Ausgabe 15 | 11. August 2016 Inhalt US-Steuergesetz torpediert Innenfinanzierung 2 Dokumentation von Cash Pools wird aufwendiger / Treasurer treffen Vorbereitungen Eine geplante US-Steuerregulierung stellt bewährte Treasury-Strukturen in Frage. Die sogenannte Rule 385 könnte dazu führen, dass die Vergabe von konzerninternen Darlehen und damit auch das Cash Pooling in den USA künftig deutlich aufwendiger werden. Den Unternehmen drohen ausufernde Dokumentationsvorschriften oder eine steigende Steuerlast. Die Umsatzschwelle ist mit 50 Millionen US-Dollar niedrig angelegt. Deutsche Konzerne mit US-Töchtern sind alarmiert. 4 7 6 Top-Finanzierung Die Norma Group platziert einen Schuldschein in Euro und US-Dollar. Group Treasurer Andreas Müller verrät die Details. „Wollen eine Standalone-Finanzierung“ CFO Björn Waldow spricht über das neue ABSProgramm von Sixt Leasing und die finanzielle Loslösung von der Mutter. Depotbanken verlangen hohe Strafzinsen Strafzinsen sind längst ein Massenphänomen geworden. Auch Pensionseinrichtungen und Spezialfonds leiden. Aufmacher Finanzen & Bilanzen Asset Management 2 4Top-Finanzierung 6 US-Steuergesetz torpediert Innenfinanzierung Dokumentation von Cash Pools wird aufwendiger / Treasurer treffen Vorbereitungen Banken 3 Firmenkundenerträge auf Finanzkrisenniveau Wettbewerb, Negativzinsen, Kostenexplosion und wenig Cross-Selling belasten Banken Norma Group platziert neuen Schuldschein in zwei Währungen 4 Bilanz: Die Krise der Mittelstandsanleihen Rund 30 Prozent des platzierten Volumens sind „leistungsgestört“ 4Finanzierungsticker Depotbanken verlangen hohe Strafzinsen Pensionseinrichtungen und Spezialfonds belastet Personen & Positionen 7 „Wir wollen eine StandaloneFinanzierung“ Björn Waldow, CFO bei Sixt Leasing, über das neue ABS-Programm der Sixt-Tochter 7 Aktuelle Stellenangebote 8 Karriere im Fußball-Treasury Johannes Möglich geht zu Eintracht Frankfurt Aufmacher 2 brians101/iStock/Thinkstock/Getty Images Ausgabe 15 | 11. August 2016 Das amerikanische Finanzministerium hat es auf Steuersünder abgesehen, schießt aber über das Ziel hinaus. US-Steuergesetz torpediert Innenfinanzierung Dokumentation von Cash Pools wird aufwendiger / Treasurer treffen Vorbereitungen E ine geplante US-Steuerregulierung stellt bewährte Treasury-Strukturen in Frage. Die sogenannte Rule 385 des amerikanischen Finanzministeriums könnte dazu führen, dass konzerninterne Darlehen und damit auch das Cash Pooling in den USA künftig deutlich aufwendiger werden. Die Umsatzschwelle ist mit 50 Millionen US-Dollar niedrig angelegt, viele Unternehmen sind also potentiell betroffen. Deutsche Konzerne mit US-Töchtern sind alarmiert: „Wir prüfen gerade, ob und inwiefern die Regulierung unseren Cash Pool treffen würde“, sagt der Treasury-Chef eines MDax-Unternehmens. Das Problem ist, dass den Unternehmen eine ausufernde Dokumentationspflicht droht: Treasurer müssen künftig gemäß Rule 385 sehr genau darlegen, welche Bedingungen der internen Kreditvergabe zu Grunde liegen. Auch über erfolgte Zinszahlungen und den Kapitaldienst müssen die Unternehmen detailliert Auskunft geben können. „Die Regeln gehen damit deutlich weiter als das auch in Deutschland übliche Arms-Length-Prinzip, das eine illegale Gewinnverschiebung verhindern soll“, sagt Achim Kreuzer, Treasury-Experte bei der Unternehmensberatung Horváth & Partners. Diese Dokumentation ist in den wenigsten Unternehmen vorhanden. Sie dürfte aber notwendig sein, um eine höhere Steuerlast zu vermeiden. Rule 385 soll die Anreize für multinationale Konzerne verringern, ihren Sitz in Steueroasen zu verlagern und das Kapital über unternehmensinterne Kredite ins Ausland zu schaffen. Nach Meinung vieler Experten schießt der Vorschlag allerdings über das Ziel hinaus: „Die Regulierung gibt der US-Steuerbehörde umfassende Befugnisse, unternehmensinterne Darlehen als Eigenkapital einzustufen“, sagt Kreuzer. Damit könnten diese Darlehen nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden, die Steuerlast würde steigen. Noch ist unklar, ob und in welcher Form Rule 385 tatsächlich umgesetzt wird. „Wir rechnen damit, dass bis Ende des Jahres Klarheit herrscht“, »»Die Dokumentation muss besser werden, um eine höhere Steuerlast zu vermeiden.