Graffiti-Kunst auf Sylt German Polo Masters 2016

Alles, was Sylt interessant macht!
Ausgabe August 2016
Graffiti-Kunst auf Sylt
Neuer Look für die Strandkorbhalle
German Polo Masters 2016
5. bis 14. August: Weltklasse-Polo in Keitum
Jean Pütz im Portrait
„Bildung als trojanisches Steckenpferd.“
Außerdem:
Finanztipp: Der richtige Sparkurs
Morsum lädt ein zum Mittelalter-Markt
Buchvorstellung: Heringsmord von Sina Beerwald
Sylt von Gestern: Der Glaube an die heidnischen Götter
Sport: Ergebnisse vom Kitesurfcup und aus Judo und Badminton
Quentin Qualle im kursaal³: Vorlese-Abenteuer mit Heinz Rudolf Kunze
EDITORIAL
Vergraben unter unzähligen Tagesordnungspunkten
und Bauvoranfragen erregte ein kleiner Bauplan, unauffällig mit einem Rot-Gelb-Blauen Logo versehen und im
Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Sylt behandelt, die Aufmerksamkeit der Sylter Burger – Verzeihung,
Bürger. Auf dem Bauplan zu sehen ist der Grundriss des
Gebäudes im Kiarwai 1 in Tinnum, das bisher unter anderem einen SB-Waschsalon und einen Frisör beherbergte. Was dort entstehen soll, lässt sich der Projektbezeichnung entnehmen: „Umbau zum Burger King Restaurant.“
Wer sich den Plan selbst anschaut, entdeckt
dabei sofort den geplanten Drive-In-Schalter. Das Unternehmen selbst hält sich noch
Editorial
Seite 3
bedeckt: „Mögliche Investitionsstandorte
werden internen Prüfungen unterzogen“,
German Polo Masters 2016
Seite 4
heißt es auf Rückfrage, „Über laufende PrüVorleseabenteuer mit
fungsverfahren gibt das Unternehmen keine
Quentin Qualle im kursaal³
Seite 6
Informationen weiter.“ Dass der Sylter dieMorsum lädt ein zum
se Neuigkeiten nicht unkommentiert lässt,
Mittelaltermarkt
Seite 7
kann man auf Facebook leicht nachverfolgen: Von „Braucht kein Mensch“ bis hin
Buchvorstellung:
zu „Wie geil ist das denn?“, reicht dort die
Heringsmord von Sina Beerwald Seite 8
Spannweite der Meinungen. Während die
Veranstaltungskalender
Seite 13
einen beim bloßen Gedanken an Fastfood,
serviert durchs Autofenster, schon wahre
Finanztipp:
Glücksmomente durchleben, nimmt die DiDer richtige Sparkurs
Seite 17
mension der Fastfood-Versorgung für dieGraffiti-Kunst auf Sylt
Seite 18
jenigen, die noch etwas tiefer graben, noch
Sylt von Gestern - Der Glaube
weitaus größere Dimensionen an: Wie die
an die heidnischen Götter
Seite 20
Lieferservice-Webseite Lieferheld schon
Anfang des Jahres berichtete, baut Burger
Kitesurf Cup 2016 King durch seine Zusammenarbeit mit der
die Ergebnisse
Seite 22
Online-Bestellplattform zukünftig verstärkt
Badminton:
seinen Lieferservice aus. Vielleicht gibt es
Kreismeisterschaften 2016 Seite23
bald also nicht nur einen neuen Burgerbrater auf Sylt, sondern den fertigen Burger
Judo: TSV auf Platz Drei in der
frei Haus in – von Lieferheld versprochenen
Deutschen Kata-Meisterschaft Seite23
– maximal acht Minuten.
„Bildung als trojanisches Steckenpferd.“
Herzlich Ihr
- Jean Pütz im Portrait
Seite 25
Inhalt
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2
Gesucht Gefunden Sylt Fragen des Monats
Seite 26
Oliver Sippel
3
Lifestyle / Events
G E R M A N P O L O M A S T E R S 2016
Vom 5. bis 14. August findet zum 19. Mal
Weltklasse-Polo in Keitum statt.
Vom 5. bis 14. August 2016 freut sich
das Sylter Publikum auf die 19. Berenberg
German Polo Masters, eines der größten
und bekanntesten Poloevents in ganz Europa. Internationale Teams treten dann
wieder auf dem Poloplatz in Keitum-Siidik
gegeneinander an. Adrenalinhaltig und
hochspannend: Argentinische Ballzauberer, versierte Strategen und galoppierende
Topathleten mit Spitzengeschwindigkeiten
von über 60 km/h werden hier um den Sieg
spielen. Zusätzlich erwarten die Gäste in
4
diesem Jahr auch inspirierende Aussteller
in ihren weißen Pagodenzelten am Spielfeldrand. Bummeln, sich einfach mal treiben
lassen und sich vielleicht einen Wunsch
an den verschiedenen Ständen erfüllen.
Dort gibt es unter anderem die stylischen
Elektro-Fahrräder der BAYK.AG, Mode
von Blumbag, Gürtelprinz und La Martina
sowie Taschen von Lilly Kunkel Design
und Kabobags. Das Rahmenprogramm
der Berenberg German Polo Masters stellt
selbstverständlich wieder das Pferd in den
Mittelpunkt. Springen, Dressurreiten, Voltigieren, Polo und eine Parade der Pferde
geben dem Publikum einen eindrucksvollen Überblick über die verschiedenen
Disziplinen im Pferdesport. Bei einem
Fahrrad-Polo-Turnier werden Teams aus
professionellen Polospielern und Zuschauern um den Ball kämpfen. Freiwillige
sind herzlich eingeladen, an diesem außergewöhnlichen Poloturnier auf Drahteseln teilzunehmen. Die ganz jungen Fans
amüsieren sich und sitzen beim Ponyreiten
vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben
auf einem Pferd. Gauchos führen ihre besondere Art des Pferdetrainings vor und
erfahrene Polospieler erklären den interessierten Besuchern den schnellen Sport,
seine Regeln und vor allen Dingen die
großartigen Pferde. 1998 hat Jo Schneider
die German Polo Masters in Keitum auf
Sylt ins Leben gerufen. Seitdem wurde das
Event kontinuierlich weiterentwickelt und
gehört heute zu den schönsten Turnieren
in Europa. Das populäre Turnier wird seit
2005 von Jo Schneiders Tochter Stephanie
Schneider gemanagt. Es ist diese besondere Mischung aus internationalem Spitzensport, angesagtem Lifestyle-Event und der
unverwechselbaren Sommeratmosphäre
von Sylt, welche die German Polo Masters
zu einem einzigartigen Erlebnis machen.
