AUSGABE2 008 1 6 A U G U S T GRATIS! Das Entertainment Magazin von NEU! h im ikel auc Viele Art lineshop On Müller h! erhältlic /shop e d r. e ell land www.mu Deutsch (derzeit nur in ar) verfügb Der Multimedia-Newsletter: Jetzt anmelden und profitieren! Müller bei Facebook Jetzt in Deutschland oder Österreich Fan werden. Dawn Of Justice BATMAN V SUPERMAN CD GAME DVD BLU-RAY DES MONATS: DES MONATS: DES MONATS: DES MONATS: Beginner F1 2016 Kung Fu Panda 3 London Has Fallen Gute Laune Musik jetzt besonders günstig! 6,66 € je CD Aktionszeitraum: 15.07.2016 – 15.10.2016 In allen teilnehmenden MÜLLER Filialen mit MULTIMEDIA ABTEILUNG erhältlich. Nur so lange Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den Schweizer MÜLLER Filialen mit einer Multimedia Abteilung Jahrescharts | CD Editorial Griezmann V Ronaldo. Scholl V Löw. Schweinsteiger & Boateng V Die Hand. „Dawn Of Justice“! Man kann nach Beendigung der Europameisterschaft trefflich darüber streiten, ob es nun wirklich der Gerechtigkeit gedient hat, dass Portugal sich eher zum Titel verlängert als tatsächlich gespielt hat. Oder dass mit Deutschland das spielerisch vielleicht tatsächlich stärkste (Hand-) Ballteam ausgeschieden ist. Oder ob Mehmet Scholl als dunkler Ritter des erfrischenden Offensivfußballs mit seinen Kritiken recht hat. Ein Fakt bleibt: Auseinandersetzung und Reibung ist immer spannend. Und selten so ikonisch auf den Punkt gebracht wie beim Aufeinanderprallen der Welten von Batman und Superman, die zusammen mit – die wollen wir hier nicht vergessen – Wonder Woman unseren Titel zieren. Das Heraufdämmern einer neuen Ära von Gerechtigkeit versprechen sie uns – personifiziert durch die bald nachfolgende Justice League, die nach der Bundesliga die wohl beliebteste Liga in den heiligen Redaktionshallen des mbeatJustizgebäudes darstellt. Überhaupt hat die EM ihre Spuren hinterlassen bei uns. Wir haben Beginner gesehen, die mit „Advanced Chemistry“ das wettgemacht haben, was ihnen an Erfahrung vielleicht gefehlt hat (Huh!). Wir haben feinste Martial-Arts-Moves gesehen – sowohl mit Fuß (Boateng) als auch mit Hand (Schweinsteiger) als auch mit Hand und Fuß (nochmal Boateng). Und wir haben das frühzeitige Ausscheiden von England erlebt („London Has Fallen“). Was so wohl auch niemand erwartet hatte – in keinerlei Hinsicht. Jetzt ist jedenfalls erst mal wieder Schluss mit Fußball-Analogien und Supermännern in kurzen Trikots. Schließlich laufen in Rio schon die Olympischen Spiele. Zu denen uns nun wirklich nicht mehr viel einfallen will. Außer vielleicht: Sonne, Strand und Meer. Was uns zum anderen großen Sommerthema bringt: Wir wünschen allen, die sie noch vor sich haben, ganz besonders erholsame Ferien! Eure mbeat-Redaktion Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro. Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Bei batteriebetriebenen Artikeln sind die Batterien, wenn nicht anders angegeben, im Preis nicht enthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. E-Mail: [email protected]. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de. 03 Inhalt | August 2016 52 London Has Fallen 26 Batman V Superman BLU-RAY 52 B LU-RAY DES MONATS: London Has Fallen 54 F1 2016 NEWS 06 07 30 Kung Fu Panda 3 GAMES E xklusivprodukt, Deus Ex ie Bestimmung | Bioshock | Casper D 54 56 58 59 08 Beginner G AME DES MONATS: F1 2016 E 3 – Highlights Batman – Return To Arkham A ssetto Corsa REVIEWS 61 Ghostbusters DVD / BLU-RAY CD 08 12 13 14 16 C D DES MONATS: Beginner B lues Pills Billy Talent Milliarden Coup Nao The Rifles Roosevelt teven Tyler 17 S 18 REVIEWS 04 26 TITELSTORY: Batman V Superman VD DES MONATS: Kung Fu 30 D Panda 3 36 13 Hours Tschiller 37 Criminal Activities Point Break 38 Rock The Kasbah Der geilste Tag 40 Raum Colonia Dignidad 41 Ein Mann namens Ove 42 Dirty Grandpa How To Be Single 43 The Huntsman & The Ice Queen 10 Cloverfield Lane 44 Im Himmel trägt man hohe Schuhe 45 Vikings – Staffel 3 46 REVIEWS KINO 60 61 62 63 64 65 Suicide Squad Ghostbusters Jason Bourne Julieta Willkommen im Hotel Mama Maggie’s Plan 34. Filmfest München KINOFAHRPLAN August SONSTIGES 03 66 Editorial Charts | Vorschau | Impressum DIE TIPPS IM AUGUST Auch in diesem Jahr präsentiert Müller zusammen mit der mbeat monatlich ganz besondere Themen. Musik-Tipps Blues Pills „Lady In Gold“ Seite 12 Billy Talent „Afraid Of Heights“ Seite 13 Milliarden „Betrüger“ Seite 13 Steven Tyler „We’re All Somebody From Somewhere“ Seite 17 Soolo „Tage aus Licht“ Seite 18 Giraffenaffen Gang „Nö mit Ö“ Seite 19 Dinosaur Jr. „Give A Glimpse Of What Yer Not“ Seite 22 Diverse „Take Me To Rio“ Seite 24 Film-Tipps 13 Hours Seite 36 Criminal Activities Seite 37 Rock The Kasbah Seite 38 Im Himmel trägt man hohe Schuhe Seite 44 Der Sturm Seite 46 Dark Touch Seite 47 Der Bodyguard Seite 48 A War Seite 49 The Finest Hours Seite 49 Die wilden Kerle – Die Legende lebt! Seite 50 Make Love – Staffel 1-4 Seite 51 Palmen im Schnee Heft No. 07 Seite 46 Tipp4U präsentiert von News | August 2016 LONDON HAS FALLEN Komischer Beigeschmack, anyone? Seit dem Brexit könnte „London Has Fallen“ als Überschrift für jeden zweiten Artikel rund ums Ausstiegsreferendum herhalten. In Wirklichkeit aber handelt es sich um das actionreiche Sequel zum Fall von Olympus, in dem Gerard Butler und Aaron Eckhart es abermals mit einer ganzen Reihe gemeingefährlicher Terroristen zu tun bekommen. Diesmal eben in der britischen Hauptstadt, die hier auch ganz ohne Brexit-Votum in ihren Grundfesten erschüttert wird. Mehr zu unserer Blu-ray des Monats im hinteren Teil des Heftes. Sammler dürfen sich jedenfalls auf ein Müller-exklusives Steelbook zur Blu-ray freuen. AUGMENTED HUMANITY Nach der „Human Revolution“ ist vor der spielerischen Revolution. Die erwarten wir uns jedenfalls vom neuesten Ableger der „Deus Ex“-Reihe, der uns unter dem Titel „Mankind Divided“ ab dem 23.08. wieder in die nahe Zukunft entführt, in der mechanisch erweiterte Menschen ein Dasein in eigenen Ghettos fristen müssen. Als ebenfalls augmentierter Undercover-Agent müssen wir versuchen, mit einem riesigen Arsenal an Waffen, Erweiterungen (und Lösungswegen) einer weltweiten Verschwörung auf die Spur zu kommen. Unser ausführliches Feature zum Tophit gibt’s in der Septemberausgabe, per nebenstehendem Code könnt ihr im angegebenen Aktionszeitraum bereits ab 23.08. in den Genuss des RPG-Actioners kommen. Und zwar deutlich rabattiert! 06 5 EURO RABATT! Dieser Coupon kann auf alle verfügbaren Formate des Spiels Deus Ex: Mankind Divided in allen MüllerFilialen mit Multi-Media-Abteilung in Deutschland und Österreich auf den aktuell gültigen Tagespreis eingelöst werden. Nur solange der Vorrat reicht. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Pro Kaufakt nur ein Coupon einlösbar. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar. Irrtum vorbehalten. Eine Filial- und Sortimentsübersicht finden Sie unter www.mueller.de – ab 23.08.2016 – – Gültig bis 27.08.2016 – 2 103375 805008 August 2016 | News 2 103375 302002 2 EURO RABATT! Dieser Coupon kann auf alle verfügbaren Formate der Filmneuheit Die Bestimmung – Allegiant (DVD oder Blu-ray) in allen MüllerFilialen mit Multi-Media-Abteilung in Deutschland und Österreich auf den aktuell gültigen Tagespreis eingelöst werden. Nur solange der Vorrat reicht. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Pro Kaufakt nur ein Coupon einlösbar. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar. Irrtum vorbehalten. Eine Filial- und Sortimentsübersicht finden Sie unter www.mueller.de –ab 25.08.2016 – – Gültig bis 27.08.2016 – FRAKTIONSLOS GÜNSTIG Ab dem 26.08. ist es so weit und Fans der dystopischen Sci-Fi-Saga „Die Bestimmung“ können sich auf den Auftakt zum großen Finale der actionreichen Trickkiste freuen. In „Allegiant“ läuft für Heldin Tris alles auf die finale Konfrontation mit ihrer ehemaligen Anführerin hinaus. Und auch ihre Beziehung zu Four sollte in diesem Kontext nicht zu kurz kommen. Mehr zum spektakulären Anfang vom Ende (Teil zwei des Finales erwartet uns 2017) lest ihr in unserer Septemberausgabe. Bereits zum Veröffentlichungstermin gibt es im Aktionszeitraum mit nebenstehendem Code einen satten Rabatt für MüllerKunden. BIOSHOCK LANG LEBE DER TOD Ganz schön morbide, der Titel zum neuen Werk von Indie/Rap-Überflieger Casper. Aber Frohsinn hat noch nie zu den Kardinalstugenden Benjamin Griffeys gehört, dessen „Hinterland“ nun auch schon wieder drei lange Jahre in der Vergangenheit liegt. Der phänomenale Titeltrack, eingespielt mit einigen der Granden der deutschen IndieLandschaft (Blixa Bargeld, Sizarr und Dagobert), weist jedenfalls schon mal die Richtung, die das gleichnamige Album ab dem 23. September nehmen könnte. Wir könnten gespannter jedenfalls kaum sein und schicken ein inbrünstiges: „Lang lebe Casper“ voraus … Das Entertainment Magazin von Neun Jahre ist es her, dass Spieler sich das erste Mal in den Art-Deco-Untiefen von „Bioshock“ verlieren durften. Seither ist die retrofuturistische Spielwelt mit ihren Big Daddies und Little Sisters, den Augmentierungen und der faszinierenden Geschichte ein moderner Klassiker, der mit „Bioshock 2“ und „Bioshock Infinite“ zwei nicht minder eindrucksvolle Nachfolger erhalten hat. Allerdings (noch) nicht für die aktuellste Konsolengeneration. Das ändert sich am 13. September. Dann nämlich erscheinen alle drei Teile in einer Collection für PS4, Xbox One und PC (digital ohne Bioshock Infinite!) und sehen dank akribischer Überarbeitung besser aus als je zuvor. Die Perfekte Gelegenheit für alle Nicht-Initiierten, so tief in die Welt von Rapture einzutauchen wie nie zuvor … 07 CD des Monats eit k g wi r Ge E n e nt lte s jenst e n h r ü i ef htn selb nde n g er däc an n Ki atte s n e m e i b g h e ns G er der zde bur – c t d i e m a i h n nur fen, h ber N Ha rücken c i t ! c ?! t, s ich zuru au zige ma zu end . f A f n n n t n G ha cht ück der hi Ah sind Tugdee G I c s r I D es r Na zu , sontand en? ler ten en S, n n d u t l e O y s a m üb tio m en er fst a ne SL A ie ast era tam eg u w he it nd W W f n s G z C m u n i g r e n Be 08 CD des Monats Mutter und Sohnemann nicken gemeinsam zum Beat der ersten Single aus „Advanced Chemistry“, jenem vierten Album der Hamburger HipHop-Urgesteine, dessen Schicksal ob der quälend langen Wartezeit von 13 Jahren nicht wenige bereits in der Kategorie „Detox“ verortet hatten. Während die Gedanken des erwachsenen Rap-Fans bei Lines wie „Alle sind happy, denn der Testsieger rappt wieder“ ins Gestern driften und das Kopfkino mit Erinnerungen an HipHop-Jams inklusive Graffiti und Breakdance füttern, darüber hinaus aber auch mit einer Spur Wehmut die Gewissheit formen, dass man nun selbst die „OldSchool“ bildet, bestärkt Featuregast Gzuz, Personifikation ungeschliffener deutscher Streetrap-Härte, mit seiner Hook beim Nachwuchs die Vorahnung, dass das Leben alles andere als eitel Sonnenschein ist. Wieder einmal haben die Beginner das geschafft, was sie seit jeher auszeichnet: mit ihrer unkonventionellen Art den Scheuklappendenkern ihre Scheuklappen vorzuhalten, die Message nicht mit Worten, sondern mit Moves zu droppen. Daran hat sich seit „Liebes Lied“ nichts geändert, das 1998 mit weiteren Klassikern wie „Hammerhart“ und „Füchse“ das Album „Bambule“ zum Referenzwerk des Genres machte. Wie keine andere Band bilden die Beginner mit „Advanced Chemistry“ den Generationen- und Paradigmenwechsel im Deutschrap ab, schaffen die Gratwanderung zwischen dem Festhalten am Signature Sound anstelle rückgratloser Trend-Anbiederung und Auf dem Track „Rap und fette Bässe“ findet sich die Line: „Denn Euer Deutschrap-Sound ist der Antichrist.“ Einfach nur HipHop-handelsübliches Fronten oder sehen sich die Beginner als Bewahrer des Wahren? Denyo: Heute gibt es so viele Subgenres, da kann man von „einem“ Rap ohnehin nicht mehr sprechen. Allein in Deutschland gibt es Straßenrap, Conscious Rap, Trap, Rap, der in Richtung EDM geht, klassischen Rap, Emo-Rap, poppige Sachen, Retro-Vögel. Und dabei gibt es nicht nur viel Angebot, sondern auch viel Bedarf. Ich selbst feiere eigentlich jeden Rapper, ob ich ihn mag oder nicht. Weil ich es toll finde, sich mittels Rap darzustellen und dadurch ein ganzes Leben auf die Beine stellen zu können. Es gibt so vieles, das einen beeinflusst. Und auch wenn man Sachen wie die von 187 Strassenbande selbst nicht unbedingt genau so schreiben würde, es inspiriert einen der Flash, der dahinter ist. Dass da ein paar Typen sagen: „Pass auf, wir ziehen das jetzt hier durch!“ Diese ganze Bandbreite an Artists, von der ganz neuen bis hin zur alten Generation, die ist es, die Impulse setzt. Die motiviert auch uns als Beginner, einfach geilen Scheiß zu machen. DJ Mad: Die Mission ist wichtig. Das war ja auch immer unsere Intention. Anstatt unsere Idee von dem, was wir gerne machen wollen, zum hunderttausendsten Mal zu den gleichen Leuten zu tragen, sind wir lieber bei Kai Pflaume aufgetreten und haben so 90 BPM der Vermeidung jener nervigen „lernen von den Beginner Chemistry“ alles besser wissenden Alten“-Attitüde. Denn Vertrieb Universal lernen müssen die Jungen ohnehin schon viel: Zum Beispiel, dass der Albumtitel auf die Wurzeln der Szene in Deutschland verweist, dass Jan Delay als Eizi Eiz schon eine Karriere vor der Karriere hatte, dass er, DJ Mad und Denyo es waren, die mit ihrem letzten Album „Blast Action Heroes“ dem Genre seine erste Nummer eins gaben. Die Beginner sind back – und mitten drin! ein grundlegend anderes Publikum beschickt. Weil das im Endeffekt mehr zur gesellschaftlichen Veränderung beiträgt. Nimm als Beispiel Samy Deluxe: der lebende Beweis dafür, dass HipHop eine Kultur ist, in der es auch um Können, um Handwerk geht. Allein, was er mit Nena geschaffen hat, sollte dem Rest der ignoranten Bande da draußen klargemacht haben, dass diese Kultur von Leuten getragen wird, die ähnlich viel Feingefühl haben wie ein krasser Pianist oder ein Geigenvirtuose. Was ist das für ein Gefühl, zu dem zurückzukommen, was man selbst mit aufgebaut hat? Denyo: Es fühlt sich für mich gar nicht wie Zurückkehren an. Ich habe ja die ganze Zeit über Platten veröffentlicht, dementsprechend bin ich voll im Game. Nur die Beginner waren 13 Jahre lang weg. Daher kann ich natürlich verstehen, dass sich das in der Außenwahrnehmung anders darstellt. DJ Mad: Wir bewegen uns ja auch immer noch in der HipHopSzene. Denyo und ich sind fast jedes Wochenende in den Clubs dabei herauszufinden, was gerade der Ist-Zustand des deutschen HipHop-Geschmacks ist. Man durchforstet ständig die neue Musik, bleibt am Ball. An diesem Punkt kommt gerne die beliebte These ins Spiel, HipHop sei ja gar keine richtige Musik, weil sie ja nicht „handgemacht“ ist. Denyo: Gibt es diese Diskussion noch? Jan: Das ist so Achtziger! (lacht) Denyo: Der Charme von Phänomenen wie Cloud Rap – mal davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass dabei unbedingt tolle Songs entstehen – liegt doch gerade darin, dass jeder ganz schnell seine Sachen veröffentlichen kann. Schnell mit dem Laptop den Beat und mit dem Handy das Video machen, den Text einrappen, dann das Ergebnis ohne Promo-Wege und ohne Labels einfach bei SoundCloud oder YouTube hochladen. Das Entertainment Magazin von | „Advanced | VÖ 26.08. 09 CD des Monats Das Spontane, Authentische: das ist doch fast schon Punk ... Jan: ... und auf einmal ist unsere HipHop-Generation da und wirft denen vor, dass das keine handgemachte Musik sei! (lacht) Auf „Ahnma“ vereint Ihr so unterschiedliche Künstler wie Gentleman und Gzuz. Da haben sicher sowohl die Jungen wie auch die Alten erst mal googlen müssen, wer dieser Typ aus der jeweils anderen Generation überhaupt ist. War das bewusst als Brückenschlag gedacht? Jan: Im Nachhinein haben die Reaktionen gezeigt, dass wir alles genau richtig gemacht haben: diesen engstirnigen Scheuklappen- »Heute gibt es so viele Subgenres, da kann man von ‚einem‘ Rap ohnehin nicht mehr sprechen. Allein in Deutschland gibt es Straßenrap, Conscious Rap, Trap, Rap, der in Richtung EDM geht, klassischen Rap, Emo-Rap, poppige Sachen, Retro-Vögel« Leuten direkt einen vor ’n Bug zu setzen. Das war aber nicht die ursprüngliche Intention. Wir wollten das Instrument von Gzuz haben, seine geile Stimme. Es gibt in Deutschland niemanden, der so eine krasse Dancehall-Stimme hat, die auch auf einem gefilterten Sample einfach alles ausfüllt. Und Gentleman ist der einzige in diesem Land, der „toasten“ kann, wenn man das noch so sagen darf. Beide in Kombi sind der Knaller. Der Song entstand ja auch zu einer Zeit, in der noch gar nicht klar war, dass er die erste Single werden würde. Das ist nicht Berechnung, das ist Musik machen. mw „Advanced Chemistry“ ist als Standard-Album sowie als limitierte Box inkl. Album, Mixtape, DVD, Cap, Sticker und Poster erhältlich. Außerdem auch als Doppel-Vinyl inkl. Downloadcode. 