wirSINDs on the road 2016 Folge 6, Stand - bis 21.07.2016 Montana, North Dakota, Minnesota, Wisconsin [...] Zitat aus unserem Tagebuch; zusammengedampft bis zur Unverständlichkeit von R.B. Das Maximale an Verständlichkeit heraus geholt von Sibylle Peine. ... wichtige Stellen aus dem Tagebuch weggelassen [...] 22.06.2016 Whitefish ... Wunderschöne Tour durch Montana. In Florentine lud uns der ehemalige Baseball Champion Lug zu Kaffee und Kuchen in die Bäckerei ein. Die Kuchen waren selbst gemacht und sehr süß. Wir hatten eine genüssliche Unterhaltung. Lug meinte, die deutsche Schokolade sei die Beste. Er verteidigte seine Meinung gegen alle fünf Anwesenden im Café. Danach fuhren wir auf der HW 93, die etwas unruhig war und nicht immer die notwendige Shoulder zur Verfügung hatte. Wir verließen die HW 93. An den Nebenstraßen sahen wir Schilder, auf denen herrliche rustikale Blockhäuser auf großen Anwesen zum Verkauf angeboten wurden - die Lehman Brothers lassen grüßen. Ca. 5 Kilometer vor Whitefish waren wir wieder auf der HW 93, was unangenehm und gefährlich war, da die Straße gerade im Bau war - ohne Seitenstreifen und mit viel Verkehr. Ein LKWFahrer drängte uns sogar von der Straße ab. Nachdem wir dann endlich den Gipfel erreicht hatten, durften wir an der Baustelle 15 Minuten warten, bis die Straße für den Verkehr wieder freigegeben wurde. Ein Begleitfahrzeug fuhr voraus. ... Unsere Hosts Jessie und Gordon waren sehr nett. Sie kochten für uns und wir luden sie nach good old Germany ein. Ihr Haus liegt genau am Golfplatz in ruhiger Lage. [...] [...] 23.06.2016 Apgar ... Nun liegen wir also mal wieder auf dem National Park Campground in Apgar wie vor 15 Jahren, als wir diesen Platz von Kanada kommend ansteuerten. Wir sind wieder dabei, den Mt. Logan Pass zu erradeln, diesmal von der Südseite. Der Pass ist knapp über 2000 Meter hoch. Bis zur Passhöhe sind es hier 51 Kilometer! Die Abfahrt ist 29 Kilometer lang. [...] [...] 24.06.2016 St. Mary (Mt. Logan Pass) ... Abfahrt vom Campground um 8 Uhr, es war bitterkalt; hinein in die "going to the sun road". Der Himmel war wolkenverhangen. Nach 30 Kilometern, an einer 1 Haarnadelkurve, hatten wir gerade 1300 m N.N. erreicht. Bei der Abfahrt vom NP Campground waren es 1000 m N.N. gewesen. Der Aufstieg war lang und kräftezehrend. Das Wetter änderte sich eine Meile vor der Passhöhe. Es begann zu regnen und Wolken zogen hoch. Ich hatte noch 800 Meter bis zur Passhöhe und Ursula war auf den letzten Metern. Ich fuhr im dichten Nebel und der Regen prasselte sehr stark auf mich ein. Völlig durchnässt und ohne Sicht erreichten wir einen Unterstand am Visitor center auf dem Mt. Logan Pass. Wir zogen uns bei eisiger Kälte um. Das Thermometer zeigte 4°C ! An eine Abfahrt war momentan nicht zu denken. Nach einer Stunde im Visitor center - kein Café - gingen wir in die Eiseskälte hinaus. Zunächst wollten wir abfahren, da uns eine kanadische Gruppe sagte, dass nur der Pass im Nebel liegen würde. Ursula war aber demotiviert, da sie den Bremsen nicht allzu viel zutraute. So standen wir in der Kälte und im Nebel und versuchten, nach St. Mary hinunter zu trampen. Es dauerte ca. 20 Minuten, bis uns ein belgischer Campervan mitnahm. Nach 15 Kilometern stiegen wir bei Sonnenschein und leichtem Regen wieder auf unsere Fahrräder und ließen uns von dem außergewöhnlich starken Rückenwind die letzten 20 Kilometer hinunterschieben. ... Wir gingen auf den Johnson Campground und abends ins Johnson Restaurant. Wir waren ziemlich fertig, und als wir uns in unser Zelt zurückzogen - die Motels und Cabins waren belegt -, konnten wir nicht einschlafen. Es dauerte bis zwei Uhr, bis wir endlich Schlaf fanden. [...] [...] 