Nirgend sonst wird so herzlich und enthusiastisch mitgefiebert wie in Keitum.
Weil das Bad nicht nur
zum Waschen da ist.
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kursaal³
Mittelaltermarkt
VORLESEABENTEUER MIT
QUENTIN QUALLE
Musiklesung mit Heinz Rudolf Kunze im kursaal³.
kursaal³ - die sylter location mit meerblick
di. 02. aug.
maritimkonzert
do. 04. aug.
traditionskonzert
di. 09. aug.
kindermusik-Lesung
di. 09. aug.
Rock und Pop
10. & 11. aug.
varietéakrobatik
fr. 12. aug.
musikabschlag
so. 14. aug.
stand-up comedy
mi. 17. aug.
maritimkonzert
do. 18. aug.
syltermusik
di. 23. aug.
klassik am kliff
mi. 24. aug.
slapstick
do. 25. aug.
sylter comedy
so. 28. aug.
soloprogramm
di. 30. aug.
lesung
mi. 31. aug.
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sylter shanty chor
norddörfer musikverein
Quentin Qualle
Heinz rudolf Kunze
artistokraten
SONG PING PONG
nightwash - das orginal
sylter shanty chor
oliver strempler
christoph reuter
trude träumt von afrika
manfred degen
michael fitz
claudia thesenfitz
serhat dogan
Am Dienstag, den 9. August lässt Heinz
Rudolf Kunze gemeinsam mit Autor und
Musiker Jens Carstens und Illustratorin
Julia Ginsbach auf der Bühne des kursaal³
ein Live-Hörspiel entstehen, das die Zuhörer in die fröhliche Unterwasserwelt von
Quentin Qualle entführt. Diese musikalische Veranstaltung bringt Kindern das Lesen näher und fördert die Phantasie. Quentin Qualle wurde speziell für Kinder konzipiert. Durch die Musik werden die Sinne
sensibilisiert und so wird die Aufnahme
des Textes für Kinder leichter gemacht.
Durch die Audiovisualisierung fällt es
leicht, sich auf dieses besondere Erlebnis
einzulassen und einfach zu genießen. Das
Vorlese-Abenteuer beginnt um 15.30 Uhr
im kursaal³, Einlass ist ab 15 Uhr. Karten
kosten für Kinder bis 12 Jahren 12 Euro,
für Erwachsene 15 Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.kursaal3-sylt.de.
MORSUM LÄDT EIN ZUM
M I T T E L A LT E R M A R K T
Eine Zeitreise ins Mittelalter
Vom 12. bis 14. August verwandelt sich
die Festwiese am Morsumer Kurhaus wieder in ein mittelalterliches Marktgeschehen.
Handwerker- und Kunsthandwerkerstände,
Gaukler und Musiker lassen dort die Vergangenheit aufleben. Rund um das Muasem Hüs verwöhnen gastronomische Stände wie eine Taverne oder eine historische
Schaubäckerei die Besucher des Marktes
kulinarisch. Handwerkerstände wie etwa
der eines Scherenschleifers und der eines
Schmieds sorgen dabei für ein stilechtes
Ambiente. Seine Treffsicherheit kann man
beim Bogenschießen erproben. Alle kleinen Besucher des Marktes dürfen sich unter anderem auf das Märchenzelt und das
handbetriebene Holzriesenrad freuen. Für
den musikalischen Rahmen sorgt das Duo
„Asa-tru“, das alte Weisen auf historischen
Instrumenten intoniert und dazu Jonglage,
Feuergaukeleien und mehr darbietet.
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Buchvorstellung
HERINGSMORD
Nach den Mordsmöwen und Möwenalarm präsentiert
Sina Beerwald ihren neuen Sylt-Krimi.
Wenn man von Heringsmord hört, könnte man im ersten Moment an einen Fall für
Greenpeace denken. Stammt der Begriff
aber aus der Feder der Insel-Autorin Sina
Beerwald, deren Roman „Mordsmöwen“
schon große Erfolge feierte, dann weiß
man, dass wieder Krimi-Zeit ist. Spätestens seit dem Erlebnisführer „111 Orte auf
Sylt, die man gesehen haben muss“ lässt
das Inselthema die aus Stuttgart stammende Autorin in ihren Büchern nicht mehr los.
Seit Februar liegt nun das neue Buch in den
Regalen der Buchhändler. In Rantum präsentierte die Autorin ihre Neuerscheinung
erstmals dem Publikum. Spätestens, als sie
den großen grauen Metallnagel vorführte,
mit dem Zelte am Boden befestigt werden,
wusste jeder, wie der Begriff „Hering“
hier zu verstehen war: „Das Buch handelt vom schwäbischen Rentnerehepaar
Schmälzle, die ihre Rente auf Sylt verbringen wollen. Für ein Reetdachhaus hat das
Ersparte nicht gereicht, und so ziehen sie
8
mit ihrem Wohnwagen auf den Kampener
Campingplatz“, fasst Beerwald die Handlung zusammen, „Dort schwelen dann die
Konflikte, und auch in der Ehe kriselt es.
Nachdem auf dem Campingplatz dann ein
Mord geschieht, muss Frieda Schmälzle
die Unschuld ihres Ehemannes beweisen.“
Sollte die Leseprobe auf den folgenden
Seiten Sie neugierig gemacht haben, können Sie das Buch über den lokalen Buchhandel beziehen. Oder Sie nehmen an
unserem Preisausschreiben teil und gewinnen eines von drei Exemplaren. Teilnehmen können Sie unter der Internetadresse:
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oder schreiben Sie Preisausschreiben:
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Stichwort: „Heringsmord“ an den Klaar
Kiming Verlag, Gartenstr. 2g, 25980 Sylt.
Einsendeschluss
ist
der 31. August 2016.
Heute ist der 6. Juli, der große Tag. Die
Rollläden an unserem Reihenendhäusle in
Bopfingen sind runtergelassen, und mein
Mann packt das Ersparte in den Strumpf
und unseren Dackel Gustav samt Spätzlespresse in das Heiligsblechle. Einen Volkswagen T1, den wir uns vor vierundvierzig
Jahren zur Hochzeit geschenkt haben und
der von meinem Ernst definitiv mehr gehegt
und gepflegt wird als unser Eheleben. Zu
meinem Leidwesen hat er, also mein Mann,
im Alter definitiv mehr Macken ausgebildet
als das rote Autoblech.
Eigentlich kann jetzt nix mehr schiefgehen. Eigentlich, denke ich.
Ein eigenes Reetdachhäusle in Kampen –
das wäre für uns, Frieda und Ernst Schmälzle aus dem Schwabenland, ein Traum.