10 CD des Monats Entdeckerrabatt PROZENTE AUF TALENTE Musik Nao „For All We Know“ Seite 14 Soolo „Tage aus Licht“ Seite 18 Run Liberty Run „We Are“ Seite 19 Snoop Dogg „Coolaid“ Seite 20 MSTRKRFT „Operator“ Seite 22 The Dead Daisies „Make Some Noise“ Seite 22 Debauchery vs. Blood God „Thunderbeast“ Seite 23 Wild Beasts „Boy King“ Seite 23 Film „Highlander – 30th Anniversary Edition“ Seite 47 „Code Of Honor“ Seite 47 „Mein ein, mein alles“ Heft No. 07 Seite 32 10 % Entdeckerrabatt COUPON AUSSCHNEIDEN, VORLEGEN UND 10 % SPAREN! COUPON GÜLTIG VOM 01.08. BIS 31.08.2016 *Diesen Rabatt erhalten Sie nur beim Kauf eines der oben abgebildeten Produkte in Verbindung mit diesem Coupon. Pro Produkt nur ein Coupon einlösbar. Verrechnung mit Kassenbon, keine Barauszahlung. Irrtum vorbehalten. Solange Vorrat reicht. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Entertainment Magazin von 2 103375 200001 Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Nicht kombinierbar mit anderen Preis- und Rabattaktionen. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro. Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichenGründenistnichtjederderhierbeworbenenArtikelinjederFilialeerhältlich.BeibatteriebetriebenenArtikelnsinddieBatterien,wennnichtandersangegeben,imPreisnichtenthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. E-Mail: [email protected]. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de. 11 CD | Features Blues Pills GOLDENE ZEITEN Mit seinem Debüt gelang dem amerikanisch-französisch-schwedischen Quartett ein Überraschungscoup. Zwei Jahre später, serviert es einen nicht minder großartigen Nachfolger: „Lady In Gold“, eine Sternstunde des Psychedelic-Soul und Blues. Sängerin Elin Larsson präsentiert sich gerne als geheimnisvolle Schönheit in Hippieklamotten und mit mondänem Make-up – als stamme sie direkt aus den 60ern und wolle ihr Publikum regelrecht betören. Dabei ist die 27-Jährige eigent90 BPM lich ein ziemlicher Nerd, der dezent überdreht wirkt und alles andere als perfekt ist. Das unterstreichen auch die Texte ihres zweiten Albums, die sich zumeist um Beziehungen drehen – allerdings, wie Titel à la „Gone So Long“, „Won’t Go Back“ oder „Rejection“ andeuten, um nicht besonders glückliche. „Der Witz ist, dass ich diesmal weniger über mich reden wollte als auf dem Debüt. Und weil ich in letzter Zeit viel Kate Bush gehört habe, sollte es in Richtung Fantasy gehen. Doch das ist mir nicht gelungen – die meisten Songs handeln immer noch davon, was für eine Niete ich in Sachen Liebe und Partnerschaft bin. Also dass ich von einem Chaos ins nächste schlingere. Ich habe da ein echtes Problem.“ Dabei unterschlägt die Dame aus dem schwedischen Örebro, wo ihre wahre Stärke liegt: In einer Blues-Röhre, die Janis Joplin in nichts nachsteht und schon beim Debüt 100.000 Käufer begeisterte. Auf „Lady In Gold“ – einem Tod in verführerischer Frauengestalt – intoniert dieses Organ neun Eigenkompositionen und ein Cover von Tony Joe White („Elements And Things“), erklingt mal frontal und mächtig, stimmt dann sanfte, melodramatische Balladen an oder dreht in exaltierten, kosmischen Blues ab. Wobei sie von Gitarrist Dorian Sorriaux, Bassist Zack Anderson und Neuschlagzeuger André Kvarnström perfekt in Szene gesetzt wird: mit einem furiosen Gebräu aus Rock, Funk und Soul, das ausgesprochen groovig anmutet, Streicher, Orgeln und Keyboards aufweist und etwas von einer Zeitreise in die goldenen 60er hat. Ein Jahrzehnt, von dem Elin geradezu besessen ist: „Ich hätte gerne damals gelebt. Einfach weil Künstler und 12 Musiker viel kreativer und mutiger waren. Sie wollten wirklich etwas erreichen und haben alles dafür gegeben. Wobei sie nicht nur tolle Musik geschaffen, sondern auch die Literatur, die Gesellschaft und die Mode beeinflusst haben. Dagegen finde ich die heutigen Castingshows, in denen junge Menschen als Kanonenfutter verheizt werden, einfach nur schlimm.“ Weshalb Blues Pills der Gegenpol zur musikalischen Moderne sind: Eine Drei-Länder-Band, die auf erdige, handgemachte Sounds setzt, durch spielerisches Können glänzt und sich geschickt bei den Annalen der Rockgeschichte bedient, ohne als Retro-Act durchzugehen. „Wir versuchen, das Beste der Vergangenheit in die Zukunft zu retten. Einfach damit es nicht in Vergessenheit gerät. Denn seien wir ehrlich: Die 60er waren eine Zeit, von der wir alle etwas lernen können.“ So wird Blues Pills | „Lady In Gold“ | VÖ Musik zur Mission … 05.08. | Vertrieb Warner ma Features | CD Billy Talent HÖHENANGST Milliarden WOLLEN HOCH HINAUS Rock ’n’ Roll darf nicht sterben! Das ist die Botschaft, die die kanadischen Alternative-Rocker Billy Talent mit ihrem neuen Studioalbum „Afraid Of Heights“, dem ersten seit 2012, rüberbringen. Ihr Stück „Louder Than The DJ“ ist quasi der Stin90 BPM kefinger in Richtung David Guetta und Co. „Dabei haben wir eigentlich nichts gegen DJs, wir sind sogar mit vielen befreundet“, meint Songschreiber und Leadgitarrist Ian D’Sa (40), auch als der Typ mit der besten Frisur bei Billy Talent bekannt. „Wir halten es trotzdem für unsere Pflicht, den Rock ’n’ Roll zu retten. Denn Rock hat eine revolutionäre Power, die am Leben erhalten werden muss.“ Gerade in diesen kruden Zeiten. Deshalb lassen es Billy Talent auf Album Nummer fünf auch politischer angehen. „Once there was a nation, now there is war“, heißt es im Song „This Is Our War“ der Kanadier. „Der Track reflektiert, was gerade in unserem Nachbarland passiert. Es wäre furchtbar gefährlich, jemanden wie Donald Trump zum mächtigsten Mann in Amerika zu machen. Die Leute, die ihn unterstützen, wissen gar nicht, was sie tun“, glaubt D’Sa. Im Song „Big Red Gun“ prangern Billy Talent zudem die amerikanische Waffenpolitik an: „Es geschehen dort fast wöchentlich Massenschießereien. Und trotzdem werden Waffen glorifiziert und verharmlost, so als handele es sich um Spielzeug.“ Um ein trauriges Thema innerhalb der Band geht es in „February Winds“. Schlagzeuger Aaron Solowoniuk konnte aufgrund seiner Multiple-Sklerose-Erkrankung an den Aufnahmen der neuen Platte nicht teilnehmen, für ihn sprang Alexisonfire-Drummer Jordan Hastings ein. „Es war schwer, mit dieser Veränderung umzugehen“, so D’Sa. „Aber Aaron besuchte uns oft im Studio. Und es ist gut zu sehen, dass es ihm langsam wieder Billy Talent | „Afraid Of Heights“ | VÖ besser geht.“ bereits erschienen | Vertrieb Warner Das Entertainment Magazin von ksch Ben Hartmann und Johannes Aue hocken Cola trinkend auf Bierbänken in einem sonnigen Hotel-Innenhof in Berlin und erzählen die ganze Zeit Sachen, die ihren Bandnamen ad absurdum führen. „Bei uns stapeln sich gerade dramatisch die Rechnungen, 80 BPM es herrscht finanziell akut Ebbe“, bekennt Ben, der Sänger und Texter, während sich Johannes, der Pianist, mit der Hand durchs lange Haupthaar fährt und etwas bedrückt nickt. Aber um Reichtümer geht es dem Duo (das live auf der Bühne zum Quintett anschwillt) natürlich nicht, dafür wäre das hier auch der falsche Beruf, und deshalb singt Ben im Text zu „Milliardär“ auch lieber darüber, dass man ja auch steinreich sein kann ohne Geld, dafür mit Liebe, Glück und Lebenssinn. Wobei schon gut sein kann, dass sich die Lage an der Finanzfront bald entspannt, denn Milliarden ist eine Band, die mit ihrem Album „Betrüger“ recht hoch gehandelt wird in diesem Sommer. Das Duo weiß sehr gut, wie man eine wunderbar griffige Melodie komponiert, mit feinem Händchen verwebt es Einflüsse aus Punk, Rock, Singer/Songwriting und Pop zu diesem zugänglichen, angenehm groß und respektabel klingenden Gesamtgebilde, für das einem so auf Anhieb gar keine vernünftigen Vergleiche einfallen, vielleicht würden die Beatsteaks ungefähr so klingen, sänge der Frontmann auf Deutsch. Kennengelernt haben sich die zwei Endzwanziger vor fünf Jahren bei der Aufnahmeprüfung an der Bochumer Hochschule für Schauspiel (Ben wurde genommen, Johannes machte seine Schauspielausbildung dann in Berlin), man fand sich interessant und lustig, pendelte und schrieb ganz viele Songs, traf die richtigen Leute, machte Songs über auch körperlich schmerzhafte Liebe („Oh Cherie“) sowie über „Katy Perry“, „die es perfekt versteht, mit ihren allgemeingültigen, moralischen Luftschlössern so viele Menschen wie nur möglich zu erreichen.“ Ein bisschen Katy freilich stecke auch in Ben und Johannes, da sind sie die letzten, die Milliarden | „Betrüger“ | VÖ das abstreiten würden. 12.08. | Vertrieb Universal sr 13 CD | Features Coup KEINE GEFANGENEN Wenn schon die leidige Authentizitätsdebatte beim Gespräch über Musik bemüht werden muss, so lässt sich das Maß an Glaubwürdigkeit im Falle von Haftbefehl und Xatar mit wenigen Sätzen auf den Punkt bringen. Aykut Anhan aka Haftbefehl musste schon 90 BPM als junger Mann aus Deutschland fliehen, um einer drohenden Freiheitsstrafe zu entgehen, Giwar „Xatar“ Hajabi saß mehrere Jahre für einen Raub im Gefängnis. Ohne Kriminalität glorifizieren zu wollen: Beide wissen, wovon sie rappen. „Brauchst du Hilfe, sind plötzlich Handys auf lautlos / Jeder deiner Freunde hat Bewährung, wenn’s drauf ankommt / Die Illusion von wahrer Freundschaft verblasst, wenn das Blut fließt oder man das Flous sieht / Du siehst: Ich kann nicht weinen, meine Tränen sind Eis / Denn meine Zelle war unbeheizt.“ Momente wie diesen eindringlichen Xatar-Part gibt es viele auf „Der Holland Job“, dem Gipfeltreffen der beiden größten Gangsta-Rapper ihrer Generation. Es ist diese einzigartige Mischung aus Kompromisslosigkeit als Grundpfeiler der Lebenseinstellung, technischer Raffinesse, unorthodoxer Delivery und souveräner Überheblichkeit, die RapSubgenre-übergreifend von der Backpacker-Gemeinde bis zur Nao ALT UND NEU 90 BPM 14 Zugleich schön nach früher und doch modern zu klingen ist eine Kunst, die gerade kaum jemand so kolossal beherrscht wie diese 28 Jahre alte Sängerin aus Hackney im Osten Londons, die eigentlich Neo Jessica Joshua heißt, sich aber vor einigen Jahren schlicht in Nao umbenannt hat und auf ihrem aller- Emorap-Fraktion alle in ihren Bann zieht. Nicht umsonst ist Jan Delay aka Eizi Eiz bekennender Haftbefehl-Fan, kein Zufall auch, dass Joy Denalane herself sich der Holland-Job-Gang angeschlossen und dem nüchtern geschilderten „Lauf der Dinge“ eine soulfulle Note hinzugefügt hat. Mit „Der Holland Job“ haben Hafti und Xatar tatsächlich den COUP Coup | „Der Holland Job“ | VÖ des Jahres gelandet! 12.08. | Vertrieb Sony mw ersten Album „For All We Know“ rundum zu begeistern versteht. „Ich wollte ein Album machen, das die Hörer wirklich mitnimmt auf eine Reise durch meine Welt“, sagt Nao. „Die Lieder sollten hell und schillernd sein, aber auch mal dunkel, emotional und immer sehr persönlich. Für mich klingt diese Platte wie die Zusammenfassung von allem, was ich bisher gemacht und erlebt habe.“ Zuerst bleibt man an dieser Stimme hängen, ein sanfter Sopran, an Janet Jackson erinnernd, dann an den Songs selbst, die manchmal fröhlich klingen („Happy“) und Girlgruppen wie TLC oder SWV aufleben lassen. Die aber auch nicht frei sind von Dramatik („In The Morning“) und deftiger Melancholie („Blue Wine“). „Am Anfang haben sich meine Songs oft so angehört wie die von James Blake“, erzählt Nao, die an der berühmten Londoner Guildhall School of Music & Drama Jazz studiert hat („Weil ich dachte, wenn ich Jazz kann, ist alles andere ein Kinderspiel“) und die viele Jahre in einer Acapella-Mädchenband sang, unter anderem auch im Background von Jarvis Cocker. 2014 stellte Nao erste Resultate ihrer Schlafzimmerstudioarbeit ins Netz. Im Verlauf der nächsten zwei Jahre folgten zahlreiche Kollaborationen wie mit dem Duo Disclosure, Arbeiten mit angesagten Produzenten (A.K. Paul, Mura Masa), zwei EPs, der dritte Platz auf der BBC-Nachwuchsliste „Sound of 2016“ – und nun hat Prince-Fan Nao ihren Soul-R&B-Funk-Electro-Pop so sehr perfektioniert, dass wir aus dem Staunen kaum noch heNao | „For All We Know“ | VÖ berauskommen. reits erschienen | Vertrieb Sony sr „ Features | CD CD-HIGHLIGHTS JE 5,00 HH ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09. HHHH H HH EUR Nirvana „Nevermind (Remastered)“ Nirvana „In Utero (Remastered)“ Nirvana „Nirvana“ Mike Oldfield „Two Sides: The Very Best Of“ Ellie Goulding „Halcyon Days“ Nickelback „No Fixed Address“ N.W.A „Straight Outta Compton – 20th Anniversary“ Fall Out Boy „Save Rock And Roll“ OneRepublic „Native (Gold Edition)“ Marilyn Manson „Lest We Forget – The Best Of“ Lana Del Rey „Born To Die“ Blink 182 „Greatest Hits“ Rise Against „Endgame“ Christina Stürmer „Ich hör auf mein Herz“ Norah Jones „Come Away With Me“ Gregory Porter „Liquid Spirit“ Lenny Kravitz Das Entertainment Magazin von „Greatest Hits“ Black Sabbath „13“ Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media15 Abteilung. O CD | Features Roosevelt HOT SHIT Ein großer amerikanischer Präsident, sagen wir mal Theodore Roosevelt, soll einmal gesagt haben: „Tu, was du kannst, mit dem, was du hast, dort, wo du bist.“ Nun ist zwar nicht überliefert, ob sich der junge Marius Lauber mit der Wahl seines Künstlernamens dieses 90 BPM Credo zu eigen macht, aber passen würde es schon. Denn was der 25-jährige Deutsche ausnehmend gut kann, das ist Platten auflegen – als jüngster Resident DJ in Kölns „Total Confusion“-Partyreihe. Er hat das Talent, auch selbst breitenwirksam musikalisch mitzumischen – als Produzent erfolgreicher Club-Hymnen („Hold On“, „Sea“) ebenso wie als Remixer für Glass Animals oder Kakkmaddafakka. Und er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort – im Vorprogramm von u. a. den Crystal Fighters, Totally Enormous Extinct Dinosaurs (dessen musikalische DNA er teilt) sowie Hot Chip, auf deren Greco-Roman-Label er auch untergekommen ist. Hier darf er nun auch sein selbstbetiteltes Debüt veröffentlichen, dessen Cover wie bei allen große Namen im Pop-Biz nur vom eigenen Konterfei dominiert wird und dessen zwölf Tracks die Vorabhymnen rechtfertigen, die ihm vor allem aus England entgegengebracht wurden. Weil sie sich perfekt zwischen 80er-Jahre-Synthiepop und indietronisch gefärbter Discomoderne einrichten und so niemals nie von uns aus Deutschland erwartet worden wären. Abermillionen Spotify-, YouTube- oder Soundcloud-Plays hin, Hype-Maschine UK her: In den oft geschmacksbefreiten heimischen Gefilden wird er damit wohl nie die Anerkennung erhalten wie im Ausland. Aber im Sinne unseres Eingangszitats lassen wir uns gerne eines Besseren belehren ... Roosevelt | „Roosevelt“ | VÖ 19.08. Vertrieb Universal cb The Rifles STILL NUMERO UNO Es ist diese Bedingungslosigkeit, mit der sich die Rifles ihrer Musik verschrieben haben, die sie so herausstechen lässt aus der schier unüberschaubaren Menge an Indierockbands. Eine Leidenschaft, die sich nicht aufsetzen lässt. Das muss man erst mal 90 BPM bringen: eine komplette Europatour abzusagen, um die Albumaufnahmen abzuschließen. Wäre das nicht vermeidbar gewesen? Ja, wenn es bei der üblichen Anzahl an Songs für eine Standard-CD geblieben wäre. Doch die Rifles waren angesichts der Klasse ihres neuen Materials von dem Zwang, 11 oder 12 Favoriten auszuwählen, schlicht überfordert. Nun wird „Big Live“ als Doppelalbum veröffentlicht – nicht nur ein befriedigender Move für die Band, sondern auch ein Dankeschön an die treue Fanbase, die den Londonern ohne Wenn und Aber seit gut zwölf Jahren die Treue hält. Die bekommt nun eineinhalb Rifles-Alben auf einmal, darf sich über 18 Titel freuen, bei denen es wahrlich schade um jeden einzelnen gewesen wäre, der es nicht aufs Album geschafft hätte. Die Rifles präsentieren sich auf ihrem fünften Longplayer in puncto Songwriting auf dem Zenith ihres Schaffens, der Sprung vom Vorgänger 16 „None The Wiser“ ist beachtlich. Geschuldet mag dies auch dem Entgegenkommen ihres Langzeit-Mentors Paul Weller sein, der den Modern Mods Aufnahmezeit in den Black Barn Studios samt Produzent Charles Rees zur Verfügung stellte – und ihnen so den Luxus ermöglichte, ohne Druck arbeiten zu können. Einzelne Songs hervorzuheben würde an Verrat an den anderen grenzen, „Big Life“ trägt seine The Rifles | „Big Life“ | VÖ Größe bereits im Titel. 