Q Pfarrverband M St. Quirin Pfarrbrief St. Michael 2. Jahrgang Juli 2016 Alois Brem Marienglocke Kleinkinderkirche Terminkalender Umfrage Gemeindeleben Gremien Im gemeinsamen Weg liegt der Segen Ausgabe 2/2016 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Inhalt Editorial03 Da ist der Mensch04 Im gemeinsamen Weg liegt der Segen 06 Im himmlischen Jerusalem08 Den Glauben bewahren und ihm Zukunft geben 10 30 Jahre Kleinkinderkirche St. Quirin 13 Umfrage – Urlaub - Zeit für Gott? 15 500 Jahre Marienglocke17 Zum Beispiel XY – Ursula und Norbert Schenkel 20 Die Lästigen geduldig ertragen22 Christliche Zeichen in Aubing und Lochhausen 24 Heilige – Edith Stein26 Unsere gemeinsame Arbeit soll gute Frucht bringen 29 Wir haben uns kennengelernt31 Vermischtes33 Veranstaltungen und Termine37 Gemeindeleben – Höhepunkte der letzten Zeit 40 Der Kleine Quirin – Der Engel des Herrn 44 2 Impressum Redaktion: Dr. Klaus Bichlmayer (kb), Max Geierhos (mg), Klaus Götz (kg), Regina Jooß (rj), Beate Kleiner (bk), Edith Matyschik (em), P. Abraham Nedumthakidy (an), Dr. Heidemarie Seitz (hs), Dr. Josef Weiß-Cemus (jw) Herausgeber: Pfarrverbandsrat St. Quirin-St. Michael, Ubostraße 5, 81245 München V. i. S. d. P.: Dr. Klaus Bichlmayer, Walter-Schnackenberg-Weg 11, 81245 München, Tel. 863 47 47 Druck: Geiselberger Altötting; Auflage: 5600 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 19. September 2016 Der Pfarrbrief erscheint auch im Internet: www.quirin-aubing.de | www.michael-lochhausen.de Seelsorgeteam für St. Quirin und St. Michael P. Abraham Nedumthakidy, Pfarradministrator P. Bright Jacob, Kaplan Gerhard Liebl, Gemeindereferent Tel. 89 13 66 910 Tel. 89 13 66 940 Tel. 89 13 66 950 Pfarrbüro St. Quirin Pfarrbüro St. Michael Tel. 89 13 66 910 Tel. 89 13 63 0 Editorial Liebe Leserinnen und Leser! er Sommer steht vor der Tür. Für viele von uns ist das die schönste Zeit des Jahres, mit Ausflügen in die Natur, Urlaubsreisen in ferne Länder oder erholsamen Stunden auf dem Balkon. Aber ganz egal, wo und wie wir diese nächsten Wochen verbringen werden, es gibt sicherlich vieles, was wir in dieser Zeit nicht missen möchten: eine Kugel süßes Vanilleeis, den Kiesstrand am Badesee, den spannenden Kriminalroman mit der klugen Detektivin, die planschenden Kinder mit ihrem lauten Lachen, das kühle Bier oder den fruchtigen Cocktail … All das und noch viel mehr begleitet uns durch diese Sommertage und in unseren wohlverdienten Urlaub. Doch welchen Platz hat jetzt Gott in unserem Leben? Nehmen wir ihn mit auf unsere Reisen oder bei unseren Ausflügen? Oder beschäftigt er unsere Gedanken, wenn wir mit dem Lieblingseis oder einem kalten Getränk auf dem Balkon sitzen? Diese Frage haben wir an einige Menschen aus unseren Gemeinden weitergegeben. Und wir haben sehr vielfältige Antworten darauf bekommen! Vielleicht wollen ja auch Sie persönlich sich die Frage stellen, ob – und wenn ja, wo – Gott Ihnen im Urlaub begegnet? Und vielleicht können Sie aus den von uns abgedruckten Antworten anderer Anregungen für Ihren eigenen Umgang mit Gott in der nächsten Zeit ableiten? Denkanstöße für die nächsten Wochen bieten Ihnen neben der Umfrage sicher auch die anderen Artikel in diesem Pfarrbrief. So wollen wir uns zum Beispiel zum ersten Mal biblischen Familien widmen. Ernst Obermayer beschäftigt sich dafür mit der Geschichte von Abraham und Sarah. Ein ganz anderer wert- voller Impuls für uns könnte auch ein Satz wie dieser sein: „Mit dir selbst hab Geduld – Gott hat sie auch.“ Er stammt von einer großen Heiligen: Edith Stein. Das Leben der Philosophin, Frauenrechtlerin und Karmeliterin, die 1942 im KZ Ausschwitz-Birkenau ermordet wurde, bringt uns Klaus Götz näher. Außerdem beschäftigen wir uns wieder mit einem Werk der Barmherzigkeit, erfahren im Kleinen Quirin, was es mit dem Angelusläuten auf sich hat, lernen das Ehepaar Schenkel aus Puchheim kennen, und die Vorsitzenden des Pfarrverbandsrates und der Pfarrgemeinderäte ziehen eine Zwischenbilanz ihrer Arbeit. Wir erinnern uns in zwei Beiträgen an den verstorbenen Pfarrer Alois Brem. Und natürlich gibt es wieder eine Menge Nachrichten und Bilder aus unseren Gemeinden. Einen schönen Sommer (mit Gott im Urlaubsgepäck) wünscht Ihre Pfarrbriefredaktion St. Quirin • St. Michael • 2/2016 D 3 Impulsseite Da ist der Mensch St. Quirin • St. Michael • 2/2016 V 4 ergangene Woche bekam ich einen Anruf, bei dem mich ein Mann mittleren Alters bat, seine Schulden in einer Kneipe zu bezahlen. Im Laufe des Gesprächs erfuhr ich dann, dass er mehrere Flaschen Bier getrunken hatte, aber kein Geld hatte, um es zu bezahlen. Deshalb musste er sein Handy als Pfand dortlassen. Nun wollte er unbedingt sein Handy wieder zurückhaben. Im ersten Moment reagierte ich ziemlich sauer, dass ich als Pfarrer seinen Alkoholkonsum finanzieren sollte. Da er nicht aufhörte, mich zu bitten, ihm doch zu helfen, bot ich ihm an, in die Kneipe zu gehen, um die Angelegenheit zu klären. Bevor ich jedoch dafür Zeit hatte, kam der Mann persönlich zu mir ins Pfarrhaus. Zuerst schimpfte ich noch einmal kräftig mit ihm wegen seines Alkoholkonsums und verlangte seinen Ausweis. Als ich den Ausweis ansah, stellte ich mit Schrecken fest, dass der Mann schwerbehindert war. Das war mir zunächst einmal gar nicht aufgefallen. Ich dachte, das kommt vom Alkohol. Ich fragte ihn dann, warum er denn bei seinem Gesundheitszustand so viel Alkohol trinke. Er gab mir zur Antwort, dass er es eigentlich nicht dürfe, aber seine Schwester liege mit Leukämie im Krankenhaus und sie sei die einzige, die sich um ihn immer gekümmert habe. Und in dieser Situation, dachte er, sei der Kneipenbesuch für ihn die einzige Rettung. Ich gab ihm daraufhin das Geld, damit er seine Schulden bezahlen konnte und sein Handy zurückbekam. Hoch und heilig versprach er mir, das Geld wieder zurückzugeben. Aber das spielte für mich jetzt keine Rolle mehr. Hinter dem vermeintlichen Alkoholiker sah ich jetzt den Menschen, der in Not war. „Seht, da ist der Mensch!“ war das Leitwort des 100. Deutschen Katholikentages in Leipzig. Dieses Leitwort ist mir im Rückblick auf meine Begegnung dann in den Sinn gekommen und ich begann, mich damit ein wenig zu beschäftigen. „Seht, da ist der Mensch!“ macht deutlich, worauf es wirklich ankommt. Es kommt nicht auf unsere äußeren Erfolge an, auf Macht und Ansehen, sondern entscheidend ist, wie Papst Franziskus es in seiner Botschaft zum Katholikentag ausdrückte, „die Fähigkeit, stehen zu bleiben, hinzuschauen, aufmerksam zu sein gegenüber dem Mitmenschen und ihm zu geben, was ihm wirklich fehlt.“ Dabei ist es allerdings meist nicht mit Geld für ein paar Flaschen Bier getan, wie es hier der Fall war. Der Papst sagte in seiner Botschaft weiter: „Jeder Mensch sehnt sich nach Gemeinschaft und nach Frieden. Er braucht ein friedliches Zusammenleben. Aber das kann nur wachsen, wenn wir auch für den inneren Frieden in unserem Herzen sorgen. Viele Menschen leben in „Seht, da ist der Mensch!“ Liebe Gemeinde, in den kommenden Wochen werden viele von uns unterwegs sein und das hoffentlich ohne Hektik und Stress. Wir werden dabei Menschen begegnen in ganz verschiedenen Lebenssituationen. Vielleicht gelingt es uns, unseren inneren Frieden zu finden und dann hin und wieder stehen zu bleiben und etwas genauer hinzuschauen, wer uns da begegnet. Und wenn wir auch nicht immer gleich helfen können, einen guten Gedanken oder ein kurzes Gebet können wir allemal schenken. In diesem Sinne wünsche ich allen eine segensreiche Ferien- und Urlaubszeit. Pater Abraham Nedumthakidy, Pfarrer St. Quirin • St. Michael • 2/2016 einer ständigen Hast. Deshalb neigen sie dazu, alles um sich herum zu überfahren. Das wirkt sich auch auf die Art und Weise aus, wie sie die Umwelt behandeln. Es geht darum, sich mehr Zeit zu nehmen, um den ruhigen Einklang mit der Welt und der Schöpfung wiederzugewinnen, aber auch mit dem Schöpfer. Suchen wir in der Betrachtung und im Gebet, immer mehr Vertrautheit mit Gott zu erlangen. Ganz allmählich werden wir dann entdecken, dass Er unser Wohl will. Er will uns glücklich sehen, voller Freude und Gelassenheit. Die Vertrautheit mit Gott regt auch unsere Barmherzigkeit an. Wie der Vater liebt, so lieben auch seine Kinder.“ In diesen wenigen, aber deutlichen Sätzen liegt ein großes Aufgabengebiet für uns als Kirche und Gemeinde, aber auch ganz konkret für jeden einzelnen von uns. Wir alle tragen eine Mitverantwortung, dass hinter der ersten Fassade, die wir tagtäglich bei Menschen erleben, der wahre, von Gott geliebte Mensch mit seinen Nöten gesehen wird. „In unserer Gesellschaft erleben wir so oft den geschundenen Menschen. Wir sehen, wie andere über den Wert seines Lebens befinden und ihn in Alter und Krankheit zum schnellen Sterben drängen. Wir sehen, wie Menschen bloßgestellt, hin und her gestoßen und ihrer Würde beraubt werden, weil sie keine Arbeit haben oder weil sie Flüchtlinge sind. Wir sehen hier den leidenden und gemarterten Jesus, der den Blick auf das ganze Ausmaß von Gemeinheit und Brutalität lenkt, das Menschen in dieser Welt erleiden und einander zufügen.“ So endete die Rede von Papst Franziskus, bevor er seine Wünsche und seinen Segen an die Gläubigen in Deutschland aussprach. 5 Thema Im gemeinsamen Weg liegt der Segen Biblische Familiengeschichten – Abraham und Sarah D St. Quirin • St. Michael • 2/2016 as Familienschreiben von Papst Franziskus „Amoris laetitia“ (Die Freude der Liebe) hat den Anstoß gegeben, einen Blick zu werfen auf Familiengeschichten in der Bibel. In welcher Weise werden dort Ehe und Familie gelebt und gestaltet? 6 Ehe und Familie sind in der Bibel ein Gebot Gottes und ein Segen. „Seid fruchtbar und mehret euch“, sagt Gott zu Adam und Eva. Ehelosigkeit ist keine Option. Aber die Form, wie Ehe und Familie gelebt und gestaltet werden, ist abhängig von Zeit und Umständen. Hängt das Überleben des Stammes von der Zahl der Nachkommen ab, sind mehrere Frauen überlebensnotwendig. Die Rollen von Mann und Frau sind durch die gesellschaftlichen und kulturellen Standards vorgegeben. Ist es der Mann, der im Außenbereich das Sagen hat, bedeutet das nicht, dass die Frau keinen wesentlichen Einfluss hat, sowohl auf den Innenbereich der Familie, wie auch auf das Wirken des Mannes selbst. Das bedeutet, es gibt in der Bibel nicht ein oder das Idealbild von Ehe und Familie. Im Gegenteil, erzählt werden vorzugsweise Familiengeschichten, in denen nicht alles nach Plan läuft, in denen menschliche Extravaganzen oder schicksalhafte Vorgänge ein „normales Familienleben“ unmöglich zu machen scheinen, z. B. Unfruchtbarkeit, Eifersucht, Konkurrenz unter Brüdern, Streit um das Erstgeburtsrecht und, und, und. Gerade in solchen problembehafteten, gegen den Strich laufenden Geschichten zeigen sich die überraschenden Wendungen und Wege in die Zukunft, die als Führung des begleitenden Gottes JHWH verstanden und geglaubt werden. Zum Beispiel finden sich im Stammbaum Jesu nach dem Matthäusevangelium einige Frauen, – quasi Großmütter Jesu, deren Herkunft oder Lebenswandel ungewöhnlich (z. B. die Moabiterin Ruth) oder fragwürdig ist (z. B. die Dirne Rahab). In der geplanten Reihe verschiedener biblischer Familiengeschichten soll hier nicht bei Adam und Eva angefangen werden, sondern bei Abraham, dem „Urvater unseres Glaubens“, und seiner Frau Sarah, nachzulesen im 1. Buch der Bibel, dem Buch Genesis, ab dem 12. Kapitel. Zwei entscheidende Umstände werden gleich zu Anfang erzählt: Sarai (später Sarah) ist unfruchtbar, hat noch keine Kinder geboren, und Abram (ebenso erst später Abraham) fühlt sich von seinem Gott JHWH gerufen, wegzuziehen aus seinem Land, von seiner Verwandtschaft und aus seinem Vaterhaus, in ein Land, das ihm erst noch gezeigt werden wird. Was bedeuten diese Umstände für eine junge Familie in dieser Zeit? Seinen Stamm zu verlassen, bedeutet, sich auszusetzen der Fremde, der Unsicherheit und der Schutzlosigkeit. Sarah geht offensichtlich ohne weiteres mit, wehrt sich nicht, wird aber das erste Opfer. Eine Hungersnot zwingt den Stamm nach Ägypten. Dort aber bemächtigt sich der Pharao der schönen Nomadin und lässt sie in seinen Palast bringen als eine weitere unter seinen Nebenfrauen. Überraschenderweise lässt er sie zurückbringen, weil er entweder seine Lust an ihr verloren hat oder eine verheiratete Frau, die schon einem anderen Mann angehört hat, nicht haben will. als ihr von einer großen Zukunft träumender Mann. „Ist beim Herrn etwas unmöglich?