Sicherheit und Qualität

S. 04-05 T&M III
19.09.2005
16:20 Uhr
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FACHBEITRAG MULTIMETER
Sicherheit und Qualität
Digitalmultimeter gehören heute zur Standardausrüstung eines jeden
Werkzeugkoffers. Wer jedoch die Sicherheitsaspekte vernachlässigt,
spart am falschen Ende. Mit CAT IV konformen Multimetern geht man
kein unnötiges Risiko ein.
paren ist angesagt, alles soll möglichst
billig sein. Der Einkauf beim Discounter ist „in“, und es sind nicht nur ALDI,
LIDL, Norma, etc., die ungleiche Vorstellungen wecken:„Dort bekomme ich
schon ein Multimeter mit allen Funktionen für ein paar Euro.“Und weiter:„Sogar
bis 1 000 V kann man mit dem Gerät messen.“
S
Viele Benutzer sind sich nicht der Gefahrensituation bewusst, wenn sie mit einem
”lowcost” Multimeter an berührgefährlichen Spannungen messen. Viele dieser
Geräte haben Features wie Transistortest,
Temperaturmessung, Spannungsmessung bis 1 000 V, aber der Sicherheitsaspekt gerät in den Hintergrund. Wer
kennt denn die inhaltliche Bedeutung der
Beschriftungen auf den Multimetern? Wer
weiß über die CAT-Angabe bescheid?
Welche Einschränkungen muss der
Benutzer beachten?
Auf der Suche nach Antworten sollte man
pragmatisch vorgehen und Vergleiche
mit anderen Investitionsvorhaben anstellen. Auch der Service-Aspekt ist nicht zu
vernachlässigen: Muss man die Geräte im
Schadens- oder Reparaturfall in die Ferne
schicken, unter Umständen nach Fernost?
Viele schmeißen es in solchen Fällen lieber gleich in den Müll? Wer also qualitätsbewusst denkt, zieht den Fachhändler
vor, sucht nach Qualität und Sicherheit.
bung und Verbraucherschutz erfüllt. Das
bezeichnete Produkt muss mit den Vorschriften der Europäischen Richtlinien
übereinstimmen. Der Nachweis erfolgt
durch die Einhaltung entsprechender
Normen.
Messkategorie
Ein wichtiger in dieser Norm beschriebener Punkt ist die Messkategorie. Wo
messe ich: Auf meinem abgesicherten
Labortisch, an einem 230 V Verbraucher
(Waschmaschine, etc.), an der Steckdose
oder im Verteilerkasten im Keller?
Die Messkategorie wird durch die Buchstabenkombination CAT und der Nennspannung auf dem Gerät gekennzeichnet. Doch weiß der Anwender, was die
Beschriftung „600V CAT III“ auf dem Multimeter bedeutet?
Die untenstehende grafische Übersicht
zeigt die Messkategorien entsprechend
der Norm EN 61010-1: Wenn auf einem
Multimeter 1 000 V CAT II steht, könne
man zwar an einem elektrischen Verbraucher bis zu 1 000 V Nennspannung messen, das Gerät ist aber nicht unbedingt
für Messungen im Bereich der Installation
geeignet.
Es können
Überspannungen auf
dem Netz auftreten, die das Multimeter
nicht unmittelbar anzeigt. Kurze Überspannungsimpulse, sogenannte Transienten, können auf Grund von atmosphärischen Einflüssen (z. B. direkter Blitzeinschlag, elektromagnetische Blitzfelder)
oder durch Schalthandlungen (z. B.
Abschalten von Kurzschlüssen, betriebsbedingtes Schalten von Lasten, etc.) hervorgerufen werden. Auf Grund statistischer Untersuchungen erhält man unter
Berücksichtigung der Häufigkeit des Auftretens, z. B. atmosphärischer Überspannungen und des Aufbaus des Stromversorgungssystems, eine sinnvolle Zuordnung zwischen der Art des Betriebsmittels und der erforderlichen Stehstoßspannung.
Doch welche Qualität und Sicherheit verspricht ein Multimeter?
Wie kann sich nun ein Anwender absichern, wenn er ein robustes und vor
allem sicheres Multimeter kaufen will?
CE-Kennzeichnung
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Die Europäische Union schreibt die Kennzeichnung der Geräte mit dem CE Zeichen vor. Damit wird darauf verwiesen,
dass das Gerät die Anforderungen der EU
bezüglich Gesundheit, Sicherheit, Umge-
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FACHBEITRAG MULTIMETER
Im einfachsten Fall führt die kurzzeitige
Überspannung zu einem reversiblen
Fehler im Multimeter. Messergebnisse
werden verfälscht oder das Gerät stürzt
ab. Wird das Gerät hingegen irreversibel
beschädigt, muss mit Ausfallzeiten und
Reparaturkosten gerechnet werden. Im
schlimmsten Fall aber kann es zur Verletzung oder sogar zum Tode des Bedieners führen, wenn das Gerät explodiert,
abbrennt oder es sogar zum Spannungsüberschlag auf die Person
kommt.