Gewesen.
Denn trotz Bausparvertrag hat es leider
nur zum Reihenendhäusle in Bopfingen gereicht, in das nun unsere jüngste Tochter zu
Weihnachten einziehen wird. Wir wollten
zur Rente so gern auf Sylt leben, richtig inmitten der Schönen und Reichen. Aber was
soll‘s, der Schwabe an sich ist ja genügsam,
und ein Hauch von Luxus weht überall auf
der Insel, also: Los geht‘s zum Kampener
Campingplatz! Dort hat mein Ernst bis zum
Herbst einen Dauerstellplatz ergattert. Vor
Ort müssen wir uns dann noch um eine
Überwinterungsmöglichkeit
kümmern.
Aber kommt Zeit, kommt Rat, es ist ja erst
Anfang Juli.
„Hast Du die Bibel dabei?“, fragt mich
mein Mann, als wir unser Dörfle am östlichsten Zipfel von Baden-Württemberg
hinter uns lassen und bei Aalen-Westhausen
auf die Autobahn fahren.
Mir läuft es eiskalt den Rücken runter.
Ich habe an alles gedacht, wirklich an alles.
Aber wie hätte ich ahnen sollen, dass mein
Ernst auf seine alten Tage noch zum Kirchgänger wird? Mit dem Thema war er schon
als Sechsjähriger durch, nachdem seine Eltern an einem Sonntag bei einem Autounfall
ziemlich unbarmherzig ums Leben gekommen waren.
Seine Großmutter, bei der er fortan aufwuchs und die ich, Gott sei‘s gedankt,
nicht lange als Großschwiegermutter habe
ertragen müssen, kommentierte damals
dieses für meinen Mann epochale Ereignis,
mit dem seine Kindheit ein abruptes Ende
nahm, mit den Worten: „Wären deine Eltern
am Vormittag in die Kirche gegangen, wie
sich das für anständige Leute gehört, wäre
der Unfall nicht passiert und sie würden
noch leben.“
Von diesem Tag an wollte mein Ernst alles, nur nicht anständig sein und in die Kirche gehen.
So, und wie soll ich meinem Mann nun
beibringen, dass ich, ausgerechnet ich, die
immer an alles denkt, eben doch nicht an
alles gedacht habe?
„Ernst, wie kommst du, um Himmels wil-
9
len, auf so eine Idee? Ich weiß nicht mal,
ob wir eine Bibel besitzen. Höchstens meine Konfirmandenbibel, die muss ich noch
irgendwo haben. Wir könnten umdrehen
und...“
„Frieda! Ich meine den Berger-Katalog.
Die Bibel eines jeden Campers.“
Ich atme erleichtert auf, weil ich das
fünfhundertvierzigseitige Einkaufsparadies
meines Mannes natürlich nicht vergessen
habe. Allerdings bin ich beunruhigt, wenn
ich an unseren Sparstrumpf denke. Da wird
nämlich bald nichts mehr drin sein, weil
mein Ernst garantiert alle zwölftausend
Artikel dieses Händlers zum Campen benötigt. Denn wo die Begeisterung für die unnützen, aber doch so praktischen Dinge des
Lebens bei meinem Mann anfängst, hört
seine schwäbische Tugend auf.
Genau achthundertvierundsiebzig Kilometer auf der A7 nach Norden liegen durch
die geteilte Frontscheibe vor uns – und die
Straßenkarte liegt aufgeschlagen auf meinem Schoß. Zur Sicherheit. Denn mein
Ernst bringt es noch fertig, sich auf dieser
schnurgeraden Strecke zu verfahren. Er ist
wie dieser gute Moses, der vierzig Jahre
durch die Wüste irrte, weil er auch nicht
nach dem Weg fragen wollte.
Ich allein darf meinem Mann von der
Beifahrerseite aus dezente Richtungshinweise geben – nur ja nicht zu laut oder zu
aufgeregt vorgetragen –, und so fungiere ich
als sein lebendiges Navi.
Und wenn mein Ernst sich trotzdem mal
verfährt, ist das Auto schuld. Ja, richtig, unser T1 ist schuld. Denn nach unserer letzten
Fahrt nach Frankreich – genauer: durch Paris – habe ich meinen Mann vor die Wahl
gestellt: Entweder er besorgt sich ein Navigationsgerät oder ich die Scheidungspapiere.
Er zog tatsächlich los und kam nach vier
Stunden wieder, allerdings ohne Navi. Da-
10
für mit einem Blumenstrauß. Ich habe ihn
vor lauter Schreck gefragt, ob ich zum ersten Mal den Hochzeitstag vergessen hätte.
Tatsache war aber, dass mein Ernst es nicht
übers Herz gebracht hatte, seinen Bulli mit
so einem zwar wirklich nützlichen, aber
eben neumodischen Frevel zu verschandeln.
Mein Verständnis siegte über meinen
Groll, und so haben wir uns wieder versöhnt. Daher kommt es, dass unser Bulli
seither der Sündenbock ist, wenn Ernst sich
mal verfährt.
Glückselig lächelnd hält mein Mann das
vibrierende Lenkrad umfasst und schaut auf
das spartanische Armaturenbrett, das einzig
die Geschwindigkeit anzeigt. Selbst das ist
eigentlich überflüssig, da es unser Heiligsblechle gerade mal auf achtzig Kilometer
pro Stunde bringt und wir kaum Gefahr laufen, eines dieser sündhaft teuren Fotos von
einem modernen Wegelagerer zu erhalten.
Die musikalische Untermalung während
der nächsten zehn, elf Stunden wird aus
dem Heulen des Lüfterrads und dem tiefen Röcheln des Vergasers bestehen – ein
Sound, bei dem mein Mann alle Beatles
und Rolling Stones dieser Welt vergisst. Ich
hätte ja lieber Radio gehört. Dann hätten
wir nämlich auch die Verkehrsnachrichten
mitbekommen.
Erstaunlicherweise zuckeln wir staufrei an Dinkelsbühl-Fichtenau und Feuchtwangen-West vorbei – Orte, die ich nur
aus ebendiesen Meldungen kenne – und
hoppeln im Rhythmus der Bodenwellen
auf unserem orange-weiß bezogenen Doppelsitz weiter, bis mir zwischen Würzburg
und Fulda beim Anblick unseres Dackels
Gustav auf der Rückbank klar wird, dass
der Erfinder des Wackeldackels wohl auch
einen T1 gefahren haben muss.
