Frauenfilm-Veranstaltung Arbeitshilfe des KDFB

Frauenfilm-Veranstaltung
Arbeitshilfe des KDFB
Diözesanverbandes Augsburg e.V.
Eine Bereicherung für das Zweigvereinsprogramm / Bezirksprogramm
Immer mehr KDFB Zweigvereine und Bezirke nutzen das
Medium Film und integrieren es in ihr Programm.
Dadurch schaffen sie einen Rahmen für Begegnung und Unterhaltung. Gleichzeitig bekommen die Besucherinnen durch
die Filme Aspekte zu aktuellen gesellschaftlichen, frauenpolitischen und/oder interreligiösen Themen aufgezeigt. Diese
Arbeitshilfe gibt Tipps und Anregungen für die Planung und
Umsetzung einer Frauenfilm-Veranstaltung des KDFB.
Alles zu seiner Zeit
Wahrnehmung in der Öffentlichkeit
Filme können zu allen Tageszeiten gezeigt werden,
z. B. als „Filmfrühstück“, „Film-Matinee“, „Filmabend“,
„Filmnacht“, … – der Lebenssituation bzw. dem Alter
der Besucherinnen entsprechend.
Indem zu der Veranstaltung öffentlich eingeladen wird, kommen
auch Nichtmitglieder und lernen den Frauenbund kennen. Der
KDFB wird wahrgenommen im kommunalen Alltag.
Eine Vorankündigung und/oder ein Nachbericht in der Presse
machen den KDFB in seiner Themenvielfalt sichtbar.
© Tim Reckmann / pixelio.de
Ziele für eine Frauenfilm-Veranstaltung des KDFB
Kriterien für die Auswahl der Filme
 Bildung über Bilder
 Raum für Frauenfilme
 geschützter Rahmen für ausgewählte
frauenspezifische Themen
 Austausch
 gemeinsames Erleben
 Mitgliedergewinnung
 Kontinuität (bei Frauenfilm-Reihe)
Es ist ratsam, den Film vorher anzuschauen!
Für eine Frauenfilm-Veranstaltung des KDFB
sollten folgende Kriterien Berücksichtigung finden:
 von Frauen ausgewählt
 möglichst jung (Erscheinungsdatum)
 aus der Lebenswirklichkeit von Frauen
 sozialkritisch
 Focus nicht auf Frau in der Hauptrolle, sondern auf
frauenspezifischer Themenstellung
(vgl. Konzept des Frauenfilmabends des
KDFB Diözesanverbandes Eichstätt)
Bei der Filmauswahl können das Kirchenjahr in den Blick
genommen, die Gedenk- und Aktionstage genutzt und/oder
Filmtipps aus der Verbandszeitschrift „KDFB Engagiert – Die
Christliche Frau“ berücksichtigt werden.
© www.clearlens-images.de / pixelio.de
Film und Gespräch
Die Kombination von Film und Gespräch gilt vielerorts als Besonderheit und kann als „Alleinstellungsmerkmal“ bezeichnet
werden.
In der Regel ist der Film ein „Öffner“ für Gespräche. Die Besucherinnen haben oft den Wunsch, sich auszutauschen und zu
diskutieren:
 über die eigenen Empfindungen und Gedanken,
die der Film hervorruft
 über die Werte, die im Film eine Rolle spielen
 über gesellschaftliche Fragestellungen
Je nach Gruppengröße findet ein solches Gespräch in Kleingruppen oder im Plenum statt.
Mehrere Phasen der Arbeit mit einem Film sind zu unterscheiden:
1. Die Teilnehmenden tauschen sich in der ersten Gesprächsphase über den Film aus, benennen für sie wichtige Szenen,
Figuren, Erkenntnisse oder offenen Fragen.
