EinBlick 03|2016

EINBLICK
03 | 2016
Aktuelle Nachrichten und Informationen der ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.
Ein Kommen und ein Gehen
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Mitgliederversammlungen von ABDA, BAK und DAV, Wirtschafts­
forum oder Cannabis-Symposium, Gremiensitzungen und Arbeits­
kreise: Es ist ein ständiges Kommen und Gehen in Berlin. Was klingt
wie das A
­ rbeitspensum einer größeren Eventagentur ist in Wirklichkeit
Berufsverbände
sind
die
den Mitgliedsorganisationen, in
politischer
denen gemeinsame politische
Systeme unverzichtbar. Sie ag-
Positionen oder fachliche Leit-
gregieren die Interessen von
linien erst geschmiedet werden.
Berufsgruppen
machen
Wir organisieren extern über un-
sie damit greifbar für die ‚große‘
terschiedlichste Formate den di-
Politik. Sie sorgen dafür, dass
rekten Austausch mit der Politik,
zusätzliche
damit Positionen und Kompeten-
Funktionsfähigkeit
und
für
Fachkompetenz
in
die Verfahren zur Gesetzgebung
zen der Apothekerschaft Eingang
und zum Erlass von Rechtsver-
finden in politische Entscheidun-
ordnungen einfließt, denn der
gen. Das Gesundheitswesen ist
Gesetz- bzw. Verordnungsgeber
ein komplexer Regelungsbereich.
ist nicht allwissend. Das ist ein
Umso wichtiger ist unsere Rolle
wichtiges Stück gelebte Demo-
als Transmissionsriemen heilbe-
kratie, das für die ABDA eine
ruflicher Kompetenz.
Menge Arbeit hinter den Kulissen bedeutet. Wir organisieren
Ihr
die zahlreichen Sitzungen mit
Sebastian Schmitz
­Umschlagplatz für Informationen und Positionen: Die ABDA organisiert
einen ­ständigen Prozess von interner und externer Meinungsbildung.
Nach der Mitgliederversammlung
MVen kümmern muss, sind schnell
ist vor der Mitgliederversammlung –­
abgezählt.
kaum hat Gabriela Dahl vom Verbandssekretariat das Protokoll der
Termine zu finden lautet die Heraus­
ABDA-MV erstellt, sind sie und ihr
forderung: „Es macht ja keinen
Team bereits mitten in der Planung
Sinn zu tagen, wenn Grüne Wo-
für die nächste. Und nun ist es ja
che oder Berlinale ist“, sagt Dahl.
nicht so, dass es davon pro Jahr
Mit anderen großen Berliner Events
nur eine gäbe: Zu den Zweien der
kollidieren, geht auch nicht – oder
ABDA (ca. 150 Personen) gesellen
gar mit Ferienzeiten. Der nächste
sich zwei vom DAV und zwei von
Schritt ist dann die inhaltliche Vor-
der Bundesapothekerkammer (je-
bereitung: weils rund 80 Personen). Die Tage,
an denen sie sich mal nicht um
»
QUALITÄTSSICHERUNG
IN DER APOTHEKE
DAZU WERDEN DIE
LEITLINIEN VON PEGGY
AHL STÄNDIG AKTUELL
GEHALTEN.
»
ZAHLEN – DATEN –
FAKTEN
NEUE AUSGABE 2016
ENTWICKELT DIE
ABDA-BROSCHÜRE
KONSEQUENT WEITER.
»
COMPRIX 2016
DIE IMAGEKAMPAGNE
GEWINNT IN DER
KÖNIGSDISZIPLIN
„CROSSMEDIALE
KAMPAGNE“.
»
1
EINBLICK
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Die Tagesordnung muss entwor-
Zu wissen, was in zehn Monaten ein
im Konzept: „Das Wirtschaftsforum
gliederversammlung gehen) aber
­Jánszkys Botschaft: Seien Sie der
fen, mit Geschäftsführung und Eh-
aktuelles Thema sein wird. Mit dem
will Plattform für den Austausch
eben auch jede Apothekerin und
Coach I­hrer Kunden und Patienten!
renamt abgestimmt, überarbeitet
Hauptgeschäftsführer der Deut-
von Pharmazie, Marktpartnern und
jeden Apotheker. „Die Mitte finden“,
und schließlich verschickt wer-
schen Krankenhausgesellschaft,
­Politik sein“, so Verdenhalven.
nennt das Christina Verdenhalven.