19.08. | Vertrieb Sony mw Features | CD Steven Tyler NASHVILLE CAT Unter allen Strichen ist er gar nicht so weit weg vom allseits bekannten und auf der ganzen Welt seit Jahrzehnten beliebten Sound seiner Band Aerosmith. Und wenn man ganz ehrlich ist, so lässt sich „We’re All Somebody From Somewhere“, das tatsächlich erste Album, das Aerosmith-Sänger Steven Tyler nun mit satten 68 Jahren ohne seine Bandkumpels veröffentlicht, auch gar nicht als Country80 BPM Album bezeichnen (selbst wenn das jetzt alle schreiben), sondern als ein melodiegetriebenes Rock-PopAlbum erster Güte, das Tyler halt in Nashville aufnahm und das mit gelegentlichem Fiddle-Einsatz („Somebody New“) oder einer dezenten Polka-Harmonie („Love Is Your Name“) zu überraschen weiß. Wer jedenfalls die großen AerosmithPowerballaden wie „Cryin’“, „Crazy“ oder „Don’t Wanna Miss A Thing“ mag, der wird auf dieser Platte vieles finden, mit dem er sich spontan sehr anfreunden kann, etwa die Halbballade „My Own Worst Enemy“, das liebliche „I Make My Own Sunshine“ oder das gesanglich auf räudigen Kater getrimmte „Hold On (Won’t Let Go)“. Produzent der neuen Songs ist zum Das Entertainment Magazin von einen der wettergegerbte Roots-Rock-Magier T Bone Burnett und zum anderen ein Team aus Mainstreampop-Meistern um Marti Frederiksson. „In der Countrymusik geht es noch an erster Stelle um richtige Songs, mit Strophen, Refrains und allem“, so begründet der exzentrische Sänger seinen Alleingang. „Ich fühle mich in Nashville einfach sehr geborgen und zuhause. Ich bin einfach der Ansicht, dass jetzt die richtige Zeit ist, um mich mit diesen Songs zu verwirklichen.“ Gerade tourte Tyler mit der Platte durch Nordamerika, danach stehen Südamerika-Festivals mit Aerosmith auf dem Programm. Die Band plane entgegen anderslautender Gerüchte übrigens nicht, mit neuem Sänger weiterzumachen, Gitarrist Joe Perry hat dieses Gerücht energisch zurückgewiesen. „Ich hätte ja Lust auf eine sehr lange Abschiedstour mit offenem Ende“, lässt Tyler verlauten, aber zunächst mal zieht er das jetzt alleine Steven Tyler | „We’re All Somebody From Somewhere“ durch. VÖ bereits erschienen | Vertrieb Universal sr 17 CD | Reviews Rock & Pop OST Frei.Wild „Suicide Squad – „15 The Album“ und SKAndale“ VÖ 05.08. Vertrieb 80 BPM VÖ Warner Jahre 70 BPM „No Hard Feelings“ bereits erschienen Vertrieb Endlich werden sie auf Schwarz Don’t Crack Deutschrock VÖ Soulfood Anfang August Vertrieb Die Zeit der großen 70 BPM Nettwerk Ungewöhnliche Kombi- uns losgelassen: Die Bad Girls und Boys von Aufreger und Skandale ist halbwegs vorü- nationen erfordern eine ungewöhnliche Na- der „Suicide Squad“, die als die ruchlosere ber, in Zeiten von Pegida und besorgten Bür- mensgebung. Wie im Falle von Schwarz Don’t Variante der „Justice League“ dafür sorgen gern wird das Treiben der Tiroler Rockband Crack, die sich aus dem Deutschen Sebastian sollen, dass sich das DC Universe langsam in von Nicht-Fans allenfalls noch mit einem Kreis und dem Afroamerikaner Ahmad Lar- Richtung Augenhöhe von Marvel bewegt. Dazu Schulterzucken quittiert. Womit man am nes zusammensetzen. Naheliegender ist da beitragen sollen nicht nur „lieb“ gewonnene Ende ja auch Recht hat. Da nämlich sind Frei. schon der Sound, der dabei rumkommt. Der Comicbook-Villains wie Harley Quinn, der Jo- Wild halt einfach eine Rockband mit zumin- nämlich klingt wie eine Mischung aus moder- ker, Deadshot oder Enchantress, sondern auch dest zweifelhafter Vergangenheit, riesiger nem Soulpop und deutscher Elektronik, wil- ein entsprechend „durchgeknallter“ Sound- Fanbasis und erfolgreich durchgezogener dert in Moroder- und Disco-Gefilden ebenso mix, der neben Klassikern von Creedence Provokationsstrategie, die man auch zum wie bei Kraftwerk und Konsorten und hat bei Clearwater Revival („Fortunate Son“) oder Jubiläum nicht ganz außer Acht lässt, wenn allem beattechnischen Wumms genug Seele, War („Slippin’ Into Darkness“) auch HipHop- man von den vergangenen 15 Jahren als „ge- um die Kälte der Maschinen mit eingängigen Klassiker („Without Me“) und eindrucksvolle fechtsbegleitete“ (sic!) Zeit spricht. Immer- Hooks und melodiöser Wärme zu konterka- Kollabo-Smasher stehen lässt. Allen voran Lil hin: Für „15 Jahre Deutschrock und SKAn- rieren. So etwa im Opener „Getaway“, der Wayne, Wiz Khalifa und Imagine Dragons mit dale“ rückt man ein Stück weit vom Rock ab verhaltene „Sucker For Pain“ und Action Jackson, Mark hin zu Reggae- bzw. Ska-Klängen, konterka- oder im Future-Soul von „I’ll Be There“, das – Ronson und Dan Auerbach für „Standing In riert die Durch- und Zusammenhalteparolen wie so mancher Track – vielleicht ein wenig The Rain“. Nicht zu vergessen die twenty one auch mal mit „leichterer“ Kost („Yeah, Yeah, zu sehr in Richtung Airplaycharts schielt. No pilots mit „Heathens“. Rockt! Yeah“). Love it or leave it ...! hard feelings ... ss kl Die Lochis Soolo „#zwilling“ „Tage aus Licht“ VÖ 19.08. Vertrieb VÖ Warner cb „Your Wilderness“ Warner VÖ 12.08. Vertrieb 30 BPM Sie sind ja selbst 70 BPM weckt, The Pineapple Thief 12.08. Vertrieb „Drive“-Reminiszenzen Die in Sachen Cross- 80 BPM Edel Eines muss man den schon das personifizierte Hashtag, die marketing schon längst eingebundenen Herren um Bruce Soord lassen: Weniger kom- YouTube-Zwillinge Heiko und Roman Loch- Senderpartner pfeifen es schon wieder von plex, ausladend oder handwerklich brillant mann, die mit ihrem Erfolg gleich für mehrere ihren Marketingdächern: „Soolo sind die ist ihr Sound nicht geworden seit dem von Trends einstehen: für die Demokratisierung Newcomer-Sensation des Jahres.“ Sind sie der Kritik gefeierten „Magnolia“ (2014). Im der Produktionsmittel (jeder kann Musik ma- natürlich nicht, aber vielleicht gibt es ja Gegenteil: Irgendwo zwischen den Labelkol- chen und ins Fernsehen), für die zunehmend den ein oder anderen, dem vergleichbare legen Steven Wilson und Anathema sowie wahl- und geschmackloser werdende Jugend. Deutschpop-Duos wie Zweiraumwohnung den psychedelischen Vorbilden um Pink Floyd Und für den Hang verzweifelter Produktions- oder Rosenstolz nicht so geläufig sind. & Co. serviert man dem geneigten Prog-Rock- firmen, auch den letzten Mist groß rauszu- „Wenn wir alt sind“, die erste Singleaus- Fan hochmusikalische und kompositorisch bringen, solange er genug YouTube-/Twitter-/ kopplung, liefert ja auch gut produzierten ausgereifte Juwelen, die nicht nur handwerk- Instagram-Follower hat. Nach einem halben Scha-la-la-Singalong-Pop mit Tiefgang – zu- lich nahe an der Perfektion sind, sondern Dutzend bereits gecharteter Singles und ei- mindest so viel, dass man in Tiefgründigkeit auch emotional mitreißen. Nicht zuletzt dank nem bescheidenen Eintrag in die deutsche nicht versinkt. Das machen andere zwar kongenial eingebundener Gastmusiker wie Filmgeschichte („Bruder vor Luder“) nun also auch – allen voran die wie aus der Retorte Drummer Gavin Harrison (Porcupine Tree), das – O-Ton – bislang wichtigste Projekt: Das schießenden „klugen“ deutschen Singer/ Klarinettist John Halliwell (Supertramp) sowie erste eigene Album, das man natürlich – bit- Songwriter-Bürschlein –, selten aber klingt Geoffrey Richardson, der für das Streicher- tebitte liebe Fans – auf die Eins gehievt sehen das so leichtfüßig wie diese „Tage aus quartett verantwortlich zeichnet. Höhepunkt: möchte. Gott bewahre! Licht“, die keine Sensation sind, immerhin Das ausladende, fast zehnminütige „The Fi- aber eine hübsche Ergänzung ... nal Thing On My Mind“. 18 cb ss ss Reviews Rock & Pop Wendja Benne Diverse „Poet & Prolet“ „Alles auf dem Weg“ „Live At Wacken 2015“ VÖ 19.08. Vertrieb 40 BPM VÖ Universal 05.08. Vertrieb Bei den in der öster- 80 BPM VÖ Warner 08.08. Vertrieb Eine Generation auf 90 BPM | CD Warner Mit dem Wacken-Festi- reichischen Heimat ja extrem erfolgreichen der Suche nach dem Unverfälschten. Wäh- val ist es ja immer so eine Sache: Die Tickets Trackshittaz war Lukas Plöchl eigenen Anga- rend die Alten Erleichterung ob der Tatsache sind schneller weg, als verschreckte Kühe ben zufolge nie so richtig glücklich. Weshalb verspüren, dass sie selbst die Welt noch nach dem ersten Riff die Weide verlassen. er irgendwann Solopfade einschlug, viel- mittels „analoger“ Primärerfahrungen weit Und in diesem Jahr muss man befürchten, leicht auch, um „deeper“ sein zu können, als vor der Allmacht digitaler Medien entdecken dass das unstete Wetter das Ganze ebenso das bei den Partyrappern der Fall war. Zwei durften, versuchen die Epigonen, Wege aus ungemütlich werden lassen könnte wie ande- Probleme: Erstens, die Delivery. Plöchl – der virtuellen Misere zu finden. Einer von re Großveranstaltungen dieser Art. Wir halten oder Wendja, wie er sich jetzt nennt – ist ihnen: der Berliner Singer/Songwriter Ben- uns deshalb lieber ans letzte Jahr (für das wir eher rhythmischer Sprechsänger als Rapper, ne. „Das Leben ist manchmal ganz schön schon keine Tickets mehr bekommen haben) wirkt also extrem hölzern, wenn er sein See- viel verlangt“, so seine ernüchternde Bi- und genießen das Ganze ohne Schlamm, da- lenleben vor uns ausbreitet. Zweitens: Er ist lanz. Doch Benne will sich nicht so schnell für im Trockenen unseres Wohnzimmers. Weil jetzt bei der Electrola gesignt, die ja sonst geschlagen geben. Sein Coming of (digital) mit „Live At Wacken 2015“ ein umfangreicher eher im Schlager reüssiert. Und das sagt be- Age gestaltet der Poet mit einer Rückkehr Blick zurück erscheint. Und zwar nicht nur auf reits alles über „Poet & Prolet“, das weder zum Ursprünglichen. Reduziertheit statt 35 Tracks starkem Audiotonträger, sondern besonders poetisch noch wirklich proleten- Bombast, Geradlinigkeit statt enigmatischer auch im 2DVD/2CD-Pack bzw. analog auf Blu- haft daherkommt. Sondern einfach ähnlich Schwere: Sein Indie-Pop will Erkenntnis ray. Hier gibt es alle Highlights des vergan- kalkuliert wie die Ursula-Andress-Gedächt- transportieren. Erfahrungswerte, so einfach genen Jahres noch einmal in Bild und Ton – nispose, mit der er für das Cover aus dem wie konstruktiv: „Auch wenn es immer auf inklusive der Auftritte von Judas Priest, In Fla- Wasser steigt ... und ab geht, es geht immer nach vorn.“ mw mes, Annihilator und Europe. ss Gov’t Mule Giraffenaffen Gang „The Tel-Star Sessions“ VÖ 05.08. Vertrieb VÖ „We Are“ Die 1994 als Seiten- 80 BPM VÖ bereits erschienen Vertrieb 80 BPM Run Liberty Run „Nö mit Ö“ RTD kl bereits erschienen Vertrieb Edel Sony Über etliche Ausga- 70 BPM Mit ihrem powervollen projekt der Allmann Brothers gegründete ben hinweg haben die Giraffenaffen in den Elektro-Metal erfinden Run Liberty Run das Band um Sänger und Gitarrist Warren Haynes vergangenen Jahren Kinderherzen (und oft Rad zwar nicht neu, legen aber ein solides ist längst eine feste Größe in der US-Rocksze- nicht nur die) höherschlagen lassen. Weil Debütalbum vor, das allen Newcomerbands ne. Zum Start ihrer ausgedehnten US-Tournee hier bekanntes Kinderliedgut unter Betei- als Blaupause für ein mit Willen, Ehrgeiz veröffentlicht die Formation ein Album mit ligung prominenter Künstler in moderne und Feingefühl für Nuancen elaboriertes bisher unveröffentlichten Songs aus ihrer Popgewänder gekleidet worden war, Staub Einstandswerk dienen sollte. Die Karlsruher Gründungszeit. Die Demos entstanden im von alten Kamellen blasen und so. Nach haben sich dem ausladenden Gitarren-meet- Juni 1994 in den Tel-Star Studios in Braden- angemessener Pause folgt mit der Giraffen- Synths-Sound Marke Linkin Park verschrie- ton/Florida, noch in der Originalbesetzung affen Gang der nächste Evolutionsschritt – ben, der seine Intensität aus dem Wechsel- mit Bassist Allen Woody. „Ich habe diese hin zur richtigen Band, die sich nun aus spiel von sich zurücknehmenden, filigranen Songs kürzlich nach Jahrzehnten zum ersten DJ Boris Beat, Sängerin Karo Klaro und MC Verses und sich episch öffnenden Refrains mal wieder gehört und musste grinsen“, er- Mike zusammensetzt. Poppiger HipHop für gewinnt. Dabei agiert der Vierer in dem fes- klärt Hynes, „denn sie haben die Rohheit und Kinder steht nun auf dem Programm. Und ten Bestreben, seine Musik nicht nur für Spannung aus der frühesten Zeit von Gov’t damit selbstgeschriebene Nummern, die in einen eingeschworenen Zirkel aus Die-hard- Mule eingefangen.“ Die zehn Tracks, darun- diesem Sommer noch so manche Kinder- Nerds zu schreiben, nein, Run Liberty Run ter Stücke wie „Blind Man In The Dark“ und und Strandparty zum ausgelassenen Tan- greifen nach den Sternen, flirten mit dem „Monkey Hill“, zeichnen sich durch ein hohes zen bringen dürften. Die erste Single passt Mainstream. Mit entschlossenen Hymnen wie Energielevel aus und klingen heute noch so schon mal: „Ich tanz überall…“ „Bengal Fires“ und Balladen wie „Start A Fire“ frisch und mitreißend wie vor 22 Jahren. Das Entertainment Magazin von rw ss wird sich der auch verführen lassen. mw 19 CD | Reviews Heavy/Urban/Electronica Serum 114 Tarja Letzte Instanz „Die Nacht mein Freund“ „The Shadow Self“ „Liebe im Krieg“ VÖ 05.08. Vertrieb SINGLECOVER 80 BPM Die VÖ Universal Erfolgskurve 05.08. Vertrieb der 80 BPM VÖ Edel 12.08. Vertrieb Vor wenigen Wochen 80 BPM Soulfood Auf dem Vorgängerwerk Punkrock-Band aus Frankfurt am Main zeigte veröffentlichte die Sängerin aus Finnland, bis „Im Auge des Sturms“ überraschte die Band aus in den letzten zwei Jahren, u. a. mit dem Album 2005 die Stimme von Nightwish, als Prequel Dresden mit ungewohnt experimentellen Tönen. „Kopfüber ins Nichts“, stark nach oben. Das zu ihrer neuen Platte das Album „The Brightest Auf „Liebe im Krieg“ beschreitet Letzte Instanz Quartett bleibt auch auf seinem fünften Long- Void“, das bereits mit einer Spielzeit von 50 diesmal komplett andere Wege. Die zwölf Songs, player seiner Erfolgsformel treu. Auch diesmal Minuten glänzte. Mit „The Shadow Self“ folgt entstanden unter der Regie von Produzent Mar- dominieren in Stücken wie „Mein Leben mei- nun also das Hauptwerk. „Die beiden Alben kus Schlichtherle, klingen deutlich eingängiger ne Wahl“ und „Wie lange noch“ geradlinige sind zwar stark miteinander verwoben“, erklärt als auf dem Vorgängerwerk. Das Sextett um Sän- Gitarrenriffs und eingängige Gesangsrefrains die Musikerin, „stehen aber gleichzeitig unab- ger Holly Loose und Gitarrist Bernie Geef über- das Geschehen. Serum 114 klingen trotz des hängig voneinander.“ Musikalisch knüpft die zeugt in Stücken wie „Tränen aus Stein“ und vertrauten Klangbilds nicht berechenbar und Sängerin nahtlos an die Vorgängerwerke „What „Weiß wie der Schnee“ mit packenden Hooklines gehen auch inhaltlich weiterhin keine Kom- Lies Beneath“ (2010) und „Colours In The Dark“ und hitverdächtigen Melodien. Thematisch be- promisse ein. Zum zehnjährigen Jubiläum lie- (2013) an. Im Mittelpunkt der Platte steht natür- schäftigt sich Letzte Instanz auf sehr eigenwillige fert die Band ihre bisher beste Platte ab, die lich ihre einzigartige und wandlungsfähige Stim- Weise mit den unruhigen Umwälzungen unserer keinerlei Schwachstellen aufweist. Besonders me. Zu den herausragenden Stücken auf „The Zeit, ohne dabei jemals bestimmte Klischees zu in Nummern wie dem kämpferischen Titel „Ich Shadow Self“ zählt neben der Albumversion des bedienen. Zu den stärksten Nummern auf der sehe rot“ und der nicht weniger energiegela- Titels „Eagle Eye“ die packende Metal-Hymne Platte zählen neben dem druckvollen Titelsong denen Hymne „Wie lange noch“ stellen Serum „Demons“, eingespielt mit Unterstützung von „Liebe im Krieg“ vor allem das kämpferische 114 ihre musikalische Klasse unter Beweis. rw Arch-Enemy-Frontfrau Alissa White-Gluz. „Steh auf!