2. In einer zweiten Phase werden inhaltliche Themen herausgefiltert und angesprochen.
3. In einer weiteren Phase können entweder die filmischen Mittel
besprochen werden (Text, Musik, Kameraführung, Schnitte,…)
oder die Teilnehmenden diskutieren nun losgelöst vom Film die
Bedeutung der aufgezeigten Themen in anderen Situationen,
in ihrem Leben…
(vgl. Filmhefte der Bundeszentrale für politische Bildung:
Die Filmhefte sind filmpädagogisches, themenorientiertes
Begleitmaterial zu ausgewählten nationalen und internationalen
Kinofilmen. Auf 16 bis 24 Seiten werden Inhalt, Figuren, Thema
und Ästhetik des Films analysiert. Darüber hinaus gibt es ein
detailliertes Sequenzprotokoll, Fragen, Materialien und Literaturhinweise. Alle aktuellen und vergriffenen Hefte sind im PDFFormat zum Herunterladen verfügbar
http://www.bpb.de/shop/lernen/filmhefte)
Eingeladene ExpertInnen können über die jeweiligen Themen
referieren, informieren und Fragen beantworten.
Mit RegisseurInnen, SchauspielerInnen oder KünstlerInnen
werden besondere Akzente gesetzt.
Urheber- und Aufführungsrechte: alles „in trockenen Tüchern“
Wenn der Film vor Ort, z.B. im Pfarrheim oder an der Kirchenwand gezeigt wird, ist es eine öffentliche Veranstaltung und
der Zweigverein oder Bezirk muss als Veranstalter die Urheberund Aufführungsrechte bei der GEMA und dem BildtonträgerHersteller abklären.
Es bietet sich an, DVDs von der AV Medienzentrale auszuleihen
und sich dort über die Urheber- und Aufführungsrechte
beraten zu lassen. Der Medienkatalog der AV-Medienzentrale
© Rainer Sturm / pixelio.de
gibt einen Überblick über den gesamten Medienbestand
(www.avmedienkatalog.de). Die „Medien-Navigatorinnen“
der AV Medienzentrale Augsburg beraten gerne per E-Mail,
persönlich oder telefonisch (Telefon: 0821 / 3166 – 2252).
Tipp: Wenn die Veranstaltung in Kooperation mit einem Kinobetreiber stattfindet, kümmert sich dieser um die Urheber- und
Aufführungsrechte.
Achtung: Privat gekaufte oder von der Bücherei ausgeliehene DVDs sind ausschließlich und ohne Ausnahme für den
privaten Heimgebrauch lizenziert. Sofern nicht vom Urheberrechtsinhaber ausdrücklich anders lizenziert, bleiben
alle anderen Rechte vorbehalten. Der Gebrauch an anderen
Orten ist untersagt. Jede Zuwiderhandlung bildet die Grundlage für zivilrechtliche Maßnahmen, die eine strafrechtliche
Verfolgung nach sich ziehen können.
Kooperation mit Kinobetreiber vor Ort
Der KDFB
Bei einer Kooperation zeigt ein Kino durch KDFB-Mitglieder
ausgewählte Filme. Im Vorfeld müssen folgende Aspekte besprochen und geklärt werden:
 sucht frauenspezifische Filme aus
 erstellt, druckt und verteilt Flyer
 übernimmt Pressearbeit (Terminbekanntgabe,
Berichterstattung)
 erreicht (neue) Zielgruppe
 erhält neue / andere Außenwirkung
Der Kinobetreiber
 stellt Kinosaal zur Verfügung
 klärt Filmrechte ab und übernimmt die Gebühren
 übernimmt finanzielles Risiko
 bekommt die Einnahmen
 gewährt KDFB Mitgliedern eine Ermäßigung
 bringt eigene Meinungen / Erfahrungen ein
 hat Kontakte zu RegisseurInnen und SchauspielerInnen
(für Begleitprogramm)
 (stellt Raum für Begleitprogramm zur Verfügung)
 trifft Absprachen mit seinen anderen Kooperationspartnern
 veröffentlicht die Veranstaltung im Kino-Programm
 erreicht anderes / neues Publikum
Abrechnung der Veranstaltung
Vorbereitung – Durchführung – Nachbereitung
Es können Kosten für Gebühren, Raummiete, Kopien, Porto,
Bewirtung und Honorare (bei Begleitprogramm) entstehen.