Das alles ist das Wirtschaftsforum:
den. Sie gibt den MVen Struktur
Georg Baum, und dem Thema Ent-
Für beide Zielgruppen dürfte dabei
Ein Marktplatz zum Austausch von
und Drama­turgie: Hier werden die
lassmanagement gelang in diesem
Highlight des ersten Tages ist des-
nicht nur interessant sein, wie sich
Informationen mit jährlich rund 300
Inhalte bestimmt, mit denen sich
Jahr eine Punktlandung: Das Ent-
halb immer die Diskussionsrunde,
der Apothekenmarkt in Zahlen aus-
Gästen, eine Plattform, auf der kon-
der Berufsstand profilieren und
lassmanagement, eigentlich sollte
in der die gesundheitspolitischen
drückt: Die Marktdaten sind festes
struktiv gestritten wird, ein Instru-
positionieren will. Und es wird der
es längst stehen, leide unter den
Sprecher der Fraktionen geladen
­
Element des ersten Tages inklusive
ment der Wissensvermittlung. Das
Haushalt diskutiert und beschlos-
zum Teil erheblich divergierenden
sind: „Wo hat man sonst die Mög-
der politischen Bewertung im Lage-
Programm für das 54. Wirtschafts-
sen, ohne den ein Verband nun mal
Vorstellungen
Krankenhäu-
lichkeit, die Abgeordneten zu den
bericht von DAV-Chef Fritz Becker.
forum nimmt bereits konkrete For-
nicht funktionstüchtig ist: Die Mit-
sern, Ärzten und Krankenkassen,
eigenen Themen zu hören?“ Wo
Aber auch Themen, die den Blick in
men an – im Januar müssen die
gliederversammlungen sind Treffen
kann man näher dran sein, wenn
die Zukunft richten, sind gefragt. So
Einladungen raus.
zur internen Positions­­­b e­s timmung.
man erfahren will, was die Politik in
konnte Trendforscher Sven ­
Gábor
Sie bestimmen den Arbeitstakt von
Berlin antreibt? Gleichzeitig ist es
Jánszky am Nachmittag des zwei-
Apothekerliche Kompetenz in
ABDA, DAV und BAK.
traditionell der Teil der Veranstaltung
ten Tages beide Zielgruppen fes-
die politischen Entscheidungs­
von
mit dem größten Stressfaktor: „Wenn
seln: Wer will als Heilberufler nicht
prozesse einbringen
Wirtschaftsforum: Plattform für
im Parlament eine aktuelle Anhörung
wissen, wie er sich 2026 in der dann
Es gibt wenige Themen, bei denen
den Austausch mit den Markt­
angesetzt wird, springen die Abge-
womöglich durchgängig digitalisier-
Meinungen, Vorurteile, Fakten und
partnern
ordneten kurzfristig ab – das ist eine
ten Gesundheitsbranche positionie-
Emotionen in der öffentlichen Diskus-
Einen ganz anderen „Marktplatz“
knallharte
Terminkalender-Sache“,
ren kann? Ob man der Prognose von
sion so miteinander ringen, wie das
organisiert Christina Verdenhal-
so Verdenhalven. Wie viel Stoßge­
Jánszky, dass bereits im Jahr 2020
beim Thema Cannabis der Fall ist.
bete am ersten Veranstaltungstag
die Menschen eher ihrem Smart-
Das beginnt schon bei der Abgren-
gen Himmel gehen, ist unbekannt,
phone als ihrem Apotheker oder
zung zwischen der Anwendung als
aber es dürften einige sein.
