aktuelle Ausgabe 15/2016

Ausgabe 15 | 11. August 2016
Inhalt
US-Steuergesetz torpediert Innenfinanzierung
2
Dokumentation von Cash Pools wird aufwendiger / Treasurer
treffen Vorbereitungen
Eine geplante US-Steuerregulierung stellt bewährte Treasury-Strukturen
in Frage. Die sogenannte Rule 385 könnte dazu führen, dass die Vergabe
von konzerninternen Darlehen und damit auch das Cash Pooling in den
USA künftig deutlich aufwendiger werden. Den Unternehmen drohen
ausufernde Dokumentationsvorschriften oder eine steigende Steuerlast. Die
Umsatzschwelle ist mit 50 Millionen US-Dollar niedrig angelegt. Deutsche
Konzerne mit US-Töchtern sind alarmiert.
4
7
6
Top-Finanzierung
Die Norma Group platziert einen Schuldschein
in Euro und US-Dollar. Group Treasurer Andreas
Müller verrät die Details.
„Wollen eine Standalone-Finanzierung“
CFO Björn Waldow spricht über das neue ABSProgramm von Sixt Leasing und die finanzielle
Loslösung von der Mutter.
Depotbanken verlangen hohe Strafzinsen
Strafzinsen sind längst ein Massenphänomen
geworden. Auch Pensionseinrichtungen und
Spezialfonds leiden.
Aufmacher
Finanzen & Bilanzen
Asset Management
2
4Top-Finanzierung
6
US-Steuergesetz torpediert
Innenfinanzierung
Dokumentation von Cash Pools
wird aufwendiger / Treasurer treffen
Vorbereitungen
Banken
3
Firmenkundenerträge auf
Finanzkrisenniveau
Wettbewerb, Negativzinsen, Kostenexplosion
und wenig Cross-Selling belasten Banken
Norma Group platziert neuen Schuldschein
in zwei Währungen
4
Bilanz: Die Krise der
Mittelstandsanleihen
Rund 30 Prozent des platzierten Volumens
sind „leistungsgestört“
4Finanzierungsticker
Depotbanken verlangen hohe
Strafzinsen
Pensionseinrichtungen und Spezialfonds
belastet
Personen & Positionen
7
„Wir wollen eine StandaloneFinanzierung“
Björn Waldow, CFO bei Sixt Leasing, über
das neue ABS-Programm der Sixt-Tochter
7
Aktuelle Stellenangebote
8
Karriere im Fußball-Treasury
Johannes Möglich geht zu Eintracht Frankfurt
Aufmacher 2
brians101/iStock/Thinkstock/Getty Images
Ausgabe 15 | 11. August 2016
Das amerikanische Finanzministerium hat es auf Steuersünder abgesehen, schießt aber über das Ziel hinaus.
US-Steuergesetz torpediert Innenfinanzierung
Dokumentation von Cash Pools wird aufwendiger / Treasurer treffen Vorbereitungen
E
ine geplante US-Steuerregulierung stellt
bewährte Treasury-Strukturen in Frage. Die
sogenannte Rule 385 des amerikanischen Finanzministeriums könnte dazu führen, dass konzerninterne Darlehen und damit auch das Cash
Pooling in den USA künftig deutlich aufwendiger
werden. Die Umsatzschwelle ist mit 50 Millionen
US-Dollar niedrig angelegt, viele Unternehmen
sind also potentiell betroffen. Deutsche Konzerne
mit US-Töchtern sind alarmiert: „Wir prüfen gerade, ob und inwiefern die Regulierung unseren
Cash Pool treffen würde“, sagt der Treasury-Chef
eines MDax-Unternehmens.
Das Problem ist, dass den Unternehmen eine
ausufernde Dokumentationspflicht droht: Treasurer müssen künftig gemäß Rule 385 sehr genau
darlegen, welche Bedingungen der internen Kreditvergabe zu Grunde liegen. Auch über erfolgte
Zinszahlungen und den Kapitaldienst müssen die
Unternehmen detailliert Auskunft geben können.
„Die Regeln gehen damit deutlich weiter als das
auch in Deutschland übliche Arms-Length-Prinzip,
das eine illegale Gewinnverschiebung verhindern
soll“, sagt Achim Kreuzer, Treasury-Experte bei
der Unternehmensberatung Horváth & Partners.
Diese Dokumentation ist in den wenigsten
Unternehmen vorhanden. Sie dürfte aber notwendig sein, um eine höhere Steuerlast zu vermeiden.
Rule 385 soll die Anreize für multinationale Konzerne verringern, ihren Sitz in Steueroasen zu verlagern und das Kapital über unternehmensinterne
Kredite ins Ausland zu schaffen. Nach Meinung
vieler Experten schießt der Vorschlag allerdings
über das Ziel hinaus: „Die Regulierung gibt der
US-Steuerbehörde umfassende Befugnisse, unternehmensinterne Darlehen als Eigenkapital einzustufen“, sagt Kreuzer. Damit könnten diese Darlehen nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden,
die Steuerlast würde steigen.
Noch ist unklar, ob und in welcher Form Rule
385 tatsächlich umgesetzt wird. „Wir rechnen damit, dass bis Ende des Jahres Klarheit herrscht“,
»»Die Dokumentation muss besser werden, um eine höhere
Steuerlast zu vermeiden.«
sagt Lothar Meenen, Head of Trade Finance and
Cash Management Corporates Deutschland bei
der Deutschen Bank. Er rät deutschen Unternehmen mit US-Töchtern aber, sich schon jetzt
vorzubereiten: „Sie sollten sich gemeinsam mit
ihren ausgewählten Steuerberatern und Steuerabteilungen sowohl die bestehenden Cash PoolStrukturen als auch die unter Rule 385 geforderten Dokumentationen der unternehmensinternen
Finanzierungen ganz genau anschauen.“ Denn
wenn die Regel erst in Kraft tritt, bleibt dafür
womöglich nicht ausreichend Zeit. Das kann insbesondere im Falle von Ungenauigkeiten in unter-
nehmensinternen Finanzierungsdokumentationen
bestraft werden. Vor allem da der Vorschlag potentiell eine Drei-Jahres-Rückschau vorsieht.