“. rw AlunaGeorge Snoop Dogg Cassius „I Remember“ „Coolaid“ „Ibifornia“ VÖ 16.09. Vertrieb 80 BPM rw VÖ Universal Der Stern von Aluna bereits erschienen Vertrieb 80 BPM VÖ SPV 26.08. Vertrieb Ein bisschen merkwür- 80 BPM Universal Zusammen mit Bands Francis, der extrovertierten Frontfrau mit aus dig ist es ja schon, dass einer der erfolg- wie Daft Punk oder Motorbass (denen Cassi- Indien stammender Yogalehrerinnen-Mutter reichsten (und besten) Rapper der Musikge- us-Mastermind Philippe Zdar ebenfalls ange- und jamaikanischem Fotografen-Vater, ging schichte sein neues Album über einen Indie hörte) bildeten Cassius seit Ende der 90er die vor drei, vier Jahren mit der gemeinsamen veröffentlicht, nur sechs Wochen, nachdem Speerspitze der innovativen französischen UK-Nummer-2 „White Noise“ mit Disclosure er es im US-TV angekündigt hat. Die Zeiten House-Szene, die eine Zeit lang im Alleingang auf, wenig später setzte sich das ungleiche ändern eben sich, Dich und auch den guten den europäischen Innovationsmotor in Sa- Londoner Duo (George Reid bleibt im Hinter- Snoop, der seinen Ausflügen ins Reggae- chen Discohouse am Laufen hielt. Vor allem grund bzw. gleich ganz zu Hause) mitsamt und Funk-Fach nun (endlich) wieder ein rei- Zdar hat sich darüber hinaus als Produzent seinem Debüt „Body Music“ an die Spitze nes Rap-Album folgen lässt, das mit Produ- einen Namen machen und unter anderem für des modernen Electro-R&B. Nun also, nach zenten wie Just Blaze, Timbaland und Swizz Phoenix, Bloc Party, Cat Power und die Beas- recht langer Pause, sind sie zurück mit „I Re- Beatz unterstreicht, dass mit ihm immer tie Boys arbeiten dürfen. Ein Engagement, member“ (der Titelsong ist eine Zusammen- noch zu rechnen ist. Und wie. Davon zeugen das sich mit „Ibifornia“, dem ersten Long- arbeit mit Flume) und bieten einmal mehr nicht nur Westcoast-Banger wie „Kush Ups“ player seit „15 Again“ (2006), bezahlt macht. souveränen, verglichen mit dem Vorgänger und Flowgranaten wie „Double Tap“, son- Denn unter anderem Cat Power und Mike D. etwas dynamischeren („I’m In Control“, „Full dern auch namhafte Featuregäste wie Too mischen sich (neben Pharrell Williams und Swing“) Liebeskummer-geht-vorbei-Soul. sr $hort , Wiz Khalifa oder E-40, die „Coolaid“ Ryan Tedder) unter die hochkarätigen Fea- zum Fest für Doggystyler auf der ganzen Welt turegäste, die nur eines nicht ganz kaschie- machen dürften. ren können: Wirklich weiterentwickelt haben ss sich Cassius damit auch nicht. 20 fl „ CD-HIGHLIGHTS ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09. HHHH H HH 5,99 HH JE EUR Billy Talent „Billy Talent II“ Green Day „American Idiot” Deep Purple „In Rock (25th Anniversary Edition)“ Red Hot Chili Peppers „Californication“ HHHH H HH 7,99 HH JE EUR O Slipknot „All Hope Is Gone“ Symphony X „Underworld“ Annihilator „Suicide Society (Ltd.)“ Beatsteaks „Boombox“ Blind Guardian „At The Edge Of Time“ Bury Tomorrow „Earthbound“ Iron Maiden „Iron Maiden” Iron Maiden „Killers“ Iron Maiden „Number Of The Beast“ Lamb of God „VII: Sturm und Drang“ Linkin Park „Hybrid Theory“ Motörhead „Aftershock“ HHHH H HH EUR Motörhead „Bad Magic“ Iron Maiden „The Book Of Souls“ HH 9,99 O Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-MediaAbteilung. O CD | Reviews Alternative The Avalanches MSTRKRFT The Dead Daisies „Wildflower“ „Operator“ „Make Some Noise“ VÖ bereits erschienen Vertrieb 90 BPM VÖ Indigo bereits erschienen Vertrieb Ende 2000 veröffent- 90 BPM VÖ Soulfood 05.08. Vertrieb Keine Vokale im Na- 90 BPM SPV Support-Slots für lichten die Australier ihr Debüt „Since I Left men, seit 2011 keine „ordentliche“ Veröffent- Hollywood Vampires, Kiss und Steel Pan- You“, das 3500 Samples enthielt, zur glo- lichung mehr, aber mit knarzenden Beats, ther sowie das dritte Album im fünften Jahr balen Sensation avancierte und im Vorpro- snarenden Drums und knackigen Hooks im- sprechen eine deutliche Sprache: The Dead gramm von Beck, Stereolab und Public Enemy mer noch ganz auf der Höhe der Zeit moder- Daisies machen alles richtig. Was auch vorgestellt wurde. Dann verschwanden Rob- ner Tanzmusik: MSTRKRFT, die neben der Ed- „Make Some Noise“ unterstreicht. Betreut bie Chater und Tony Di Blasi in der Versen- Banger-Clique um Justice wohl angesagtesten von Marti Frederiksen (u. a. Aerosmith), kung bzw. in ihrem Studio in Melbourne, nur Electroclash-Pioniere der Gegenwart. Seit strotzt das Allstar-Line-up aus ehemaligen um 16 Jahre später mit 21 Tracks aufzuwar- 2013 schrauben sie im Wortsinn an den neu- Mitgliedern von Ozzy Osbourne, Mötley ten, die das Bindeglied zwischen Beastie en Tracks ihres Albums „Operator“, für das sie Crüe, Whitesnake und Thin Lizzy nur so vor Boys, Empire Of The Sun und MGMT bilden: sich auf ihr analoges Equipment und auf die Energie und Power, serviert zehn zeitlose Mit einem Sound, der sich als Flickenteppich Funktion als vermeintlich nur ausführendes Classic-Rock-Granaten, aus Funk, Soul und Pop erweist, auf Einspie- Organ (eben des „Operator“) zurückgezogen straight und absolut hymnisch sind, und be- lungen von u. a. Paul McCartney, Bee Gees, haben. Als solche drehen sie fleißig an allen weist zudem erlesenen Geschmack bei den Randy Newman, Rodgers/Hammerstein und möglichen lärmerzeugenden Knöpfchen, schi- Coverversionen von „Fortunate Son“ (CCR) Jerry Lewis zurückgreift, diese mit originellen cken Wellen elektronischer Verzückung durch und „Join Together“ (The Who). Dabei sind Beats, Sprachsamples und Reimen garniert, unsere nach langer Absenz ausgedörrten Kör- es vor allem der kraftvolle Reibeisengesang dazu verspielte, psychedelische Effekte auf- per und stellen einmal mehr unter Beweis, von John Corabi und die Gitarren-Arbeit von fährt und das Ganze zu einem großen, bunten dass das mit dem braven Image von Kanada David Lowy und Doug Aldrich, die begeis- Trip vermengt. Visionär! irgendwie doch nicht stimmen kann ... tern. Ein starkes Album. cb schnörkellos, ma Bear’s Den Dinosaur Jr. Einhorn „Red Earth & Pouring „Give A Glimpse Of What „Galactica“ Rain“ Yer Not” VÖ 90 BPM ma die bereits erschienen Vertrieb Universal Hoppla. Haben VÖ Vertrieb wir 80 BPM VÖ 05.08. bereits erschienen Vertrieb Universal Cargo Das „Jr.“ müssten die 80 BPM Nein, ein Einhorn im die falsche CD eingelegt? Tears For Fears, Amis nach 32 Jahren eigentlich streichen – Sinne eines absolut fabulösen und ziemlich Simple Minds oder Talk Talk oder eines der Frontmann und Wahl-Berliner J. Mascis ist einzigartigen Geschöpfes, das sind die vier Classic-Rock-Monster der späten 70er? „Red selbst ein weißhaariger, älterer Herr und jungen Burgenländer nicht in der österrei- Earth & Pouring Rain“ hat nämlich nur noch seine Band erinnert immer mehr an Crazy chischen Musikszene. Weil dort seit Wanda, bedingt mit den folkigen Roots des Vorgän- Horse: Ein Trio, das es brachial und krachig Bilderbuch, Nino & Co. überdurchschnittlich gers „Islands“ zu tun – was vielleicht auch liebt, das ungestüm drauflos rockt und in viel Qualität am Start ist in der Alpenrepub- an der Trennung von Gitarrist Joey Haymes unfassbares Gegniedel und Gerumpel ver- lik. Trotzdem muss man auffallen. Und das liegt und daran, dass man live mittlerweile fällt. Da macht Album Nummer 11 keine tut man nicht nur mit dem zugegebenerma- im sechsköpfigen Kollektiv operiert. Ent- Ausnahme: Der Sound ist ungeschliffen, die ßen blöd-genialen Bandnamen, sondern sprechend breit aufgestellt klingen die zwölf Verstärker dröhnen, das Schlagzeug poltert, auch mit dem leicht elektrifizierten Indie- neuen Songs, die kompositorische Grö- die Riffs stammen aus dem Sabbath- und und Diskoteer-Sound, zu dem sich nicht ße und emotionale Wärme einer goldenen Blue-Cheer-Katalog und der Gesang ist so nur kräftig feiern, sondern auch ordentlich Songwriting-Ära ins Hier und Jetzt holen und nerdig und entrückt, dass er von jahrelan- abnerden lässt. Muss ja, wenn man sich das Zeug dazu haben, selbst ewig gestrige gem Prozac-Konsum zeugt. Trotzdem liefern u. a. an „Battlestar Galactica“ und „Lara „Classic“-Rock-Hörer ausnahmsweise mal Dinosaur Jr. ein vielseitiges und spannendes Croft“ orientiert und in „Schöner als Berlin“ von etwas zu überzeugen, das nicht in den Werk ab, servieren mit „Love Is…“ sogar eine zum Atari-Gedächtnissound abzappelt. Das 70ern oder 80ern produziert worden ist. Ein akustische Ballade und präsentieren sich als ist zwar weder einzig noch artig, macht aber großer Wurf der Briten also, vielleicht sogar versierte Dilettanten. Ein herrlicher Wider- ganz schön viel Spaß. einer der stärksten des Jahres ... spruch – wie alles an J. & Co. 22 cb ma cb Reviews Alternative Funny van Dannen „come on – Live im Lido“ VÖ 80 BPM Funny Descendents „Spackos Forever“ „Hypercaffium VÖ bereits erschienen Vertrieb Schmutzki 05.08. Vertrieb Spazzinate“ Sony VÖ Warner van bereits erschienen Vertrieb Dannen, 60 BPM | CD Sie haben viel Häme 90 BPM Indigo Da ist es wieder, das ehemaliger Sänger der einst wunderbaren Las- einstecken müssen für ihr Debütalbum Gefühl von alles zerfetzender Anspannung, sie Singers, ist so etwas wie der Max Goldt des „BÄM“, die Stuttgarter Punk-Indie-Rocker fast wie früher die Katecholaminausschüt- gehobenen komödiantischen Singer/Songwri- Schmutzki. Zu sinnentleert, zu formelhaft, tungen kurz vor Einsetzen des ersten Ak- tertums. Gerne auch: Der analogere PeterLicht zu weichgespült, zu prollig. Das Trio hat die kords beim Live-Konzert Deiner Helden. Wie oder der wahnsinnig komische Reinhard Mey, Kritiken gelesen – und geht gerade mal ein wird es sich verdammt noch mal anfühlen, auf jeden Fall also eine Ausnahmeerschei- Jahr nach seinem Einstand zum Angriff über. das neue Descendents-Album? Die Angst vor nung, deren oft schreiend-komische und kluge Der „Spackos Forever“-Opener „Hey Haters“ Enttäuschung ist fast so groß wie die über- Songs („Herzscheiße“, „Nana Mouskouri“) seit streckt der „Punkrock-Polizei“ den Mittelfin- schwängliche, kindliche Vorfreude. Und dann Jahren vor allem auch live ein begeistertes Pu- ger entgegen, und auch sonst sind Schmutz- explodiert „Hypercaffium Spazzinate“ in der blikum vor die Bühne locken. Warum also nicht ki sichtlich darum bemüht, ihre Musik und allerersten Sekunde! Gutes Gefühl! Milo singt gleich die 20 neuen Songs eines Albums – ihre Haltung zu verteidigen. Dafür eignen sie mit einer Dringlichkeit, die mehr von Aggres- „come on“ – live vor Publikum einspielen und sich den Begriff „Spackos“ an und schreiben sion als von Schmerz hat – falls das nicht das- die Unmittelbarkeit der Situation eins zu eins ihn sich als Signet aller Idealisten, Gutmen- selbe ist. Wo viele Pioniere einer Bewegung auf Tonträger hinüberretten? Eben! Und billi- schen und Romantiker auf die Fahnen. Sti- sich über die Jahrzehnte in faden Selbstzita- ger, als im Studio aufzunehmen, ist das auch listisch sich zwischen die Stühle Punkrock, ten verlieren, spürt man bei den Descendents noch. Witziger sowieso. Siehe die „Latente Indie, Sauflied und Disco setzend, nährt sich auch nach 39 Jahren den gleichen Family- Homosexualität“ im Profifußball, moderne „Spackos Forever“ aus einer trotzigen „Jetzt Spirit, den gleichen Funken. Älterwerden im Kindernamensünden und der unvermeidliche erst recht“-Haltung, vorgetragen mit dicken Punk: Viele äußere Parameter verändern sich, „Bank Song“. Eiern und großer Klappe. the core remains hard! cb Debauchery vs. Blood God „Thunderbeast“ VÖ Vertrieb 80 BPM Blood mw Wild Beasts Blossoms „Boy King“ „Blossoms“ VÖ bereits erschienen mw 05.08. Vertrieb VÖ GoodToGo 05.08. Vertrieb Universal Sänger Tom Soulfood God ist der 80 BPM Das Wesen des fehler- 90 BPM Ogden Heavy-Metal-/Hardrock-Ableger von Debau- behafteten, unvollkommenen, sich häufig wie und seine Freunde sehen mit ihren langen chery, einer der bekanntesten Death-Metal- ein Trottel benehmenden, zu Sex bestenfalls Matten und den Jeansjacken so aus, als Bands Deutschlands. Auf „Thunderbeast“ zufällig gelangenden und es dann oft vermas- wären sie als kleiner Gruß aus den frühen huldigt das Trio um Sänger und Gitarrist Tho- selnden, insgesamt gegenüber den Mädels Siebzigern in die Jetztzeit hinübergeweht mas Gurrath auf ebenso eigenwillige wie un- also notorisch unterlegenen Mannes hat Hay- worden, die Lieder des ersten Albums je- verwechselbare Weise jenen Bands – unter den Thorpe, der Sänger und Texter der engli- doch sind dann durch und durch 2016. Aus anderen Judas Priest, Iron Maiden, Motör- schen Wild Beasts, zu seinem künstlerischen dem nordenglischen Stockport kommen die head und AC/DC –, wegen denen die Blut- Lebensthema gemacht. Und so bevölkern er- fünf Mittzwanziger, Britannien überschlägt götter überhaupt erst angefangen haben, neut starke Frauen („Alpha Female“) die Songs sich seit Monaten wegen der Knaben und es Musik zu machen. Es ist übrigens nicht das des fünften Albums. Wenn die Jungs denn mal ist erstaunlich, mit welchem lässigen Selbst- erste Mal, dass Debauchery einen Abstecher aufmucken, dann nur in Haydens Phantasie bewusstsein sie ihre Mischung aus Arctic in diese rockigen Gefilde unternehmen. Be- („Tough Guy“). Stilistisch machen die Wild Be- Monkeys, Depeche Mode und The Doors reits auf „No Brains But Balls“ (2012) und asts erneut vor wenig halt, schon gar nicht vor raushauen. Noch dazu sind diese Songs „Blood Is My Trademark“ (2014) ließen sie umwerfenden Pop-Refrains wie dem von „Big alle Hits, „Getaway“ zum Beispiel oder auch ihrer Leidenschaft für klassischen Metal frei- Cat“. Ein Album zwischen Justin Timberlake „Charlemagne“. Die Jungs genieren sich en Lauf. Mit „Thunderbeast“ legen sie noch und Nine Inch Nails habe die Band im Sinn ge- nicht im Geringsten, dass „Blossoms“ tief eine Schippe drauf und überzeugen mit ei- habt, sagt Hayden, wobei es musikalisch eher im Mainstream-Pop verwurzelt ist, und wa- ner unbändigen Spielfreude, viel Groove und Richtung ersteren und textlich eher dunkel- rum sollten sie auch? herrlich geschmacklosen Texten. obsessiv Richtung letztere geht. Das Entertainment Magazin von rw sr sr 23 CD | Reviews Jazz/Blues Diverse „Take Me To Rio“ VÖ bereits erschienen Vertrieb Warner Pierre Omer’s Swing Revue The Cadillac Three „Swing Cremona” „Bury Me In My Boots“ VÖ bereits erschienen Vertrieb 80 BPM Nach der EM ist vor den 80 BPM VÖ Cargo 05.08. Vertrieb Eigentlich ist der gute 80 BPM Universal Die ursprünglich unter Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Weshalb Pierre verdammt spät dran. Das große Swing- dem Namen The Cadillac Black aktive Southern- natürlich wieder aus allen Ecken die Samba- und Bigband-Revival fand schon Ende der Rockband aus Nashville präsentiert vier Jahre Rhythmen sprießen und Rio draufgeschrieben 90er mit dem Brian Setzer Orchestra und Big nach ihrem Debütalbum einen mehr als eben- wird, wo im Kontext eines Weltsportereignisses Bad Voodoo Daddy statt. Doch in der Schweiz bürtigen Nachfolger. Die Formation um Sänger, Kassemachen mit kultureller Horizonterweite- ticken die Uhren etwas langsamer, sodass Gitarrist und Songwriter Jaren Johnston über- rung verbunden werden soll. Siehe „Take Me sich der Kopf der Dead Brothers erst jetzt dem zeugt mit 14 herrlich erdigen Songs, die sowohl To Rio“, der „Rhythms Del Mundo“-Nachfolger Sound der 30er- und 40er-Jahre widmet – ganz Boogie-Tänzer als auch Grunge-Fans und Tru- der umtriebigen Berman Brothers, die pünktlich authentisch mit Trompete, Kontrabass, pol- cker nachhaltig begeistern dürften. The Cadil- zu den Olympischen Spielen Samba und Bos- ternden Drums und mehrstimmigem Gesang. lac Three treffen mit ihrer Mixtur erneut genau sa hervorkramen und internationale Hits in die Eine Mischung, die mit Sicherheit ihr Publi- ins Schwarze. Nicht umsonst gilt die Band als Gewänder der südamerikanischen Rhythmen kum findet. Schließlich sorgt der Bariton für Speerspitze einer neuen Southern-Rock-Szene. packen. U. a. Klassiker von Outkast („Hey Ya“), gesträubte Nackenhaare, die Coverversionen Und die wird Stücke wie „Drunk Like You“ und Mando Diao („Dance With Somebody“), Bryan (Irving Berlin, Duke Ellington, Charlie Shavers) „Soundtrack To A Six Pack“ recht schnell und Ferry oder Marlon Roudette sind so generalüber- sind wohl gewählt und die Attitüde stimmt innig in ihr Herz schließen. Johnston erweist holt worden. Und dürfen zum perfekten Sound- auch: „Swing Cremona“ ist rau und ungeschlif- sich erneut als begnadeter Geschichtenerzäh- track für sportliche Höchstleistungen (und/oder fen, weist eine rebellische Intention auf und ler, nicht zuletzt beim Opener und Titeltrack, Chillen) an der Copacabana und hiesigen Stadt- lässt es binnen von 40 Minuten gleich mehr- der mit viel Humor und Einfühlungsvermögen stränden werden … fach krachen. Eine gekonnte Zeitreise. Pluspunkte sammelt. ss ma rw VINYL CORNER Gut, der junge Roosevelt fällt mit seinem Albumdebüt etwas aus dem Raster – aber der deutsche Produzent und DJ schreit förmlich nach dem analogen Plattenteller, auf dem die internationale DJProminenz schon so manchen seiner Remixe gedreht haben dürfte. Ansonsten aber ist in Sachen Vinyl-Neuveröffentlichungen weitestgehend „Oldschool“ angesagt. Denn zumindest die Beginner verweisen mit ihrem Referenzrahmen wieder zurück in die Urzeiten von deutschem HipHop, wenn sie „Advanced Chemistry“ (der Albumtitel) mit Chefstyleransagen und modernem Rapverständnis paaren und das Ganze HipHop-gerecht auch auf Doppelvinyl (inkl. Downloadcode!) raushauen. Und auch