Arzt vertrauen, unbedingten Glau-
Genussmittel oder als Arzneimittel.
ben schenkt, muss jeder selbst ent-
Ein Thema also, das dringend einer
ven. Die Referentin Märkte im
­Geschäftsbereich Wirtschaft, Sozi-
Christina Verdenhalven, ABDA-Referentin Märkte.
beklagte Baum auf dem Forum.
ales und Verträge hat das diesjährige DAV-Wirtschaftsforum im April
Dies sei der wesentliche Grund dafür,
in Zusammenarbeit mit der Werbe-
dass es bis heute keine verbindliche
Eine Synthese will das Wirtschafts-
scheiden. Es ist aber unumstritten,
inhaltlichen Führung bedarf, stellt der
und Vertriebsgesellschaft auf die
Regelung für das Entlassmanage-
forum sein. Inhaltlich soll es die
dass die Heilberufler auf die schon
Chef der Bundesapothekerkammer
Beine gestellt – und sitzt schon an
ment gibt. Marktpartner der Apothe-
Vertreter des Berufsstandes an-
heute allgegenwärtige Verfügbar-
Andreas Kiefer fest und kam des-
der Planung für das kommende
ken, die aus der Praxis berichten –
sprechen (von denen viele am
keit von Wissen durch das Smart-
halb auf die Idee, ein entsprechendes
Jahr. Die Herausforderung dabei:
das ist ein wesentlicher Baustein
darauf­
folgenden Tag zur DAV-Mit-
phone eine Antwort finden müssen.
Symposium zu veranstalten. »
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EINBLICK
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Das Ziel: Alle in einen Raum zu
­Professoren Burkhard Hinz (Univer-
weiter zu spezifizieren. Der BAK-
Auch das ABDA-Sommerfest ist
b ekommen, die in Deutschland
­
sität Rostock) und Michael Schäfer
Chef möchte, dass die verschiede-
eine politische Plattform, denn po-
rund um das Thema wichtig sind.
(Deutsche Schmerzgesellschaft)
nen Can­
nabis-Sorten nach ihrem
litische Gespräche brauchen eben
Ein weiteres: Eine sachliche Diskus-
dabei. Die Behördenseite vertritt
Wirkstoffgehalt spezifiziert werden.
manchmal einen anderen Rah-
sion über dieses brisante und auf-
Peter Cremer-Schaeffer, Leiter der
Warum? Weil eine Verordnung über
men als Sitzungszimmer und feste
geladene Thema. Im April bittet er
Bundesopiumstelle.
beispielsweise 100 g Cannabis ohne
Agenden. Die ABDA sieht es als
die ABDA-Pressestelle, ein solches
Angabe zur Cannabis-Sorte nicht
ihre Aufgabe, auch hier den „rich-
Gerade mal zwei Monate verge-
aussagekräftig genug ist, da etwa
tigen Ton“ zu treffen: Wo sonst
hen zwischen Idee und Symposi-
die relevanten Gehalte des wichti-
kann man einfach auf den Bundes-
um. „Am Ende waren alle sehr zu-
gen Inhaltsstoffs THC je nach Sor-
gesundheitsminister zugehen und
frieden. Wir hatten rund 60 Gäste
te zwischen sechs und 22 Prozent
und wir hatten eine Diskussion auf
schwanken. Eine wichtige Eingabe,
höchstem Niveau“, sagt Sellerberg.
wenn es darum geht, dass Canna-
Auch diese Veranstaltung folgt
bis sicher und wirksam eingesetzt
was sie tut: Sie organisiert das
dem Prinzip eines Umschlag­
werden soll. Und apothekerliche
Apothekerfest bereits seit drei-
platzes für Wissen und Wissens-
Kernkompetenz, die unter anderem
zehn Jahren. Gefragt nach dem
vermittlung: Journalisten treffen auf
über solche Veranstaltungen wie
­Erfolgsrezept, sagt sie: „Eine schö-
Gesundheitspolitiker und Selbst-
das BAK-Symposium Eingang in
ne Location, nach dem Apothe-
Ursula Sellerberg, Stellvertretende
­Pressesprecherin der ABDA.
hilfegruppen, Apotheker und Ärzte
den politischen Prozess findet.