Sina Beerwald: Heringsmord, ISBN:
978-3-95451-782-4
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August 2016
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D i e n s ta g , 2 . August
20 Uhr: Thorsten Havener - Der Körpersprache
Code. Bühnenshow im Meerkabarett. Havener errät streng geheime PIN-Nummern und weiß genau,
wohin Sie als nächstes in den Urlaub fahren. Dabei
schaut er einfach nur genauer hin! Er ist einer der
größten Entertainer Deutschlands und passionierter
Experte unserer alltäglichen Körpersprache, der das,
was er tut, selbst als „Körperlesen“ bezeichnet. Infos
und Tickets unter www.meerkabarett.de.
Mi ttwo ch , 3. August
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Erfahren Sie mehr
über die Geschichte und die Vogelwelt in dem einzigartigen Naturschutzgebiet. Treffpunkt ist die
Schleusenhalbinsel auf dem Rantumdamm (Nähe
Hafen Rantum). Anmeldungen sind nicht erforderlich. Teilnahme kostenlos, Spenden werden gern angenommen. Weitere Informationen unter Tel.: 015205925928 oder www.jordsand.de.
20 Uhr: Thorsten Havener - Der Körpersprache
Code. Siehe 2.8.
D o n n e r s ta g , 4. August
20 Uhr: Johannes Oerding Quartett - Alles brennt.
Konzert im Meerkabarett. Johannes brennt einfach
dafür, live zu performen und mit seinem Publikum
einzigartige, innige Nächte zu verbringen - und absolut jeder, der das mal erlebt hat weiß, von welch
magischen Momenten wir hier sprechen. Euphorie
pur! Infos und Tickets unter www.meerkabarett.de.
Fr e i ta g , 5 . August
bis 14.8.: German Polo Masters 2016. Siehe S. 4.
20 Uhr: Florian Schroeder - Entscheidet Euch! Kabarett im Meerkabarett. Florian Schroeder, bekannt als
Parodist und Speerspitze der jungen Kabarett-Generation, beweist sich auch in seinem neuen Programm
als Meister seines Fachs: Virtuos bewegt er sich zwischen Kabarett und Comedy, zwischen Politik und
Philosophie. Er beantwortet die ersten und die letzten
Fragen der Menschheit, er redet nicht über Probleme,
sondern über Lösungen. Infos und Tickets unter
www.meerkabarett.de.
S a m s ta g , 6 . August
14 Uhr: Zur Heideblüte in das Naturschutzgebiet
Braderuper Heide. Wanderung mit der Naturschutz-
gemeinschaft Sylt. Mit dem Blick auf das UNESCO
Weltnaturerbe Wattenmeer kann man durch die Braderuper Heide wandern und dabei den würzigen Duft
der Heidepflanzen einatmen. Treffpunkt auf dem Parkplatz der Kupferkanne in Kampen. Dauer ca. 90 Minuten. Spendenempfehlung: Erwachsene 6 €, Kinder
4,50€. Weitere Infos unter www.naturschutz-sylt.de.
20 Uhr: Schmidt Show on Tour im Meerkabarett.
Seit 25 Jahren sorgt die „Schmidt Show“ auf dem
Hamburger Kiez für grandios gute Unterhaltung zu
später Stunde: Im traditionsreichen Schmidt Theater
öffnet sich jeden Samstag um 24 Uhr der Vorhang
für einen einmaligen Mix aus wahnwitziger Comedy, wunderbarer Musik und tollkühner Akrobatik
– jede Woche neu, jede Woche ausverkauft! Nun
ist das Schmidt Theater wieder im Meerkabarett zu
Gast. Erleben Sie das Original von der Reeperbahn –
schrill, schräg und gnadenlos! Infos und Tickets unter
www.meerkabarett.de.
S onnta g, 7. August
20 Uhr: Schmidt Show on Tour im Meerkabarett.
Siehe 6.8.
Di ensta g, 9. August
15.30 Uhr: Quentin Qualle, musikalische Lesung mit
Heinz-Rudolf Kunze im kursaal³. Siehe S.6.
20.15 Uhr: Heinz Rudolf Kunze - Konzert im kursaal³. Er spielt Gitarre, Klavier und singt dazu seine
größten Hits! Seine unzähligen erfolgreichen Ohrwurm-Hits wie „Dein ist mein ganzes Herz“, „Lola“,
oder „Mit Leib und Seele“ machten ihn berühmt und
zu einer der Koryphäen deutschsprachiger Rockmusik. Die Musik hat Kunze bis heute nicht losgelassen, nun gibt „Mister Deutschrock“ seine legendären
Songs live und solo zum Besten. Weitere Infos und
Tickets unter www.kursaal3-sylt.de.
Mi ttwoch, 10. August
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Siehe 3.8.
20 Uhr: Maybebop - Das darf man nicht. A-Capella-Konzert im Meerkabarett. Die Profis von MAYBEBOP surfen in allen Stilrichtungen. Von Pop über
Rock, bis HipHop und Jazz unterlaufen sie notorisch
und absichtlich die Hörervorstellungen von a capella-Musik, sie brechen die Erwartungshaltung. Infos
und Tickets unter www.meerkabarett.de.
20.15 Uhr: Aristrokraten - Varieté-Show im kursaal³.
13
Die Berliner Compagnie die Aristrokraten begeistert
eine stetig wachsende Fangemeinde und ist ein Publikumsmagnet. Die Künstler beeindrucken mit einem
eigenwilligen und zeitgemäßen Showkonzept, das
sich jenseits des traditionellen Varietés bewegt. Ein
Auftritt der Aristrokraten ist immer ein Erlebnis der
besonderen Art für die Zuschauer und bleibt lange in Erinnerung. Weitere Infos und Tickets unter
www.kursaal3-sylt.de.
D o n n er sta g, 11. Au gust
20 Uhr: Jörg Knör - Filou! - mit Show durchs Leben. Comedy im Meerkabarett. In seinem neuen
Programm siegt die Frechheit über das allzu ernst
nehmen. Jörg Knör erzählt davon, wie er sich tänzelnd, augenzwinkernd und leichtfüßig durchs Leben
manövriert hat. Der „Filou“ nimmt uns mit auf seinen
fast 40-jährigen Weg vom Klassenkasper zum Entertainer. Infos und Tickets unter www.meerkabarett.de.
20.15 Uhr: Aristrokraten - Varieté-Show im kursaal³.
Siehe 10. August.
Fr e ita g, 12. August
bis 14.8.: Mittelaltermarkt in Morsum. Siehe S. 7.
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Siehe 3.8.
20 Uhr: Max Mutzke - Konzert im Meerkabarett.
Max Mutzke ist Songwriter, Popsänger, Jazzer und
Vollblutkünstler. Es gibt kaum eine Bühne in Deutschland, die der Sänger mit der Band monoPunk in den
vergangenen Jahren nicht bespielte und für seine energetischen Auftritte frenetischen Applaus geerntet
hat. Infos und Tickets unter www.meerkabarett.de.
