Shorty revival: Waldrapp „Hannibal“ in der Schweiz

Presseinformation 21. Juli 2016
Waldrappteam LIFE+12-BIO_AT_000143;
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Telefon Projektleiter Johannes Fritz: +43 676 5503244
Shorty revival: Waldrapp „Hannibal“ in der Schweiz
Der Waldrapp Shorty hat im Herbst 2012 beim Flug in den Süden den Anschluss verloren und in
Folge allein in der Schweiz am Zugersee überwintert. Seine Geschichte hat für viel Aufsehen
gesorgt, insbesondere in der Schweiz. Nun gibt es im Wiederansiedlungsprojekt LIFE+ Reason for
Hope neuerlich eine ähnliche Geschichte, diesmal geht es um das junge Weibchen „Hannibal“.
Hannibal stammt aus dem Tiergarten Rosegg in Kärnten. Gemeinsam mit 31 Artgenossen wurde sie
in Österreich von zwei menschlichen Zieheltern aufgezogen und darauf trainiert einem Fluggeräte zu
folgen. Im Herbst 2015 wurde die Gruppe dann über die Alpen in den Süden geführt. Beinahe am
Ziel, beim Flug über den Apennin, hat Hannibal den Anschluss verloren und blieb für lange Zeit
spurlos verschwunden.
Am 20. Juni 2016 wurde Hannibal, die die Ringnummer 090 trägt, ganz überraschend bei Mailand
gesichtet. Von dort verschwand sie aber rasch wieder. Am 19. Juli tauchte sie dann im Schweizer
Tessin auf, am Nordende des Langesees (Koordinaten 46.16476, 8.94410). Sie ist offensichtlich in
guter Verfassung. Wie Shorty, hat auch Hannibal einen Winter allein auf sich gestellt überlebt. Bei ihr
ist das fast noch überraschender, denn während Shorty als Wildvogel aufgewachsen ist, wurde
Hannibal von menschlichen Zieheltern aufgezogen und war bis zum Verschwinden wohl behütet und
umsorgt. Johannes Fritz, Leiter des LIFE+ Wiederansiedlungsprojektes: „Hannibal ist für unser Projekt
ein Glücksfall. Sie zeigt, dass auch unsere menschenaufgezogenen Vögel sehr gut in freie Wildbahn
überleben können, selbst wenn sie auf sich allein gestellt sind.“
Das Waldrappteam will nun alles daran setzen Hannibal zu fangen um ihn in die Wildpopulation zu
integrieren. Daniela Trobe, LIFE+ Team: „Waldrappe sind sehr soziale Vögel. Für Hannibal ist es sicher
das Beste, wenn sie wieder zu ihren Artgenossen kommt.“ Deshalb will das Team bei den Schweizer
Behörden einen Fanggenehmigung beantragen um dann die Schweizer Partner um Mithilfe bitten,
insbesondere die Schweizer Zoovereinigung und die Vogelwarte Sempach. J Fritz: „Da der Vogel
keinen GPS Sender trägt, sind wir auf Sichtmeldungen angewiesen und hoffen auf Meldungen aus der
Bevölkerung.“
Der Waldrapp ist ein Zugvogel, der bis ins 17. Jahrhunderte im nördlichen Alpenvorland heimischer
war. Heut ist er in seinem gesamten Verbreitungsgebiet hochgradig vom Aussterben bedroht. Das
Wiederansiedlungsprojekt „Reason for Hope“ wird von der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen
des LIFE+ Programms kofinanziert. Acht Partner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen
bis 2019 zumindest 120 Vögel aus Zookolonien auswildern. Aktuell umfasst der Bestand bereits 98
Vögel, mit Hannibal 99. Brutgebiete sind in Burghausen, Bayern, und in Kuchl, Land Salzburg. Ab 2017
soll ein drittes Brutgebiet in Überlingen am Bodensee, Baden Württemberg, gegründet werden. Alle
Vögel haben ein gemeinsames Wintergebiet in der südlichen Toskana. Das Weibchen Shorty is
derzeit in ihrem Brutgebiet in Burghausen.
Sichtmeldungen bitte an [email protected] oder Daniela Trobe 0043 660 1427204.
Foto 1
Waldrapp Hannibal sozialisiert sich im Tessin mit einem Graureiher; Foto Sandra Lagattolla.
Foto 2
Auch in diesem Jahr werden wieder Jungvögel von menschlichen Zieheltern aufgezogen und trainiert;
v.l. Corinna Esterer und Anne-Gabriela Schmalstieg; Foto Johannes Fritz.
Foto 3
Hannibal folgte gemeinsam mit seinen Artgenossen dem Ultraleicht Fluggerät über die Alpen nach
Italien; Foto Pablo Przesang.
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