Das Kundenmagazin – Sommer 2016 MF 1 www. 3-loewen-takt.de Editorial 3 neues aus dem nahverkehr Immer in Bewegung 4 fahrradland Praxistest am Bodensee 6 Sommer im 3-löwen-takt Sagen Sie uns Ihre Meinung! Jubiläum Premiere für den E-Bürgerbus 8 10 11 hinter den kulissen Wieder flottgemacht 12 unterwegs im 3-Löwen-Takt Vom Bahnknoten ins Wurzacher Ried Erlebnis Moorlandschaft Beste Aussichten Nicht nur der Limes blüht hier auf 14 16 18 20 im gespräch Brock on Tour Gewinnspiel 22 23 impressum 4 8 12 Herausgeber: NVBW - Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH, Wilhelmsplatz 11, 70182 Stuttgart, www.3-loewen-takt.de Verantwortlich für den Inhalt: Sonja Haas-Andreas Konzept: NVBW Redaktion: Andrea Toll, Korbinian Fleischer, Saskia Klima, Sonja Haas-Andreas, Thomas Vogel, Uwe Neumann Repro, Druck und Gestaltung: Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm Bildnachweis: Titel- und Rückseite: Andrea Toll, Deutsche Bahn AG (S. 10), Korbinian Fleischer (S. 15), fotolia (S. 4, 8, 9, 23), Saskia Klima (S. 16, 17), Andrea Toll (S. 6, 7, 11, 12, 13, 18, 19, 22), Ralf Paucke (S. 14), Thomas Vogel (S. 20, 21) 16 INHALT / EDITORIAL 2 3 Liebe Leserinnen und Leser, 20 haben Sie schon Ausflugspläne für den Sommer geschmiedet? Das Ländle bietet eine Fülle an attraktiven Zielen, die Sie bequem mit Bus und Bahn, dem Rad oder auch in Kombination von beiden Verkehrsmitteln erreichen können. Einer, der genau weiß, wie gut das funktioniert, ist Markus Brock, Fernsehmoderator beim Südwestrundfunk. Wir sprachen mit ihm über das Pilotprojekt „Brock on Tour“ (S. 22 / 23). Apropos: Natürlich haben wir auch wieder in diesem Heft ganz unterschiedliche Tourenvorschläge für Sie zusammengestellt. Eine Turmtour in Rottweil (S. 18/19), einen Bummel über die Landesgartenschau in Öhringen (S. 20/21), eine Fahrt mit dem 3-Löwen-Takt Radexpress in Oberschwaben (S. 14 /15) oder einen abwechslungsreichen Spaziergang durchs zweitgrößte Moorgebiet Südwestdeutschlands (S. 16 /17) – Sie haben die Wahl. 22 info Modern planen – historisch reisen Wussten Sie, dass es nirgends sonst in Deutschland so viele und so unterschiedliche historische Bahnen gibt wie in Baden-Württemberg? Insgesamt 38 historische Bahnen dampfen, schnaufen und pfeifen durchs Ländle. Das Museumsbahnen-Portal auf der 3-Löwen-Takt Website bietet einen umfassenden Überblick über alle Museumsbahnen und Vereine, zahlreiche Tourenvorschläge, aktuelle Termine, Fahrpläne und eine interaktive Karte. So können Sie Ihre nächste Tour bequem planen. http://www.3-loewen-takt.de/freizeit/museumsbahnen-portal/ Wenn Sie mit dem Rad unterwegs sind, ist es sicherlich hilfreich, über die unterschiedlichen Führungsformen für Radler Bescheid zu wissen. Auf der Tour de Friedrichshafen erfahren Sie alles über Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Fahrradstraßen und Radwege (S. 6 / 7). Und dann sagen Sie uns bitte noch Ihre Meinung auf den Seiten 8 und 9. Denn gemeinsam mit Ihnen wollen wir das 3-Löwen-Takt Kundenmagazin noch attraktiver gestalten. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und wünschen Ihnen sonnenreiche Sommermonate im 3-Löwen-Takt. Ihre Sonja Haas-Andreas Leiterin Marketing und Pressesprecherin 3-Löwen-Takt Mit dem Rad das Ländle umweltfreundlich erkunden. immer in bewegung BW: Land fördert Bürgerbusse Bürgerbusprojekte in Baden-Württemberg werden auch künftig durch das Land unterstützt. Für die von engagierten Bürgern betriebenen Mobilitätsangebote stellt das Land in diesem Jahr 100.000 Euro zur Verfügung. Die Förderbedingungen werden den Bedürfnissen vor Ort künftig noch besser Rechnung tragen. „Damit stellen wir eine gezielte Unterstützung für diese Projekte bereit, die mit großem ehrenamtlichen Engagement und dem Einsatz lokaler Ressourcen dazu beitragen, Lücken im öffentlichen Verkehr zu schließen“, erklärt Verkehrsminister Winfried Hermann. Das Programm ermöglicht eine Förderung von barrierefreien Fahrzeugen. Der pauschale Förderbetrag für Neuanschaffungen liegt 2016 bei 30.000 Euro für Niederflurbusse und bei 20.000 Euro für sonstige barrierefreie Busse. Gebrauchtfahrzeuge können wie bisher mit 25 Prozent des Anschaffungspreises, höchstens jedoch mit 15.000 Euro gefördert werden. Unverändert fortgeführt wird die stark nachgefragte Kostenerstattung für den Personenbeförderungsschein. Für den Schein und die dazugehörige Gesundheitsprüfung fallen Kosten zwischen 200 und 400 Euro pro Person an. Diese Ausgaben übernimmt bei ehrenamtlich tätigen Personen auf Antrag das Land in voller Höhe. Bürgerbusinitiativen und ähnliche Projekte können nach wie vor Rat und Hilfe des Landes in Anspruch nehmen. Das Kompetenzzentrum „Innovative Angebotsformen im ÖPNV“ der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg informiert mit einem Leitfaden und einer Internetseite zum Thema Bürgerbusse. Mehr zum Thema Bürgerbusse auf Seite 10 und auf www.buergerbus-bw.de DB: Neues Ticket für U26 Für alle, die unter 26 Jahre alt sind, gibt es jetzt das Baden-Württemberg-Ticket Young für 19 Euro. Wie beim Baden-Württemberg-Ticket können damit bis zu 4 Personen mitgenommen werden, die für jeweils 5 Euro mitfahren dürfen. Mit dem Ticket sind beliebig viele Fahrten mit allen Nahverkehrszügen sowie mit fast allen Linienbussen in Baden-Württemberg und sogar bis nach Basel möglich. Es gilt von 9 bis 3 Uhr des Folgetags, am Wochenende, an gesetzlichen Feiertagen sowie am 24. und 31. Dezember ganztags. Das neue Ticket ist auch als Handy-Ticket erhältlich. www.db.de RNV: Stadtbahn Nord in Betrieb Ein Lückenschluss im Mannheimer Liniennetz der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), ein Meilenstein für den ÖPNV in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar: Gut dreieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde die Stadtbahn Mannheim Nord im Rahmen eines großen Sommerfestes für alle Bürgerinnen und Bürger im Juni eröffnet. „Besonders freut mich der moderne Standard bei Fahrzeugen und Haltestellen. Die Bahnsteige sind barrierefrei sowie mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Davon profitieren nicht nur mobilitätseingeschränkte Menschen, son- Neues aus dem nahverkehr „Mit dem naldo-Freizeit-Netz können die Bürgerinnen und Bürger das naldoland mit seinen einzigartigen Landschaften, vielen Sehenswürdigkeiten und tollen Ausflugsmöglichkeiten umweltfreundlich ohne Auto entdecken. Die Schwäbische Alb, Neckar- und Donautal, die Zollernalb, der Schönbuch und – neu – der Bodensee sind faszinierende Naturräume und bieten viele Möglichkeiten“, erklärt naldo-Geschäftsführer Dieter Pfeffer. www.naldo.de 4 5 sowie die Naturparks Stromberg-Heuchelberg und Schwäbisch-Fränkischer Wald. Besonderes Kennzeichen des Wegs, auch im landesweiten Vergleich mit anderen Radfernwegen, ist die durchweg gute Anbindung an die Bahn. So ist sowohl die Anreise mit der Bahn als auch die Nutzung des 3-Löwen-Takt Radexpresszugs „Enztäler“ problemlos möglich, da der Radexpress entlang des Radwegs verläuft. www.adfc.de www.stromberg-murrtal-radweg.de VVS: polygo – der Alleskönner dern auch Eltern mit Kinderwagen“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann. Durch die komfortablere Verbindung versprechen sich die Stadt Mannheim und die rnv weniger Autoverkehr und eine Entlastung der Umwelt. Sie rechnen mit einer Million zusätzlicher Fahrgäste pro Jahr. 32.000 Anwohner, etwa 10 Prozent der Mannheimer Bevölkerung, haben mit der Stadtbahn Nord zum ersten Mal direkten Anschluss ans Stadtbahnnetz – und damit erstmals direkte Verbindung zu beliebten Zielen wie Innenstadt und Hauptbahnhof. In der Gegenrichtung werden durch die Stadtbahn Nord in Mannheim attraktive Ziele wie beispielsweise das Naherholungsgebiet Käfertaler Wald, das Carl-Benz-Bad und die Freilichtbühne für die gesamte Metropolregion RheinNeckar verkehrlich neu erschlossen. www.rnv-online.de naldo: naldo-Freizeit-Netz Mit Bus und Bahn unterwegs im naldoland – jetzt sogar bis zum Bodensee. Im Verkehrsverbund naldo (Landkreise Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalbkreis) gibt