kerhaus in der Jägerstraße jetzt
Ein Projekt wie gemacht für ­Ursula
wissenschaftliche Mitarbeiter der
ABDA-Sommerfest:
mit hochkarätigen Gästen, bestem
Sellerberg, Stellvertretende Presse­
Abgeordneten haben die Möglich­
Politik von der Kanzel
E ssen, einer kurzen Begrüßung
­
sprecherin der ABDA und Apo-
keit, Positionen auf der Basis von
Und auch das gehört zum politi-
und dem Verzicht auf langatmige
thekerin. Noch im April schreibt
wissenschaftlichen Aussagen zu
schen Prozess: Das ABDA-Som-
­Reden.“ Das Sommerfest beschäf-
sie das Konzept und stellt die
formulieren. Und es ist noch ein-
merfest. Mehr als 1.000 Einladun-
tigt sie das ganze Jahr; etwa, weil
­Veranstaltung anschließend auf die
mal eine Möglichkeit, die politi-
gen schickt Kerstin Schumann
sie den Einladungsverteiler immer
Beine. Das Podium ist hochrangig
schen Postulate der Bundesapo-
jedes Jahr raus – es ist eine feste
­aktuell hält. Aber die heiße Phase
besetzt: Neben Kiefer und Micha-
thekerkammer zu adressieren. So
Größe im ganzjährig rotierenden
der Vorbereitung beginnt jeweils
el Hörnig, dem Leiter des Prüf­
forderte Kiefer den Bundesrat auf,
Berliner Event-Marathon. Schu-
am Anfang des Jahres.
laboratoriums DAC / NRF, sind die
den ­
G esetzentwurf zu Cannabis
mann, Referentin Protokoll, weiß
Symposium bis Juni umzusetzen.
tauschen ihre Auffassungen aus,
mit ihm so entspannt über Themen
Kerstin Schumann organisiert das ABDASommerfest seit dreizehn Jahren.
sprechen? »
die Heilig-Kreuz-Kirche, verbunden
ABDA-Sommerfest: Der Bundesgesundheitsminister im Gespräch mit den Präsidenten
Friedemann Schmidt und Andreas Kiefer.
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Wo sonst sind dreißig, vierzig Bundestagsabgeordnete auf ein Vieraugengespräch bei einem Glas
Bier zu Besuch? Außer vielleicht
bei dem einen oder anderen Event
dieser Art in Berlin. Aber die sind
nicht so schön.
www.abda.de/service/termine/
symposium-derbundesapothekerkammercannabis-als-arzneimittelfakten-und-herausforderungen/
www.abda.de/service/termine/
terminarchiv/53-wirtschaftsforumdes-deutschenapothekerverbandes-dav/ ⁄
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Berliner Spitzen
Gesetzesmühlen mahlen.
Medikationsmanagement startet.
Kompetenz stärken.
ungen annehmen, um ihre täglich
Das 4. Arzneimitteländerungs­gesetz
Die Arzneimittelinitiative Sachsen-­
Das Who-is-Who der Gesundheits-
3,6 Millionen Patienten auch in Zu-
ist vorerst vertagt. Es gibt Abstim-
Thüringen ist am 1. Juli mit dem
branche hatte Minister Gröhe Ende
kunft gut mit Arzneimitteln versor-
mungsdifferenzen innerhalb der
Medikationsmanagement gestartet.
Juni geladen, um über Gesundheits-
gen zu können. „Mit dem Perspek­
Koalition – vor allem was klinische
kommunikation zu diskutieren – mit
tivpapier ‚Apotheke 2030‘ ­haben die
Studien mit nicht einwilligungs­
dabei: ABDA-Präsident Friedemann
Apotheker eine fundierte Vorlage für
fähigen Patienten betrifft ­(Demenz).
