Berichte ten Dr. Sven Kerzenmacher (Universität Freiburg), Dr. Klaus-Michael Mangold (DECHEMA-Forschungsinstitut) und Prof. Dr.-Ing. Michael Sievers (CUTEC-Institut GmbH) ihre Projekte BioMethanol, KEStro und BioBZ vor. Sven Kerzenmacher berichtete zudem über die Arbeit des Querschnittsthemas Biobrennstoffzelle. Innerhalb der genannten Verbundprojekte spielt das Verfahren der mikrobiellen Biobrennstoffzelle eine zentrale Rolle. Zu den verbundübergreifenden Fragen zählen Methoden zur Ableitung von Struktur-Eigenschaftsbeziehungen, die Integration der Biobrennstoffzelle in die kommunale Abwasserreinigung sowie das Themenfeld Konstruktion und Auslegung. Dabei bestehen aussichtsreiche Synergien zwischen den Projekten, die innerhalb des Querschnittsthemas Biobrennstoffzelle zusammengeführt werden. Aus Sicht aller Teilnehmenden verlief die Statusveranstaltung sehr erfolgreich, und durch die Möglichkeit des interdisziplinären Austauschs zwischen den Teilnehmenden konnten wertvolle Impulse für den weiteren Verlauf der Fördermaßnahme gegeben werden. Weitergehende Informationen zur Fördermaßnahme und zur Veranstaltung: www.bmbf.nawam-erwas.de Autoren Dr. Claudia Wunsch Dipl.-Ing. Anett Baum DWA-Bundesgeschäftsstelle Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef E-Mail: [email protected] E n g i n e e XRipper r e d t o Abwasser-Zerkleinerer work Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft für Wasser-, Abwasser- und Energiewirtschaft mbH Bismarckstraße 2–8, 52066 Aachen A Biobrennstoffzellen zur energieeffizienten Abwasserreinigung Sven Kerzenmacher (Freiburg) Seit 2014 läuft die Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft“ (ERWAS). Bei drei geförderten Projekten steht die mikrobielle Brenstoffzelle im Mittelpunkt. Derzeit werden zunächst eher kleinere Anlagen für den Einsatz der Biobrennstoffzelle als sinnvoll erachtet, da dort u. a. geringere Anforderungen bezüglich der Stickstoffelimination herrschen. Darüber hinaus wird insbesondere in der Behandlung von Industrieabwasser ein vielversprechender Einsatzbereich gesehen. Hintergrund Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2014 die Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft“ (ERWAS). Sie ist Teil des Themenfeldes „Wasser und Energie“ des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ (FONA). Im Rahmen der geförderten Verbundvorhaben BioBZ, KEStro und BioMethanol spielt die Technologie der mikrobiellen Biobrennstoffzelle eine zentrale Rolle. In diesem ener- XRipper Damit das Abwasser in Ihren Kanälen und Leitungen fließt Zuverlässige Vermeidung von Verstopfungen und Blockaden durch Störstoffe sowie Fremdkörper. • sicherer Schutz von Pumpen, Armaturen und Rührwerken • effiziente Zerkleinerung von Feuchttüchern, Textilien, Plastik und Holz • verschleißfeste Schneiden mit optimaler Kraftübertragung durch monolithische Ripper-Rotoren • geringer Platzbedarf durch intelligentes QuickService-Konzept • hohe Durchflussmengen bei kompakter Bauform Erfahren Sie mehr: vogelsang.info/abwasser-zerkleinerer www.dwa.de/KA ENGINEERED TO WORK 664 Berichte te im Fokus. Unterschiede zwischen den verschiedenen Projektverbünden bestehen vor allem bezüglich der Bauform der Biobrennstoffzelle. Diese ist besonders mit Blick auf die System-Leistung und auf die Kosten bedeutsam. Luft Zwischenergebnisse KA In den bereits stattgefundenen Treffen des Querschnittsthemas BiobrennstoffFAT-Modell einer Biobrennstoffzelle des zelle wurden zunächst personelle CUTEC Instituts, BMBF-Projekt BioBZ, Foto: Schnittstellen zur Abstimmung von evtl. CUTEC überlappenden bzw. sich ergänzenden Arbeiten zwischen den Projekten identigieeffizienten Ansatz zur Abwasserreini- fiziert. Weiterhin wurden Grundlagengung atmen sogenannte exoelektrogene vorträge zur Elektrochemie (Dr. KlausBakterien