es an Sonn- und Feiertagen in der Sommersaison bis zum 3. Sonntag im Oktober ein ganz besonderes Angebot an Bussen und Bahnen, in denen die Fahrräder größtenteils kostenlos mitgenommen werden können. polygo steht für Mobilität und Services in der Region Stuttgart. Über 180.000 VVS-Abo-Kunden halten die polygoCard, auf dem ihr Ticket in elektronischer Form gespeichert ist, bereits in der Hand. Die Chipkarte soll Schritt für Schritt den üblichen Verbundpass plus Wertmarke ersetzen und den Weg für eine bessere Vernetzung von verschiedenen Mobilitätsformen ebnen. Denn die polygoCard ist mehr als nur eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr. Sie wurde als multimodale Karte konzipiert – mit ihr können Kunden beispielsweise Mobilitätsdienstleistungen wie stationäres oder flexibles Carsharing und Mietfahrräder nutzen. In Zukunft werden weitere Funktionen hinzukommen, wie die Nutzung der polygoCard als Bibliotheksausweis für die Stuttgarter Stadt- und Stadtteilbibliotheken. Eine mobile Anwendung soll das Angebot ergänzen. adfc: Ausgezeichnet! www.vvs.de Ende Mai wurde der Odenwald-Madonnen-Radweg vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit 4 Sternen zertifiziert. Der Fernradweg führt mit einer Gesamtlänge von 174 Kilometern von Tauberbischofsheim in Baden-Württemberg bis nach Speyer in Rheinland-Pfalz. „Zwischen 200 und 300 Fernradwege gibt es im Bundesgebiet, von denen lediglich 30 zertifiziert sind, 17 davon mit 4 Sternen. Damit wird der Odenwald-Madonnen-Radweg hoch eingestuft“, hob die Landesvorsitzende des ADFC, Dr. Gudrun Zühlke, hervor. Mit drei Sternen wurde der StrombergMurrtal-Radweg als ADFC-Qualitätsradroute klassifiziert. Der Radweg verbindet zahlreiche Highlights zwischen der Fahrradstadt Karlsruhe und Gaildorf am Kocher – etwa die UNESCO-Welterbestätten Kloster Maulbronn und Limes Praxistest am Bodensee Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Fahrradstraßen und Radwege: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Radverkehr zu führen. In Friedrichshafen hat sich der 3-Löwen-Takt in den Sattel geschwungen, um die unterschiedlichen Formen zu erkunden. Von Andrea Toll Strahlend blauer Himmel, milde 21 Grad, ein schwacher Wind weht vom Bodensee her: bestes Radfahrwetter. Das sehen nicht nur wir so, die wir heute unser Augenmerk auf die Straße und die unterschiedlichen Führungsformen für Radler richten wollen, sondern auch Alltagsradler und viele, viele Ausflügler, die – im Gegensatz zu uns – die Sehenswürdigkeiten in Friedrichshafen per Rad erkunden möchten. Für die Bewohner der Stadt ein gewohntes Bild. „Zur Hochsaison zählen wir auf dem Bodensee- Auf dem Schutzstreifen bequem am Stau vorbei. Entspanntes Radeln auf der Fahrradstraße. radweg etwa 3000 Radler pro Tag“, berichtet Hansjörg Röpnack, Verkehrsplaner des Stadtbauamts in Friedrichshafen, während er den Helm aufsetzt und sich startklar macht. Die Radwege in der Zeppelinstadt sind ihm bestens vertraut, denn seit 1995 ist er Leiter des städtischen Arbeitskreises Radverkehr und somit der perfekte Begleiter für die Tour de Friedrichshafen der etwas anderen Art. dass es zu Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmern kommen kann, „aber wenn alle etwas Rücksicht nehmen würden, wäre das gar kein Thema“, fügt der Experte nachdrücklich hinzu. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens, sowohl auf den Straßen als auch auf den Radwegen, läuft auf unserer Tour fast alles rund – abgesehen von einem klassischen Disput zwischen Fußgängern und einem Radler, der auf dem Fußweg unterwegs ist. Schutzstreifen für mehr Sicherheit Vom Romanshorner Platz biegen wir auf die viel befahrene Eckenerstraße ab, die mit einem Schutzstreifen für den Radverkehr versehen ist, den man an der unterbrochenen Leitlinie zur Seite der Fahrbahngasse hin erkennt. Zudem ist er mit Fahrrad-Piktogrammen auf dem Boden gekennzeichnet. Für Radler und Autofahrer gilt hier gleichermaßen: Vorsicht! Aufeinander achten! Fahrzeuge dürfen bis zu drei Minuten halten, parken ist nicht erlaubt. Im Gegensatz zu den Radfahrstreifen dürfen Schutzstreifen in Ausnahmefällen von Fahrzeugen befahren werden, beispielsweise wenn breitere Fahrzeuge sich begegnen. Radfahrer dürfen dabei in keinem Fall behindert und gefährdet werden. Für Radler heißt es: Nur bei Bedarf den Schutzstreifen links überfahren, ohne den Kfz-Verkehr zu behindern. Die Experten raten, in der Mitte des Schutzstreifens zu fahren, um genug Abstand zu haben, falls ein Autofahrer unbedacht die Fahrzeugtür öffnet. Wenn Autos an einer roten Ampel stehen, dürfen die Radfahrer ganz entspannt auf dem Schutzstreifen an der Schlange vorbeifahren, was die Radler auf der Eckenerstraße auch tun. „Was gar nicht geht, ist das Radeln entgegen der Fahrtrichtung“, betont Röpnack. „Es gilt stets das Rechtsfahrgebot. Falls nur auf einer Straßenseite eine Führung für den Radverkehr vorhanden ist, nutzen Radler auf der anderen Seite einfach die Fahrbahn. Grundsätzlich sind die Verkehrszeichen zu beachten“, ergänzt der Radexperte. Die Schutzstreifen sind für alle Verkehrsteilnehmer ein großes Plus. Sie machen deutlich, dass Radfahrer ihren Platz im Verkehrsraum brauchen und haben. So sind sowohl Autofahrer als auch Radler aufmerksamer und rücksichtsvoller. Erwiesenermaßen ist es für Radler sicherer, auf dem Schutzstreifen und damit im direkten Sichtfeld des Kfz-Verkehrs unterwegs zu sein als auf separaten Radwegen und gemeinsamen Geh- und Radwegen. Fußgänger profitieren ebenfalls, da sie die Gehwege wieder für sich haben. Und auch der höhere Fahrkomfort ist ein gutes Argument: Schutzstreifen haben als Teil der Fahrbahn meist einen besseren Belag. Außerdem bremsen Hindernisse wie beispielsweise Mülltonnen und Fußgänger mit Hunden die Radler nicht aus. Hoher Anteil Radfahrer Los gehts im Zentrum, direkt bei der Stadtverwaltung, Richtung Hafen und Zeppelin Museum. Am Romanshorner Platz begutachten wir den breiten Geh- und Radweg, den Radfahrer und Fußgänger gemeinsam nutzen dürfen. Aus Erfahrung weiß Röpnack, Und weiter gehts auf unserer Tour: Beim Linksabbiegen von der Eberhard- auf die Paulinenstraße können wir uns der Kreuzung sicher auf dem Annäherungsstreifen nähern. Das Thema Sicher- fahrradland 6 7 Sicherheit für Radler steht in Friedrichshafen an erster Stelle. heit für Radler spielt bei der Verkehrsplanung in Friedrichshafen eine zentrale Rolle: „Wir möchten noch mehr Menschen dazu bewegen, aufs Rad umzusteigen. Deswegen wollen wir nicht nur die Sicherheit des Radverkehrs in Friedrichshafen erhöhen, sondern auch die Attraktivität“, führt Röpnack aus. Mit 25 Prozent nimmt der Radverkehr in der Stadt am Bodensee bereits einen hohen Anteil am innerstädtischen Verkehrsaufkommen ein. Derzeit umfasst das Radverkehrsnetz 110 Kilometer. Jährlich investiert Friedrichshafen rund 500.000 Euro in die Verbesserung der Radinfrastruktur. Hinzukommen in den nächsten Jahren etwa 9 Millionen Euro für Großmaßnahmen. Geplant ist ein Veloring, der als schnelle Radverbindung halbkreisförmig um den Stadtkern, teilweise auf der Trasse des stillgelegten Industriegleises, verlaufen soll. Zudem soll anschließend ein Radschnellweg entlang der Südbahn vom Haltepunkt Löwental bis zum Stadtbahnhof realisiert werden. Mittlerweile sind wir am neuen Kreisverkehr Ehlersstraße angekommen, den wir über den gemeinsamen Fuß- und Radweg, der in beide Richungen genutzt werden kann, entlang der Ehlersstraße erreicht haben. Wir fahren mit dem Autoverkehr durch den Kreisel. „Hier stellen wir uns langfristig eine Hochtrasse, also einen Radweg über dem Straßenniveau, vor, der den Kreisverkehr überbrückt“, berichtet der Verkehrsfachmann. Radfahrstreifen Wir radeln weiter auf dem Radfahrstreifen der Keplerstraße. Im Gegensatz zu Schutzstreifen sind Radfahrstreifen von der Fahrbahn durch eine dicke, durchgezogene Linie getrennt. Zum Fahrbahnrand oder zu parkenden Autos können sie zusätzlich mit einer dünnen durchgezogenen Linie abgegrenzt sein. Autos dürfen auf Radfahrstreifen weder fahren, halten