20.15 Uhr: Song Ping Pong im kursaal³ - das sind
überaus begnadete Songwriter, die sich die musikalischen Bälle ohne Playlist auf der Bühne zuspielen.
Es wird nur ausgemacht, wer das erste Lied spielt.
Etablierte Musiker mit langjähriger Erfahrung und
einer Wahnsinnsfreude am Spiel lassen den Abend
zu einem Live-Leckerbissen der Superlative werden.
Diesmal dabei: Lennart A. Salomon, Neil Hickethier,
Dirk Hess, Joel Havea und Nissim. Weitere Infos und
Tickets unter www.kursaal3-sylt.de.
Sa m s t a g, 13. August
14 Uhr: Zur Heideblüte in das Naturschutzgebiet
Braderuper Heide. Siehe 6.8.
20 Uhr: Andreja Schneider und Katharina Thalbach - „Zwei auf einer Bank“. Katharina Thalbach,
als Schauspielerin und Regisseurin eine feste Größe
der Theater-, Opern- und Filmlandschaft, und Andreja Schneider, als Schauspielerin und Sängerin eine
feste Größe der Bar jeder Vernunft, geben den klassischen Plot der Erzählkunst „Boy meets Girl“ als
Beginn einer Liebesgeschichte: Die positive, unbeschwerte, immer junge Loreley (Schneider) hält eines
Abends auf dem Nachhauseweg den schmierigen,
depressiven, dem Leben und der Liebe nicht zugewandten Joachim (Thalbach) spontan davon ab, sich
von einer Bank zu stürzen. Infos und Tickets unter
www.meerkabarett.de.
14
Geöﬀnet:
Montag bis Samstag: 9:30 bis 19 Uhr
Sonntag:
11 bis 17 Uhr
Sonnt a g , 1 4 . Au g u s t
20 Uhr: Andreja Schneider und Katharina Thalbach
- „Zwei auf einer Bank“. Siehe 13.8.
20.15 Uhr: Nightwash - Das Comedy-Happening im
kursaal³. Was als Geheimtipp in einem Kölner Waschsalon begann, begeistert inzwischen die Menschen
in ganz Deutschland. NightWash - das einzigartige
Comedy-Format gibt’s jetzt auch in Wenningstedt.
NightWash-Moderator Helmut Sanftenschneider
präsentiert eine bunte Mischung aus Top-Comedians
und neuen Talenten. Weitere Infos und Tickets unter
www.kursaal3-sylt.de.
M i t t woch , 1 7 . Au g u s t
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Siehe 3.8.
20 Uhr: Götz Alsmann - Broadway. Konzert im
Meerkabarett. Unsterbliche Kompositionen von
Cole Porter, George Gershwin, Jerome Kern, Rodgers & Hammerstein und vielen anderen faszinierten das europäische Publikum schon seit dem
Beginn des Jazz-Zeitalters. Diesen Songs hat Götz
Alsmann, der König des deutschen Jazzschlagers,
den typischen Alsmann-Sound verpasst und gestaltet mit seinen Musikern nun einen faszinierenden
Abend mit einem Programm. Infos und Tickets unter
www.meerkabarett.de.
D onner s ta g , 1 8 . Au g u s t
20 Uhr: Götz Alsmann - Broadway. Siehe 17.8.
20.15 Uhr: Strempler singt Cash - Konzert im kursaal³. Oliver Strempler interpretiert Lieder aus dem
Lebenswerk von Johnny Cash. Neben der Entstehung
der einzelnen Songs und deren Bedeutung porträtiert
Strempler auch die Lebensumstände des Künstlers
und seiner Zeit. Der Schwerpunkt seines Konzerts
liegt auf dem legendären „Folsom Prison“-Konzert,
aber ebenso wenig fehlen seine größten Hits: „Ring of
Fire“, „Walk the Line“ und „A Boy Named Sue“. Weitere Infos und Tickets unter www.kursaal3-sylt.de.
Fr ei t a g, 1 9 . Au g u s t
20 Uhr: Götz Alsmann - Broadway. Siehe 17.8.
20.15 Uhr: Jo Bohnsack - Konzert im kursaal³. Der
international erfolgreiche Pianist und Sänger erobert
solo und hautnah mit seinem mitreißenden Spiel das
Publikum. Er versteht es wie kaum ein anderer, mit
seiner Klangsprache markante Spuren zu hinterlassen
und Musik zum Ereignis werden zu lassen. Weitere
Infos und Tickets unter www.kursaal3-sylt.de.
Sam st a g , 2 0 . Au g u s t
14 Uhr: Zur Heideblüte in das Naturschutzgebiet
Braderuper Heide. Siehe 6.8.
D i enst a g , 2 3 . Au g u s t
20.15 Uhr: Christoph Reuter - Alle sind musikalisch! Konzert im kursaal³. Eigentlich wird bei Konzerten nicht gesprochen. Christoph Reuter bricht
das Schweigen und teilt nicht nur seine liebsten
Klavierstücke, Eigenkompositionen und Jazzimprovisationen mit dem Publikum, sondern auch seine
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Tel.: 04651-22213 . [email protected]
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Finanzen
Gedanken. Was kann Musik, was keine andere Droge
schafft? Warum hat sich Debussy viel mit Vögeln beschäftigt? Weil er Franzose war? Weitere Infos und
Tickets unter www.kursaal3-sylt.de.
Mit t woch, 24. Augu st
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Siehe 3.8.
20.15 Uhr: Trude träumt von Afrika - Comedy im
kursaal³. Die Truden sind auf Abschiedstour. Doch
bevor sie gehen, tun sie noch einmal all das, was sie
sich jahrelang verkniffen haben, was ihnen schon immer Spaß macht oder was nun endlich mal ausprobiert werden will. Es erwarten sie afrikanische Rhythmen, meisterhafte Trommelrhythmen, mehrstimmige
Gesänge, temperamentvoll - trutschige Tänze und unwiderstehlich drollige Slapstickeinlagen, gewürzt mit
kleinen Boshaftigkeiten. Weitere Infos und Tickets
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D o n n er sta g, 25. Au gust
20 Uhr: Schmidt Show on Tour im Meerkabarett.
Siehe 6.8.
20.15 Uhr: Manfred Degen liest die schrillsten
Sommergeschichten im kursaal³. Deftige Texte, trockener Satire und feinsinnig-hintergründigen Plaudereien - dafür ist der Sylter Comedian Manfred
Degen bekannt. Weitere Infos und Tickets unter
www.kursaal3-sylt.de.