der bluesige Sound der gefeierten Blues Pills verweist eher ins Gestern 24 denn ins Morgen, weshalb es schon seine Richtigkeit hat, wenn man sich die „Lady In Gold“ auf – in dem Fall – goldenem Gold ersteht. Und Steven Tyler? Haut statt neuer Aerosmith-Mucke mal eben mit fast schon 70 sein erstes Soloalbum raus. Produziert u. a. von T Bone Burnett, aufgenommen in Nashville und insgesamt so erdig, dass „We’re All Somebody From Somewhere“ auch in Zeiten veröffentlich hätte werden können, in denen CD und Digital noch Fremdworte waren. Was uns abschließend zu J Mascis und seinen Dinosaur Jr. führt. Ebenfalls schon irre lange im Geschäft. Und mit „Give A Glimpse Of What Yer Not“ der beste Beweis dafür, dass analog einfach immer besser klingt. Nicht nur wenn es ohnehin scheppert und kracht … ss Reviews Hörbücher 80 BPM 80 BPM 80 BPM Caroline Eriksson David Lewman Hörbuch zum Film „Die Vermissten“ „Pets“ „Findet Dorie“ Sprecher VÖ Jessica Schwarz, Nina West Sprecher 08.08. Vertrieb VÖ Random House Oliver Rohrbeck Sprecher 08.08. Vertrieb VÖ Random House | CD Rubina Nath 22.08. Vertrieb Random House In Schweden ist der studierten Sozialpsycho- Aktuell sorgen sie im Kino für begeisterte Kinder Noch über einen Monat ist es hin, bis wir auch in login Caroline Eriksson mit ihren „Vermissten“ (und ihre Eltern): die äußerst gesprächigen und Deutschland den in den USA bereits überaus er- ein echter Überraschungsbestseller gelungen. witzigen Haustiere, die in Nachfolge der „Mi- folgreich gestarteten „Findet Nemo“-Nachfolger Ein Erfolg, der sich im Rest der Welt nun fort- nions“ für Dreamworks ein großes Abenteuer im Kino bewundern dürfen. Damit die Wartezeit setzen könnte, zumal ihr Roman nicht umsonst erleben dürfen. Der Film basiert tatsächlich auf nicht zu lange wirkt, erscheint das Hörbuch zum in eine Ahnenreihe mit Gillian Flynns Page-Tur- einem Buch, „The Secret Life Of Pets“ von David Film bereits Ende August – und zwar explizit als ner „Gone Girl“ gestellt worden ist. Hier sind Lewman, das parallel zum Film jetzt auch als gelesenes Hörbuch und nicht als Hörspiel. Das es allerdings gleich zwei Personen, die spur- Hörbuch erscheint, gelesen von Minions-Stimme ist vor allem deshalb super, weil man sich nicht los verschwinden. Alex und Töchterchen Smil- und Hörspiel-Legende Oliver Rohrbeck. Auch verzweifelt die zugehörigen Filmbilder in den la tauchen während eines Ausflugs nicht mehr hier steht Hund Max im Mittelpunkt, dessen Le- Kopf projizieren muss, sondern im Verlauf von auf, nachdem sie mit dem Boot zu einer klei- ben an der Seite von Frauchen Katie perfekt sein fast drei Stunden der Faszination der Geschichte nen Insel gefahren sind. Zurück bleibt Mutter könnte. Würde sie ihm nicht einen zotteligen erliegen darf, die sich diesmal hauptsächlich um Greta, die sich in höchster Verzweiflung an die Artgenossen vor die Schnauze setzen. Aber wie die gesprächige Dorie dreht, die ohne Erklärung Polizei wendet. Doch bei deren Untersuchun- es oft ist in derlei Geschichten: Auf die beiden verschwindet. Im Verlauf der Suche erhalten wir gen gibt auch Gretas Geschichte immer neue wartet ein Abenteuer, in dessen Verlauf sie sich möglicherweise Antwort auf die Frage, wie sie Rätsel auf. Was letztlich auch den furchtbaren endgültig zusammenraufen dürfen. Zusammen Walisch gelernt hat, auf jeden Fall aber neue Verdacht aufbringt, sie könne etwas mit dem mit einem fiesen weißen Kaninchen und einem Einblicke, die unsere Lust auf den Film nur noch Verschwinden zu tun haben … ganzen Rudel ausgesetzter Haustiere … steigern … ss 2 CD € 9,99 STEREOCAT Tanzansage ss 2 CD € 9,99 GESTÖRT ABER GEIL Gestört aber Geil 3 CD € 21,99 TOMORROWLAND The Elixir Of Life ss 3 CD € 19,99 KONTOR Top of the Clubs Vol. 71 Das Entertainment Magazin von Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. Nur solange der Vorrat reicht! Preise gültig bis 31.08.2016. Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. 25 Titelstory Batman DAWN OF JUSTICE Kampfansage mit Paukenschlag: Das Aufeinandertreffen der zwei größten Helden aus dem DC Universe könnte epochaler und epischer kaum sein. Ein erster Warnschuss in Richtung Marvel? 90 BPM Batman V Superman: Dawn Of Justice (Ultimate Edition-BD) | Warner / USA 2016 Regie Zack Snyder | Darsteller Ben Affleck, Henry Cavill, Jesse Eisenberg | Features Kinofassung, Extended Cut u. v. m. | VÖ FSK 26 12 04.08. Man war – gelinde gesagt – ein wenig spät dran bei Detective Comics. Sicher: Mit den ersten drei „Superman“-Filmen aus den 70er- und 80er-Jahren und zumindest den ersten beiden Burton-„Batmans“ hatte man früh vorgelegt und ein paar der großen Klassiker in Sachen Comicverfilmungen im Portfolio. Und Christopher Nolans „Dark Knight“-Trilogie hat sogar über Comicgrenzen hinaus für Furore gesorgt. Aber ein kohärentes Universum, wie es die Konkurrenz von Marvel seit „Iron Man“ (2008) mit immer größer werdendem Erfolg etabliert, das war lange Zeit nicht in Sicht. Bis man sich mit Zack Snyders „Superman“Reboot „Man Of Steel“ endlich eines Besseren besann und einen filmischen Fahrplan entwarf, der – bei aller Kritik an erzählerischer Inkohärenz und zu viel Bombast – mit „Batman V Superman“ nun einen ersten Höhepunkt erleben darf. Das seit Jahr- V Titelstory V Superman zehnten herbeigesehnte Aufeinandertreffen der zwei größten Helden der Comicgeschichte hatte dabei vor allem mit einem zu kämpfen: Einem schier unmöglich zu erfüllenden Erwartungsdruck. Den Regisseur Zack Snyder („Watchmen“) mit dem ihm eigenen Hang zum Größenwahn beantwortet hat. Sehr zur Freude eines eher visuell orientierten Publikums (bei Comics ja naheliegend), das sich vor allem an der Extended Edition der Ultimate-Fassung kaum wird sattsehen können. Und ja: Ben Afflecks Batman hält dem Vergleich mit Christian Bale weitestgehend stand! »Batman und Superman, Bruce Wayne und Clark Kent – das sind seit (fast) Anbeginn der Comiczeitrechnung zwei eigentlich unvereinbar erscheinende Gegensätze« Batman und Superman, Bruce Wayne und Clark Kent – das sind seit (fast) Anbeginn der Comiczeitrechnung zwei eigentlich unvereinbar erscheinende Gegensätze. Der eine ein unfassbar reicher Milliardär, den der Mord an den Eltern zum bedingungslosen und gefürchteten Vigilanten hat werden lassen. Der andere ein Findelkind aus dem Weltraum, das seine Identität hinter der Maske des Reporters verbirgt und seine übermenschlichen Kräfte stets nur zum Wohle der Menschheit einsetzt. Aus reinem Altruismus, wie es scheint. Bereits in „Man Of Steel“ hat man sehen können, wohin das führt. Zu erheblichen Kollateralschäden in Metropolis nämlich – und das ist auch der Ausgangspunkt in „Batman V Superman“, in dem Bruce Wayne Zeuge des Kampfes des Kryptoniers mit General Zod werden darf, infolgedessen nicht nur Das Entertainment Magazin von 27 Titelstory halb Metropolis, sondern auch ein Gebäude von Wayne Industries in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Folge: Dem so schwer einschätzbaren Superhelden muss Einhalt geboten werden. Und mit dieser Einschätzung ist Wayne aka Batman nicht alleine. Auch ein gewisser Lex Luthor (Jesse Eisenberg) versucht, mithilfe von Kryptonit eine Waffe gegen das Superwesen zu bauen. Auf der anderen Seite hat auch Superman seine Probleme mit dem Dunklen Rächer, dessen Methoden er genauso wenig gutheißt, wie dies umgekehrt der Fall ist. Als es im Rahmen einer Anhörung zu einem verheerenden Anschlag kommt und abermals Superman als Schuldiger ausgemacht wird, spitzen die Ereignisse sich zu: Während sich Batman für die unvermeidlich erscheinende Konfrontation mit seinem außerirdischen Widersacher rüstet, greift auch Luthor zu immer skrupelloseren Mitteln, um die beiden Heldenfiguren in eine tödliche Konfrontation miteinander zu hetzen. Sein letzter Trumpf im Ärmel: ein in den Comicvorlagen längst legendärer „Supervillain“. Doch auch Batman und Superman bleiben nicht lange allein: Der Beginn dessen, was sich als Justice League bereits im Titel andeutet ... 28 Titelstory Auch wenn das Ergebnis nach allen Enden hin ausfranst, weil Snyder (wie so oft) einfach zu viel will und er so ziemlich alles in die (ursprünglich) 150 Minuten gepackt hat, was bei Comicgeeks für Freudentränen und Wiedererkennung sorgt, ist „Batman V Superman“ natürlich wie erwartet das leinwandsprengende Spektakel, das keinen Stein auf dem anderen und keinen Zweifel daran lässt, dass man noch Großes vorhat mit diesem DC-Universe. Fans der erweiterten Justice League dürfen sich jedenfalls nicht nur auf „Wonder Woman“ freuen, sondern – zumindest auf Blu-ray – auch auf einen erheblich längeren Director’s Cut, mit dem Snyder sich in Sachen Laufzeit seinem bisherigen magnum opus „Watchmen“ annähern darf. Überhaupt wird bei dieser Geburt der „Justice League“ deutlich, wie sehr sich der Regisseur dem Credo der Watchmen verpflichtet fühlt. Denn auch im Kontext von „Batman V Superman“ ist ein „Who watches the Superheroes?“ des Pudels Kern in einem Drama von fast Shakespeare’schen Ausmaßen. cb Das Entertainment Magazin von 29 DVD des Monats 30 DVD des Monats Kung Fu Panda 3 ENTER THE PANDA Aller guten Dinge sind drei – und etwas übergewichtig. Trotzdem nimmt es Panda Po leichtfüßig wie eh und je mit den stärksten Gegnern auf. Und mausert sich so zum Meister aller Klassen. Acht Jahre ist es mittlerweile her, dass den Dreamworks Animation Studios mit ihrem „Kung Fu Panda“ ein kleiner Geniestreich gelungen ist: die Einbeziehung des asiatischen Martial-Arts-Kosmos in westlich geprägte Trickfilmtraditionen und damit eine Vermählung von zwei Welten, die nicht zuletzt dank des tierischen Charakters vieler Kampftechniken perfekt zueinander gepasst haben. Seit sich der titelgebende Panda Po zum Drachenkrieger aufgeschwungen hat, ist allerdings viel Zeit vergangen, in der – vor immerhin auch schon fünf Jahren – ein Sequel sowie 80 BPM eine eigene Fernsehserie den Kung Fu Panda 3 | Fox / tierischen Kampfkunstkosmos USA 2016 | Regie Jenniweiter ausbauten. Trotzdem fer Yuh Nelson, Alessandro Carloni hat es bis Anfang dieses Jahres Sprecher Jack Black, Bryan Crangedauert, bevor die Filmemacher – abermals führt Jennifer ston (Original), Hape Kerkeling (DF) Yuh Nelson Regie – an das im Musikvideos, FeaturetFeatures tes, Trailer, Bildergalerie u. v. m. | VÖ Vorgänger gegebene Verspre04.08. | FSK 0 chen anknüpfen durften. Damals hatte sich Po endgültig auf Mr. Ping als seinen Vaterersatz eingelassen und sich mit einem Dasein als letzter Panda abgefunden, während man in einem abgelegenen Dorf Zeuge davon werden durfte, wie Pos biologischer Vater etwas von dessen Existenz zu ahnen beginnt. Das Entertainment Magazin von 31 DVD des Monats Jetzt kommt es endlich zum ersten Zusammentreffen von Vater und Sohn – allerdings erst, als das Schicksal Chinas wieder auf der Kippe steht. In der Welt der Geister ist es nämlich zum Kampf zwischen Großmeister Oogway und dessen altem Widersacher Kai gekommen, dem es schließlich auch gelingt, zu siegen und mit anderen einst besiegten Meistern in die wirkliche Welt zurückzukehren. Hier soll Po als Drachenkrieger endlich die Rolle des Meisters von Shifu übernehmen. Doch nicht nur die furiosen fünf bekommen schnell zu spüren, dass er für die Rolle des Lehrers noch nicht bereit ist. Wie gut, dass in diesem Moment mit Li Shan ein Panda auftaucht, der sich als Pos leiblicher Vater entpuppt, aber auch nicht verhindern kann, dass der Jadepalast Ziel eines ersten Angriffs von Kai und seinen Jadekriegern wird. Im verborgenen Pandadorf will Po nun endlich lernen, das Ch’i zu meistern, um so für das finale Aufeinandertreffen mit Kai gerüstet zu sein. Doch dafür muss er zum Lehrmeister werden und in der Geisterwelt mit Unterstützung seiner Artgenossen endgültig über sich hinauswachsen. Es ist schon eine Leistung für sich: Statt Abnutzungserscheinungen erkennbar werden zu lassen, knüpft „Kung Fu Panda 3“ praktisch nahtlos an all das an, was bereits die Vorgänger zum Hit an den Kinokassen hat werden lassen, um die vielleicht tierischste Kampfkunsttrilogie der Animationsgeschichte zu ihrem würdigen (vorläufigen) Ende zu füh- 32 ren: mit sagenhaften Animationen, spektakulären Kämpfen, viel Humor – und mit Originalsprechern, die man sich (trotz Hape Kerkeling als deutscher Synchronstimme) durchaus mal zu Gemüte führen sollte. Neben Jack Black, Dustin Hoffman, Angelina Jolie, Seth Rogen und Lucy Liu ist diesmal nämlich auch Bryan Cranston („Breaking Bad“) mit von der Partie. Ganz zu schweigen von Martial-Arts-Legenden wie Jackie Chan und Jean-Claude Van Damme, die voll und ganz in ihren tierischen Wiedergängern aufgehen dürfen. Wenn Po am Ende offenbart wird, dass er die Verkörperung des im Yin Yang symbolisierten Gleichgewichts ist, so gilt das deshalb auch für diesen Film, der die perfekte Balance zwischen Tricktechnikspektakel, Humor und humanistischer Botschaft darstellen darf. Schön! ss „v DVD-HIGHLIGHTS DVD des Monats ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09. HHHH H HH HHHH H HH JE HH EU EU RO Das Bourne Vermächtnis Snow White & The Huntsman Transformers 4 Everest Straight Outta Compton Unknown User Crimson Peak Sinister 2 Steve Jobs Ted 2 The Visit Die Hebamme 2 HH 9,99 5,99 JE RO Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh33 Das Entertainment Magazin von menden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. 3 TVn e i r Se für € 5 2 * Akte X – Season 1, 2 (Collector’s Box) American Horror Story – Staffel 1 Arrow – Staffel 1, 2 Banshee – Staffel 2 The Big Bang Theory – Staffel 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 Bones – Staffel 1, 2, 3, 4, 5 Breaking Bad – Staffel 1, 2, 3, 4, 5, 6 *Gültig für ausgewählte DVD-TV-Staffeln. Einzelpreis je TV-Staffel 9,99 €. Laufzeit: 18.07. – 24.09.2016 The Bridge – Staffel 1 Ein Colt für alle Fälle – Staffel 1 Columbo – Staffel 1, 2 Criminal Minds – Staffel 6, 7, 8 Crossing Lines – Staffel 1, 2 Desperate Housewives – Staffel 6, 7, 8 Dexter – Staffel 1, 2, 3 Elementary – Staffel 1 Falling Skies – Staffel 1, 2, 3 Firefly The Following – Staffel 2 Girls – Staffel 3 Gossip Girl – Staffel 5, 6 Grimm – Staffel 1 Happy Valley – Staffel 1 Homeland – Staffel 1 House Of Cards – Staffel 1 How I Met Your Mother – Staffel 6, 7, 8 Lie To Me – Staffel 1 The Mentalist – Staffel 4, 5, 6 Originals – Staffel 1 Outlander – Staffel 1.1 Person Of Interest – Staffel 1, 2, 3 Pretty Little Liars – Staffel 1, 2, 3, 4 Reign – Staffel 1 Revenge – Staffel 1, 2 Revolution – Staffel 1, 2 Rizzoli & Isles – Staffel 4, 5 Scandal – Staffel 1, 2 Shameless – Staffel 3, 4 The Simpsons – Staffel 14, 15, 16, 17, 20 Sleepy Hollow – Staffel 1 Sons Of Anarchy – Staffel 1 Spartacus: Blood & Sand – Staffel 1 Supernatural – Staffel 6, 7, 8 True Detective – Staffel 1 Two And A Half Men – Staffel 10, 11 Two Broke Girls – Staffel 1, 2, 3 Vampire Diaries – Staffel 1, 2, 3, 4, 5 Vikings – Staffel 1 White Queen – Staffel 1 Für etwaige Druckfehler bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Waren nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Keine Mitnahmegarantie. Trotz äußerst sorgfältiger Planung kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Wir bestellen diesen jedoch gerne für Sie. Aus vertriebstechnischen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Preise in Euro. Solange Vorrat reicht. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den Schweizer MüllerFilialen mit Multi-Media-Abteilung. Müller Großhandels Ltd. & Co. KG, Albstrasse 92, 89081 Ulm, Email: [email protected]. Eine Übersicht unserer Filialen und Sortimente finden Sie unter www.mueller.de DVD Blu-ray | Features 13 Hours Tschiller: Off Duty FIRE IN THE HOLE EGO-BOOSTER „Diplomatie ist doof, es lebe die militärische Eingreiftruppe!