Schmidt. Die Frage: Wie kann die
die Zukunft der Arzneimittelversor-
Man wolle die ungeklärten ­Fragen
Gesundheitskompetenz der Bevöl-
gung erarbeitet. Nun sollten Staat
und ethischen Bedenken ohne Zeit-
kerung durch verständlich aufge-
und Politik die I­deen aufgreifen,
druck klären, heißt es bei der SPD.
arbeitete Informationen gestärkt
mit uns diskutieren und schließlich
Auch das Gesetz zur Umsetzung
werden? Für Schmidt die Gelegen­
auch umsetzen“, so A
­ BDA-Präsident
Bundesweiter Vorbild-Charakter: ARMIN hat
Medikationsmanagement gestartet.
heit auf das breite Angebot der Apo­
Friede­mann Schmidt.
theken hinzuweisen – von der per-
www.abda.de/pressemitteilung/
liegenden Referentenentwurf sind
Mit der elektronisch unterstützten
sönlichen Beratung vor Ort, den
artikel/tag-der-apotheke-
aber die Forderungen der A
­ BDA
Zusammenarbeit zwischen Apothe-
auflagenstarken Kundenzeitschrif-
herausforderungen-der-
zur Anpassung der Vergütung
ker und Arzt hat das Projekt bundes­
ten bis hin zum Portal aponet. Nach
arzneimittelversorgung-fuer-
bei Rezepturen und Betäubungs-
weit Vorbildcharakter. A
­ RMIN er-
der Bestandsaufnahme soll im
patienten-annehmen/ ⁄
mitteln aufgenommen worden.
höht die Therapiesicherheit der
nächsten Schritt unter Leitung des
Ende Juni wurde der Referenten­
Patienten, setzt bei der Digitali-
­Ministeriums eine Strategie entwi-
entwurf für das Heil- und Hilfsmittel­
sierung des Gesundheitswesens
ckelt werden.
versorgungsgesetz (HHVG) b
­ ekannt.
neue Maßstäbe und geht jetzt
Die ABDA hat im Vorfeld der An­­
schon über den im Oktober 2016
Planungssicherheit gefordert.
hörung am 19. Juli bereits eine
durch das E-Health-­
Gesetz ein-
Auf der Pressekonferenz zum Tag
­Stellungnahme dazu abgegeben.
zuführenden ärztlichen Medika-
der Apotheke hat die ABDA von
www.abda.de/themen/
tionsplan hinaus. Derzeit betei-
der Politik mehr Planungssicher-
stellungnahmen/
ligen sich 1.500 Apotheker und
heit gefordert. Nur so könnten
Ärzte an dem Pilotprojekt.
Deutschlands Apotheken die demo­
www.arzneimittelinitiative.de/
grafischen, pharmazeutischen und
grundlagen/
sozialökonomischen Herausforder­
des Pharmadialoges hat z­unächst
auf sich warten lassen. Im nun vor-
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EINBLICK
03 | 2016
Heimversorgung
Leitplanken einer qualitätsorientierten Versorgung
Qualitätssicherung in der Apotheke
Arzneimittelinformation
Rezeptur/
Defektur
Arzneimittelrisiken
Leitlinien sind Orientierungspunkte in einer Versorgung, die das Qualitätsversprechen an die Patienten ernst
Krankenhausversorgung
Opiatsubstitution
Prüfung der
Ausgangsstoffe/Primärpackmittel
nimmt. Aber das funktioniert nur, wenn sie den Stand der Wissenschaft abbilden. Deshalb müssen sie ständig
ParenteraliaHerstellung
Prüfung
Fertigarzneimittel
aktualisiert werden.