Fr e ita g, 26. August
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Siehe 3.8.
20 Uhr: Schmidt Show on Tour im Meerkabarett.
Siehe 6.8.
Sa m s t a g, 27. August
14 Uhr: Zur Heideblüte in das Naturschutzgebiet
Braderuper Heide. Siehe 6.8.
Sonnt a g , 2 8 . Au g u s t
20.15 Uhr: Des Bin I – Michael Fitz Solo im kursaal³. Wie in all seinen Solo-Programmen seit 2008
geht es dem eigenwilligen, 58 jährigen Schauspieler
und Musiker, im neuen Solo „Des Bin I“ einmal mehr
ums Private. Auch und vor Allem die Art von Privatem über das keiner gerne spricht. Noch nicht mal
beim Friseur und schon gar nicht auf Bühnen und in
Liedform. Das ist das Ding des 58-jährigen Liedermachers aus Überzeugung. Weitere Infos und Tickets
unter www.kursaal3-sylt.de.
D i enst a g , 3 0 . Au g u s t
20.15 Uhr: Lesung „Sylt oder Selters“ von Claudia
Thesenfitz im kursaal³. Kein Spaß bei der Arbeit, keinen Kerl im Bett, keine Kohle auf dem Konto - so
kann es nicht weitergehen für Nina Mertens. Die eigensinnige und temperamentvolle Hamburgerin fasst
einen Plan, der es in sich hat: Sie wird sich einen attraktiven Millionär angeln. Und zwar auf Sylt, wo die
Millionärsdichte am höchsten ist. Aber ist im echten
Monopoly wirklich das Glück zu finden? Weitere Infos und Tickets unter www.kursaal3-sylt.de.
M i t t woch , 3 1 . Au g u s t
14 Uhr: Führung des Vereins Jordsand im Naturschutzgebiet „Rantumbecken“. Siehe 3.8.
20.15 Uhr: Serhat Dogan „KÜCKÜCK - ein Türke
sieht Schwarz-Rot-Gold“ - Comedy im kursaal³.
Endlich ist es soweit! Serhat Dogans Culture Clash-Comedy geht in die zweite Runde. Serhat
hat sich nach seiner Einreise aus der Türkei 2004
ohne nennenswerte Kenntnisse der deutschen Sprache mittlerweile so an seine neue Heimat gewöhnt ,
dass er sogar im Winter Fahrrad fährt und dabei an
roten Ampeln hält. Weitere Infos und Tickets unter
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Kunst
Der Duft der Insel ...
G R A F F I T I - K U N S T A U F S Y LT
Die Wand der Westerländer Strandkorbhalle wurde
zur Graffiti-Leinwand für junge Sylter Künstler.
Die Wand der Strandkorbhalle in Westerland war zeitlebens kein besonderer
Hingucker. Das hat sich nun geändert: Am
2. und 3. Juli wurde die Wand der Strandkorbhalle von jungen Graffiti-Künstlern
mit zahlreichen Sylt-Motiven verziert. Bereits Ende Juni haben die Kids im Jugendzentrum Westerland von Künstler Davis
aus Hamburg gelernt, mit der Sprühdose
umzugehen: „Das Geheimnis ist, in Graffiti zu denken“, so Davis, „Wie die Farben
aufgebaut sind, wie die Skizzen vorbereitet
sein müssen, und dass ein Graffiti wesent-
lich größer und schneller fertig ist, weil die
Farben viel schneller trocknen.“ Die Wand
wurde vom Insel Sylt Tourismus Service
bereitgestellt. „Die Wand wurde schon immer beschmiert“, so Christine Kühn vom
ISTS, „Wir haben uns gesagt, das kann
man auch richtig machen, den Jugendlichen die Fläche zur Verfügung stellen
und einmal mit Plan an die Sache gehen.“
Wer sich das Kunstwerk einmal anschauen
möchte, findet die Wand der Strandkorbhalle in dem Durchgang zwischen der
Himmelsleiter und dem Sylt Aquarium.
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DER GLAUBE AN DIE
HEIDNISCHEN GÖTTER
SABINE KRÜGER
LIEDERMACHERIN
Ein Gastbeitrag des Sylter Autors Frank Deppe.
Bevor das Christentum vermutlich im
12. Jahrhundert auch auf Sylt Einzug hielt,
glaubten die Menschen an heidnische Götter, die sie auf heiligen Hügeln anbeteten
und für die sie Opferfeuer entfachten. Diese Anschauung hatte auch nach der Christianisierung noch geraume Zeit Bestand.
Jede der heidnischen Gottheiten besaß dabei ihren eigenen Zuständigkeitsbereich.
Über allen stand Wodan, der Gott des
Krieges. Sein Speer verfehlt nie sein Ziel,
und wenn Wodan auf seinem Streitwagen
durch die Lüfte fährt, begleiten ihn krächzende Raben und heulende Wölfe. Wodans
Gattin trägt den Namen Frigga. Sie ist sehr
klug und die Göttin der Familie, die auch
bei Geburten angerufen wird. Die Gottheit
Thor wird als ein muskelbepackter Rotbart
mit einem gewaltigen Hammer beschrieben; der Verteidiger der Götterwelt ist auch
den Menschen hilfreich zugetan. Wenn er
mit seinem von zwei Schafsböcken gezogenen Wagen zur Erde hinab fährt, dann
20
schleudert er Blitze aus dem Himmel.
Sowohl als Mann wie auch als Frau tritt
Nerthus in Erscheinung: Als Gott herrscht
er über die Winde auf dem Meer, als Göttin
sorgt Nerthus für eine fruchtbare Erde und
ertragreiche Ernten. Freya, deren Wagen
wilde Katzen vorgespannt sind, wurde als
Fruchtbarkeitsgöttin gehuldigt. Aegir ist
der Herrscher des Meeres. Seine Gattin ist
Ran, mit der er neun Töchter hat, die sich
in Meereswellen verwandeln können. Ran
ist jedoch oft übellaunig – dann zieht sie
die Schiffe mit Netzen in die Tiefe, wo sie
als Totengöttin des Meeres waltet. Auch
mit der Göttin Hel ist nicht zu spaßen: Sie
wurde von Wodan in die Unterwelt verbannt. Hels Antlitz ist so hässlich wie ihr
riesiger Hund, der entsetzlich heult. Da die
Göttin der Unterwelt Mensch und Vieh mit
Krankheiten und Seuchen peinigte, pflanzten die Sylter früher Holunderbäume vor
ihre Friesenhäuser, die gegen solcherlei
Plagen angeblich schützen sollten.
