgarten weist genug Wiese für mehrere
flachliegende Wolldecken auf und ist
Ein lauschiges Plätzchen im eigenen Garten kann durchaus Schauplatz für ein prickelndes Liebesabenteuer sein.
Foto: jf
zugleich so wenig einsehbar, dass ich
mich durchaus auch im Schlafanzug
zum Komposthaufen traue. Außerdem leben wir inmitten freundlicher
Nachbarinnen und Nachbarn, und
von der Straße aus kann niemand gucken. Gleichwohl: Wir gehen auf ein
Abenteuer zu. Wird es dunkel genug
sein? Was ist mit den Stechmücken
(sie lieben mich) und den Ameisen
(meine Frau hasst sie)? Guckt vielleicht doch jemand? Als die Nacht
gekommen ist, schleichen wir mit
weichen Decken unterm Arm flüsternd in die heimeligste Ecke des Gartens. Bezeichnend, dass genau hier
die saftgrünen Kapselfrüchte des Pimpernussstrauchs (sic! Staphylea pinnata) über uns baumeln. Thymian
und Rosmarin duften, ein Heuschreck spielt Geige. Der grasige Erdboden ist überraschend hart. Erstaunlich: nichts stupfelt. Bald streicht der
laue Sommerwind über nackte Haut,
Hände spielen im Haar, Tau mischt
sich ein – so fühlt sich Freiheit an.
Liebevolles Versinken paart sich mit
Wachsamkeit und kicherndem Vergnügen, Genuss und Spannung finden zusammen, leise sein und herausplatzen wollen, nicht erwischt werden und unverblümt geschehen lassen, was geschehen will … Und das in
unserem Garten! Kurz darauf feiern
wir unsere Graswetter-Premiere bei
einem Glas Prosecco, jetzt im Sitzen
auf den Polstern der verwitterten Gartenstühle, eine Kerze auf dem Tisch,
den Sternenhimmel über uns, ringsum die verebbenden Geräusche aus
der Nachbarschaft.
Jacob Maifehr
Die beiden Trainer, Nicole Menzke und Moritz Bieberich, legen Wert auf
eine individuelle Betreuung.
Foto: tt
Ein gutes Lebensgefühl
Sport mit Nicole Menzke und Moritz Bieberich
I
n einer Halle am Ortsrand stehen
allerhand Sportgeräte, an denen
Menschen unter professioneller Anleitung ihren Körper trainieren. Nicole Menzke und Moritz Bieberich
sind zwei der Trainer. Die beiden
ausgebildeten Sport- und Gymnastiklehrer sind um die Dreißig und seit
fünf Jahren fast täglich im Sportpark.
Die Kunden sind ganz unterschiedlich, von Schülern mit 16 Jahren bis zum 70-jährigen Rentner.
Auch die Motivationen sind verschieden, erzählt Moritz Bieberich:
„Manche kommen, um an den Geräten zu pumpen und vor allem Muskelmasse aufzubauen. Aber den
meisten geht es eigentlich darum,
sich zu bewegen, fit zu halten und
einfach etwas Gutes für den Körper
zu tun.“ Und schließlich gibt es Menschen, die kommen, weil sie körperliche Beschwerden haben. „Viele
Leute haben Rückenschmerzen, weil
sie den ganzen Tag am Schreibtisch
sitzen. Mit einem gezielten Training
kann man dem abhelfen,“ erklärt er.
Einen besonderen Wert legen die
Trainer im Sportpark auf individuelle
Betreuung, erzäht Nicole Menzke:
„Wenn jemand zum ersten Mal
kommt, sprechen wir zuerst über die
Trainingsziele und erstellen dann einen Trainingsplan. Der Erfolg stellt
sich mit der Zeit ein, erzählt sie: „Das
Schönste ist, wenn jemand sagt: Meine Rückenschmerzen sind weg, ich
nehme keine Schmerzmittel mehr
und fühle mich einfach besser in meiner Haut. Das motiviert mich.“
tt
Schmuck und Sehhilfe in einem
Walter Schleyer kümmert sich seit 40 Jahren als Augenoptiker um seine Kunden
K
aum etwas prägt das Erscheinungsbild eines Menschen so
sehr wie eine Brille. Und anders als
bei anderen Accessoires haben sich
die wenigsten ihrer Träger ganz freiwillig entschlossen, eine zu tragen.
Walter Schleyer ist einer, der sich mit
Brillen auskennt. Seit vierzig Jahren
ist er Augenoptiker.
„Wenn es daran geht, eine neue
Brille auszusuchen, dann ist das
schon etwas Aufregendes,“ sagt er
lächelnd. Manche Kunden, erzählt
er, kämen schon mit einer recht ge-
nauen Vorstellung, wie sie aussehen
möchten. Andere hingegen probierten erst einmal ganz verschiedene
Modelle aus.
Bei der Beratung kommt ihm seine
Erfahrung zugute. Einige Auswahlkriterien helfen ihm, passende Gestelle zu finden, etwa Farbkombinationen und die Gesichtsform: „Auf
ein rundes Gesicht kann man keine
runden Gläser setzen, das würde alles noch viel runder machen.“
Schließlich müsse sich die Person
mit der Brille selbst gefallen, und
auch den Angehörigen sollte ihr neues Aussehen zusagen.
Was ihn an seinem Beruf fasziniert,
sei die Verbindung von Technik und
Ästhetik. Und der Kontakt mit den
Menschen. Das hat auch seine Persönlichkeit geprägt, erzählt er: „Mein
ganzes Berufsleben habe ich damit
verbracht, die Gesichter von Menschen zu betrachten. Deshalb kann
ich mir Gesichter sehr gut merken. Oft
kommt es vor, dass ich Leute wiedererkenne, denen ich vor längerer Zeit
und nur flüchtig begegnet bin.“
tt
Die Verbindung von Technik und Ästhetik findet Optiker Walter Schleyer
besonders faszinierend.
Foto: tt
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KIRCHEN ZEITUNG
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Kleidung für den besonderen Auftritt
Maßschneidermeisterin Vera Grünwald beherrscht ein traditionelles Handwerk
E
inen Maßanzug leistet man sich
für besondere Anlässe. Eine
Hochzeit könnte ein solcher Anlass
sein. Will man einen solchen Anzug,
muss man nicht nur einiges an Geld,
sondern auch viel Zeit einplanen,
denn „für einen maßgeschneiderten
Anzug brauche ich etwa 60 Arbeitsstunden“, erzählt Vera Grünwald.
Sie ist Maßschneidermeisterin und
hat vor etwa einem Jahr ihr Atelier in
der Beiertheimer Allee eröffnet. Alles
wird in Handarbeit hergestellt: Allein mit dem sogenannten Unterbau
des Sakkos, zu dem auch eine lose
Rosshaareinlage gehört, ist sie viele
Stunden beschäftigt. „Nur wenn alles perfekt sitzt, spürt man später das
Sakko gar nicht auf dem Körper“,
versichert Grünwald.
Damit der Anzug aber wirklich genau zum Träger passt, muss man bereits im Vorfeld einiges überlegen:
zum Beispiel den Stoff aussuchen.
„Es gibt richtig edle Stoffe“, meint
Grünwald. Wie wäre es zum Beispiel
mit einem feinen Wollstoff mit Diamantenstaub. Da kostet der Meter
schon mal 2 000 Euro. „Natürlich
muss es nicht so exklusiv sein“,
schränkt Grünwald ein und erzählt,
dass zu ihr Menschen kommen, die
Wert auf gute Kleidung legen. „Sie
wollen aus der Masse herausstechen
und geben Geld dafür aus“, sagt sie.
„Andere kaufen sich dafür Autos
oder buchen einen Urlaub.“ Ein
maßgeschneiderter Anzug bringe
länger Freude, ist die Maßschneidermeisterin überzeugt.
Grünwald beherrscht eine Kunst,
die heute nicht mehr so weit verbreitet ist, denn „die traditionelle Handwerkskunst stirbt langsam aus“,
meint sie. Sie sei inzwischen die einzige Maßschneidermeisterin zwischen Mannheim und Basel, die tatsächlich noch traditionell arbeite, erklärt die gebürtige Bautzenerin. „Aus
diesem Grund kommen meine Kunden auch aus dem gesamten süddeutschen Raum“, erzählt sie.
Manche kommen auch aus der
Not heraus. Sie haben eine Problemfigur und können nichts von der
Stange kaufen. Eine etwas günstigere
Variante ist die Maßkonfektion. In
diesem Fall wird der Anzug in einer
Fabrik hergestellt - allerdings nach
den konkreten Maßen des Kunden.
„Sobald der Anzug bei mir im Atelier
ist, kann ich noch kleine Änderungen vornehmen“, so Grünwald. Auf
diese Weise könne sich jeder einen
perfekt sitzenden Anzug leisten.
Vera Grünwald näht übrigens auch
für Frauen. Außerdem hat sie die
Dirndl-Mode für sich entdeckt. „Die
nähe ich allerdings nicht selber, sondern verkaufe sie in meinem Atelier“,
meint sie.
„Handarbeit war für mich schon
immer etwas ganz Besonderes“, sagt
sie und erinnert sich daran, dass sie
bereits mit ihrer Großmutter nähte.
„Ich nehme mir viel Zeit und arbeite
extrem genau, damit alles passt.“ Belohnt wird sie für ihre Geduld mit
den strahlenden Augen ihrer Kunden: „Das Äußere hat einen Einfluss
auf das innere Wohlfühlen“, ist
Grünwald überzeugt. „Wenn man
die richtige Kleidung trägt, hat man
auch ein anderes Auftreten.“
me
Für einen maßgeschneiderten Herrenanzug muss Vera Grünwald
rund 60 Stunden arbeiten. Foto: me
„Essen ist gut für die Seele“
Gottes Wort geht unter die Haut
Italienische Spezialitäten im Familienbetrieb „Da Serio“
Anja Frischkorn trägt einen Engel auf ihrem Arm
Lucia Serio Gaspari leitet ihr Restaurant in der Karlstraße mit viel
Herz.
Foto: me
W
ie wäre es mit Artischocken,
Tagliatelle mit Austernpilzen
und einem leckeren Tiramisu? Die
italienische Küche des „Da Serio“
hat im Laufe der vier Jahrzehnte, die
es den Betrieb der Familie Serio nun
schon in Karlsruhe gibt, viele Freunde gefunden. „Wir sind ein echter Familienbetrieb“, erzählt die heutige
Inhaberin Lucia Serio Gaspari, deren Vater den Betrieb im März 1976
eröffnet hatte. „Meine zwei Schwestern arbeiten regelmäßig mit, und
ohne sie würde ich es auch nicht
schaffen“, versichert sie.
Schließlich fängt der Arbeitstag von
Lucia Serio Gaspari bereits morgens
um 4 Uhr an: „Zu der Zeit backe ich
Brot und Brötchen, damit zum Frühstück um 7 Uhr alles fertig ist“, erzählt
sie. Mittags geht es dann häufig etwas
hektischer zu, dann nämlich, wenn
viele Gäste kommen, um ein Mittagsmenü zu genießen. „Aber wir versuchen, immer die Ruhe zu bewahren“,
sagt sie. Abends gibt es dann den
Aperitivo Cenato, ein Gläschen Prosecco und italienische Häppchen.
„Zwei Abende pro Woche nehme ich
mir allerdings frei“, gibt die Gastronomin zu, denn „dann dreht sich alles
um die Familie.“
Manche Gäste kommen übrigens
seit über 20 Jahren regelmäßig ins
„Da Serio“. Ein Beweis dafür, dass
italienisches Essen alles andere als
langweilig sei, meint Serio Gaspari.
„Bei uns gibt es zwar viel frisch zubereitete Pasta, aber eben nicht nur“,
erzählt sie. Generell gelte für sie das
Motto, dass Essen wesentlich mehr
sei, als nur eine Nahrungsaufnahme.
„Gutes Essen ist gut für die Seele“, ist
die Gastronomin überzeugt. „Viele
Leute gehen mittags bei uns gestresst
rein und gehen entspannt wieder hinaus“, berichtet sie. Dazu trage auch
das lockere, leichte und mediterrane
Ambiente bei, meint Serio Gaspari.
„Bei uns wird Begegnung großgeschrieben“, sagt sie und erzählt, dass
auch jene, die alleine in das Restaurant kommen, schnell Anschluss finden. „Berührungsängste gibt es
nicht. Bei uns haben sich sogar
schon Paare kennengelernt, die inzwischen verheiratet sind“, erzählt
sie lachend.
me
D
enn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“, diese Worte aus
Psalm 91 (Vers 11) sind wichtig für
Anja Frischkorn und sie trägt sie auf
ihrer Haut. Vor acht Jahren hat sie
sich einen Engel auf den linken Oberarm tätowieren lassen und darunter
den Hinweis auf die Psalmworte „PS
91,11“. „Die Entscheidung, mir dieses
Tattoo stechen zu lassen, habe ich
ganz bewusst getroffen, und es war
ein langer Prozess, bis es dann soweit
war“, erklärt die 49-jährige Diakonin
und Sozialarbeiterin, die als Mitarbeiterin des Pflegestützpunktes im Landkreis Rastatt arbeitet. Für sie sei wichtig gewesen, dass die Tätowierung einen Bezug zu ihr hat, wichtig für ihr
Leben ist. „Diese Bibelverse sind
mein Konfirmationsspruch, den mein
Pfarrer 1981 für mich ausgesucht
hat“, sagt sie. Berufserfahrung in vielen Bereichen hat Anja Frischkorn: in
der offenen Jugendarbeit, als Sozialdienst und Leiterin eines Pflegeheims.
„In Situationen, in denen mich meine
Arbeit viel Kraft gekostet hat, saß ich
manchmal im Büro und habe den
Psalm gelesen oder an Texte von PaulGerhardt-Liedern gedacht“, erklärt
sie. Gott mute den Menschen etwas
zu im Leben, und das sei nicht immer
schön, weiß sie aus Erfahrung, und
den Engel und den Hinweis auf
Psalmworte auf ihrem Körper zu tragen, erinnere sie an Gottes Nähe und
gebe ihr Kraft, gerade in schwierigen
Zeiten. „Gottes Wort geht hier unter
die Haut, im wahrsten Sinne des Wortes“, macht die große schlanke Frau
deutlich. Sie habe das für sich selbst
gemacht, ohne missionarischen Eifer,
habe es ganz in Ruhe geplant. „Für
Tätowierungen hatte ich mich schon
lange interessiert, habe die Fachmesse ‚Tattoo Convention’ besucht, Fachzeitschriften gelesen, um mich zu informieren, habe mir dann in Ruhe ein
Tattoo-Studio ausgesucht.“ Nach
zwei Stunden hatte sie dann ihr Motiv auf dem Oberarm. „Es war teilweise schon schmerzhaft, aber ich betrachte es täglich im Spiegel und habe
nie bereut, es stechen zu lassen“, sagt
Anja Frischkorn und lächelt dabei. cm
Anja Frischkorn zeigt die Tätowierung auf ihrem Oberarm: der Engel
und Hinweise auf Psalm 91, Vers
11, ihren Konfirmationsspruch.
Foto: cm
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KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Neue Männerbilder
entwickeln sich
Das traditionelle Männerbild trägt nicht mehr
D
as traditionelle Männlichkeitsbild gibt den Männern vor, dass
sie sich als Beschützer, Versorger
und Haupternährer der Familie verstehen und sie jederzeit bereit sind,
ihr Leben für Karriere und Arbeit zu
opfern. Auf der einen Seite sollen
Männer beruflich erfolgreich sein,
und sich andererseits im familiären
Umfeld als kommunikative, liebesfähige, empathische Männer und Väter
einbringen.
Kein Wunder, dass viele dies nicht
mehr aushalten und zunehmend
Männer einen Burn-out erleiden.
Nach wie vor sterben Männer etwa 6
Jahre früher als Frauen, auch die Suizidraten der Männer sind im Vergleich zu Frauen deutlich höher.
Mit diesem kurzen analytischen
Blick auf das Mannsein heute wird
lediglich die Oberfläche einer zu vertiefenden Thematik umschrieben.