“ – provokant umrissen, lässt sich der Film von Michael Bay auf diese einfache Aussage reduzieren. Zwar basiert das Machwerk des ActionSpezialisten Bay („Pearl Harbor“, „Transformers“) auf wahren Begebenheiten, doch seine persönliche Auslegung der 60 BPM historischen Ereignisse tritt von der ersten Sekunde an in den Vordergrund. Nicht dokumentarische Ambition, sondern (nachträgliche) Schaffung von Helden scheint hier Beweggrund. Denn – ohne zu viel zu verraten – die tatsächlichen Geschehnisse in jener US-amerikanischen Einrichtung im lybischen Bengasi, das sich 2012 in der Post-Gaddafi-Ära in einem hochgradig instabilen Zustand befand, machten eine Glorifizierung zunächst recht schwierig. Also schafft sich Bay seine eigene Realität. Und wenn das Ganze keinen pseudodokumentarischen Beigeschmack hätte, könnte man sich über ein funkensprühendes Action-Brett freuen, das in einem schnörkellosen „Counterstrike“-Setting die Geschichte von ein paar wackeren Kriegern erzählt, die gegen eine gnadenlose Übermacht die Stellung halten. So ähnelt „13 Hours“ zuweilen eher einem platten Propagandafilm, der eine reaktionäre Weltsicht promotet. Bay macht es uns einerseits leicht – denn hier gibt es nur Gut und Böse, keine Zwischentöne, keine Schnittmengen. Gleichzeitig birgt es einige Gefahr, wenn er vor politisch hochkomplexer Kulisse alles über einen Kamm schärt. Viel Bumms und Rumms also, wenig Relevantes. Das Problem an diesem Kino-„Tatort“ ist nicht, dass er ein besonders schlechter Actionfilm wäre. Da gibt es – gerade aus Deutschland – viel schwächere Vertreter. Das Problem ist das immens aufgeblasene Ego seines Hauptdarstellers, das uns herzlich egal sein könnte, würde es sich nicht so negativ auf das ganze Unterfangen 60 BPM Tschiller und mit ihm auf „Off Duty“ auswirken. Denn Schweiger möchte gern Action nach amerikanischem Vorbild liefern, er möchte gern ein gebrochener Held nach amerikanischem Vorbild sein, er möchte gern ... gemocht werden. Möchtegern ist deshalb auch dieser durch TV-Gebühren indirekt zumindest mitfinanzierte Leinwandausflug, von dem zumindest eine deutsche Zeitung geschrieben hat, er sei mit Bond vergleichbar, vielleicht weil man sich Til Schweiger als Gossip-Lieferanten weiter warmhalten möchte. In Fortsetzung seiner TV-Einsätze darf „Natural Born“ Tschiller hier auf Schimanskis „Außer Dienst“-Spuren wandeln und u. a. in Istanbul mit all dem hantieren, was in Deutschland sonst nur den Bösewichtern in „Alarm für Cobra 11“ an die Hand gegeben wird. Dazu gibt’s „coole“ Bruce-Willis-GedächtnisOne-Liner und eine dünne Story um Erzfeind Astan und die Entführung der eigenen Tochter (Luna Schweiger, in Bayern würde man eine solche Besetzung Amigo-Politik nennen), inszeniert von Routinier Alvart, der mit „Off Duty“ zwischen „Bourne“ und B-Movie visuell einiges aus dem Budget rausholt, das egomanische Projekt aber auch nicht retten kann. cl ss 13 Hours | Universal / USA 2015 | Regie Michael Bay | Darsteller Badge Dale, John Krasinski, Max Martini | Features erschienen | FSK 36 16 tba | VÖ James Tschiller: Off Duty | Warner / D 2016 | Regie bereits Til Schweiger, Fahri Yardim | Features FSK 16 Christian Alvart | Darsteller tba | VÖ bereits erschienen Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray Criminal Activities Point Break KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN BODHI, BIST DU’S? In den frühen Neunzigern hatte Gangsterkino wie dieses Hochkonjunktur. In Nachfolge von Guy Ritchie und vor allem Quentin Tarantino, die pechschwarzen Humor mit einer wendungsreichen Story, Popkulturzitaten und schrägen Charakteren paarten und so für Bewegung im oftmals ausgelutschten Thrillergenre sorgten. 80 BPM Doch „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“ samt Wiedergängern sind lange her, weshalb Jackie Earle Haleys („Watchmen“) Regiedebüt fast schon wieder erfrischend daherkommt, zumal er sich für seine fiese kleine Genre-Fingerübung auf ein paar wirklich starke Darsteller verlassen kann. Allen voran ein herrlich selbstironisch auftretender John Travolta und der abermals unglaublich wandlungsfähige Dan Stevens („Downton Abbey“, „The Guest“). Zusammen mit Freunden (Michael Pitt und Christopher Abbott) kommt letzterer ausgerechnet beim Begräbnis eines alten Bekannten auf die Idee, mit geliehenem Geld einen vermeintlich risikoarmen Insiderdeal durchzuführen. Das Problem: Der Deal geht in die Hose und das Geld hat man sich bei Obermafioso Eddie (Travolta) geliehen. Um ihre Schulden zu begleichen, sollen die Freunde nun den Sohn eines konkurrierenden Bosses entführen. Ein Unterfangen, das mächtig in die Hose geht – mit irrwitzig-blutigen Folgen für die meisten Beteiligten. Denn wie so oft ist nicht immer alles so, wie es scheint. Und zuletzt lacht meistens der, von dem man es am wenigstens erwartet ... Fast 25 Jahre ist es her, dass das Original von Kathryn Bigelow über unsere Bildschirme rauschte. Dass wir Keanu Reeves in der Rolle des FBI-Ermittlers Johnny Utah sahen, den charismatischen Surf-Guru Bodhi (Patrick Swayze) bewunderten und die Frau mit den vielleicht größten und schönsten – räusper – eisblauen Augen des Filmuniversums an70 BPM schmachteten: Lori Petty alias Tyler. Der aufmerksame Leser merkt es diesen Zeilen an: Wir lieben den 1991er-Streifen, der Charaktertiefe, Action und Love-Story auf eine geschmeidige Art verband. Jetzt also das Remake – und natürlich waren wir skeptisch, schließlich wagt sich Ericson Core an einen cineastischen Gral. Core, der zu Beginn seiner Karriere zunächst als Kameramann diverser hochkarätiger Produktionen in Erscheinung trat („187“), versucht sich nun als Dirigent am Set. Und sobald wir uns von unseren Erinnerungen, von den verehrten Originalschauspielern lösen, der Neuinterpretation eine Chance geben, werden diese 114 Minuten zu einer schneidigen, kurzweiligen Action-Wundertüte. Diesmal sind es die sogenannten Ozaki Eight, die den Kriminellen die moralische Grundierung für ihre Raubzüge verschaffen: acht Prüfungen zu Ehren der Kräfte der Natur, die eine spirituelle Entwicklung ermöglichen. Nun, die neue „Point Break“-Variante kommt in Sachen Atmosphäre und schauspielerische Klasse nicht ganz an ihr großes Vorbild heran. Trotzdem macht sie Spaß – weil sie unkompliziert actionaffin ist und unseren Wunsch nach günstigem Adrenalin bestens erfüllt. ss cl Criminal Activities | Tiberius / USA 2015 | Regie Darsteller VÖ 04.08. | FSK Jackie Earle Haley Michael Pitt, Dan Stevens, John Travolta | Features 16 Das Entertainment Magazin von Trailer Point Break | EuroVideo / USA, D 2015 | Regie Ericson Core | Darsteller Luke Bracey, Édgar Ramírez, Teresa Palmer | Features Interviews, Featurettes, Trailer | VÖ bereits erschienen | FSK Entfallene Szenen, 12 37 DVD Blu-ray | Features Der geilste Tag KLOPFEN AN DER HIMMELSTÜR Rock The Kasbah AFGHANISTAN CALLING Wie man erfolgreiche Komödien macht, das weiß in Deutschland – neben Til Schweiger – wohl keiner so gut wie Matthias Schweighöfer. Wie jeder gute Geschäftsmann weiß er aber, wie sich ein solcher Erfolg noch potenzieren lässt. Zum Beispiel, indem man sich mit dem Protagonisten eines anderen Kinoerfolges („vincent will meer“) und 80 BPM mit einer von Deutschlands beliebtesten Schauspielerinnen (der Lara) zusammentut und sich den Plot eines anderen deutschen Blockbusters noch einmal vorknüpft – natürlich geremixt, damit die Ähnlichkeit nicht zu sehr ins Auge fällt. Tatsächlich gelingt es Schweighöfer und seinem Co-Star (und Regisseur) Florian David Fitz, dem Plot um zwei Sterbenskranke auf Roadtrip jenseits von „Knockin’ On Heaven’s Door“ noch einmal neue – vor allem schwarzhumorige – Seiten abzugewinnen. Als Andi (Schweighöfer) und Benno (Fitz) verbringen die beiden ihre vermeintlich letzten Tage als Sterbenskranke im Hospiz. Was ja irgendwie – pardon – nicht so geil ist. Also beschließt man, dem beliebten Bestseller von den 1000 Orten, die es zu besuchen gilt, bevor man stirbt, gerecht zu werden, erschleicht sich illegal genügend Kohle und macht sich auf den Weg zum titelgebenden „geilsten Tag“, der vielleicht noch irgendwo da draußen auf sie wartet. Nach etlichen skurrilen Situationen ja vielleicht in Südafrika, wo die Reise die beiden Todkranken schließlich hinführt. Der Zuschauer jedenfalls darf sich ruhig mitnehmen lassen auf diesen – trotz bekanntem Hauptplot – durchaus mit Überraschungen aufwartenden Roadtrip, der beweist, dass gut geklaut halt immer noch besser ist als schlecht kopiert. Fast zehn Jahre ist es her, dass ein junges Mädchen – für wenige Momente ohne Kopftuch – in der afghanischen Ausgabe von „American Talent“ zu hören und zu sehen war und im fundamentalistisch geprägten Krisengebiet einen echten Skandal auslöste. Jetzt hat sich der in schwarzhumoriger Krisenaufarbeitung 80 BPM versierte Barry Levinson („Wag The Dog“) dieser Grundidee angenommen und eine ganze Riege an Topstars für sein tragikomisches Projekt gewinnen können. Allen voran Knautschgesicht Bill Murray, der als abgehalfterter und um keine Lüge verlegener Musikmanager seine Künstlerin Ronnie (Zooey Deschanel) nach Afghanistan begleitet, wo jene zur Unterhaltung der Truppen aufspielen soll, sich aber bald schon – der Krieg ist nichts für junge Damen – mit seinem Geld und seinen Papieren vom Acker (bzw. Wüstenboden) macht. Zwischen den Fronten zurück bleibt ein Manager ohne Künstlerin, der durch Zufall über ein extrem talentiertes junges Mädchen stolpert, mit seinem Wunsch, sie zum Star zu machen, aber auf Konfrontationskurs mit der fundamentalistischen muslimischen Basis gehen muss. Das filmische Ergebnis bewegt sich irgendwo zwischen Satire und teilweise erschütterndem Kriegsbericht, was wohl mit einer der Gründe dafür gewesen sein dürfte, warum das mit Murray, Bruce Willis, Zooey Deschanel und Kate Hudson stark besetzte Stück Polit-Entertainment an den Kinokassen floppte. Wem das Lachen nicht im Halse stecken bleibt, der freut sich immerhin über einen blendend aufgelegten Bill Murray, dem die Hauptrolle förmlich auf den Leib geschrieben zu sein scheint. ss ss Der geilste Tag | Warner / D 2016 | Regie Florian David Fitz | Darsteller Matthias Schweighöfer, Florian David Fitz, Alexandra Maria Lara | Features tba | VÖ 38 25.08. | FSK 12 Rock The Kasbah | WVG / USA 2015 | Regie Barry Levinson | Darsteller Bill Murray, Bruce Willis, Kate Hudson | Features Interviews, B-Roll | VÖ bereits erschienen | FSK 12 Making-of, Featurettes, N E I R E F R E P SU GRAMM PRO JE DVD MINIONS 9 99 F AUCH RAAUY BLU- F AUCH RAAUY BLU- AB 28.7. IM KINO F AUCH RAAUY BLU- F AUCH RAAUY BLU- ust . Aug 1 1 b a no im Ki U JE DVD N 5 R € E IL U N G ! D IA A B T FINDEN E M IT L U FRANKEN N M IT M - F IL IA L E IS IN SCHWEIZER IT MULTI-MEDIAT ! R E L L Ü M M E H N R N E P IC E D E L N N R E NEHME O R R A T rbehalten. LER-FILIA .2016. D L L E N T E IL1.8.2016 – 31.8 SCHWEIZER MÜLR S O L A N GveErsDalEStRudVios. AlllleeReRechchtetevovorbehalten. A IN H IC : A U ni E R H Ä L T L TIONSZEITRAUM TEILNEHMENDEN A B T E IL U N G . NArtwork©©20201616PaUramount Pictures. N E AK D SIE IN DVD Blu-ray | Features Raum Colonia Dignidad LIEBE KENNT KEINE GRENZEN ES GIBT KEIN ZURÜCK Wir wagen einmal eine freche Behauptung: Hätten die deutschen Marketingexperten im Verleih nicht auf so einen RosamundePilcher-Gedächtnis-Untertitel wie „Liebe kennt keine Grenzen“ gepocht, das ungewöhnliche und für die beste Hauptdarstellerin mit dem Oscar ausgezeichnete Filmereignis „Raum“ hätte in den hiesigen Kinos 90 BPM noch ein bisschen besser funktionieren können. Hinter den banalen vier Wänden des Titels und dem schwer romantisierenden Untertitel verbirgt sich nämlich eine Bestsellerverfilmung, die aus einer unfassbar grausamen (und in Anlehnung an Kampusch und Co. nur allzu realen) Grundidee ein alle Grenzen sprengendes und leidenschaftliches Meisterwerk werden lässt, das förmlich transzendierend auf den Zuschauer wirken kann. Der erlebt das Geschehen durch die Augen des fünfjährigen Jack. Der verbrachte sein ganzes bisheriges Leben mit seiner Mutter in einem fensterlosen Raum, der ihm längst zur Heimat geworden ist. Sieben Jahre zuvor war die junge Mutter von „Old Nick“ entführt und hier eingesperrt und regelmäßig missbraucht worden. Seither versucht sie, der klaustrophobischen Enge mit Liebe zu ihrem Sohn zu begegnen, dem sie schließlich auch die Wahrheit über die Welt „da draußen“ erzählt, die Jack nur aus dem Fernseher kennt. Die plötzliche Offenbarung hat einen Grund: Gemeinsam mit ihrem Sohn will „Ma“ dem Gefängnis entfliehen. Der Schritt in die Freiheit gleicht der Entdeckung einer neuen Welt. Die auch der Zuschauer nach „Raum“ mit völlig anderen Augen sieht. Die größten Horrorgeschichten schreibt das Leben selbst. Aber statt eine solche in dröges deutsches Bildungsbürgerkino zu übersetzen, entscheidet sich Florian Gallenberger mit seiner ambitionierten „Colonia Dignidad“ für den publikumswirksameren und spannenderen Weg. Er liefert einen fast schon im Horror-Thriller 80 BPM zu verortenden Genrefilm ab, der als beste Produktion zu Recht mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet worden ist. Im Mittelpunkt des Anfang der 70er-Jahre angesiedelten Geschehens steht die titelgebende Sekte, die im Chile von General Pinochet für das Verschwinden und den Missbrauch unzähliger Unschuldiger verantwortlich war. Einer von ihnen ist der Fotograf Daniel, der während einer Protestkundgebung vom Geheimdienst verschleppt und in die Fänge des dämonischen Paul Schäfer übergeben wird. Seine Freundin Lena (Emma Watson) will sich mit dem Verschwinden ihres Freundes nicht abfinden. Sie nimmt die Gerüchte um die Colonia ernst und tritt der Sekte bei, um ihren dort festgehaltenen Freund zu befreien. So gerät auch sie in tödliche Gefahr. Denn noch nie ist jemandem die Flucht aus den Händen der Colonia gelungen. Die ist glücklicherweise längst Geschichte. Aber es gehört zu den großen Verdiensten des Films, das dunkle Kapitel noch einmal aufgerollt und den Opfern der Sekte eine Stimme gegeben zu haben. Auch wenn jene den Gesetzen des modernen Spannungskinos gehorcht ... ss ss Raum | Universal / IRL, KAN 2015 | Regie Lenny Abrahamson | Darsteller Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen | Features erschienen | FSK 40 12 tba | VÖ bereits Colonia Dignidad | Fox / D 2015 | Regie Florian Gallenberger | Darsteller Daniel Brühl, Emma Watson | Features Interviews, Making-of, Trailer u. v. m. | VÖ Dokumentation, Featurettes, 04.08. | FSK 16 Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray Ein Mann namens Ove HERZ, NIMM ABSCHIED UND GESUNDE! Aus Ford wird Volvo, aus Clint Eastwood Rolf Lassgård – während der thematisch benachbarte „Gran Torino“ im Jahre 2008 noch eher raubeinig und explizit um die Ecke kam, konzentriert sich Hannes Holm mit „Ein Mann namens Ove“ auf die etwas leiseren Töne. Das Leitmotiv hingegen bleibt: Alles scheint völlig sinnlos, 90 BPM wie damals Eastwoods Walt Kowalski ist auch Lassgårds Ove ein zerknirschter, enttäuschter, verzweifelter alter Mann, der seine verstorbene Frau vermisst und vor lauter Verbitterung kaum mehr durch die Tür passt. Doch dann keimt wieder Hoffnung auf: Neue Nachbarn bringen den Miesepeter dazu, seine Negativität zu überdenken – nicht mit der Brechstange und dem Schrotgewehr passiert das, sondern ganz unterschwellig, fast unmerklich und irgendwie zwangsläufig. Immer, wenn Ove sich den Strick um den Hals legt, auf den klapprigen Stuhl in seinem Wohnzimmer steigt, um seinem Leben ein Ende zu setzen, klingelt es an der Tür. Nachbarin Nasanin (klasse: Zozan Akgün) steht dann auf der Schwelle, lacht ihn herzlich an und überfährt dieses Ungeheuer von einem Menschen mit der Brutalität eines Samtpantoffels – dass sie ihn dabei jedes Mal ins Leben zurückholt, ist ihr gar nicht bewusst. Ohne jegliche Schwülstigkeit mag man behaupten, die Liebe bahnt sich ihren Weg. Wenn Ove irgendwann die goldigen Nachbarskinder hütet, sich von ihnen die Welt erklären lässt oder die Spülmaschine repariert, dann trifft das mitten ins Herz – weil nicht künstlich, vielmehr magisch inszeniert und gespielt. cl Ein Mann namens Ove | EuroVideo / SWE 2015 | Regie Darsteller 18.08. | FSK 12 Rolf Lassgård, Bahar Pars, Filip Berg | Features Hannes Holm Trailer | VÖ DVD Blu-ray | Features Dirty Grandpa DAYTONA BEACH FELLAS Diese amerikanische Spielart passt perfekt zu aktuellen Studien, die dem deutschen Nachwuchs einen Grad an biederer Angepasstheit attestieren, wie er im Nachkriegsdeutschland unübertroffen ist. Denn auch hier zeigt der Olle (De Niro) dem Jungen (Zac Efron), wie man’s ordentlich krachen lässt – nicht etwa umgekehrt. Von jugendlichem Aufbegehren gegen 70 BPM das Spießbürgertum keine Spur, im Gegenteil. Denn Efrons Jason steht gehörig unter der Fuchtel der herrsch- und kontrollsüchtigen Shadia (Zoey Deutch), die er eigentlich in ein paar Tagen ehelichen soll. Doch vorher erdreistet sich seine Großmutter noch, das Zeitliche zu segnen. Ihr Witwer (De Niro) ist ein Ex-Militär, der sich den Befehlston im Ruhestand gar nicht erst abgewöhnt hat und seine erquicklich chauvinistische Haltung aus dem weit geöffneten Hosenstall hängen lässt. Er ist Dick Kelly, der Dirty Grandpa, der kurz nach dem Ableben seiner besseren Hälfte Enkel Jason als Chauffeur einspannt, um noch einmal die