Auch auf den Fall, dass der Cash Pool zumindest vorübergehend abgeschaltet werden muss,
sollten sich Treasurer vorbereiten: Unternehmen,
die in den USA cash-short sind, müssten dann
externe Finanzierungsquellen anzapfen. „Die
­Treasurer sollten klären, inwieweit der syndizierte
Kredit auch von der amerikanischen Tochter genutzt werden kann“, sagt Meenen. Dieser läuft in
der Regel über die Mutter und wird über konzerninterne Darlehen weitergereicht. Das wäre unter
Rule 385 aber nicht mehr ohne weiteres möglich.
Der Treasury-Chef eines großen deutschen
Familienunternehmens sieht sich gut gewappnet für die neue Regel: „Fast alle unserer USGesellschaften sind unter einer eigenen Tax Payer
Holding in den USA gebündelt und werden dort
voll konsolidiert. Hier signalisieren uns die Steuerberater, dass es wohl keine Probleme geben
wird.“ Horvath-Berater Kreuzer sieht das ähnlich:
„Nach unserer Einschätzung trifft die Regulierung
nicht zu, wenn Kreditgeber und -nehmer in einem Konsolidierungskreis sind.“ Das Familienunternehmen plant deshalb gesellschaftsrechtliche
Veränderungen. Denn zwei kleinere US-Töchter,
die ebenfalls im Cash Pool sind, sind bislang noch
nicht Teil der Holding. Sie sollen nun dorthin umgehängt werden. „Solange das noch nicht der
Fall ist, prüfen wir eine Bankfinanzierung“, so der
Treasury-Chef.deb
Banken 3
Ausgabe 15 | 11. August 2016
News
Firmenkundenerträge auf Finanzkrisenniveau
Blockchain ersetzt Akkreditiv
Wettbewerb, Negativzinsen, Kostenexplosion und wenig Cross-Selling belasten Banken
Banken in der Zwickmühle
Unterschiede im US- und EURecht stellen internationale
Banken vor Herausforderungen. Dieses Dilemma dürfte
sich weiter verschärfen, wie
aus einer aktuellen Studie des
Swift-Instituts hervorgeht. Die
Datenschutz-Erwartungen der
EU kollidierten mit geplanten
Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und
Terrorismus-Finanzierung.
D
as einst lukrative Firmenkundengeschäft droht den deutschen
Banken wegzubrechen: Im zweiten
Halbjahr 2015 fiel der Ertrag des Geschäftsfeldes um 4 Prozent, die Profitabilität brach gegenüber dem ersten
Halbjahr sogar um 10 Prozent ein. Das
geht aus dem aktuellen CorporateBanking-Index der Unternehmensberatung Bain & Company hervor. Damit
liegt der Ertrag mit aktuell 136 Punkten nur noch einen Punkt über dem Indexwert der ersten sechs Monate des
Finanzkrisenjahres 2009. Gegenüber
der besten Zeit fällt der Vergleich besonders krass aus: Im ersten Halbjahr
2011 hatten die deutschen Banken
noch eine Top-Performance von 175
Punkten (Ertrag) und 159 Punkten
(Profitabilität) erzielt.
Der harte Wettbewerb um die
Gunst deutscher CFOs und Treasurer hinterlässt deutliche Spuren in
den Bilanzen der deutschen Banken.
Doch die Gründe für den Absturz sind
vielfältig: Getrieben von der Negativzinspolitik der EZB, erodierte der
Zinsüberschuss der Banken im zweiten
Halbjahr. Die Kreditmarge schrumpfte
von 1,9 auf 1,4 Prozent. Damit liegt
sie nach Angaben von Bain nur noch
0,1 Prozentpunkte über den historischen Tiefstständen von 2008. Im
Andres Garcia Martin/Thinkstock/Getty Images
Ein Konsortium um die HSBC
und die Bank of America Merrill Lynch hat nach eigenen
Angaben eine Applikation
entwickelt, die das papierbasierte Akkreditiv durch einen
digitalen Prozess ersetzt. Die
involvierten Parteien tauschen
dabei Informationen über
sogenannte Smart Contracts
mit Hilfe der BlockchainTechnologie aus.
Die deutschen Banken stehen unter Druck.
ersten Halbjahr 2016 dürften diese
dann endgültig unterboten worden
sein. Zeitgleich schwächelt auch das
Cross Selling: Anders als im ersten
Halbjahr 2015 konnten die Banken ihr
schwaches Zinsergebnis in der zweiten
Jahreshälfte nicht mehr durch höhere
Provisionseinnahmen kompensieren.
Dennoch: „Corporate-Banking bleibt
attraktiv“, sagt Jan-Alexander Huber,
Partner bei Bain. „Dafür sprechen die
immer noch zweistelligen Eigenkapitalrenditen.“ Diese Kennziffer liegt aktuell bei 14 Prozent. Der Berater warnt
allerdings: „Nur mit neuen strategischen Ansätzen und höchster Effizienz
können die Banken in diesem Markt
auf Dauer bestehen.“ Das Gros der
untersuchten deutschen Banken hat
hier noch viel Arbeit vor sich. Die CostIncome-Ratio stieg im zweiten Halbjahr auf 43 Prozent. Sie liegt damit
zwar weit unter den Kostenniveaus
im Privatkundengeschäft. Aber noch
nie seit der Jahreswende 2008/2009
mussten Banken im Firmenkundengeschäft so viel Geld ausgeben, um Einnahmen zu erzielen.
