6 °Lokales° Vor 25 Jahren Dienstag, 23. Juli 1991 Nach einer 16 Kilometer langen Geisterfahrt von Drögennindorf aus haben vier zusammengekoppelte Bahnwaggons den ehemaligen Lüneburger Südbahnhof gerammt. Sie fegten einen Prellbock am Ende des Gleises weg, rollten ohne Schienen 50 Meter weiter, der erste Wagen brach durch die Außenmauer und kam erst im Gebäude zum Stehen – in der Toilette des zu einem Café umgebauten Bahnhofes. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 500 000 Mark. LG in Kürze ■ Die Gewinnnummern der Ferienkalender-Aktion des Ladies‘ Circle 56 Lüneburg für heute, 23. Juli, lauten: 1940, 1887, 0730 und 1994 (ohne Gewähr). ■ Am Sonntag, 24. Juli, bietet die Schule vom westlichen Yogaweg wieder Yoga im Kurpark an. Die Teilnahme ist kostenfrei. Treffpunkt um 9.30 Uhr ist der Springbrunnen. ■ Am Montag, 25. Juli, findet die nächste „Fuchsjagd im Wasserviertel“ statt. Lüneburger Stadtführer zeigen bisher Unentdecktes und Übersehenes in den Straßen und Häusern rund um die St.-Nicolai-Kirche und ermöglichen den Zugang zu sonst Verschlossenem. Start der etwa 90 Minuten dauernden Tour ist um 18.30 Uhr an der Kirche. Die Teilnehmer werden um Spenden gebeten. ■ Preisskat wird am Donnerstag, 28. Juli, in der Zeit von 14 bis 18 Uhr im Senioren- und Pflegestützpunkt an der Heiligengeiststraße gespielt. Dazu sind auch Nicht-Mitglieder willkommen. Das Startgeld beträgt 10 Euro. Mehr Informationen und Anmeldungen bis Dienstag bei Paul Gerski unter (0 41 31) 2 20 78 18. ☎ ■ Einen Erste-Hilfe-Kursus veranstaltet das Deutsche Rote Kreuz am Sonnabend, 30. Juli, in der Zeit von 9 bis 17 Uhr in den Räumen des Kreisverbandes am Schnellenberger Weg. Kosten: 35 Euro. Mehr Informationen und Anmeldungen: (0 41 31) 67 36 16. ☎ Bald freie Fahrt nach Vögelsen lk Vögelsen. Der Ausbau der Kreisstraße 21 in Vögelsen ist fast geschafft: Nach knapp zwei Monaten Bauzeit kann der Verkehr ab August auf alter Strecke und neuer Fahrbahn rollen. Vorher wird der gesamte rund ein Kilometer lange Baustellenbereich noch asphaltiert – zunächst zwischen Drosselweg und Ortsausgang Richtung Lüneburg, im Anschluss der gesamte Rest. Während der Asphaltierungsarbeiten sind die anliegenden Grundstücke von Mittwoch, 27. Juli, bis Sonnabend, 30. Juli, nicht mit dem Auto erreichbar. Damit verschiebt sich die Leerung der Restmülltonnen auf Montag, 1. August. Außerdem bittet der Betrieb Straßenbau und -unterhaltung die Anwohner darum, ihre Kraftfahrzeuge sicherheitshalber außerhalb des Baustellenbereiches abzustellen, sofern sie während dieser Zeit darauf angewiesen sind. Die ausführende Baufirma informiert die Anlieger dazu in einem Informationsschreiben. Sonnabend, 23. Juli 2016 · Nr. 171 Frau mit 177 Sachen geblitzt 37-Jährige war mit kleinem Kind unterwegs – Nun drohen Fahrverbot und 1200 Euro Bußgeld ahe Brietlingen/Oerzen. Das war eine teure Fahrt: Die Polizei hat am Donnerstagabend eine 37-Jährige in einem VW auf der Kreisstraße zwischen Brietlingen und Scharnebeck geblitzt, die dort mit 177 km/h entlang raste, 100 wären erlaubt gewesen. Was bei den Ordnungshütern neben dem Tempo zusätzlich für Kopfschütteln sorgte: Im Auto saß auch ein kleines Kind auf der