title Kurier Gesamtausgabe issue 26/07/2016 page 11 "Geldwäsche-Meldestelle gehört ins Finanzministerium" Hannes Androsch, Finanzminister und ehemaliger Spitzenbanker, im KURJER-Gespräch dafür, die Finanzministeriums gelang Meldestelle aus dem Innenes auf der FATF-Tagung in ins Finanzministerium zu derzeit Staaten wie Afghanistan, Syrien und Uganda. Nur einem Großaufgebot Österreichsunter Leitung des dass es die entsprechenden übersiedeln. Strukturen, an die MeldunDie Frage sei, ob das Fi- gen erstattet werden, bei der nale Blamage zu verhindern. Die Geldwäsche-Be- nanzministerium in Sachen Kriminalpolizei gibt", kontert kämpfer der OECD monie- Geldwäsche kompetenzmä- Ministeriums-Sprecher Karlren nicht die heimische Ge- ßig nicht besser aufgestellt Heinz Grundböck. VON ANDREA HODOSCHEK Die geringe Zahl an Geldsetzgebung, sondern viel- sei. Dort seien die Finanzthemehr deren Umsetzung. men angesiedelt, die Banken wäsche-Verurteilungen (nur Die österreichische Geld- und das internationale Steu- 58 im Vorjahr) falle in die Innenministerium. wäsche-Meldestelle agiere errecht. Die meisten Ver- Kompetenz des Justizminismüsse mehr als Verteilerzentrum dachtsmeldungen kommen teriums. für Verdachtsmeldungen, ohnehin von den Banken. Im Die FATF freilich kritiauf die massive analytische Arbeit sei ge- Vorjahr zeigten die Kredit- siert, dass die Analysen der die OECD-Kritik ring, lautet einer der zahlrei- und Finanzinstitute 1755 Meldestelle keine große Hilreagieren, fordert chen Kritikpunkte. Die Mel- Verdachtsfälle an. fe für die ermittelnden Behördestelle gehört zum Bundes"Wäre zu überlegen, ob den seien. "DieStaatsanwälte Hannes Androsch. kriminalamt im Innenminis- es nicht klüger wäre, wenn sehen oft keinen großenWert terium. die Meldestelle dort ist, wo sie in den zur Verfügung gestellAls ob ÖVP-Innenminister "Natürlich ist so etwas systemisch hingehört", argu- ten Informationen", heißt es Wolfgang Sobotka nicht peinlich für Österreich. Aus mentiert Androsch. Klar sei, im Bericht. Androsch ortet jedenfalls schon genug Probleme geerbt der Kritik der FATF sind die dass Österreich den Kampf hätte. Vor Kurzem wäre Ös- Schlussfolgerungen zu zie- gegen die Geldwäsche der- "umso mehr Handlungsbeterreich beinahe auch noch hen", plädiert der Industrielle zeit nicht optimal löse. Im In- darf". Daher sei ein "Justaments- statt einem Zweckmäim Schurken-Ranking der Wirtschaft Südkorea, nenministerium allerdings winkt man ab. "Geldwäsche ist ein Strafrechtstatbestand nach dem Strafgesetzbuch. Daher ist es nur schlüssig, diese internatio- Österreich Anti-Geldwäscheeinheit FATF (Financial Action Task Force) der OECD gelandet. Und hätte sich damit in allerschlechtester Gesellschaft befunden. Auf der sogenannten "grauen Liste" der FATF über GeldWäsche und Terrorismusfinanzierung stehen powered by Meta Communication International [email protected] "Das Problem soll dort gelöst werden, wo die größere Hannes Androsch ßigkeitsstandpunkt umso weniger verständlich". Das Innenministerium habe bereits "genug Aufgaben. Ob die Geldwäsche dort wirklich so ein Spezialgebiet und ein zentrales Thema ist, wage ich zu bezweifeln". Ex-Finanzminister [email protected] fachliche Kompetenz liegt." 1/1
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