Entlastend auf das Ergebnis wirkten sich hingegen die nach wie vor
gute Konjunktur und die rückläufigen
Firmeninsolvenzen in Deutschland
aus. Die Kreditrisikovorsorge lag deshalb nach Angaben von Bain auch im
zweiten Halbjahr 2015 weit unter dem
langjährigen Durchschnitt.deb
ANZEIGE
PROFITIEREN SIE VON
ZUKUNFTSWEISENDEN
FUNKTIONEN.
Aktualisieren Sie Ihre FinanceSuite mit einem
Upgrade auf FS². Ihre Vorteile: weltweite Mobilität,
ein modernes Benutzererlebnis und eine
besonders flexible Analyse Ihrer KPI.
MACHEN SIE SICH FIT
FÜR DIE ZUKUNFT:
040 51 48 08-0 | [email protected]
WWW.HANSEORGA.DE/FS2
Finanzen & Bilanzen 4
Ausgabe 15 | 11. August 2016
News
Top-Finanzierung
Kein Brexit-Schock im
Mittelstand
Norma Group platziert neuen Schuldschein in zwei Währungen
Helma Eigenheimbau
platziert Schuldschein
HELMA Eigenheimbau AG
Der Fertighausbauer Helma
Eigenheimbau hat über
Helma Wohnungsbau einen
Schuldschein über 25,5
Mio. Euro begeben und eine
fünfjährige, festverzinsliche
Finanzierung der KfW über
10 Mio. Euro erhalten. Der
durchschnittliche Zins der
neuen Finanzierung liegt pro
Jahr bei 2,5%. Mit den neuen
Mitteln will Helma ihren 2018
fälligen Mini-Bond vorzeitig
kündigen. Der Bond über 35
Mio. hat einen Kupon von
5,875%.
Otto Group mit zwei
Kurzläufer-Bonds
Der Handelskonzern Otto
Group hat innerhalb von zwei
Wochen zwei KurzläuferAnleihen begeben. Das erste
Papier hat ein Volumen von
50 Mio. Euro, läuft über drei
Monate und wird mit 0,14%
verzinst. Der zweite 10 Mio.
Euro schwere Bond wird mit
0,09% verzinst. Die Laufzeit
liegt bei zwei Monaten.
Der Versandhändler will so
seine kurzfristige Liquidität
optimieren. Die Hamburger
planen, ein CommercialPaper-Programm aufzulegen.
D
ie Norma Group aus Maintal hat
einen Schulschein über 150 Millionen Euro platziert. Doch mit einer
reinen Europlatzierung hat sich der
Spezialist für Verbindungstechnologie
nicht zufriedengegeben: Von den insgesamt acht Tranchen hat Norma vier
in US-Dollar ausgegeben. Die Laufzeiten des sowohl fest als auch variabel
verzinsten Schuldscheins liegen bei
fünf, sieben und zehn Jahren. Rund
ein Drittel des Volumens entfällt auf
die variablen Tranchen. Helaba und
ING haben die neue SchuldscheinPlatzierung des MDax-Unternehmens
begleitet.
Die genauen Konditionen sind
nicht bekannt. Gegenüber DerTreasurer verrät Group Treasurer Andreas
Müller allerdings, dass die Finanzierung zwischen 30 und 40 Basispunkten weniger kostet als der 2013 begebene Schuldschein. Diesen wird die
Norma Group mit den neuen Mitteln
teilweise refinanzieren. Der verbleibende Emissionserlös fließt in die
Übernahmefinanzierung von Parker
Autoline. Norma hatte im Juni angekündigt, das Autoline-Geschäft für
Steckverbinder zum Anschluss von Lei-
Norma Group
Der Mittelstand reagiert
entspannt auf die BrexitEntscheidung der Briten. Das
zeigt das aktuelle KfW-ifoMittelstandsbarometer. Das
Geschäftsklima entwickelt
sich positiv, Mittelständler
bewerten ihre laufenden
Geschäfte so gut wie zuletzt
im April 2014. Die Geschäftserwartungen bleiben stabil.
Lediglich in den exportintensiven Sektoren zeigen sich
Spuren: Im industriellen Mittelstand bleibt die Stimmung
auf gleichem Niveau, im
Großhandel sinkt sie leicht.
Die Norma Group besorgt sich Euro und Dollar.
tungen in Kraftfahrzeugen von Parker
Hannifin übernehmen zu wollen. Der
Kaufpreis ist nicht bekannt. „Durch
den neuen Schuldschein können wir
den Deal ohne Brückenkredit stemmen“, sagt Andreas Müller.
Mit den Dollar-Tranchen, die sich auf
rund 52,5 Millionen Euro belaufen,
erreicht Norma einen Natural Hedge.
„Wir haben 2014 in den USA zugekauft, deshalb wollen wir den Dollar
auf der Passivseite unserer Bilanz
stärken“, sagt Müller. Dafür nimmt
der Treasurer auch die teureren Konditionen für die Fremdwährungstranchen in Kauf. „Kostenoptimierung
war ein Ziel bei der gesamten Emission“, erklärt Müller. „Allerdings ging
es auch dar­um, uns möglichst große
Flexibilität zu sichern.“ Er freut sich
besonders darüber, dass es der Norma
Group gelungen ist, den Schuldschein
ohne financial Covenants zu platzieren. Auch einen Euribor-Floor mussten
die Maintaler bei der Transaktion nicht
einräumen.