Rückbank. Die Frau muss nun mit einem dreimonatigen Fahrverbot, zwei Punkten in Flensburg und einem saftigen Bußgeld von 1200 Euro rechnen, sagt Polizeisprecherin Antje Freudenberg. Insgesamt waren bei der eineinhalbstündigen Kontrolle fünf Autofahrer zu schnell unterwegs. Zuvor hatten die Beamten schon auf der Kreisstraße 10 bei Oerzen zwei Stunden lang die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen. Ergebnis: Neun Autofahrer waren hier zu schnell unterwegs, der Spitzenreiter, ein 43 Jahre alter Mann, wurde mit 139 statt der erlaubten 100 km/h gemessen. ■ Betzendorf. Eine unter Denkmalschutz stehende Scheune an der Dorfstraße hat am Donnerstag gegen 22.10 Uhr gebrannt. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und löschte die Flammen. Menschen wurden nicht verletzt, der Sachschaden blieb gering. Nach ersten Erkenntnissen könnte der Brand laut Polizei dadurch ausgelöst worden sein, dass auf einer gepflasterten Fläche am Gebäude zuvor Unkraut abgeflammt wurde. Die Ermittlungen dauern an. ■ Lüneburg. Einbrecher sind im Zeitraum vom vorigen Sonnabend bis gestern in ein Haus an der Langenstraße eingebro- chen. Sie hebelten ein Fenster auf, durchsuchten das gesamte Haus und nahmen Elektrogeräte und Schmuck mit. Schaden: mehrere Hundert Euro. Hinweise an die Polizei unter (0 41 31) 83 06 22 15. ☎ Polizeibericht ■ Lüneburg. Eine 23-Jährige soll am Mittwochmorgen von einem ihr unbekannten Mann an den Oberschenkel gefasst worden sein, als sie sich an der Dahlenburger Landstraße im Bereich eines Lebensmitteldiscounters aufhielt. Der Täter habe seine Hand in Richtung des Intimbereichs der Frau geschoben. Die stellte den Mann, der in Begleitung zweier weiterer Männer war, sofort lautstark zur Rede. Der Leiter des Discounters kam der Frau zur Hilfe, das Trio entfernte sich daraufhin. Der mutmaßliche Täter wurde wie folgt beschrieben: etwa 30 Jahre alt und 1,80 Meter groß, schlank, schwarzes, volles, etwas längeres Haar, dunkle Augen, pakistanischindisches Aussehen, bekleidet mit einem cremefarbenen T-Shirt und Jeans. Hinweise: (0 41 31) 83 06 22 15. ☎ ■ Bleckede. Zum Einbau bestimmte Heizkörper sind am Donnerstag gegen 18.45 Uhr in Bleckede gestohlen worden. Im Zusammenhang mit dem Diebstahl könnte ein weißer Van mit blau-gelber Aufschrift stehen. Hinweise an die Polizei unter (0 58 52) 97 89 10. ☎ ■ Winsen. Das ist gerade nochmal gut gegangen: Am Mittwoch gegen 17.25 Uhr fiel auf der A39 in Fahrtrichtung Lüneburg ein niederländischer Sattelzug dadurch auf, dass er in Schlangenlinien unterwegs war. Im Bereich der Anschlussstelle Winsen West kam der Fahrer sogar kurz nach rechts von der Fahrbahn ab, konnte seinen Laster aber gerade noch wieder unter Kontrolle bringen. Eine Polizeistreife stoppte das Fahrzeug und bat den 43-jährigen Fahrer zum Alkoholtest: 1,51 Promille. Der Führerschein wurde sichergestellt. Nach eigenen Angaben hatte der Fahrer bereits seit dem Vormittag Alkohol konsumiert. ■ Hitzacker. Die Polizei hat gestern mit einem Hubschrauber, Hunden und Reitern nach einem seit Donnerstagmittag vermissten 53 Jahre alten Mann aus Tießau gesucht – zunächst ohne Erfolg. Doch später kamen Hinweise aus der Bevölkerung, die Polizei