« sagt Lothar Meenen, Head of Trade Finance and Cash Management Corporates Deutschland bei der Deutschen Bank. Er rät deutschen Unternehmen mit US-Töchtern aber, sich schon jetzt vorzubereiten: „Sie sollten sich gemeinsam mit ihren ausgewählten Steuerberatern und Steuerabteilungen sowohl die bestehenden Cash PoolStrukturen als auch die unter Rule 385 geforderten Dokumentationen der unternehmensinternen Finanzierungen ganz genau anschauen.“ Denn wenn die Regel erst in Kraft tritt, bleibt dafür womöglich nicht ausreichend Zeit. Das kann insbesondere im Falle von Ungenauigkeiten in unter- nehmensinternen Finanzierungsdokumentationen bestraft werden. Vor allem da der Vorschlag potentiell eine Drei-Jahres-Rückschau vorsieht. Auch auf den Fall, dass der Cash Pool zumindest vorübergehend abgeschaltet werden muss, sollten sich Treasurer vorbereiten: Unternehmen, die in den USA cash-short sind, müssten dann externe Finanzierungsquellen anzapfen. „Die Treasurer sollten klären, inwieweit der syndizierte Kredit auch von der amerikanischen Tochter genutzt werden kann“, sagt Meenen. Dieser läuft in der Regel über die Mutter und wird über konzerninterne Darlehen weitergereicht. Das wäre unter Rule 385 aber nicht mehr ohne weiteres möglich. Der Treasury-Chef eines großen deutschen Familienunternehmens sieht sich gut gewappnet für die neue Regel: „Fast alle unserer USGesellschaften sind unter einer eigenen Tax Payer Holding in den USA gebündelt und werden dort voll konsolidiert. Hier signalisieren uns die Steuerberater, dass es wohl keine Probleme geben wird.“ Horvath-Berater Kreuzer sieht das ähnlich: „Nach unserer Einschätzung trifft die Regulierung nicht zu, wenn Kreditgeber und -nehmer in einem Konsolidierungskreis sind.“ Das Familienunternehmen plant deshalb gesellschaftsrechtliche Veränderungen. Denn zwei kleinere US-Töchter, die ebenfalls im Cash Pool sind, sind bislang noch nicht Teil der Holding. Sie sollen nun dorthin umgehängt werden. „Solange das noch nicht der Fall ist, prüfen wir eine Bankfinanzierung“, so der Treasury-Chef.deb Banken 3 Ausgabe 15 | 11. August 2016 News Firmenkundenerträge auf Finanzkrisenniveau Blockchain ersetzt Akkreditiv Wettbewerb, Negativzinsen, Kostenexplosion und wenig Cross-Selling belasten Banken Banken in der Zwickmühle Unterschiede im US- und EURecht stellen internationale Banken vor Herausforderungen. Dieses Dilemma dürfte sich weiter verschärfen, wie aus einer aktuellen Studie des Swift-Instituts hervorgeht. Die Datenschutz-Erwartungen der EU kollidierten mit geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus-Finanzierung. D as einst lukrative Firmenkundengeschäft droht den deutschen Banken wegzubrechen: Im zweiten Halbjahr 2015 fiel der Ertrag des Geschäftsfeldes um 4 Prozent, die Profitabilität brach gegenüber dem ersten Halbjahr sogar um 10 Prozent ein. Das geht aus dem aktuellen CorporateBanking-Index der Unternehmensberatung Bain & Company hervor. Damit liegt der Ertrag mit aktuell 136 Punkten nur noch einen Punkt über dem Indexwert der ersten sechs Monate des Finanzkrisenjahres 2009. Gegenüber der besten Zeit fällt der Vergleich besonders krass aus: Im ersten Halbjahr 2011 hatten die deutschen Banken noch eine Top-Performance von 175 Punkten (Ertrag) und 159 Punkten (Profitabilität) erzielt. Der harte Wettbewerb um die Gunst deutscher CFOs und Treasurer hinterlässt deutliche Spuren in den Bilanzen der deutschen Banken. Doch die Gründe für den Absturz sind vielfältig: Getrieben von der Negativzinspolitik der EZB, erodierte der Zinsüberschuss der Banken im zweiten Halbjahr. Die Kreditmarge schrumpfte von 1,9 auf 1,4 Prozent. Damit liegt sie nach Angaben von Bain nur noch 0,1 Prozentpunkte über den historischen Tiefstständen von 2008. Im Andres Garcia Martin/Thinkstock/Getty Images Ein Konsortium um die HSBC und die Bank of America Merrill Lynch hat nach eigenen Angaben eine Applikation entwickelt, die das papierbasierte Akkreditiv durch einen digitalen Prozess ersetzt. Die involvierten Parteien tauschen dabei Informationen über sogenannte Smart Contracts mit Hilfe der BlockchainTechnologie aus. Die deutschen Banken stehen unter Druck. ersten Halbjahr 2016 dürften diese dann endgültig unterboten worden sein. Zeitgleich schwächelt auch das Cross Selling: Anders als im ersten Halbjahr 2015 konnten die Banken ihr schwaches Zinsergebnis in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr durch höhere Provisionseinnahmen kompensieren. Dennoch: „Corporate-Banking bleibt attraktiv“, sagt Jan-Alexander Huber, Partner bei Bain. „Dafür sprechen die immer noch zweistelligen Eigenkapitalrenditen.