Für die Norma Group ist es bereits die dritte Schulscheintransaktion.
Neben dem 2013 begebenen Schuldschein über 125 Millionen Euro ging
das Unternehmen im August 2014
noch einmal an den Markt und sammelte 209 Millionen Euro ein.ako
Bilanz: Die Krise der Mittelstandsanleihen
Rund 30 Prozent des platzierten Volumens sind „leistungsgestört“
D
as Segment der Mittelstandsanleihen bringt eine negative Schlagzeile nach der nächsten hervor. Die
Beratungsgesellschaft Capmarcon hat
Bilanz gezogen: Von dem gesamten bis
Juli 2016 platzierten Volumen in Höhe
von 6,1 Milliarden Euro sind rund 30
Prozent beziehungsweise 1,622 Milliarden Euro „leistungsgestört“. Dies
betrifft 44 von 144 Emissionen. Unter
„leistungsgestört“ versteht die Beratungsgesellschaft Papiere, deren Zinsen nicht rechtzeitig gezahlt werden
oder deren Tilgungszahlungen ausbleiben. Ebenfalls in diese Kategorie gehören Emittenten, die bereits insolvent
sind oder eine Aussetzung des Schuldendienstes angekündigt haben.
Die Zahl der bislang planmäßig
oder vorzeitig getilgten Papiere liegt
mit 18 Bonds und einem Volumen
von 1,1427 Milliarden Euro deutlich
unter den „leistungsgestörten“. 86
Mini-Bonds stehen noch aus. Doch
auch bei diesen zeichnet sich laut
der Beratungsgesellschaft kein gutes
Bild ab. Die Anleihekurse sind wegen
der geringen Handelsaktivität zwar
nur bedingt zuverlässig, geben allerdings einen Eindruck vom Zustand des
Marktsegments.
Von den ausstehenden Bonds notieren nur 34 über 100 Prozent. Mit 42
Papieren liegt die Mehrheit mit ihrem
Kurs zwischen 100 und 50 Prozent.
Bei zehn Anleihen ist der Kurs sogar
unter 50 Prozent gerutscht. In den
Tilgungsjahren 2017 und vor allem
2018 könnte es deshalb zu weiteren
Ausfällen kommen, prognostiziert die
Beratungsgesellschaft.
Für Emittenten verliert das Marktsegment derweil wegen des schlechten Rufs an Attraktivität. Die Zahl der
Neuemissionen von Mittelstandsanleihen ist weiter rückläufig: Während
das Gesamtvolumen 2015 noch die
500-Millionen-Euro-Marke erreichte,
wurden im ersten Halbjahr 2016 nur
160 Millionen Euro platziert.ako
Finanzierungsticker
+++ Clark sammelt in Serie-A-Finanzierungsrunde 13,2 Mio. Euro ein +++ S&P
stuft SGL Carbon um ein Notch herunter auf CCC+, Ausblick ist stabil +++ Adcuram erhält 62 Mio. Euro zur Rekapitalisierung der Fertighaus-Gruppe +++
Rating von Fresenius und Fresenius Medical Care von Fitch auf BBB- verbessert,
Ausblick ist stabil +++ EOS-Holding von Euler Hermes weiterhin mit A bewertet,
Ausblick ist stabil +++ Progresswerk-Oberkirch schließt ersten Konsortialkredit
über 100 Mio. Euro ab +++ Immofinanz erhält Darlehen über 34 Mio. Euro von
pbb Deutsche Pfandbrief Bank +++
5 | DerTreasurer | Ausgabe 15 | 11. August 2016ANZEIGE
Deutsche Bank
firmenkunden.db.com
Es gibt einen Weg, für Ihre
Unternehmensfragen nur einen
Ansprechpartner zu haben.
Diesen Weg der höchsten Ansprüche gehen wir gemeinsam mit unseren
Kunden. Als verlässlicher Partner wissen wir um die komplexen Fragen
breit aufgestellter Unternehmen. Mit dieser Erfahrung und unter Berücksichtigung Ihrer Ziele beraten wir Sie zuverlässig bei Finanzierungen,
Anlagekonzepten, Fusionen und Nachfolgeregelungen.
Asset Management 6
Ausgabe 15 | 11. August 2016
News
Depotbanken verlangen hohe Strafzinsen
BoE reagiert auf BrexitEntscheidung
Pensionseinrichtungen und Spezialfonds belastet
Wahlen sorgen für
Marktunsicherheit
Auch im Herbst wird es an
den Finanzmärkten turbulent
weitergehen, meint SaxoBank Volkswirt Christopher
Dembik. Grund dafür ist –
neben ersten Anzeichen einer
Rezession in Großbritannien
– auch die Zahl der vielen
Wahlen in diesem Jahr. Von
Ende September bis Anfang
November finden in Europa
und den USA sechs Wahlen
und ein Referendum statt.
S
trafzinsen sind längst ein Massenphänomen geworden, auch bei
den Verwahrstellen für Pensions- oder
sonstiges Sondervermögen. „Nach allem was wir hören, verlangen einige
Depotbanken deutlich mehr als den
negativen Einlagenzins der EZB für die
Cash-Komponente, die Unternehmen
bei ihnen halten“, sagt Thierry Ancona,
Global Head of Corporate Clients von
Amundi zu DerTreasurer.