“ – ist die unumstößliche Glaubenszusage der drei Herren oder Engel. In Anspielung auf ihr ungläubiges Lachen wird ihr Sohn dann Isaak genannt, denn „Gott ließ mich lachen, jeder, der davon hört, wird mit mir lachen“, nunmehr ein glückliches, überglückliches Lachen. Diese Freude wird auf eine überharte Probe gestellt: Abraham bekommt den Befehl, seinen Sohn, „deinen einzigen, den du liebst,“ im Land Morija auf einem Berg als Brandopfer darzubringen. Selbst der Erzähler (Gen 22) scheint starr vor Schreck zu sein, so knapp und emotionslos wird erzählt, wie Abraham sich mit seinem Sohn auf den Weg macht, den Berg besteigt, auf dessen Frage, wo denn das Opfer sei, nur antwortet: „Gott wird sich das Opferlamm suchen, mein Sohn“, und ihn schließlich auf den Altar bindet. Der Engel des Herrn aber hindert ihn, zuzustoßen. Statt des Kindes soll er einen Widder schlachten. Gott will keine Menschenopfer, er will aber das absolute Vertrauen in ihn als einen Gott des Lebens. In der talmudischen Tradition überlebt Sarah diesen Schock nicht. Bevor Abraham und Isaak wieder zurück sind, stirbt sie. Ihr Grab bei den Eichen von Mamre ist der erste „Grundbesitz“ Abrahams im Land, das ihm Gott gezeigt hat, und gilt Juden, Christen und Muslimen als heilig. Nach dem Tod Sarahs nimmt sich Abraham noch eine andere Frau, mit Namen Ketura, und hat von ihr sechs weitere Söhne. (Töchter sicher auch, die werden aber nur in Ausnahmefällen genannt). Die schickt er dann – politisch wohlüberlegt – reich beschenkt weg nach Osten, weg von seinem Sohn Isaak, damit sie sich nicht gegenseitig in die Quere kommen. St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Man denkt an Flüchtlingsschicksale, bei denen Familien auseinandergerissen werden und – vielleicht – zufällig wieder zusammenfinden. Die andere Schwierigkeit, die Kinderlosigkeit, bedroht das Fortleben des Stammes. Es ist Sarah selbst, die ihrem Mann ihre Magd anbietet. Ein so gezeugtes und „auf den Knien Sa rahs“ geborenes Kind würde als legitimes Kind und Erbe Abrahams gelten. Die Magd Hagar, eine Ägypterin, wird schwanger; übermütig beginnt sie, auf Sarah, ihre Herrin, herabzuschauen. Sarah ist verletzt, beklagt sich bei ihrem Mann. Dieser scheut ein klares Wort, überlässt seiner Frau die Entscheidung. Sie beginnt nun ihrerseits, ihre Magd zu drangsalieren, bis diese davonläuft. Der «Engel des Herrn» , damit ist Gott selbst gemeint, findet sie an einer Quelle in der Wüste, überredet sie zurückzugehen und die eifersüchtige Herrin zu ertragen, denn: Ihr Kind, ein Sohn, wird zahlreiche Nachkommen haben, zwölf Fürsten wird er zeugen, zu einem großen Volk werden. Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel, sein Name: Ismael = Gott hört. Denn Gott hat sie gehört in ihrem Leid. So wird Ismael geboren, der Erstgeborene Abrahams, durch die Beschneidung in den Bund mit Gott aufgenommen wie sein Vater. Trotz dieses Erstgeburtsrechts, aber wegen der bleibenden Spannungen zwischen Hagar und Sarah verstößt ihn Abraham zusammen mit seiner Mutter, des Familienfriedens wegen. Die Verheißung an Ismael aber bleibt von Gott her bestehen: Er wird der Stammvater der Araber und damit der Muslime. Vorher aber bekommt Sarah dann doch noch einen Sohn, in hohem Alter, was sie selbst nicht mehr für möglich gehalten hatte. Die drei Männer, oder sind es Engel, die Abraham persönlich an seinem Zelt bewirtet (ein schönes Zeichen von Gastfreundschaft), kündigen ihr die Geburt eines Sohnes an. Sie, die hinter dem Zelteingang gelauscht hat, kann darüber nur lachen, weil sie realistischer denkt Eine glückliche Ehe? Nach unseren Maßstäben von „Glück“ sicher nicht. Aber eine Ehe, 7 Abschied in der sich beide dem Überraschenden geöffnet und beide sich den daraus entstehenden dramatischen Umständen gestellt haben; eine Ehe, in der beide durch alle menschlichen und übermenschlichen Anforderungen hindurchgegangen und dadurch zum Segen geworden sind für andere. Ihr unverbrüchliches Vertrauen in einen Gott, der herausruft und zum Aufbruch drängt, der gleichzeitig mitgeht, in die Fremde, in die Ungewissheit, in das Dunkel, ihr Vertrauen in einen Gott, der Vertrauen schenkt und treu ist, zu dem wir „Amen“ sagen dürfen als letzte Bejahung unseres Lebens und unserer Geschichte, dieses Grundvertrauen ist zum Segen geworden, den sich alle Menschen von Abraham – und Sarah – holen dürfen. „Ein Segen sollst du sein ... alle Geschlechter der Erde sollen durch dich Segen erlangen“ (Gen 12,3), das kann nur zu beiden gesagt worden sein. Nicht in ihrem gemeinsamen „Glück“, sondern in ihrem gemeinsamen Weg liegt der Segen für uns alle. Ernst Obermayer Im himmlischen Jerusalem St. Quirin • St. Michael • 2/2016 S 8 chon in den achtziger Jahren war die „Ars moriendi“, die Kunst des Sterbens, ein wichtiges Thema in der Verkündigung des damaligen Pfarrers von St. Quirin, Alois Brem. Sich rechtzeitig auf den Übergang in eine andere Welt vorzubereiten, die er gerne und immer wieder mit dem Bild des himmlischen Jerusalems begreifbar zu machen versuchte, gehörte ganz selbstverständlich zu seinem Leben, daraus speiste sich bestimmt auch seine Lebensfreude. Voll Dankbarkeit über sein ihm geschenktes langes Leben in geistiger Frische vergaß er in seinen Tagebüchern nicht, bis zuletzt auf das nahende Ende des irdischen Lebens hinzuweisen. An seinem 86. Geburtstag war es nun soweit: Alois Brem trat seine letzte Reise in eben dieses himmlische Jerusalem an, eben noch beglückwünscht von Freunden und Betreuern. Die Nachricht von seinem Tod löste angesichts der vielen zu treffenden Vorbereitungen für das Begräbnis in St. Quirin hektische Betriebsamkeit aus, um in einer an- gemessenen Feier von ihm Abschied nehmen zu können. Nach seinem Wunsch sollte es ein Auferstehungsgottesdienst sein, bei dem sein langjähriger Mitarbeiter Peter Jaumann die Predigt halten sollte. Voll wie ganz selten war die Pfarrkirche dann am Samstag, 19. März 2016, der vorfrühlingshafte Himmel hatte sein Festgewand angezogen, so dass es eine Feier des Abschieds von einem lieben Freund und Weggefährten wurde, die ihm sicher gefallen hätte: Mozartmesse, die Fahnenabordnungen der Vereine, viele ehemalige Kollegen, eine tiefgehende Predigt, vier ehemalige Ministranten als Sargträger und eine letzte Ruhestätte im Priestergrab von St. Quirin. Wehmut und gleichzeitige Freude über einen, der den uns allen noch bevorstehenden Weg ins himmlische Jerusalem schon gegangen war, lagen über der ganzen Feier. Sein Beispiel, den Glauben an den auferstandenen Herrn heute zu leben, möge uns noch lange im Gedächtnis bleiben. kb St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Die Aufnahme links oben zeigt Pfarrer Brem beim Gottesdienst in St. Qurin im Juli 2014, den er im Gedenken an seine Installation in Aubing im Jahr 1964 feierte. Alle anderen Bilder wurden beim Auferstehungsgottesdienst und beim Begräbnis am 19. März 2016 aufgenommen. Aufnahmen: kb 9 Erinnerung Den Glauben bewahren und ihm Zukunft geben Die Predigten von Alois Brem A St. Quirin • St. Michael • 2/2016 m 15. März ist der langjährige Gemeindepfarrer (1964-2001) von St. Quirin, Pfarrer Alois Brem, nach kurzer Krankheit an seinem 86. Geburtstag gestorben. Zu Ostern, kurz danach, erschien das 99. Heft mit Predigten und Tagebuchnotizen, das er noch selbst fertigstellen konnte und das nun wie ein Vermächtnis wirkt. Ein weiteres Heft hatte er zum 59. Jahrtag seiner Priesterweihe im Juni bereits vorbereitet; es wird nun von seinen Freunden fertiggestellt und postum erscheinen. Begonnen hatte er mit seiner Veröffentlichungsreihe zu Weihnachten 1983, weil Gemeindemitglieder immer wieder nach Manuskripten seiner Predigten gefragt hatten. Die hatte er aber, wie er im Vorwort zu diesem ersten Heft schreibt, bisher immer vernichtet, um nicht in Versuchung zu geraten, eine Predigt ein zweites Mal zu halten. Denn die Lesungstexte und die Festtage wiederholen sich, doch es war ihm wichtig, stets das richtige Wort zur rechten Zeit zu finden. 10 Pfarrer Brem wollte seinen Beitrag leisten, den rechten Weg zu finden, für jeden einzelnen Gläubigen und für seine Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen auf dem gemeinsamen Weg zu Gott am Ende dieses Weges als dem großen neuen Anfang. Und dazu hatte er nicht nur in der Gemeinde St. Quirin Gelegenheit. Immer wieder blickte er in seinen Predigten auf die Würzburger Bischofssynode (19711975) zurück, zu der ihn deren Vorsitzender, der Münchner Erzbischof Kardinal Julius Döpfner, als Berater in die Sachkommission Kirche und Welt berufen hatte. Dort wirkte er mit an der Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils für die deut- schen Bistümer. Zudem hatten die damaligen heftigen gesellschaftlichen Veränderungen auch vor der katholischen Kirche nicht haltgemacht und drohten sie zu spalten. Auch wenn mancher zukunftsweisende Ansatz der Synode (scheinbar?) versandet ist und mancher Eifer erlahmte, so hat Pfarrer Brem die Hoffnung nie verloren. Seit seinem Abschied von St. Quirin 2001, dem er einen Rückblick auf sein 37-jähriges Wirken dort gewidmet hatte, blickte er immer öfter zurück auf bedeutende Abschnitte seines Lebens, dankbar für jedes Jahr, das er seelsorgend und predigend wirken konnte. Er berichtete, ordnete und bewertete auf der Grundlage seiner reichen Erfahrung. Auch wenn es immer wieder Stagnation und Rückschritt gab, Alois Brem blieb zuversichtlich, dass gute Ansätze und Entwicklungen weitergehen und Zukunft haben. Wir möchten mit einigen Beispielen aus seinen zuletzt veröffentlichten Predigten an ihn erinnern. Christsein heißt: Zeugnis geben (…) Ich glaube, es ist dringend notwendig, dass wir auf der Seite der Schwachen, auf der Seite der Opfer stehen. Das macht uns in der Gesellschaft, in der wir leben, nicht gerade populär. Denn wenn man auf dieser Seite steht, wird man von den anderen oft falsch interpretiert, so wie damals Stephanus. Jesus wird uns einmal fragen, ob wir den Opfern der Verfolgung geholfen haben, ob wir die Stimme dieser Menschen zu unserer Stimme gemacht haben. Die Bibel ist immer die Geschichte der Opfer. Die Bibel wurde aus der Sicht derer geschrieben, die unterdrückt waren, die arm „Glaube, Hoffnung und Liebe“, diese geistlichen Werte, die man nicht kaufen, die man sich aber schenken lassen kann und die man weiterschenken soll, wo dies möglich ist, haben mich in den vielen Jahren meiner Lebenszeit getragen und erfüllt. Sie lassen mich im Vertrauen auf die Zusagen Jesu meinen Transitus in die ewige Liebe hoffen. Wir Christen in Europa sind weithin ohne einen lebendigen Glauben. Um was geht es also tatsächlich heute bei uns in der Verteidigung europäischer Werte gegen eine Islamisierung des Abendlandes, wie die Pegida-Anhänger lauthals skandieren? Kann das allein die Forderung nach Versammlungsfreiheit, das Besitzen und das Haben, der Konsum oder der neu wieder heraufziehende Nationalismus in Europa sein? Ich sehe unsere Aufgabe als Christen und meine Aufgabe als Pfarrer unserer christlichen Kirche darin, gemeinsam einen Weg zu suchen, wo das Zentrum unseres Glaubens liegt und welche Schritte uns dahin führen. (…) Natürlich geht es im Christentum um Jesus, weil er der Gesandte Gottes ist. Aber das Entscheidende ist die Botschaft, die er bringt, vom Reich Gottes. (…) Er ist nämlich nicht gekommen, um uns auf eine bessere Welt zu vertrösten. Es geht also nicht um ein Irgendwann und ein Irgendwo. Es geht um das Jetzt und Hier. Das Reich Gottes ist mit Jesus bereits angebrochen. (…) Es geht in unserer Kirche, die das Reich Gottes zu verkünden und anzuleben hat, nicht um hierarchische Systeme, die über dem Volk Gottes stehen. Denn mit dem Reich Gottes ist die Herrschaftslosigkeit angebrochen. (…) Damit sind dann auch Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität keine Randthemen mehr. (…) Der Alltag wird zum Gottesdienst. Alles ist heilig. Und Alois Brem setzte große Hoffnung auf Papst Franziskus, weil dieser auf die Menschen zugehe und auf Machtdemonstration und Pomp verzichte. Dass Papst Franziskus Ergebnisse und Fragen des Konzils und auch der Würzburger Synode wieder aufgreift und das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen hat, freute ihn besonders. [Zur Würzburger Synode] Es geht heute nicht um Bestandswahrung, sondern um den gelebten Glauben. (…) Wir beschlossen, Laien im Gottesdienst predigen zu lassen. Damals entstand der neue Beruf des Pastoralassistenten und der Pastoralassistentin. In den Gemeinden werden jetzt Männer und Frauen berufen zur Kommunionspendung (…). Die Jugendarbeit wurde neu geregelt. (…) Es ging damals auch schon um die Zulassung Geschiedener und Wiederverheirateter zum Eucharistieempfang, so dass der damalige Rottenburger Generalvikar den Satz prägte. „Gewähren wir ihnen doch dieses Schlupfloch der Barmherzigkeit.