“ Diese Kennziffer liegt aktuell bei 14 Prozent. Der Berater warnt allerdings: „Nur mit neuen strategischen Ansätzen und höchster Effizienz können die Banken in diesem Markt auf Dauer bestehen.“ Das Gros der untersuchten deutschen Banken hat hier noch viel Arbeit vor sich. Die CostIncome-Ratio stieg im zweiten Halbjahr auf 43 Prozent. Sie liegt damit zwar weit unter den Kostenniveaus im Privatkundengeschäft. Aber noch nie seit der Jahreswende 2008/2009 mussten Banken im Firmenkundengeschäft so viel Geld ausgeben, um Einnahmen zu erzielen. Entlastend auf das Ergebnis wirkten sich hingegen die nach wie vor gute Konjunktur und die rückläufigen Firmeninsolvenzen in Deutschland aus. Die Kreditrisikovorsorge lag deshalb nach Angaben von Bain auch im zweiten Halbjahr 2015 weit unter dem langjährigen Durchschnitt.deb ANZEIGE PROFITIEREN SIE VON ZUKUNFTSWEISENDEN FUNKTIONEN. Aktualisieren Sie Ihre FinanceSuite mit einem Upgrade auf FS². 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Das erste Papier hat ein Volumen von 50 Mio. Euro, läuft über drei Monate und wird mit 0,14% verzinst. Der zweite 10 Mio. Euro schwere Bond wird mit 0,09% verzinst. Die Laufzeit liegt bei zwei Monaten. Der Versandhändler will so seine kurzfristige Liquidität optimieren. Die Hamburger planen, ein CommercialPaper-Programm aufzulegen. D ie Norma Group aus Maintal hat einen Schulschein über 150 Millionen Euro platziert. Doch mit einer reinen Europlatzierung hat sich der Spezialist für Verbindungstechnologie nicht zufriedengegeben: Von den insgesamt acht Tranchen hat Norma vier in US-Dollar ausgegeben. Die Laufzeiten des sowohl fest als auch variabel verzinsten Schuldscheins liegen bei fünf, sieben und zehn Jahren. Rund ein Drittel des Volumens entfällt auf die variablen Tranchen. Helaba und ING haben die neue SchuldscheinPlatzierung des MDax-Unternehmens begleitet. Die genauen Konditionen sind nicht bekannt. Gegenüber DerTreasurer verrät Group Treasurer Andreas Müller allerdings, dass die Finanzierung zwischen 30 und 40 Basispunkten weniger kostet als der 2013 begebene Schuldschein. Diesen wird die Norma Group mit den neuen Mitteln teilweise refinanzieren. Der verbleibende Emissionserlös fließt in die Übernahmefinanzierung von Parker Autoline. Norma hatte im Juni angekündigt, das Autoline-Geschäft für Steckverbinder zum Anschluss von Lei- Norma Group Der Mittelstand reagiert entspannt auf die BrexitEntscheidung der Briten. Das zeigt das aktuelle KfW-ifoMittelstandsbarometer. Das Geschäftsklima entwickelt sich positiv, Mittelständler bewerten ihre laufenden Geschäfte so gut wie zuletzt im April 2014. Die Geschäftserwartungen bleiben stabil. Lediglich in den exportintensiven Sektoren zeigen sich Spuren: Im industriellen Mittelstand bleibt die Stimmung auf gleichem Niveau, im Großhandel sinkt sie leicht. Die Norma Group besorgt sich Euro und Dollar. tungen in Kraftfahrzeugen von Parker Hannifin übernehmen zu wollen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. „Durch den neuen Schuldschein können wir den Deal ohne Brückenkredit stemmen“, sagt Andreas Müller. Mit den Dollar-Tranchen, die sich auf rund 52,5 Millionen Euro belaufen, erreicht Norma einen Natural Hedge. „Wir haben 2014 in den USA zugekauft, deshalb wollen wir den Dollar auf der Passivseite unserer Bilanz stärken“, sagt Müller. Dafür nimmt der Treasurer auch die teureren Konditionen für die Fremdwährungstranchen in Kauf. „Kostenoptimierung war ein Ziel bei der gesamten Emission“, erklärt Müller. „Allerdings ging es auch darum, uns möglichst große Flexibilität zu sichern.