Bei Filmvorführungen im Kino entfallen die Gebühren für die
Filmrechte und die Raummiete.
Eine Frauenfilmveranstaltung ist mit Arbeit verbunden. Die
Aufgaben müssen verteilt, die Zuständigkeiten festgelegt werden.
Damit alles gut gelingt, ist es wichtig, dass alle Beteiligten auf
dem gleichen Wissensstand sind. Ein Planungsraster kann
dabei helfen. Dieses kann beim KDFB Diözesanverband Augsburg angefordert werden.
Nach dem Leitfaden zur Landesstatistik für die Katholische
Erwachsenenbildung in Bayern, d) Filmveranstaltungen, ist
die Förderfähigkeit gegeben, wenn:
 eine angemessene Einführung bzw. pädagogische
Nachbearbeitung stattfinden
 die Vorführung eines Films der Auseinandersetzung mit
einer bestimmten Thematik dient
 die Vorführung eines Films zur Durchführung einer eigenen
Lehrveranstaltung pädagogisch notwendig erscheint
 Bei der statistischen Auswertung werden alle
Besucherinnen berücksichtigt.
© M. Großmann / pixelio.de
Beispiele aus der Praxis
KDFB Frauenfilmreihe Augsburg
Frauenfilmabend Neuburg
Die Frauen-Filmreihe ist eine Veranstaltung des KDFB Stadtverbandes (KDFB Bezirk Augsburg) in Zusammenarbeit mit dem
Kinodreieck Augsburg.
Es werden Filme zu aktuellen gesellschaftlichen, frauenpolitischen und/oder interreligiösen Themen geboten. „Ganz besonders freuen wir uns bei dieser Frauenfilmreihe immer wieder
besondere Akzente setzen dürfen, indem wir RegisseurInnen,
SchauspielerInnen oder ExpertInnen zu den jeweiligen Themen
als Gäste begrüßen werden.“ Im Anschluss können die Besucherinnen den Abend im Kaffeehaus im Thalia ausklingen lassen.
www.lechflimmern.de
(Rubrik: Programmreihen / KDFB Frauenfilmreihe)
In Zusammenarbeit mit dem KDFB Neuburg wurde bereits über
100 mal zu diesem Event eingeladen. Immer am letzten Dienstag
im Monat werden die Besucherinnen mit einem Glas Prosecco
zum Frauenfilmabend begrüßt.
www.kino-neuburg.de (Rubrik: Frauenfilmabend)
Filme von Frauen für Frauen: Der etwas andere
Kinoabend (Frauenfilmabend in Eichstätt)
Der KDFB Diözesanverband Eichstätt bietet in Kooperation mit
dem Filmstudio im Alten Stadttheater in Eichstätt einmal monatlich einen ausgewählten Film für Frauen. Alle Kinobesucherinnen
werden mit einem Glas Sekt begrüßt und erhalten eine kurze
Einführung zum Film. Ein Frauen-Film-Team stellt ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm zusammen, das sowohl ernste
und kritische Themen als auch Dokumentationen, Komödien oder
Liebesfilme berücksichtigt: Filme von, mit und für starke Frauen!
www.kino-eichstaett.de (Rubrik: Frauenfilmabend)
Impressum: Katholischer Deutscher Frauenbund Diözesanverband Augsburg e.V., Kitzenmarkt 20/22, 86150 Augsburg, Tel. 0821 / 3166 3441, Fax 0821 / 3166 3449,
[email protected], www.frauenbund-augsburg.de, Redaktion: Margit Uhr, Grafik: Julia Bauer, Druck: Senser Druck, Titelbild: © Tony Hegewald / pixelio.de