“ Stattdessen [Betroffenheit über die Vertreibung von Christen] hat sich – vor allem im Osten unseres Vaterlandes – eine Pegida formiert, die ohne Glaubensbekenntnis, religions- und konfessionslos das Abendland gegen die drohende Islamisierung verteidigen will (…). In Wirklichkeit geht es diesen Menschenmassen auf der Straße nur darum, ihren Wohlstand gegen das Elend der Welt zu vertei- St. Quirin • St. Michael • 2/2016 waren, die getötet wurden. Gott hat diese Menschen angenommen und zu seinem Volk gemacht. – Im Nahen Osten, im Vorderen Orient wie auch in Lateinamerika gibt es derzeit mehr Märtyrer als in den ersten Jahren des Christentums. (…) [Stephanus] legte sich mit den Mächtigen aus Politik und Religion an. Er provozierte die Vertreter der religiösen Tradition, und es heißt, sie konnten seiner Weisheit und seinem Geist nicht widerstehen. 11 Erinnerung digen (…). Von daher ärgert es mich und viele in den christlichen Kirchen unseres Landes, dass die osteuropäischen Staaten Polen, Slowakei und Ungarn nicht bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, weil sie damit ihr Christsein gefährdet sehen – durch die Menge muslimischer Migranten. Für mich sind diese Wortführer in ihrem Glauben sehr unsicher, weil sie fürchten, er würde mit der Konfrontation mit Andersgläubigen zerbrechen. St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Genau das ist die Pädagogik Gottes mit den Menschen. Er respektiert die menschliche Freiheit, denn wir sind keine Marionetten Gottes. Gott ist ein „zulassender“ Gott. Andererseits ist dieser zulassende Gott kein fremder, fern von den Menschen wohnender Gott. Er hält die Tür zum Menschen immer offen. Was sollen wir denn beispielsweise ständig über das Negative in unserer Kirche nörgeln, wenn wir in unserer Gemeinde nicht bereit sind, es besser zu machen? Die Kirche sind wir, das Volk Gottes. Und wir haben oben die Vertreter, die wir verdienen. Gott sei Dank, heute Papst Franziskus. Auch sollten wir von Jesus und seiner Gelassenheit lernen: Was eh‘ schon wackelt, das braucht man nicht umzuwerfen. Warum darauf also so viel Energie verwenden? Andererseits: Was echt ist, kann niemand zerstören. Man kann es höchstens missachten. Aber es wird sich durchsetzen. (…) Wir sind weiter von einer christlichen Welt entfernt, denn je. Ich glaube nicht, dass Jesus allen Erns tes erwartet hat, die ganze Welt werde seiner Bergpredigt folgen, auch wenn er seine Jüngerinnen und Jünger bis an die Grenzen der Erde sendet. Aber eben als ein Funke, als eine Prise Salz und als Sauerteig – nicht Alles-oderNichts. 12 Das Originale des Christentums ist die Liebe. (…) Gott macht keine Unterschiede. Er lässt die Sonne seiner Liebe aufgehen über Böse und Gute. Er lässt wie Regen seine Gnade herabkommen über Sünder und Gerechte. (…) Nicht nur zur Zeit Jesu waren die Menschen von den religiösen Gesetzen geradezu wie besessen. Das Heil bestand für sie in der Pflichterfüllung. (…) Doch Jesus, der Menschgewordene, (…) sagt: Es ist an der Zeit, dass ihr die Buchstabenklauberei sein lasst. Ihr braucht nichts als die Liebe. (…) Halten wir uns vor Augen, dass alles, was aus der Hand Gottes kommt, eine große Einheit ist. Dann heißt Gott lieben, alles lieben, was er liebt, alles lieben, was ist (…). [Und das führt ihn zur Ökumene.] Vor einigen Jahren haben 17 christliche Kirchen und Konfessionen feierlich das Sakrament der Taufe gegenseitig als gültig anerkannt (…). Aber sie leben weiter alle getrennt: kein gemeinsames Herrenmahl, keine gemeinsame geistliche Ausrichtung, nur vage ökumenische Beziehungen. Damit karikieren sie den Willen Gottes. (…) Was ist Gottes Wille und was ist reines Menschenwerk, das sich die verschiedenen Bekenntnisse – meist besten Willens – selbst aufgebaut haben? Tradition: die Glut des Glaubens weitergeben (…) Der Zeitgeist ist in sich weder positiv noch negativ. Er ist schlicht und einfach ein Faktum. Der Zeitgeist ist wichtig, gerade auch für die Verkündigung des Evangeliums. Wer den Zeitgeist nicht kennt, redet in die Leere, an den Menschen vorbei. (…) Es geht darum, in der jeweiligen Zeit das Evangelium glaubwürdig zu verkünden. So hat z. B. auch Jesus die Erfahrungen der Menschen aufgenommen und seine Beispiele daran angeknüpft. Er war offensichtlich mit dem Zeitgeist vertraut. Und genau das machte seine Unterweisungen ganz anders als die der Schriftgelehrten und Pharisäer. em Jubiläum D ie Kleinkinderkirche St. Quirin (KKK) schaut heuer auf 30 Jahre ihres Bestehens zurück. Zu diesem Anlass fand am 5. Juli ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche statt, der vom Elternteam der Kleinkinderkirche sowie dem Kinderchor mitgestaltet wurde. Das Evangelium, dass kleinkindgerecht als Rollenspiel vorgetragen wurde, erzählte, dem Anlass entsprechend, auch von einem Fest, der Hochzeit von Kanaa. Hier hatte Jesus Wasser in Wein verwandelt und sein erstes der sogenannten sieben Zeichen bewirkt, mit dem das Johannes-Evangelium Jesus als Messias und Sohn Gottes vorstellt. Im Anschluss lud das Team der Kleinkinderkirche zum Familienfest rund ums Pfarrzentrum ein. Regnete es morgens beim Aufbau noch aus Kübeln, hatte Petrus pünktlich zum Ende des Gottesdienstes die Regenwolken beiseitegeschoben, so dass das Fest im Sonnenschein beginnen konnte. Das Elternteam hatte in Zusammenarbeit mit dem Sachbereich Feste & Feiern ein vielfältiges Angebot an kulinarischen Leckereien vorbereitet. Im Mittelpunkt dieses Festes sollten aber die Kinder stehen. Neben der bei den Kleinen so beliebten Hüpfburg und einem Hasen-Streichelzoo trafen auch Kinderschminken, Glitzer-Tattoos, Basteln, Marshmallow-Schleuder und RiesenSeifenblasen auf große Begeisterung. Im Konferenz-Raum und dem Aloisius-Stüberl konnten die kleinen Christen biblische Geschichten hören, malen und sogar erfühlen, so dass die Kleinkinderkirche auch hier ihrem „Bildungsauftrag“ nachkam. Die Ursprünge hatte die Kleinkinderkirche St. Quirin im Jahr 1986, als sich im damals unter Gisela Busch neu gegründeten Sachbereich Ehe- und Familienpastoral der Wunsch nach einem kleinkindgerechten Gottesdienstangebot für die Jüngsten in der Gemeinde regte. Gustl Martin und eine Gruppe von fünf Familien setzten sodann die Idee des Sachbereichs in die Tat um. Damit war der Grundstein für die Kleinkinderkirche gelegt. Es wurden Schulungen mit Hilfe von Referenten des Erzbischöflichen Seelsorgereferats organisiert, um die Eltern, die die künftig regelmäßig stattfindenden Kleinkinder-Gottesdienste vorbereiten sollten, inhaltlich einzuführen. Die Philosophie war von Anfang an, den Kindern die frohe Botschaft des Evangeliums und die Bibel auf verständliche und mitunter spielerische Art und Weise näherzubringen. Sie können hierdurch aktiv am Geschehen einer Geschichte teilnehmen und somit deren Inhalt verstehen und im wahrsten Sinne des Wortes (be-)greifen. Das aktuelle Team der Kleinkinderkirche besteht aus elf Familien und richtet ca. alle vier bis sechs Wochen Kleinkinder-Gottesdienste je nach Anlass im Turnraum des Kindergartens oder dem Pfarrsaal aus. Hierbei bereiten in der Regel wechselweise zwei bis drei Familien die Gottesdienste vor. Auch heute noch steht, wie in den Anfängen der KKK, die spielerische und leicht verständliche Vermittlung biblischer Geschichten und christlicher Überzeugungen im Mittelpunkt der Aufgabe der KKK. Dies geschieht auf so grundlegende Weise, dass die Konfession hierbei keine Rolle spielt. So sind im Elternteam derzeit katholische, evangelische, russisch-orthodoxe und griechischkatholische Christen anzutreffen. Im November treffen sich die Familien der Kleinkinderkirche wieder im Haus der Begegnung St. Hildegard in Pfronten zum alle zwei St. Quirin • St. Michael • 2/2016 30 Jahre Kleinkinderkirche St. Quirin 13 14 zur Gemeinde und den Gottesdiensten. Das Team freut sich jederzeit über neue Mitglieder. Angesprochen werden sollen vor allem Familien mit Kindern von 0 Jahren bis ca. 9 Jahren. Informationen und Ansprechpartner finden sich auf der Homepage von St. Quirin (www.quirin-aubing.de). Volker Lichter, Team der Kleinkinderkirche St. Quirin Aufnahmen: kb St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Jahre stattfindenden Fortbildungswochenende. Besonders der Samstag steht dann ganz im Zeichen der Fortbildung und wird von Frau Eder vom Fachbereich Kinderpastoral des Erzbistums München-Freising inhaltlich gestaltet. Die Kleinkinderkirche St. Quirin ist somit auch heute ein fester und wichtiger Bestandteil in unserem Gemeindeleben. Viele finden erst über ihre Kinder wieder Zugang zur Kirche, Umfrage Urlaub – Zeit für Gott? rlaub – Zeit für Gott, oder Urlaub von Gott? Gerade im Urlaub gibt es Auszeiten, in denen ich an Gott denken kann. Diese Auszeiten gibt es bei den verschiedensten Gelegenheiten. Bei Städtereisen oder Radtouren gehört es für mich dazu, auch Kirchen zu besichtigen. Hier gibt es oft eine ruhige Atmosphäre, in der ich dann in einer ungewohnten Umgebung trotzdem Gott in einer gewohnten Weise begegnen kann. Auch bei einer Bergwanderung, wenn ich am Gipfel dann in das weite Land sehe und mich darüber freuen kann, wie schön die Natur ist, oder am Strand, wenn ich die Weite des Meeres erlebe, kommt der Gedanke an den, der hinter dem Ganzen steht. Es gibt aber auch Gelegenheiten, bei Gottesdiensten in andere Gemeinschaften einzutauchen, Kontakte zu knüpfen und zu erleben, dass die Gläubigen eine große Gemeinde sein können. Gerade im Urlaub kann/sollte es also Zeit für Gott geben. (Maschinenbau-Ingenieur, 53) S pontane Antwort – ja natürlich. Denn egal, in welchen exotischen Urlaubsort ich fahre, Gott ist ja immer schon vor mir da und hat Zeit für mich. Mein „Urlaub“ hat dieses Jahr aus 25 Wandertagen auf dem französischen Jakobsweg bestanden. Die erste Hälfte bin ich auf eigene Faust gepilgert. Gespräche ergaben sich eher zufällig mit den meist französischen Mitwanderern auf dem Weg, Manchmal stundenlang alleine und in den eindrucksvollen Kirchen aus romanischer Zeit fühlte ich mich mit Gott auf Du und Du. Und es war ein schöner Urlaub „zu zweit“. (Agraringenieur, 59) U rlaub heißt für mich: eher mehr Zeit für die Familie, für mich selbst. Erholung durch Abstand von der Arbeit, und weil oftmals auch der normale Zeitablauf sich ändert, auch weniger Zeit für Gott, wenn man formal den (regelmäßigen) Kirchgang meint. Doch gehört für mich im Urlaub immer dazu, auch Kultur- und Religionsstätten zu besuchen, und das nicht nur aus kunsthistorischem Interesse. Und hier ist abseits von vertrauter Übung und Gewohnheit der eine oder andere Gedanke an Gott, oder besser das Verhältnis zu ihm, wieder Thema, und manchmal mehr bereichernd und intensiver als im gewohnten Alltag. (Angestellter, 52) D as ist eine gute Frage, bzw. eine interessante Feststellung. Habe ich im Urlaub so viel mehr Zeit für Gott als im Alltagsleben? Ist mein Urlaub angefüllt mit unterschiedlichsten Aktivitäten und Events, so dass meine Zeit voll ausgefüllt ist, oder lasse ich es zu, auch zur inneren Ruhe zu kommen und damit auch Zeit für Gott zu haben? In meinem letzten Urlaub konnte ich des Öfteren „Zwiesprache“ mit Gott halten, beim Gehen in der Natur oder auch bei der Einkehr in einer abgelegenen Kirche oder beim Gebet und Gesang an einem Ort mit besonderer Ausstrahlung. Ich für mich konnte feststellen, dass ich Gott auf meinem Weg eher an Orten der Stille, der Einsamkeit, der Abgeschiedenheit oder des monotonen, schweigsamen Gehens begegnen konnte, ich hier auch „die Zeit für Gott“ hatte, mehr als dann im touristischen Trubel einer Stadt. Das war, glaube ich, auch das Schöne an diesem Urlaub: Zeit zu haben, Zeit zu haben für ein Gespräch während des Gehens, Zeit zu ha- St. Quirin • St. Michael • 2/2016 U 15 ben, einfach nur die Schönheit einer einfachen Blumenwiese auf sich wirken zu lassen, oder nach einem Fisch in einem Bach Ausschau zu halten, Zeit zu haben, miteinander zu lachen und sich über etwas gemeinsam zu freuen, Zeit zu haben, zu schweigen und Zeit zu haben für Gott. (Hausfrau, 58) N atürlich habe ich im Urlaub auch Zeit für Gott, das heißt aber nicht, dass ich alle möglichen Gottesdienste besuche. Im Gegenteil: Im Urlaub nehme ich mir die Freiheit zum „Schwänzen“ der Sonntagsmesse, weil ich mich im Urlaub nicht rechtfertigen muss, wenn ich einmal nicht gesehen werde. Und ich meine, dass ich in einer leeren Kirche oder zum Beispiel bei Spaziergängen oder Wanderungen in Gedanken Gott oft näher bin, als