noch parken. Bevor die Keplerstraße zugunsten von Radfahrstreifen und Querungshilfen von vier auf zwei Fahrspuren für Autos verschmälert wurde, muss es für Radler hier noch wesentlich ungemütlicher gewesen sein. Kurz darauf gelangen wir zum Maybachplatz, den wir dank der Unterführung bequem und sicher queren können. „Diese Lösung haben wir bereits vor 15 Jahren realisiert“, erzählt Röpnack, sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. Jetzt fehlt noch eine Fahrradstraße auf unserer Tour, die Friedrichshafen ebenfalls zu bieten hat. Als wir die Schmidstraße erreichen, die seit 2009 als Fahrradstraße ausgewiesen und Teil des Bodenseeradwegs ist, stellt sich plötzlich Ruhe ein. Wir können uns in normaler Lautstärke unterhalten und dürfen nebeneinander fahren. Eine Wohltat! „Es war eine gute Entscheidung, diese viel befahrene Strecke als Fahrradstraße auszuweisen“, bekräftigt Röpnack. Anliegern und Anwohnern ist die Zufahrt mit dem Kfz nach wie vor erlaubt, jedoch geben die Radfahrer die Geschwindigkeit vor. Für alle gilt: maximal Tempo 30. Am Ende unserer Fahrt erreichen wir die Friedrichsstraße, die direkt am Uferpark entlangführt und auf deren Geh-Radweg sich eine bunte Mischung an Verkehrsteilnehmern tummelt: Radler jeglicher Art, Fußgänger mit und ohne Hunden, Touristengruppen, Skater. Sofort ist klar: Ohne Rück- und Nachsicht geht es hier nicht, womit sich der Kreis zum Anfang der Tour schließt. s ! n g u n e u i n S i e n M e g e Sa Ih r 1. Wie wurden Sie auf das Kundenmagazin aufmerksam? Internet Newsletter Messe / Veranstaltung 3-Löwen-Club 2. Wie viele Personen in Ihrem Haushalt lesen das Kundenmagazin des 3-Löwen-Takts? Personen 3. Wie intensiv lesen Sie das Kundenmagazin 3-Löwen-Takt Aktiv? Ich lese immer alle Beiträge einer Ausgabe Ich lese die meisten Beiträge einer Ausgabe Ich lese in der Regel mehrere Beiträge Ich blättere die Zeitschrift durch und lese selten einzelne Beiträge einer Ausgabe Ich werfe sie meist ungelesen weg 4. Wie wichtig sind Ihnen die unterschiedlichen Themenbereiche des Kundenmagazins? Editorial Neues aus dem Nahverkehr Fahrradland Frühling/Sommer/Winter im 3-Löwen-Takt Hinter den Kulissen Unterwegs im 3-Löwen-Takt Im Gespräch Gewinnspiel sehr wichtig 5. Haben Sie bereits einmal ein Thema vermisst? Wenn ja, welches? wichtig weniger wichtig gar nicht wichtig Sommer im 3-löwen-takt 8 9 Wir möchten unser Kundenmagazin noch attraktiver gestalten – für Sie und gemeinsam mit Ihnen. Was können wir besser machen? Sagen Sie uns Ihre Meinung. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um unseren Fragebogen entweder online unter www.3-loewen-takt.de/Leserumfrage oder gleich hier zu beantworten. Den Fragebogen einfach ausschneiden und bis zum 14. September 2016 an textwerkstatt andrea toll Kirchstraße 36 89180 Berghülen senden. Selbstverständlich werden alle Daten anonym erhoben und streng vertraulich behandelt. Als Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmern drei Baden-Württemberg-Tickets für 5 Personen. 6. Welche der Eigenschaften treffen Ihrer Meinung nach auf das Kundenmagazin 3-Löwen-Takt Aktiv zu? Viele Tipps und Anregungen Macht Spaß zu lesen Hat fachlich kompetente Beiträge Liefert Hintergrundinfos Objektive und glaubwürdige Berichterstattung Bringt mir das Thema Mobilität nahe Beiträge sind verständlich 7. Wie stehen Sie zu folgenden Aussagen über das äußere Erscheinungsbild des 3-Löwen-Takt Kundenmagazins? Die Titelseiten sind einfallsreich Die einzelnen Ausgaben sind übersichtlich aufgebaut Die Zeitschrift enthält ausreichend gute Fotos Die Zeitschrift enthält ausreichend viele Grafiken Auf den Seiten ist ausreichend viel Text Die meisten Artikel haben eine angemessene Länge Stimmt Stimmt überwiegend Stimmt weniger Stimmt nicht 8. Was können wir Ihrer Meinung nach im Kundenmagazin noch besser machen? 9. Geschlecht 10. Alter 11. Würden Sie das Magazin weiterempfehlen? Weiblich Männlich Unter 25 Jahre 35 bis 44 Jahre 55 bis 64 Jahre 25 bis 34 Jahre 45 bis 54 Jahre Älter als 64 Jahre Ja Nein Jubiläum! Wie die Zeit vergeht! Schon seit 20 Jahren gibt es das Schüler-Ferien-Ticket (SFT) mit seinen vielen Vorteilen und immer noch ist es bei Schülerinnen und Schülern total beliebt. Auch in diesen Sommerferien, vom 28. Juli bis einschließlich 11. September, kann das SFT genutzt werden, um mit Bus, Bahn und den Bodenseeschiffen quer durch BadenWürttemberg zu reisen. Und noch besser: Das SchülerFerien-Ticket gilt nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch auf ausgewählten Strecken in Bayern, Hessen und der Schweiz. Ab dem 1. August kostet das Ticket 29,90 Euro am DB Automaten. Wer es am Schalter kauft, zahlt 31,90 Euro. In fast allen Zügen ist es möglich, Fahrräder mitzunehmen. Auf vielen Strecken ist die Fahrradmitnahme montags bis freitags ab 9 Uhr und am Wochenende sogar kostenlos. Das gilt auch für die 3-Löwen-Takt Radexpresszüge, die in unterschiedlichen Regionen im Ländle an Sonn- und Feiertagen unterwegs sind. Tolle Vergünstigungen Inhaber eines Schüler-Ferien-Tickets erhalten Sondertarife für zahlreiche Veranstaltungen und Freizeitangebote. So bekommen sie beispielsweise am 5. August und am 2. September den Eintritt in den Europa-Park zum Aktionspreis von 26,50 Euro. Und auch Übernachtungen in Jugendherbergen sind ermäßigt: Ticketinhaber erhalten 10 Prozent Rabatt auf jede Übernachtung mit Verpflegung. Ein Kinobesuch im CinemaxX in Stuttgart, Sindelfingen, Heilbronn, Freiburg wird einen Euro günstiger (auf den bereits reduzierten Schülerpreis). Wer sich für einen Sprachkurs in den Berlitz-Sprachschulen entscheidet, bekommt ebenfalls 10 Prozent Rabatt auf einen Kids-/Teens-/Tweens-Gruppenkurs oder Einzelunterricht. Und das ist längst noch nicht alles. Schauen Sie einfach mal auf www.schueler-ferien-ticket.de. Sommer im 3-löwen-takt 10 11 Premiere für den e-Bürgerbus Der Bürgerbus, der von der NVBW angeschafft wurde, ist in Ebersbach an der Fils, Salach, Uhingen und Wendlingen am Neckar unterwegs und wird im Rahmen des Mobilitätsprojektes „e-Bürgerbus“ in den nächsten eineinhalb Jahren praktisch erprobt und wissenschaftlich begleitet. Im Testbetrieb werden Daten zu den Reichweiten bei unterschiedlichen AnforderungsVon Andrea Toll profilen gesammelt. Die Ergebnisse werden zeigen, ob elektrische Bürgerbusse eine Alternative zu herkömmlichen FahrFreitag, der 13., dazu regnet es in Strömen. Die Laune lässt sich zeugen sind. „Um dieses Projekt und das starke Engagement davon keiner verderben, denn alle Projektpartner freuen sich der Bürger werden wir bundesweit beneidet“, unterstreicht auf die offizielle Übergabe des elektrischen Bürgerbusses, „der auch bei Regen fährt“, wie Dr. Fabian Hantsch lachend bemerkte. Dr. Martin Schiefelbusch, Leiter des Kompetenzzentrums „Innovative Angebotsformen im ÖPNV“ bei der NVBW. Partner, Förderer und Vertreter der Presse hatten sich bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Stuttgart getroffen, um den ersten e-Bürgerbus des Landes in Augenschein zu nehmen. Aufwendiger Umbau Nun ist er da, der erste elektrische Bürgerbus in Baden-Württemberg. Die Projektpartner sind gespannt, wie sich der Neue im Alltag macht. Da es bislang keine serienmäßig hergestellten e-Bürgerbusse gibt, war eine Umrüstung des dieselbetriebenen Sprinters notwendig. „Keine ganz leichte Aufgabe“, wie Rainer Gessler vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur bei der Übergabe feststellte. So musste das Fahrzeug dahingehend umgebaut werden, dass es sowohl den Anforderungen des Linienverkehrs, beispielsweise fahrerbedienbare Außentür, liniengerechte Bestuhlung, als auch den Anforderungen der Fahrgäste gerecht wird. Wichtig hierbei ist, dass mobilitätseingeschränkte Fahrgäste bequem ein- und aussteigen können. Von links: Dr. Fabian Hantsch (Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen), Dr. Martin Schiefelbusch (NVBW), Rainer Gessler (Ministerium für Verkehr), Günther König (German E-Cars). Auch das Gewicht spielt eine wesentliche Rolle, denn ehrenamtliche Fahrer mit der Führerscheinklasse