25.06.2016 St. Mary (Ruhetag) ... Es ist sehr stürmisch und der Wind aus Westen bitterkalt. Der Himmel ist blau und Richtung Westen, zum Mt. Logan Pass hin, tobt der Bär. Wir sind vom Zelt in die Cabin 2 umgezogen, sitzen noch mit Belgiern an ihrem Camperbus, reden und trinken Wein. [...] [...] 26.06.2016 Cardston (Kanada) ... Heute verabschiedeten wir uns aus dem Gebiet um den Glacier National Park und die Landschaft weitete sich zu einer Ebene mit leichten Hügeln. Der Grenzübergang nach Kanada war wie immer etwas komisch. Danach waren es noch 26 Kilometer bis Cardston. Kurz vor Cardston fährt man in das endlose, flache Land, das sich weit über Edmonton hinaus in den Norden zieht. 2 Die Fahrt war heute etwas anstrengend, da wir schon nach ca. 16 Kilometern guten Gegenwind hatten. In Cardston fuhren wir gleich ins erste Motel (Flamenco). Mal wieder waren wir über die Preise in Kanada erstaunt, hier waren sie günstig. Wir bezahlten hier in der Pampa nur 58 € für das Doppelzimmer. In Cardston wird kein Alkohol verkauft oder ausgeschenkt! Folglich gibt es auch keine Bar. Es ist Sonntag und das ganze Dorf ist wie ausgestorben. Allerdings muss man sagen, dass dieses Dorf auch nichts zu bieten hat. Die Restaurants sind alle geschlossen. Wir kauften im einzig geöffneten Food Store (gute Auswahl) ein und aßen im Motel. [...] [...] 27.06.2016 Cut Bank (Montana)... Das Flamingo Motel, das von einer Familie aus Südkorea gemanagt wird, war ausgezeichnet. Um 8 Uhr fuhren wir ab, und es war ein langer Ritt durch die Pampa. Hier gab es nichts außer Natur pur. Lange Geraden und ein sehr softe, hügelige Straßenführung. Auf den 120 Kilometern überholten uns vielleicht zehn Autos! Es war eine Ruhe hier! ... Der Grenzübergang nach den USA war wieder einmal interessant. Der Officer fragte uns, wie lange wir denn in den Staaten bleiben wollten? Wir sagten bis Januar 2017. Das war falsch, da unser Aufenthalt bereits am 5. Dezember 2016 beendet sein wird. Wir haben uns korrigiert und uns anschließend noch länger über die Welt und uns unterhalten. Es ist sehr merkwürdig an der US-Grenze. Sie erinnert ein bisschen an die ehemalige innerdeutsche Grenze. Die Straße wird durch einen hohen Zaun unterbrochen. ... Nach sechs Stunden erreichten wir unser Ziel Cut Bank. Check-in im Motel Seven (89,50 USD), und den Abend in diesem uninteressanten Dorf genießen. [...] [...] 28.06.2016 Chester ... Heute Nacht hatte es geregnet und wir befürchteten noch einen weiteren Tag im Motel Seven 8 verbringen zu müssen. Doch die dunklen Wolken verzogen sich und um 8 Uhr konnten wir losfahren. Einfache Tour mit wenigen landschaftlichen Abwechslungen - Farmland -, aber dennoch nicht ganz uninteressant. Der Wind setzte uns immer wieder zu, sodass wir in Shelby dachten, wir sollten besser einen Shuttle suchen. Das klappte nicht und so radelten wir noch 80 Kilometer weiter, manchmal gegen den Wind, dann wieder mit seitlicher Windunterstützung. [...] [...] 29.06.2016 Havre ... Wir radeln durch das Land der Siedler. Zu erkennen ist das an der Namensgebung der Städte, die wir passieren (Havre, Fryburg etc.). Sie erinnern an die europäischen Herkunftsorte der Siedler. ... Ansonsten Farmland. Einzige Abwechslung sind die sehr langen Güterzüge. Auch der Amtrak Empire Builder von Chicago nach Seattle verkehrt hier auf dieser Strecke. [...] 