Die Barbestände sind zwar meistens gering, allerdings haben Unternehmen bei den Cash-Komponenten
ihrer Pensionsgelder oder Spezialfonds
wenig Spielraum: „Dabei handelt es
sich meist nicht um strategisch angelegte Gelder, sondern um Cash,
das die Fonds brauchen, um arbeiten zu können“, erklärt Jeffrey Dissmann, Investmentexperte bei Mercer.
Er beobachtet eine Verschärfung der
Situation: „Das liegt daran, dass sich
der Einlagenzins häufig am Eonia
orientiert.“ Der Zinssatz, zu dem sich
Banken über Nacht untereinander
Geld leihen, liegt im Moment bei rund
-30 Basispunkten. „Dazu kommen
die Gebühren der Banken, die meist
zwischen 10 und 30 Basispunkten liegen“, erklärt er. Zwischen 40 und im
Jason Reed/Thinkstock/Getty Images
Um die negativen Folgen des
Brexit-Referendums abzufedern, hat die Bank of England
beschlossen, den Leitzins auf
das Rekordtief von 0,25%
zu senken. Außerdem wird
das QE-Programm für Staatsanleihen um 60 Mrd. GBP
erweitert und Unternehmensanleihen über 10 Mrd. GBP
gekauft.
Das negative Zinsumfeld weitet sich aus.
Extremfall auch 80 Basispunkte könnten da schon zusammenkommen. Bei
kleineren Sockelbeträgen verzichteten
einige Depotbanken auf die negativen
Zinsen. Ein Marktstandard habe sich
noch nicht herausgebildet, vieles sei
Verhandlungssache.
Auf eine Anfrage von DerTreasurer
äußerte sich nur die DekaBank als eine
von sieben Depotbanken dazu. Sie erhebt als Verwahrstelle negative Zinsen
für Liquidität, die Sondervermögen
bei ihr vorhalten. Davon seien sowohl
Publikums- als auch Spezialfonds betroffen. Der Zinssatz orientiere sich am
EU-Referenzzinssatz Euribor. Die Bank
betont: „Im Gegensatz zu anderen
Häusern verzichtet die DekaBank als
Verwahrstelle bei negativen Zinsen auf
eine sonst übliche Marge.“ BNP Paribas, JP Morgan und HSBC wollten sich
nicht äußern. BNY Mellon, State Street
und DZ Bank ließen eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet.
Erste Ansätze von Seiten der Pensionseinrichtungen, die Quote noch
weiter zu senken, gibt es bereits. „Einige versuchen das Cash möglichst
schnell abzuziehen und zwischenzeitlich in ETFs, Aktien oder Anleihen anzulegen“, sagt Jeffrey Dissmann. Das
Thema könnte zudem weiter an Brisanz gewinnen, sobald die Derivateregulierung Emir auch die Pensionsfonds
trifft: Sie müssen ab August 2017 bestimmte Derivategeschäfte über eine
zentrale Clearingstelle abrechnen.
Dafür müsste mehr Cash vorgehalten
werden als bisher, so der Experte. ako
ANZEIGE
12. Structured FINANCE
Die Kongressmesse für Unternehmensfinanzierung
© Stuttgart-Marketing GmbH
23. - 24. N OVEM B ER 2016, I CS I N T ER N AT I ON AL ES CON G R ESSCEN T ER S T U T T G A RT

Die Impulsgeber 2016
Christian Anzinger,
Head of Treasury,
DRÄXLMAIER Group
Rando Bruns,
Head of Group
Treasury,
Merck KGaA
Karolin Hartwig,
Head of Treasury
Management,
FTI Touristik GmbH
Eveline Lindner,
Head of Treasury,
OMV AG
Birger Wriedt,
Director Treasury
Controlling,
Hapag-Lloyd AG
 Referentenauszug
Jetzt noch bewerben! „Treasury des Jahres 2016“
Haben Sie im vergangenen Jahr mit Ihrer Treasury-Abteilung ein wegweisendes Projekt umgesetzt?
Dann bewerben Sie sich jetzt für den begehrten Award: www.dertreasurer.de/award
Bewerbungsschluss: 1. September 2016
MEDIENPARTNER
VERBANDSPARTNER
MITVERANSTALTER
Anmeldung und Programm auf:
HAUPTMEDIENPARTNER
VERANSTALTER
www.finance-magazin.de/events
SF-2016-Anzeigen-Versch_Formate.indd 14
02.08.2016 12:57:04
Personen & Positionen 7
Ausgabe 15 | 11. August 2016
Die Berner Group hat einen
neuen Treasurer. Seit Juli
ist Maximilian Rösler als
Teamleiter bei dem familiengeführten Handelsunternehmen aus Künzelsau für das
Treasury zuständig. Rösler
kommt aus dem Banking:
Zuletzt arbeitete er für BNP
Paribas im Bereich Corporate Derivate Solutions in
Frankfurt.
Deutsche Wohnen
Der Immobilienkonzern
Deutsche Wohnen hat seinen
Corporate-Finance-Chef
Philip
Grosse zum
CFO berufen.
Der 46-Jährige tritt seine
neue Stelle
zum September an und erhält
einen Dreijahresvertrag.
Grosse ist seit 2013 für den
MDax-Konzern tätig. Er folgt
auf Andreas Segal, der Deutsche Wohnen im vergangenen Herbst verlassen hatte.
Derzeit verantwortet CIO Lars
Wittan zusätzlich auch die
Finanzen bei den
Frankfurtern.
Patrick Frowein und
Berthold Fürst bilden bei
der Deutschen Bank das
neue Führungsduo für das
Corporate-Finance-Geschäft
in Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Sie übernehmen den Posten von Jens
Hardekopf, der allerdings nur
für die Region Deutschland
zuständig war. Österreich und
Schweiz sind nun zum Verantwortungsbereich hinzugekommen. Hardekopf war vor
zwei Jahren in seine bisherige
Position vorgerückt.