B dürfen das Fahrzeug nur dann fahren, wenn das zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen eingehalten wird. Das ist normalerweise kein Problem. Bei einem e-Bürgerbus allerdings schon, da die Batterie sehr schwer ist. Aus diesem Grund wurden die Anzahl der Sitze von acht auf sechs reduziert. Der Praxistest wird zeigen, ob der Platz reicht. Projektpartner Neben der NVBW und dem Land Baden-Württemberg, das das Projekt im Rahmen des Projektes NAMOREG (Nachhaltig mobile Region Stuttgart) fördert, begleiten das Betriebswirtschaftliche Institut, das Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen der Universität Stuttgart und das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart GmbH dieses Modellprojekt. Klar ist, dass das Fahrzeug auch nach Abschluss des Pilotprojektes den Gemeinden zur Verfügung steht. Probesitzen im neuen e-Bürgerbus. Weitere Informationen unter www.buergerbus-bw.de Rundumerneuerung für Fahrzeuge aus Baden-Württemberg. Wieder flottgemacht Aus Alt mach Neu. Funktioniert das auch bei Zügen, die seit VT-Baureihen. Bei der Hauptuntersuchung, die bei DieselJahrzehnten im Einsatz sind und eher reif für die Rente anstatt triebzügen nach einer Million Kilometern bzw. nach sechs bis für eine Verjüngungskur scheinen? Ja, das klappt ganz hermaximal acht Jahren durchgeführt werden muss, werden die vorragend, wie der Blick hinter die Kulissen im DB-InstandFahrzeuge im Werk Kassel nach Kundenwunsch überholt. haltungswerk in Kassel zeigt. „Pro Jahr kommen etwa 200 Fahrzeuge zur Revision oder Reparatur, 50 bis 80 nehmen wir für einen Umbau komplett auseinander und bauen sie wieder auf“, erklärt Andreas Geib, Leiter Von Andrea Toll Technik Kompetenz Center im Werk Kassel. Auch die Inneneinrichtung, neue, selbst gefertigte Bauteile aus glasfaserverIn der riesigen Halle stehen Züge ohne Fenster, Türen und stärktem Kunststoff (GfK) und Lackierung gehören mit zur Kur. Sitze, die Böden im Innenraum wurden entfernt genauso wie Am Ende sehen die alten Schätzchen innen und außen aus der Lack außen. Es wird geschliffen, gebohrt, gefräst, gewie neu. Nicht nur die DB lässt hier ihre Fahrzeuge wieder auf schweißt, geschraubt und gehämmert. Auf den ersten Blick Vordermann bringen, auch einige private Eisenbahnverkehrswird klar: Um betagte Züge wieder auf Vordermann zu bringen, unternehmen zählen zum Kundenstamm. sodass sie modernen Standards entsprechen, bedarf es viel Handarbeit und mehr als einen Pott Farbe. Das DB-Instandhaltungswerk in Kassel, eines von 13 Werken der DB FahrzeugFahrzeuge aus dem Ländle instandhaltung, gilt deutschlandweit als Kompetenzzentrum für Dieseltriebzüge, die bei der Bahn unter der Bezeichnung Ver41 baden-württembergische Neigetechnikfahrzeuge der Baubrennungstriebwagen (VT) geführt werden. Die Anlage erstreckt reihe (BR) VT612 und 16 Fahrzeuge der BR VT644 aus den sich über 167.713 Quadratmeter oder leichter vorzustellen: Baujahren zwischen 1997 und 2003 werden hier seit Anfang über 23 Fußballfelder. 690 Mitarbeiter, darunter viele Elektro2016 überarbeitet. So erhalten z. B. die Fahrzeuge der BR 612 techniker, Mechatroniker, Schweißfacharbeiter, Lackierer, neben WLAN, Steckdosen, Hubliften, neuen Böden, Polstern Ingenieure und Industriemechaniker, sowie 75 Azubis sind und größeren Mehrzweckbereichen eine neue Gestaltung innen hier beschäftigt. und außen im aktuellen Landesdesign. „Wir wollen den Fahrgästen moderne und bequeme Züge bieten“, erklärt Horst Das zertifizierte Werk ist spezialisiert auf Revisionen, ModerniKünzl von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg sierung und Bedarfs- sowie Unfallinstandsetzung aller gängigen (NVBW). Dafür lässt das Land nicht nur Fahrzeuge umbauen, HINTER DEN KULISSEN 12 13 sondern schafft auch über hundert neue Fahrzeuge an, die Ende 2017 bzw. Ende 2019 in Betrieb gehen. Aber das ist ein anderes Thema. Ab Ende 2016 sollen die umgebauten Fahrzeuge wieder durchs Ländle rollen. Bis dahin gibt es für die Mitarbeiter im Kasseler Werk noch jede Menge zu tun. Nun ist aber nicht so, dass das Land einfach entscheidet, dass die betagten Fahrzeuge modernisiert werden sollen und daraufhin einen entsprechenden Auftrag vergibt. Das Prozedere ist etwas komplexer: Alle Verkehrsleistungen werden ausgeschrieben, im Fahrzeuglastenheft ist festgelegt, wie die Züge in Baden-Württemberg im jeweiligen Netz auszusehen haben und wie sie ausgestattet sein müssen. Wenn gebrauchte Fahrzeuge diesen Kriterien nicht entsprechen, ist ein Umbau notwendig. „Für die im sogenannten Netz 5 erforderlichen Neigetechnikfahrzeuge war DB Regio der günstigste Anbieter, hat den Zuschlag bekommen und sich dafür entschieden, den notwendigen Umbau in Kassel durchführen zu lassen“, erklärt Künzl. Netz 5 Donau-Ostalb umfasst InterRegioExpress- sowie Regionalexpressverkehre auf den Strecken Ulm – Aalen, Ulm – Sigmaringen – Neustadt, Rottweil – Neustadt, Ulm – Friedrichshafen – Singen – Basel sowie Stuttgart – Tübingen – Aulendorf / Rottenburg. GroSS wie 23 FuSSballfelder Zurück ins Kasseler Werk. Neben der Halle für die Instandhaltung gibt es eine weitere für die Aufarbeitung der Komponenten. An großen Montagelinien arbeiten Fachkräfte die zum Teil mehrere Tonnen schweren Antriebskomponenten auf: Generatoren, Drehgestelle, Getriebe, Radsätze, Gelenkwellen, automatische Kupplungen und eine Vielzahl von kleinen Bauteilen – insgesamt sind es 2100 verschiedene. „Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Viele Fahrzeugteile haben eine lange Lebensdauer, wenn man sie aufarbeitet“, betont Geib. Im automatischen Kleinteilelager sind in 10.662 Regalfächern rund 20.000 farblich sortierte Behälter untergebracht. Pro Stunde werden hier 192 Teile ein- und ausgelagert. Leitet das Technik Kompetenz Center im Werk Kassel: Andreas Geib. gebaut, um Schienenfahrzeuge mit Verkleidungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff instandzusetzen. „Diese Arbeiten können nur unter speziellen Anforderungen durchgeführt werden, beispielsweise ist es erforderlich, dass die Temperatur in der Halle immer konstant ist und nur mit jeweils einem Werkstoff gearbeitet wird“, erläutert Geib. Langjährige Tradition Viele Werke der DB Fahrzeuginstandhaltung blicken auf eine lange Geschichte zurück. Das Werk in Kassel wurde bereits 1847 von der preußischen Staatsbahn gegründet. Es diente als Reparaturwerkstatt für Dampfloks und Wagen. 1945 wurde es durch Bombenangriffe weitestgehend zerstört. Doch schon 1948 nahm man den Werkbetrieb wieder auf. In den folgenden Jahrzehnten bewegte sich viel: Das Werk Kassel erfährt Erweiterungen, Umbauten und Modernisierungen. Allein in diesem Jahr wurde eine neue Lagerhalle für Großkomponenten gebaut und in deren ehemaligen Lagerhalle die Drehgestellwerkstatt eingerichtet und gleichzeitig modernisiert. Schnell zur Stelle Auch die Serviceleistungen befinden sich in einem ständigen Prozess: Seit 2009 ist ein mobiles Team des Werks unterwegs, das auf Anfrage zum Einsatzort fährt, um beispielsweise Lampen am Fahrzeug zu tauschen, kleinere Unfall- und Laminatschäden zu beseitigen, mobile Fahrzeugvermessungen durchzuführen, Undichtigkeiten zu beheben und Schläuche zu erneuern. „In der Regel führen wir die Arbeiten nicht auf der Strecke, sondern in den Werkstätten vor Ort aus. Der Vorteil für unsere Kunden ist, dass sie die Fahrzeuge für kleinere Reparaturen nicht extra in unser Werk nach Kassel bringen müssen“, erläutert Geib. Das Kleinteilelager mit 20.000 Behältern. Separate Werkstätten wie die Polsterei und Schreinerei, ein Bereich für Schlauchfertigung, ein Stahl- und Aluminiumbearbeitungszentrum, die Lackiererei gehören ebenfalls zum Instandhaltungswerk. Zudem wurde eine extra Laminierhalle Nach unserem Rundgang über die 23 Fußfallfelder ist klar: Ob Fahrzeuge im Kasseler Werk oder direkt vor Ort instandgesetzt werden – sie sind in guten Händen. Vom Bahnknoten ins Wurzacher Ried Über 40 Jahre war die Kurstadt Bad Wurzach nicht mehr mit der Bahn erreichbar. Seit 2010 verkehrt auf der Strecke an bestimmten Sonntagen im Sommerhalbjahr