Die Gefahren für den Benutzer gehen
aber nicht nur von den versteckten
Überspannungen aus. Viel häufiger sind
gerade Fehlbedienungen die Ursache
von Unfällen. Wie schnell hat man gerade noch Strom gemessen und schaltet
dann in die Spannungsmessung oder
umgekehrt. In der Spannungsmessung
hochohmig (10 MΩ), wird das Multimeter zum Kurzschluss (<100 mΩ) in der
Strommessung. Wenn jetzt das Messgerät nicht mit ausreichend abschaltfesten
Sicherungen (1 000 V/30 kA) ausgerüstet ist, kommt es zu katastrophalen
Auswirkungen. Was spielt sich in diesem
Fall im Gerät ab, welche maximalen
Ströme fließen bei maximaler Spannung und kann die Schmelzsicherung
mit genügender Sicherheit trennen?
Die Messschaltung beider Strommessung (und sie ist noch wirksam, wenn
die Messleitungen nach einer Strommessung nicht auf die “V”-Buchse
umgesteckt wurde) erfolgt nach dem in
Abb. 3 dargestellten Prinzip. Hierbei
spielt sich im Gerät unter „worstcase“
Bedingungen folgendes ab:
Bei Nennspannung UN (des Multimeters,
z. B. 1 000 V bei CAT III) begrenzt nur der
Eingangswiderstand im Strommesskreis
den entstehenden Kurzschlussstrom.
Der Eingangswiderstand Rges setzt sich
aus den Messleitungen (RKS), dem Shunt
(RShunt), der Sicherung (RSi) und der Leiterbahnen (RLP) zusammen.
Rges = 2 RKS + RShunt + RSi + RLP
Ω
= ca. 90 mΩ
Daraus ergibt sich der Kurzschlussstrom:
IK
= UN / Rges
Ω? = 11kA
IK typ. = 1 000 V / 90 mΩ
Abb. 3
Wenn man sich vorstellt, dass im
Augenblick der Kontaktierung des
Messobjektes an der Einspeisung der
Energie bei 1 000 V Nennspannung
Kurzschlussströme von 11 000 A fließen (entsprechen im Auslösemoment
11 MW!), kann man sich leicht vorstellen, dass bei nicht sorgfältig dimensionierter, d. h. nicht löschender Sicherung, im Gerät eine schwere Explosion
entstehen kann und höchste Lebensgefahr für den Anwender bestünde.
(rote Buchsenabdeckung). Dieses
sichere Anschlusssystem verhindert
den fehlerhaften Anschluss von Messleitungen (z. B. an “A-Buchse”) bei
gewählter Messfunktion (z. B.“V”) bzw.
beigesteckten Messleitungen die Wahl
einer falschen Messfunktion. Dadurch
werden gleichzeitig weit weniger der
kostenintensiven Sicherungen ausgelöst, die Unterhaltskosten deutlich
reduziert und die potenzielle Gefährdung des Anwenders noch weiter
reduziert.
Die Sicherung muss also so bemessen
sein, dass sie auch unter diesen “worstcase”-Bedingungen noch sicher löscht.
Die im Multimeter METRA Hit der
Firma Gossen-Metrawatt eingesetzte
Hochleistungs-Schmelzsicherung
wurde in einem unabhängigen Prüfinstitut mit einem Kurzschlussstrom von
30 000 A erfolgreich getestet und bietet daher auch unter vorstehend
beschriebenen Bedingungen eine ausreichende Löschsicherheit.
Natürlich sind Sicherungen mit einer
hohen Abschaltsicherheit technologisch äußerst anspruchsvoll und nicht
als “Pfennigartikel” verfügbar. Die
Sicherung schützt den Anwender vor
Verletzung und das Gerät vor Beschädigung bzw. Zerstörung, verhindert
also Unfälle und teuere Reparaturen
bzw. Ausfallzeiten des Geräts. Ein Preis
von etwa 5 Euro ist sicher im Vergleich
zu den möglichen Schäden, die beim
Einsatz eines nicht ausreichend gesicherten Messgerätes entstünde, angemessen.
Die Multimeter der Firma GossenMetrawatt besitzen zusätzlich zu den
vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen die bewährte, patentierte
“Automatische BuchsenSperre ABS”
Angebote & Beratung zur Messtechnik: Messtechnik-Hotline unter 06105/401-800
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