Das alte, traditionelle Männerbild
bröckelt und wird zunehmend in
Frage gestellt, existiert zumindest in
Reinform nicht mehr. Nicht umsonst
hat Marlboro seinen Werbe-Cowboy
in Rente geschickt. Er taugt nicht
mehr als Vorbild für gelebtes Mannsein heute.
In vielen Männerseminaren und
Männergruppen habe ich erlebt, dass
sich Männer aufmachen, kreativ
neue Wege gehen, sich austauschen,
das Verständnis von Mannsein neu
füllen und sich dabei gegenseitig
stärken. Sie lassen sich auf Selbstreflexion der Frage nach neuem
Mannsein und gelingendem Leben
ein. Traditionelle Bilder von Männlichkeit werden dabei mit Ritualen
und Auszeiten, zumeist in der Natur,
bearbeitet und einengende Rollenbilder in Frage gestellt. Alte „falsche
Egos“ werden bearbeitet, Veränderungsprozesse eingeleitet. Dies geschieht, wenn Männer bereit sind,
den eigenen Fragen, Ängsten und
Unsicherheiten zu begegnen und darauf vertrauen, dass die Liebe Gottes
allen zur Seite steht. Veränderung
und Entwicklung neuer Männlichkeitsbilder geschieht dann, wenn
Männer bereit sind, sich als Lernende erfinderisch aufzumachen, um
dann Stärkung, Gnade und Heilung
erfahren zu können.
Männer befreien sich aus dem
Hamsterrad von Leistungs- und Berufsorientierung, bearbeiten ihre Fragen und Lebensthemen in Männer-
Männer befreien sich aus dem Hamsterrad von Leistungs- und Berufsorientierung und diskutieren Fragen in Männergruppen.
Foto: Joachim Faber
gruppen und entwickeln auf diese
Weise einen Zugewinn an innerer Autonomie und Männerverbundenheit.
Männer erfahren dabei, dass Sinnlichkeit und Gefühle ganz selbstverständlich auch zum heutigen Männerbild
gehören. Dies gilt auch für Männer in
ihrer Rolle als Väter. In der Erziehung
braucht es aber nicht nur „neue Väter“, die verantwortlich und selbstverständlich Erziehungsaufgaben übernehmen, sondern es braucht auch
„neue Mütter“, die bereit sind, die elterliche Verantwortung zu teilen.
Persönlich finde ich auf diesem
Weg der Neuerfindung von Männlichkeit eine Orientierung, wenn ich
mir den Lebensweg Jesu betrachte.
Sein Leben und Wirken provoziert
und fordert mich zugleich heraus. Jesus inspiriert mich als „Mentor für
Männer“, aus den Engführungen tra-
ditioneller Männerrollen auszubrechen. Er ermutigt mich, Schritte
bei Entwicklung von gelingendem
Menschsein zu gehen.
Norbert Wölfle, Männerreferent
Infos
Männerreferat
der Erzdiözese Freiburg
www.maennerreferatfreiburg.de
Hier finden Sie die Ausschreibungen zu Männerseminaren,
Informationen zu Männergruppen, das Grundlagenpapier zur Männerpastoral und
viele weitere Informationen.
Frauen sind engagiert und autonom
Job, Familie und Ehrenamt sind wichtig
„Was die Männer können,
können wir schon lange. Und
vielleicht ne Ecke mehr“
(Hedwig Kettler, Begründerin des
1. Mädchengymnasiums Deutschlands 1851)
F
rauen heute nehmen aktiv an gesellschaftlichen und politischen
Themen teil. Sie legen Wert auf
Selbstbestimmung, Autonomie, Mitsprache und eine sinnerfüllte Arbeit.
Das Frauenbild hat sich gewandelt.
Frauen engagieren sich im Beruf und
meistern den Alltag. Zudem engagieren sie sich in Ehrenämtern.
Job und Familie
unter einem Hut
Männer verbringen mehr Zeit im
Beruf und arbeiten weniger im Haushalt als Frauen. Was wie ein Klischee
erscheint, entspricht heute noch der
Realität.
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, welches Zeitbudget
Frauen und Männer täglich zur Verfügung haben. Danach legen Frauen
und Männer gleichermaßen hohen
Wert auf ihre Berufstätigkeit. Dennoch sind es häufig Frauen, die nach
der Geburt ihres ersten Kindes erstmals für längere Zeit ihre Arbeitszeit
reduzieren. Das hat das Institut für
Demoskopie Allensbach 2015 in einer
Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) festgestellt.
Für Erwerbstätigkeit wünschen
sich 28 Prozent der erwerbstätigen
Frauen mehr Zeit und zugleich würde jede vierte erwerbstätige Frau lieber weniger Zeit mit dem Job verbringen. Obwohl es heut normal ist,
dass Väter ihre Kinder auch zur
KITA bringen, bei der Geburtsvorbereitung und beim Babyschwimmen
dabei sind, wenden Frauen immer
noch viel mehr Zeit in der Kinderbetreuung auf als Väter. (eine Stunde
mehr als die Väter laut Zeitverwendungserhebung 2012 / 13.)
Der jährlich stattfindende „Equal
Pay Day“ macht darauf aufmerksam:
Unterschiede in der Bezahlung bei
gleicher Tätigkeit gibt es immer noch.
Frauen verdienen laut Angaben des
Statistischen Bundesamtes 2014 über
alle Berufe und Branchen hinweg 21
Prozent Bruttostundenlohn weniger
als Männer – allerdings gibt es ein
West-Ost-Gefälle: in den alten Bundesländern waren es im Schnitt 23
Prozent, in Ostdeutschland 8 Prozent.
Engagiert im Ehrenamt
Junge Frauen engagieren sich gerne, vielleicht nicht mehr mit Plakaten und Flugblättern durch die Gegend ziehend. Vielmehr werben sie
in sozialen Netzwerken und Medien.
Sie engagieren sich lokal in ihrem
Umfeld, sei es in der KITA, Schule
oder der Kirchengemeinde. Auch
nicht jahrelang, sondern eher projektbezogen, vielleicht ein paar Monate lang richtig intensiv.
Eine Studie der evangelischen Kirche zur kirchlichen Frauenarbeit im
Jahr 2014 richtete sich an Frauen in
den Kirchenbezirken. Die kirchliche
Frauenarbeit reicht vom klassischen
Frauenkreis über Frauengottesdienste und Weltgebetstage bis zu speziellen Frauenreisen.
All das geht nur mit viel ehrenamtlichem Engagement. Da im Jahr 2016
die evangelische Frauenarbeit 100
Jahre alt wird, nimmt die Kirche dieses Jubiläum zum Anlass, über
Selbstverständnis und Zukunft dieser Arbeit nachzudenken. Dazu hat
die Geschäftsstelle der Evangelischen Frauen in Baden zusammen
mit dem Sozialwissenschaftlichen
Frauen-Forschungsinstitut (SOFFI)
in Freiburg einen Fragebogen für
Frauen entwickelt.
Gerade Frauen sind es, die ihr Ehrenamt engagiert und kreativ füllen.
Frauen möchten nicht nur Kirche
sein, sondern sie gestalten als Multiplikatoren „Auch die Begegnung und
das gemeinsame Handeln unterschiedlicher Frauen in in der Politik
und in der Welt, ist ein unglaublicher
Gewinn.“ So eine Rückmeldung.
Projekte mit
jüngeren Frauen
Gerade jüngere Frauen schätzen es,
in einer Gruppe gleichgesinnter Frauen miteinander ins Gespräch zu kommen und unterwegs zu sein. Sie wollen sich selbst organisieren, wollen etwas „Neues“ schaffen und benötigen
offene Türen. Es ist Ihnen wichtig, bei
Kirche eine offenen Atmosphäre vorzufinden und Projekte auf Zeit.
Wir bieten einige Veranstaltungen
speziell für „jüngere Frauen“ an. Ein
Klosterwochenende „Das gönn ich
mir“ lädt zum Auftanken ein sowie
Stadtspaziergänge „Walk of Karlsruhe“, welche an Orte und Plätze führen, die von Frauen geprägt sind. Wir
gestalten Gottesdienste für Schwangere und ihre Partner und Familien.
Mit einer Segnung möchten wir sie
stärken.
Isabel Barth,
Evangelische Frauen in Baden
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KIRCHEN ZEITUNG
7
„Rund um die Uhr
ist jemand da“
Die stationäre Pflege bietet viele Vorteile /
Der Eigenanteil an den Kosten hält sich
im Rahmen
M
enschen werden älter, Menschen werden gebrechlicher
und können sich nicht mehr alleine
versorgen. Was tun? „Hilfsangebote
gibt es viele, aber es ist wichtig, das
individuell richtige Angebot zu finden“, meint Simone Bohn. Sie ist
Leiterin des Benckiserstifts, einer
Einrichtung
der
Evangelischen
Stadtmission Karlsruhe, und plädiert
dafür, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen, wie die Pflege der
Angehörigen oder aber auch die eigene Pflege gestaltet werden soll.
Eine umfassende Beratung gebe es
beispielsweise im Kundenzentrum
der Stadtmission oder aber im Seniorenbüro der Stadt.
Für pflegebedürftige Menschen,
die keine Angehörigen mehr haben,
oder aber Angehörige, die aus beruflichen Gründen nicht in der Lage
sind, sich in die Betreuung einzubinden, ist zum Beispiel die stationäre
Pflege eine gute Alternative. „Die sta-
tionäre Pflege hat den großen Vorteil, dass rund um die Uhr jemand da
ist, falls Hilfe benötigt wird“, erklärt
Bohn. „Wir achten darauf, dass wir
den Menschen im Pflegebereich ein
gutes und normales Leben ermöglichen“, versichert sie. Viele hätten
Angst, dass sie in der Pflegeeinrichtung ihren gewohnten Lebensrhythmus und ihre Eigenständigkeit nicht
mehr aufrechterhalten könnten, dem
sei aber nicht so. „Wer möchte, kann
lange schlafen, das Abendessen kann
auch im Zimmer eingenommen werden, falls gerade die Lieblingssendung im Fernseher läuft, und für Besucher ist rund um die Uhr der Zugang möglich“, berichtet Bohn. „Es
ist immer jemand da, der sich um die
Anliegen der Bewohner kümmert“,
versichert sie. „Man kann mit Problemen immer zur Hausleitung oder
zu Mitarbeitern kommen, und alle
bemühen sich darum, gemeinsam
Lösungen zu finden.“
Neben der Pflege spielt auch die Freizeitgestaltung eine große Rolle. In den
eigenen vier Wänden ist das Alleinsein oftmals das größte Problem.
Neben etlichen anderen Einrichtungen bietet die Stadtmission Karlsruhe auch
im 2012 neu eröffneten Benckiserstift die stationäre Pflege an. Fotos: ERB-Medien
Viele Menschen seien der Meinung, dass ein solch umfassendes
Angebot extrem teuer sei, meint die
Heimleiterin und verdeutlicht anhand eines Rechenbeispiels, dass
dies nicht der Fall sei: Ein Bewohner
mit Pflegestufe 1 muss für die umfassende Betreuung mit Unterkunft,
Pflege und Verpflegung in einer stationären Pflegeeinrichtung einen Eigenanteil von knapp 1 900 Euro bezahlen. „Pflegeplaner im Internet errechnen, dass entsprechende Angebote der ambulanten Pflege mehr
kosten“, so Bohn. Dazu kämen noch
die Ausgaben für Miete, Essen und
Nebenkosten, erklärt sie.
„Die ambulante Pflege hat natürlich auch gute Angebote, allerdings
sind sie sicher nicht für jeden geeignet“, meint Bohn. Wenn der familiäre
Hintergrund fehle, drohe in den eigenen vier Wänden oftmals Vereinsamung. „In einer Pflegeeinrichtung,
sind immer Nachbarn da, zu denen
man Kontakt halten kann, wenn man
das möchte“, so Bohn. Sie erzählt,
dass sich im Benckiserstift sogar einmal ein Ehepaar gefunden habe. „Die
beiden sind inzwischen seit fünf Jahren verheiratet und leben glücklich
zusammen.“ Die Heimleiterin macht
auch immer wieder die Erfahrung,
dass manche Menschen „richtig aufblühen“, wenn sie einige Zeit in der
Pflegeeinrichtung leben. „Es gibt
nämlich auch viele Freizeitmöglichkeiten in unseren Häusern“, berich-
tet sie und nennt Back- und Kochgruppen, Lesegruppen und Musikabende als Beispiele. „Wir organisieren zudem regelmäßig Ausflüge, die
manche ältere Menschen alleine
nicht mehr unternehmen würden“,
erklärt Bohn und erzählt von einem
Bewohner, der ursprünglich nur für
drei Wochen zur Kurzzeitpflege im
Haus bleiben sollte, anschließend
aber gar nicht mehr weg wollte. me
Stationäre Pflege
bei der Evangelischen
Stadtmission
Der diakonische Träger bietet
für 440 ältere Menschen pflegerische Unterstützung in sieben Einrichtungen an: In der
zentrumsnahen Stephanienstraße sind dies das Benckiserstift und das Matthias-Claudius-Haus. In Mühlburg und der
Weststadt können Interessierte im Seniorenzentrum Hardthof, im Franz-Rohde-Haus
und im Wichernhaus betreut
werden. Das Kretschmar-Huber-Haus in Hagsfeld und das
Seniorenzentrum
Stutensee
stellen ebenfalls Plätze für die
stationäre Pflege zur Verfügung.
me
KIRCHEN ZEITUNG
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21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Ökonomie und Ethik
am Diakonissenkrankenhaus
Vortragsreihe und Diskussion
D
as Krankenhaus war „früher“
ein Ort, an dem man davon
ausging, ärztlichem Ethos und
barmherzigen Schwestern zu begegnen. Heute scheinen immer stärker
die Regeln der Wirtschaftlichkeit
das Gesundheitswesen zu bestimmen. Manche befürchten eine Aushöhlung der Medizin und der Pflege
durch das Paradigma der Ökonomie. Der Spagat zwischen Ökonomie und Ethik, zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung ist
insbesondere in einem christlichen
Krankenhaus tatsächlich eine ständige Herausforderung. Wie können
Wirtschaftlichkeit und Barmherzigkeit zusammengehen? Um diese
Spannung geht es in einer von der
Ev. Diakonissenanstalt KarlsruheRüppurr im Herbst veranstalteten
Vortragsreihe.
Der erste Abend am 20. September
2016 beschäftigt sich mit dem Wertewandel in unserer Gesellschaft. Das
Diak möchte auch als Arbeitgeber
für junge Menschen attraktiv bleiben, denn das wichtigste Kapital in
einem Krankenhaus und in einem
Pflegeheim sind die Menschen, die
hier arbeiten. Aber wie tickt die
Jugend heute? Dipl. päd. Peter
Martin Thomas gibt Antworten auf
dem Hintergrund der neuesten
Sinus-Studie.
Wertschätzung und Barmherzigkeit können im Krankenhaus aber
nicht nur Aufgabe des Einzelnen
sein. Das würde die Mitarbeitenden
überfordern. Das „Unternehmen
Krankenhaus“ muss dafür die Voraussetzungen schaffen. Wie geht
das? Ist ethisch orientiertes Handeln
im Gesundheitswesen überhaupt
noch möglich? Prof. Dr. Bernd Noll
gibt einen Einblick in eine zeitgemäße Unternehmensethik am 27. Oktober 2016.
Die größte Berufsgruppe im
Krankenhaus sind die Pflegekräfte.
Sie treffen tagtäglich ethische Entscheidungen. Welchem Patienten
widme ich wie viel meiner knappen
Zeit? Wie gehe ich damit um, wenn
ich merke, dass meine Zeit nicht
reicht, um dem Patienten gerecht zu
werden? Was brauchen wir für eine
wertschätzende Pflege? Prof. HansUlrich Dallmann stellt die Frage:
„Pflege 2030 – Fließband oder patien-
Im Diakonissenkrankenhaus in Rüppurr legt man Wert auf eine patientenorientierte Behandlung.
Foto: Diakonissen
tenorientierte Behandlung?“ am 23.