Treasurer Thorsten Hadzik
ist Mitte Juli vom Schweizer Unterwäschehersteller
Triumph zum Autozulieferer
Grammer gewechselt. Im
Team von Georg Leykauf ist
Hadzik dort vor allem für kapitalmarktnahe Themen und
Risikomanagement sowie die
Länderbetreuung zuständig.
Bei Triumph war er zuletzt
Deputy Treasurer.
„Wir wollen eine Standalone-Finanzierung“
Björn Waldow, CFO bei Sixt Leasing, spricht mit DerTreasurer über das neue
ABS-Programm der Sixt-Tochter und die finanzielle Loslösung von der Mutter.
Sixt Leasing
News
E
in Jahr nach dem Börsengang
macht Sixt Leasing einen großen
Schritt in Richtung finanzielle Unabhängigkeit von der Muttergesellschaft,
dem Autovermieter Sixt. Die LeasingTochter hat vor wenigen Wochen gemeinsam mit der Commerzbank ein
Asset-Based-Securities-Programm
(ABS-Programm) aufgelegt. Dadurch
flossen dem Unternehmen aus Pullach
in der Nähe von München zunächst
250 Millionen Euro zu.
Über das ABS-Programm, das ein
Gesamtvolumen von 500 Millionen
Euro hat, veräußert Sixt Leasing zukünftige
Finanzleasingforderungen
aus dem Leasing-Vertragsportfolio
sowie die dazugehörigen LeasingFahrzeuge an eine Zweckgesellschaft
in Luxemburg, erklärt Björn Waldow,
CFO und Treasury-Verantwortlicher bei
Sixt Leasing. „Die Zweckgesellschaft
finanziert diese Ankäufe durch die
Ausgabe von ‚Notes‘ an die jeweiligen Finanzierungsgesellschaften der
am Programm beteiligten Banken, die
sich ihrerseits am Commercial-PaperMarkt beziehungsweise über durch
die beteiligten Banken bereitgestellte
Liquiditätslinien finanzieren.“ Das
Björn Waldow ist seit
April 2015 CFO bei
Sixt Leasing. Zuvor war
der 42-Jährige bei der
Muttergesellschaft Sixt
als Managing Director
im Bereich Unternehmensentwicklung
für die Abteilungen
Strategie, M&A,
Vertriebscontrolling
und Konzern-Risikomanagement verantwortlich. Von 2002 bis
2010 arbeitete Waldow
als Principal für die
Unternehmensberatung
Roland Berger.
Gesamtvolumen stellen jeweils hälftig
Commerzbank sowie LBBW zur Verfügung.
209 Millionen Euro des Geldes
aus der ersten Verbriefungstransaktion
nutzt Sixt Leasing, um seine Verbindlichkeiten bei der Muttergesellschaft
zurückzuführen: Sixt Leasing hatte im
Zuge des IPO einen Core Loan über
750 Millionen Euro von der Muttergesellschaft Sixt SE erhalten, wovon
die Sixt Leasing im Juli 2015 bereits
51 Millionen Euro aus Eigenmitteln
getilgt hatte. „Eine meiner wesentlichen Aufgaben als CFO ist es, den
Core Loan bis Mitte/Ende 2018 durch
eine eigene, externe Standalone-Finanzierung abzulösen“, sagt Waldow.
Die noch verbleibenden 490 Millionen
Euro, die Sixt Leasing der Muttergesellschaft schuldet, möchte Waldow
bis Mitte 2018 zurückzahlen. „Die nun
geschlossene Verbriefungstransaktion
war ein Meilenstein bei der geplanten
Gesamtfinanzierung“, sagt Waldow.
Waldow gibt einen kleinen Einblick in seine Verhandlungsstrategie.
Er hat bei der Auswahl der Geldin­
stitute darauf geachtet, eine Wettbewerbssituation herzustellen. „Am
Schluss waren von den mehr als zehn
an der Ausschreibung beteiligten
Banken noch drei Banken im Rennen.
Allen drei Banken haben wir klar kommuniziert, dass es jeweils zwei andere
Geldhäuser gibt, die ihrerseits je 250
Millionen Euro zur Verfügung stellen
würden.“ So konnte der Finanzchef
attraktive Konditionen einloggen.
Die Commerzbank sei am Ende die
schnellste gewesen. Durch die ABSFinanzierung reduziert CFO Waldow
die Zinskosten von Sixt Leasing deutlich. Aus Marktkreisen hat DerTreasurer erfahren, dass sich die Zinskosten
im Vergleich zum Core Loan mehr als
halbiert haben sollen. Waldow wollte
dies nicht kommentieren. Auf die SixtDarlehen zahlt Sixt Leasing 3 Prozent.
Sixt Leasing peilt zunächst ein
Fremdfinanzierungsvolumen von 950
Millionen Euro an. „Neben dem ABSProgramm wollen wir 300 bis 400
Millionen über bilaterale Kreditlinien
abdecken“, sagt Waldow. Diese seien
für Sixt Leasing aktuell attraktiver als
ein Konsortialkredit. „Den restlichen
Betrag wollen wir über den Kapitalmarkt finanzieren, etwa über weitere
Schuldscheine oder eine Anleihe.“
Beim Schuldschein hat Waldow
Anfang Mai dieses Jahres bereits einen Testlauf unternommen und ein
30 Millionen Euro schweres Papier
platziert. „Wir wollten sehen, wie
ein Schuldschein von Sixt Leasing am
Markt ankommt.“ Auch die Dokumentation wollte der Finanzchef für eine
eventuell größere Transaktion in der
Tasche haben. Denn bereits im Herbst
dieses oder im Frühjahr nächsten Jahres könnte Waldow erneut den Kapitalmarkt anzapfen. Schuldschein oder
Anleihe? „Das steht noch nicht fest.“
jae
AKTUELLE STELLENANGEBOTE
Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten.