in Gottesdiensten. (Mann, 74) St. Quirin • St. Michael • 2/2016 U 16 rlaub bedeutet für mich Zeit, mich im Austausch mit der Familie und Freunden mit Fragen und Themen zu beschäftigen, die über die Organisation des Alltags hinausgehen. Hierzu gehört auch der Glaube an Gott. Außerdem finde ich Gott im Urlaub insbesondere auch im Zusammensein mit der Familie, den gemeinsamen Erlebnissen und dem Spaß und der Freude, die man mit vielen lieben Mitmenschen hat; aber auch in stillen, naturnahen Momenten, die ich allein verbringe. (Berufstätige Mutter von drei Kindern) D as ist eine interessante Frage. Denn Gott ist ja schließlich nicht vergessen, nur weil man im Urlaub ist. Natürlich denke ich auch im Urlaub an Gott oder nehme mir die Zeit zu beten. Zugegeben: Mit dem gewohnten Gang zur Kirche am Sonntag wird es schon schwieriger. Das liegt allein schon daran, dass ich im Urlaub mit meiner Familie einen ganz anderen Rhythmus habe als zu Hause. Im Urlaub schlafen meine Kinder auch viel länger, da sie abends auch später zu Bett gehen. Das ist schon schwierig. Aber so ist das eben im Urlaub. Und das ist ja auch schön so. Gott ist aber nicht aus unseren Köpfen, sondern immer bei uns. Zu Hause geht dann alles wieder seinen gewohnten Gang – auch zur Kirche. Und darauf freuen wir uns immer schon. (Mutter, 45) F erien! Endlich Urlaub! Endlich Zeit. Zeit für meine Kinder, für meinen Mann, für mich. Zeit für Gott. Zeit für Gott? Die Rolle, die Gott in meinem Alltag spielt, ist klar: Religionsunterricht, Gebete mit meinen Kindern, Aktivitäten in der Pfarrei. Aber im Urlaub? Darüber habe ich eigentlich noch nie nachgedacht. Ich glaube, die freie Zeit ist eine Möglichkeit, Gott einmal ganz anders nahezukommen: Bei einer Wanderung in den Bergen, einem Sonnenuntergang am Meer oder einem Spaziergang durch den Wald spüre ich die Schöpfung Gottes ganz bewusst, kann ich sehen, wie wunderbar Gott alles geplant und geschaffen hat. Aber auch in den Begegnungen mit Menschen, auch in neuen Begegnungen mit zunächst Fremden, kann ich die Gegenwart Gottes erleben. Dort, wo man im Alltag oft nur nebeneinander funktioniert, nimmt man den anderen plötzlich viel bewusster wahr, wenn man Zeit hat. Auch das ist für mich Begegnung mit Gott. (Gymnasiallehrerin, 44) Geschichte 500 Jahre Marienglocke in St. Quirin Es ist anzunehmen, dass unsere Marienglocke von 1516 stets eine der drei geweihten Glocken auf dem Aubinger Kirchturm war, wovon in der Diözesanbeschreibung aus dem Jahr 1738 – der sog. Schmidt‘schen Matrikel – so die Rede ist: „In turri pendent tres campanae benedictae“. Damals hatte übrigens St. Quirin insgesamt 4 Altäre und war schon Zentrum eines Pfarrverbands mit 9 Filialkirchen, die sich von St. Peter und Paul in Allach über Unter- und Obermenzing, Pipping und Pasing bis nach St. Ulrich in Laim erstreckten. Aufnahme: kb wischen zwei Zierringen befindet sich auf der Schulter der Aubinger Marienglocke in gotischen Minuskeln folgende Inschrift: o rex gloriae veni cum pace me resonante pia populi memor esto virgo maria * 1516 * ora pro nobis (O König der Herrlichkeit, komme mit Deinem Frieden. Jungfrau Maria, Dir soll das Gedächtnis des Volkes gelten, wenn ich erklinge *1516* bitte für uns). Damit steht zwar das Gussjahr *1516* eindeutig fest, aber leider nicht der Name des Gießers. Vermutungen (so Gebrüder Oberascher 1924) gingen zu Ulrich von Rosen, Sohn des Münchner Glockengießers Hans von Rosen. Er hatte u. a. 1485 zwei Glocken für St. Wolfgang in Pipping und 1492 eine Marienglocke für Mariae Geburt in Pasing (beides Filialkirchen von Aubing damals) und ebenso 1492 die schwere Präsenzglocke für den Münchner Liebfrauendom gegossen, aber dabei als renommierter Glockengießer normalerweise sich namentlich verewigt z. B. „+1492 JAR + GOS MICH + ULRICH + VON + ROSEN“. Er war von 1461 bis 1504 als Glockengießer aktiv, aber dann 1516 wohl sicher nicht mehr. Da sich auch im Tagebuch des zeitgenössischen Aubinger Pfarrers Michael Gotzmann keine Hinweise auf das Jahr 1516 oder Kirchenglocken finden lassen und die Steuerbücher der Jahrgänge 1510 bis 1521 im Münchner Stadtarchiv fehlen, wird der Gießer unserer Aubinger Marienglocke wohl anonym bleiben. Die Münchner Glockengießer Jörg Kellner bzw. sein Sohn Lienhart Kellner oder Wolfgang Steger, der Alte (um 14771554), würden zumindest zum Gussjahr 1516 passen, eine Herstellung in München vorausgesetzt. St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Z 17 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 18 1913 wurden die Glocken der Erzdiözese München und Freising erst- und letztmalig von dem glockenbegeisterten Matthias Seeanner, Pfarrer in Eggstätt, systematisch erfasst. In diesem Standardwerk der bayerischen Glockenkunde steht 1913 unsere Marienglocke mit ca. 1200 Pfund gewichtsmäßig in der Mitte neben der Johannesglocke von 1873 (2228 Pfund, Geschenk der Gemeinde Aubing zur Primiz von Johann Baptist Huber, gegossen bei Bachmair in Erding) und der Sterbeglocke (384 Pfund, gegossen 1877 bei U. Kortler in München). Dann kamen zwei Weltkriege, die auf den Glockenbestand in Deutschland durch Beschlagnahmung und Kriegszerstörung gewaltigen Einfluss hatten – auch in Aubing. Im ersten Weltkrieg verlor man zunächst nur die kleine Glocke von 1877. Unter Pfarrer Barth wollte man diesen Verlust wieder ersetzen und holte 1924 zwei Angebote ein, wovon eines aus der Gießerei Hahn in Landshut allen Ernstes vorschlug, alle beiden noch vorhandenen Aubinger Glocken – also auch unsere historisch und klangtechnisch so wertvolle Marienglocke – in einem Neuguss von 4 Kirchenglocken einzuschmelzen. Glücklicherweise verhinderten dies um 1925 die statischen Probleme um den Aubinger Kirchturm, der sich südwärts von der Kirche wegneigte und von Baumeister Fischer mit viel Beton im Fundament und einem Ringanker gerettet wurde. Auch im 2. Weltkrieg standen Kirchenglocken aus Bronze (78% Kupfer, 22 % Zinn) wieder als sogenannte Metallreserve im Zentrum staatlich-militärischen Begehrs. Am 4. Mai 1940 musste Pfarrer Oswald die beiden verbliebenen Aubinger Glocken auf amtlichen Meldebogen mit Gewicht, Gussjahr usw. melden. Dann erfolgte 1941 die Klassifizierung in vier Gruppen A-D durch das Ordinariat und am 2. Juni 1942 läutete schließlich die zur Primiz 1873 gestiftete Johannesglocke zum letzten Mal. Da sie als Glocke der Gruppe A zur unmittelbaren Verhüttung eingeteilt war, wurde sie noch im Turm (gegen Empfangsquittung selbstverständlich!) in Stücke geschlagen, wodurch man sich das Öffnen eines Mauerdurchbruchs im Kirchturm ersparte. Die Marienglocke von 1516 – in Gruppe B eingeteilt – überlebte so die beiden Weltkriege, weil sie als einzige noch läutefähige Kirchenglocke in Aubing verbleiben durfte, ebenso wie ein kleines Bruchstück der Johannesglocke, das der Aubinger Mesner Forstner beiseite geschafft hatte (s. Turmmuseum St. Quirin). Nach dem Krieg bemühten sich die Aubinger unter großen Opfern – auch in Form von Metallspenden z. B. 140 kg Kupfer – um Wiederaufstockung ihres Kirchengeläuts. Zuerst kam 1949 für 5637 DM der Ersatz für die Johannesglocke, welche nach dem Namenspatron eines großzügigen Einzelspenders (1000 DM!) als Georgsglocke gegossen wurde. 1955 kamen dann aus derselben Erdinger Gießerei Czudnochowsky noch eine kleinere Sebastiansglocke dazu sowie drei Läutemaschinen. Diese beiden Nachkriegsglocken sind aus einer etwas preiswerteren Legierung „Euphon“ (Mischung aus Kupfer-Zink-Silicium). Während die große Georgsglocke von 1949 noch im Turm neben der Marienglocke hängt und den Stundenschlag anzeigt, wurde die Sebastiansglocke aus Euphon dann 1997 unter Pfarrer Brem bei der Turmrenovierung und Neubeschaffung von drei Glocken durch eine klanglich bessere Sebastiansglocke aus Glockenbronze ersetzt (jetziger Standort: südlicher Kirchenvorplatz). Aber 1975 musste die Marienglocke wohl erstmals den Aubinger Kirchturm verlassen! Sie hatte einen großen Sprung bekommen und tat darauf „wie eine alte Büchse“ (Pfr. Brem). Sie wurde aber nicht, wie früher üblich, umgeschmolzen, sondern in der Spezialwerkstatt Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt. Daher wissen wir jetzt das genaue Gewicht von 560 kg bei einem unteren Durchmesser von Die Marienglocke nach ihrer Reparatur im Jahr 1975 (Aufnahme: Archiv St. Quirin) 1997 bekam dann unsere Marienglocke nicht nur etwas Entlastung durch drei neue Glocken (Quirin, Ursula und Sebastian geweiht), sondern auch einen neuen Klöppel aus besonders weichem Eisen, einen neuen Glockenstuhl aus Eichenholz und eine neue Läutemaschine mit elektronischer Sensor- technik. Die fachliche Unterstützung hierbei war übrigens eine echt ökumenische Angelegenheit! Matthias Roth, der damalige Organist der evangelischen Adventskirche Neuaubing, untersuchte im Rahmen einer kirchenmusikalischen Diplomarbeit über Kirchenglocken im Münchner Westen u.a. auch die Marienglocke und ihr Umfeld im Aubinger Kirchturm. Er ist inzwischen Kirchenmusikdirektor in Bad Reichenhall und Glockensachverständiger der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern. Der Betreuer seiner Diplomarbeit und damaliger katholischer Glockensachverständiger der Diözese bzw. Gutachter für St. Quirin war 1997 Kirchenmusikdirektor Gerald Fischer, der jetzige Leiter des Amts für Kirchenmusik in unserer Diözese. Wer also die Marienglocke einmal aus nächster Nähe sehen will und dazu die professionelle Prüfung der Untertöne/Resonanzen mit Stimmgabeln durch Matthias Roth oder Weihe und Glockenguss von 1997 nochmals im Video miterleben will, der sollte unser St. QuirinTurmmuseum besuchen (jeden ersten Sonntag im Monat von 15:00 bis 16:30 – Eintritt frei). Wer darüber hinaus die Pfarrsaalrenovierung unterstützen wollte, der konnte vor kurzem unser Jubiläumsbier „Heiliger Bim-Bam“ erwerben, speziell gebraut zum 500. Geburtstag unserer Marienglocke und natürlich nach dem gleichaltrigen Bayerischen Reinheitsgebot von 1516. Joseph Burghart St. Quirin • St. Michael • 2/2016 970 mm. Der Schlagton ist a'-1, d.h. 1/16 Halbton unter dem normalen a' (bei Glocken = 435 Hz). Diese Reparatur von 1975 kostete einschließlich eines neuen Klöppels, Transport- und Montagekosten 4013,54 DM, wobei der Anteil der Mehrwertsteuer mit damals 11% noch gut verkraftbar war. Für die Aubinger Schulkinder war, wie alte Archivbilder zeigen, das Hochheben der alten Marienglocke in den Kirchturm ein offensichtliches Erlebnis. 19 Zum Beispiel XY Ursula und Norbert Schenkel S St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Aufnahme: mg chon seit 1972 wohnen Ursula und Norbert Schenkel in Puchheim, und dort besuche ich sie zu unserem Interview. Seit über 30 Jahren singen sie gemeinsam im Kirchenchor von St. Josef in Puchheim. Die Musik war es auch, die die beiden zusammengeführt hat, sie in Baden gebürtig und im Rheinland aufgewachsen, er im schlesischen Liegnitz zur Welt gekommen und nach Krieg und Vertreibung als kleiner Bub in Ingolstadt gelandet. 20 Norbert Schenkel (ns): Ein Onkel von mir war Pater bei den Steyler Missionaren, und so sind wir erst einmal im Kloster des Ordens in Ingolstadt untergekommen, wo meine Mutter zugleich Arbeit gefunden hat. Später habe ich mich dort mit einem Organisten angefreundet, der dann eines Tages eine Stelle in Bad Godesberg angetreten hat. Und der hat mich dann eingeladen, ihn doch mal dort zu besuchen, es gebe da eine junge Frau in seinem Chor, die mir bestimmt gefallen würde… Ursula Schenkel (us): So haben wir uns kennengelernt! Und es war Norberts Beruf, der uns schließlich 1972 nach Bayern geführt hat. Redaktion (red): Aber wie kam es denn dazu, dass Sie als Wahl-Puchheimerin Organistin in St. Michael in Lochhausen sind und dort auch immer wieder einmal gemeinsam mit ihrem Mann Norbert mit Orgel und Klarinette musizieren? us: Das ist eine lange Geschichte! Ich war in Puchheim als Wortgottesdienstleiterin, Kommunionhelferin, Lektorin und Kantorin aktiv. 