November 2016. Die Vorträge finden
jeweils um 19 Uhr im Veranstaltungs-
saal des Diakonissenkrankenhauses,
Diakonissenstraße 28, 76199 Karlsruhe-Rüppurr, statt. Der Eintritt ist frei.
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
KIRCHEN ZEITUNG
Information und Unterhaltung standen beim anschließenden Fest auf dem
Kirchplatz von St. Michael in KA-Beiertheim im Vordergrund.
9
Zehn mit Lebensmitteln vollbepackte Einkaufswagen übergaben Gruppierungen der Seelsorgeeinheit St. Nikolaus im Rahmen des Gottesdienstes.
Beiertheimer Tafel feiert 10-jähriges Bestehen
Caritas-Tafelladen mit jährlich 54 000 Einkäufen
M
it einem feierlichen Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Michael und einem anschließenden Fest auf dem Kirchplatz feierte
der Caritasverband Karlsruhe e.V. im
Juni 2016 das 10-jährige Bestehen
seines Tafelladens. Pfarrer Thomas
Ehret und Gemeindereferentin Ingrid
Bausch übergaben im Namen der katholischen Seelsorgeeinheit St. Nikolaus, zu der die Pfarrei St. Michael gehört, zehn bepackte Einkaufswagen.
Diese waren zuvor von den einzelnen
Gruppierungen der Seelsorgeeinheit
mit Lebensmittelspenden gefüllt worden und zeigten damit eindrucksvoll
Die Marktleiter Ronny Strobel
(links) und Ralph Beck freuten sich
über die große Resonanz auf die
Einladung zum Jubiläum der Beiertheimer Tafel.
Fotos: cvka
die Verbundenheit der Pfarrgemeinde
mit dem Caritas-Tafelladen. Ebenfalls
im Rahmen des Gottesdienstes wurde
Verena Bamberger von Caritas-Vorstand Hans-Gerd Köhler und Pfarrer
Thomas Ehret mit dem Ehrenzeichen
der Caritas in Silber ausgezeichnet. In
seiner Laudatio erinnerte Köhler an
die Anfänge der Lebensmittelspenden
durch die Pfarrgemeinde, die auf Privat-Initiative von Bamberger zustande
kamen. Sie gründete auch den Arbeitskreis Tafelladen der Gemeinde St. Michael. Mit der Auszeichnung wurde
das hohe Engagement aller Mitarbeiter des Arbeitskreises Tafelladen gewürdigt. Der Arbeitskreis sammelt seit
sechs Jahren jedes Wochenende bei
den Gottesdiensten Lebensmittelspenden für die Beiertheimer Tafel.
Dieses Beispiel hat weitere 14 katholische Gemeinden dazu motiviert, sich
dieser wichtigen Unterstützungsaktion anzuschließen und ebenfalls zu
Beginn der Gottesdienste für die Beiertheimer Tafel Lebensmittelspenden
einzusammeln. Die gespendeten Lebensmittel ergänzen das Warenangebot des Tafelladens, weil so auch Hygieneartikel und hochwertige Ware
mit langer Haltbarkeit (z.B. Kaffee,
Reis, Nudeln, Konserven, Mehl) zur
Verfügung gestellt werden. So konnte
der Vorsitzende des Caritas-Aufsichtsrats, der stellvertretende Dekan Erhard Bechtold, in seiner Predigt auch
auf die Konkretisierung des Mottos
des Caritasverbands – „Wenn Not am
Nächsten ist“ – verweisen und die guten Beispiele vorstellen.
Beim anschließenden Fest luden die
Marktleiter Ronny Strobel und Ralph
Beck die mehr als 300 Gäste zum Mitmachen bei den Aktionsständen und
einer aus Sachspenden gestalteten
Tombola ein. Mehrere Firmen hatten
teilweise wertvolle Preise gestiftet, und
jedes Los war ein Gewinn. Getränke
und Essen stellte der Caritasverband
für alle Gäste kostenfrei zur Verfügung, wobei die Ware extra gekauft
wurde und nicht aus den Beständen
der Beiertheimer Tafel kam.
Mehr als 220 Kunden kaufen täglich von Montag bis Freitag in der Beiertheimer Tafel, in der Marie-Alexandra-Straße 35, ein. Die Lebensmittel
kommen von über 70 Läden, Bäckereien und Discountern und werden
täglich mit den drei Kühlfahrzeugen
des Tafelladens abgeholt. Die Lebensmittel werden zu symbolischen Preisen (Zehn Prozent des günstigsten
Angebots in Karlsruhe) wie in einem
Lebensmittelladen verkauft. Mit eigens hierfür hergestellten Kundenausweisen kaufen die Kunden ein und
wählen selbst die Ware, die sie benötigen. In den vergangenen zehn Jahren
wurden etwa 4000 Kundenausweise
ausgestellt. Derzeit gibt es 1250 gültige Einkaufsberechtigungen.
Die Kunden der Beiertheimer Tafel
haben auch schnell Zugang zu den
Beratungsdiensten des Caritasverbands Karlsruhe e.V. Die Marktleiter
vermitteln zu den Diensten, wenn
Hilfebedarf gewünscht wird.
Gleichzeitig ist die Beiertheimer
Tafel auch ein Arbeitslosenprojekt.
Viele der 35 Beschäftigten sind Arbeitslosengeld II-Bezieher, die durch
das Jobcenter vermittelt werden und
meist ein Jahr lang gegen eine Zuzahlung zum Arbeitslosengeld mitarbeiten. Sie sind eine Stütze für den
laufenden Betrieb. Aus diesen zeitlich befristeten Beschäftigungen heraus konnte der Caritasverband
schon mehrere sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen bei der
Caritas oder bei Unternehmen vermitteln.
Spenden
Die Beiertheimer Tafel finanziert sich durch Mittel des Caritasverbands Karlsruhe e.V.
und Spenden.
Spenden werden erbeten auf
das Konto des Caritasverbands
Karlsruhe e.V. IBAN: DE17
6602 0500 0001 7417 00 BIC /
SWIFT: BFSWDE33KRL
KINDER KIRCHEN ZEITUNG
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21. Ausgabe | 22. Juli 2016.
Mit Spaß durch den Sommer
Gestaltet von dem Kath. Kindergarten St. Hedwig in Karlsruhe-Waldstadt
D
ie katholische Kita St. Hedwig liegt idyllisch in der Waldstadt. In
der Einrichtung werden 62 Kinder in zwei Krippengruppen für jeweils zehn Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren und zwei Kitagruppen im
Alter von 3 bis 6 Jahren mit jeweils 20 bis 22 Kindern betreut. Insbeson-
dere besticht die Einrichtung durch ein wunderschönes, großes Außengelände mit einer Wasserstelle, viel Platz zum Rennen und Fahren, einer
Vogelnestschaukel, Beeten, zwei großen Sandkästen und einer
Fühlstraße.
Spannende Ausflugs-Tipps
Bei sonnigem Wetter
immer wieder ein
Besuch wert …
In den Sommermonaten könnte
auch ein Ausflug in den EuropaPark Rust auf dem Programm
stehen. Diesmal gibt es bei unserem Rätsel sogar Eintrittskarten
in dieses riesige Abenteuerland
zu gewinnen.
Foto: Europa-Park
Spielplatz am Tiergehege (Malscher Straße/76461 Muggensturm)
Für Kinder von 0 – 16 Jahren.
Mit: Tiergehege (Schafe, Ziegen,
Esel, etc.), Hängematte, Karussell,
Kleinkindschaukel,
Kletterbrücke, Klettergerät, Klettergerät mit
Rutsche, Nestschaukel, Reckstange, Rutsche, Röhrenrutsche,
Sandfläche, Schaukel, Seilbahn,
Spielhaus, Trampolin, Wasserspiele / Matschanlage,
Wippe,
Wipptier
Info: www.spielplatztreff.de/
spielplatz/spielplatz-amtiergehege-in-muggensturm
Lesetipps
„Mein kleiner Wald“
von Katrin Wiehle
(Beltz&Gelberg)
Mit Fuchs, Dachs und Eichhörnchen den
Wald entdecken: Dort gibt es viele verschiedene Bäume, Pilze und Beeren und
natürlich auch noch eine Menge anderer
Tiere.
Bei schlechten Wetter …
Schloss Neuenbürg
Das Museum in Schloss Neuenbürg ist ein Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, das 2001 mit einer einzigartigen Ausstellungsidee eröffnet
wurde. Der Rundgang beginnt mit
der begehbaren Theaterinszenierung des Märchens „Das kalte
Herz“ von Wilhelm Hauff im
Nordflügel. Nach dem Theater
bittet Schlossdiener Ambrosius
die Gäste in den Südflügel,
wo Originalexponate,
so der Neuenbürger
Asylstein
von
1593, interaktive Stationen
und eine Filmstation die Geschichte von Schloss, Stadt und
der Region des Nordschwarzwalds erlebbar machen. Ein
Schloss oder eine Burg zu entdecken ist für jedes Alter immer ein
großes Abenteuer! Im Schloss
Neuenbürg kann man gleich beides erleben: ein großes Schloss
mit vielen Geschichten und eine
imposante Burgruine aus dem
Mittelalter.
Info: www.schloss-neuenbuerg.de
Kreativ-Idee
für KrippenKindergarten und
kinder
Sand-Kleiste
r-Relief
Material: saub
erer Spielsan
von Lisbeth Zwerger (minedition)
d, Tapetenkle
Plastikschüss
ister
el,
großen Käses Deckel von Schuhkartons (Wasser),
ch
Von Lisbeth Zwergers Bildern geht eine
oder von
ac
ht
el
n,
gesammelte „S
Muscheln, St
eine
ch
große Magie aus, die einen wunderbaren
anrühren und , Rinde,etc.). Tapetenkle ätze“ (z.B.
is
so viel Sand
Kontrast zum knappen, dem archaischen
zugeben und ter mit Wasser
ve
rrühren, dass
Stil der Bibel nachempfundenen Text bilei
n Brei en
Spannend ist
es, den Sand tsteht.
det. Mutige Bildkompositionen, neue Ak-Kleister-Bre
eines Schuhk
i in den
arto
zente in der Farbgebung, ein schier unerKäseschachtel ns oder in den Deckel eine Deckel
schöpfliches Figureninventar machen auch
r gr
zu geben und
gesammelte Sc oßen
hinein zu drüc
dieses Buch der „Hans-Christian-Anderhätze
ken. Nach de
m Tr
fertiges Sand
sen“-Preisträgerin zu einem Schau-Erlebnis,
-Kleister-Relie ocknen ist ein
f entsta
(Brigitte Wilm
über alle Altersgrenzen hinweg.
es-Mielenhau nden.
sen:
Schlauzwerge
klec
kneten, matsc ksen,
hen)
„Arche Noah“
Kannst du dieses
Kreuzworträtsel lösen?
Hierzu musst du nur die Wörter
der Zeichnungen/Bilder in die
Felder schreiben!: Viel Spaß
Schickt eine Postkarte mit dem
Lösungswort an folgende Adresse:
Evangelisches Dekanat
Reinhold-Frank-Straße 48
76133 Karlsruhe
Einsendeschluss ist der 22. August
Zu gewinnen gibt es diesmal wieder einen ganz besonderen Preis.
Der Europa-Park in Rust hat für
die Gewinner zwei Eintrittskarten
zur Verfügung gestellt.
Ein Ausflug, der sich lohnt,
denn insgesamt bietet Deutschlands größter Freizeitpark seinen
Besuchern 14 europäische Themenbereiche mit mehr als 100 Attraktionen und Shows. Fünf parkeigene Erlebnishotels machen den
Europa-Park zu einer einzigartigen Kurzreisedestination.
11
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
u
e
L
e
g
n
Ju
D
ie Mode heutzutage kann
bei Jugendlichen schnell
zum
Auswahlkriterium
von
Freund oder Feind werden. Die
Freund- oder Feind-Bezeichnung
ist keine Übertreibung, sondern
einfach die Wahrheit; so viel Wert
wird auf das Aussehen gelegt.
Wichtig ist darüber hinaus, ob die
getragene Mode der aktuellen
Modeschiene entspricht oder,
noch viel wichtiger als alles andere: von welcher Marke das Kleidungsstück kommt. Dabei kann
die Qualität noch so gut sein oder
die Kleidung noch so gut aussehen; wenn es „No Name“ ist, fällt
es wesentlich schwieriger, bei anderen akzeptiert zu werden. Dadurch bestimmen die Klamotten
oft über Zugehörigkeit oder über
Ausschluss, und das ist schon lange so. Je nachdem, zu wem man
gehören wollte, hat man sich gekleidet. Allerdings steht jetzt das
Aussehen eher im Hintergrund,
und die Marke tritt in den Vordergrund. Je mehr Markenklamotten
man besitzt, umso mehr hat man
das Gefühl, gut auszusehen, wodurch die Klamotten zu einer Art
Uniform werden. Diese „PseudoUniform“ zeigt meist schon von
Weitem, zu welchem „Level“ eine
Person gehört oder gehören
möchte. Deshalb ist es auch nicht
verwunderlich, wenn, wie mehre-
re Studien belegen, viele Jugendliche immer pleite sind. Denn Markenklamotten sind meist teuer.
Das ist natürlich sehr schlimm für
Personen, die sich solche Klamotten nicht leisten können. Die Kinder und Jugendlichen werden
dann meist von Gleichaltrigen
ch bin ich, so wie ich bin oder
doch nicht? Doch, ich bin immer ich, und das ist gut so. Ob ich
allerdings immer so sein möchte,
wie ich bin, das ist eine andere
Frage.
Gut, ich bin ein Individuum,
aber vielleicht auch eines, das
nicht die „Idealmaße“ erfüllt.
Manchmal schäme ich mich für
mich selbst, weil ich vielleicht etwas zu voluminös, zu schlank oder
vielleicht doch zu klein bin. Aber
warum schäme ich mich, als Jugendlicher, überhaupt wegen so etwas? Warum soll ich mich aufgrund der von der Gesellschaft geprägten, „Idealmaße“ schämen?
Noch vor ein paar hundert Jahren
galt dick zu sein als schick, nobel
und sogar als erstrebenswert. Heute wird man als etwas voluminöse-
oder Mitschülern attackiert, mit
Witzen über ihre No-Name-Produkte. Ich bin der Meinung, dass
mit der Zeit Markenmode immer
wichtiger wurde: vor einigen Jahren waren Modelabels noch nicht
so wichtig wie jetzt und heute.
Gerade bei männlichen Jugendlichen macht sich dieser Trend immer früher bemerkbar. So ist es
nicht selten, dass Zehnjährige
top-gestylt und vollgestopft mit
Markenklamotten herumlaufen.
Besonders die neuesten Modetrends sind oft sehr speziell. Aber
vielleicht sollte hier nochmal stärker darauf eingegangen werden,
warum denn gerade Mode und
noch viel mehr die Marken für Jugendliche so unglaublich wichtig
sind.
Auf der einen Seite werden junge Menschen viel stärker von Werbung zugedröhnt als noch vor einigen Jahren. Die Werbung verspricht Qualität, aber auch Zugehörigkeit. Auf der anderen Seite
sind Jugendliche meist auf der Suche nach sich selbst, wodurch sie
sehr unsicher sind und hinter den
Marken eine Art Schutz oder
Maske suchen. Um diesen Schutz
zu verstärken, werten sie No-Name-Artikel ab. Allerdings entstehen auch Gegenbewegungen, wie
zum Beispiel die Ökoschiene, die
allerdings meist erst später einsetzt. Manche Jugendliche setzen
auch auf rein modisches Aussehen ohne Markennamen; dies
wird sichtbar am Erfolg der verschiedenen Primark-Filialen in
ganz Europa, die mit billigen modischen Klamotten einen sehr großen Umsatz machen.
David Schramm
Mode für wenig Geld: Große Konzerne wie Primark haben das Stadtbild verändert. Jugendliche können es sich leisten, dort immer
wieder die neuesten Trends zu kaufen. Foto: KNA-Bild
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- das is
rer Mensch mit Blicken gestraft.