schönen Seiten des Lebens zu genießen. Beim Spring Break in Florida will der Schwerenöter all das tun, was er seit Jahrzehnten nicht mehr getan hat – und mit seinem hemmungslosen Lebenswandel gleich noch den verklemmten Enkel heilen. Der Weg dorthin ist nicht nur für Jason verstörend, auch der Zuschauer bekommt mehr als nur einen haarsträubenden Gag vor den Latz geknallt. Und so gilt es, den harschen Doppelkontrast Alter-Schlüpfrigkeit und – noch gravierender – De Niro-Schamlosigkeit zu absorbieren, bevor die provokante Inszenierung durch die Decke gehen kann ... cl Dirty Grandpa | Universal / USA 2015 | Regie Dan Mazer | Darsteller Zac Efron, Robert De Niro, Julianne Hough | Features Entfallene Szenen, Outtakes, Making-of, Featurettes, Interviews, Trailer | VÖ 04.08. | FSK 12 How To Be Single SEX & THE CITY Wenn von deutschen Erfolgsregisseuren im Ausland die Rede ist, dann meistens (noch) nicht von ihm. Dabei konnte „Wickie“-Regisseur Christian Ditter unlängst mit der englischsprachigen Produktion „Love, Rosie“ Punkte sammeln, nach dem internationalen Erfolg seines US-Debüts „How To Be Single“ hat sogar Netflix mit einer eigenen Serie 70 BPM angeklopft. Handwerk hat also doch noch goldenen Boden und als versierter filmischer Handwerker hat sich Ditter nicht zuletzt mit diesem Apatow-„Brautalarm“-Mash-up erwiesen. Wie in vergleichbaren RomComs mit weiblicher Zielgruppe auch konzentriert sich „How To Be Single“ auf die Liebes- bzw. Singleschicksale gleich mehrerer junger Damen, die nicht von ungefähr (die Vorlage stammt von der „Sex And The City“-Drehbuchautorin Liz Tuccillo) an die Konstellation um Carrie Bradshaw erinnern. Hier steht u. a. die junge Alice (Dakota Johnson, „50 Shades Of Grey“) nach der Trennung von ihrem Freund erst mal alleine da. Was ihr natürlich reichlich Gelegenheit gibt, die 42 unterschiedlichsten Männertypen an sich auszuprobieren. Ihre Freundin Robin (Rebel Wilson, „Brautalarm“) ist da weniger wählerisch – weil sexsüchtig. Während Ärztin Meg vor lauter Karriere gar nicht zum Daten kommt und die hübsche Lucy (Alison Brie, „Mad Men“) viel zu unsicher erscheint. Was folgt, ist das übliche Topf-sucht-Deckel-Spiel, das freilich mit allerhand Vulgaritäten („Brautalarm“ lässt grüßen) aufgepeppt wurde, nicht zuletzt deshalb aber genau das Richtige für den nächsten Mädelsabend sein könnte. Was im Übrigen auch für Ditters Netflix-Engagement „#Girlboss“ gelten dürfte ... eine Erfahrung, die man nie wieder vergisst! Leider? Zum Glück! ss How To Be Single | Warner / USA 2016 | Regie Christian Ditter | Darsteller Dakota Johnson, Rebel Wilson, Leslie Mann | Features FSK 12 tba | VÖ 04.08. Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray The Huntsman & The Ice Queen 10 Cloverfield Lane AUF ENGSTEM RAUM VÖLLIG UNVERFROREN Man muss es wohl tatsächlich ein wenig „unverfroren“ nennen, was sich die Macher von „The Huntsman & The Ice Queen“ (was ist aus dem guten alten „Jäger“ und der „Eiskönigin“ geworden?) da so rausnehmen in Sachen „grimmiger“ Mash-up und Fantasy-Schlachtplatte. Eine Art Prequel zum ebenfalls nicht ge80 BPM rade werkgetreuen „Snow White & The Huntsman“, nur ohne Schneewittchen, dafür mit der bösen Königin Ravenna (Charlize Theron), die nicht der einzige Hingucker in Sachen starke Frauenfiguren bleibt. An ihre Seite packt man nämlich die Disney-erprobte Eiskönigin in Gestalt von Emily Blunt, die in ihrem eisigen Reich auch den Jäger Eric (Chris „Thor“ Hemsworth) und die Kriegerin Sara (Jessica Chastain) beschäftigt, die sich blöderweise ineinander verlieben und deswegen alsbald verbannt werden. Das wiederum erweist sich fatal für die böse Ravenna, die von Eric und Sara besiegt wird, was wiederum deren eisige Schwester auf den Plan ruft. Gemeinsam wollen die beiden Grazien nun nicht nur dem mutigen Liebespaar den Garaus machen, sondern am besten auch gleich das ganze Land unterwerfen. Mit gewohnt fantastischen Folgen, irgendwo zwischen „Game Of Thrones“, den Gebrüdern Grimm und dem Besten, was digitale Figurenschöpfung derzeit zu bieten hat. Kein filmischer Weitwurf also, aber ein unterhaltsames Fantasy-Süppchen. Vollkommen aus dem Nichts war sie gekommen, die mit einem Trailer verbundene Ankündigung dieser J.J.-Abrams-Produktion, von der keiner so recht wusste (oder verriet), ob sie in Zusammenhang mit der Found-Footage-Monsterattacke von „Cloverfield“ steht, die seinerzeit ebenso unvermittelt aus dem Nirvana jen90 BPM seits der Leinwände ins Projektorlicht gerückt war. Um so gespannter war man auf das, was uns da mit einem entfesselt aufspielenden John Goodman in der Hauptrolle erwarten würde – und ob tatsächlich noch einmal das außerirdische Ungetüm auftauchen würde. Das sei an dieser Stelle freilich nicht verraten. Nur so viel: „10 Cloverfield Lane“ ist vollkommen anders – und deshalb auch sehr viel packender und beklemmender –, als wir uns das erwartet hatten. Zu Beginn des Psychothrillers steht der Autounfall der jungen Michelle (Mary Elizabeth Winstead), die sich anschließend in schlimmster „Room“- bzw. Kampusch-Manier angekettet in einem Bunker wiederfindet. Zu ihrem eigenen Schutz, wie ihr „Gastgeber“ Howard (John Goodman) ihr versichert. Es habe eine Giftgasattacke gegeben, vor der er sie – ebenso wie den jungen Emmett – gerettet habe. Nachdem sich Michelle mit der Situation und den zwei Männern im Bunker arrangiert hat, wachsen jedoch die Zweifel. Und der dringende Wunsch, in die möglicherweise verseuchte Außenwelt zu entfliehen. Eines ist deshalb garantiert: Atemnot und Beklemmungsgefühle dürften auch bei Zuschauern keinen Seltenheitswert haben ... ss ss The Huntsman & The Ice Queen | Universal / USA 2016 | Regie Nicolas Troyan | Darsteller Blunt | Features Cedric 10 Cloverfield Lane | Universal / USA 2016 | Regie Chris Hemsworth, Charlize Theron, Emily Entfallene Szenen, Outtakes, Making-of | VÖ Das Entertainment Magazin von 18.08. | FSK John Goodman, Mary Elizabeth Winstead | Features Darsteller 12 VÖ 11.08. | FSK Dan Trachtenberg tba 16 43 DVD Blu-ray | Features Im Himmel trägt man hohe Schuhe IN DEUTSCHLAND WÄHLT MAN BLÖDE TITEL „Miss You Already“, so heißt dieser wirklich schöne, weil nicht in Kitschklischees badende Frauenfilm im Original. Aber einfach und auf den Punkt ist den Deutschen Verleihern ja selten genug. Also gibt’s „höhere“ Tragikomödien-Poesie, die wir aber gerne verschmerzen, wenn wir den Titel aus- und Catherine Hardwickes 80 BPM („Thirteen“, „Twilight“) Film einblenden. Der handelt von einer seit Kindheitstagen gewachsenen Frauenfreundschaft, die durch miesen, schicksalshaften Verrat auf eine harte Probe gestellt wird. Denn während Jess (Drew Barrymore) der lange verwehrt gebliebene Kinderwunsch endlich erfüllt zu werden scheint, wird bei der zweifachen Mutter Milly (Toni Collette) unheilbarer Krebs diagnostiziert. Für die Freundschaft (und den Film) ist das natürlich eine harte Probe, die schnell in gefühlsduselige Sparks-Gewässer abgleiten könnte. Tut sie aber nicht. Weil die beiden Darstellerinnen vollkommen in ihren Rollen aufgehen und weil die nicht abreißen wollenden Schicksalsschläge eben vor allem dazu führen, die Freundschaft zu stärken. Ein paar Taschentücher sollte man freilich trotzdem bereithalten. Aber darauf macht einen der deutsche Verleihtitel ja dankenswerterweise bereits gefasst. ss Im Himmel trägt man hohe Schuhe | EuroVideo / GB 2015 | Regie Catherine Hardwicke | Darsteller Features CD € 14,99 CORVUS CORAX Ars Mystica – Selectio Drew Barrymore, Toni Collette Behind the Scenes, Interviews, Trailer | VÖ 11.08. | FSK CD € 14,99 VIVALDI METAL PROJECT Four Seasons 6 CD € 14,99 SINSANEUM Echoes Of The Tortured Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. Nur solange der Vorrat reicht! Preise gültig bis 31.08.2016. Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung. Features Features||DVD DVD Blu-Ray Blu-ray Vikings – Staffel 3 RAGNAR UND DIE WILDEN MÄNNER Was den „Herr der Ringe“-Jüngern ihr „Game Of Thrones“, das sind für Fans eher nordisch geprägter Schlachtenfolklore die „Vikings“, die sich 2013 anschickten, ein wenig vom Sex-&-Gewalt-Bonus, der die HBO-Serie zum weltweiten Hit hat werden lassen, für sich zu reklamieren. Dass das ganz gut geklappt hat und die „Vikings“ 80 BPM sich mittlerweile eines regen Eigenlebens erfreuen, sieht man daran, dass man bereits in vierter Staffel durch das finstere Mittelalter unterwegs ist – die dritte Staffel jetzt auch endlich auf DVD und Blu-ray erscheinen darf. Immer noch dreht sich das Geschehen hier um Ragnarr Loðbrók, seinen Bruder Rollo und Lagertha, die teilweise ihre Vorbilder in besagter Sagenliteratur haben und in Staffel drei mit jeweils unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. So verliert Lagertha als Folge einer Intrige ihren Herrschaftsanspruch in Hedeby, während Ragnarr in England mit König Egbert gemeinsame Sache macht. Dann aber verlagert sich das Geschehen in Richtung Frankreich, wo schließlich Paris belagert und spektakulär eingenommen werden soll. Was wiederum auch langfristige Folgen für Rollo hat. Wie so oft bei erzählerisch so vielschichtigen Stoffen gilt: Der Quereinstieg ist kaum möglich. Aber wer mit diesen Wikingern – trotz historischer Ungenauigkeiten – seinen seriellen Frieden geschlossen hat, der wird abermals mit spektakulären Bildern und archaischen Männlichkeitsriten belohnt. ss Vikings – Staffel 3 | Fox / IRL, KAN 2015 | Schöpfer Darsteller Travis Fimmel, Clive Standen | Features Entfallene Szenen, Featurettes | VÖ 18.08. | FSK 16 Michael Hirst Audiokommentare, DVD Blu-ray | Reviews Crime & Co Die Alliierten – Hinter feindlichen Linien Dragon – Love Is A Scary Tale Running With The Wolves WVG / RUS 2015 WVG / USA 2014 Lighthouse / GB 2014 Regie Indar Dzhendubaew Regie Dominic Burns Darsteller Darsteller Julian Ovenden VÖ 70 BPM VÖ 16 Der Zweite Weltkrieg 80 BPM D’Onofrio bereits erschienen VÖ 12 FSK Vincent Darsteller haewa, Matwej Lykow 19.08. FSK Joe Hahn Regie Marija Poezz- Dass der Regisseur mit 70 BPM bereits erschienen 16 FSK Man kann’s ja mal pro- nimmt – zumindest in den fleißig B-Kriegs- dem Zungenbrechernamen u. a. als Storyboard- bieren. „Running With The Wolves“, ein starkes filme produzierenden Studios – einfach kein zeichner für Timur Bekmambetov gearbeitet hat, Stück Independent-Kino von Linkin-Park-Musi- Ende. So auch in „Die Alliierten“, in dem mal sieht man nicht nur daran, dass jener „Dragon“ ker Joe Hahn, hätte mit seiner komplexen Schil- wieder alliierte Streitkräfte (wer sonst?) zu- produziert hat, man merkt es auch jeder der derung eines Amoklaufs und vor allem dem, sammenarbeiten müssen, um das böse Nazi- schwelgerisch schönen (wenn auch oftmals di- was hinterher passiert, gut und gerne 80 bpm Deutschland in der Normandie zu stoppen. gital entstandenen) Einstellungen an. Ein rich- verdient. Würde es sich nicht um eine Wieder- Mittel zum Zweck: Eine britische Eliteeinheit, tig schönes Märchen mit Prinzessinnen und veröffentlichung handeln, die diesen Umstand die unter amerikanischem Kommando erst Drachen ist das hier, allerdings eher an „Die gut verschleiert. Als „Mall – Wrong Time, One einmal die Aversionen gegen den Verbündeten Schöne und das Biest“ und Tarsem Singhs „The Place“ ist der Film schon einmal veröffentlicht überwinden muss, bevor es – auch mit Unter- Fall“ erinnernd denn an „Game Of Thrones“ und worden. Und wir wollen dem Verleih jetzt ein- stützung tapferer Franzosen – im „Basterds“- „Twilight“. Erzählt wird die Geschichte einer vom fach mal zugutehalten, dass er wohl nicht so Style gegen Klischee-Nazis gehen darf. Das im- Drachen entführten Maid und ihrer unsterbli- gut funktioniert hat wie gewünscht und eine merhin hat Regisseur Burns durchaus effektvoll chen Liebe zu ihrem „Wächter“ – und zwar in zweite Chance kriegen sollte. Bitte sehr! Anlie- inszeniert, weshalb alle Fans traumhaft schönen Bildern und gen und Umsetzung sind näm- derartiger filmischer Kost „hin- mit mächtig klopfendem Herzen. lich immer noch höchst ehrbar, ter feindlichen Linien“ gewiss Fantasy- und Märchenfreunde: der Film eine packende Studie auf ihre Kosten kommen. Geheimtipp! des Schreckens. ss Der Sturm – Life On The Line Sniper: Ghost Shooter KSM / USA 2015 Sony / USA 2016 Regie David Hackl Darsteller VÖ FSK 70 BPM ss Regie John Travolta 03.08. Closer To God – Frankensteins Kinder Don Michael Paul Darsteller Tiberius / USA 2014 Dennis Hays- VÖ Vor acht Jahren hat Re- FSK 60 BPM Billy Senese Regie bert, Billy Zane 12 ss Jeremy Childs Darsteller 04.08. VÖ 16 Fast 25 Jahre hat die 70 BPM FSK 04.08. 16 Etliche Frankenstein- gisseur Hackl mit „Saw V“ sein Regiedebüt ge- einst mit Tom Berenger gestartete „Sniper“- Verfilmungen haben in den letzten Jahren das geben, jetzt darf er sich mit „Der Sturm“ einem Reihe nun schon auf dem Buckel. Geblieben ist – Licht der Welt erblickt, jetzt folgt mal wieder etwas ehrenvolleren Feld widmen: der gefährli- neben dem militärisch-patriotischen Szenario – eine recht ambitionierte, weil modernere Va- chen Arbeit der sogenannten Linesmen, die nach nur noch Billy Zane als Richard Miller – aller- riante. Stichwort: menschliches Klonen. Darin Umweltkatastrophen an der Wiederherstellung dings auch in eher untergeordneter Rolle. Zu- ist Dr. Victor Reed ziemlich erfolgreich, wie das der Stromtrassen arbeiten und dabei unver- sammen mit Elite-Scharfschütze Brandon räumt gesunde Klon-Baby Elizabeth bezeugt, dass er, hältnismäßig oft ihr Leben lassen. Wie es sich er zunächst unter Extremisten im Mittleren Osten sehr zur Freude von Fortschrittsgläubigen und für einen Lobgesang auf gerne mal vergessene auf, bevor er eine Pipeline zwischen Georgien zum Schrecken vom moralisch-religiös argu- amerikanische Helden gehört, kann er dabei und Westeuropa vor Terroristen schützen soll. mentierenden Rest, zur Welt gebracht hat. Das auf prominente Unterstützer bauen. U. a. John Aber hier kommt es zu einem verheerenden Zwi- Problem: Elizabeth ist nicht das erste Experi- Travolta, Kate Bosworth und Sharon Stone sind schenfall mit einem feindlichen „Ghost Shoo- ment dieser Art gewesen. Und der grausig ent- in dem Drama zu sehen, in dem Lineman Beau ter“, der die Positionen der US-„Konkurrenz“ stellte Vorgänger wird für seinen Schöpfer (und (Travolta) nach traumatischem Unfall die Pflege offenbar genau kennt, was einen Verräter in den andere) zur echten Bedrohung, die als Parabel der Tochter eines Kollegen über- eigenen Reihen nahelegt. Been auf den Machbarkeitswahn un- nimmt, deren späterer Love-Inte- there, done that also, für Freunde serer Zeit durchaus auch über rest mit ihm gemeinsam in einen der Reihe aber sicher einen Blick das Horrorgenre hinaus Rele- verheerenden Sturm gerät. wert ... vanz hat. 46 ss ss ss Reviews Crime & Co Projekt 12 – Der Bunker The Punisher – Steelbook Tiberius / ESP 2016 Koch / USA 1989 Jaime Falero Regie Darsteller Regie James Cosmo, Eric Roberts VÖ 70 BPM STUDIOCANAL / USA 1986 Dolph Lundg- Regie VÖ 18 Wenn schon B, dann 25.08. 90 BPM VÖ 16 FSK Viele Jahre verbrachte legendäre Russell Mulcahy Darsteller C. Lambert ren, Louis Gossett Jr. 04.08. FSK Highlander – 30th Anniversary Edition Mark Goldblatt Darsteller | DVD Blu-ray 04.08. 16 FSK 90 BPM Es kann nur einen ge- richtig! Bei „Projekt 12 – Der Bunker“ gibt es der Dolph-Lundgren-„Punisher“ ben. Und das nun auch schon seit 30 (!!) Jahren. all das, was Videofans in den 80er- und 90er- auf dem Index, jetzt ist die damals indizier- Was all denjenigen, die Christopher Lamberts Jahren an ihren Direct-to-Video-Actionern te, ungeschnittene Fassung nach einer Neu- Aufstieg zum unsterblichen Schwertkämpfer liebten. Sogar Eric Roberts. Darüber hinaus bewertung bereits ab 16 Jahren freigegeben. 