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Sport
K I T E S U R F C U P 2016
Top-Favoriten Marian Hund und Jannis
Maus gewinnen die Gesamtwertung.
Bei guten Windbedingungen für die Disziplin „Freestyle“ konnten beim diesjährigen Kitesurf Cup insgesamt zwei komplette Wertungsdurchläufe mit 60 Wettfahrten
gefahren werden. Erstmals wurde der Kitesurf Cup Sylt 2016 als Team Challenge mit
insgesamt sechs Teams ausgetragen. Jedes
Team bestand aus zwei Fahrern, die pro
Wettfahrt beide im direkten Duell „1 gegen
1“ in den Stilrichtungen Old School und
New School gegen die Fahrer der anderen
Teams antraten. Mit einer nahezu perfekten Punktausbeute von 19 aus 20 möglichen Punkten setzte sich das Team der
beiden Top-Favoriten Marian Hund (23)
und Jannis Maus (20) am Ende klar durch
und konnte sich über den Gesamtsieg beim
Kitesurf Cup Sylt 2016 sowie über 5.000
Euro Preisgeld, gestiftet von der Spielbank
Sylt, freuen. „Wir sind natürlich mega
happy über den Erfolg und hatten extrem
viel Spaß auf dem Wasser. Die Bedingungen waren meist top, die Stimmung un-
22
ter uns Fahrern sehr freundschaftlich und
das Niveau hoch“, sagt Marian Hund aus
Hamburg, amtierender Deutscher Meister
im „Freestyle“. Sein Teampartner Jannis
Maus aus Oldenburg, amtierender Deutscher Meister in der Disziplin „Race“,
ergänzt: „Als Team zu fahren war neu für
uns, hat aber definitiv Spaß gemacht. Man
hat gemerkt, wie sich alle Teams dadurch
nochmal gegenseitig gepusht haben.“ Den
zweiten Gesamtrang beim Kitesurf Cup
Sylt 2016 belegte das Team „Vita Coco“,
bestehend aus dem Lokalmatador Philipp
Brückmann (34), Betreiber der Kiteschule
Sylt, und dem Dortmunder Tom Schiffmann (20), Deutscher Juniorenmeister im
„Freestyle“ 2014. Beide durften sich über
insgesamt 2.500 Euro Preisgeld freuen.
Auf dem mit 1.000 Euro Preisgeld dotierten 3. Platz landeten im Team „Gerolsteiner“ die beiden jüngsten Starter Elias Ouahmid (16) und sein Bruder Jonas (13) aus
Kempten im Allgäu.
Badminton: Kreismeisterschaften 2016 auf Sylt
Judo: TSV auf Platz Drei in der
Deutschen Kata-Meisterschaft
Bei den Kreismeisterschaften im Badminton Ende Juni kamen über 90 Kinder
und Jugendliche im Tinnumer Sportzentrum zusammen. In insgesamt 156 Spielen
wurden die nordfriesischen Kreismeisterinnen und -meister des Jahres 2016 ermittelt. Der TSV Westerland erreichte als
Ausrichter insgesamt 24 Podestplazierungen und zudem noch jede Menge weitere
gute Ergebnisse. Mia Hamann war dabei
gleich mit drei Titeln überragendste Teilnehmerin aus Sylter Sicht. Sowohl im
Einzel der Altersklasse unter 15 Jahren
als auch im Doppel mit ihrer Schwester
Pia und im Mixed mit Robin Reyer wurde
sie Kreismeisterin. Hannah Rathke und
Lara-Michelle Heer gelang dieses Kunststück im Doppel der Unter-13-jährigen.
Max Schestag wurde Kreismeister im
Einzel der Altersklasse unter 15.
Kata sind im Judo festgelegte Reihenfolgen von Techniken, die für gewöhnlich
zum Üben von Judo-Abläufen dienen, für
die es jedoch auch gesonderte Meisterschaften gibt. Die diesjährigen Deutschen
Kata-Meisterschaften in Speyer waren für
Günter Scharf, Spartenleiter des TSV Westerland und seine Partnerin Sandra Büchler
äußerst erfolgreich: In der aus 15 Techniken bestehenden Katame No Kata, die als
Prüfung für den 2. Dan im Judo vorgesehen ist, erreichte das Team Scharf-Büchler
mit 374 Punkten einen sehr guten dritten
Platz hinter dem Team Hagedorn-Tschentscher aus Niedersachsen und dem erstplatzierten Team Thiemann-Goldschmidt aus
Nordrhein-Westfalen. Weiterer Erfolg: In
den Bezirksmeisterschaften der Altersklassen U12 – U18 qualifizierte sich der TSV
für die Landesmeisterschaft.
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23
Portrait
„BILDUNG ALS TROJANISCHES
S T E C K E N P F E R D .“
Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz im Portrait.
Jean Pütz
ist deutsch-luxemburgischer Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator. Nach einer Ausbildung zum Elektromechaniker studierte er im zweiten Bildungsweg
Physik und Mathematik für das
Lehramt. Bekannt wurde er mit
der Sendereihe „Hobbythek“, die
mit dem Do-It-Yourself-Gedanken
Wissenschaft im Alltag vermittelte. Seit Januar 2007 tourt Pütz mit
seiner Pützmunter-Show durchs
In- und Ausland. Dort präsentiert
er wissenschaftliche Experimente
für Kinder und Jugendliche.
24
Die Hobbythek war eine so beliebte
Sendung, dass Ihr Satz: „Ich hab da mal
was vorbereitet“ in den Sprachgebrauch
überging. Was war das Geheimrezept?
Die Sendung war ein trojanisches Steckenpferd, um Wissenschaft zu transportieren. Für normale Menschen, nicht für
Akademiker. Witzigerweise waren letztere
aber besondere Anhänger meiner Sendung.
Ich habe in der Hobbythek einfach den Alltag abgebildet und gezeigt, dass man sich
mit ein bisschen Eigeninitiative das Leben
erheblich erleichtern kann. Davon habe ich
selbst am meisten profitiert. Ich werde in
diesem Jahr 80 Jahre alt, aber habe noch
keinerlei Wehwehchen.
Die Vermittlung von Wissenschaft
führen Sie nun in Ihrer Pützmunter-Show fort, mit der Sie am Freitag,
den 24. Juni im Forum des Schulzentrums aufgetreten sind.