statt mit O2 als terminalem Michael Mangold) und Mikrobiologie Elektronenakzeptor ihrer Atmungskette (Prof. Dr. Johannes Gescher) gehalten Kunde: und dasaquadata Thema Methoden zur Ableitung mit der Anode einer Brennstoffzelle. So kann aus Abwasser direkt elektrische von Struktur-Eigenschaftsbeziehungen Energie erzeugt und gleichzeitig auf die 1c intensivk diskutiert. Darüber hinaus wurenergieintensive Belüftung des Abwas- den von Prof. Dr. Michael Sievers auch 16-07-001 sers verzichtet werden (Abbildung 1). Archivdatei erste Ergebnisse aus dem Verbund BioBZ hinsichtlich der Integration der Biobrenn86 xstoffzelle 60 mmin die kommunale AbwasserreiVerbundübergreifende nigung vorgestellt. Fragestellung Es besteht Einigkeit darüber, dass die Zu den verbundübergreifenden Frage- CSB-Elimination nicht in Konkurrenz mit stellungen gehören Methoden zur Ablei- der Stickstoffentfernung stehen sollte. tung von Struktur-Eigenschaftsbeziehun- Weiterhin werden zunächst eher kleinere gen, die Integration der Biobrennstoff- Anlagen für den Einsatz der Biobrennzelle in die kommunale Abwasserreini- stoffzelle als sinnvoll erachtet, da dort gung sowie das Themenfeld Konstrukti- u. a. geringere Anforderungen bezüglich on und Auslegung. Dabei bestehen aus- der Stickstoffelimination herrschen. Zusichtsreiche Synergien zwischen den Pro- dem könnten neue Stickstoffeliminationsjekten. Der Verbund KEStro betrachtet verfahren zusammen mit der Biobrenndas Thema Mikroschadstoffe im Abwas- stoffzelle in kleinen Anlagen einfacher ser, der Verbund BioMethanol beschäftigt etabliert werden. Darüber hinaus wird sich u. a. mit der Entwicklung von Katho- insbesondere in der Behandlung von Indenmaterialien für die H2-Erzeugung, dustrieabwasser ein vielversprechender beim Verbund BioBZ stehen beide Aspek- Einsatzbereich gesehen. Eine in diesem Abb. 1: Funktionsprinzip einer mikrobiellen Biobrennstoffzelle zur gleichzeitigen Stromerzeugung und Reinigung von Abwasser (Quelle: IMTEK). Zusammenhang wichtige Frage ist, unter welchen Voraussetzungen die Technologie der Biobrennstoffzelle in einer Kläranlage eingebaut werden würde. Um diese Diskussion mit Kläranlagenbetreibern, Anlagenbauern, Ingenieurbüros und weiteren Akteuren anzustoßen wird am 21. und 22. November 2016 in Goslar ein Workshop zum Thema „Mikrobielle Brennstoff- und Elektrolysezellen – Energieeffiziente Abwasserreinigung gekoppelt mit Stromerzeugung und Chemikalienproduktion“ stattfinden. Im Fokus dieses Workshops werden die ersten Praxiserfahrungen mit der neuen Technologie sowie zukünftige Trends und Perspektiven stehen. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben die im Rahmen der ERWAS-Fördermaßnahme entwickelte erste halbtechnische Mikrobielle Brennstoffzelle in Deutschland zu besichtigen. Anmeldung und weitere Informationen unter: https://bmbf.nawamerwas.de/de/anmeldung-zum-workshopmikrobielle-bz Ausblick In zukünftigen Treffen sollen vermehrt externe Teilnehmer und Industrievertreter, die nicht im Rahmen von ERWAS gefördert werden mit Vorträgen zu ihren Erfahrungen und Herausforderungen in anderen Projekten eingebunden werden. Regelungen auf Kläranlagen - Konzepte - Software - Ausrüstung Nitrifikation Denitrifikation Phosphorelimination Schlammbehandlung Energiemanagement Sonderanwendungen AQUADATA Abwassertechnik GmbH Spatzenstieg 1a 38118 Braunschweig Tel.: +49 (0) 5 31 / 886 9042-0 Fax: +49 (0) 5 31 / 50 09 07 E-Mail: [email protected] Internet: www.aquadata.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2016 (63) · Nr. 8 Autor Dr. Sven Kerzenmacher Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK Lehrstuhl für Anwendungsentwicklung Georges-Köhler-Allee 103, 79110 Freiburg E-Mail: [email protected] A www.dwa.de/KA
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