Gesellschaft für die Geschichte

Gesellschaft für die Geschichte
der Schweizer Psychiatrie und Psychotherapie
(GGSP)
Symposium
Zur Geschichte des
Suizids und seiner Prävention
Rembrandt van Rijn (1606–1669): Saul and David (1655–1660)
(1 Sam 16, 14-24 und 18, 10-12 „So oft nun ein Geist Gottes Saul überfiel, nahm David die
Zither und spielte darauf. Dann fühlte sich Saul erleichtert, es ging ihm wieder gut, und der
böse Geist wich von ihm“)
Donnerstag, 25. August 2016
14:00 – 17:35 Uhr
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Mehrzweckraum Z0 03
Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege, liebe Interessierte
Suizid scheint eine menschliche Handlung zu sein, die seit Urzeiten existiert und
praktiziert wurde. Weniger klar steht es um die Verhütung, die Prophylaxe oder
Prävention dieses Aktes. Tatsächlich wurde die Selbsttötung, der Suizid, im Verlaufe
der Geschichte, je nach Religion und Kultur, unterschiedlich bewertet. In unserem
christlichen Kulturkreis wurde dieser Akt seit der Vormoderne als schwere Sünde
deklariert und dem Mord gleichgestellt – von daher die dramatische und verurteilende
Bezeichnung „Selbstmord“. Er galt als Verstoss gegen die göttliche Ordnung, welcher
streng zu ahnden war. Im 19. Jahrhundert dann setzte sich im Kontext der sich
ausbildenden modernen Psychiatrie das Verständnis der Selbsttötung als Folge
geistiger Krankheit durch, womit auch Bemühungen zur Verhütung dieser Handlung
aufkamen. Diesen beiden Themensträngen ist unser diesjähriges Symposium
gewidmet: der Geschichte eben des Suizides und seiner Verhütung.
Ausserdem spielt die Schweiz eine wichtige Rolle in den seit dem ausgehenden 20.
Jahrhundert vor allem im Zusammenhang mit der Sterbehilfe und dem assistierten
Suizid geführten Debatten über die Art und den Zeitpunkt der Beendigung des
eigenen Lebens. Auch dieser Problematik wollen wir nachgehen.
Wir würden uns freuen, Sie zahlreich an unserem Symposium 2016 begrüssen zu
dürfen!
Für den Vorstand der GGSP:
Bernhard Küchenhoff
Aline Steinbrecher
Patrick Haemmerle
Programm
14:00 – 14:10
Begrüssung durch den Präsidenten
Bernhard Küchenhoff
14:10 – 14:30
Einleitung zum Symposiumsthema: Im Zeichen Saturns.
Ein historischer Rückblick zur Geschichte des Suizids und dessen
Verhinderung
Aline Steinbrecher
14:30 – 15:15
The Psychiatry of Suicide : Doctrines and Therapeutics.
A historical Study of Suicide in the 19th Century in France.
(Referat auf Englisch)
Eva Yampolsky
15:15 – 15:45
Pause
15:45 – 16:30
Anmerkungen zur Geschichte der Suizidprävention
Hans Wedler
16:30 – 17:15
La prévention du suicide en Suisse: de l'émergence de la
thématique à la situation actuelle – entre le processus
sociopolitique et les transformations morales.
(Referat auf Französisch, Diapositive auf Deutsch)
Michela Canevascini
17:15 – 17:35
Ausblick: Auf dem Weg zu einem Nationalen Aktionsplan
Suizidprävention
Patrick Haemmerle
17:45 – 18:30
Mitgliederversammlung
Referentinnen und Referenten
Aline Steinbrecher, Dr. phil.
Fellow am Zukunftskolleg Konstanz. Studium der Geschichte, Pädagogik und Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte in Zürich; Assistentin am Medizinhistorischen Institut Zürich.
Forschungsaufenthalte in London (Welcome Institute for the History of Medicine), Basel, Freiburg und
Münster. Psychiatriehistorische Dissertation zum Thema: "Verrückte Welten. Wahnsinn und
Gesellschaft im barocken Zürich", Forschungen zur Mensch-Tier-Geschichte.
Eva Yampolsky, PhD
Est porteuse d’un titre de doctorat de langue et littérature françaises l’université d’Emory
(Atlanta, USA), et d’un Master du Département de langue et littérature anglaises, Université de
Genève. Actuellement, elle prépare un prochain doctorat au Département d’histoire,
rattachée à l’Institut universitaire d’histoire de la médecine et de la santé publique, Université de
e
Lausanne, sur: La folie du suicide, une histoire médicale de la mort volontaire en France au XIX
siècle).
Hans Wedler, Prof. Dr.med.
Facharzt für Innere Medizin und Psychotherapeutische Medizin, langjähriger Ärztlicher Direktor der
Klinik für Internistische Psychosomatik, Stuttgart; ehem. Vorstandsmitglied der Deutschen
Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) und Vorstandsmitglied der International Association for
Suicide Prevention (IASP); seit 2002 Mitarbeit im Nationalen Suizidpräventionsprogramm für
Deutschland; seit 1975 Herausgeber der Zeitschrift Suizidprophylaxe.
Michela Canevascini, PhD
Elle a une licence et un doctorat en Sciences sociales de l'Université de Lausanne. Elle a réalisé sa
thèse de doctorat en anthropologie de la santé sur la question de la prévention du suicide en Suisse
et la prise en charge des personnes ayant des problématiques suicidaires en psychiatrie. Après avoir
travaillé à l’Université de Lausanne en tant qu’assistante et chargée de cours, elle a travaillé aux
Ligues de la santé de Lausanne dans le domaine de la prévention du tabagisme, en particulier sur la
question des publicités pour les produits du tabac en Suisse. Elle travaille actuellement à l'IUMSP
(CHUV) dans une recherche portant sur l'allaitement au travail.
Patrick Haemmerle, Dr.med., M.P.H.
Spezialarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH; ist als ehemaliger Präsident
der SGKJPP vor allem an der Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie interessiert. Präsident
des Vereins Suizidprävention Freiburg und Vorstandsmitglied von IPSILON; engagiert im Bereich von
Public Mental Health.
Allgemeine Informationen
Ort
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Lenggstrasse 31, 8008 Zürich
Mehrzweckraum Z0 03
Anreise
Tramlinie 11 oder Forchbahn ab Stadelhofen bis Haltestelle „Balgrist“,
von dort ca. 150 m Fussweg. Bitte nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel
benutzen; es besteht nur ein beschränktes Parkplatzangebot.
Gebühren
Keine
Anmeldung
e-mail: [email protected]