Gleiches gilt für andere Körpereigenschaften. Kurzum, die Gesellschaft setzt die Maßstäbe für
Schönheit und was sie ausmacht.
Die Folge sind Menschen, die
Probleme mit dem Selbstbewusstsein haben bzw. bekommen, sich
für ihren eigenen Körper, ihr eigenes Aussehen schämen. Vor allem
Jugendliche, gestresst durch die eigene Pubertät, mitten im Findungsprozess der eigenen Identität und
des eigenen sich verändernden
Körpers, betrifft dieses Gefühl. Der
eine ist größer und hat mehr Muskeln, der andere wiederum hat nur
Einser in der Schule, und der dritte
Freund hat vielleicht sogar schon
seine erste Freundin … Und was
bin bzw. mache ich???
Das ständige Vergleichen mit anderen, das Bewertet werden von
Lehrern, Eltern und Freunden ist
sehr anstrengend. Wenn ich ein gut
ausgeprägtes
Selbstbewusstsein
habe, in allen Bereichen gut bin,
dann macht das sicherlich Spaß
und stärkt mich. Besitze ich aber
nun nicht die „Idealmaße“ oder bin
ich nun mal nicht in allen Bereichen perfekt, kann dieses Vergleichen und dauerhafte Bewerten
mich sehr verletzen und dazu führen, dass ich mich schäme.
Was für ein Recht hat
die Gesellschaft überhaupt, mich aufgrund
meines Aussehens zu
bewerten?
Ich bin ich, und das ist gut so!
Ich bin ein Mensch, ein einzigartiger Mensch, mit Fehlern und
Macken, und das ist gut so. Ich
muss mich nicht immer mit allen
vergleichen und bei allem der oder
die Beste sein. Ich bin ein Individuum, das seine Schwächen, aber
auch seine Stärken hat. Die Gesellschaft hat absolut kein Recht,
mich nach meiner „Äußerlichkeit“ zu bewerten, denn mich als
Mensch macht so viel mehr aus.
Wie schlimm wäre es, wenn jeder Mensch gleich „ideal“ aussehen würde? Die Verschiedenheit
und vor allem auch die Toleranz
gegenüber dieser machen uns als
Gesellschaft aus. Es gibt viele
Menschen in unserem Umfeld, die
uns so akzeptieren, wie wir sind.
Schämen sollten wir uns nicht,
weil wir vielleicht zu dick, zu
schlank oder zu klein sind. Nein,
wir sollten uns eher dafür schämen, wenn wir andere verletzen,
wenn wir unser Gegenüber nicht
so annehmen, wie es ist. Denn so
wie wir angenommen werden
möchten, sollten auch wir andere
annehmen! Aber das Wichtigste
zu wissen ist, dass wir gewollt und
kein „Zufallsprodukt“ sind!
Lucas Gutjahr
KIRCHEN ZEITUNG
12
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
„Mitten im Leben – Kirche“ auf der offerta
Evangelische und katholische Kirche in Karlsruhe laden an den ökumenischen Kirchenstand ein
F
ür viele ist ein Besuch auf der
offerta fest eingeplant, und sie
haben sich den Termin bereits im
Kalender eingetragen. Die Verbrauchermesse, die zu den drei
größten in Deutschland zählt, lädt
vom 29. Oktober bis 6. November
in die Messe Karlsruhe, Messeallee
1, 76287 Rheinstetten, ein. Über
800 Aussteller präsentieren in den
vier Messehallen wieder zahlreiche neue Produkte und Informationen rund um Familie und Ge-
Mehr Infos
… zur Verbrauchermesse
offerta finden Sie unter
www.offerta.info
nuss, Freizeit und Region, Bauen
und Informieren sowie Leben und
Wohnen. „Mitten im Leben – Kirche“, unter diesem Motto laden
die evangelische und die katholische Kirche in Karlsruhe, gemeinsam mit dem Bildungszentrum
Karlsruhe, wieder herzlich ein, an
den ökumenischen Kirchenstand
zu kommen. Er befindet sich im
Messerundgang (Stand Nr. 60).
Dort gibt es die Möglichkeit Platz
zu nehmen und sich auszuruhen.
Haupt- und Ehrenamtliche beider
Konfessionen freuen sich über Gespräche mit den Messebesuchern
und beantworten gerne Fragen.
Sehr beliebt ist das Kirchencafé, in
dem Kaffee und Kuchen an die
Messebesucher ausgegeben werden. Das Kirchenstand-Team freut
sich über Spenden, die in diesem
Jahr dem Arbeitskreis Leben e.V.
(AKL), Hilfe in Lebenskrisen und
bei Selbsttötungsgefahr, zugutekommen. Wer möchte, kann sich
für Gebet oder Besinnung in die
„Andachtsbox“ setzen. Interessant
ist auch das Quiz, das am Stand
ausliegt. Einfach Fragen beantworten, Rätsel-Coupon abgeben und
attraktive Preise gewinnen.
cm
Foto: tt
Neu in Karlsruhe, das Café DIA
Seit Mitte Juni in der Johanniskirche – Ergänzung zur im Winter stattfindenden Vesperkirche
A
im Winter dort stattfindenden
Vesperkirche und ist offen für alle
Interessierte. „Egal ob arm oder
vermögend, und egal, wie ihr Leben aussieht – hier sind alle will-
Fotos: jw
m 15. Juni ist in der Karlsruher Johanniskirche in der
Südstadt (am Werderplatz) das
Café DIA eröffnet worden. Das
Angebot ist eine Ergänzung zur
kommen“, betonte Pfarrerin Lara
Pflaumbaum in ihrer Andacht zur
Eröffnung des Café DIA. Es solle
ein Ort sein, an dem Menschen
sich ernst genommen fühlten, wo
ihnen Achtung entgegengebracht werde – und wo sie
sich sicher fühlen könnten
– wie bei Gott. Die CaféGäste können künftig immer mittwochs und freitags von 9.30 bis 12.30
Uhr für nur 1 Euro Kaffee und selbst gebackenen Kuchen genießen.
Neben der Möglichkeit
für Begegnung und
Gespräche sind auch
Mitmachaktionen geplant, die sich nach
dem Bedarf und den
Wünschen der Gäste
richten. Immer frei-
tags um 11 Uhr wird es eine Andacht für alle Anwesenden geben.
Der Café-Betrieb wird, wie auch
die Vesperkirche, überwiegend
von ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfern getragen, die Service
und Bedienung übernehmen sowie
den Kuchen backen. Ein Team
aus 60 Männern
und Frauen teilt
sich den ehrenamtlichen Einsatz untereinander auf. Finanzielle Fördermittel kommen von der
Aktion Mensch.
Judith Weidermann,
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit,
Diakonisches Werk Karlsruhe
„Die Erde ist des Herrn“
Politischer Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in der
Durlacher Stadtkirche / Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker spricht
E
r hat schon viele Jahre lang
Tradition, der politische
Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, in der
Durlacher Stadtkirche. In diesem
Jahr ist Prof. Dr. Ernst Ulrich von
Weizsäcker zu Gast und hält die
Kanzelrede mit dem Thema „Die
Erde ist des Herrn“. Er wurde im
Jahr 1939 geboren und ist ein
Neffe des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Nach dem Physikdiplom
und der Promotion in Biologie
lehrte er an Universitäten in
Deutschland und den USA. Als
Stuttgarter
SPD-Abgeordneter
gehörte er von 1998 bis 2005 dem
Deutschen Bundestag an. Er war
Vorsitzender der Enquete-Kommission Globalisierung sowie des
Umweltausschusses. Seit 1992 ist
er Mitglied des Club of Rome und
seit 2012 dessen Co-Präsident.
Weizsäcker hat zahlreiche Bücher zu den Themen Friedenspo-
litik, Umweltschutz und Nachhaltigkeit veröffentlicht. In seinem Buch „Faktor Fünf. Die Formel für Nachhaltiges Wachstum“
zeigt er auf, wie die Gesellschaft
hauptsächlich durch bessere
Technologie fünffach energieeffizienter werden kann. Seit 2008
lebt Ernst Ulrich von Weizsäcker
in Emmendingen. Beginn des
Gottesdienstes ist um 18 Uhr.
Evangelische Stadtkirchengemeinde Durlach
Foto: privat
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KIRCHEN ZEITUNG
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Jeden Tag ein warmes Essen
Seit 25 Jahren gibt es die Obdachlosenküche St. Franziskus
J
eden Werktagabend öffnet sich
bei der Kirche St. Franziskus in
Dammerstock eine unscheinbare
Tür für einige Gäste, die sonst
häufig vor verschlossenen Türen
stehen. Für Obdachlose und Bedürftige steht in einem Gang, der
zur früheren Pforte des Kapuzinerklosters führte, eine Reihe von
Bänken und massiven Holzti-
schen bereit, an denen sie eine
zeitlang Platz nehmen können
und eine warme Mahlzeit bekommen.
Begründet haben die Obdachlosenspeisung bereits die Kapuziner, die im Jahr 1936 in das Kloster bei der Kirche St. Franziskus
eingezogen sind. Die Kapuziner
sehen es als eine ihrer besonderen
Jeden Werktag bereiten Ehrenamtliche abends Essen für Bedürftige
zu. Doris Hildenbrandt ist eine von ihnen.
Fotos: tt
Aufgaben, sich um die besonders
Armen und Bedürftigen zu kümmern, wie ihr Vorbild, der hl.
Franziskus. Somit war es eine
Selbstverständlichkeit, dass jeder,
der an die Klosterpforte klopfte,
auch eine Mahlzeit bekam. Das
Angebot wurde schnell angenommen, und das Kloster wurde
schon bald ein wichtiger Anlaufpunkt für Menschen in Not.
Im Jahr 1992 wurde jedoch das
Kloster geschlossen, und die letzten Kapuziner verließen Karlsruhe. In die Räume zog der damalige Regionaldekan Rainer Klug
ein, der schon bald die Bedeutung dieser Armenküche erkannte. Seine Haushälterin Theresia
Hirschle führte daraufhin die
Tradition fort, unterstützt von einigen Frauen aus dem umliegenden Stadtteil. Schließlich wurde
Rainer Klug im Jahr 2000 Weihbischof, zog mit Haushälterin nach
Freiburg, und die Armenküche
wurde ein rein ehrenamtliches
Projekt. Sechsmal pro Woche kochen seitdem Helferinnen und
Helfer aus der Umgebung der
Kirche für Obdachlose und Bedürftige. Insgesamt 50 Köchinnen und Köche wechseln sich dabei ab.
tt
Jubiläum
Am 1. Oktober 2016 feiert
die Seelsorgeeinheit Karlsruhe Alb-Südwest St. Nikolaus das 25-jährige Bestehen der Obdachlosenküche
St. Franziskus mit einem
Gottesdienst um 18 Uhr und
einem anschließenden Fest.
„Getrennt leben – Gemeinsam erziehen“
Elternkurs für Mütter / Väter in Trennungssituationen
G
elassen erziehen und auch
in stressigen Situationen die
Nerven behalten? Im Erziehungsalltag sind immer mehr Eltern auf
der Suche nach Möglichkeiten,
Konfliktsituationen in der Familie
„mal anders“ zu
lösen. Doch geht
das
überhaupt?
Kinder erziehen
ohne Schimpfen,
Schreien und Ausrasten? Und vor
allem: Wie gelingt das, wenn zu
entwicklungsbedingten und den
zum Teil „normalen“ Auseinandersetzungen mit den Kindern
noch der Konflikt mit dem eigenen Partner in einer Trennungssituation hinzukommt?
Kinder brauchen in dieser Familiensituation den aufmerksamen Blick der Eltern, die sich weitere Fragen stellen
müssen: Was brauchen meine Kinder
in der momentanen
Situation?
Wie pflege ich
auch in Stresssituationen eine gute Beziehung zu
meinem Kind? Wie behalte ich
mein Kind bei Streitigkeiten mit
meinem Partner im Blick? Was
kann ich für ein besseres Verhältnis zu meinem (Ex-)Partner tun?
Wie gelingt es mir, im Alltag auch
gut für mich selber zu sorgen?
Antworten bietet der Elternkurs
„Getrennt leben – Gemeinsam erziehen“. Er setzt sich zusammen
aus Elementen des bewährten Angebots „KESS erziehen“ und dem
Trainingsprogramm „Kinder im
Blick“.
„KESS“ steht dabei für kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert – hier verbunden mit praxisnahen Hinweisen,
auch in einer Trennungssituation
zum Wohle der Kinder als Eltern
miteinander umgehen zu können.
Der Kurs findet an fünf aufeinanderfolgenden gleichen Wochentagen statt und beginnt am
Donnerstag, 29. September 2016,
19.30 bis 21.30 Uhr.
tt
Anmeldung
… bis spätestens 22. September beim kath. Dekanatsbüro
unter
07 21 /
9 12 74 31 oder [email protected]
mehr_als_ohne_dach bei DAS FEST 2016
Bereits zum 4. Mal ist das religionsoffene Projekt „mehr_als_ohne_dach“
bei der großen Openair-Veranstaltung DAS FEST in Karlsruhe dabei
„mehr_als_ohne_dach“ – ein Raum
zum Entdecken, Experimentieren,
Suchen und Finden bei DAS FEST
2016 – ein offenes Angebot für alle
Besucherinnen und Besucher. Unterschiedliche Stationen machen
das diesjährige Motto „(Lebens)-
Reise“ erfahrbar. Im Trubel vom
DAS FEST stehen sich u.a. die Themen „Unterwegssein und Reise“ –
„Innehalten und Ankommen“ gegenüber. Der nach oben offene
Raum lädt die Besucherinnen und
Besucher ein, sich mit allen Sinnen
mit den Themen zu beschäftigen
und angeregt durch den offenen
Blick nach oben nach dem „mehr“
im Leben zu fragen.
Ein Ort für neugierige Menschen. Herzliche Einladung! Geh
mit uns auf (d)eine Reise!
tt
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KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Entwicklungen in Kirche
und Gesellschaft begleiten
Zu Aufgaben und Perspektiven kirchlicher Erwachsenenbildung
ein Interview mit dem Leiter des Bildungszentrums Karlsruhe
(Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg), Dipl.-Theol. Tobias Licht
In den Sommerferien steht auch
bei den kirchlichen Bildungswerken regelmäßig ein Programmwechsel bevor. Zeit, ein Resümee
zu ziehen und Künftiges in den
Blick zu nehmen. Was waren Programm-Schwerpunkte in den vergangenen Monaten?
Licht: Es hat zahlreiche Höhepunkte gegeben: Da war die gemeinsame Fahrt zum 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig, wo eindrucksvoll zu beobachten war, wie
Christsein unter den Bedingungen
eines vollkommen entchristlichten
Umfelds möglich ist. Da war der erste Stadtspaziergang, der durch die
Weststadt und Mühlburg mit ihren
Kirchen geführt hat, Auftakt einer
neuen Reihe, die auf Anhieb viel Zuspruch gefunden und den Teilnehmenden viele interessante neue
Wahrnehmungen ermöglicht hat. Da
war unser Theatergespräch über
Gott und die Welt mit dem Badischen Staatstheater, das sehr erfolgreich war. Besonders an den großar-
tigen Abend über Beethovens Missa
Solemnis denke ich gerne zurück.
Und vieles andere. Zahlen liegen
noch nicht vor. Aber nachdem es gelungen ist, die Zahl der Teilnehmenden an unseren Veranstaltungen in
wenigen Jahren mehr als zu verdoppeln, rechne ich auch diesmal mit einem sehr guten Ergebnis.
Das Bildungszentrum Karlsruhe
(Bildungswerk der Erzdiözese
Freiburg) ist mit zahlreichen Programmangeboten in Karlsruhe
und anderen Städten der Region
präsent. Zugleich gibt es auch in
den Seelsorgeeinheiten und Pfarreien örtliche Bildungswerke. Für
manche ist das etwas schwer zu
durchschauen.