3 [...] 30.06.2016 Malta ... What a day! Um 7.45 Uhr fuhren wir vom Motel los. Als wir auf die HW 2 einbogen, peitschte uns ein kräftiger Ostwind ins Gesicht. Das ist nicht normal, sagen die Einheimischen. Der Wind kommt normalerweise von Westen. Auch die Temperatur war schon relativ hoch, sodass um die Mittagszeit mit 83°F (30°C) zu rechnen war. Alles kein guter Start. Und in der Tat, wir radelten mit 12 km/h Richtung Osten. Der Plan, nach den etwas anstrengenden Tagen diesmal nur 68 Kilometer in etwa 3½ Stunden erholsam zu radeln, war mit einem Windstoß zu Ende. Die mentale Einstellung, im Farmland gegen den kräftigen Wind zu radeln, ist eine Herausforderung. Wir hofften auf die Unterstützung der Pickup-Fahrer. Und in der Tat: Der Organic Farmer Manager hatte ein Einsehen mit uns und nahm uns mit - herrlich. Im Ledersessel fuhren wir gen Osten. In Harlem nahmen wir das zweite Frühstück ein. Der Wind war immer noch sehr kräftig. Der Radler David und seine Gruppe erreichten Harlem und wir kamen ins Gespräch. Sie radelten tapfer weiter nach Dodson, 30 Meilen. Wir dagegen waren demotiviert. Unser zweiter Benzinschub brachte uns nach Malta. Sind die Amis nicht freundlich! Die lassen dich nicht alleine auf der Straße gegen den Wind radeln. [...] [...] 01.07.2016 Sleeping Buffalo (Buffalo Hot Springs) ... Immer noch weht der Wind uns ins Gesicht, zwar nicht mehr ganz so stark wie in den letzten Tagen, aber dennoch so, dass wir nicht richtig Fahrt aufnehmen können. Okay, ist nicht so schlimm, da wir heute sowieso nur 30 Kilometer nach Sleeping Buffalo radeln wollten. Für morgen hatten wir einen Ruhetag eingeplant, der dann doch wieder verworfen wurde, da es in Sleeping Buffalo außer ein paar Snacks, den Hot Springs und Milliarden von Moskitos nichts gibt. Wir waren aber schon frühzeitig am Ziel und genossen das warme Wasser. Zwischenzeitlich wurde das Zelt aufgebaut. Als ZelterIn hat man den ganzen Tag von 10 Uhr bis 19 Uhr Zutritt zu der Hot Pool-Anlage. Aber die Moskitos waren eine echt anstrengende Plage. [...] [...] 02.07.2016 Glasgow ... Immer noch Gegenwind! Das macht bald keine Laune mehr. Wir verließen Sleeping Buffalo fluchtartig, da uns die Moskitos erheblich zusetzten. In Saco wollten wir frühstücken, aber in dem Dorf war die einzige Bar geschlossen – Holyday, 4. Juli! In Hinsdale gab es nur ein eingeschränktes Frühstück, aber dafür trafen wir John und Sue aus Los Angeles. Tipps wurden ausgetauscht und dann fuhren wir nach einer Stunde Pause weiter nach Glasgow. Dort fanden wir nur das Hotel Cottenwood, das war ausgebucht, bot aber auch eine Campsite an, die wir gerne annahmen. Duschen und schwimmen im Hotel-Pool, zu viele Kleinkinder, dann radelten wir in die lokale Brewery, genossen das Bier mit Popkorn und fuhren zurück ins Hotel, um im Restaurant zu dinieren. Das erste Fleisch ließ ich gleich 4 zurückgehen, vom zweiten aß ich nur die Hälfte. Wir waren aber sehr, sehr gesättigt. Ursulas Fisch war okay! [...] [...] 