„„
Hugo Boss: sucht Manager Corporate Treasury (m/w) in
Metzingen
„„
Hotelbeds: sucht Accounts Rceivable & Treasury Supervisor
(m/w) in Hamburg
„„
Raben Trans European Germany: sucht Sachbearbeiter
Finanzen (m/w) in Mannheim
„„
Baywa: sucht Währungsmanager (m/w) in München
„„
Robert Bosch: sucht Senior Expert Treasury (m/w) in
Gerlingen-Schillerhöhe
Personen & Positionen 8
Ausgabe 15 | 11. August 2016
Karriere im Fußball-Treasury
News
Der Hypovereinsbank-Firmenkundenchef Lutz Diederichs
verlässt die Unicredit-Tochter
nach 27 Jahren. Er wolle
„neue Herausforderungen
außerhalb der Bank übernehmen“, teilte die HVB mit. Seit
2013 war er für das Geschäftsfeld Commercial
Banking verantwortlich. Auch
im Global Transaction Banking (GTB) gibt es eine
Veränderung: Künftig setzt
die HVB auf
eine Doppelspitze. Jan
Kupfer
(Foto), derzeit
Leiter der
Unternehmer Bank der HVB
in der Region Nord, wird zum
1. September Global Co-Head
des GTB der Bank. Zusammen
mit Claudio Camozzo soll er
diesen Bereich leiten. Beide
berichten an Michael Diederich, Vorstand für das Corporate und Investment Banking
bei der HVB.
Johannes Möglich geht zu Eintracht Frankfurt
J
HypoVereinsbank
privat
ohannes Möglich ist
senerhalt geschafft ist,
seit Anfang Juni neuer
haben Großprojekte wie
Bereichsleiter Finanzen,
ein Upgrade des ERPIT und Einkauf bei dem
Systems und die EinfühFußballbundesligisten
rung eines BI-Tools für
Eintracht Frankfurt. Das
das Controlling wieder
hat der Manager gehöchste Priorität“, sagt
genüber DerTreasurer
der neue Bereichsleiter.
bestätigt. „Als gebürtiDer
Diplom-Beger Hesse ist es natür- Johannes Möglich
triebswirt Möglich ist
lich eine tolle Sache, bei
dem Sportbereich treu
Eintracht Frankfurt zu arbeiten. Zudem geblieben. Vor seinem Einstieg bei der
bin ich zurück in der Bundesliga und Eintracht war er rund zwei Jahre bei
werde mich mit einem größeren Auf- Fortuna Düsseldorf als Direktor Finangabengebiet beschäftigen als zuvor“, zen & Verwaltung tätig. Seine Karriere
sagt der ehemalige Fußballschieds- hat der gelernte Bankkaufmann beim
richter. Die Stelle war vakant, da der FC Schalke 04 begonnen. „Über die
bisherige Bereichsleiter Oliver Fran- Schalker Fan-Anleihe habe ich 2010
kenbach im vergangenen Herbst als nach dem Studium den Berufseinstieg
CFO in den Vorstand des Bundesliga- geschafft“, erinnert sich Möglich.
Clubs aufgerückt ist. An Frankenbach
Auch danach hat der Finanzer
berichtet Möglich nun direkt.
noch Kapitalmarkterfahrung gesamDerzeit laufen viele Projekte melt: Während seiner Zeit beim FC
wieder an, die aufgrund des lange Schalke 04 hat der Fußballklub mit
unklaren sportlichen Ausgangs der einer Mittelstandsanleihe 2012 sein
vergangenen Saison vorübergehend offizielles Kapitalmarktdebüt an der
gestoppt wurden. „Nachdem der Klas- Börse gefeiert. sap
IMPRESSUM
Verlag
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
Der F.A.Z.-Fachverlag
Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main
E-Mail:[email protected]
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Geschäftsführer:
Dr. André Hülsbömer, Hannes Ludwig
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae),
Antonia Kögler (ako), Sabine Paulus (sap)
Telefon: (069) 75 91-32 52
Telefax: (069) 75 91-32 24
E-Mail:[email protected]
Verantwortlich für Anzeigen:
Jessica Sauer
Telefon: (069) 75 91-32 04
E-Mail:[email protected]
Herausgeber: Bastian Frien
Mitherausgeber:
BNP Paribas, Deutsche Bank, Reval, SEB AG,
treasury executives 53° gmbh
Partner:
ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Horváth & Partner GmbH,
Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG
Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise
zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
© Alle Rechte vorbehalten.
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2016.
Die Inhalte dieser Zeitschrift werden in gedruckter und
­digitaler Form vertrieben und sind aus Datenbanken abrufbar.
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte
ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar, sofern sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Es ist nicht gestattet, die Inhalte
zu vervielfältigen, zu ändern, zu verbreiten, dauerhaft zu speichern oder nachzudrucken. Insbesondere dürfen die Inhalte
nicht zum Aufbau einer Datenbank verwendet oder an Dritte
weitergegeben werden. Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte
können Sie beim F.A.Z.-Archiv unter [email protected]
oder Telefon: (069) 75 91-29 86 erwerben. Nähere Informationen erhalten Sie hier: www.faz-archiv.de/nutzungsrechte.
Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig
recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und
Vollständigkeit des Inhalts von „Der Treasurer“ übernehmen
Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien
oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.