Ja, auch dort will ich zeigen, dass Naturwissenschaft eine Basis für unsere Gesellschaft ist, nur mein Publikum ist jetzt
jünger. Für Kleinkinder bin ich dann eher
der Zauberer, Schulkinder möchte ich damit an Naturwissenschaft heranführen und
ihnen zeigen, dass man auch Mathematik
und Naturwissenschaft lernen sollte, auch
wenn das vielleicht ein bisschen schwieriger ist. Bei den Schulkindern habe ich aber
das Problem, dass mich ab Jahrgang Neunzig kein Schwein mehr kennt (lacht). Aber
dann erzähle ich ihnen, dass ich in dem
Film „Findet Nemo“ die Stimme des Rochens, des Leherers, synchronisiert habe,
und bei „Nachts im Museum“ war ich der
Wackeleinstein. Wenn die Kinder das hören, werden sie gleich sehr respektvoll.
Sie sind ja nicht zum ersten Mal auf
Sylt...
Richtig. Früher, als Sylt in den Anfängen
war, war ich Bestandteil der Clique von
Gunter Sachs. Das war eine andere Zeit.
Nach dem Krieg hatten wir ein großes
Bedürfnis nach Frieden und haben nach
dem Motto „Make love, not war“ gelebt.
Ich war Student, einer der 68er-Bewegung
und obwohl ich überhaupt kein Geld hatte,
hat man mich integriert. In der Tenne, im
Ponys, im Ziegenstall, überall. Es war eine
faszinierende Zeit. Ich bin dankbar, dass
man mich damals so mitgezogen hat, es
war egal, ob Du Geld hattest oder nicht.
Hat sich das Ihrer Ansicht nach auf
Sylt im Laufe der Zeit gewandelt?
Ich hab damals immer gesagt, wenn
Hamburg die Insel Sylt nicht hätte, hätte man in Hamburg den Karneval erfinden müssen. Es gab hier das freie Leben.
Mittlerweile kommt das langsam wieder.
Es ist aber teurer geworden – für normale Menschen etwas zu teuer. Es gibt tolle
Menschen hier, Schriftsteller, Künstler, es
spielt jedoch auch viel Geld eine Rolle, da
muss man vorsichtig sein. Aber wie der
Kölner sagt: Jede Jeck is anders.
Gut zu wissen, dass es
gibt.
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Gesucht Gefunden Sylt
F R AG E N D E S M O N AT S
„Haben eine Brieftaube bei uns im
Garten sitzen, die will unbedingt ins
Haus, warum auch immer. Die denkt
wohl, dass Sie hier ihr Ziel erreicht
hat. Vermisst jemand eine beringte
Brieftaube?“
„Stell ihr Wasser und Futter hin, wenn
sie sich ausgeruht hat, fliegt sie von allein
weiter.“
„Ich hatte vor ein paar Wochen auch eine
Taube gefunden und einer Telefonnummer,
die ich auf dem Ring gefunden habe, den
Besitzer informiert.“
„Wende Dich einfach an den Verband
Deutscher Brieftaubenzüchter unter
web.brieftaube.de.“
„Nach mehreren Versuchen, durch ein
gekipptes Wohnzimmerfenster ins Haus
zu kommen, haben wir beschlossen, der
Taube Asyl zu gewähren. Der Igel war
gestern, die Taube wohnt jetzt hier.“
„Hat jemand auf Sylt eine
Sandstrahlmaschine?“
„Eine Sandstrahlmaschine ist auf Sylt
nicht schwer zu finden – stell Dich einfach
bei Windstärke Sieben an den Strand!“
„Frag mal beim Inselmaler Lemke,
Telefon: 0 46 51 / 2 31 58.“
„Ich suche einen Hundefriseur, der
noch per Hand trimmt.“
„Martina Milz in der Bastianstraße kann
das.“
„Oder frag mal beim Hundesalon
‚Teddy‘, Strandstr. 16 in Westerland.“
„Wer vermietet auf Sylt Hüpfburgen?“
„Ich glaube, der Confetti Kinderclub hat
eine.“
„Villa Kunterbunt hatte auch mal eine.
Frag dort mal.“
„Weiß jemand, wo ich meine Vespa
reparieren lassen kann?“
„Bei Zweiradtechnik Sylt, Telefon:
01 74 - 6 10 34 11.“
„Hat jemand schon mal mit einem
Wohnungstausch bei der Gewoba Erfolg
gehabt?“
„Wenn man jemanden hat, der mit einem
tauscht, geht das problemlos. Hat bei uns
hervorragend geklappt.“
26
„Ich hab grade ein faustgroßes
Wespennest in unserem Schuppen
entdeckt - wie kriegt man das weg? Darf
man das selber machen oder muss man
jemanden rufen?“
„Frag mal einen Imker.“
„Imker sind doch für Bienen zuständig.“
„Die kennen sich aber zumindest mit
staatenbildenden Insekten aus.“
„Frage lieber bei der Feuerwehr oder
beim Kammerjäger. Du brauchst aber
eine Genehmigung, um das entfernen
zu lassen. Die bekommst Du beim
Umweltamt.“
„Wir hatten auch mal eins im Gartenhaus.
Haben es gelassen und sind nicht einmal
gestochen worden. Im Herbst war es
leer. Wir haben es dann entfernt, und
die Kinder haben es mit zur Schule
genommen.“
„Wir lassen sie jetzt erstmal in Ruhe dort
nisten.“
„Hat jemand einen brauchbaren
Tipp, wie man kreisrunden
Haarausfall behandeln kann? Man
sagt ja, es wäre stressbedingt, aber
vielleicht gibt es ja trotzdem eine gute
Behandlungsmöglichkeit.“
„Knoblauch auf die Stelle schmieren und
einwirken lassen.“
„Gehe zum Arzt und lasse Deine
Blutwerte und Deinen Hormonspiegel
prüfen. Der Arzt kann Dir auch etwas
gegen den Haarausfall verschreiben.“
„Ich habe BetaGalen Lotion dagegen
verschrieben bekommen.“
„Im Friseursalon Namasté haben wir
ein interessantes Buch mit einem ganzen
Kapitel über das Thema, komm einfach
mal vorbei und lies es Dir durch.“
Gesucht Gefunden Sylt ist eine private Facebook-Gruppe.
Verantwortlich für den Inhalt: Björn Nielsen, Osterende
2a, 25980 Sylt/Morsum. Die Fragen und Antworten
werden anonymisiert veröffentlicht. Die Redaktion behält
sich Kürzungen und redaktionelle Änderungen vor.
Impressum
Herausgeber:
Klaar Kiming Verlag
Inh.: Oliver Sippel
Gartenstr. 2g
25980 Sylt
Tel.: 0 46 51 / 4 46 62 87
Fax: 0 46 51 / 4 46 10 69
www.klaar-kiming-sylt.de
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Redaktion (v.i.s.d.P.):
Oliver Sippel
Anzeigenleitung:
Oliver Sippel
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Druck:
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Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte keine
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