der 3-Löwen-Takt Radexpress, der über Bad Waldsee eine umsteigefreie Verbindung mit dem Bahnknoten Aulendorf ermöglicht. Von Korbinian Fleischer In Aulendorf beginnt die Fahrt mit dem 3-Löwen-Takt Radexpress Oberschwaben. Der Bahnknotenpunkt, von dem aus Strecken in alle vier Himmelsrichtungen verlaufen, besitzt vielleicht nicht mehr die Bedeutung vergangener Dampfloktage, ist aber nach wie vor ein unverzichtbarer Teil der schwäbischen Südbahn Stuttgart, Ulm und Friedrichshafen, der Strecke, die durch das Lied „Uff d´r Schwäbsche Eisebahne“ zu erheblichem Ruhm kam. Wer ohne Zeitdruck den Bahnhof erreicht, sollte unbedingt Station in Edis Backstube machen, einem kleinen Nebengebäude direkt an Gleis 1. Hier erhält man täglich frische Backwaren. Besonders lecker sind die Seelen, die am Sonntag persönlich vom Chef mit Butter bestrichen werden. „Die besten Seelen Oberschwabens“, behaupten Kenner. Durch Wiesen und Wälder Fast einmalig im deutschen Schienenverkehr ist die nun erforderliche betriebliche Besonderheit: der Fahrtrichtungswechsel. Der Fahrer wechselt den Führerstand, denn die Gleise nach Bad Wurzach führen wieder in westlicher Richtung aus dem Bahnhof. Weil der Zug jedoch nicht am Bahnsteig steht, kann man in Roßberg weder ein- noch aussteigen. Der Zug erklimmt mit einer für den Schienenverkehr beachtlichen Steigung von 29 Promille die Roßberger Rampe und erreicht mit 699 Metern über dem Meer den höchsten Punkt der Strecke. Die Gleise schlängeln sich durch Wald, Wiesen und Felder. Links tangieren wir das 385-Seelen-Dorf Mennisweiler, das ohne Halt passiert wird. Wenig später folgen die Anlagen des ehemaligen Bahnhofs Haidgau, bevor nach Überquerung der Landstraße das mächtige Glaswerk der Firma Saint Gobain Oberland AG durchfahren wird. Der Zielbahnhof, Bad Wurzach, ist fast erreicht. Bad Wurzach ist nach Stuttgart und Baiersbronn im Schwarzwald die flächenmäßig drittgrößte Gemeinde in Baden-Württemberg. Ein besonderes Schmuckstück der Kurstadt mit dem bekannten Moorheilbad ist das Barockschloss. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Wurzacher Ried. Es ist eines der bedeutendsten Hochmoorgebiete Süddeutschlands und seit ein paar Jahren auch Naturschutzgebiet. In nur wenigen Minuten ist es zu Fuß vom Bahnhof aus zu erreichen. Die Gleise, die der Radexpress in den letzten 40 Minuten während der kurzweiligen Fahrt genutzt hat, haben eine lange Geschichte. Die württembergische Allgäubahn wurde in Etappen ab 1869 eröffnet. Ab 1870 war auch der Abzweigbahnhof Roßberg erreichbar. INFO Betriebstage Radexpress Oberschwaben und Veranstaltungen 24. Juli: Ausstellung Wildbienen im Naturschutzzentrum Bad Wurzach 7. August: Torfwerks-Hockete mit Torfbahnfahrten Gut gestärkt kann es nun mit dem Radexpress nach Bad Wurzach gehen. Der Zug nutzt zunächst die württembergische Allgäubahn und verlässt Aulendorf in einem großen Bogen in nordöstlicher Richtung. Fast unbemerkt wird der noch kleine Flusslauf der Schussen überquert. Auf der rechten Seite erblickt man den Steeger See. Anschließend durchquert die Bahn den dunklen Tannwald und erreicht den hochgelegenen Bahnhof Bad Waldsee. Die Stadt mit dem großen Stadtsee und dem kleineren Schlosssee wird in einem weiten Bogen umfahren. Der Radexpress folgt dem Urbachtal, vorbei an den verträumten Ortschaften Unter- und Mittelurbach bis zum Bahnhof Roßberg. Trotz des neuzeitlichen Dieseltriebwagens fühlt man sich in alte Zeiten zurückversetzt. Die Strecke wird noch, wie vor hundert Jahren, mit alten Formsignalen gesteuert. 14. August: Torfbähnle fährt + Oldtimertreffen in Bad Waldsee beim Hymer-Museum 28. August: Stadtfest Bad Wurzach 11. September: Torfbähnle fährt, Frühschoppenkonzert im Kurhaus Bad Wurzach 2. Oktober: Verkaufsoffener Sonntag und Künstlermarkt Bad Waldsee 9. Oktober: Verkaufsoffener Sonntag in Bad Wurzach und um 11 Uhr Familienführung: Auf Entdeckertour ins Ried. 14 15 unterwegs im 3-löwen-takt Oberschwaben lässt sich wunderbar mit dem 3-Löwen-Takt Radexpress entdecken. Wer jedoch nach Bad Wurzach wollte, musste entweder mit der Postkutsche vorlieb nehmen oder nochmals 34 Jahre warten. Erst 1904 kam das neue Verkehrsmittel ins rund zehn Kilometer entfernte Bad Wurzach. Doch die in die Bahn gesetzten Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt. Bereits 1963 stellte die damalige Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr nach Bad Wurzach mangels Nachfrage wieder ein. Im Rahmen eines Sanierungsprogramms der Deutschen Bahn AG in der Zeit zwischen 2002 und 2004 wurde die Hälfte aller Verladebahnhöfe für den Güterverkehr in Deutschland geschlossen und damit ganze Regionen vom Güterverkehr abgehängt. So traf es auch die Strecke nach Bad Wurzach. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden, die sich schon städtebaulich auf die frei werdenden Bahnflächen vorbereiteten, übernahm die Stadt Bad Wurzach die Bahnlinie und betreibt diese bis heute in Eigenregie, um auch in Zukunft einen Bahnanschluss der Firma Saint Gobain Oberland AG garantieren zu können. Fahrpläne: Unser Ausflugszug besteht im Regelfall aus einem bewährten Dieseltriebwagen der Baureihe 628 der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB). Diese Nahverkehrstriebwagen bildeten ab Ende der 80er-Jahre viele Jahre das Rückgrat im Regionalverkehr in Deutschland, wurden aber in den letzten Jahren vermehrt durch spurtstärkere Neubaufahrzeuge ersetzt. Sie sind die Nachfolger der legendären roten Schienenbusse, die jeder zumindest aus dem Märklin-Katalog kennt. An besonderen Tagen kommt übrigens auch ein roter Schienenbus als Radexpress nach Bad Wurzach. Abreise von Aulendorf Anreise nach Aulendorf Ab Ulm 7:07 9:12 11:12 13:12 15:12 Ab Friedrichshafen 7:32 9:31 11:31 13:31 15:31 Ab Sigmaringen 6:52 9:03 11:03 13:03 15:03 3-Löwen-Takt Radexpress Oberschwaben Ab Aulendorf 8:11 10:13 12:13 14:13 16:13 Ab Bad Waldsee 8:20 10:22 12:22 14:22 16:22 An Bad Wurzach 8:52 10:54 12:54 14:54 16:54 Ab Bad Wurzach 8:57 11:00 13:00 15:00 17:00 Ab Bad Waldsee 9:30 11:32 13:32 15:32 17:32 An Aulendorf 9:38 11:40 13:40 15:40 17:40 nach Ulm 10:01 12:01 14:01 16:01 18:01 nach Friedrichshafen 9:55 11:55 13:55 15:54 17:54 nach Sigmaringen 10:12 12:12 14:12 16:12 18:12 Der 39 Meter hohe Bannwaldturm bei Ostrach. Erlebnis Moorlandschaft Der 3-Löwen-Takt Radexpress Oberschwaben verkehrt von Mai bis Oktober zwischen Pfullendorf und Bad Waldsee. Entlang der Strecke: sehenswerte Städtchen, erfrischende Badestopps und das Naturerlebnis Moorlandschaft. Unsere Sonntagstour führt uns in das Pfrunger-Burgweiler Ried, das zweitgrößte Moorgebiet Südwestdeutschlands, und durch den größten Bannwald Baden-Württembergs. den weichen Moosboden. Dort, wo es sumpfig ist, helfen Holzbohlen oder Stege über den empfindlichen Untergrund hinweg. Durchatmen am Fünfeckweiher Ungefähr nach einer dreiviertel Stunde Gehzeit führt der Wanderweg am dreieinhalb Hektar großen Fünfeckweiher mit seiner Beobachtungsplattform vorbei. Der Weiher ist in den 1920er- Von Saskia Klima Der Einstieg in unsere 3-Löwen-Sonntagstour ist ohne Probleme zu finden: Wer am Bahnhof Burgweiler aus dem Zug aussteigt und mit dem Rad in südliche Richtung zum Grenzsteinmuseum fährt, sieht schon den bewaldeten Hügel, auf dem einst die Burg stand, von der Burgweiler vermutlich seinen Namen hat. Heute bietet die kleine Erhebung einen Ausblick über die Felder und Wiesen rund um Burgweiler. Die Räder lassen wir am Spielplatz bei der Burg in Burgweiler stehen und begeben uns auf unsere Entdeckungstour durchs Naturschutzgebiet. Die kleine Wanderung auf dem Bannwald-Rundweg umfasst etwa sechs Kilometer. Bei unserem Spaziergang durch den Bannwald und entlang der Moorflächen erleben wir unterschiedliche Sinnesreize: Im Wald ist es kühl und schattig, entlang der Riedflächen flirrt die Mittagshitze. Die ganze Zeit begleitet uns ein vielstimmiges Insektenkonzert. Federleicht schweben unsere Schritte über Beobachtungsplattform am Fünfeckweiher. unterwegs im 3-löwen-takt Jahren durch industriellen Torfabbau entstanden. Durch die