03.07.2016 Wolf Point ... Heute Nacht war die Hölle los - Blitz, Donner, Regen, Sturm, sagte Ursula. Ich habe geschlafen wie ein Bär. Als wir heute Morgen aus dem Zelt traten, standen wir knöcheltief in einem See. Wir packten alles ein, frühstückten im Hotel und fuhren bei blauem Himmel los. Und kamen auch bei blauem Himmel in Wolf Point an! Die Fahrt war heute sehr angenehm, da wir endlich nach Tagen Frontwind Rückenwind hatten, und das tat gut, verkürzte die Fahrzeit und die Muskeln freuten sich. In Wolf Point ist nichts los, es ist Sonntag und alles geschlossen außer Tankstelle, Hotel und Supermarkt. Ursula bevorzugt heute das Motel, obwohl es hier einen sehr netten Campground gibt, der uns von John und Sue empfohlen wurde. Auch unterwegs bekamen wir diese Information. Auf diesem Platz können Dusche und Küche der Besitzerin mitbenutzt werden. Das Hotel kostet 90 $. Mittags gingen wir noch schnell einkaufen, um die Zeit mit einem Snack bis zum Abendessen zu überbrücken. Als wir aus dem Supermarkt kamen, standen noch zwei junge Britten mit dem Bike da. Und dann hielt ein Auto und meinte: Rudolf and Ursula, die BiertrinkerInnen aus Germany? Ich: Yes. Er: Ich bin der hiesige Braumeister und ich lade euch in meine Brauerei ein. Ich: Aber die Brauerei ist heute geschlossen. Er: Ich öffne sie für euch. Wir, synchron: Wir kommen gerne und subito! Wir fuhren hin, tranken und unterhielten uns. Mark ist Braumeister, Mediziner im Ort (Dr. med. c) und Dorf-Klempner in einem! Die Brauerei hat er seiner Tochter übergeben. Er hat in Roth am Inn das Goethe-Institut besucht. Wir haben ihn nach Freiburg eingeladen, um unsere Brauereien zu besuchen. [...] [...] 04.07.2016 Circle - Nationalfeiertag ... 75 Kilometer geradeaus immer rauf und runter, und das in einer Farmerlandschaft. Wir überquerten den Missouri, und das war auch schon alles. Sue überholte uns, als wir in Vida eine Pause machten. Sie ist heute Morgen um 5.00 Uhr losgefahren und hat am Ziel dann ca. 100 Meilen in den Beinen. Die Sarah-Gruppe ist etwas dezimiert. Roberts Fahrrad ist gebrochen, Sofies Knie ist geschwollen, deshalb musste sie mit dem Zug fahren. Jetzt sitzt sie aber wieder auf dem Sattel und Sarah ist im Findungsprozess... Trafen heute wieder unser Tandem, als wir beim Einkaufen waren. Wir verbrachten heute Morgen zwei Stunden im Hotel, da unser Zelt nicht auffindbar war. Die Desktop-Frau war vollkommen überfordert. Wir bestellten den Manager ein. Doch als ich mit Ervin nochmals in den Keller ging, fand ich unser Zelt. ... Wir fuhren verspätet ab und durften dann am Schluss der Etappe bei 31°C radeln. Vom Nationalfeiertag bekamen wir nur TV-Informationen. In Circle selbst sollte es ein Feuerwerk geben. [...] [...] 05.07.2016 Wibaux ... Der Wind war auf unserer Seite. Landschaftlich war es nicht mehr ganz so flach und auch nicht mehr nur Ackerland. Es zeigten sich vereinzelt Bäume, Täler und Flüsse. Nachdem 5 wir uns auf 950 Meter hochgeschaukelt hatten, hatten wir 250 Höhenmeter abwärts, mit Rückenwind auf 50 km. Eigentlich war Glendive unser Ziel, aber der Wind bestimmte die Tagesetappe. Als wir eine kurze Pause machten, kam die Überlegung auf, noch weiter nach Beach zu radeln. Aber in Wibaux gab es eine Brewery und in Beach nicht. Alles klar! Doch die Brewery machte während der Ferientage nur Donnerstag bis Samstag auf. Pech gehabt, es war Dienstag! [...] [...] 06.07.2016 Dickinson (North Dakota) ... Es war heute ein sehr, sehr harter Tag auf dem Fahrrad. Der Wind war gegen uns. War er gestern noch freundlich gestimmt, so zeigte er sich nun von seiner missmutigen Seite. Für 122 Kilometer brauchten wir sieben Stunden und 20 Minuten. Dazu kam noch, dass uns ein Thunderstorm verfolgte, es wurde hinter uns immer dunkler, die Blitze zuckten und der Donner war zu hören. Und wir waren noch lange nicht am Ziel. Als wir dann in der 3th Str. in Dickinson ankamen, fing es prompt an zu regnen. In der Bank fragte ich nach dem Motel, das im Museum Drive liegt. Da der Regen stärker wurde, erreichten wir angenässt das Motel 6, ehemals Quality Inn. [...] [...] 