Licht: Eine der großen Stärken des
Bildungswerks in der Erzdiözese
Freiburg ist seine flächendeckende
Präsenz, das Vorhandensein eigener
Bildungswerke in sehr vielen Seelsorgeeinheiten und Pfarrgemeinden
– und zwar unter der Leitung Ehrenamtlicher aus den Gemeinden! Das
Bildungszentrum unterstützt diese
örtlichen Bildungswerke in vielfältiger Weise – von Hinweisen zur Programmgestaltung und zu möglichen
Referenten über Fortbildungsangebote für die Ehrenamtlichen bis zum
Druck von Programmen. Darüber hinaus legt das Bildungszentrum selbst
ein umfangreiches, anspruchsvolles
Programm vor, immer wieder auch
mit Angeboten, die ein örtliches Bildungswerk überfordern würden. Das
ist eine Arbeitsteilung, die sich seit
Jahrzehnten bewährt hat.
Was dürfen wir vom bevorstehenden Programm erwarten?
Licht: Es geht um die Auseinandersetzung mit den großen Fragen des
kirchlichen und gesellschaftlichen
Lebens genauso wie ganz einfach um
die Vermittlung von Allgemeinbildung und Orientierungswissen. Und:
Das Bildungszentrum ist die Einrichtung, die Kirche in der Kultur und den
kulturellen Institutionen Karlsruhes
und der Region präsent macht. Das
wird auch in Zukunft geschehen,
Der Leiter des Bildungszentrums
Karlsruhe, Tobias Licht. Foto: privat
etwa im Rahmen unserer theologischen Führungen in den Museen und
der Podien im Theater. Auch der
nächste Stadtspaziergang ist schon im
Blick. Diesmal führt er nach Daxlanden. Und wir begleiten mit unseren
Programmen die Entwicklungen des
kirchlichen und gesellschaftlichen
Lebens teilweise in ganz überraschenden Formen: Zu dem zu Ende
gehenden Heiligen Jahr der Barmherzigkeit etwa wird der Lektürekurs
Latein die grundlegende Enzyklika
Papst Johannes Pauls II, Dives in Misericordia, lesen. Auch das bevorstehende Gedenkjahr der Reformation
wird in ökumenischer Verbundenheit
eine Rolle spielen.
Das Interview führte Kira BuschWagner.
Es gibt noch freie Stellen!
Dem Leben begegnen: Ein Freiwilligendienst bei der Caritas eröffnet neue Perspektiven und Wege
D
ie Zeit nach dem Schulabschluss ist eine gute Gelegenheit, neue Erfahrungen zu machen
und sich sozial zu engagieren. Ein
Freiwilligendienst bei der Caritas
bietet jungen Menschen viele Möglichkeiten mit bereichernden Erfahrungen und Perspektiven.
In Karlsruhe sind derzeit bei den
Kindergärten und in der Altenpflege
einige Stellen frei, für die man sich
noch bewerben kann. Die Aufgaben
sind unterschiedlich verteilt, lassen
sich meist ohne besondere Ausbildung erfüllen. Bevor der Einsatz beginnt, wird außerdem zuerst ausprobiert, ob Stelle und Bewerber gut zueinander passen.
Bei den Einrichtungen der Caritas
sind die motivierten und begeisterten
Freiwilligen sehr willkommen. Die
Aufgeschlossenheit und die innovativen Ideen bringen frischen Wind in
die Einsatzstellen. Viele Freiwillige
bleiben am Ende des sozialen Jahres in ihrer Einsatzstelle und beginnen dort
eine Ausbildung.
Zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Bundesfreiwilligendienst (BFD)
gehört nicht nur der Einsatz
vor Ort, sondern auch eine
Reihe von Bildungsseminaren der Caritas. Die 25 Bildungstage
pro Jahr tragen zur Weiterentwicklung der fachlichen und persönlichen Kompetenz der Freiwilligen bei
und sind ein wesentlicher Bestandteil des Freiwilligendienstes. Besonders hilfreich sind für viele Freiwillige der Austausch mit anderen Freiwilligen und die Unterstützung bei
der persönlichen und beruflichen
Orientierung.
Durch viele Möglichkeiten der
Mitbestimmung und eine vielfältige
Gestaltung
der
Seminarinhalte
durch gruppen- und erlebnispädagogische Elemente können Freiwillige
neue Erfahrungen machen und Prägendes erleben.
Seit fünf Jahren gibt es in Karlsruhe
das Regionalbüro des Caritasverbandes für die Freiwilligendienste. Pünktlich zur Einführung des Bundesfreiwilligendienstes öffnete das Regionalbüro Karlsruhe im Mai 2011 seine
Pforten mit einer einzigen Bildungsreferentin, im Herbst
2011 kam noch ein Kollege
dazu. Inzwischen ist das Team
auf sechs Bildungsreferenten
und eine Sekretärin angewachsen. Die Anzahl der Einsatzstellen für Freiwillige hat
sich im selben Zeitraum verdoppelt und die Anzahl der
vermittelten Freiwilligen von 100 auf
über 300 mehr als verdreifacht.
Neben dem klassischen FSJ- oder
BFD-Jahr, das 12 Monate dauert, bietet die Caritas auch einen flexiblen
Freiwilligendienst an, der jederzeit
begonnen werden kann, und 27+, ein
Freiwilligendienst für alle ab 27 Jahre.
Jetzt bewerben
Wer also Interesse hat, einen
solchen Freiwilligendienst zu
machen, sollte sich schnellstmöglich beim Caritasverband
für die Erzdiözese Freiburg
e.V. im Regionalbüro Karlsruhe, Kriegsstraße 81, bewerben.
Telefon 07 21 / 83 08 45 -16
www.freiwilligendienstecaritas.de
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KIRCHEN ZEITUNG
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„Es ist normal, verschieden zu sein“
Beirat für Menschen mit Behinderung kämpft seit 13 Jahren für die Belange der Behinderten
V
or 13 Jahren nahm der Beirat
für Menschen mit Behinderung
seine Arbeit auf. Im Jahr 2003 als ehrenamtliches Gremium gegründet,
kümmern sich die Mitglieder seither
um die Belange behinderter Menschen. „Es geht darum, die Politik für
die Probleme der Behinderten zu
sensibilisieren, denn es gibt noch immer viel zu tun“, sagt Margit Schönfeld, Vorsitzende des Beirats. „Viele
dieser Menschen werden an den
Rand der Gesellschaft gedrängt“,
fügt Schönfelds Stellvertreterin Rosemarie Zelch hinzu. Sie ist Mutter
eines behinderten Kindes und Mitglied beim Verein Eltern und Freunde für Inklusion (EFI).
„In den vergangenen Jahren hat
der Behindertenbeirat schon viel erreicht, aber manche Themenschwerpunkte ziehen sich durch. Da
braucht man Geduld und einen langen Atem“, meint Schönfeld. Als
Beispiele nennt sie die barrierefreie
bauliche Gestaltung und Zugänglichkeit von Gebäuden, die barrierefreie Planung des öffentlichen Raumes, die Realisierung eines barrierefreien öffentlichen Nahverkehrs und
die Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen in Kindergarten, Schule und beruflicher Bildung.
Noch viel passieren müsse zum
Beispiel im und vor dem Bahnhof,
erzählt Schönfeld. „Ein Blindenleitsystem ist dort nicht lückenlos vorhanden“, berichtet sie. Während es
nämlich an der Straßenbahnhaltestelle ein Blindenleitsystem gebe, sei
der Weg in den Bahnhof überhaupt
Ist man auf den Rollstuhl angewiesen, kann schon die kleinste
Stufe zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Fußgänger machen sich über solche
Probleme nur selten Gedanken.
Archivfoto: Jörg Donecker
ausgestattet, um behinderte und nicht
behinderte Kinder gemeinsam zu betreuen“, stellt Zelch fest. Den Eltern
werde oftmals suggeriert, dass der
Sonderschulweg für ihr behindertes
Kind der bessere Weg sei. In ihren Augen sei es jedoch besser, wenn die
Kinder „Normalität“ erleben. „Auf einer normalen Schule bekommen die
Kinder viel mehr mit“, ist sie überzeugt. Als Beispiel nennt sie die Sprache, die sie von ihren Schulkameraden übernehmen. „Kinder saugen
doch alles wie ein Schwamm auf“,
sagt Zelch. „Und auch die gesunden
derte Menschen haben kaum eine
Chance, Arbeit zu finden“, berichtet
Zelch. Sie erzählt von einer blinden
Frau, die täglich von Karlsruhe nach
Mannheim fährt, weil sie in Karlsruhe nichts gefunden hat. Arbeit sei
wichtig, weil man sich als Berufstätiger mehr als Teil der Gesellschaft
sehe, so Zelch. Sie kritisiert, dass Arbeitgeber sich durch Ausgleichsabgaben davon freikaufen, Arbeitsplätze
für Behinderte zu schaffen. „Diese
Ausgleichsabgabe muss erhöht werden, damit es sich für die Firmen
nicht mehr lohnt“, fordert sie.
Um auch künftig die Interessen
der behinderten Menschen gut vertreten zu können, sei es wichtig,
dass alle an einem Strang ziehen, so
Schönfeld. „Helfen kann uns da die
Stelle eines weisungsunabhängigen
Behindertenbeauftragten, wie sie
das Landesbehindertengesetz für
jede Kommune vorsieht“, erklärt
sie. Auch in Karlsruhe wird eine solche Stelle noch in diesem Jahr besetzt. „Damit gibt es dann eine zentrale Anlaufstelle für Behinderte, bei
der ihnen gut und umfassend geholfen wird.“
me
Keine Hilfe für den
behinderten Sohn
Die Mitglieder des Behindertenbeirats setzen sich für die Belange behinderter Menschen in Karlsruhe ein.
Foto: Stadt Karlsruhe, PlÖ
nicht gekennzeichnet. „Blinde Menschen sind daher immer auf die Hilfe
von Sehenden angewiesen“, stellt sie
fest. „Und dabei soll man doch die
Eigenständigkeit von Behinderten
fördern“, fügt Zelch hinzu. Ein großes Problem seien auch die fehlenden Behindertentoiletten, erklärt die
Vorsitzende. Von 21 zugesagten Toiletten seien bis jetzt gerade einmal
drei realisiert. „Es gibt Rollstuhlfahrer, die trinken nichts, wenn sie in
die Stadt gehen, weil es für sie kaum
Möglichkeiten gibt, eine Toilette aufzusuchen“, meint Zelch. Dies seien
unwürdige Bedingungen.
Ein großes Anliegen ist die Inklusion. „Leider sind zu wenige Kindergärten und Schulen entsprechend
Kinder profitieren“, findet Susanne
Viehbacher, stellvertretende Vorsitzende des Behindertenbeirats. „Sie
lernen früh, dass es auch behinderte
Kinder gibt. Sie werden aufgeschlossener und toleranter“, ist sie überzeugt. „Alle lernen, dass es normal ist,
verschieden zu sein“, findet Zelch.
Verbessert werden muss auch die
Wohnungssituation von behinderten
Menschen: Es gibt nicht nur zu wenige Angebote für betreutes Wohnen,
sondern auch viel zu wenige behindertengerechte Wohnungen auf dem
freien Markt. „Sie haben entweder
nicht die richtige Ausstattung oder
sie sind zu teuer“, erklärt Schönfeld.
Die nächsten Probleme tauchen
auf dem Arbeitsmarkt auf. „Behin-
Eltern sind seit 46 Jahren alleine
für die Pflege verantwortlich
E
in Ehepaar – beide um die
70 Jahre alt – ist seit 46 Jahren für die Pflege des schwerbehinderten Sohns zuständig.
„Wir können die Betreuung
kaum noch leisten“, so die Mutter, die sich seit Jahren darum
bemüht, einen Heimplatz oder
wenigstens einen Platz für die
Kurzzeitpflege zu finden – vergeblich. „In den verschiedenen
Einrichtungen reicht das Personal nicht aus, um eine separate
Nachtwache für unseren Sohn
abzustellen“, sagt sie. Dies sei
aber nötig, da er nachts meist
sehr schwere epileptische Anfälle bekomme. Sie würde sich
wünschen, dass ihr Sohn wenigsten für wenige Wochen einen Platz in der Kurzzeitpflege
bekommen könnte, denn so
hätte er die Möglichkeit, sich
einzugewöhnen: „Wir machen
uns nämlich große Sorgen, was
aus unserem Sohn wird, wenn
wir einmal nicht mehr sind“,
meint die Frau und erzählt,
dass der 47-jährige Sohn rund
um die Uhr betreut werden
muss. „Wir müssen ihm sogar
Notfallmedikamente selber geben, was wir eigentlich gar
nicht dürfen. Wir fühlen uns
wirklich sehr alleingelassen mit
unseren Problemen.“
me
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KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Neuer Treffpunkt für Bewohner der Südweststadt
Mitmach-Laden in der Mathystraße ist eine weitere Säule im sozialen Miteinander des Stadtteils
Mitmach-Laden
ist neben dem
Bürgerzentrum
ein weiterer Baustein im sozialen
Miteinander der
Südweststadt. Er
ist ein Treffpunkt
für die Bürgerinnen und Bürger,
um Ideen zu entwickeln und umzusetzen – zum
Wohle des StadtVorstand Christine Jung-Weyand (3. v. l.) mit Gästen
teils und seiner
vor dem Mitmach-Laden.
Fotos: BLV
Bewohner. Auch
Jürgen Sickinger,
ila und grüne Luftballons, gelbe
1. Vorsitzender des Bürgervereins
Sonnenblumen in den FensterSüdweststadt, freute sich über das
bänken: Der neue Mitmach-Laden in
neue Angebot: „Der Mitmach-Laden
der Mathystraße 12 war bei der Eröffist ein Anlaufpunkt, den man jedernungsfeier am 10. Juni festlich gezeit erreichen kann. Das ist ein ganz
schmückt. Rund 100 Besucher, dagroßer Fortschritt für die Südwestrunter die Stadträte Johannes Honné
stadt.“ Es sind insbesondere auch die
und Karl-Heinz Jooß, nutzten bei
Mieter des Mieter- und Bauvereins
strahlendem Sonnenschein die GeleKarlsruhe eG herzlich dazu eingelagenheit, den neuen Nachbarschaftsladen, sich den Laden zu eigen zu maden kennenzulernen und sich über
chen. „Der Laden ist das Ergebnis undie Angebote zu informieren. „Der
serer langjährigen, guten ZusammenMitmach-Laden ist eine weitere wicharbeit mit dem Badischen Landesvertige Säule des Quartiersprojektes,
ein, und wir hoffen, dass viele unserer
durch den wir noch mehr Bürger erMieter das neue Angebot annehmen“,
reichen können“, sagte Christine
sagte Jürgen Dietrich, GeschäftsfühJung-Weyand, Vorstand des Badirer des Mieter- und Bauvereins Karlsschen Landesvereins für Innere Misruhe eG.
sion (BLV), bei ihrer Begrüßung. „Die
Der Laden ist ein Blickfang, der
Lage des Ladenlokals ist ideal. Der
Menschen dem Quartiersprojekt und
L
dem Thema Nachbarschaft näherbringt, die bisher wenig davon berührt
wurden. Künstlerisch gestaltet wurde
der Laden von der Ettlinger Künstlerin
Barbara Denzler. Der nun realisierte
Entwurf erzeugt durch großflächige
Farbflächen und Schriftzüge auf den
großen Fensterscheiben Aufmerksamkeit und fügt sich harmonisch in das
architektonische Ensemble des sich
darüber erhebenden Wohnhauses ein.
Mit seiner wohltuenden Atmosphäre
ist der Laden ein neuer Treffpunkt:
zum gemeinsamen Kochen, Kaffee
trinken, Skat spielen und weiteren
vielfältigen Aktionen. Der Pflegestützpunkt wird im Laden Sprechstunden
anbieten und mit Vorträgen über Un-
terstützungsangebote
informieren.
„Der Mitmach-Laden ist ein Ort, an
dem sich die Bürger austauschen, Ideen sammeln und diese umsetzen können“, betonte Barbara ScheffnerSchwarze, Geschäftsführerin des Pflegestützpunktes der Stadt Karlsruhe.