Renaturierung ist der Wasserspiegel des Sees wieder angestiegen und bietet nun Lebensraum für seltene Libellenarten, Frösche, Lurche und Wasservögel. Das Quaken der Frösche rund um den Fünfeckweiher ist ohrenbetäubend. Wie viele mögen es wohl sein, die sich hier in den Tümpeln und Wasserflächen des Moors aufhalten? Sicher sind es Tausende. Um sie zu entdecken, müssen wir genau hinschauen: Die kleinen Wasserfrösche, ungefähr halb so groß wie ein Fichtenzapfen, sind gut in der Entengrütze versteckt. Dazwischen das Rufen der Blässhühner, das Brummen der Hummeln, die schwerfällig von Blüte zu Blüte fliegen, und das Schwirren der Libellen über der Wasseroberfläche. So ein Tag im Pfrunger-Burgweiler Ried ist wie ein kleiner Naturkundeunterricht. Wer sich Zeit nimmt, um auf den Aussichtsplattformen zu verweilen und die Natur zu beobachten, entdeckt ständig etwas Neues. Hier und da raschelt es im Unterholz, ein Entenpärchen landet breitbeinig mit lautem Geschnatter im Teich und über den Köpfen kreisen Milane oder andere Greifvögel. Einer von vielen: Wasserfrosch in einem der Waldmoorweiher. Weiter führt der Weg über kleine Dämme, Brücken und Stege zum Hochmoor „Tisch“. Gemeinsam mit dem Hochmoor „Großer Trauben“ bilden diese beiden Gemarkungen das Herzstück des Pfrunger-Burgweiler Rieds mit verschiedenen seltenen Mooren. Die Flächen, die nicht betreten werden dürfen, sind sehr gut vom Bannwaldturm aus zu sehen. Der fast 39 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen Überblick über die einzigartige Moor- und Bannwaldlandschaft und eine kilometerweite Aussicht. Das letzte Wegstück führt auf einem geschotterten Fahrweg zurück zum Spielplatz in Burgweiler. Nach einer kleinen Rast geht es mit dem Radel weiter zum Bahnhof nach Ostrach, um wieder in den Radexpress einzusteigen, der uns zum Ausgangspunkt zurückbringt. Oder drehen wir lieber noch eine zweite Runde „Rund ums Ried“, weil es so schön war? Einen Artikel über den Radexpress Oberschwaben lesen Sie auf den Seiten 14 /15. Diese und viele weitere 3-Löwen-Sonntagstouren mit Tipps zum Radeln und Wandern finden sie unter www.3-loewen-takt.de/ sonntagstouren“ 16 17 INFO Tipps/Sehenswertes – G emütliche Rad- und Wandertour auf dem Bannwald-Rundweg. Ideal für Familien mit kleineren Kindern. Die Tour startet am Bahnhof in Burgweiler und endet am Bahnhof in Ostrach. – Z eitbedarf: Rundweg zu Fuß rund sechs Kilometer, Gehzeit eineinhalb bis zwei Stunden. Mit dem Rad von Burgweiler nach Ostrach sind es rund 9 Kilometer. – U nser Tipp: Nehmen Sie an einer geführten Tour vom Naturschutzzentrum teil. Die Touren werden auch an den Fahrtagen des Radexpresses direkt ab Burgweiler oder Ostrach angeboten. www.naturschutzzentrum-wilhelmsdorf.de – O rientierung bietet das Faltblatt „Wilde Moorlandschaft“. www.noerdlicher-bodensee.de/Entdecken/Wilde-Moorlandschaft. Rund ums Ried –D ie 3-Löwen-Sonntagstour umfasst einen Teil der großen Radtour „Rund ums Ried“, die mit einer Länge von rund 30 Kilometern und wenigen Steigungen einen mittleren Schwierigkeitsgrad hat. Lohnenswerte Abstecher sind der Besuch im Naturschutzzentrum in Wilhelmsdorf und ein Badestopp am Lengenweiler See. Die Tourenbeschreibung „Rund ums Ried“ zum Download gibt es hier: www. outdooractive.com/de/radtour/oberschwaben-allgaeu/rund-ums-ried/ – I nformationen zur Region und Übersicht über Wander- und Radwege: Ferienregion Nördlicher Bodensee, 88630 Pfullendorf, Tel.: 07552 251131, www.noerdlicher-bodensee.de. – A lles über das Ried und die Naturbesonderheiten erfahren Besucher im Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf; Riedweg 3, 88271 Wilhelmsdorf, Tel.: 07503 739, www.naturschutzzentrum-wilhelmsdorf.de. Di.– Fr. 13:30 –17, Sa. / So. / Feiertag 11– 1 7 Uhr. An den Wochenenden in den Sommerferien BW 10 –18 Uhr. Erw. 2,50, Kinder (ab 7 Jahren) 1,50 Euro. Bei Vorlage eines gültigen BW-Tickets oder BODO-Fahrscheins 1/ 0,50 Euro Ermäßigung. – D as Grenzsteinmuseum in Ostrach-Burgweiler befindet sich außerhalb des Ortes in der Nähe des Spiel- und Picknickplatzes direkt am Radweg. Freiluftmuseum immer geöffnet, www.ostrach.de – L andhotel Restaurant Alte Mühle, Auenstr. 13, 88356 Ostrach-Waldbeuren, Tel.: 07585 9390, www.landhotelaltemuehle.de. Täglich. Warme Küche Mo.– Fr. 11.30 –14 / 17.30 –21.30 Uhr, Sa. / So. / Feiertag durchgehend. Nachmittags Kaffee, Kuchen und Vesper. Gemütliche Einkehr. Ferienwohnungen und Zimmer mit Blick aufs Ried. E-BikeVerleih für Hotelgäste und auf Anfrage auch für Tagesgäste. An- und Abreise – D er Radexpress Oberschwaben verkehrt zwischen Aulendorf und Pfullendorf vom 1. Mai bis 16. Oktober an ausgewählten Sonntagen sowie am 4. Dezember. Auf der Strecke Aulendorf-Bad Wurzach vom 5. Mai bis 9. Oktober an ausgewählten Sonn- und Feiertagen. Ausführliche Information und alle Fahrzeiten: www.3-loewen-takt.de/ radexpresse oder www.radexpress-oberschwaben.de – D ie Anreise in die Region ist von Überlingen oder Sigmaringen aus auch mit dem neuen Regiobus DonauBodensee (Linie 500) möglich. Dieser verkehrt täglich, stündlich auf der Strecke ÜberlingenPfullendorf-Sigmaringen. Bis zu fünf Fahrräder können transportiert werden. In der Hauptverkehrszeit (6 – 9 Uhr) ist die Fahrradmitnahme nicht möglich. www.bodo.de Beste Aussichten Rottweil ist bekannt für seine Fasnet. Nun macht die älteste Stadt Baden-Württembergs auch durch den Testturm von sich reden. Aber auch darüber hinaus hat Rottweil viel zu bieten und ist einen Besuch wert. Von Andrea Toll Allein die Fakten machen neugierig. Mit 246 Metern ist der Testturm in Rottweil das höchste Gebäude in Baden-Württemberg, mit 232 Metern Höhe ist die Aussichtsplattform für Besucher die höchste in Deutschland. Insgesamt wurden 15.000 Kubikmeter Beton und 2.500 Tonnen Stahl verbaut. Die schnellsten Aufzüge im Testturm werden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 18 Metern pro Sekunde, das heißt mit 65 Stundenkilometern, durch den Schacht sausen. Das Treppenhaus hat knapp über 1.500 Stufen. Also, auf nach Rottweil. Der Testturm wird etwas außerhalb der Stadt im Berner Feld gebaut. Auch ohne Adresse ist er leicht zu finden. Beim ersten Anblick entlockt das neue Wahrzeichen dem Besucher ein beeindrucktes „Wow!“ – mehr geht vor lauter Staunen erst einmal nicht. Auf bunten Liegestühlen, die eigens für Besucher auf Sonnendecks aufgestellt wurden, kann man die Szenerie der Großbaustelle entspannt auf sich wirken lassen. Informationstafeln geben Antworten auf offene Fragen, zum Beispiel, wozu der Testturm dient. Zukünftig werden hier Aufzugslösungen entwickelt und in 12 verschiedenen Schächten getestet, die in den stetig wachsenden Hochhäusern weltweit eingesetzt werden können, um die Menschen möglichst schnell, sicher und komfortabel von A nach B zu bringen. Denn bis 2050 werden in Städten über 70 Prozent der Weltbevölkerung leben, was zur Folge hat, dass die Geschossfläche von Gebäuden allein bis 2025 um schätzungsweise 85 Prozent steigt. Blick bis zu den Alpen Daneben wird der Forschungs- und Entwicklungsturm auch zugänglich für Touristen sein. Die Aussichtsplattform bietet eine 360-Grad-Sicht bis auf die Schwäbische Alb und bei idealen Bedingungen bis zu den Schweizer Alpen. Für Mai 2017 ist die offizielle Einweihungsfeier und die Öffnung der Plattform für die Öffentlichkeit geplant – so lange müssen sich Besucher noch gedulden und mit dem Blick auf den Turm vorliebnehmen. Der lohnt sich aber auch, denn die Fassade wird von einer rund 17.000 Quadratmeter großen Hülle aus einem polymerbeschichteten Glasfasergewebe umgeben. Die Membran verleiht dem Turm das gewisse Etwas, schützt ihn vor intensiver Sonneneinstrahlung und reduziert die Eigenbewegung des Gebäudes, indem sie die Kräfte des Windes zerlegt. Durch den stufenweisen Übergang der Hülle ist der Turm im unteren Bereich annähernd undurchsichtig und wird nach oben hin transparenter, da das Gewebe weitmaschiger wird. Das polymerbeschichtete Glasfasergewebe wird in Bahnen von gut drei Metern produziert und danach zu den großen Membranfeldern verschweißt. INFO Vom Liegestuhl aus lässt sich der Testturm in aller Ruhe betrachten. Baustellenführungen am Testturm sind sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen buchbar unter www.rottweil.de Tourist-Information Rottweil, Tel. 0741 494-280, www.rottweil.de 28. Rottweiler Ferienzauber. Das Kulturfestival findet statt vom 21.07.