07.07.2016 Dickinson ... Ruhetag. Im Hot Pool entspannen und schwimmen. Am Mittag etwas einkaufen und die hiesige WurstFactory besuchen. [...] [...] 08.07.2016 New Salem ... Wir besichtigten noch das Benediktinerkloster Assumption Abbey. Seine Kirche glich sehr den europäischen Kirchen. Der Gründer des Klosters kam aus der Schweiz. Der oberste Mönch ließ uns in den Innenhof und dort fanden wir eine Ruhe und Gelassenheit, die uns bisher in diesem Land fremd vorkam. In Richardton trafen wir Sofie und Sarah wieder und fuhren dann im Vierer-Rudel nach New Salem. Dort tranken wir in der einzigen Bar noch mehrere Biere und aßen eine Menge Popkorn. Etwas besäuselt fuhren wir dann an das Motel und bekamen das letzte freie Zimmer. Waschen, bügeln und dann gingen wir im Nachbarhaus essen. Das Dorf wie ausgestorben. Das Motel liegt ca. 1 Meile außerhalb nahe der I 94. ... Die Uhr wurde um eine Stunde vorgestellt, es ist jetzt schon 22.36 Uhr! [...] [...] 09.07.2016 Bismarck ... Wir übernachteten gestern zu viert im Motelzimmer. Wir waren für Sofie und Sarah die Warmshower Hosts. Als wir heute Morgen um 6.45 Uhr aufstanden, war der Himmel schwarz. In unserer Fahrtrichtung, nach Osten, blitzte es. Das Unwetter hing also latent über uns. Wir entschieden uns dann aber doch 6 fürs Abfahren und kamen unbeschadet bis Bismarck. Übernachtung auf dem General Sibley Park (Campground ). Unsere zwei Frauen kamen auch noch. Die Strecke war zweigeteilt. Bis Mandan war es sehr angenehm, dann folgte der etwas uninteressantere Teil, obwohl wir in Bismarck auf einem Bike Trail fuhren. Aber die Stadt mit ihren knapp 70 000 Einwohnern war nicht so spannend zu durchradeln. [...] [...] 10.07.2016 Hazelton ... Gestern hatte ich mit der Achterbande ein langes Gespräch auf dem Campground. Ich begrüßte alle, und siehe da, einer konnte etwas Deutsch: Er kam aus Badenweiler und lebte in New Salem! Um 8.30 Uhr fuhren wir ab, ein weiterer Ruhetag wurde verworfen. Nach 76 Kilometern waren wir fertig. Der Wind und vor allem die Hitze und ein teilweise lausiger Straßenbelag setzten uns zu. Es war Sonntag und alles wieder einmal geschlossen. Ein einziges Lebensmittelgeschäft war geöffnet, das uns für das Abendessen versorgte. Gekocht wurde nicht, da es viel zu heiß war. ... Liegen in Hazelton auf dem City Park Campground, sehr angenehm. [...] [...] 11.07.2016 Napoleon ... Heute Nacht hatten wir einen sehr starken Thunderstorm, sogar mehrere. Wir wurden in unserem Zelt auch vor Hagel gewarnt. Wir hatten aber keine Ausweichmöglichkeit. Nach der ersten Attacke kamen noch einmal die Food Store Volonteers und boten uns ein Zimmer an. Wir aber meinten nun, dass der Thundersturm vorbei sei. Und so gingen alle wieder ins Bett. Aber es kamen noch zwei Gewitter in der Nacht. Und das Ausmaß eines solchen Thunderstorms ist doch dem Land entsprechend gewaltig. Als wir heute Morgen aufwachten, war der Himmel schwarz. Im Westen hellte es zwar auf, aber im Osten blieb es dunkel. Und trotzdem fuhren wir ab und hatten den Wind gegen uns. In Napoleon, nach 54 Kilometern, hatten wir genug gegen den Wind gekämpft und im Osten wurde es schon wieder bedrohlich dunkel. Als wir ins Motel gingen, fing es an zu regnen. Nach vier Stunden war dann wieder blauer Himmel. Napoleon bietet nicht viel, um nicht zu sagen gar nix. Food Store, Motel, Tankstelle und eine FastfoodBude, was hier als Restaurant bezeichnet wird! Wir hoffen, morgen endlich mal wieder in Tritt zu kommen und bei Windstille radeln zu können. Es ist hier nicht gerade prickelnd, 50 Kilometer im Farmland geradeaus zu radeln. [...] [...] 