“ Er freut sich besonders darüber, dass es der Norma Group gelungen ist, den Schuldschein ohne financial Covenants zu platzieren. Auch einen Euribor-Floor mussten die Maintaler bei der Transaktion nicht einräumen. Für die Norma Group ist es bereits die dritte Schulscheintransaktion. Neben dem 2013 begebenen Schuldschein über 125 Millionen Euro ging das Unternehmen im August 2014 noch einmal an den Markt und sammelte 209 Millionen Euro ein.ako Bilanz: Die Krise der Mittelstandsanleihen Rund 30 Prozent des platzierten Volumens sind „leistungsgestört“ D as Segment der Mittelstandsanleihen bringt eine negative Schlagzeile nach der nächsten hervor. Die Beratungsgesellschaft Capmarcon hat Bilanz gezogen: Von dem gesamten bis Juli 2016 platzierten Volumen in Höhe von 6,1 Milliarden Euro sind rund 30 Prozent beziehungsweise 1,622 Milliarden Euro „leistungsgestört“. Dies betrifft 44 von 144 Emissionen. Unter „leistungsgestört“ versteht die Beratungsgesellschaft Papiere, deren Zinsen nicht rechtzeitig gezahlt werden oder deren Tilgungszahlungen ausbleiben. Ebenfalls in diese Kategorie gehören Emittenten, die bereits insolvent sind oder eine Aussetzung des Schuldendienstes angekündigt haben. Die Zahl der bislang planmäßig oder vorzeitig getilgten Papiere liegt mit 18 Bonds und einem Volumen von 1,1427 Milliarden Euro deutlich unter den „leistungsgestörten“. 86 Mini-Bonds stehen noch aus. Doch auch bei diesen zeichnet sich laut der Beratungsgesellschaft kein gutes Bild ab. Die Anleihekurse sind wegen der geringen Handelsaktivität zwar nur bedingt zuverlässig, geben allerdings einen Eindruck vom Zustand des Marktsegments. Von den ausstehenden Bonds notieren nur 34 über 100 Prozent. Mit 42 Papieren liegt die Mehrheit mit ihrem Kurs zwischen 100 und 50 Prozent. Bei zehn Anleihen ist der Kurs sogar unter 50 Prozent gerutscht. In den Tilgungsjahren 2017 und vor allem 2018 könnte es deshalb zu weiteren Ausfällen kommen, prognostiziert die Beratungsgesellschaft. Für Emittenten verliert das Marktsegment derweil wegen des schlechten Rufs an Attraktivität. Die Zahl der Neuemissionen von Mittelstandsanleihen ist weiter rückläufig: Während das Gesamtvolumen 2015 noch die 500-Millionen-Euro-Marke erreichte, wurden im ersten Halbjahr 2016 nur 160 Millionen Euro platziert.ako Finanzierungsticker +++ Clark sammelt in Serie-A-Finanzierungsrunde 13,2 Mio. Euro ein +++ S&P stuft SGL Carbon um ein Notch herunter auf CCC+, Ausblick ist stabil +++ Adcuram erhält 62 Mio. Euro zur Rekapitalisierung der Fertighaus-Gruppe +++ Rating von Fresenius und Fresenius Medical Care von Fitch auf BBB- verbessert, Ausblick ist stabil +++ EOS-Holding von Euler Hermes weiterhin mit A bewertet, Ausblick ist stabil +++ Progresswerk-Oberkirch schließt ersten Konsortialkredit über 100 Mio. Euro ab +++ Immofinanz erhält Darlehen über 34 Mio. Euro von pbb Deutsche Pfandbrief Bank +++ 5 | DerTreasurer | Ausgabe 15 | 11. August 2016ANZEIGE Deutsche Bank firmenkunden.db.com Es gibt einen Weg, für Ihre Unternehmensfragen nur einen Ansprechpartner zu haben. Diesen Weg der höchsten Ansprüche gehen wir gemeinsam mit unseren Kunden. Als verlässlicher Partner wissen wir um die komplexen Fragen breit aufgestellter Unternehmen. Mit dieser Erfahrung und unter Berücksichtigung Ihrer Ziele beraten wir Sie zuverlässig bei Finanzierungen, Anlagekonzepten, Fusionen und Nachfolgeregelungen. Asset Management 6 Ausgabe 15 | 11. August 2016 News Depotbanken verlangen hohe Strafzinsen BoE reagiert auf BrexitEntscheidung Pensionseinrichtungen und Spezialfonds belastet Wahlen sorgen für Marktunsicherheit Auch im Herbst wird es an den Finanzmärkten turbulent weitergehen, meint SaxoBank Volkswirt Christopher Dembik. Grund dafür ist – neben ersten Anzeichen einer Rezession in Großbritannien – auch die Zahl der vielen Wahlen in diesem Jahr. Von Ende September bis Anfang November finden in Europa und den USA sechs Wahlen und ein Referendum statt. S trafzinsen sind längst ein Massenphänomen geworden, auch bei den Verwahrstellen für Pensions- oder sonstiges Sondervermögen. „Nach allem was wir hören, verlangen einige Depotbanken deutlich mehr als den negativen Einlagenzins der EZB für die Cash-Komponente, die Unternehmen bei ihnen halten“, sagt Thierry Ancona, Global Head of Corporate Clients von Amundi zu DerTreasurer. Die Barbestände sind zwar meistens gering, allerdings haben Unternehmen bei den Cash-Komponenten ihrer Pensionsgelder oder Spezialfonds wenig Spielraum: „Dabei handelt es sich meist nicht um strategisch angelegte Gelder, sondern um Cash, das die Fonds brauchen, um arbeiten zu können“, erklärt Jeffrey Dissmann, Investmentexperte bei Mercer. Er beobachtet eine Verschärfung der Situation: „Das liegt daran, dass sich der Einlagenzins häufig am Eonia orientiert.