1999 hat mich der damalige Pfarrer von St. Josef gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, einen vom Ordinariat angebotenen Kurs zu besuchen und die Prüfung für einen CSchein als Kirchenmusikerin zu machen. red: Sie hatten aber doch schon zuvor eine musikalische Ausbildung? us: Ja, ich habe in Köln Musik studiert und bin Klavierlehrerin geworden. Als wir geheiratet haben und nach München gezogen sind, wollte ich mit dem Studium hier nicht mehr neu anfangen. Aber ich habe immer Klavierschüler gehabt, teils zuhause und teils in der Musikschule in Puchheim. sammen zu musizieren, zum Beispiel eben mit meinem Mann. ns: Ich bin ja, was die Klarinette betrifft, eher sowas wie ein Spätberufener. Erst mit 58 Jahren, als ich in den Vorruhestand gegangen war, habe ich damit begonnen, und es macht mir großen Spaß. Ich spiele ja nicht nur in Lochhausen, sondern auch im Puchheimer Blasorchester. Und ich bin natürlich nicht der Einzige, mit dem meine Frau musiziert … us: Eine besondere Freude ist es für uns, dass wir hier in Lochhausen eine professionelle Opern- und Konzertsopranistin haben, Frau Aga Mikolaj aus Polen. Sie hat uns eines Sonntags nach dem Gottesdienst angesprochen, ob wir nicht einmal mit ihr zusammen musizieren wollen. Frau Mikolaj ist selbst sehr gläubig, und deshalb will sie zum Glaubensleben der Pfarrei, in der sie wohnt, gerne etwas beitragen. So haben wir in der Osternacht und am Ostersonntag mit Orgel, Sopran und Klarinette musiziert und hatten viel Freude dabei! ns: Außerdem gibt es hier in Puchheim noch unsere Gruppe „Laudamus“, ein Quartett, mit dem wir mehrstimmige Werke zur Orgel oder a capella singen. us: Auch in Lochhausen haben sich neuerdings wieder einmal einige ehemalige Kirchenchorsänger zusammengefunden, anlässlich der Beerdigungen früherer Chormitglieder. Vielleicht entsteht daraus ja ein Neuanfang? red: Über zu geringe Auslastung können Sie ja nun nicht gerade klagen! us: Nein, ganz und gar nicht! Ich würde ja schon manchmal gerne etwas kürzer treten, zumal wir vor einem Vierteljahr zum ersten Mal Großeltern geworden sind. Und man wird ja nicht jünger … Aber es macht uns halt auch viel Spaß! red: Vielen Dank für das Gespräch! St. Quirin • St. Michael • 2/2016 ns: Als das mit der Kirchenmusik-Ausbildung ins Gespräch kam, da hatte meine Frau eben auch Klavierschüler, und unsere beiden eigenen Kinder haben zu dieser Zeit noch zuhause gewohnt … us: … und du hast damals gesagt: „Lass dir das bitte mal durch meinen Kopf gehen!“ ns: Na ja, ich war damals ja selber noch im Beruf als Elektroingenieur bei IBM. Ich wollte nicht, dass wir uns zu viel zumuten. us: Das Ende vom Lied war, dass ich 2000 natürlich doch die Aufnahmeprüfung für die C-Schein-Ausbildung gemacht und auch bestanden habe. Ich hatte dann Orgelunterricht bei Markus Schwaiger in Gilching. Ich fand es gar nicht so einfach, vom Klavier auf die Orgel umzusteigen – immer will die linke Hand das machen, was sie auf dem Klavier macht, aber diese Aufgabe übernehmen ja beim Orgelspielen die Füße auf dem Pedal. Außerdem musste ich nochmal richtig lernen, Chorsatz und Chorleitung und solche Dinge. Im Nachhinein bin ich aber ganz froh, dass ich mich da noch einmal drangetraut habe. Seitdem spiele ich in den Puchheimer Kirchen, St. Josef und Maria Himmelfahrt, manchmal auch in der evangelischen Zachäuskirche in Gröbenzell und hin und wieder immer noch in Gilching. Nach ein paar Jahren ist dann über Herrn Diakon Greindl der Kontakt nach Lochhausen entstanden. Zuerst, ab 2005, habe ich nur bei Beerdigungen gespielt. 2008 ist Frau Schneid, die damalige Kirchenmusikerin, ausgeschieden, und so habe ich an Weihnachten zum ersten Mal den Orgeldienst übernommen. red: Und seitdem sind Sie fest angestellt in St. Michael? us: Nein, fest angestellt bin ich nirgends, und das möchte ich auch nicht! Ich mache den Orgeldienst ja nicht alleine, unter anderem spielt in Lochhausen Frau Obermayer, die auch in St. Quirin bestens bekannt ist! Besondere Freude macht es mir, mit anderen zu- Die Fragen stellte für die Redaktion mg 21 Wegweisung Die Lästigen geduldig ertragen S icherlich haben wir folgende Situation im Straßenverkehr alle schon einmal erlebt: Wir fahren hinter einem langsam kriechenden Wagen her, der die erlaubte Höchstgeschwindigkeit deutlich unterschreitet. Und selbstverständlich haben wir es unglaublich eilig! Nach und nach werden wir immer unruhiger, bis wir wild gestikulierend dem Fahrer/der Fahrerin vor uns zu verstehen geben, dass er/sie uns aufhält bzw. regelrecht behindert. „So eine Unverschämtheit!“, kann es einem da schnell in den Sinn kommen. „So etwas Lästiges!“ St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Mir persönlich reißt besonders dann der Geduldsfaden, wenn ich meine Kinder pünktlich zum Musikunterricht oder zum Sport bringen muss – und das im Feierabendverkehr. Dann ertappe ich mich, wie ich überreagiere und schnell aggressiv werde. 22 Auch einzelne Personen in der Warteschlange im Supermarkt, die gefühlt ewig brauchen, um zu bezahlen, oder die Verkäuferin in der Boutique, die uns mit großem Eifer aufzuschwatzen versucht, wie toll wir in dem Kleidungsstück aussähen, oder die ewigen Besserwisser, die, wo es nur geht, ihre Kommentare zum Besten geben müssen, usw. Die Liste ließe sich sicherlich noch ein ganzes Stück fortsetzen. Nun heißt eines der sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit: „Die Lästigen geduldig ertragen“. Das sagt sich so leicht. Das Tun fällt uns aber eher schwer. Genauer gesagt: Es ist überhaupt nicht leicht, unsere Mitmenschen, die in unseren Augen „nervig“ sind, zu ertragen! Gerade dann, wenn wir selbst schon ge- reizt oder schlecht gelaunt sind. Es kostet uns also sicherlich eine ganze Portion Überwindung, in bestimmten Situationen barmherzig zu sein und wie in dem hier beschriebenen Beispiel die Lästigen geduldig zu ertragen. Ja, wir müssen regelrecht an uns arbeiten, um uns Kommentare wie „... das ist ja unmöglich, so ein Depp ...!“ zu verkneifen. Wenn ich es mir recht überlege und ich ehrlich zu mir bin, muss ich mich aber fragen, ob ich nicht auch in der einen oder anderen Situation etwas zurückstecken sollte oder einfach mehr Geduld aufbringen müsste. Vielleicht ist mein Verhalten den anderen ja auch nicht immer zuträglich bzw. lästig. Wirke ich auf andere vielleicht viel zu hektisch, indem ich diese zu sehr dränge (siehe das Beispiel aus dem Straßenverkehr)? Alles eine Frage der Perspektive? Vielleicht! Aber um die Lästigen zu ertragen, gehört sicherlich dazu, dass wir unser eigenes Verhalten hinterfragen und auch bei uns ansetzen, um ein Problem zu lösen. Hierzu gehört, dass wir die Schuld nicht immer nur beim anderen suchen. Führen wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal vor Augen, was man allgemein unter den Werken der Barmherzigkeit versteht, zu denen es sieben leibliche und sieben geistige gibt. Im Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 2447) finden wir hierzu folgendes: „Die Werke der Barmherzigkeit sind Liebestaten, durch die wir unserem Nächsten in seinen leiblichen und geistigen Bedürfnissen zu Hilfe kommen. [Jes 58,6-7; Hebr 13,3] Belehren, raten, trösten, ermutigen sowie vergeben und geduldig ertragen sind geistige Werke der Wo können wir nun Tag für Tag ansetzen, um barmherzig zu handeln? Zunächst sollten wir den Menschen achten. Wir sollten genau hinsehen, mit dem Menschen in Kontakt treten, indem wir ihn ansprechen, zuhören und trösten. Wir sollten Verantwortung übernehmen, uns für die Mitmenschen Zeit nehmen und wieder helfen lernen. Und zu guter Letzt lassen sich vielleicht sogar „die Lästigen geduldig ertragen“. Voraussetzung hierfür ist aber, dass wir uns selbst und unsere Ziele nicht allzu wichtig nehmen bzw. diese nicht permanent über die unserer Mitmenschen stellen. Dann kommen uns die „Lästigen“ vielleicht gar nicht mehr so lästig vor. Hintergründe aus der Bibel* Die zweifache Siebenzahl der leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit hat sich im Leben der Kirche herausgebildet als Ausdruck eines Lebens aus der barmherzigen Liebe des Herzens Jesu, eines Lebens, das die vom Herrn empfangene Liebe an die Mitmenschen weitergibt. Sie sind konkrete Beispiele, wie wir auf die Nöte der Menschen antworten können. Sie sind nicht ausschließlich zu verstehen, nicht also so, dass sich unser ganzes Tun der Nächstenliebe auf die ausdrücklich genannten Werke der Barmherzigkeit reduzieren ließe. Man könnte die insgesamt 14 Werke der Barmherzigkeit auch erweitern und ergänzen. Doch weil die Sieben als geheiligte Zahl galt, hat man sich mit der Aufzählung von zweimal sieben Werken der Barmherzigkeit begnügt. Sie zeigen, welche Werke dem Geist Christi besonders angemessen sind und wie wir auch heutzutage bestimmten immer wiederkehrenden Leiden und Bedürfnissen der Menschen Abhilfe verschaffen können. hs * http://www.barmherzigkeitsjahr.de/werke-der-barmherzigkeit/ St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Barmherzigkeit. Leibliche Werke der Barmherzigkeit sind vor allem: die Hungrigen speisen, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke und Gefangene besuchen und Tote begraben [Mt 25,31-46]. Unter diesen Werken ist das Almosenspenden an Arme [Tob 4,5-IL Sir 17,22] eines der Hauptzeugnisse der Bruderliebe; es ist auch eine Gott wohlgefällige Tat der Gerechtigkeit [Mt 6,2-4]: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso” (Lk 3,11). 23 Wegzeichen Christliche Zeichen in Aubing und Lochhausen 24 Die Aufstellung dieser Schutzmantel-Madonna geht zurück auf ein Gelübde des Otto Beck sen. (1923-1994) in russischer Kriegsgefangenschaft, wo er um den Beistand der Gottesmutter bat und versprach, bei glücklicher Heimkehr eine Marienfigur zu stiften. Geraume Zeit nach seiner Heimkehr und nachdem die finanziellen Möglichkeiten gegeben waren, machte er sich daran, sein Gelübde einzulösen. Da er jedoch ganz bestimmte Vorstellungen davon hatte, wie die Madonna auszusehen hätte, blieb die Suche nach einer Statue lange erfolglos. Schließlich reifte in den 1970er-Jahren der Entschluss, die Figur bei einem Schnitzer in Dorf Tirol (bei Meran, Südtirol) in Auftrag zu geben, so dass nun der Wunsch von Otto Beck sen. verwirklicht werden konnte, dass die Hände der Muttergottes quasi helfend und einladend auf den Betrachter und die Menschen gerichtet sind. Um der Gottesmutter nun eine adäquate Heimat zu bieten, erstellte er eine überdachte, glasgeschützte Nische und öffnete diese Ecke seines Grundstücks ganz bewusst für die Öffentlichkeit. Die zusätzlich errichtete Sitzbank sollte und soll die vorübergehenden Menschen zum Verweilen und zum Gebet einladen. Seit vielen Jahren dient die Stelle vor der Madonna als Standort für einen der Fronleichnams-Altäre (Schussenrieder Straße 32 / Am Lochhauser Hügel). Gabriele und Otto Beck Aufnahmen: kb St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Schutzmantel-Madonna Das Wegkreuz am Moosschwaiger Weg St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Aufnahmen: kb Seit jeher hat die Familie Abenthum ein Kreuz auf ihren Fluren. Vor dem Krieg stand das abgebildete Kreuz an der Ecke Freihamer Weg und Pretzfelder Straße. Während des 2. Weltkriegs riss ein heftiger Sturm das Kreuz um. Man kam nicht gleich dazu, es neu aufzustellen, aber der Gedanke, wieder ein Feldkreuz zu errichten, blieb bestehen. 1973 ließen Georg und Agathe Abenthum ein neues Kruzifix anfertigen, das am heutigen Standplatz aufgestellt und vom damaligen Pfarrer Alois Brem eingeweiht wurde. Zum Verweilen lädt auf einer kleinen Tafel der folgende Spruch ein: „Wanderer stehe still, geh nicht vorbei; sprich ein kurz Gebet aus Dankbarkeit.“ Sie finden das Moosschwaiger Kreuz, wenn Sie am Bahnübergang an der Eichenauer Straße auf dem Fußweg jenseits der Bahnlinie nach Süden gehen und an der Weggabelung nach etwa 200 m nach links abbiegen. Von dort aus sieht man bereits die das Kreuz umgebende Baumgruppe. (Quelle: Wolfgang Seitz) kb 25 Heilige Edith Stein 26 iegfried und Auguste Stein, geborene Courant, waren orthodoxe Juden, die in Breslau lebten. Ebenso selbstverständlich, wie sie alle jüdischen Festtage feierten, gaben sie ihren Glauben an ihre elf Kinder weiter. Es war ihnen eine große Freude, dass Edith, ihr letzgeborenes Kind, im Jahr 1891 gerade am 12. Oktober zur Welt kam. Denn 1891 fiel Yom Kippur, das höchste Fest der Juden, auf den 12. Oktober. Siegfried Stein betrieb einen florierenden Holzhandel, durch den die Familie zu ansehnlichem Wohlstand gelangte. Edith war noch keine zwei Jahre alt, als der Vater plötzlich und unerwartet starb. Auch vier Geschwister Ediths waren da schon tot. Die Erziehung der verbliebenen Kinder nahm die Mutter nun alleine wahr. Daneben führte sie erfolgreich den Holzhandel fort und ermöglichte damit Edith und ihren sechs noch lebenden Geschwistern eine gediegene Ausbildung. Für Edith war ihre tüchtige und rührige Mutter zeitlebens ein hohes Vorbild. Obwohl sie ihre Mutter sehr liebte, behielt sie ihre Gedanken und Gefühle aber lieber für sich. In ihrer Lebensbeschreibung sagt sie über sich, „in meinem Inneren gab es noch eine verborgene Welt. Was ich am Tag sah und hörte, das wurde dort verarbeitet.