Pharmazeutische
Betreuung
Manuelle
Neuverpackung
Hygienemanagement
Versandhandel
Das Leben in einer Wissensgesell-
Aber Deutschlands Apotheker ha-
Gerade erst hat sie der Mitglie­
schaft kann manchmal eine Crux
ben Glück, denn sie haben Peggy
der­versammlung der Bundesapo­
sein: Was gestern noch Standard
Ahl. Seit 2002 kümmert sich die
the­kerkammer die drei Leitlinien
war, ist vielleicht morgen schon
Apothekerin im ABDA-Geschäfts-
Prüfung und Lagerung der Aus-
„old school“. Die schiere Menge
bereich Pharmazie als Referentin
gangsstoffe sowie der Primär-
an Wissen nimmt zu – und verän-
Qualitätssicherung darum, dass die
packmittel und die Prüfung der
dert die Standards bei der Arznei-
Leitlinien aktuell sind. Spätestens
Fertigarzneimittel und apotheken-
mitteltherapie. Die Herausforde-
alle drei Jahre soll jede von i­hnen
pflichtigen Medizinprodukte vor-
rung lautet: Wie bleibe ich auf dem
einmal überprüft und gegebenen-
gelegt. Ende November werden es
Stand der Wissenschaft und wie
falls überarbeitet sein. Für Ahl heißt
weitere vier sein: Information und
sichere ich die Qualität der phar-
das: Sieben bis zehn Leitlinien
Beratung des Patienten bei der
zwanzig Seiten. Hinzu kommen
ihr zugute, dass sie eigentlich von
mazeutischen Leistung? Leitlinien
müssen im Jahreszyklus angese-
Abgabe von Arzneimitteln in der
noch Arbeitshilfen und Flowcharts.
­Anfang an dabei ist: Im Mai 2000 hat
sind ein solches Instrument der
hen, umgeschrieben, aktualisiert
Selbstmedikation sowie bei Erst-
In einem ersten Schritt schaut sich
die Bundesapothekerkammer die
Qualitätssicherung.
werden.
und
Wiederholungsverordnung,
Referentin Ahl die jeweiligen Leit-
erste Leitlinie zur Qualitätssicherung
Medikationsanalyse
Rezeptbelieferung
Selbstmedikation
Blutdruckmessung
Darreichungsformen
Blutuntersuchungen
Hilfsmittelversorgung
Ernährungsberatung
Ein Service der Bundesapothekerkammer
Qualitätssicherung in der Apotheke – Leitlinien sind dafür eine nicht wegzudenkende Unterstützung.
Risiken bei Arzneimitteln und Me-
linien an und schätzt ein, wie groß
verabschiedet. Die Einbindung der
Sie bieten, zusammen mit den
dizinprodukten und Versand der
der Aktualisierungsbedarf ist. „Ich
Landeskammern ist ihr dabei wich-
von der Bundesapothekerkammer
Arzneimittel aus der Apotheke. Wo
verschaffe mir zuerst einen Über-
tig, gerade wenn es darum geht, die
erarbeiteten
möglich, versucht die Referentin
blick. Dann entscheiden wir, ob die
richtigen Experten auf dem jeweili-
die Themen zu bündeln.
Arbeitsgruppe Leitlinien der Bun-
gen Gebiet zu finden.
Arbeitshilfen,
Kommentaren
Empfehlungen
und
für
apothekerliches Handeln. 21 Leit-
desapothekerkammer einberufen
linien gibt es aktuell – von A wie
Über 200.000 Zugriffe
werden muss oder ob wir Exper-
Dass ihre Arbeit nicht umsonst ist,
Arzneimittelinformation bis V wie
auf ABDA.de
tenrunden zusammenstellen wol-
zeigt ihr auch ein Blick in die Sta-
Das ist nicht von Pappe – immerhin
len, um sicherzustellen, dass die
tistik. Über 200.000 Mal wurden die
hat so eine Leitlinie mit dem dazuge-
bestmögliche Expertise in die Über-
entsprechenden hörigen Kommentar im Durchschnitt
arbeitung einfließt.“ Dabei kommt
Versandhandel. Sie alle aktuell zu
halten, ist eine Herausforderung.
Apothekerin Peggy Ahl: ABDA-Referentin
Qualitätssicherung.
»
5
EINBLICK
»
Seiten auf abda.de im Jahr 2015
angeklickt – das Thema Qualitätssicherung steht also hoch im Kurs.