“ Der Zinssatz, zu dem sich Banken über Nacht untereinander Geld leihen, liegt im Moment bei rund -30 Basispunkten. „Dazu kommen die Gebühren der Banken, die meist zwischen 10 und 30 Basispunkten liegen“, erklärt er. Zwischen 40 und im Jason Reed/Thinkstock/Getty Images Um die negativen Folgen des Brexit-Referendums abzufedern, hat die Bank of England beschlossen, den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25% zu senken. Außerdem wird das QE-Programm für Staatsanleihen um 60 Mrd. GBP erweitert und Unternehmensanleihen über 10 Mrd. GBP gekauft. Das negative Zinsumfeld weitet sich aus. Extremfall auch 80 Basispunkte könnten da schon zusammenkommen. Bei kleineren Sockelbeträgen verzichteten einige Depotbanken auf die negativen Zinsen. Ein Marktstandard habe sich noch nicht herausgebildet, vieles sei Verhandlungssache. Auf eine Anfrage von DerTreasurer äußerte sich nur die DekaBank als eine von sieben Depotbanken dazu. Sie erhebt als Verwahrstelle negative Zinsen für Liquidität, die Sondervermögen bei ihr vorhalten. Davon seien sowohl Publikums- als auch Spezialfonds betroffen. Der Zinssatz orientiere sich am EU-Referenzzinssatz Euribor. Die Bank betont: „Im Gegensatz zu anderen Häusern verzichtet die DekaBank als Verwahrstelle bei negativen Zinsen auf eine sonst übliche Marge.“ BNP Paribas, JP Morgan und HSBC wollten sich nicht äußern. BNY Mellon, State Street und DZ Bank ließen eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet. Erste Ansätze von Seiten der Pensionseinrichtungen, die Quote noch weiter zu senken, gibt es bereits. „Einige versuchen das Cash möglichst schnell abzuziehen und zwischenzeitlich in ETFs, Aktien oder Anleihen anzulegen“, sagt Jeffrey Dissmann. Das Thema könnte zudem weiter an Brisanz gewinnen, sobald die Derivateregulierung Emir auch die Pensionsfonds trifft: Sie müssen ab August 2017 bestimmte Derivategeschäfte über eine zentrale Clearingstelle abrechnen. Dafür müsste mehr Cash vorgehalten werden als bisher, so der Experte. ako ANZEIGE 12. Structured FINANCE Die Kongressmesse für Unternehmensfinanzierung © Stuttgart-Marketing GmbH 23. - 24. N OVEM B ER 2016, I CS I N T ER N AT I ON AL ES CON G R ESSCEN T ER S T U T T G A RT Die Impulsgeber 2016 Christian Anzinger, Head of Treasury, DRÄXLMAIER Group Rando Bruns, Head of Group Treasury, Merck KGaA Karolin Hartwig, Head of Treasury Management, FTI Touristik GmbH Eveline Lindner, Head of Treasury, OMV AG Birger Wriedt, Director Treasury Controlling, Hapag-Lloyd AG Referentenauszug Jetzt noch bewerben! „Treasury des Jahres 2016“ Haben Sie im vergangenen Jahr mit Ihrer Treasury-Abteilung ein wegweisendes Projekt umgesetzt? Dann bewerben Sie sich jetzt für den begehrten Award: www.dertreasurer.de/award Bewerbungsschluss: 1. September 2016 MEDIENPARTNER VERBANDSPARTNER MITVERANSTALTER Anmeldung und Programm auf: HAUPTMEDIENPARTNER VERANSTALTER www.finance-magazin.de/events SF-2016-Anzeigen-Versch_Formate.indd 14 02.08.2016 12:57:04 Personen & Positionen 7 Ausgabe 15 | 11. August 2016 Die Berner Group hat einen neuen Treasurer. Seit Juli ist Maximilian Rösler als Teamleiter bei dem familiengeführten Handelsunternehmen aus Künzelsau für das Treasury zuständig. Rösler kommt aus dem Banking: Zuletzt arbeitete er für BNP Paribas im Bereich Corporate Derivate Solutions in Frankfurt. Deutsche Wohnen Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat seinen Corporate-Finance-Chef Philip Grosse zum CFO berufen. Der 46-Jährige tritt seine neue Stelle zum September an und erhält einen Dreijahresvertrag. Grosse ist seit 2013 für den MDax-Konzern tätig. Er folgt auf Andreas Segal, der Deutsche Wohnen im vergangenen Herbst verlassen hatte. Derzeit verantwortet CIO Lars Wittan zusätzlich auch die Finanzen bei den Frankfurtern. Patrick Frowein und Berthold Fürst bilden bei der Deutschen Bank das neue Führungsduo für das Corporate-Finance-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie übernehmen den Posten von Jens Hardekopf, der allerdings nur für die Region Deutschland zuständig war. Österreich und Schweiz sind nun zum Verantwortungsbereich hinzugekommen. Hardekopf war vor zwei Jahren in seine bisherige Position vorgerückt. Treasurer Thorsten Hadzik ist Mitte Juli vom Schweizer Unterwäschehersteller Triumph zum Autozulieferer Grammer gewechselt. Im Team von Georg Leykauf ist Hadzik dort vor allem für kapitalmarktnahe Themen und Risikomanagement sowie die Länderbetreuung zuständig. Bei