Der Mitmach-Laden befindet sich
im Erdgeschoss eines Baukomplexes
des Mieter- und Bauvereins der Mathystraße. Insgesamt befinden sich
708 Mietwohnungen dieser Wohnungsgenossenschaft im Quartier.
Durch den niedrigschwelligen Zugang zum Nachbarschaftsladen soll
dieser Personenkreis besser in das
Quartier eingebunden werden. Zentrales Ziel ist, durch den Mitmach-Laden die Beratungs- und Informationsangebote im Sinne einer proaktiven,
„zugehenden“ Beratung zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen.
Mitmach Laden
Termine:
Offener Treff im Juli: montags,
dienstags, donnerstags, freitags
10 bis 12 Uhr und Montagnachmittag 15 bis 17 Uhr, weitere
Öffnungszeiten nach Bedarf
Montags:
14 bis 17 Uhr Skat spielen
(Kontakt: 07 21 / 37 36 06 oder
07 21 / 81 81 94)
Badischer Landesverein für
Innere Mission
Mitmach-Laden
Mathystraße 12
76137 Karlsruhe
www.badischer-landesverein.de/
mitmach-laden
Ansprechpartner
Quartiersmitarbeiter
Bernhard Baldas, Telefon
0159/04097412, E-Mail: [email protected]
Ausstellung von Jürgen Grünbauer im Traugott-Bender-Haus
U
nter dem Motto „Retrospektive“ ermöglicht Jürgen Grünbauer einen Blick auf die gesamte
Zeit seines Schaffens. Kohlezeichnungen aus den 60iger Jahren, Aquarelle und Ölgemälde der 70iger Jahre,
aktuelle Arbeiten – bis Ende Juli
kann die Ausstellung des Ettlinger
„Lebensbaum“ von Jürgen Grünbauer.
Künstlers im Traugott-Bender-Haus
des Badischen Landesvereins für Innere Mission (BLV), Südendstraße
12, in Karlsruhe besichtigt werden.
Die Ausstellung kann ohne vorherige Anmeldung von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Der Ettlinger Künstler mit einem
Gast bei der Vernissage.
Jürgen Grünbauer wurde 1941 in
Plauen, Sachsen, geboren und absolvierte 1956 eine Malerlehre bei dem
Kunstmaler Walter Dietrich. Anschließend schloss er von 1961 bis
1963 eine Ausbildung auf der Malund Zeichenschule Zwickau bei
Prof. Carl Michel und Tatjana Lenz
an. Grünbauer wurde Mitglied der
Künstlergruppe Plauen unter Leitung des bekannten Künstlers Rolf
Andiel. 1985 übersiedelte er nach
Ettlingen. Er ist Mitglied des Kunstvereins Baden-Baden/Kunstwerkstatt e.V. und dem BBK Karlsruhe.
Zur Vernissage im April begrüßte
der Verwaltungsratsvorsitzende Prof.
Axel Göhringer über 80 Kunstinteressierte in den Räumlichkeiten der
Zentralen Dienste des BLV. „Es ist
uns ein Anliegen, dieses schöne Gebäude durch regelmäßige Kunstausstellungen auch der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen, betonte Prof.
Göhringer, „Wir feiern heute die
siebte Ausstellungseröffnung in diesen Räumlichkeiten. Herzlichen
Dank Herr Grünbauer, dass wir Ihre
Werke hier zeigen dürfen.“ Stevan
Nosal, der neben seiner Tätigkeit als
Kunsthistoriker, Künstler und Art
Consulter auch Kunstvermittler ist,
stimmte die Anwesenden auf die
Werke von Grünbauer ein.
Infos und Kontakt
Badischer Landesverein
für Innere Mission
Südendstraße 12
76137 Karlsruhe
[email protected]
Telefon 07 21 / 12 08 44-0
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KIRCHEN ZEITUNG
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Aggressiv und
barmherzig sein
Eine gute Taktik für das Spiel und das Leben
W
oran es wohl gelegen hätte, dass
sie das Spiel verloren haben. So
wurde ein Fußballtrainer im Fernsehinterview kurz nach dem Abpfiff gefragt. „Wir müssen aggressiver in die
Zweikämpfe gehen“, antwortete der.
Es wird sicherlich so manche Trainingseinheit einer Mannschaft geben, in der das geübt wird. Schließlich muss man sich ja
durchsetzen. Den Ball, den
man hat, darf man sich
entweder nicht abnehmen
lassen, oder man muss
dem Gegner den Ball abnehmen und ihn nicht zum
Spielzug kommen lassen.
Ganz verständlich ist das ja, will man
doch das Spiel gewinnen und mit guter Taktik effektiv sein.
Aggressiv sein! Das hat in unserem
außersportlichen Umgehen miteinander keinen guten Klang. Es bedeutet im Deutschen aber zuerst einmal: heranschreiten, sich nähern,
angreifen. Aggression gehört zu uns
Menschen dazu und hilft uns, dass
wir uns verteidigen und gefährliche
Der stellvertretende Dekan Erhard
Bechtold
Foto: privat
Situationen bewältigen. Aggression
ist eine unserer Emotionen. Sie ist
nicht von vornherein zerstörerisch,
kann es aber durchaus werden.
„Barmherzig sein“ – das könnte jemand geradezu als Gegenbegriff zum
„Aggressiv sein“ auffassen. Das Jahr
der Fußball-EM und auch der Olympischen Spiele ist auch das Jahr der
Barmherzigkeit. So hat es
Papst Franziskus ausgerufen. Ob das im Sport auch
eine Bedeutung haben
könnte? Braucht es da
eben nicht das andere –
eben die Aggression, damit es Erfolg gibt? „Ein
Herz haben für den anderen“ – wie
man Barmherzigkeit übersetzen
kann, ist das im sportlichen Wettkampf gefragt?
Ein Foul, erst recht ein böses Foul,
wird in einem Spiel geahndet und
kann bis zu einem Platzverweis führen. Wo also die Aggression im Spiel
zu tätlichem Angriff und Verletzung
des Gegners führt, da wird das Spiel
unterbrochen. Herzlosigkeit darf es
nicht geben. Fairness ist die Barmherzigkeit im Sport. Wo sie fehlt, ist
Sport nicht mehr Freude am Spiel,
an Bewegung und Gemeinschaft,
sondern brutal.
Der Gegner ist auch immer Mitspieler. Der andere Mensch ist immer
der Mitspieler nicht nur im Sport,
sondern in meinem Leben überhaupt. Körperliche Unversehrtheit
ist in unserem Umgang miteinander
ein Menschenrecht. Wo es diese
Achtung nicht gibt, da ist unser gesamtes gesellschaftliches Leben gefährdet.
Als Jesus verhaftet wird, will Petrus
mit seinem Schwert, d. h. mit Gewalt,
dagegen vorgehen und verletzt einen
Soldaten. Jesus heilt die Wunde – so
nebenbei möchte man fast sagen. Wer
das Schwert ergreift, wird durch das
Schwert umkommen, ist Jesu Ant-
Jedes Jahr findet ein christlich-islamisches Fußballspiel bei der DJK-Ost
statt.
Foto: tt
wort auf diese Szene. Wer aggressive
Gewalt, die den anderen körperlich
(und seelisch) verletzt, anwendet,
kann sich nicht auf Jesus berufen,
ganz im Gegenteil. Jesus verkündet
dabei sicherlich kein Duckmäusertum, aber wo ein Mensch zu Schaden
kommt, da ist Jesus immer auf der Seite des Verletzten und Verwundeten.
Es bleibt wahr: Jeder Mensch hat
ein Recht, da zu sein; er darf sich
auch behaupten. Aggression hilft
dem Menschen zum Leben und ist
ihm Schutz. Genauso braucht er
Barmherzigkeit, dass er den anderen
als Mitmensch sieht und ihm mitfühlend beisteht, wo er am Boden liegt.
Wo es Barmherzigkeit gibt, da bleibt
auch Aggression eine gute Kraft.
„Wir müssen aggressiver in die
Zweikämpfe gehen“, sagte der Trainer. Das bleibt eine gute Anweisung
für das Spiel und für das Leben,
wenn wir eben dabei das andere immer mitdenken: Nur mit Barmherzigkeit, mit Fairness, ist es für den
Menschen gut – im Sport und im
ganzen Leben.
Erhard Bechtold
„Kirche und Sport“ in Baden wird 50
In diesem Jahr feiert der Arbeitskreis „Kirche und Sport“ Geburtstag. Vor 50 Jahren haben
der Badische Sportbund Nord,
der Badische Sportbund Süd,
die Evangelische Landeskirche
in Baden und die Erzdiözese
Freiburg eine Kooperation vereinbart und den Arbeitskreis
„Kirche und Sport“ eingerichtet.
Vertreterinnen und Vertreter
der vier beteiligten Sportbünde
und Kirchen treffen sich seit
1966 regelmäßig zu Sitzungen,
organisieren Veranstaltungen
und beschäftigen sich mit dem,
was Menschen in der Kirche
und im Sport angeht: Werte im
Sport, Kampf dem Doping,
grenzachtender Umgang im
Sport,
Sportlergottesdienst
(z. B. beim Badenmarathon),
Formulierung von Geboten für
Eltern, die beim Sportgeschehen ihrer Kinder dabei sind,
Schutz des Sonntags und jedes
Jahr ein christlich-islamisches
Fußballspiel bei der DJK-Ost in
Karlsruhe. Die Schnittmenge
zwischen Kirche und Sport ist
größer, als man auf den ersten
Blick vermuten mag. Erstaunlich, was Kirche und Sport
voneinander lernen können.
18
KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Der Leib Christi ist vielfältig
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) stellt weitere Mitglieder vor
S
eit 150 Jahren gibt es evangelischmethodistische Gemeinden in
Karlsruhe. Die methodistische Bewegung entstand im 18. Jahrhundert in
England. Heute gibt es weltweit über
80 Millionen methodistische Christen. Kennzeichen der Evangelischmethodistischen Kirche (EmK) sind:
eine internationale Kirche, eine ökumenische Kirche, eine sozial engagierte Kirche, eine Kirche mit Menschen, die Jesus Christus nachfolgen
wollen, eine Kirche mit familiären
Gemeinden. Seit 30 Jahren besteht
zwischen der EmK und den Evangelischen Landeskirchen die „uneingeschränkte Kirchengemeinschaft“, das
ist die größte Form der Übereinstimmung von zwei weiterhin selbstständigen Kirchen. In Karlsruhe gibt es
methodistische Gemeinden in der Innenstadt (Erlöserkirche), in DurlachAue, in Grötzingen und in Grünwettersbach. Außerdem gibt es in der Erlöserkirche eine eigene Jugendkirche
mit einem Jugendzentrum. Die Gemeinden bieten ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen und Aktivitäten (www.emk-karlsruhe.de).
Das CZK – Christliches Zentrum
Karlsruhe – ist mit 23 Jahren eine relativ junge evangelische Freikirche in
Karlsruhe. Den christlichen Glauben
in einer zeitgemäßen und kulturell
Die Gottesdienste im Christlichen Zentrum Karlsruhe (CZK) sind gut
besucht.
Foto: Uwe Dahlke
relevanten Form zu leben, ist eines
unserer Ziele.
Wir versuchen das umzusetzen, mit
einer zeitgemäßen Gottesdienstgestaltung, die mit moderner Anbetungsmusik und zeitgemäßen Botschaften den
Menschen von heute erreicht und abholt. Ergänzt wird das Angebot um viele Kleingruppen, Kinder- und Jugendarbeit, glaubensstärkende Seminare
und Konferenzen und verschiedene
sozialmissionarische Angebote wie
z.B. unser „Flüchtlings-Cafe“. Unser
Gemeindezentrum ist in der Liststraße
22 beim Westbahnhof, und unsere Got-
tesdienste finden dort jeden Sonntag
um 10.30 Uhr statt, weitere ausführliche Infos finden Sie unter www.czk.de
Die Agape-Gemeinde in Karlsruhe
Durlach ist erst seit 2014 Teil der ACK
Karlsruhe. Als Pfingstgemeinde haben wir unsere Wurzeln in der Erweckungsbewegung, die Anfang des
20. Jahrhunderts von der Azusa Street
in Los Angeles ausging. In Durlach
begannen die Gemeindegründer im
Jahr 1952, regelmäßige Gottesdienste
in der Festhalle durchzuführen. Wir
sind Teil des Bundes Freikirchlicher
Pfingstgemeinden (KdöR).
Als Gemeinde ist es unser wichtigstes Anliegen, den Menschen die Liebe
Gottes näher zu bringen und ihnen
den Weg zurück zu Gott zu zeigen.
Die Stärkung und Festigung der
Glaubensgeschwister ist uns ebenso
wichtig wie die Weitergabe der frohen
Botschaft von Gottes Liebe. In unseren Gottesdiensten dominieren zwei
Elemente: Das Lob Gottes durch eingängige Lieder (begleitet von einer
modernen Band) und lebensnahe
Predigten, die fest in der Bibel verwurzelt sind. Gemäß unserem geistlichen Erbe hat auch die Weitergabe
von Prophetien und Geistesgaben ihren Platz. Die Gemeinschaft nach
dem Gottesdienst in Kleingruppen
und die Möglichkeit, sich mit seinen
Gaben am Gemeindeleben zu beteiligen, sind wichtige Komponenten unserer Gemeindearbeit. Im sozialen
Bereich engagieren wir uns derzeit
aktiv in der Flüchtlingsarbeit durch
Kochgruppen und Kinderbetreuung.
(www.agape-ka.de)
Gottfried Liese, Methodistische Kirche,
Uwe Dahlke, pastoraler Leiter im CZK,
Thilo Kierner, Agape-Gemeinde
KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
19
Spezialisierung weiter ausbauen
OS.Ka – Ohrenschwerpunkt Karlsruhe am
Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr gegründet
M
Dr. Karlheinz Jung, kaufmännischer Vorstand der Ev. Diakonissenanstalt (vorne Mitte),
dankt den Sponsoren für das
neue Auto.
Foto: M. Leidert
Feierliche
Übergabe
Ford Transit Courier
Kombi gesponsert
I
m Juni wurde den Mitarbeitenden des Diakonissenkrankenhauses Karlsruhe-Rüppurr in einer Feierstunde ein
neuer Ford Transit Courier
übergeben. 16 Unternehmen
aus ganz unterschiedlichen
Branchen hatten dies über ihre
Anzeigen auf den Außenflächen des Fahrzeugs ermöglicht.
Dr. Karlheinz Jung,
kaufmännischer Vorstand
des Diak: „Durch die Präsentation auf unserem
Fahrzeug bringen die Firmen zum Ausdruck, dass
sie in positiver Weise mit
unserem Haus verbunden
sind und uns gerne unterstützen. Das freut uns, und
dafür sind wir dankbar.“
Genutzt wird der neue Wagen für Bereitschaftsfahrten
der Brückenschwestern oder
diensthabenden Notärzte sowie von der mobilen Geriatrischen Rehabilitation und für
sonstige Dienst- und Transportfahrten.
Gedankt wurde den Werbepartnern Vischer Stukkateurfachbetrieb (Rüppurr), Dienste
für das Haus GmbH (Rüppurr),
Bestattungsunternehmen
Langohr (Bulach), AktivioSport GbR (Rüppurr), Schuh
Danger GmbH (Karlsruhe-Mitte), IB Elektronik GmbH
(Nordweststadt), Kurt Wesch
Steinmetzbetrieb
(Oststadt),
Diercks Häusliche Krankenpflege GmbH (Bulach), Charlotten-Apotheke
(Rüppurr),
Restaurant „erasmus“ (Dammerstock), Elektro Boy GmbH
(Südweststadt), Karosseriebau
u. Lackierfachbetrieb Bender
(Rüppurr), Restaurant „Beim
Griechen“ (Rüppurr), Raumausstattung Meder (Rüppurr),
Gebäudereinigung
Schoch
GmbH (Durlach) und Simon
Scharrer (Stutensee).
it einem Vortrag zum Thema
„Ohrgeräusche“ ging der neugegründete Ohrenschwerpunkt Karlsruhe, kurz OS.Ka, am 1. Juni 2016 an
den Start. Der neue Schwerpunkt fasst
alle Strukturen und Personen, die am
Diakonissenkrankenhaus bei der Versorgung von Ohrpatienten beteiligt
sind, in einer einheitlichen Organisationsstruktur zusammen. Durch dieses
vernetzte und sich ständig weiterentwickelnde Gefüge können die ca.
