Faktenblatt Natürliche Pferdestärken bei der DB

Faktenblatt
Natürliche Pferdestärken bei der DB: Przewalski-Pferde
DB finanziert großflächige naturschutzfachliche Kompensation durch
Beweidung mit Wildpferden
(Berlin, 2. August 2016) Beim Bau und Betrieb von Bahnanlagen versucht die
Deutsche Bahn, Eingriffe in die Natur zu vermeiden. Ist dies nicht möglich,
schafft sie Ausgleich oder lässt neue Lebensräume an anderer Stelle
entstehen. Als eines von vier Konzernzielen hat die DB die Profilierung als
Umwelt-Vorreiter fest in ihre Strategie DB 2020+ integriert.
Ausgleichsmaßnahme Schweinheim (Aschaffenburg)
Der Kompensationsbedarf für die Ausbaustrecke Hanau-Nantenbach beträgt
84 Hektar. In diesem Zusammenhang wird auf dem ehemaligen
Truppenübungsplatz in Aschaffenburg Schweinheim zum August 2016 ein
neues Beweidungsprojekt mit Wildpferden begründet. Der ehemalige
Truppenübungsplatz ist heute Naturschutz- und Natura-2000-Gebiet. Über die
Beweidung der Pferde und eine Vielzahl weiterer Maßnahmen soll
insbesondere der schutzwürdige Offenlandcharakter gesichert und entwickelt
werden. Als Partner für die Umsetzung und Pflege konnte die Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben (BIMA) gewonnen werden.
Einzug der neuen Pferdeherde in Schweinheim
Ab dem 2. August 2016 werden sechs Stuten im Alter von ein bis zwei Jahren
die rund 60 Hektar große Weidefläche auf dem ehemaligen
Truppenübungsplatz beziehen. Lotta und Livia (geboren im Jahr 2015)
kommen aus dem Zoo Köln, Ravena (2014 geboren) kommt vom Zoo Leipzig,
Philippa (2014 geboren) kommt vom Zoo Münster und Polina und Panja
(beide im Jahr 2015 geboren) aus dem Wildpark Grünau in Österreich. Im Laufe
des Sommers werden noch zwei Stuten aus Helsinki und eine Stute aus der
Döberitzer Heide zuziehen. Langfristig werden bis zu 12 Stuten auf der Fläche
weiden, je nach Vegetation und Weideleistung wird es Bewegung im
Pferdebesatz geben.
Vorteile der Beweidung durch Wildpferde
Wildpferde erhalten die Landschaft naturnah. Durch die Beweidung bleiben die
Flächen offen, Verbuschung und Verwaldung werden verhindert, damit bleiben
wertvolle Lebensräume erhalten. Als Steppenbewohner sind Przewalski-Pferde
sehr robust. Sie fressen sogar Gräserarten, die Schafe meiden würden. Auch
wälzen sie sich gerne im Sand – noch eine Technik um Flächen vor
Verbuschung und Verwaldung zu schützen.
Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt:
Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher
Jens-Oliver Voß
Leiter Kommunikation
Wirtschaft, Recht und
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www.deutschebahn.com/presse
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Przewalski-Pferde
Das Przewalski-Pferd ist die weltweit einzige genetisch reine Art des
Wildpferdes, die in ihrer Wildform bis heute überlebt hat. Die Wildpferde, die in
Zentralasien zu Hause sind und nach ihrem Entdecker benannt sind - einem
russischen Oberst und Expeditionsreisenden - galten seit 1970 in freier
Wildbahn als fast ausgestorben. Heute leben durch Zucht weltweit rund 1600
Tiere. Przewalski-Pferde sind etwa so groß wie Ponys (1,40 Meter).
Der ehemalige Truppenübungsplatz - heute ein Ort der Natur
Der ehemalige Truppenübungsplatz wurde noch bis zum Jahr 2007 für
Panzerübungen genutzt. Seit 2010 steht er unter Schutz und ist als
Naturschutzgebiet und in Teilen als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen. Der über
Jahrzehnte durchgeführte militärische Übungsbetrieb hat einen dynamischen
Lebensraum geschaffen: Pionierpflanzen des Offenlandes, wie der Kleine
Vogelfuß oder das Berg-Sandglöckchen fanden hier ihr zu Hause, ebenso wie
Zauneidechsen, Gelbbauchunken und zahlreiche Wildbienenarten. Den
besonderen Offenlandcharakter des ehemaligen Exerzierplatzes mit seinen
Magerrasenbiotopen gilt es durch Beweidung, Entbuschung und Offenhaltung
der Rohbodenschichten zu erhalten.
Kompensationsmaßnahmen für Flora und Fauna
Die DB realisiert auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes nicht
nur die Ganzjahresbeweidung mit den Przewalski-Pferden, sondern setzt noch
an vielen weiteren Stellen Naturschutzmaßnahmen um: So werden
Magerrasenflächen etwa auch durch manuelle Astung oder Entfernung von
Büschen und Bäumen gesichert. Für Amphibien, wie Gelbbauchunke und
Kreuzkröte, errichtet die DB neue, besonnte Kleintümpel. Auch für Reptilien,
wie Zauneidechse oder Salamander, werden Betonrampen zurückgebaut, ein
Felsenband neu geschaffen oder aus dem Gehölzschnitt Schnittguthaufen als
Behausungen errichtet. Für die zahlreichen Wildbienenarten werden eine
Sandsteilwand und kleine Sandböschungen dauerhaft freigestellt. Alle
Maßnahmen werden durch die BIMA vorgenommen, über eine regelmäßige
Erfolgskontrolle geprüft und bei Bedarf nachgebessert.
Erfahrungen der DB mit Pferden
Bereits seit 2009 lebt eine Herde Przewalski-Stuten und drei dort geborene
Jährlinge auf einer ehemaligen bundeseigenen Militärfläche „Campo Pond“ in
Hanau, die die Deutsche Bahn von Anfang an mitfinanziert hat. Das
Beweidungsprojekt "Wildpferde Campo Pond" wurde 2016 von den Vereinten
Nationen als UN-Dekade-Projekt „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet.
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