Und dann gibt es noch diese besonderen Jahre, die die schönsten
Pläne durcheinanderwerfen. Wenn
z. B. die Apothekenbetriebsordnung
geändert wird – so wie das 2012 der
Fall war – dann fährt Peggy Ahl Son-
03 | 2016
Noch mehr Zahlen – Daten – Fakten
„Die Apotheke: Zahlen – Daten – Fakten“ (Z.D.F.) ist eine Institution – die Broschüre der ABDA gibt es bereits seit den 1980er Jahren. Doch jetzt wird
sie konsequent weiterentwickelt. Das Ziel: Ein umfassendes statistisches Jahrbuch. Die neueste Ausgabe ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Christian Splett weiß, was seine
Zahlen in diesem Projekt. Wenn er
den“, sagt Erik Voigt. „Wir haben
len müssen. Ein Beispiel: Mit der
„Kunden“ brauchen. Als Presse-
die Zahlen nicht selber hat, weiß er,
uns gefragt: Was brauchen Multi-
„Pille danach“ wurde ein aktuelles
referent der ABDA hat er täglich
wo man sie findet.
plikatoren, und wo kann das Z.D.F.
Thema des vergangenen Jahres
deshalb noch mehr Nutzen bieten?“
­aufgegriffen. Sie ist seit März 2015
Kontakt zu Journalisten und kennt
ihren Informationsbedarf.
derschichten. Denn natürlich sollen
diese Änderungen so schnell wie
möglich im apothekerlichen Alltag
ankommen. Oder es kommen ganz
neue Themen dazu – wie die Medikationsanalyse. Um diese Leitlinie
muss sich Ahl allerdings nicht kümmern. Dafür ist ihre Kollegin Clau-
rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Z.D.F. von Jahr zu Jahr: Die Daten-
Deshalb wird die Broschüre zwar
Die Z.D.F.-Macher haben die Zah-
basis vergrößert sich – und letzt-
auch in Zukunft bestimmte Basis-
len zusammengetragen: Z
­ unächst
lich auch das Format. Was vor zwei
zahlen enthalten, aber dennoch
sind die Absatzzahlen angestiegen,
Jahren noch ein Leporello war, ist
nicht statisch sein. Splett und Voigt
haben sich aber bald auf e
­
­inem
heute ein erwachsenes DIN-A4-
wollen auch auf aktuelle Themen
­neuen Niveau stabilisiert.1
Format. Den größten Sprung hat
reagieren, die im laufenden Jahr
die Broschüre allerdings in diesem
essentiell sind, in der Folgeaus­
Ein weiteres Beispiel: Im Jahr 25
Jahr gemacht. Aus 36 (2015) wur-
gabe aber keine Rolle mehr spie-
nach der Deutschen Einheit war es
den aktuell 60 Seiten – fast eine
den beiden wichtig, einen Vergleich
Verdopplung. „Bisher waren wir
der Arzneimittelversorgung in Ost
ziemlich wirtschaftslastig – es ging
und West anzustellen. So kann man
vornehmlich um Euro, Millionen
lernen, dass es in puncto Apotheken-
und Milliarden. Die neue Ausgabe
dichte keine Unterschiede mehr zwi-
enthält mehr Pharmazie – wir wol-
schen Ost und West gibt. Aber der
Deshalb war es ihm immer ein An-
len mehr apothekerliche Leistung
Umgang mit rezeptpflichtigen Arznei-
liegen, die Broschüre der ABDA
­zeigen“, so Splett.
mitteln ist anders: Im Osten nehmen
dia Vetter, Apothekerin, Referentin
Pharmazeutische Praxis zuständig.
www.abda.de/themen/apotheke/
qualitaetssicherung0/leitlinien/
leitlinien0/ ⁄
Wie jedes propere Kind, wächst das
Christian Splett, ABDA-Pressereferent.
weiterzuentwickeln. Splett hat mit
mehr junge Frauen die Anti-Baby-Pil-
Erik Voigt einen „Bruder im Geiste“
Z.D.F.: Noch mehr Nutzen schaffen
le, und es kommen mehr Diabetes-­
gefunden. Der Referent Statistik
Kurz: Das Themenspektrum hat
Medikamente zum Einsatz. im Geschäftsbereich Wirtschaft,
sich gewandelt. „Das Konzept ist
Soziales, Verträge ist der Herr der
aus der Nachfrage heraus entstan-
»
Erik Voigt, ABDA-Referent Statistik.