–27.08.2016. www.ferienzauber.de Anreise Rottweil ist bequem mit der Bahn erreichbar. Von Stuttgart aus gibt es auf der Bahnlinie Stuttgart-Zürich eine direkte Anbindung nach Rottweil. Vom Schwarzwald kommend, erreicht man Rottweil über die Bahnlinie Villingen-Schwenningen-Rottweil. Wer mit dem Rad auf dem Neckartal-Radweg unterwegs ist, kommt an Rottweil vorbei. Ein Halt lohnt sich. Kontrastprogramm Zwar nicht so spektakulär wie der Testturm, aber genauso sehenswert ist Rottweils historische Innenstadt, die vor fast 2.000 Jahren von den Römern gegründet wurde und deren Stadtzentrum sich seit dem 16. Jahrhundert kaum verändert hat. Hier führen wir unsere Turmtour fort, denn Rottweil ist auch bekannt als „Stadt der Türme“. Der 54 Meter hohe Hochturm ist eines seiner Wahrzeichen. Weithin sichtbar thront der staufische Buckelquaderturm auf dem höchsten Punkt der Stadt (640 Meter über NN). Wer sich die Mühe macht, den Schlüssel von der Tourist-Information im Alten Rathaus zu holen und die 187 Stufen hinaufzugehen, der wird mit einem Blick auf die mittelalterliche Struktur des Stadtkerns, das Neckartal, die bewaldeten Keuperhöhen, die Kette der Schwäbischen Alb und das Schwarzwaldvorland belohnt. unterwegs im 3-löwen-takt 18 19 Rottweils historische Innenstadt lädt zum Bummeln ein. Von hier ist es nur ein kurzer Weg bis zum Schwarzen Tor, das ebenfalls als Wahrzeichen der Stadt gilt. An Fasnet beginnen hier die bekannten Narrensprünge. Auf den Anblick müssen Besucher und Rottweiler voraussichtlich bis Ende dieses Jahres verzichten, da das Tor saniert wird. Ein großes Banner mit der nachgebildeten Fassade ist am Arbeitsgerüst aufgehängt und vermittelt einen Eindruck des Tores. Durch die Fußgängerzone am Alten Rathaus und Marktbrunnen vorbei gelangt man zum Kapellenturm, der mit seinen 70 Metern Höhe das mittelalterliche Stadtbild von Rottweil prägt. Der Turm, um 1300 erbaut und 1313 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, wurde 1983 mit dem Prädikat „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“ ausgezeichnet und gilt als wertvollstes Baudenkmal im Landkreis Rottweil. Der Pulverturm aus dem 14. Jahrhundert und das Heilig-KreuzMünster, dessen Bau im 13. Jahrhundert begann und im 16. Jahrhundert beendet wurde, dürfen auf der historischen Turmtour natürlich nicht fehlen. Danach machen wir einen Sprung ins 20. Jahrhundert und statten dem Wasserturm einen Besuch ab, der in den 70er-Jahren gebaut wurden. An dessen Fuß findet jährlich eines der bekanntesten Kulturfestivals Baden-Württembergs, der Rottweiler Ferienzauber, statt. Bekannter Vierbeiner Auf unserem Rundgang begegnet uns immer wieder ein Prominenter. Ob als Bronzestatue, in Plüsch, auf Bildern oder quicklebendig: Der Rottweiler gehört neben den historischen Sehenswürdigkeiten mit zum Stadtbild. Im Mittelalter erhielt der Hund diesen Namen, da er am häufigsten in und um die damalige Reichsstadt Rottweil verbreitet war. Rottweils Wahrzeichen: der historische Kapellenturm und der moderne Testturm. Unbedingt einen Ausflug wert: die Landesgartenschau in Öhringen. Nicht nur der Limes blüht hier auf Hohe Gartenkunst, Romantik, Nervenkitzel, Geschichte und Geschichten: Die Landesgartenschau in Öhringen bietet nicht nur üppige Augenweiden aus Blumen und Blüten, sondern präsentiert sich insgesamt als vielseitige Erlebniswelt und unbedingt lohnendes Ausflugsziel. Von Thomas Vogel in Richtung barockem Hoftheater. Die Staudenbeete, stilecht in eleganten Weißtönen gehalten, säumen eine weite Rasenfläche, in deren Mittelpunkt die eindrucksvollste Plastik des SkulpturenParcours platziert ist: Die dreiteilige Bronzearbeit „Points of View“ des britischen Künstlers Tony Cragg versetzt die strenge Achse subversiv in Schwingung. Sie ist eines von 20 Kunstwerken, die der Hohenloher Kunstverein und die Sammlung Würth auf dem Gelände präsentieren, zur Bereicherung eines Eine rote, von Blumen begleitete Hecke hat eine besondere Bedeutung bei dieser Schau im Herzen Hohenlohes. Die lebende, 450 Meter lange Skulptur markiert ein Teilstück des obergermanisch-rätischen UNESCO-Weltkulturerbes und illustriert zugleich das Motto dieses Sommerereignisses „Der Limes blüht auf“. Lustwandeln, wo einst das römische Weltreich endete (oder begann), das hat schon eine sehr spezielle Magie. Und das ist doch nur ein Höhepunkt von vielen. Nicht nur der römische Ursprung Öhringens wird ins Licht gerückt, sondern auch seine zweite historische Wurzel als fürstliche Residenzstadt. Der altehrwürdige Hofgarten wurde für diese Schau mit Bedacht rekonstruiert, bekam aber ebenso einige zeitgenössische Gewänder, behutsam angepasst an den prachtvollen alten Baumbestand und die überkommene Wegführung. Die Tiergehege sind neu erstellt, die Gewächshäuser wiederum historisch und daher Juwelen. Vom Schloss aus bietet sich den Besuchern – erwartet werden bis zum 9. Oktober 750.000 Gäste – ein von jungen Säulenhainbuchen-Alleen gelenkter Blick Blick auf die Bronzearbeit „Points of View“ und aufs Hoftheater. unterwegs im 3-löwen-takt eh schon vielteiligen Gesamtkunstwerks, bei dem französischer und englischer Gartenstil sich facettenreich mit der Moderne vermählen. Und wenn man so will, dann sind die mit hohem Anspruch gestalteten Spielplätze darin oder die „Tanzlinde“, die auf die Kultur frühbürgerlicher Vergnügung zurückgeht, das demokratische Element im absolutistischen Gepräge des Parks. Kletterturm und Flying Fox Längs der Ohrn – im Normalfall ein beschauliches Flüsschen, im Hochwasserfall laut Pegelanzeigern ein unangenehmer Geselle – geht es zum Geländeteil Cappelrain, wo der Kletterturm als Gestalt gewordene Mutprobe in die Höhe wächst. Wer nicht ganz schwindelfrei ist, sollte es sich zweimal überlegen, ausgerechnet jetzt den festen Boden unter den Füßen zu verlassen. Alle anderen aber haben hier Gelegenheit, ihren Adrenalinpegel nach oben zu fahren, und sei es per Seilrutsche „Flying Fox“. 20 21 INFO Eine gute Alternative – Anreise per Bahn, ÖPNV oder Rad Die Landesgartenschau in Öhringen ist sehr gut ans Schienennetz angebunden. Am örtlichen Bahnhof halten die Regionalzüge der DB AG sowie die Stadtbahnlinie S4 aus Richtung Karlsruhe-Heilbronn. Vom Bahnhof zum Eingang Schloss sind es nur 400 Meter. Besucher, die mit einem Baden-Württemberg-Ticket oder dem ÖPNV anreisen, erhalten bei Vorlage der tagesgültigen Fahrkarte an der Kasse 2 Euro Rabatt auf die Tageskarte für Erwachsene und 4 Euro auf die „Familienkarte groß“. www.laga2016.de Öhringen liegt sowohl am „Deutschen Limesradweg“ als auch am „Kocher-Jagst-Radweg“ und ist darüber hinaus mit mehreren regionalen Radwegen vernetzt. www.radroutenplaner-bw.de fürstlichen Hofguts Cappel reichen, was nochmals einen kurzen Fußmarsch nach sich zieht. Dieses mitsamt Herrenhaus, Rosenterrassen und Wasserbassin bildet ein historisches Pendant zum Hofgarten. Sollte die Schaulust nach vielen entdeckungsreichen Stunden nicht mehr ganz so ausgeprägt sein, kann man hier ruhig auch mal die Augen schließen – in einer Hängematte. Obwohl die Öhringer Landesgartenschau deutlich kleiner ist als die vorangegangene in Schwäbisch Gmünd, ist ein einziger Besuchstag viel zu kurz, um allen Angeboten in der gebotenen Ausführlichkeit zu huldigen. Dabei hat der bestens gelaunte Fahrer des E-Shuttle-Busses, der die Besucher emissionsfrei zurück in die Stadt bringt, noch so viele gute Ideen. Blumen & Co, wisst ihr, ihr seid immer wieder bezaubernd, zehrt aber ganz schön an der Kondition! Einzigartige Farben- und Blütenpracht. Ohrn, bleib in deinem Bette! Wir wollen trockenen Fußes die Cappelaue erreichen, den größten Geländeteil der Ausstellung und wiederum mit ganz eigenem Charakter. Hier tummeln sich Römerkohorten in