ANZEIGE
ExportManager
Ausgewählte Informationen für Exportverantwortliche
Eine Publikation des F.A.Z.-Fachverlags
Jetzt für den kostenlosen Bezug registrieren: www.exportmanager-online.de
ExportManager
Das Online-Magazin für Exportprofis:
gebündelte Kompetenz zu den Themen
Verkaufen, Vernetzen, Finanzieren, Liefern
Ausgabe 2 | 9. März 2016
www.exportmanager-online.de
Ausgewählte Informationen für Exportverantwortliche
Schwerpunktthema dieser
Ausgabe: Ostasien
3 | ExportManager | Verkaufen
Ausgabe 2 | 9. März 2016
China landet sanft | Nachbarn leiden | Wandel
landet
sanft| dank
bietet Chancen | NeueChina
Möglichkeiten
in Vietnam
Binnennachfrage
Christoph Witte
Direktor Deutschland,
Credimundi, Member of the
Credendo Group
Finanzierung von Iran-Geschäften | Textilimporte
China befindet sich im wirtschaftlichen Übergang; die Ära zweistelliger Wachstumsraten ist vorüber. Die Verschlechterung der
makroökonomischen Indikatoren
dass sich die strukturelle „sanfte Landung“ vertiefen könnte. China verfügt jedoch
finanzieren | Neuer Unionszollkodex
im Mailegt| nahe,
Entüber robuste Fundamentaldaten und eine geringe Auslandsverschuldung, außerdem über umfangreiche Währungsreserven und
eine hohe Sparquote, um widrigennutzen
Bedingungen standzuhalten.
ziehung vermeiden | Präferenzabkommen
[email protected]
Die konjunkturellen Aussichten werden
durch die Risiken einer Korrektur auf dem
Immobilienmarkt, finanzielle Instabilität,
ein umfangreiches Schattenbankensystem sowie eine erhebliche Gesamtverschuldung getrübt. Diese systemischen
Faktoren sind eine schwere Bürde und
dämpfen zwangsläufig das Wachstumspotential (auf unter 6,5%), insbesondere
da die weiterhin bestehende industrielle
Überproduktion und die schwächere Auslandsnachfrage die Deflation verstärken.
Die Vertrauenskrise, die durch den Börsencrash und die überraschende Abwertung des Renminbi (CNY) im Sommer verschärft wurde, zeigt sich in zunehmenden
Kapitalabflüssen, starkem Abwertungsdruck auf den Renminbi und einer untergrabenen Glaubwürdigkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).
Wir schätzen sowohl das kurzfristige als
auch das mittel- bis langfristige politische
Risiko weiterhin als gering ein, in Kategorie 1 bzw. 2 auf einer Skala von 1 bis 7. Die
innenpolitische Stabilität unter der Herr-
© Senohrabek/iStock/Thinkstock/Getty Images
Warnsignale dämpfen Ausblick
Dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas folgt ein leichter Sinkflug – die Politik steuert wirksam dagegen.
schaft der KPCh ist ein risikominimierender Faktor, während Chinas nationalistische Außenpolitik wiederholt zu Spannungen um die umstrittenen Inseln im
Südchinesischen Meer führt. Trotz des
Widerstands vieler einflussreicher Interessenvertreter ist ein starker Präsident Xi
Jinping zur Durchführung von Reformen
entschlossen, besonders der anhalten-
den, großen Antikorruptionskampagne,
um die Legitimität der KPCh zu erhalten.
Obwohl die wirtschaftliche Liberalisierung und der Privatsektor weiter gefördert werden sollen, dürfte der Staat in
wichtigen und strategischen Wirtschaftsbereichen weiterhin eine dominierende
Rolle spielen. Das unsichere Rechtssystem
und die geringe wirtschaftliche Dynamik
beeinträchtigen das Geschäftsumfeld,
was der wesentliche Faktor für das hohe
wirtschaftliche Risiko Chinas ist (Kategorie C auf einer Skala von A bis C). Zahlungsrückstände und -ausfälle haben
zugenommen und werden weiter steigen,
insbesondere in Sektoren mit Überproduktion (z.B. Immobilienmarkt, Bergbau,
Stahl), da die untragbare implizite Staatsgarantie nicht von Dauer sein dürfte.
Konjunktur braucht Stützung
Seit 2012 befindet sich die chinesische
Volkswirtschaft nach Jahrzehnten mit
zweistelligen Wachstumsraten in einem
Umbau. Im kommenden Jahrzehnt werden sich der private Verbrauch und
Dienstleistungen – die bereits den größten Anteil am BIP erwirtschaften – zu den
wichtigsten Wachstumstreibern entwickeln, während die Investitionen langsam
ihren untragbar hohen Anteil von über
45% des BIP verringern werden. Bis zum
Ausgleich ist es noch ein langer Weg. Der
Rückgang des Wirtschaftswachstums
erregt daher zunehmend Besorgnis, nicht
➤ Fachbeiträge, Daten, Umfragen,
weitere Informationsangebote
➤ 10 Ausgaben pro Jahr
➤ kostenlos
➤ praxisrelevant
➤
Melden Sie sich an, und nutzen Sie das Know-how
führender Dienstleister!
Als ergänzendes
Printmedium erscheint
jährlich im Herbst
das Jahrbuch
Außenwirtschaft.
Die strategischen Partner des ExportManagers:
Kontakt: FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH – Der F.A.Z.-Fachverlag, Karin Gangl, Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main,
Telefon: +49 69 75 91-22 17, E-Mail: [email protected], Internet: www.exportmanager-online.de
ExportManager_190x130_Anzeige.indd 1
04.07.2016 16:54:21