12.07.2016 Enderlin ... 180 Kilometer geradeaus und ein wenig wellig, sonst nix. Sonst nix? Nur ein geringfügiger Rückenwind von bis zu 50 km/h unterstützte uns. Belanglos, aber er war einfach da. 7 Übernachten im Zelt auf dem City Park. Des Egle Creek Motel war ausgebucht und das Enderlin Inn wollte 86 USD plus Tax - und das in der Prärie! Wir, Sofie, Sarah, Ursula und ich, sind nach dem Essen und dem Auffüllen des Wasserhaushalts (Bier) zufrieden. [...] [...] 13.07.2016 Fargo ... Nicht sehr interessante Strecke, teilweise wieder mit gutem Rückenwind, aber auch kräftiger Seiten- und Frontwind. Übernachten im vorgebuchten Lindenwood Campground direkt an der Interstate 94. Sofie hat für alle gebucht. Der Campground ist durch den Autoverkehr sehr laut beschallt. Nachtruhe zu finden, wird schwierig werden. [...] [...] 14.07.2016 Fargo, Regentag ... Nach vier Stunden Dauerregen entschieden wir uns, ins Hotel zu gehen. Und das war gut so. ... Wir konnten das Stadtfest etwas genießen. [...] [...] 15.07.2016 Cormorant (Minnesota) ... Einfache Tour durch Minnesota. Die Landschaft änderte sich, und auch die ersten leichten Hügel waren zu sehen. Am Schluss der Etappe kamen wir in das Seegebiet und erreichten Waynes und Vikis Haus, das direkt am Lake Cormorant liegt, nach 3½ Stunden. Die Lage des Hauses ist natürlich einmalig. Und warum das Ganze? Weil ich gestern beim Wäschewaschen im Hotel Viki fragte, wie lange der Waschgang denn dauern würde. Viki arbeitet einmal die Woche in Fargo im Krankenhaus als Leiterin der medizinischen Ausbildung, obwohl sie eigentlich schon nicht mehr im „Arbeitsalter“ ist. Das Krankenhaus mietet die Konferenzräume im Hotel an. Wir kamen ins Gespräch und das war's. Sie kann ein paar Worte Deutsch und war auch in Deutschland mit ihrem Mann Wayne. Die Einladung kam prompt, und nun sind wir hier in traumhafter Seelage in Cormorant. [...] 8 [...] 16.07.2016 Ashby ... What a day! ... Zunächst bleibt uns der gestrige Tag sicher lange in Erinnerung, insbesondere der Part bei Viki und Wayne. Die beiden sind so zuvorkommend und unkompliziert, dass man sich selbst Fragen stellen muss. Zunächst erholten wir uns auf der Terrasse, immer mit Blick auf den Big Cormorant-See. Dann gab es Essen und anschließend eine Bootsfahrt auf dem See mit Sonnenuntergang - ist das nicht romantisch? Und zum Schluss schauten wir uns noch die letzten Radler der Tour de France im Zeitfahren an. Selbstverständlich übernachteten wir in unserem eigenen Haus! Die Etappe war hügelig und landschaftlich sehr angenehm. Die Straßen führen durch das Land der 10.000 Seen. Ab Fergus Fall verließen wir die Straße und fuhren auf dem Central Lakes State Trail weiter – es ist eine alte Bahntrasse. Der Wind war uns heute nicht zugeneigt und so kämpften wir 5½ Stunden gegen ihn an. Lange suchten wir in Ashby nach einer Unterkunft, denn die hiesige B&B wollte 100 €, das Ashby Resort für die Cabin 85 $, obwohl wir die Information hatten, dass der Preis bei ca. 50 $ liegen würde. Wir erkundigten uns in der Stadt nach einer Alternative. Das muss dann auch der Polizei-Officer mitbekommen haben. Wir unterhielten uns lange. Der City Park fiel aus wegen eines Jahresevents. Die Feuerwehr konnten wir nicht erreichen. Wir