gab schließlich Entwarnung: Der Mann ist wohlauf. Regen trübt die Honig-Ernte Imker dennoch zufrieden – Bienen haben sich nach Katastrophenjahr erholt rast Lüneburg. Das Schleudern ist einer der schönsten Momente im Jahr für einen Imker, mit einer sehr guten Honigernte allerdings rechnen sie jetzt nicht. Claudia Kutzick, Vorsitzende des Kreisimkervereins Lüneburg, wird an diesem Wochenende bei ihren sechs Völkern in Süttorf die Ernte einfahren, wie es viele Imker in diesen Tagen handhaben. Damit ist für die Bienen das Honigjahr beendet – nur die Heide bildet eine Ausnahme. Claudia Kutzick sagt zwar, dass das Katastrophenjahr 2014 mit dem Varroa-Milben-Befall überwunden sei, der Regen in diesem Jahr aber für ein nicht allzu ergiebiges Ergebnis sorgen werde. „Im Winter 2014/2015 hatten wir viele Verluste bei den Völkern.“ Die aus Asien eingeschleppten Parasiten hätten den Imkern zu schaffen gemacht. Inzwischen hätten sich die Völkerverluste durch Ablegerbildung ausgleichen lassen: „Doch die jetzt lange, kalte, feuchte Periode ist für die Ernte nachteilig. Vieles hat nur kurz geblüht, viele Pflanzen wurden durch den Regen zerstört, der Waldhonig wird vermutlich gar nicht kommen.“ Die Pflanzen hätten den Bienen nicht genug Nektar und das von Blattläusen produzierten Honigtau bieten können: „Für die Produktion des Honigtaus muss es warm und trocken sein.“ Nach einer Statistik des Deutschen Imkerbundes haben die rund 115 000 deutschen Imker 2015 mit rund 21 000 Tonnen mehr Honig geschleudert als in den drei Jahren zuvor, pro Volk hätten die Mitglieder 30 Kilogramm geerntet. Claudia Kutzick geht davon aus, dass 2016 kein Rekordjahr wird. Das Schreckgespenst VarroaMilbe ist zwar zurückgedrängt, doch zum Schutz vor dem Parasiten sei es wichtig, „dass das permanent kontrolliert und behandelt wird, mindestens zwei Milbenbehandlungen sollte es im Jahr geben.“ Die erste Behandlung sollte im Sommer „nach Entnahme der Sommertracht“, also nach der Ernte, erledigt werden: „Dabei gibt es verschiedene Methoden. Die traditionelle Methode ist die Behandlung mit organischen Säuren, die als Medikamente in Deutschland zugelassen sein müssen.“ Die zweite Behandlung erfolge dann in der Adventszeit. Keine Furcht haben die Lüneburger Imker vor der Amerikanischen Faulbrut, eine Erkrankung der Bienenbrut, die aber für Menschen völlig ungefährlich ist. Im vergangenen Winter wurden mehr als 2000 Völker auf mögliche Sporen untersucht, die Imker hatten freiwillig an dieser Aktion teilgenommen – kein Treffer. Im Kreis Harburg dagegen ist diese Seuche ein Thema, das Veterinäramt hat dort einen Sperrbezirk eingerichtet. Das Interesse an der Imkerei wird immer größer. Claudia Kutzick: „Seit meinem Amtsantritt Ende April haben wir 15 neue Mitglieder dazugewonnen.