Triumph war er zuletzt Deputy Treasurer. „Wir wollen eine Standalone-Finanzierung“ Björn Waldow, CFO bei Sixt Leasing, spricht mit DerTreasurer über das neue ABS-Programm der Sixt-Tochter und die finanzielle Loslösung von der Mutter. Sixt Leasing News E in Jahr nach dem Börsengang macht Sixt Leasing einen großen Schritt in Richtung finanzielle Unabhängigkeit von der Muttergesellschaft, dem Autovermieter Sixt. Die LeasingTochter hat vor wenigen Wochen gemeinsam mit der Commerzbank ein Asset-Based-Securities-Programm (ABS-Programm) aufgelegt. Dadurch flossen dem Unternehmen aus Pullach in der Nähe von München zunächst 250 Millionen Euro zu. Über das ABS-Programm, das ein Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro hat, veräußert Sixt Leasing zukünftige Finanzleasingforderungen aus dem Leasing-Vertragsportfolio sowie die dazugehörigen LeasingFahrzeuge an eine Zweckgesellschaft in Luxemburg, erklärt Björn Waldow, CFO und Treasury-Verantwortlicher bei Sixt Leasing. „Die Zweckgesellschaft finanziert diese Ankäufe durch die Ausgabe von ‚Notes‘ an die jeweiligen Finanzierungsgesellschaften der am Programm beteiligten Banken, die sich ihrerseits am Commercial-PaperMarkt beziehungsweise über durch die beteiligten Banken bereitgestellte Liquiditätslinien finanzieren.“ Das Björn Waldow ist seit April 2015 CFO bei Sixt Leasing. Zuvor war der 42-Jährige bei der Muttergesellschaft Sixt als Managing Director im Bereich Unternehmensentwicklung für die Abteilungen Strategie, M&A, Vertriebscontrolling und Konzern-Risikomanagement verantwortlich. Von 2002 bis 2010 arbeitete Waldow als Principal für die Unternehmensberatung Roland Berger. Gesamtvolumen stellen jeweils hälftig Commerzbank sowie LBBW zur Verfügung. 209 Millionen Euro des Geldes aus der ersten Verbriefungstransaktion nutzt Sixt Leasing, um seine Verbindlichkeiten bei der Muttergesellschaft zurückzuführen: Sixt Leasing hatte im Zuge des IPO einen Core Loan über 750 Millionen Euro von der Muttergesellschaft Sixt SE erhalten, wovon die Sixt Leasing im Juli 2015 bereits 51 Millionen Euro aus Eigenmitteln getilgt hatte. „Eine meiner wesentlichen Aufgaben als CFO ist es, den Core Loan bis Mitte/Ende 2018 durch eine eigene, externe Standalone-Finanzierung abzulösen“, sagt Waldow. Die noch verbleibenden 490 Millionen Euro, die Sixt Leasing der Muttergesellschaft schuldet, möchte Waldow bis Mitte 2018 zurückzahlen. „Die nun geschlossene Verbriefungstransaktion war ein Meilenstein bei der geplanten Gesamtfinanzierung“, sagt Waldow. Waldow gibt einen kleinen Einblick in seine Verhandlungsstrategie. Er hat bei der Auswahl der Geldin stitute darauf geachtet, eine Wettbewerbssituation herzustellen. „Am Schluss waren von den mehr als zehn an der Ausschreibung beteiligten Banken noch drei Banken im Rennen. Allen drei Banken haben wir klar kommuniziert, dass es jeweils zwei andere Geldhäuser gibt, die ihrerseits je 250 Millionen Euro zur Verfügung stellen würden.“ So konnte der Finanzchef attraktive Konditionen einloggen. Die Commerzbank sei am Ende die schnellste gewesen. Durch die ABSFinanzierung reduziert CFO Waldow die Zinskosten von Sixt Leasing deutlich. Aus Marktkreisen hat DerTreasurer erfahren, dass sich die Zinskosten im Vergleich zum Core Loan mehr als halbiert haben sollen. Waldow wollte dies nicht kommentieren. Auf die SixtDarlehen zahlt Sixt Leasing 3 Prozent. Sixt Leasing peilt zunächst ein Fremdfinanzierungsvolumen von 950 Millionen Euro an. „Neben dem ABSProgramm wollen wir 300 bis 400 Millionen über bilaterale Kreditlinien abdecken“, sagt Waldow. Diese seien für Sixt Leasing aktuell attraktiver als ein Konsortialkredit. „Den restlichen Betrag wollen wir über den Kapitalmarkt finanzieren, etwa über weitere Schuldscheine oder eine Anleihe.“ Beim Schuldschein hat Waldow Anfang Mai dieses Jahres bereits einen Testlauf unternommen und ein 30 Millionen Euro schweres Papier platziert. „Wir wollten sehen, wie ein Schuldschein von Sixt Leasing am Markt ankommt.“ Auch die Dokumentation wollte der Finanzchef für eine eventuell größere Transaktion in der Tasche haben. Denn bereits im Herbst dieses oder im Frühjahr nächsten Jahres könnte Waldow erneut den Kapitalmarkt anzapfen. Schuldschein oder Anleihe? „Das steht noch nicht fest.