“ Aufnahme: Pfarrei St. Martin, Bad Bergzabern St. Quirin • St. Michael • 2/2016 S Edith, eine ehrgeizige, begabte, vielseitig interessierte, intelligente Schülerin, war in den ersten Schuljahren fast immer die Klassenbeste. Mit 14 Jahren verlor sie die Lust am Ler- 1916 schloss sie ihre Dissertation summa cum laude ab und arbeitete zwei Jahre als wissenschaftliche Assistentin ihres Doktorvaters Husserl, der jetzt in Freiburg im Breisgau einen Lehrstuhl innehatte. Dann kehrte sie wieder heim nach Breslau und strebte dort eine Philosophieprofessur an. In den Jahren 1919 bis 1932 scheiterte sie viermal bei dem Versuch, sich zu habilitieren, weil sie eine Frau war und weil sie jüdischer Abstammung war. Im Sommer 1921 besuchte Edith Stein Freunde in Bad Bergzabern. Dort las sie die Autobiographie der Heiligen Teresa von Ávila. Die Lektüre führte sie „der größten Entscheidung meines Lebens entgegen“ und machte ihrem „langen Suchen nach dem wahren Glauben ein Ende“, das in den Göttinger Jahren begonnen hatte. Am 1. Januar 1922 ließ sie sich in der Bergzaberner Martinskirche taufen, am Tag darauf empfing sie ebendort ihre Erstkommunion. Einen Monat später wurde sie in Speyer gefirmt. Als Auguste Stein von der Konversion erfuhr, brach sie aus Enttäuschung in Tränen aus, das einzige Mal, an das die Tochter sich erinnern konnte. Edith Steins geistlicher Begleiter, ein Speyerer Domkapitular, verhalf ihr zu einer Anstellung als Lehrerin an der Schule der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer, wo sie bis 1931 unterrichtete. 1932 wurde sie Dozentin am Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 musste sie ihre Lehrtätigkeit beenden. Edith Stein sah das als barmherzige Fügung, denn nun konnte sie sich endlich ihren langgehegten Wunsch erfüllen, wie Teresa von Ávila Karmelitin zu werden. Am 14. Oktober 1933, am Vorabend des Hochfestes der Heiligen Teresa von Ávila, trat sie als Postulantin in den Kölner Karmel Maria vom Frieden ein. Bei ihrer Einkleidung, ein halbes Jahr später, nahm sie den Namen Teresia Benedicta a Cruce (zu deutsch: Theresia Benedikta vom Kreuz oder Theresia, vom Kreuz gesegnet) an. 1938 legte sie die ewigen Gelübde ab. Aus dem Kloster teilte Edith Stein in einem Brief mit: „An sich ist es bei uns gleich, ob man Kartoffeln schält, Fenster putzt oder Bücher schreibt. Im Allgemeinen verwen- St. Quirin • St. Michael • 2/2016 nen, was „zum Teil wohl daran lag, dass mich mancherlei Fragen, vor allem weltanschauliche, zu beschäftigen begannen, von denen in der Schule wenig die Rede war.“ 1906 verließ sie vorzeitig das Breslauer Lyzeum und ging für zehn Monate nach Hamburg, um ihrer dort verheirateten ältesten Schwester Else zu helfen. Schwester und Schwager waren vollkommen ungläubig. Auch Edith distanzierte sich zunehmend von der religiösen Tradition ihrer Eltern. Sie gewöhnte sich bewusst ab zu beten und wurde Atheistin. Nach der Hamburger Zeit kehrte Edith nach Breslau zurück. Ihre Mutter finanzierte ihr für kurze Zeit Privatunterricht, so dass Edith 1908 die Aufnahmeprüfung für die 11. Klasse des Gymnasiums bestand und 1911 ein sehr gutes Abitur ablegte. Mit neunzehneinhalb Jahren schrieb sie sich an der Universität Breslau als Studentin der Fachrichtungen Deutsch, Geschichte, Philosophie und – damals als einzige Studentin – Psychologie ein. Das Studium von Schriften des Philosophen Edmund Husserl veranlasste sie, nach vier Semestern an die Universität Göttingen zu wechseln, an der Husserl lehrte. Neben Husserl war es dann vor allem der Philosoph Max Scheler, der Edith Stein wieder für die Religion sensibilisierte. Sie begann mit ihrer Doktorarbeit in Philosophie. Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs unterbrach sie die Arbeit für zwei Jahre und ging gegen den heftigen Widerstand ihrer Mutter nach Mährisch-Weißkirchen, um in einem Militärhospital verwundete Soldaten und Typhuskranke zu pflegen. 27 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 det man aber die Leute zu dem, wozu sie am ehesten taugen, und darum habe ich viel seltener Kartoffeln zu schälen als zu schreiben.“ So konnte sie in der kurzen Zeit, die ihr noch blieb, neben mehreren spirituellen Büchern ihr großes philosophisches Werk „Endliches und Ewiges Sein“ verfassen. Ihre Studie „Kreuzeswissenschaft“ blieb unvollendet. 28 In Köln war Edith Stein als Jüdin offiziell bekannt. Nach der Reichsprogromnacht im November 1938 wollte sie in den Karmel von Bethlehem emigrieren, aber das wurde ihr nicht mehr gestattet. Doch eine Reise in die Niederlande war noch erlaubt. In der Silvesternacht 1938 übersiedelte Sr. Theresia in den Karmel von Echt gleich hinter der holländischen Grenze. Ihre Schwester Rosa, die ebenso wie sie gerne Karmelitin geworden wäre, folgte ihr 1940 nach. Bald darauf besetzten die Nazis die Niederlande und die Lage der Juden verschlimmerte sich auch dort zusehends. Als Reaktion auf die Proteste der holländischen Bischöfe verhaftete die Gestapo am 2. August 1942 alle katholischen Ordensleute jüdischer Abstammung. Edith Stein lehnte eine bevorzugte Behandlung ab. Zu ihrer Schwester sagte sie: „Komm, wir gehen für unser Volk.“ Die Reichsbahn brachte die Gefangenen nach Polen. Am 9. August 1942 erreichte der Zug, in dem auch Edith und Rosa Stein saßen, Auschwitz-Birkenau. Noch am selben Tag wurden sie zusammen mit allen anderen vergast. Während eines Aufenthalts in Köln 1987 sprach Papst Johannes Paul II. Edith Stein selig, ihre Heiligsprechung durch ihn folgte 1998. Ihr Gedenktag ist der 9. August. Seit 1999 ist sie zusammen mit den Heiligen Katharina von Siena und Birgitta von Schweden Patronin Europas. Die Landriciuskirche in Echt verwahrt als Reliquie den Chormantel von Theresia Be- nedikta vom Kreuz, im Dom zu Speyer befindet sich eine weitere Gewandreliquie von ihr. In Köln, in Freiburg und in Breslau erinnern Stolpersteine an die Heilige. Eine fast sechs Meter hohe Statue aus weißem Carrara-Marmor, die Edith Stein als Patronin Europas mit einem Kreuz und einer Thorarolle zeigt, schmückt seit 2006 eine Außennische des Petersdoms in Rom. Auch die Walhalla bei Regensburg birgt eine Marmorbüste von ihr. Heinrich Böll lehnte die Figur der Nonne Rahel in seinem Roman „Gruppenbild mit Dame“ an die Heilige an. Straßen, Plätze, Schulen oder Erziehungseinrichtungen in vielen europäischen Städten sind nach Edith Stein benannt und halten ihren Namen in der Erinnerung wach. kg Gremien Rückblick auf die Arbeit des Pfarrverbandsrats D Aufnahme: kb ie Hoffnung, unsere gemeinsame Arbeit im Weinberg Gottes möge gute Frucht bringen, prägte den Gottesdienst zur Pfarrverbandsgründung Ende September 2014. Offenheit, Identität, gegenseitige Achtung, Dialogbereitschaft, Geduld, Hilfsbereitschaft, Kompromissfähigkeit und der Wille zur Versöhnung wurden dabei als notwendig angesehen, damit im Laufe der Zeit wirklich gute Früchte wachsen können. Diese Eigenschaften sind auch unbedingte Voraussetzung für eine gedeihliche Zusammenarbeit im Pfarr- verbandsrat (PVR), der seine Arbeit mit der konstituierenden Sitzung am 23. Oktober 2014 begann. Im PVR sind die Pfarrgemeinderäte beider Pfarreien mit je drei Mitgliedern und einem Jugendvertreter sowie die beiden Kirchenverwaltungen durch ihre Kirchenpfleger vertreten. Das Seelsorgeteam gehört automatisch diesem Gremium an. Bei Bedarf werden zur besseren Information Außenstehende zu einzelnen Themen als „Sachverständige“ hinzugeladen. In den einmal im Vierteljahr stattfindenden Sitzungen versuchte der PVR die Belange des Pfarrverbands offen, kritisch und konstruktiv miteinander zu diskutieren, nach Lösungen zu suchen und diese nach Möglichkeit auch umzusetzen. Ausgangspunkte in der bisherigen Arbeit waren dabei Anliegen, Wünsche, Probleme und Kritikpunkte, die in den beiden Pfarrgemeinderäten oder anderen Gremien geäußert wurden, aber auch von Gemeindemitgliedern an den PVR herangetragen wurden. Am Beginn der Sitzungsperiode stand vor allem die Suche nach einem gemeinsamen Auftreten des Pfarrverbands in der Öffentlichkeit. Hierzu gehörte vor allem der „Kirchenanzeiger“, der in der jetzt gewählten Form für beide Pfarreien eine Neuerung darstellte und im Laufe der Zeit den Wünschen von Kirchenbesuchern entsprechend angepasst und verbessert wurde, soweit es praktikabel war. Auch das Logo, das auf dem Kirchenanzeiger und allen Veröffentlichungen des Pfarrverbands die beiden Kirchen miteinander verbindet, erfuhr auf mehrfachen Wunsch eine Nachbesserung. Hinzu kamen in St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Unsere gemeinsame Arbeit soll gute Frucht bringen 29 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 30 der ersten Zeit immer wieder Gespräche über die gemeinsame Terminplanung, die bisher in beiden Pfarreien sehr unterschiedlich gehandhabt wurde. Hier suchte der PVR ebenfalls beharrlich nach einer Lösung, die jetzt vielleicht fürs Erste mit einer monatlich aktualisierten Fassung für alle Mitglieder der beiden Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen und Leiter von Sachbereichen gefunden wurde. Immer wieder befasste sich der PVR auch mit dem Pfarrbrief, der seit der Pfarrverbandsgründung als gemeinsamer Pfarrbrief erscheint und ein sehr wichtiges Organ für das gemeinsame Auftreten in der Öffentlichkeit ist. Die Arbeit in den bisherigen Sitzungen bestand aber keineswegs nur aus organisatorischen und terminlichen Aufgaben, sondern mindestens ebenso aus Aufgaben aus dem geistlichen und seelsorgerischen Bereich. So wurde in den beiden vergangenen Jahren nach ausführlicher Diskussion das jeweils gemeinsame Jahresmotto über den Haupteingängen von St. Quirin und St. Michael ausgewählt. Dazu gehörte dann auch die anschließende Suche nach Möglichkeiten der Umsetzung des jeweiligen Jahresmottos, z. B. durch gemeinsam vorbereitete Gottesdienste, Vorträge ... Mit der Gründung des Pfarrverbands wurde auch die Fronleichnamsprozession gemeinsam gefeiert. Die Planung dazu erfolgte im PVR, die Einzelheiten wurden dann im Sachbereich Liturgie geklärt. Auch das gemeinsame geistliche Angebot in der Fastenzeit mit jeweils fünf Abenden, abwechselnd gehalten in den beiden Pfarreien, wurde in den letzten zwei Jahren im PVR geplant. In der anschließenden Reflexion setzte sich heuer dann die Erkenntnis durch, dass ein derartiges Angebot, trotz des deutlich erweiterten Personenkreises aufgrund des Pfarrverbands, derzeit nicht mehr im gewünschten Maße angenommen wird und deshalb in Zu- kunft nach neuen Wegen gesucht werden sollte. Auch die Sorge um die vielen Flüchtlinge, die im Pfarrverband und den angrenzenden Pfarreien erwartet wurden, war Anlass für intensive Gespräche. Durch die immer wieder verschobene Ankunft bzw. Verlegung der Flüchtlinge sind jedoch derzeit die bereits gestarteten Initiativen dazu etwas ausgebremst. Im Laufe der letzten Monate festigte sich die Erkenntnis, dass vieles im Pfarrverband inzwischen eingespielt ist und ganz gut läuft, die zwischenmenschliche Begegnung der Gemeindemitglieder aus beiden Pfarreien aber durchaus intensiviert werden könnte, denn schließlich lebt der Pfarrverband in erster Linie durch die Menschen. Die Organisation ist nur ein Werkzeug dazu. Daraus entstand die Idee des „Tipps des Monats“, für das der PVR jeweils ein bestehendes Angebot auswählt und als besondere Möglichkeit der Begegnung vorschlägt. Für die allernächste Zeit ist ein Begrüßungsflyer geplant, der die zahlreichen Neubürger in Aubing und Lochhausen über die vielen Möglichkeiten informieren möchte, die unser Pfarrverband anbietet. Noch nicht in Angriff genommen wurde bisher die Entwicklung eines Konzepts für die Familienpastoral im Pfarrverband. In den bisherigen sieben Sitzungen versuchte der PVR, erste entscheidende Schritte für ein gutes Miteinander im Pfarrverband zu ermöglichen. Der Pfarrverbandsrat ist dankbar für neue Anregungen, kritische Anmerkungen und einen offenen Austausch; er freut sich aber ebenso über die ein oder andere positive Rückmeldung. Denn wie es auf dem ersten gemeinsamen Jahresmotto zu lesen war: „Im Miteinander liegt die Zukunft.