6
EINBLICK
»
Im Westen dagegen werden häufiger Atemwegserkrankungen therapiert und mehr individuelle Rezepturen verordnet. Beim Impfen hängt
der Osten den Westen weiterhin
ab.2
Jeweils zu Jahresbeginn setzen sich
die beiden ABDA-Referenten mit
ihren Chefs zusammen und entwerfen eine erste Planung für die neue
Ausgabe. Bis die B
­ roschüre dann
in Druck gehen kann, dauert es ein
paar Monate. Mehr als 30.000 Exemplare verlassen dann die ABDA –
gespickt mit Zahlen, Daten und
­Fakten rund um Apotheke, Gesundheit und Arzneimittel in Deutschland. Das ist genauso sicher wie
die Tatsache, dass die Broschüre
behutsam, aber entschieden weiterentwickelt wird.
www.abda.de/service/
publikationen/zdf/ ⁄
03 | 2016
Alles Gold, was glänzt
Mit dem Comprix 2016 Gold in der Königsdisziplin „Crossmediale Kampagne“ hat die Imagekampagne der ABDA bereits den zweiten Preis
­abgeräumt. Für PR-Chef Reiner Kern und Bereichsleiter Kampagnen Gianluigi Ortu eine schöne Bestätigung ihrer Arbeit.
Die zusammen mit der Münstera-
len konnte. Plakate und Anzeigen
ner Agentur Cyrano entwickelte
wurde auf insgesamt 1,3 Millionen
Kampagne „Näher am Patienten“
Flächen gebucht, z. B. bundesweit
kommt auch in der PR-Fachwelt
auf Bahnhöfen und Litfaßsäulen,
gut an – nach dem Health Media
am Berliner Flughafen Tegel und
Award in 2015 nun die offizielle Be-
in Bussen und U-Bahnen. Kreiert
stätigung auch im laufenden Jahr:
wurden auch vier neue Kinospots
Die ABDA fährt die beste cross­
mit Comedian Bernhard Hoëcker.
mediale Kampagne. Dies und auch
Sie liefen auf über 340 Leinwänden
unkonventionelle Elemente wie die
bundesweit und hatten eine Reich-
Kinospots haben die Jury offenbar
weite von rund drei Millionen Kon-
überzeugt.
takten. Mitgliedsorganisationen
aus Baden-Württemberg, Bayern,
Bestätigung also von allen ­Seiten.
Niedersachsen, Sachsen, Sach-
Kern und Ortu freuen sich vor
sen-Anhalt und Thüringen haben
­allem darüber, dass der „Kommu-
die ABDA-Buchungen mit eigenen
nikationskanal Apotheke“ so gut
verstärkt.
funktioniert: „Die Beteiligung der
Apotheken hat einen Höchststand
Die Kinospots können Sie hier sehen:
erreicht“, so Kern. Hinzu kommt
https://www.youtube.com/user/
die Reichweite von Außenwerbung
rotaufweissemgrund ⁄
und Print-Medien, die in diesem
1 www.abda.de/fileadmin/assets/ZDF/ZDF_2016/
ZDF_16_46_Versorgung_mit_
Notfallverhuetungsmitteln.pdf
2 www.abda.de/fileadmin/assets/ZDF/ZDF_2016/
ZDF_16_45_Arzneimittelversorgung_in_
Ost_und_West.pdf
Gold in der Königsklasse „Crossmediale Kampagne“: ABDA-PR-Chef Reiner Kern und sein
­Bereichsleiter Kampagnen Gianluigi Ortu.
Jahr 89 Millionen Kontakte erzie-
Impressum:
Verantwortlich i.S.d. § 5 TMG
ABDA – Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände e. V.,
Unter den Linden 19 – 23, 10117 Berlin
Tel.: 030 40004-0, Fax: 030 40004-598
E-Mail: [email protected]
Vertreten durch:
Geschäftsführender Vorstand der ABDA
Präsident: Friedemann Schmidt, Leipzig
Vizepräsident: Mathias Arnold, Halle
Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. Reiner Kern, Leiter Kommunikation
der ABDA
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