“ jae AKTUELLE STELLENANGEBOTE Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten. Hugo Boss: sucht Manager Corporate Treasury (m/w) in Metzingen Hotelbeds: sucht Accounts Rceivable & Treasury Supervisor (m/w) in Hamburg Raben Trans European Germany: sucht Sachbearbeiter Finanzen (m/w) in Mannheim Baywa: sucht Währungsmanager (m/w) in München Robert Bosch: sucht Senior Expert Treasury (m/w) in Gerlingen-Schillerhöhe Personen & Positionen 8 Ausgabe 15 | 11. August 2016 Karriere im Fußball-Treasury News Der Hypovereinsbank-Firmenkundenchef Lutz Diederichs verlässt die Unicredit-Tochter nach 27 Jahren. Er wolle „neue Herausforderungen außerhalb der Bank übernehmen“, teilte die HVB mit. Seit 2013 war er für das Geschäftsfeld Commercial Banking verantwortlich. Auch im Global Transaction Banking (GTB) gibt es eine Veränderung: Künftig setzt die HVB auf eine Doppelspitze. Jan Kupfer (Foto), derzeit Leiter der Unternehmer Bank der HVB in der Region Nord, wird zum 1. September Global Co-Head des GTB der Bank. Zusammen mit Claudio Camozzo soll er diesen Bereich leiten. Beide berichten an Michael Diederich, Vorstand für das Corporate und Investment Banking bei der HVB. Johannes Möglich geht zu Eintracht Frankfurt J HypoVereinsbank privat ohannes Möglich ist senerhalt geschafft ist, seit Anfang Juni neuer haben Großprojekte wie Bereichsleiter Finanzen, ein Upgrade des ERPIT und Einkauf bei dem Systems und die EinfühFußballbundesligisten rung eines BI-Tools für Eintracht Frankfurt. Das das Controlling wieder hat der Manager gehöchste Priorität“, sagt genüber DerTreasurer der neue Bereichsleiter. bestätigt. „Als gebürtiDer Diplom-Beger Hesse ist es natür- Johannes Möglich triebswirt Möglich ist lich eine tolle Sache, bei dem Sportbereich treu Eintracht Frankfurt zu arbeiten. Zudem geblieben. Vor seinem Einstieg bei der bin ich zurück in der Bundesliga und Eintracht war er rund zwei Jahre bei werde mich mit einem größeren Auf- Fortuna Düsseldorf als Direktor Finangabengebiet beschäftigen als zuvor“, zen & Verwaltung tätig. Seine Karriere sagt der ehemalige Fußballschieds- hat der gelernte Bankkaufmann beim richter. Die Stelle war vakant, da der FC Schalke 04 begonnen. „Über die bisherige Bereichsleiter Oliver Fran- Schalker Fan-Anleihe habe ich 2010 kenbach im vergangenen Herbst als nach dem Studium den Berufseinstieg CFO in den Vorstand des Bundesliga- geschafft“, erinnert sich Möglich. Clubs aufgerückt ist. An Frankenbach Auch danach hat der Finanzer berichtet Möglich nun direkt. noch Kapitalmarkterfahrung gesamDerzeit laufen viele Projekte melt: Während seiner Zeit beim FC wieder an, die aufgrund des lange Schalke 04 hat der Fußballklub mit unklaren sportlichen Ausgangs der einer Mittelstandsanleihe 2012 sein vergangenen Saison vorübergehend offizielles Kapitalmarktdebüt an der gestoppt wurden. „Nachdem der Klas- Börse gefeiert. sap IMPRESSUM Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail:[email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Geschäftsführer: Dr. André Hülsbömer, Hannes Ludwig Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Antonia Kögler (ako), Sabine Paulus (sap) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail:[email protected] Verantwortlich für Anzeigen: Jessica Sauer Telefon: (069) 75 91-32 04 E-Mail:[email protected] Herausgeber: Bastian Frien Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Horváth & Partner GmbH, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH © Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2016. Die Inhalte dieser Zeitschrift werden in gedruckter und digitaler Form vertrieben und sind aus Datenbanken abrufbar. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, sofern sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft zu speichern oder nachzudrucken. Insbesondere dürfen die Inhalte nicht zum Aufbau einer Datenbank verwendet oder an Dritte weitergegeben werden. Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte können Sie beim F.A.Z.-Archiv unter [email protected] oder Telefon: (069) 75 91-29 86 erwerben. Nähere Informationen erhalten Sie hier: www.faz-archiv.de/nutzungsrechte. Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von „Der Treasurer“ übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE ExportManager Ausgewählte Informationen für Exportverantwortliche Eine Publikation des F.A.Z.