“ Unter den nun 240 Mitglieder seien viele Familien mit Kindern, die mitimkern, und auch viele Jugendliche – für sie alle ist es ein süßes Hobby. Claudia Kutzick, Vorsitzende des Kreisimkervereins Lüneburg, kontrolliert ihre diesjährigen Ableger, also die durch den Imkereingriff entstandenen neuen Bienenvölker. Foto: nh Bienenland Niedersachsen Die insgesamt rund 73 000 Bienenvölker in Niedersachsen werden von ungefähr 10 500 organisierten Imkern betreut und produzieren jährlich etwa 2500 Tonnen Honig. Von 2011 bis 2015 hat hier die Gesamtförderung für Neuimker um rund 37 Prozent zugenommen und ist auf mehr als 100 000 Euro angestiegen. Bis zu 950 Euro Fördermittel vor allem aus EU-Töpfen pro Hektar sind für Bauern drin, wenn sie ihre Nutzflächen bienenfreundlich umwandeln. Zuschüsse gibt es auch für Neu-Imker: 50 Euro pro Bienenvolk bis zu einer Höchstgrenze von neun Stöcken. 1500 Personen mit insgesamt 6340 neuen Völkern machten in den vergangenen drei Jahren davon Gebrauch. Entscheidendes Ziel ist dabei laut Agrarminister Christian Meyer, „nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig ausreichende Nektar- und Pollenquellen für Honig- und Wildbienen sind.“ Deshalb fördere das Land zum Beispiel auch mit großem Erfolg die Aussaat von Blühstreifen. Üppige Nahrungsversorgung für die Bienen sei vor allem deshalb so wichtig, weil sie einen unverzichtbaren Beitrag für die Bestäubung vieler Nutz- und Wildpflanzen leisten. Ohne Honig- und Wildbienen wären gravierende Einbußen für die Landwirtschaft die Folge. Und: Vier Fünftel der Kulturpflanzen brauchen eine Bestäubung durch Bienen. Meyer: „Sie sind für den Menschen überlebenswichtig.“ In der Stadt kann jeder einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Bienen leisten – mit Balkonpflanzen oder im Haus- und Vorgarten. Besonders beliebt bei den Bestäubern: Küchenkräuter wie Majoran, Salbei, Lavendel, Thymian und Zitronenmelisse, aber auch Sonnenblumen, Herbstastern und Phacelia. Die i kleine kl i Andacht d h Räume öffnen Ich öffne die Tür. An diesem Nachmittag scheint das Licht in warmen Tönen durch die Glasfenster der Kapelle. Ich gehe mit einigen Frauen aus der Gesprächsgruppe hinein. Wir sammeln uns um einen Text mit der Überschrift „Tipps für einen paradiesischen Sommer“. Von den Tipps kann sich jede Frau einen für sich aussuchen. Eine Frau wählt: „Schließe Frieden mit einer dunklen Seite in dir.“ Wir fragen uns: Wer bestimmt, was eine dunkle und eine helle Seite ist? Wir überlegen gemeinsam, wie das gehen könne. Bei einer anderen Frau kommt der Vorschlag gut an, für diesen Sommer eine „Not-to-do-Liste“ zu erstellen: Was will ich diesen Sommer ganz und gar einmal sein lassen? Mir selber gefällt: „Finde die Stärke eines Erleb- nisses heraus, das dir ganz und gar nicht lieb war.“ Ich suche eines. Ich finde es. Die Stärke, was es gebracht hat, finde ich nur zaghaft nach längerem Nachdenken. Aber sie ist da. Ähnliches hat mich doch schon jemand einmal gefragt: „Was war dein größter Fehler und welchen Vorteil brachte er?“ In guter Gesellschaft befinden wir uns allemal, was das Fragen angeht. Da fragt Jesus den Gelähmten, der seit Jahren auf Heilung wartet: „Willst du gesund werden?“ Frage dich. Nichts ist selbstverständlich. Manche Fragen und Tipps öffnen Türen. Wir gewinnen Spielräume. Wir krempeln einmal die Wertungen um. Meine Frage: Was macht Ihren Sommer paradiesisch? Inge Heck Inge Heck, ev. Klinikseelsorgerin am Städtischen Klinikum und in der Psychiatrischen Klinik, ist telefonisch erreichbar unter (04131) 6020051. Foto: A/t&w
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