1000 Patienten, die sich jährlich am
Diakonissenkrankenhaus einem mittelohrchirurgischen Eingriff unterziehen, in Zukunft weiterhin umfassend,
menschlich und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen durch
den OS.Ka betreut werden.
Bereits vor der Jahrtausendwende
hat die Hals-Nasen-Ohrenklinik am
Diakonissenkrankenhaus eine bundesweit anerkannte Spezialisierung
für die Behandlung von Ohrerkrankungen entwickelt. Hierzu zählen
Operationen bei Schwerhörigkeit, z.B.
Otosklerose, chronische Entzündungen des Mittelohres, wie Cholesteatom
oder Perforationen des Trommelfells,
Gehörgangsverengungen, Tumoren
am
oder im Ohr,
die Behandlung
des
Schwindels
und umfasOskar, das
Maskottchen des OS.Ka
Prof. Dr. med. Serena Preyer, Leiterin des OS.Ka
sende Beratung von Schwerhörigen
und ihre Versorgung mit teil- oder vollimplantierbaren Hörgeräten.
Unter der amtierenden Chefärztin
Prof. Dr. med. Serena Preyer war die
„Ohrenklinik“ in den letzten acht Jahren weiter ausgebaut worden. Zu dem
Angebot für Erwachsene kam Anfang
2011 eine pädaudiologische Sprechstunde für die Behandlung und Beratung von Familien mit schwerhörigen
Kindern hinzu. Eine Familie kreierte
aufgrund der guten Erfahrungen mit
ihrer Tochter in der HNO-Klinik den
sympathischen Frosch Oskar, der zum
Maskottchen von OS.Ka ernannt
wurde und in Zukunft die Aufgabe
haben wird, Kindern die Angst vor
Ohroperationen zu nehmen.
Das
Diakonissenkrankenhaus
Karlsruhe-Rüppurr gehört im bun-
Foto: Diak
desweiten Vergleich zu den führenden mittelohrchirurgisch tätigen
Ohrenkliniken mit einer weit überdurchschnittlichen Anzahl von
Operationen. Durch die Gründung
des OS.Ka soll die Expertise der
Ärzte, die sich um die Ohrenkranken kümmern, der Audiometristen,
Pfleger und Logopäden gebündelt
werden, um die Patienten strukturierter und noch besser zu versorgen. Durch Kurse und Vorträge soll
das bereits vorhandene Informationsangebot für Fachkräfte und Betroffene in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.
20
KIRCHEN ZEITUNG
I
nterview“ ist ein Gedicht von
Marie Luise Kaschnitz. Es handelt von einem Besucher, der neugierig fragt. Sein Gegenüber fühlt
sich veranlasst, ihm allerhand zu bekennen, was im eigenen Leben
nicht vorkommt, „keine Briefmarken“, „kein Haus“, „keine Zimmerlinde“. Auch den Sinn des Lebens
hat die oder der Befragte – obwohl
schon alt – bisher nicht herausgefunden. Es fällt auf: Wer der Besucher ist und was er eigentlich fragt,
bleibt offen. Nur die Antworten sind
zu lesen.
Zwölf Frauen und Männer sind
angemeldet zu dreieinhalb Stunden
„Abenteuer im Wort“, Imbisspause
inbegriffen. Das neue theologische
Projekt der Evangelischen Erwachsenenbildung lädt ein: „Zu einem reichen Leben gehören Gespräche,
wahre Abenteuer im Wort. Wer mit
anderen über Gott, Welt und Mensch
spricht, stürzt sich ins Abenteuer.
Wer bin ich? Warum sind wir hier?
Was bewegt mich? Geht’s noch –
und wenn Ja, wohin?“ Literarische
Texte bahnen den Weg zu den Lebens- und Glaubensthemen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es
geht darum, sich in einer Gruppe auf
Zeit – im Bild gesprochen – „in den
Dschungel“ zu trauen.
Die Teilnehmenden haben das Kaschnitz-Gedicht gelesen. Zwei sitzen
nun inmitten des Kreises, den die anderen bilden. Jutta Braun*) hat die
Rolle des „Besuchers“ übernommen,
Sven Weber*) probiert aus, „Interview“-Partner zu sein. Weil das Ge-
Fotomontage: Peter Achtnich
Abenteuer im Wort
Literarische Texte als Pfade zu Themen
des Lebens und Glaubens
dicht die Frage(n) nicht nennt, sagt
die Besucherin nur „Sven Weber, ich
frage dich.“ Stille. Jutta Braun wiederholt die Frage. Auch diesmal keine Antwort. „Sven Weber – ich frage
dich.“ Wiederum Stille, dann der Ansatz einer Antwort: „Nun ja, das ist
nicht so einfach.“ Erneut:
Die Frage. „Es
ist einiges geglückt in meinem Leben.
Ich habe mir vieles erarbeitet, manches auch geschenkt bekommen. Es
geht mir gut.“ Der Interviewte kommt
auf Themen, die ihn aktuell bewegen:
Wie Menschen mit unterschiedlichen
Vorstellungswelten nebeneinander
oder gar miteinander leben könnten.
Was es bedeuten könne, bisher Fremdes immerhin mal anzuschauen. Was
das Wort „Gott“ meine, werde ihm
übrigens auch zunehmend fremd …
Wer
will,
probiert
ein
paar Minuten
lang
„Interview“ aus, in
dieser oder jener Rolle. Die schlichte Frage bewirkt, dass Teilnehmende sich selbst
begegnen und in den Blick nehmen,
wer sie derzeit sind, was sie augen-
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
blicklich beschäftigt, was gelungen
ist, was bisher offen blieb. Die Moderatorin des Abends sorgt dafür,
dass alle bei sich selbst bleiben, dass
niemand kommentiert, was sich ereignet, dass Persönliches vertraulich
bleibt. Geschützter Raum.
Im Gespräch über das Erlebte
wird deutlich, dass die meisten in
ihrem Leben schon Bilanzen gezogen haben: Wenn eine wichtige Entscheidung bevorstand, wenn „bin
ich ok?“ die Frage war, nach einem
erschütternden Erlebnis oder im
Gespräch mit dem Tagebuch. Das
jeweils jüngste persönliche „Gericht“ hatte in jedem Fall dazu beigetragen, sich im eigenen Leben zu
orientieren, Erlebtes einzuordnen
und sich auszurichten auf die
nächsten Schritte des als passend
erkannten Lebensweges. Zur Frage,
wer „der Besucher, der neugierige“
sein könnte und was genau er fragt,
gibt es immerhin Ideen …
Joachim Faber
*) Name geändert
Workshop
www.abenteuerimwort.de;
Workshop in Karlsruhe mit
zwei Gedichten des Lyrikers
und Erzählers Johannes Bobrowski am Mittwoch, 26. Oktober 2016, 18.30 bis 22 Uhr,
Infotelefon 07 21 / 82 46 73 10.
Ein Trend, der nicht nachlässt
Viele Menschen drücken mit Tätowierungen auf ihrem Körper Emotionen aus
E
s fällt auf: Menschen machen etwas mit ihrem Körper, treffen
Entscheidungen, die ihn verändern,
mit Tattoos auf der Haut, Piercings im
Gesicht, an Lippen, Augenbrauen
und Wangen und sogenannten Tunnels, die große Ohrlöcher erzeugen.
Die einen drücken dadurch Gefühle
aus, andere möchten damit Teile ihres
Körpers betonen und hervorheben.
Die Möglichkeiten sind groß, und die
„Kirchenzeitung“ hat sich näher informiert, in einem Tattoo-Studio.
Die Dienstleistungen von Denis
Meister sind sehr gefragt, das zeigt ein
Blick in seinen Terminkalender. Ein
halbes bis dreiviertel Jahr müssen Interessierte warten, wenn sie sich von
ihm ein Tattoo stechen lassen möchten. „Tätowierungen, das ist ein
Trend, der nicht nachlässt“, erklärt
der 41-Jährige. Und gerade jetzt, im
Sommer, fällt auf, wie viele Menschen
ihre Körperflächen „bemalen“ lassen
und dadurch etwas zum Ausdruck
bringen möchten. „Es dauert viele
Stunden, und oftmals sind auch mehrere Sitzungen nötig, bis das gewünschte Kunstwerk fertig ist“, erklärt der Tätowierer. Vielen sei es
möglich durch die Kunst am Körper
Emotionen auszudrücken, zu zeigen,
was ihnen wichtig ist, sagt Denis
Meister, der mit seinem Kollegen das
„Aloha Tattoo“ in der Südstadt be-
treibt. „Etwas, das gerade ,In‘ ist, gibt
es nicht“, weiß er aus Erfahrung. Und
genaueres Hinschauen bestätigt das:
die rote Rose am Fußknöchel, Schriftzeichen am Unterarm, große und
kleine Herzen an Hals oder Dekolleté
und ein kleiner Sternenhimmel auf
dem Rücken – der Mensch nutzt seine
Haut als Leinwand und fühlt sich mit
der Kunst darauf sehr wohl. „Inspiration liefern die sozialen Plattformen
wie Instagram und facebook, wo
Stars und Personen aus dem öffentlichen Leben Fotos von sich und ihren
Tätowierungen posten“, sagt Meister.
Gerade junge Menschen hätten ihre
Idole, oftmals aus der Musik, und entwickeln ihre eigenen Tattoo-Wünsche aus den Eindrücken, die sie erhalten. „Die eigentliche Motivwahl
muss klar sein, wenn man hierher
kommt. Behilflich sein kann ich bei
der Stilfindung und der Frage, welche
Farben passen“, so der Fachmann.
Denis Meister an seinem Arbeitsplatz. Jeden Tag kommen Menschen zu
ihm ins Tattoo-Studio, um ihren Körper „bemalen“ zu lassen.
Foto: cm
Auch sei die Umsetzung von einigen
Motiven auf den gewünschten Körperstellen unpassend. „Für einige
können auch Körperstellen wie Unterarm, Handgelenk oder andere tabu
sein, weil sie in bestimmten Bereichen wie Personalleitung arbeiten.“
Janine und Christian, beide 36 Jahre alt, kommen gerade ins „Aloha
Tattoo“ zu ihrem Termin. „Ich möchte, dass an dem Baum, den ich auf
dem Oberarm habe, weitergearbeitet
wird“, sagt Janine. Mit schwarzer
Farbe ist er gezeichnet, Äste und
Wurzeln sind zu sehen. „Es tut schon
ein bisschen weh, gerade an bestimmten Stellen, die empfindlich
sind, aber das nehme ich gerne in
Kauf.“ Christian hat sich sein Tattoo
am Oberarm, einen Totenschädel mit
Verzierungen, vor zehn Jahren stechen lassen. „Schädel haben mich
schon immer fasziniert, und mir war
klar, dass ich dieses Motiv für mein
Tattoo haben möchte.“ Die Verzierungen drum herum hätten sich er
und Denis Meister dann gemeinsam
überlegt. Die beiden Erwachsenen
haben Interesse an weiteren Tattoos
auf ihrem Körper. „Man kriegt Lust
auf mehr, wenn man einmal angefangen hat“, weiß Denis Meister aus Erfahrung. Das bestätigen Janine und
Christian durch ihr Nicken und lächeln dabei glücklich.
cm
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
KIRCHEN ZEITUNG
21
„Das Spektrum der
Frauenheilkunde ist
breit gefächert“
Frauenklinik der St. Vincentius-Kliniken: Optimale
medizinische Versorgung unter einem Dach
D
as Spektrum der Frauenheilkunde ist extrem breit gefächert“, sagt Dr. Oliver Tomé, Direktor
der Frauenklinik an den St. Vincentius-Kliniken in Karlsruhe. Die Frauenklinik vereint neben der Geburtshilfe alle Bereiche der Frauenheilkunde unter einem Dach und bietet
damit eine optimale medizinische
Versorgung. Das operative Spektrum
reicht von der einfachen Bauchspiegelung über die Beckenboden- und
Inkontinenzchirurgie bis hin zu aufwändigen Krebsoperationen.
Eine Besonderheit ist das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum der
Klinik, das in diesem Jahr eingerichtet wurde und das von Oberärztin
Dr. Kirsten Thiele geleitet wird. „Der
Bedarf ist groß, denn etwa 30 Prozent aller Frauen sind im Laufe des
Lebens von Harninkontinenz oder
einer Beckenbodenschwäche mit
Senkungsbeschwerden
betroffen“, erklärt der Klinikdirektor. Für die Patientinnen bringe ein
solches
Zentrum
viele Vorteile, versichert Tomé: „Die Behandlung erfolgt durch speziell qualifizierte Ärzte, und es gibt
modernste Diagnose- und Therapiemethoden“, zählt er auf. „Inkontinenz ist sehr häufig heilbar“, erklärt
er und fügt hinzu, dass es verschiedene Arten von Harninkontinenz gebe.
Die Belastungsinkontinenz bei-
spielsweise, die beim Sport, bei einem Hustenanfall, beim Lachen
oder beim Niesen auftritt, kann
durch einen operativen Eingriff deutlich gebessert und in den meisten
Fällen geheilt werden. Auch eine Beckenbodengymnastik oder verschiedene technische Hilfsmittel können
Linderung verschaffen. Bei der so genannten Dranginkontinenz – dabei
tritt der Harndrang so plötzlich auf,
dass eine Toilette nicht mehr rechtzeitig erreicht werden kann – können Elektrostimulation oder Medikamente hilfreich sein. „Die Harninkontinenz ist für viele Patientinnen
extrem belastend, so dass sie zu Isolation und zu einer enormen
Einschränkung der Lebensqualität führt“, meint Tomé.
Er versichert, dass man für
jede Frau eine individuell
angepasste Therapiemethode finde. „Alle Behandlungsschritte erfolgen in Absprache mit der
Patientin“, so der Klinikdirektor. „Generell führen
wir immer so genannte
Stufenbehandlungen
durch“, so der Klinikdirektor. „Eine Operation steht immer am
Ende, da sie die einschneidenste und
belastendste Methode ist“, sagt er.
„Ein weiterer Schwerpunkt der gynäkologischen Abteilung ist die moderne minimal-invasive Chirurgie,
auch Schlüssellochchirurgie ge-
Dr. Oliver Tomé ist Direktor der Frauenklinik der St. Vincentius-Kliniken.
In allen Bereichen erfolgen die Behandlungsschritte in enger Abstimmung
mit den Patientinnen.
Foto: Leidert
nannt“, erklärt Tomé. Dabei können
nahezu alle Erkrankungen im
Bauchraum der Frau behandelt werden: Die Entfernung der Gebärmutter, die Entfernung von Myomen –
das sind gutartige Muskelknoten in
der Gebärmutter – oder Behandlungen von Krebserkrankungen an der
Gebärmutter lassen sich mit Hilfe
der minimal-invasiven Chirurgie
(MIC) ebenso sicher durchführen
wie über einen Bauchschnitt. Bei der
MIC werden nur fünf Millimeter große Einschnitte im Unterbauch gemacht, weshalb eine Narbenbildung
praktisch ausgeschlossen werden
kann: „Dadurch kommt es kaum zu
einer Traumatisierung der Bauchwand, weshalb auch kaum Schmerzmittel verabreicht werden müssen“,
erklärt Tomé. „Die Heilung schreitet
schneller voran, und die Patientinnen sind schneller wieder auf den
Beinen“, versichert er. Natürlich
gebe es auch Einschränkungen, sagt
er. So sei ein minimal-invasiver Ein-
griff bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen nicht mehr möglich.