Pappkameradenform, dem längst im Boden verschwundenen Limes die Ehre erweisend. Obst- und Bienenlehrpfad, „experimenta“ oder „Wald + Wasser“ stehen für den informativen Teil. Dazu gibt es hier zahlreiche weitere Mustergärten, wie sie zu so einer Rundumschau nun einmal gehören, ebenso wie die diversen Bühnen, unzähligen Konzerte, Vorträge und Führungen. Pause im Weinberghäusle Beim Bauerngarten, ein tiefer Seufzer der Erleichterung. Diese Erlebnisinsel könnte auch vom ambitionierten Amateur erfolgreich nachgeahmt werden. Die Erkenntnis führt schier zwangsläufig ins nahe Weinberghäusle: Ein guter Ort zur Selbstbelohnung, selbst wenn keine Gartenschau drumherum wäre. Spätestens jetzt wird allen klar, dass man sich inmitten einer Weinund Genussregion befindet. Prösterchen! Je mehr man sich dieser neuerlichen Erkenntnis hingibt, desto energischer wäre auf den noch ausstehenden Geländeteil hinzuweisen. Kräfte und Sinne sollten dringend noch für die Visite des ehemaligen Römische Pappkameraden tummeln sich in der Cappelaue. Brock on Tour Unternehmungslustig, aufgeschlossen und experimentierfreudig ist er. Außerdem hat er schon die unterschiedlichsten Reiseformate gedreht und kennt Baden-Württemberg wie seine Westentasche: Einen besseren Partner als Markus Brock hätte der 3-Löwen-Takt für das Pilotprojekt „Brock on Tour“ nicht finden können. 3 LT: Herr Brock, trotz der unterschiedlichen Reiseformate, die Sie bislang fürs Fernsehen realisiert haben, ist das Pilotprojekt „Brock on Tour“ etwas ganz Neues für Sie, denn Sie gehen erstmalig mit dem 3-Löwen-Takt auf Tour. Was genau ist geplant? Brock: Die Idee ist, dass ich mit wechselnden Gästen eine Fahrrad- oder Wandertour unternehme. Für die An- und Abreise nutzen wir den ÖPNV. So stellen wir attraktive Routen in BadenWürttemberg vor, die gut mit dem Nahverkehr zu erreichen sind, schauen uns interessante Sehenswürdigkeiten an und erleben sicherlich so einiges. Nebenbei erfährt man natürlich noch etwas über meine Begleiter. Auf meinem ersten Ausflug ins Murgtal ist die Radiomoderatorin Nadja Gontermann mit dabei, die ich noch nicht persönlich kenne. 3 LT: Der Kurzfilm über die Tour wird auf der Website des 3-Löwen-Taktes zu sehen sein. Ist das ein neues Format für Sie? Markus Brock freut sich auf das Pilotprojekt „Brock on Tour“. Brock: Ja, und ich bin schon sehr gespannt. Dieses Reise- und Porträtformat fürs Internet umzusetzen, finde ich großartig – das ist die Zukunft. Weniger als 10 Minuten für einen Film ist nicht lang. Die Aufgabe wird sein, in dieser kurzen Zeit die Personen, die Strecke und den 3-Löwen-Takt ansprechend rüberzubringen. Das Drehbuch klingt schon mal klasse und ich hoffe, dass das Pilotprojekt auch bei den Zuschauern gut ankommt. 3 LT: Zur Premiere fahren Sie mit dem 3-Löwen-Takt Radexpress Murgtäler nach Freudenstadt und radeln von dort aus die Tour de Murg. Kennen Sie die Route? Brock: Ehrlich gesagt ist es aus mehreren Gründen eine Schande, dass ich diese Tour bis jetzt noch nicht unternommen habe. Erstens: Von Karlsruhe aus, wo ich lebe, ist sie mit dem Radexpress bequem zu erreichen. Zweitens: Sie zählt zu den schönsten Routen in Baden-Württemberg. Und drittens habe ich einen Ausflug dorthin schon vor drei Jahren von Freunden zum Geburtstag geschenkt bekommen und wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft, ihn gemeinsam zu machen. Nun werde ich zur Premiere von einem Kamerateam und später bestimmt auch noch einmal von meinen Freunden auf der Tour begleitet. 3 LT: Worauf freuen Sie sich bei der Tour de Murg besonders? im gespräch / gewinnspiel Brock: Es ist immer wieder schön, im Murgtal zu sein. Den Baiersbronner Wanderhimmel zum Beispiel finde ich wirklich toll, ein Traum für Wanderer. In Freudenstadt war ich auch schon oft zum Drehen und privat. Außerdem freue ich mich, dass ich die Tour de Murg nicht von Rastatt rauf und dann wieder runter fahren muss. Das wäre sehr anstrengend. So fahren wir entspannt mit dem Radexpress nach Freudenstadt und lassen uns von dort aus rollen. Da sieht man mal wieder, wie bequem es ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. 22 23 mitmachen und gewinnen 3 LT: Ein gutes Stichwort: Sie bezeichnen sich selbst als leidenschaftlichen Bahnfahrer. Welche Vorteile hat es für Sie, mit der Bahn unterwegs zu sein? Brock: Da ich größtenteils in Großstädten arbeite, komme ich am schnellsten mit der Bahn dorthin. Außerdem ist es ökologischer und auf jeden Fall komfortabler als mit dem Auto oder dem Flugzeug. Seit ich übers Handy schnell nach Straßenbahn- und U-Bahnverbindungen schauen kann, auch in fremden Städten, buche ich meist noch das Cityticket zur Bahnfahrkarte dazu – anstatt ein Taxi zu nehmen und doch wieder im Stau zu stehen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln bin ich so viel schneller an meinem Ziel. 3 LT: Was würde das Reisen mit der Bahn für Sie noch angenehmer machen? Brock: Wenn es ein bundesweit einheitliches Ticketing gäbe, wäre das wunderbar. Ich würde mein Handy beim Ein- und Aussteigen einfach an ein Gerät halten und der Betrag für die Fahrt würde abgebucht. Die Gedanken über die richtige Fahrkarte würden der Vergangenheit angehören. Ein Traum! Es ist ja schon viel einfacher geworden, seit man Fahrkarten von zu Hause oder unterwegs problemlos im Internet kaufen kann. Seitdem fahre ich noch häufiger mit der Bahn. 3 LT: Was muss Ihrer Meinung nach getan werden, damit noch mehr Menschen, zwar nicht gleich zu leidenschaftlichen, aber zu überzeugten Bahnnutzern werden? Brock: Wichtig ist es, die Leute erst einmal auf die Idee zu bringen und zu motivieren, den ÖPNV zu nutzen. Viele haben Bus und Bahn noch nicht als Alternative zum Auto im Kopf. Hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Aufgabe ist, den Leuten klarzumachen, dass es oft die angenehmste Art zu reisen ist. Das funktioniert über Mund-zu-Mund-Propaganda und über die sozialen Netzwerke, worüber auch die jüngeren Nutzer erreicht werden. Deswegen sollten die Präsenzen im Netz ausgebaut werden. Wer sich von anderen abheben und die Nutzer direkt ansprechen möchte, wird dabei immer häufiger das Bewegtbild einsetzen – womit wir wieder beim Pilotprojekt des 3-LöwenTaktes wären. Das Interview führte Andrea Toll. INFO Markus Brock, 53, ist Fernsehmoderator bei 3sat und dem SWR. Seit vielen Jahren moderiert er Talkshows, Magazine und Reportagesendungen wie den „MuseumsCheck“ auf 3sat und die „Musikalische Reise“ für SWR, MDR, RBB und HR. Der gelernte Redakteur moderiert häufig Diskussionsveranstaltungen, Foren, Kongresse und Events zu den unterschiedlichsten Themen, besonders gerne zum ÖPNV. Bestens ausgestattet Ganz klar: Ein tolles Ziel ist das A & O für einen gelungenen Ausflug. Und schönes Wetter auch. Das haben wir zwar nicht in der Hand, aber die passende Ausstattung. Denn wenn der Magen knurrt oder der Mund trocken wird, macht keine Tour mehr richtig Spaß. Damit Ihnen das nicht passiert, gibt es diesmal mit etwas Glück ein Set aus Obsttrinkflasche, Lunchbox und Fahrradrucksack zusammen mit einem BadenWürttemberg-Ticket zu gewinnen. Beantworten Sie einfach folgende Fragen: A S eit wie vielen Jahren gibt es das Schüler-Ferien-Ticket? B Wo erhält man die angeblich besten Seelen Oberschwabens? C W elche Fernradwege sind kürzlich vom ADFC ausgezeichnet worden? Das gibt‘s diesmal zu gewinnen: Hauptgewinn: 1 x eine Tourenausstattung bestehend aus einer Obsttrinkflasche, einem Fahrradrucksack, einer Lunchbox sowie einem Baden-Württemberg-Ticket für 5 Personen 4 x ein Set bestehend aus einer Obsttrinkflasche, einem Fahrradrucksack und einer Lunchbox Senden Sie die Antwort bis 14.09.2016 an: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH Stichwort „Gewinnspiel“ Wilhelmsplatz 11 70182 Stuttgart oder per E-Mail an: [email protected] Wir verwenden und speichern Ihre Daten ausschließlich zur Ermittlung der Gewinner. Nach Beendigung des Gewinnspiels werden Ihre personenbezogenen Daten gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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