-Fachverlags Jetzt für den kostenlosen Bezug registrieren: www.exportmanager-online.de ExportManager Das Online-Magazin für Exportprofis: gebündelte Kompetenz zu den Themen Verkaufen, Vernetzen, Finanzieren, Liefern Ausgabe 2 | 9. März 2016 www.exportmanager-online.de Ausgewählte Informationen für Exportverantwortliche Schwerpunktthema dieser Ausgabe: Ostasien 3 | ExportManager | Verkaufen Ausgabe 2 | 9. März 2016 China landet sanft | Nachbarn leiden | Wandel landet sanft| dank bietet Chancen | NeueChina Möglichkeiten in Vietnam Binnennachfrage Christoph Witte Direktor Deutschland, Credimundi, Member of the Credendo Group Finanzierung von Iran-Geschäften | Textilimporte China befindet sich im wirtschaftlichen Übergang; die Ära zweistelliger Wachstumsraten ist vorüber. Die Verschlechterung der makroökonomischen Indikatoren dass sich die strukturelle „sanfte Landung“ vertiefen könnte. China verfügt jedoch finanzieren | Neuer Unionszollkodex im Mailegt| nahe, Entüber robuste Fundamentaldaten und eine geringe Auslandsverschuldung, außerdem über umfangreiche Währungsreserven und eine hohe Sparquote, um widrigennutzen Bedingungen standzuhalten. ziehung vermeiden | Präferenzabkommen [email protected] Die konjunkturellen Aussichten werden durch die Risiken einer Korrektur auf dem Immobilienmarkt, finanzielle Instabilität, ein umfangreiches Schattenbankensystem sowie eine erhebliche Gesamtverschuldung getrübt. Diese systemischen Faktoren sind eine schwere Bürde und dämpfen zwangsläufig das Wachstumspotential (auf unter 6,5%), insbesondere da die weiterhin bestehende industrielle Überproduktion und die schwächere Auslandsnachfrage die Deflation verstärken. Die Vertrauenskrise, die durch den Börsencrash und die überraschende Abwertung des Renminbi (CNY) im Sommer verschärft wurde, zeigt sich in zunehmenden Kapitalabflüssen, starkem Abwertungsdruck auf den Renminbi und einer untergrabenen Glaubwürdigkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Wir schätzen sowohl das kurzfristige als auch das mittel- bis langfristige politische Risiko weiterhin als gering ein, in Kategorie 1 bzw. 2 auf einer Skala von 1 bis 7. Die innenpolitische Stabilität unter der Herr- © Senohrabek/iStock/Thinkstock/Getty Images Warnsignale dämpfen Ausblick Dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas folgt ein leichter Sinkflug – die Politik steuert wirksam dagegen. schaft der KPCh ist ein risikominimierender Faktor, während Chinas nationalistische Außenpolitik wiederholt zu Spannungen um die umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer führt. Trotz des Widerstands vieler einflussreicher Interessenvertreter ist ein starker Präsident Xi Jinping zur Durchführung von Reformen entschlossen, besonders der anhalten- den, großen Antikorruptionskampagne, um die Legitimität der KPCh zu erhalten. Obwohl die wirtschaftliche Liberalisierung und der Privatsektor weiter gefördert werden sollen, dürfte der Staat in wichtigen und strategischen Wirtschaftsbereichen weiterhin eine dominierende Rolle spielen. Das unsichere Rechtssystem und die geringe wirtschaftliche Dynamik beeinträchtigen das Geschäftsumfeld, was der wesentliche Faktor für das hohe wirtschaftliche Risiko Chinas ist (Kategorie C auf einer Skala von A bis C). Zahlungsrückstände und -ausfälle haben zugenommen und werden weiter steigen, insbesondere in Sektoren mit Überproduktion (z.B. Immobilienmarkt, Bergbau, Stahl), da die untragbare implizite Staatsgarantie nicht von Dauer sein dürfte. Konjunktur braucht Stützung Seit 2012 befindet sich die chinesische Volkswirtschaft nach Jahrzehnten mit zweistelligen Wachstumsraten in einem Umbau. Im kommenden Jahrzehnt werden sich der private Verbrauch und Dienstleistungen – die bereits den größten Anteil am BIP erwirtschaften – zu den wichtigsten Wachstumstreibern entwickeln, während die Investitionen langsam ihren untragbar hohen Anteil von über 45% des BIP verringern werden. Bis zum Ausgleich ist es noch ein langer Weg. Der Rückgang des Wirtschaftswachstums erregt daher zunehmend Besorgnis, nicht ➤ Fachbeiträge, Daten, Umfragen, weitere Informationsangebote ➤ 10 Ausgaben pro Jahr ➤ kostenlos ➤ praxisrelevant ➤ Melden Sie sich an, und nutzen Sie das Know-how führender Dienstleister! Als ergänzendes Printmedium erscheint jährlich im Herbst das Jahrbuch Außenwirtschaft. 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