Für einen optimalen Start ins Leben steht die Geburtshilfe an der
Frauenklinik: Ein umfassendes Angebot, von der Beratung, über die
Geburtsvorbereitung bis hin zur individuellen Gestaltung der Geburt
steht den Frauen zur Verfügung. Und
danach gibt es Unterstützung bei der
Rückbildung und der Nachsorge. In
den modernen Kreißsälen der Klinik
kommen pro Jahr mehr als 1 600
Kinder zur Welt. „Vor allem unser
Angebot der Betreuung im Familienzimmer wird von vielen Paaren besonders geschätzt“, betont Tomé.
Insgesamt werden an der Frauenklinik pro Jahr etwa 3 500 Frauen
stationär behandelt. Im ambulanten
Bereich spielt vor allem die onkologische Tagesklinik mit jährlich immerhin rund 3 000 Behandlungskontakten eine große Rolle. Dazu kommen noch einmal etwa 1 200 ambulante Operationen pro Jahr.
me
KIRCHEN ZEITUNG
22
V
or 100 Jahren, 1916, gründeten
kirchlich engagierte Frauen den
Evangelischen Frauenverein für Innere Mission. „Mitten im Ersten Weltkrieg haben Frauen für andere Frauen
Verantwortung übernommen und
Hilfe, Bildung und spirituelle Nahrung angeboten“, erinnert Pfarrerin
Anke Ruth-Klumbies. Dieser weibliche Dreiklang sei bis heute das Markenzeichen evangelischen Frauenengagements in Baden.
„Frauen sind immer wieder über
sich selbst hinausgewachsen, um
ihre Stimme zu erheben, um berufstätig zu sein, anderen in schweren
Zeiten beizustehen, dem Frieden zu
dienen, Theologie feministisch zu
denken, für Frauenrechte zu kämpfen, um die weibliche Freiheit des
Evangeliums stark zu machen,“ be-
„Über mich hinaus!“
100 Jahre Evangelische Frauen in Baden
tont Anke Ruth-Klumbies. Daran erinnere das Motto des Jubiläums
„Über mich hinaus …“ und ermutige
gleichzeitig für Gegenwart und Zukunft.
Ihre Geschichte lassen die Evangelischen Frauen Revue passieren am
Jubiläumstag, Samstag, 8. Oktober, ab
10.30 Uhr, in Karlsruhe. Auftakt ist
ein Gottesdienst mit Landesbischof
Jochen Cornelius-Bundschuh im Bürgerzentrum Südstadt, HenrietteObermüller-Straße 10. Der Eintritt ist
frei, eine Anmeldung erforderlich.
Am Vortag, Freitag, 7. Oktober, um
17.30 Uhr, gibt Irmgard Schwaetzer,
Präses der Synode der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Impulse „Zur Zukunft der Frauenarbeit“.
Außerdem wird die Festschrift „Erinnerungen und Perspektiven. Evangelische Frauen in Baden 1916 –
2016“ im Lichthof des Evangelischen Oberkirchenrats, Blumenstraße 1, in Karlsruhe vorgestellt.
Anmeldung und viele weitere
Angebote unter www.ekiba.de,
Stichwort Frauen.
Paradiesische
Pflanzen in
Meersburg
Foto: Bibelgalerie Meersburg
P
aradiesische Pflanzen im Judentum, Christentum und Islam“ lautet der Titel einer Sonderausstellung
der Bibelgalerie in Meersburg am Bodensee. Dort ist die Pflanzenwelt der
Schriften und damit ein
Stück christlicher Kulturgeschichte neu zu
entdecken. Großformatige Farbfotos, Originalexponate und eine
Fülle von Naturalien
machen es leicht, einzutauchen in die Pflan-
Otto Dix und Petrus
A
uch auf der Insel Höri am Bodensee galt es nach dem Zweiten
Weltkrieg Flüchtlinge aufzunehmen.
Die Aufnahme von Vertriebenen in
den 1950er Jahren machte den Bau
einer evangelischen Kirche in Kattenhorn notwendig. Sie sollte „allen
Flüchtlingen und Ruhesuchenden
(…) Zuflucht, Trost und ein Vorgefühl
der ewigen Heimat gewähren“, so
steht es in der Urkunde zur Grundsteinlegung von 1959. Otto Dix entwarf für die Kirche zuerst nur ein
Glasfenster mit der Darstellung des
Fischers Petrus. Als noch Geld für ein
großflächiges Fenster übrig war, wurde Dix gebeten, die Geschichte von
Petrus fortzuführen. Während der
Pfarrer ihm die Geschichte der Verleugnung, der Vergebung und der Beauftragung erzählte, zeichnete Otto
Dix seine Entwürfe.
Deshalb ist die Petruskirche weit
über die Grenzen der Höri bekannt.
Der Weg dorthin, zwischen Wangen
und Öhningen; ist reizvoll. Die Kirche selbst liegt an einem besonders
schönen Platz über dem See in Kattenhorn. Dass die Kirche nach Petrus heißt, sieht man gleich am Hahn
auf dem Turm und an der Türklinke
in Form eines Fisches.
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Die Petruskirche ist bis Oktober
täglich geöffnet von 10 Uhr bis 18
Uhr, von November bis März an
Festtagen, Samstagen und Sonntagen von 10 bis 17 Uhr. Führung für
Gruppen gegen Spende nur auf Anfrage, Telefon: 0 77 35 / 20 74, E-Mail:
[email protected]
Weitere Tipps und kirchliche
Angebote am Bodensee finden Sie
unter www.kirche-im-tourismus-ambodensee.de
zenwelt, die in Judentum, Islam und
Christentum wichtig war oder noch
ist. Die Sonderausstellung ist bis
Sonntag, 3. Oktober 2016, zu sehen.
Frische Luft schnappen, riechen und
schmecken kann man bei einer Führung durch den Bibel- und Kräutergarten. Dort gibt Christiane Ebert, Expertin für Heilpflanzen, Kräuter und Gewürze, ihr Wissen über den Nutzen
biblischer Pflanzen weiter. Sie ist eine
der Museumsführer, 22 Frauen und ein
Mann, die kürzlich mit der CansteinMedaille ausgezeichnet wurden. Aus
Sicht der Jury erfüllen sie
beispielhaft das Ziel, das
mit der Auszeichnung geehrt wird, die Bibel und
ihre Botschaft bekannt zu
machen.
Weitere Informationen
unter http://www.bibelgalerie-meersburg.de
„… da ist Freiheit“
500 Jahre Reformation
M
artin Luther veröffentlichte 1517 seine 95 Thesen
gegen den Ablasshandel der Kirche. Die bemerkenswerte Station auf dem Weg kirchlicher Erneuerung jährt sich 2017 zum
500. Mal. Im Zuge der Reformation kam es einst zu konfessionellen Spaltungen. Heute nutzt
die Kirche das Reformationsjubiläum unter anderem dazu, das
vertrauensvolle Miteinander der
Konfessionen zu stärken und
den Dialog mit Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher
und kultureller Prägungen zu
fördern. Gemeinsam mit ihren
ökumenischen Partnern will die
badische Landeskirche Menschen neugierig machen auf
Gott und persönliche Erfahrungen mit ihm.
Die Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg haben für das Jubiläumsjahr 2016/2017 eine gemeinsa-
me Losung: „... da ist Freiheit –
500 Jahre Reformation“. So bekennen sie sich dankbar zur
christlichen
Grunderfahrung
von 2. Korinther 3,17: „Wo aber
der Geist des Herrn ist, da ist
Freiheit.“ Überall in Baden werden von Oktober 2016 bis Oktober 2017 Veranstaltungen
dazu einladen, das Jubiläum
mitzufeiern, mehr über die Geschichte und die Kirche heute
zu erfahren. Wer sich mit einem
roten Jubiläums-T-Shirt oder einem Jubiläumsschal, mit Literatur, Reformationswein, Lutherkaffee oder einer Reformationsbrotmischung versorgen möchte, kann dies über die badische
Landeskirche tun.
Wolfgang Brjanzew,
Reformationsbeauftragter der
Evangelischen Landeskirche in Baden
Mehr Informationen unter
www.reformation-baden.de
KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
23
„Die Freude der Liebe“
Roncalli-Forum
Programmheft
Dr. Albert Käuflein zu dem neuen Papstschreiben „Amoris laetitia“
P
apst Franziskus hat mit „Amoris
laetitia“ ein Schreiben zu Ehe
und Familie veröffentlicht. Tobias
Tiltscher sprach darüber mit Dr. Albert Käuflein, dem Leiter des Roncalli-Forums.
Was steht in dem Dokument und
welche Verbindlichkeit hat es?
Bei „Amoris laetitia“ handelt es
sich um ein Schreiben, das Papst
Franziskus im Anschluss an die 14.
Ordentliche Bischofssynode, eine
Versammlung der Bischöfe, verfasst
hat. Diese beschäftigte sich mit der
Familie in der Kirche und in der Welt
von heute. Das Schreiben fasst die
Ergebnisse der Synode zusammen.
Es handelt sich um ein lehramtliches
Dokument, dem Christen religiösen
Gehorsam schulden, auch wenn es
nicht unfehlbar ist.
Ändert das Dokument das Kirchenrecht oder die Moraltheologie?
Neu an dem Dokument ist weniger
der Inhalt als vielmehr der Stil. Der
Papst greift auf die Lehre der Kirche
und auf neue Erfahrungen und Einsichten zurück. Er entwickelt die
Lehre der Kirche behutsam weiter.
Das ist sein Recht. Neu ist aber vor
allem die Haltung der Begleitung.
Das Familienleben ist komplex und
bisweilen schwierig. Der Papst will,
dass die Kirche nahe bei den Menschen ist, selbst wenn diese sich von
der kirchlichen Lehre entfernt haben. Die Kirche soll die Menschen
verstehen, sie begleiten und integrieren.
Schon der Titel des Dokuments
ist positiv …
Ja: „Die Freude der Liebe“. Es soll
den Menschen zu einem gelingenden
und glückenden Leben helfen. Der
Papst hebt die überkommenen Re-
Papst Franziskus will niemanden
ausschließen, davon ist Dr. Albert
Käuflein überzeugt. Seit 1994 leitet
er das Roncalli-Forum.
Foto: Andreas Krieg
geln nicht auf, aber er geht anders
mit ihnen um. Es geht ihm um ein
neues Verstehen der alten Regeln
von Moral und Recht.
Franziskus hat ein Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Liegt das
Schreiben auf dieser Linie?
So ist es. Das Thema Barmherzigkeit bewegt Papst Franziskus. In seinem Wappen steht „miserando atque
eligendo“ – „durch Erbarmen erwählt“, was an die Berufung des
Zöllners Matthäus in den Kreis der
Apostel erinnert. Das finde ich sehr
sympathisch. In „Amoris laetitia“
wendet er das Thema Barmherzigkeit auf die menschliche Liebe an.
Die Kirche dürfe nicht der Versu-
chung erliegen, nur die moralischen
Normen zu unterstreichen, aber viele
Leute auszuschließen, sagte der
Papst kürzlich in einem Interview. Er
übt Barmherzigkeit gegenüber den
Menschen, insbesondere jenen gegenüber, die von den Normen der
Kirche abweichen. Er will niemanden ausschließen.
Der Papst betont die Umstände
und die Situationen, in denen
Menschen leben und handeln …
Die Nummern 301 bis 303 in
„Amoris laetitia“ sind den „mildernden Umständen in der pastoralen
Unterscheidung“ gewidmet. Um das
an der Frage einer möglichen Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zum Kommunionempfang zu erläutern: Hier weist der Papst darauf
hin, dass in einem Gespräch mit einem Priester eine sorgfältige Unterscheidung stattfinden müsse, die der
Komplexität einzelner Lebenssituationen differenziert begegnen solle.
Erst in der Bemühung, das Leben
einzelner Menschen ernst zu nehmen, könne sich Gottes Barmherzigkeit zeigen. Da auch der Grad der
Verantwortung nicht in allen Fällen
gleich sei, sollte berücksichtigt werden, dass die Konsequenzen einer
Norm nicht notwendig dieselben
sein müssten. Eine Reaktion könnte
sein, dass die Hilfe der Sakramente
angeboten wird, ohne dass dies zu einer allgemeinen Sondernorm gemacht wird. Das kann kaum hoch
genug eingeschätzt werden!
Das neue Programmheft des
Roncalli-Forums für den Zeitraum September 2016 bis Februar 2017 enthält bewährte
und neue Angebote: Vorträge
und Diskussionen zu Fragen
aus Kirche, Theologie und Gesellschaft, Führungen in Museen und anderes mehr. Fordern Sie es bei Interesse an, Telefon 07 21 / 9 32 83 30, E-Mail
[email protected].
Hinweis
Dr. Albert Käuflein stellt am Mittwoch, 14. September 2016, 20 Uhr,
„Amoris laetitia“ im Roncalli-Forum,
Ständehausstraße 4, vor.
Gemälde aus dem Depot
„Ungesehen“: Neue Führungsreihe des Roncalli-Forums in der Kunsthalle
S
eit 2003 gibt es gemeinsame
Führungen von Staatlicher
Kunsthalle Karlsruhe und vom
Roncalli-Forum. In monatlich zwei
Führungen wird ein Exponat
kunsthistorisch und theologisch
gedeutet. Eine dritte Führung wird
im Internet übertragen. Das Ganze
„Maria schreibt das Magnifikat“
von Marie Ellenrieder. Dieses
Werk, das sonst im Depot der
Kunsthalle ist, wird im August einen Monat lang gezeigt und in
drei Führungen theologisch und
kunsthistorisch erläutert.
Foto: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
wird unterstützt vom Ministerium
für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.
Die neue Führungsreihe präsentiert ein Jahr lang Werke aus
dem Depot. „In der Reihe haben
wir schon manchen Schatz gehoben“, freut sich Dr. Albert Käuflein, der Leiter des Roncalli-Forums. Das Werk des Monats August ist das Gemälde „Maria
schreibt das Magnificat“ von Marie Ellenrieder aus dem Jahr 1833.
Die Konstanzerin war die erste
Frau, die an der Akademie der Bildenden Künste in München studieren durfte. In Rom kam sie mit
der Künstlergruppe der Nazarener
in Kontakt, was ihr Werk prägte.
Das Werk ist auch über die Führungen hinaus an der RoncalliWand im Schirmer-Saal der
Kunsthalle während des ganzen
Monats zu sehen.
Die Termine
der Führungen
Dienstag, 16. August, 19 Uhr
Mittwoch, 17. August, 13 Uhr
Mittwoch, 17. August, 16 Uhr
(Internetführung).
Den Link zur Internetführung erhalten Sie bei Roland Bauer:
[email protected]
Tobias Tiltscher
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KIRCHEN ZEITUNG
21. Ausgabe | 22. Juli 2016
Foto: Henrik G. Vogel / pixelio.de
Paulus’ Aufruf zu Liebe, Erbarmen und Vergebung
Gabriele Luczak-Schwarz, Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe, verrät uns ihr Lieblingsbibelzitat
D
ie Anfrage nach meiner
Lieblingsbibelstelle zu beantworten, ist gar nicht so einfach, denn es gibt zahlreiche Bibelstellen, die ich – je nach Situation – als eine solche einstufen
würde. So vermittelt mir der Bibelvers aus dem Buch Jesaja
„Fürchte dich nicht, ich habe
dich beim Namen gerufen, du gehörst mir!“ (Jes 43,1), immer wieder Geborgenheit.
Aber von besonderer Bedeutung ist die Cantate aus dem Kolosserbrief im 3. Kapitel, Verse
12-17.
So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen
und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut,
Sanftmut, Geduld; und ertrage
einer den andern und vergebt
euch untereinander, wenn je-
mand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben
hat, so vergebt auch ihr!
Über alles aber zieht an die
Liebe, die da ist das Band der
Vollkommenheit.
…
Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus
und dankt Gott, dem Vater,
durch ihn.
Diese Verse haben mein Mann
und ich gemeinsam für unsere
Brautmesse vor 28 Jahren ausgewählt. In diesen Versen beschreibt
Apostel Paulus sehr konkret, was
wesentlicher Bestandteil unseres
Lebens sein soll. Man könnte es als
eine Art Lebensprogramm kennzeichnen, wie wir als Christen leben sollen. Auch heute haben diese
Verse an Aktualität nicht verloren.
Gabriele Luczak-Schwarz