fanden also nichts und gingen ins Restaurant. Wir aßen gut und es fing an zu regnen - der Thunderstorm war auch schon da. Dann kam Robyn und lud uns zu sich in seine Arztpraxis ein, um dort zu schlafen. Als wir im Restaurant bezahlen wollten, war schon alles bezahlt. Als wir uns ein Bier im Liquor Store kauften, bezahlte ein Kunde für uns. Also, das ist schon einmalig, oder? Da sitzen wir also nun im Wartezimmer der Praxis, draußen regnet es und es ist frisch. Und wir sitzen neben einem Skelett und genießen die Wärme und das Trockene! [...] [...] 17.07.2016 Bowlus ... Der Morgen sah gut aus, allerdings verdunkelte sich der Himmel sehr schnell und es sah plötzlich regnerisch aus. Ohne Frühstück fuhren wir ab, da hier heute am Sonntag alles geschlossen war. Auf dem Trail war es ruhig. Der Wind kam von der Seite mit leichter Tendenz zum Rückenwind. Der Regen fing auch an, war aber nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Nun übernachten wir in Bowlus auf dem Citypark und kommen gerade vom Essen, das im Gegensatz zu gestern relativ farblos war. Geduscht hatten wir übrigens bei J.H, der uns in sein Haus fuhr und wieder zurück nach Bowlus. Die Landschaft ist schön und die „10.000 Seen“ sehr präsent. Die Felder sind überschwemmt! Der Regen hat ihnen ziemlich zugesetzt. [...] [...] 18.07.2016 Dalbo – Bunkhouse. Eigentlich einfaches Radeln nach Dalbo, aber die Beine sind schwer. Nach 4½ Stunden und 100 Kilometern waren wir am Ziel. Unterwegs mal wieder Gespräche mit den anderen BikerInnen. ... Das Bunkhouse ist von unserem Host Donn optimal hergerichtet und alle Radler fühlen sich hier absolut wohl. Es ist ein Must-have auf der Northern Tour!!! Auf You Tube gibt es einen Film über das Bunkhouse! [...] 9 [...] 19.07.2016 Dresser (Wisconsin) ... Wenn nur nicht der Wind, die Hitze und die vielen kleinen Schlaglöcher gewesen wären, dann hätte alles gestimmt. Landschaftlich ist das alles interessant und zum Radeln sehr gut geeignet. Völlig leere Straßen. ... Morgen soll es sehr heiß werden, 100°F; ~ 37°C, gefühlte 110° F! ... Etwas ermüdet liegen wir nun in Dresser im Motel. In Osceola wollte das Motel 100 $. Etwas zu hoch, dachten wir, und radelten in der Hitze weiter. [...] [...] 20.07.2016 Cumberland ... What a day! ... 5.30 Uhr - Aufstehen und einfachstes Frühstück im Zimmer, aber mit Erdbeeren 6.30 Uhr - Kaffee in der Tankstelle trinken 6.50 Uhr - Briefing, Grund: einige Straßen sind noch vom Hochwasser im Frühjahr überflutet; was tun? 7.13 Uhr - Entscheidung klar - weiter nach der ACA-Karte radeln. 7.16 Uhr - Abfahrt 8.45 Uhr - Ankunft in Amery; zweites Frühstück 9.23 Uhr - Abfahrt vom Café 9.27 Uhr - Thunderstorm abwarten beim Autoersatzteilhändler 10.57 Uhr - Weiterfahrt, Temperaturanstieg auf 40°C (gefühlt) und Luftfeuchtigkeit bei 99 % (gefühlt) 13.59 Uhr - Ankunft in Cumberland; völlig am ... Die Landschaft ist angenehm, vergleichbar mit dem Schwarzwald; die B500 hier ist allerdings leer! Der Wind war uns heute wieder einmal, wie gestern, nicht wohlgesonnen! Es ist einfach s.... Die Straße auf und ab! Morgen machen wir einen Ruhetag. Was fehlt, sind die Hot Pools! [...] [...] 21.07.2016 Cumberland (layover) ... Entspannen! Besuch von Glen Giacoletto (ein sehr amerikanischer Namen), den wir in NZ kennengelernt hatten. Er wohnt in Minneapolis (Staint Paul). 10 Es ist immer noch sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit unerträglich. [...] 11
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