“ Angela Niedhammer, Vorsitzende des Pfarrverbandsrats Wir haben uns kennengelernt edaktion (red): Frau Beck, Frau Holzapfel, Sie beide haben für unseren Pfarrbrief im Juli 2014 ein Interview gegeben. Die Gründung des Pfarrverbands war beschlossen und die Zusammenarbeit begann zum 1. September 2014. Wie sieht nach zwei Jahren eine Zwischenbilanz aus? Gabriele Beck (gb): Der ‚normale‘ Kirchgänger merkt wohl unmittelbar nicht so viel … Monika Holzapfel (mh): Die 11 UhrGottesdienste fallen bei uns in St. Quirin doch öfter aus, und ich werde darauf angesprochen. Man merkt schon, dass der Pfarrer jetzt zwei Gemeinden zu versorgen hat und seine volle Zeit nicht mehr nur für St. Quirin zur Verfügung steht. red: Der Pfarrverbandsrat hat acht Mitglieder, aus jeder Pfarrei vier einschließlich der jeweiligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden. Wie sieht konkret die Zusammenarbeit im Pfarrverband gegenwärtig aus? mh: Der Pfarrverband ist bei den Kirchgängern (noch) nicht angekommen; sie denken und leben in ihrer Pfarrgemeinde. Das ist verständlich, aber natürlich auch etwas schade, denn die Öffnung zur Nachbarpfarrei könnte man ja auch als Horizonterweiterung sehen. Die Arbeit im Gremium hat sich eingespielt, es finden vier Sitzungen pro Jahr statt. gb: Manchmal hat man den Eindruck, dass viel diskutiert wird und dann die Umsetzung doch nicht stattfindet, lange auf sich warten lässt oder man sich in der konkreten gemeinsamen Umsetzung eher schwer tut. red: Gab es denn schon gemeinsame Aktionen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken konnten? gb: Wir haben versucht, zur Fastenzeit gemeinsam Vorbereitungsangebote anzubieten; sie wurden leider nur schwach angenommen. Die gemeinsame Fronleichnamsprozession der beiden Pfarreien – jedes Jahr wechselnd in einer anderen Pfarrei – hat sich jedoch bewährt. mh: Letzteres hat anfangs in Quirin doch ein Stück kommunikative Anstrengung erfordert, ist jetzt aber auch gut angenommen. red: Gibt es einen „Vereinheitlichungsdruck“? Zuviel oder eher zu wenig? mh: Vom Ordinariat ist sicher der ausdrückliche Wunsch vorhanden, soviel wie möglich gemeinsam zu machen, etwa auch ab 2017 die Firmung. Im Hinblick auf die Erwartung vor zwei Jahren ist mein Eindruck, dass die Dynamik, die Entwicklung schneller und stärker auf Vereinheitlichung hinausläuft. gb: Ich denke da an das Bild, dass Pater Abraham vor zwei Jahren verwendet hat – von einem Garten, in dem die verschiedensten Blumen blühen sollen; ich meine, die Vielfalt hat eher abgenommen und der Garten könnte durchaus bunter sein. red: Man hört aber doch auch von Problemen, oder zumindest Empfindlichkeiten, vor allem in der kleineren Gemeinde St. Michael! gb: Wir in St. Michael hätten uns natürlich gewünscht, dass mehr wahrgenommen und geschätzt wird, dass wir einen bereits gut bewährten Stab von ehrenamtlichen Mitarbeitern haben, auf den man zurückgreifen kann. St. Quirin • St. Michael • 2/2016 R 31 red: „Feindliche Übernahme“ durch die größere Nachbarpfarrei? gb: Nein, nein, das will ich nicht sagen. Aber dass ein höheres Maß an Empfindlichkeit bei uns vorhanden war und ist, kann man wohl verstehen; und da sind auch Kleinigkeiten von Bedeutung. Das kann dann für den einen oder anderen ehrenamtlichen Mitarbeiter durchaus demotivierend sein. mh: Ehrlicherweise wird man anerkennen müssen, dass St. Michael mit der Zusammenlegung auch einen neuen Pfarrer bekommen hat, wir hingegen mit dem Seelsorger-Team schon vertraut waren. Und jedes neue Team darf natürlich seine eigenen Akzente setzen; bei uns war dies fünf Jahre vorher so. So haben manche kleineren Änderungen für St. Michael in Dienst und Liturgie nur mittelbar etwas mit der Pfarrverbandsbildung zu tun. St. Quirin • St. Michael • 2/2016 red: Ist denn ausreichend Gesprächsbereitschaft vorhanden? Und auch weiterhin noch Bedarf ? gb: Gesprächsbereitschaft ist auf jeden Fall vorhanden, es besteht auch keine Berührungsscheu. Aber Kennenlernen dauert natürlich auch; aber es geht voran. mh: Und auf der Ebene des Pfarrgemeinderats gibt es zwischen uns ohnehin keine Verständigungsschwierigkeiten. 32 red: Aber Abstimmungsbedarf und Diskussionen muss es doch auch hier geben! mh: Natürlich haben wir manchmal Diskussionen, aber es gibt keine Streitigkeiten. Jeder geht mit seinen Vorstellungen ins Gespräch – wie etwa einem Vorschlag für das Jahresmotto – und dann wird mit Mehrheit entschieden und der Beschluss akzeptiert. gb: Das sehe ich auch so. Natürlich sind Vorstellungen da, wie etwa die Gestaltung des Kirchenanzeigers, Logos, Gottesdienstzeiten etc; aber das sind keine Machtfragen, jeder weiß, er muss auf den anderen zugehen. red: Nun kann man durchaus die Frage stellen: Braucht es die getrennten Sitzungen der jeweiligen Pfarrgemeinderäte überhaupt noch? Oder lieber gleich Sitzungen des Gesamt-Pfarrverbandsrates? Das würde doch einige Sitzungstermine ersparen – auch eine Art Synergieeffekt! mh: Das sehe ich jetzt nicht so. Die einzelnen Pfarrgemeinden haben doch noch viele eigenständige Themen, die für sie speziell wichtig sind – und nicht nur ihr jeweiliges Patroziniumsfest. Aber kein Mensch kann natürlich sagen, wie die Entwicklung in ein paar Jahren ist; das ist dann aber Sache der nachfolgenden Generation. gb: Es ist auch nicht so, dass Themen doppelt behandelt werden, zuerst im jeweiligen Pfarrgemeinderat und dann wieder dasselbe im Pfarrverband. Vieles wird gleich kompetent in den zuständigen Sachausschüssen besprochen. red: Vor zwei Jahren hatten Sie den Wunsch geäußert, es möge nach der ersten Aufregung bald Gelassenheit und etwas Ruhe einkehren. Hat sich Ihre Hoffnung erfüllt? mh: Ich finde schon, auch die Entscheidungsfindung in den Gremien hat sich eingespielt. gb: Na ja, gut, die erste hektische Phase ist überstanden; aber der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, und ein gutes Stück Wegstrecke liegt noch vor uns. Aber wir haben uns kennengelernt, und die erste Aufregung hat sich gelegt. Das Gespräch führte jw In Kürze Vermischtes Kammermusik in Bartimäus. Dieter Birmann und Uwe Wrage laden herzlich ins Evangelische Gemeindezentrum Bartimäus in Lochhausen ein: Freitag, 15. Juli 2016, 19:30 Uhr. Pasticcio“ – Musikalische Raritäten mit Solveig Fiederling und Barbara Wagner, Flöte, Svetlana Lang, Klavier. Zu hören sind Werke selten aufgeführter Komponisten wie Albert Franz Doppler und Johann Joachim Quantz. Ein Schmankerl. (bk) Ökumenischer Stadtteilgottesdienst in Lochhausen. Schon wieder ist nach einem arbeitsreichen Jahr die Ferien- und Urlaubszeit nahe und damit – wie inzwischen schon Tradition – der „Ökumenische Stadtteilgottesdienst“ für alle, die nicht „ausgeflogen“ sind. Die Kirche kommt zu uns in die verstreuten Teile von Lochhausen, diesmal soll es in die sog. „Schwarze Siedlung“ gehen. Wir laden alle Nachbarn und natürlich auch alle entfernter Wohnenden ganz herzlich ein zum Ökume- nischen Gottesdienst im Freien am Freitag, 5. August 2016, um 18 Uhr, mit anschließender „Brotzeit“. Wenn der genaue Ort feststeht, (für den wir noch ein „Regendach“ für alle Fälle suchen), gibt es detaillierte Einladungsflyer. (Ortrud Richter) Pfarrwallfahrt nach Maria Eich. Unsere diesjährige Pfarrwallfahrt findet am 24. September statt. Wir treffen uns um 13:30 Uhr an der Kirche in St. Michael, um den Wallfahrersegen zu empfangen. Anschließend gehen wir durch die Aubinger Lohe über Freiham nach Maria Eich. Auf unserem Weg halten wir an vier Stationen inne zu einer kurzen Andacht. Um 18 Uhr findet in Maria Eich ein gemeinsamer Gottesdienst statt, zu dem auch alle Nicht-Fußwallfahrer eingeladen sind. Der Vorabendgottesdienst in St. Michael entfällt. Zum Abschluss des Tages kehren wir noch gemeinsam bei „Heide Volm“ in Planegg ein. (Claudia Baron/bk) Personalwechsel in der Kirchenmusik von St. Quirin. Schneller als erwartet hat nach zweieinhalb Jahren der allseits beliebte Chorleiter und Kirchenmusiker Michael Leyk die Pfarrei St. Quirin wieder verlassen, um in St. Cäcilia, Germering, eine Stelle als Kirchenmusiker anzutreten. Wir, der Kirchenchor und die ganze Gemeinde, bedanken uns sehr herzlich auch auf diesem Weg für seine erfrischenden Orgeleinsätze und seine fordernde Chorarbeit. Wir wünschen ihm an seiner neuen Wirkungsstätte viel Erfolg. Obwohl es zunächst nicht möglich schien, die Lücke schnell schließen zu können, konnte vor kurzem, zunächst als Aushilfe, Lukas Klöck als Leiter für den Kir- St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Konzerte in St. Quirin. Zum ersten Mal unter ihrer neuen musikalischen Leitung Lukas Klöck laden der Kirchenchor und die Schola von St. Quirin herzlich zu einem Kirchenkonzert in der Pfarrkirche ein. Es steht unter dem Motto „Nun danket alle Gott“ und ist festlicher Chormusik aus Renaissance und Barock gewidmet. Außerdem werden Ausschnitte aus barocken Trompetenkonzerten mit Tobias Lehmann an der Trompete zu hören sein. Es wirken außerdem mit: Lukas Klöck, Trompete, und Michael Leyk, Orgel. Das Konzert findet statt am Sonntag, 17. Juli 2016, um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden zur Deckung der Kosten wird gebeten. (kb) 33 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 34 chenchor und die Schola gewonnen werden. Lukas Klöck wurde 1994 in Kaufbeuren geboren, hat seine Schulzeit in Landsberg verbracht und studiert zur Zeit im 6. Semester Schulmusik mit Schwerpunkt Chorleitung. Seit seinem 10. Lebensjahr spielt Lukas Klöck Trompete, seine Kenntnisse am Klavier erwarb er sich als Autodidakt. Lukas Klöck bringt aus der Arbeit mit einem anderen Chor bereits Erfahrung als Chorleiter mit. Auch auf der Orgel gibt es jetzt mit Patrizia Langenmantel, einer Kollegin von Lukas, ein neues Gesicht. Wenn das Kirchenamt demnächst zustimmt, werden beide am 1. September fest bei der Kirchenstiftung angestellt werden. Die Gemeinde freut sich jedenfalls schon auf die Arbeit der beiden neuen Musiker. (kb) Abschied von Dieter Birmann und Einführung der neuen Chorleiterin Andrea Reischer. Am Sonntag, 3. Juli 2016, wurde Dr. Dieter Birmann als Chorleiter des Singkreises Lochhausen nach 35 Jahren in einem Festgottesdienst im Gemeindezentrum Barti- mäus feierlich verabschiedet. Die Predigt hielt Frau Hanna Wirth, die seinerzeit auch das erste Auftreten des Singkreises während einer Konfirmation im Gottesdienst begleitet hatte. Dr. Birmanns Motto für sich und das Gemeindeleben war: „ ... und dienet einander ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat“ (1 Petr. 4,10), welches er auch als Kanon für den Singkreis vertont hatte. Gleichzeitig wurde die neue, junge, kompetente und engagierte Andrea Reischer in ihr Amt als Chorleiterin für den Singkreis Lochhausen eingeführt, die sogleich mit dem Chor ein musikalisches Werk zur Aufführung brachte. (Dr. Elisabeth Winter) Ausstellung „Vereinsleben in Langwied- Lochhausen – damals und jetzt“. Die Ausstellung wird organisiert vom Arbeitskreis „Langwied Lochhausen Historisch“ und steht unter der Schirmherrschaft des BA Vorsitzenden des 22. Stadtbezirks, Sebastian Kriesel. Unter Mitwirkung der Fahnenabordnungen der Vereine wird die Ausstellung im Pfarrheim Renovierung des Pfarrzentrums von St. Quirin. Im Namen der Kirchenverwaltung St. Quirin darf ich eine sehr erfreuliche Nachricht weitergeben: In der vergangenen Woche kam der positive Bescheid des erzbischöflichen Ordinariats zu unserem Antrag auf Sanierung des Pfarrheims von St. Quirin. Der Antrag auf Finanzierung wurde weitgehend im beantragten Umfang genehmigt, so dass mit den Planungen und dem Spendensammeln (der Eigenanteil ist noch nicht endgültig festgezurrt) nun ohne Einschränkungen begonnen werden kann. Die Kirchenverwaltung wird zeitnah mit den Architekten und dem Projektplanern einen Termin vereinbaren, um die weiteren Schritte festzulegen. Sobald hier konkrete Ergebnisse vorliegen, wird sich die Kirchenverwaltung mit Pfarrgemeinderat und Planungsgruppe zusammensetzen, um die von unserer Seite notwendigen Schritte durchzusprechen und einen internen Zeitplan für Informationen und Aktionen zu erarbeiten und möglichst viele Ihrer Anregungen einfließen lassen zu können. Wir freuen uns auf jeden Fall, dass es nach langen, z. T. mühseligen Verhandlungen gelungen ist, einen weiteren Schritt nach Renovierung von Kindergarten und Pfarrkirche zu gehen, um für unsere Gemeinde St. Quirin auch in Zukunft die Voraussetzungen für ein lebendiges Gemeindeleben zu schaffen. (Wolfgang Lindner, Kirchenverwaltungsmitglied St. Quirin) Kirchenrenovierung in St. Michael. In St. Michael hat sich ein Arbeitskreis „Kirchenrenovierung“ gebildet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch verschiedene Aktionen Spenden für die anstehende Kirchenrenovierung zu sammeln. Die Renovierung unserer Pfarrkirche soll 2016/2017 durchgeführt werden, damit sie im September 2017 zum 90-jährigen Jubiläum der Weihe des Kirchenschiffs in neuem Glanz erstrahlt. Die Gesamtkosten belaufen sich nach vorläufigen Planungen auf ca. 300.000 Euro. Die Pfarrgemeinde hat davon einen Eigenanteil in Höhe von 45.000 Euro zu erbringen. Bisher wurden Spenden in Höhe von 31.600 Euro gesammelt, es fehlen also noch 13.400 Euro. Renoviert und restauriert werden sollen in der Kirche der Altarraum, Kunstgegenstände und Gemälde sowie Decken- und Wandgemälde. Der Holzwurmbefall ist zu behandeln und eine Orgel-Generalüberholung ist vorgesehen. Im Außenbereich sind Putz- und Malerarbeiten an Kirche und Turm fällig sowie Brandschutzmaßnahmen im Turm und im Gewölbe. Um die Finanzierung der Kirchenrenovierung zu unterstützen, können alle Kirchenbesucher jetzt jeden ersten Sonntag im Monat – bis auf weiteres – nach der hl. Messe Kuchen kaufen. Diese werden jedes Mal von einer anderen Gruppe aus der Pfarrei gebacken. Den Anfang hat das Leitungsteam des Seniorenclubs gemacht und mit 12 Kuchen Maßstäbe gesetzt. Die Pfarrjugend organisiert den Verkauf und der erste Anlauf am 5. Juni war ein voller Erfolg, es wurde ein Erlös von ca. € 250 erzielt. Auch die Kollekten an den ersten Wochenenden des Monats werden für die Renovierung vorgesehen. Beim Pfarrfest am 26. Juni wurden Bastelbögen des Kirchenmodells St. Michael sowie schon fertig gebastelte Kirchenmodelle verkauft. Außerdem besteht die Möglichkeit, für einzelne Objekte, die restauriert werden müssen, eine Patenschaft oder auch Teilpatenschaft zu übernehmen. St. Quirin • St. Michael • 2/2016 St. Michael am 9. Oktober 2016 um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in St. Michael eröffnet. Anschließend findet im Pfarrheim bis 17 Uhr die Vernissage statt, es spielt die Aurikel Saitenmusik. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind vom 9. Oktober bis 6. November 2016 jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr und am 1. November 2016 von 16 bis 18 Uhr. (bk) 35 36 Soli-Aktion der Firmlinge 2016 in St. Quirin. Wir freuen uns berichten zu können, dass die Soli-Aktion der Firmlinge 2016, „Klamotten gegen Kuchen“ ein voller Erfolg war. Sowohl am Freitag, 29.04.2016, als auch am Samstag, 30.04.2016, kamen zahlreiche Leute, um ihre Kleiderspenden gegen von den Firmlingen selbstgebackenen Kuchen einzutauschen. Die gesammelte Kleidung haben wir Diakonia in der Dachauerstraße gespendet. Dort wird sie dann an Flüchtlinge und andere Bedürftige weitervermittelt. Es ist so viel zusammengekommen, dass wir zwei Mal einen vollen VW Bus in die Dachauer Straße gefahren haben. Wir bedanken uns bei allen, die unsere Aktion unterstützt haben. (Das Firmteam) Neue Fahne für die Aubinger Nachbarschaftshilfe e.V. Der vor vier Jahren gegründete und eingetragene Verein für organisierte, ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe im 22. Stadtbezirk der Landeshauptstadt München, also für die Stadtteile Aubing, Lochhausen, Langwied, Neuaubing, Westkreuz und Freiham, hat seine neue Fahne zum ersten Mal eingesetzt und beim Fronleichnamsfest 2016 in St. Michael, Lochhausen mitgetragen. Das Bild ist eine Kopie des Logos, das auf den Flyern und Plakaten des Vereins zu sehen ist. Der Haupt-Fahnenträger ist Herr Sokolis vom Westkreuz. Hoffen wir, dass die Fahne nicht nur heuer im Jahr der Barmherzigkeit, sondern für viele Jahre ein gutes Zeichen für die christliche Nächstenliebe bleibt. (P. Asam) Aufnahme: P. Asam St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Aufnahme: M. Lindner In der Kirche wird ein Spendenanzeiger aufgestellt, der den aktuellen Stand der eingegangenen Spenden anzeigt. Der Arbeitskreis hat noch weitere Veranstaltungen geplant, unter anderem soll ein Orgelkonzert in der Kirche stattfinden. Nähere Informationen hierzu finden Sie rechtzeitig als Ankündigung im Schaukasten. Voraussetzung für die Durchführung der Renovierung ist allerdings die Genehmigung der Maßnahme durch die Erzbischöfliche Finanzkammer, durch das Kunstreferat und die Untere Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt München. Wir sind guter Hoffnung, dass unser Antrag auf Genehmigung und Bezuschussung positiv beschieden wird und freuen uns auf eine schöne, renovierte Kirche. (Wilhelm Denk/bk) Kalender St. Quirin, Aubing Juli So 10. Juli 11:00 Abschlussgottesdienst ökum. Kinderbibelwoche 19:00 Wohnviertelmesse Sponeckplatz Di 12. Juli 19:30 Nachbarschaftshilfe Aubing Mi 13. Juli Seniorenausflug nach Zwiefalten Sa 16. Juli Ministrantenausflug So 17. Juli 20:00 Konzert Kirchenchor und Schola St. Quirin Do 21. Juli 08:45 Ökum. Schulschlussgottesdienst 09:30 Ökum. Schulschlussgottesdienst 17:00 Abschlussfest Kindergarten 19:30 Pfarrverbandsrat in St. Michael Sa 23. Juli 11:00 Radl-Wallfahrt nach Maria Eich mit Gottesdienst 18:00 Sommer-Generationenparty So 24. Juli 11:00 Gedenkgottesdienst für Pfr. Alois Brem 11:00 Kleinkinder-Kirche (Mehrzweckraum Kindergarten) 11:45 Brunch der Kleinkinder-Kirche Mi 27. Juli 19:30 Kirchenverwaltung Do 28. Juli 20:00 Konzert Daniela Niedhammer August So 07. Aug 11:00 Festgottesdienst zu Kirchweih 12:00 Gemeinsames Mittagessen Mo 15. Aug 09:00 Mariä Himmelfahrt mit Kräuterweihe September So 11. Sep 10:30 Festgottesdienst im Freien zum 110-jährigen Jubiläum des Burschenvereins Di 13. Sep 08:00 Ökumenische Segnung der Schulanfänger Mi 14. Sep 19:30 Kirchenverwaltung Sa 17. Sep Bergmesse St. Quirin / St. Michael / Adventskirche Mi 21. Sep 08:45 Ökumenischer Schulgottesdienst I 09:30 Ökumenischer Schulgottesdienst II Do 22. Sep 19:30 Pfarrgemeinderat Mo 26. Sep Fünftagesfahrt Senioren an die kroatische Adria Oktober So 02. Okt 11:00 Familiengottesdienst zum Erntedank 12:00 Kartoffelfest Di 04. Okt 09:15 Wortgottesdienst für Kindergarten St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Veranstaltungen und Termine Juli bis Oktober 2016 37 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Di 04. Okt 10:00 Wortgottesdienst für Kindergarten 10:00 Offener Frauentreff Fr 07. Okt 15:00 Kleidermarkt Annahme Sa 08. Okt 09:00 Kleidermarkt Verkauf Jugend-Leiterrunde: Mi, 13. Juli, und Mi, 14. September 2016, jeweils 19 Uhr Sachbereich Öffentlichkeitsarbeit: Di, 27. September 2016, 20 Uhr Sachbereich Senioren und AK 60+: Do, 8. September 2016, 19:30 Uhr Sachbereich Jugend: Mi, 13. Juli 2016, 19:30 Uhr Pfarrbriefredaktion: Di, 19. Juli und 20. September 2016, jeweils 20 Uhr Sachbereich Jugend: Do, 29. September 2016, 19:30 Uhr Meditationskreis: Di, 12. und 26. Juli, 13. und 27. September, jeweils 20 Uhr im Mehrzweckraum des Kindergartens Seniorennachmittag mit Gottesdienst: Mi, 5. Oktober 2016, 14:30 Uhr 38 St. Michael, Lochhausen Juli So 10. Juli 11:00 Kleinkinder-Kirche Mi 13. Juli 19:45 Kirchenverwaltung So 17. Juli 10:00 50 Jahre Jubiläum des Faßlclubs (Musikgruppe) Do 21. Juli 19:30 Pfarrverbandsrat Do 28. Juli 10:00 Ökum. Schulschlussgottesdienst Fr 29. Juli 15:00 Gepäckabgabe Zeltlager Sa 30. Juli Jugendzeltlager Jachenau 30.07.-06.08.2016 August Fr 05. Aug 09:00 Hl. Messe (Herz Jesu) 18:00 Ökumenischer Stadtteilwortgottesdienst Mo 15. Aug 11:00 Mariä Himmelfahrt mit Kräuterweihe an der Langwieder Kapelle September Fr 02. Sep 09:00 Hl. Messe (Herz Jesu) Di 13. Sep 08:15 Ökumenische Segnung der Schulanfänger Sa 17. Sep Bergmesse St. Quirin / St. Michael / Adventskirche Di 20. Sep 08:15 Seniorenausflug Do 22. Sep 10:00 Ökumenischer Schulgottesdienst Sa 24. Sep 13:30 Pfarrwallfahrt nach Maria Eich 18:00 Gottesdienst in Maria Eich Oktober So 02. Okt 11:00 Familiengottesdienst zum Erntedank und Patrozinium Di 04. Okt 19:30 Pfarrgemeinderat Do 06. Okt 19:45 Kirchenverwaltung Fr 07. Okt 09:00 Hl. Messe (Herz Jesu) Adventskirche, Neuaubing So 17. Juli 10:00 Verabschiedung von Diakon Reinhard Krüger So 25. Sep 17:00 Konzert mit dem Ensemble BAROCCO So 09. Okt 17:00 14. Solistenkonzert St. Konrad, Neuaubing So 17. Juli 18:00 Konzert des Gospelchores im Brunnenhof (bei schlechtem Wetter im Saal) Sa 23. Juli 19:00 Konzert für Orgel und Trompete Mo 15. Aug 10:00 Feierliche Andacht zu Mariä Himmelfahrt, Verkauf von Kräuterbuschen Sa 17. Sep 19:00 Orgelkonzert mit Korbinian Meier: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg So 25. Sep Bergmesse (nähere Informationen auf der Homepage) So 02. Okt 10:00 Familiengottesdienst zum Erntedank Sa 08. Okt 07:30 Pfarrverbandsausflug zur schwäbischen Kleinstadt Weißenhorn und zum Kloster Roggenburg, Anmeldung bitte im Pfarrbüro St. Konrad, Kosten 22 Euro St. Lukas, Westkreuz Sa 23. Juli 15:00 Pfarrsommerfest So 24. Juli 11:00 Hochamt mit Orchestermesse von Joseph Haydn 11:00 Kindergottesdienst im Pfarrsaal 12:00 Pfarrsommerfest Do 28. Juli 13:00 Seniorentreff – Sommerfest So 31. Juli 11:00 Gottesdienst mit Just4fun Fr 05. Aug 17:00 Kolping - Biergarten in der Aubinger Einkehr Mo 15. Aug 11:00 Hl. Messe – Mariä Aufnahme in den Himmel Fr 19. Aug 17:00 Kolping – Biergarten in der Aubinger Einkehr Di 13. Sep 08:00 Erstklässler-Segnung Do 15. Sep 10:00 Segnung der Kindergartenkinder 14:00 1. Seniorentreff nach den Ferien Sa 17. Sep 14:00 Kolping-Veranstaltung „Trachtlergruppe“ Do 22. Sep 13:00 Seniorentreff – Wies´n So 02. Okt 11:00 Familiengottesdienst zum Erntedank Di 04. Okt 10:00 Erntedankgottesdienst der Kindergartenkinder Do 06. Okt 19:00 Kultur am Westkreuz – Stammtisch „Anemos“ So 09. Okt 11:00 Patrozinium – Orchestermesse von Joseph Haydn St. Markus, Neuaubing Do 21. Juli 18:00 Ökumenischer Gedenk-Gottesdienst „Bomben auf Neuaubing“ am Gößweinsteinplatz Sa 23. Juli 12:00 Stadtteilfest – Sommerfest im Quartier Neuaubing St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Seniorennachmittage: Di, 12. Juli und 13. September 2016, jeweils 14:30 Uhr Bibelabende: 13., 20. und 27. Juli, 3., 10., 17., 24. und 31. August, 7., 14., 21. und 28. September sowie 5. Oktober 2016, jeweils um 20 Uhr 39 Im Bild St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Gemeindeleben – Höhepunkte der letzten Zeit 40 Firmung und Erstkommunion in den Pfarrverbandsgemeinden (Aufnahmen: kb 5; Arbes-Gebhardt 1) St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Patrozinium in St. Quirin (Aufnahmen kb), Pfarrfest in St. Michael (Aufnahme: M. Wohner) und Fronleichnamsgottesdienst in St. Michael 41 42 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 St. Quirin • St. Michael • 2/2016 Im Himmel ist kein Zimmer frei: Mit dieser Komödie begeisterte die Theatergruppe heuer ihre Zuschauer. (Aufnahmen: kb; linkeSeite oben und rechte Seite unten). 67 Kinder und 27 Leiter nahmen heuer am Zeltlager der Pfarrjugend St. Quirin in Habach, Landkreis Weilheim-Schongau teil. (links unten; Aufnahme: Michaela Stelzer) 43 Der Kleine Quirin Angelus – Der Engel des Herrn D St. Quirin • St. Michael • 2/2016 reimal am Tag ruft das Angelusläuten die Gläubigen zum Gebet auf: um 6, 12 und 18 Uhr. Dabei läutet die Glocke nur kurz, in Wohngebieten unterbleibt heute meist das Läuten um 6 Uhr. Der Name stammt von den Anfangsworten des Gebetes „Angelus dei“, deutsch „Der Engel des Herrn“. Das Gebet erinnert an die Menschwerdung des Gottessohnes. Jedem Vers folgt ein Ave-Maria, ein Gebet zu Gott schließt den Engel des Herrn ab. Es lautet: „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist. Gegrüßet seist du, Maria, ... Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach Deinem Wort. Gegrüßet seist du, Maria, ... Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Gegrüßet seist du, Maria, ... 44 Bitte für uns Heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi. Lasset uns beten. – Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“ Dem abendlichen Engel des Herrn kann auch ein Totengedenken folgen, wozu meist die Totenglocke geläutet wird. In der Osterzeit tritt an die Stelle des Angelus-Gebetes die Marianische Antiphon Regina coeli, Freu dich, du Himmelskönigin (Gotteslob 3,7). Das Angelus-Beten geht auf eine Sitte der Franziskaner zurück, die bereits im 13. Jahr- hundert abends zur traditionellen Stunde der Verkündigung an Maria drei Ave-Maria beteten. Diese Sitte breitete sich im 14. Jahrhundert auch auf den Morgen und Abend aus. Früher bezog man das Morgenläuten auf die Auferstehung, das Mittagsläuten auf die Todesangst Christi, das Abendläuten auf die Menschwerdung Christi. Die heutige Form des AngelusGebetes hat 1571 Papst Pius V. eingeführt. Jeden Sonntag und an Hochfesten betet der Papst mittags den Engel des Herrn gemeinsam mit den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen und erteilt anschließend den Apostolischen Segen. Oft nutzt er diese Gelegenheit, um zu aktuellen oder wichtigen Themen zu predigen. Das private Angelus-Beten ist heute weitgehend außer Gebrauch gekommen. Es gibt aber immer wieder Bemühungen, die Tradition wiederzubeleben. em
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