1986 bereits im Kino erlebt haben, das ungute geheimnisvolle Experimente, unterirdische Vielleicht hat man festgestellt, dass selbst der Gefühl gibt, nun wirklich schon ganz schön alt Anlagen und natürlich jede Menge Action. neue Netflix-„Punisher“ sehr viel brutaler zur geworden zu sein. Alles andere als alt wirken Im Mittelpunkt steht das titelgebende Ge- Sache geht als Ende der 80er-Jahre Stallone- hingegen Bild und Ton des Fantasy-Klassikers, heimprojekt der Russen während des Kalten Antipode Lundgren. Dessen Verkörperung des die zum Jubiläum noch einmal digital remastert Krieges, das in den 70ern abrupt beendet knallharten Rächers, der sich nach der Ermor- wurden, damit auch jeder der rollenden Köpfe wurde, unter Tötung fast aller beteiligten Wis- dung seiner Familie an der Mafia abarbeitet, auf Lamberts Weg hin zum letzten seiner Art senschaftler. Das impliziert natürlich auch fällt freilich nicht in die Kategorie „darstel- auch voll und ganz zur Geltung kommt. Vom Überlebende. Und einer von Ihnen schickt in lerische Glanzleistung“, macht aber immer schottischen Hochland des Mittelalters bis ins der Jetztzeit ein paar Söldner los, um das Pro- noch mächtig Spaß als eines der vielleicht New York der (damaligen) Gegenwart führt uns jekt wieder auszugraben. Die klassischsten Beispiele für das die Reise von Connor MacLeod. Folgen können sich im Kreise herrlich kompromisslose Ac- Der wir uns heute so gerne an- actionbegeisterter tionkino der 80er. Natürlich im schließen wie vor gefühlter Ewig- Steelbook. Was sonst? keit ... Freunde durchaus sehen lasen ... ss cb cb Dark Touch Code Of Honor Killer Ink AL!VE / F, IRL 2013 EuroVideo / USA 2016 Tiberius / LIT 2015 Marina de Van Regie Darsteller Regie Art Parkinson, Mark Huberman VÖ FSK Michael Winnick Kenny Gage Craig Sheffer, James Russo 19.08. VÖ 16 FSK Devon Downs, Regie Darsteller Steven Seagal, Darsteller 11.08. Robert LaSar- do, Jordan James Smith 18 beantragt VÖ FSK 04.08. 18 70 BPM 70 BPM Ein bisschen mussten wir an Telekinese- den diesen Flick verteufeln, schlechtmachen, vogue, sich Tattoos stechen zu lassen. Nicht Klassiker der Marke „Carrie“ denken, als sich kaputtreden. Wir nicht. Für uns ist alles, mehr nur Freibeuter oder Gefängnisinsassen „Dark Touch“ vor unseren Augen entfaltete, was mit Steven Seagal zusammenhängt, un- tragen die mehr oder minder kunstvollen Bilder aber das ist ja kein wirklicher Makel. Einen touchable und viel mehr als nur profane Film- zur Schau, sondern auch Bankangestellte, Bus- Makel trägt hingegen die elfjährige Niamh macherei, die es zu kritisieren gilt – Guilty fahrer oder Lehrer. Nach dem Genuss dieses seit dem Tod ihres kleinen Bruders und der Pleasure in Reinform! Diesen Bären mit der Horrorstreifens könnte sich das Trendbarome- Eltern. Denn die Polizei vermutet Fremdein- grazilen Anmut eines Wandschranks beim ter allerdings wieder in Richtung „out“ bewe- wirkung, während das Mädchen das Haus Nahkampf zu beobachten, ist einfach unver- gen, denn was Psycho Daddy Robert LaSardo selbst verantwortlich macht. Dass die Dinge gleichlich. Dabei, wie er den Kriminellen in veranstaltet, das geht auf keine Kuhhaut. Ob- sogar noch ein wenig anders liegen dürften, seiner Heimatstadt der Reihe nach die Lichter wohl – ist das nicht gerade seine Spezialität, das muss Niamhs neue Pflegefamilie erfah- ausknipst, weil sie sich zuvor an seiner Fami- das Ding mit der Haut? Die sechs Studenten, ren – ihre Nachbarn. Denn auch hier scheint lie vergangen haben. Eine Story, die so alt- die sich nach Litauen verirrt haben, werden sich der Schrecken langsam zu wiederholen. backen ist, dass einem die Füße einschlafen es herausfinden, ob sie wollen oder nicht. In Das immerhin vor stimmungs- könnten. Uns nicht! Wir stehen diesem Anarchy Parlor warten voll irischer Kulisse und mit zu dieser Ikone der Minimalbe- besser nur Cineasten mit einem gutem Leumund u. a. vom Fan- wegungsaction – daran ändert starken Magen – Torture Porn tasy Filmfest. auch „Code Of Honor“ nix. der krasseren Sorte! Das Entertainment Magazin von cb Viele Ungläubige wer- cl 70 BPM Mittlerweile ist es ja en cl 47 DVD Blu-ray | Reviews Arthouse Fast Convoy Iraqi Odyssey (OmU) Universum / F 2016 doerffer Regie Benoît Magi- Darsteller 90 BPM VÖ bereits erschienen 16 FSK Selten war ein Plot so 80 BPM keine ton, Elizabeth Olsen VÖ 12 Eigentlich Tom Hiddles- Darsteller bereits erschienen FSK Marc Abraham Regie Samir Darsteller mel, Reem Kherici VÖ Sony / USA 2015 EuroVideo / D, SUI 2014 Frédéric Schoen- Regie I Saw The Light 04.08. 12 FSK sollte die- 80 BPM Es gibt etliche Biopics nebensächlich wie bei Frédéric Schoendo- se Geschichte einer familiären Odyssee zum zu amerikanischen Musiklegenden da drau- erffers genialer Action-Sensation: Ein paar Pflichtprogramm für jeden gehören, der auch ßen, aber selten sind sie so düster wie „I Saw Gangster hier, einige Pakete Gras dort, hoch- nur Ansatzweise in Sachen Flüchtlingskrise The Light“, der vielleicht noch am ehesten motorisierte Luxuskarren hier, eine Autobahn und Mittlerer Osten mitdiskutieren möchte. mit „Walk The Line“ verglichen werden kann. zwischen Spanien und Frankreich dort, Ziel: Weil hier die Geschichte des Irak mit der einer Kein Wunder, steht im Mittelpunkt doch eine Paris – das war’s. Was viel wichtiger ist: Scho- Familie verquickt wird, die seit ihrem „Aus- weitere Legende der amerikanischen Country- endoerffer kreiert den Knaller so, dass einem zug“ über die ganze Welt verstreut lebt und Szene: der viel zu früh verstorbene, aber ult- fast das Herz stehenbleibt. Nahaufnahmen anschaulich schildert, wie der Wandel vom an raproduktive Hank Williams. Dem gibt mit Tom der hektischen Protagonisten, extreme An- sich fortschrittsgläubigen Land zum andau- Hiddleston („High Rise“, „The Night Manager“, spannung und Aggression, Hard Cuts, stetige ernden Kriegs- und Krisenherd sich vollzogen „Avengers“) ausgerechnet ein Brite Gesicht Unruhe, Schweißperlen, hektische Blicke und hat. Regisseur Samir hat dafür nicht irgendwen und Stimme, allerdings so überzeugend, dass Anrufe über die alten, schlecht verfolgbaren gewählt, sondern seine eigene Familie, mit der vor allem die von Dante Spinotti in bestechen- Handys. Mehr braucht’s nicht für allerbeste zusammen der Zuschauer auf eine Reise gehen de Bilder gekleideten Gesangsszenen aus dem Action-Unterhaltung – außer darf, nach der er die Welt (und Film herausragen. Der Rest kann einen phänomenalen Benoît auch das Leben von Flüchtlingen sich über fast zwei Stunden zwar Magimel, der das Rat Pack cha- in der Diaspora) mit anderen Au- etwas ziehen, bleibt für Ameri- rismatisch anführt. gen sehen wird ... cana-Fans aber essentiell ... cl Liebe ohne Krankenschein Giovanni Boccaccio: Das Dekameron Darsteller VÖ 70 BPM FSK Regie P. & V. Taviani David O. Russell Darsteller Leilo Arena Koch / F 2015 Jake Gyllen- VÖ 12 Es ist ein ganz schön 60 BPM FSK Alice Winocour Regie haal, Jessica Biel 04.08. ss Der Bodyguard – Sein letzter Auftrag Universal / USA 2015 Tiberius / IT 2014 Regie ss Darsteller bereits erschienen VÖ 12 Es hat seinen Grund, 80 BPM FSK Diane Kruger bereits erschienen 16 Glücklicherweise schweres filmisches Erbe, an das sich die Tavi- wenn der Film eines fünffach Oscar-nominierten herzlich wenig mit der verkitschten Costner/ ani-Brüder – zuletzt mit „Caesar muss sterben“ Regisseurs („Silver Linings“, „American Hustle“, Houston-Liebesgeschichte hat dieser franzö- in Berlin prämiert – mit ihrem „Dekameron“ wa- „The Fighter“) mit Stars wie Jake Gyllenhaal, Jes- sische Psychothriller gemein, in dem Durch- gen. Schließlich zählt Boccaccios Geschichten- sica Biel und James Brolin bei uns nicht einmal starter Matthias Schoenaerts als traumatisier- sammlung zu den größten literarischen Werken in den Kinos läuft: Die Kritiken in den USA sind ter Afghanistan-Veteran auf die Gattin (Diane aller Zeiten, Pier Paolo Pasolinis Film von 1971 mit „verheerend“ noch wohlwollend umschrie- Kruger) eines libanesischen Waffenhändlers in den filmgeschichtlichen Kanon für die Ewig- ben. Das liegt vor allem daran, dass Russell aufpassen soll. Wie auch in der Hollywood-Va- keit. Nun also eine Neuinterpretation, die sich sein satirischer Kommentar auf das US-Gesund- riante darf sich auch hier der Bodyguard in sei- mit ihrer Figurenkonstellation zunächst an die heitssystem zu slapstickhaft geraten ist, die Ge- ne Schutzbefohlene verlieben, das aber eben- literarische Vorlage hält: Drei junge Herren und schichte von Alice, die nach einem Unfall durch so wenig zeigen wie die inneren Kämpfe, die sieben junge Damen entfliehen dem von der die Mühlen des Systems rasselt, nie wirklich ihn infolge eines posttraumatischen Stress- Pest bedrohten Florenz aufs Land, wo sie einan- zündet. Trotzdem hat der Film seine erhellenden syndroms paranoid werden lassen. Aber wie der Geschichten von der Liebe erzählen. Das ist Momente, Fans der Darsteller kommen ebenfalls heißt es so schön: Nur weil du paranoid bist, auch hier schön fotografiert und auf ihre Kosten. Nur: Im Ver- heißt das nicht, dass sie nicht hübsch ausgestattet, insgesamt gleich zum bisherigen Werk des hinter dir her sind. Weshalb es aber zu brav und steril, um Paso- Regiemeisters ist das (viel) zu in Hälfte zwei ganz schön span- lini vergessen zu machen. wenig ... nend wird ... 48 ss ss ss Reviews Arthouse A War Guernica STUDIOCANAL / DK 2015 Sony / ESP 2016 Tobias Lindholm Regie Darsteller Tuva Novotny 18.08. VÖ 12 FSK 90 BPM 80 BPM Lighthouse / F 2015 James D’Arcy, Stéphane Brizé Regie Vincent Lin- María Valverde, Jack Da- Darsteller venport don, Karin de Mirbeck VÖ Völlig zu Recht für den Der Wert des Menschen Koldo Serra Regie Pilou Asbek, Darsteller | DVD Blu-ray 04.08. 19.08. VÖ 12 beantragt FSK Was die deutsche Wehr- 90 BPM 0 FSK Mit „Der Wert des Men- Auslandsoscar nominiert, ist Tobias Lindholms macht 1937 im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs schen“ 2015 in Cannes zum besten Schau- „A War“ das dringend notwendige Gegenstück der baskischen Stadt Guernica antat, ist mit spieler gekürt, übernimmt Vincent Lindon die zum kriegsverherrlichenden Hurra-Patriotis- dem Begriff Horror noch unzureichend be- Rolle eines Mittfünfzigers, der arbeitslos wird mus, wie er derzeit in unzähligen Genrefilmen schrieben: Um das Franco-Regime zu stärken, und inmitten vielseitigster Erniedrigungen praktiziert wird. Im Mittelpunkt steht mit Claus machten deutsche Bomber inkognito die Stadt zwischen Familie, Existenzminimum und den Pedersen der Kommandant einer in Afghanis- dem Erdboden gleich. Koldo Serras gleich- eigenen moralischen Grundsätzen entschei- tan stationierten dänischen Einheit, der zum namiger Film verpackt die Historie nun in ein den muss – ein haarsträubender Auftrag, den Schutz seiner Männer die Bombardierung ei- packendes Liebesdrama. Gedreht wurde größ- ihm das Leben erteilt. Der Film erzeugt eine nes Gebäudes befiehlt. Weil bei dem Einsatz tenteils im Baskenland, um ein Höchstmaß an außergewöhnlich intensive Wirkung, die sich auch Zivilisten ums Leben kommen, sieht sich Authentizität herzustellen – auch wenn vom auch daraus ergibt, dass außer Lindon nur Lai- der Kommandant in der Heimat mit einem Ge- ursprünglichen Guernica lediglich die Kirche, enschauspieler agieren. Außerdem handelt es richtsprozess konfrontiert. Eine weitere Ext- der Marktplatz und ein Baum geblieben sind. sich bei Kameramann Eric Dumont um einen remsituation für den dreifachen Familienvater, Hier trifft mitten in den Wirren des Spanischen Dokumentarfilmer, für den Spontanität exis- die das Grunddilemma hinter Bürgerkriegs amerikanischer tenziell ist. Dumont beobachtet Kriegseinsätzen – egal wo auf Zynismus auf spanisches Tem- den Protagonisten aus nächs- der Welt – deutlich zum Vor- perament – und könnte tat- ter Nähe und so genau, dass es schein kommen lässt. Stark! ss sächlich geheilt werden ... mitunter wehtut. Grandios! The Finest Hours Disney / USA 2016 Regie Craig Gillespie Chris Pine, Ca- Darsteller VÖ FSK 80 BPM Der Junge und das Biest Familie zu vermieten Universum / JAP 2015 STUDIOCANAL / F, B 2015 Regie sey Affleck, Ben Foster Mamoru Hosoda Darsteller 18.08. VÖ 12 FSK Das hier ist die Ge- 90 BPM cl Jean-Pierre Améris Regie keine Darsteller bereits erschienen cl Benoît Poel- voorde, Virginie Efira 12 VÖ Jetzt, da sich der große 80 BPM FSK 04.08. 6 Mit seinen „anonymen schichte von Helden, richtigen Helden, fernab Hayao Miyazaki vom Filmschaffen zurückgezo- Romantikern“, ebenfalls mit Benoît Poel- von all den knallbunten Super Heroes, die seit gen hat und das Studio Ghibli auf unbestimm- voorde, hat Regisseur Améris unlängst eine geraumer Zeit unsere Kinos überrennen: Vier te Zeit keine Filme mehr produziert, muss man der hübschesten französischen Komödien Männer, die im Jahr 1952 – es handelt sich um sich an den wenigen Anime-Meistern festhal- der jüngeren Vergangenheit vorgelegt (unse- einen Film nach wahren Begebenheiten – hi- ten, die es noch gibt. Mamoru Hosoda („Das rer Ansicht nach ja charmanter als „Ziemlich naus auf die stürmische See vor Neuengland Mädchen, das durch die Zeit sprang“, „Sum- beste Freunde“ und „Monsieur Claude“ zu- fuhren, ihr eigenes Leben hintenanstellten, mer Wars“) ist so ein Meister. Und „Der Junge sammen!). Jetzt folgt mit dem etwas formel- um die verzweifelte Besatzung eines havarier- und das Biest“ genau die Art von Film, wie sie hafteren „Familie zu vermieten“ der nächste ten Öltankers zu retten. Craig Gillespie ließ prototypisch für die Ghibli-Studios waren – Streich, in dem sich grumpy Poelvoorde als mit „The Finest Hours“ eine „Fright Night“ irgendwo zwischen Coming-of-Age und mär- etwas älterer, reicher Mäzen in die vom Ju- der ganz anderen Sorte entstehen, zeigt To- chenhaften Welten. Einen Tokioter Straßenjun- gendamt bedrohte Familie der hoch verschul- desangst aus unmittelbarer Nähe, zelebriert gen verschlägt es hier in eine Parallelwelt von deten Violette (Virginie Efira) einkauft. Mit klaustrophobische, panische Momente und übernatürlichen Wesen wie dem bärigen Sa- all den von so einem Stoff erwarteten Kon- faszinierende muraikämpfer Kumatetsu. Der sequenzen, aber eben auch wie beängstigende Weise die nimmt sich des Knaben an – mit viel Humor und vor allem Urgewalt des Wassers. Dunkel, bis jener der Liebe wegen vor dem Herz am rechten Fleck. intensiv, packend! einer Entscheidung steht ... Schön! offenbart auf Das Entertainment Magazin von cl ss fl 49 DVD Blu-ray | Reviews Family Sunday Horse Lighthouse / USA 2015 Vic Armstrong Regie Darsteller Nikki Reed, 70 BPM Koch / NL 2014 Universal / USA 2015 Margien Rogaar Darsteller 12.08. VÖ Darsteller Er ist als Genre wieder 80 BPM Nia Vardalos, John Corbett bereits erschienen 04.08. VÖ 6 FSK Kirk Jones Regie Kees Nieuwerf, Julian Ras 0 FSK My Big Fat Greek Wedding 2 Regie Linda Hamilton VÖ Die Baumhauskönige Wer wissen will, was 80 BPM 6 FSK 14 Jahre (!!) nach einem so richtig mädchensalonfähig geworden, der mit dem deutschen Kinderfilm in den meisten der größten Überraschungserfolge der Film- Pferdefilm. Denn nachdem „Black Beauty“ zu- Fällen schiefläuft, der sehe sich dieses nieder- geschichte wird wieder griechisch geheiratet. nächst eine Lücke hinterlassen hatte, haben ländische Pendant an, das nicht nur über fähige Und wer sich gefragt hat, ob ein Sequel nach so Pferdefilme à la „Ostwind“ wieder Hochkon- Kinderdarsteller verfügt, sondern den päda- langer Pause überhaupt Sinn macht, der wird junktur. Da macht es auch wenig aus, dass die gogischen Auftrag auch mit ordentlich Action eines Besseren belehrt. Denn der Film, an dem Story stets die gleiche ist. Wie hier, wo ein jun- und Spannung verkauft – ohne dafür ins Fan- praktisch die gesamte Urbesetzung wieder be- ges Mädel die Springreiterkarriere aufgeben tastische abzudriften. Im Mittelpunkt steht die teiligt ist, funktioniert wie ein Familientreffen und als Stallmädchen arbeiten muss. Hier Freundschaft zweier Jungs, die nach dem Wech- nach langer Zeit unter geänderten Vorzeichen. aber von einem charmanten Jüngling geför- sel auf höhere Schulen auseinanderbricht, weil Denn während die Ehe von Toulas (Nia Varda- dert wird und einem als untrainierbar gelten- nur einer von beiden das Gymnasium erreicht. los) Eltern aus Formgründen annulliert wird, den Hengst zum Sieg verhilft. Bonus-Feature Der andere schließt sich daraufhin den Schul- schleichen sich in ihre eigene Beziehung mit neben den zu Herzen gehenden Pferdesze- bullies an, um es dem ehemals besten Freund Ian zunehmend Probleme ein. Nicht zuletzt we- nen: Gaststars wie Linda Hamilton, Ving Rha- im abschließenden Kindersommerlager zu zei- gen dem pubertierenden Töchterchen, das sich mes und „Captain Kirk“ Wil- gen. Beim Wettbewerb um das nicht so recht an die gestrengen liam Shatner, die der wahren größte Baumhaus, der sich in griechischen Sitten halten will. Geschichte schönster „Krieg der Knöpfe“- Chaos (und Gelächter) vorpro- Manier entwickeln darf ... grammiert ... darstellerisches Gewicht verleihen dürfen. ss Die wilden Kerle – Die Legende lebt! Disney / D 2015 Darsteller VÖ FSK 70 BPM Girl In Progress Capelight / USA 2014 STUDIOCANAL / USA 2012 Victor Levin Darsteller Aaron Kissiov Darsteller VÖ Reboot einer der er- 80 BPM FSK VÖ bereits erschienen FSK 6 Traurige Aktualität hat Eva Mendes, Matthew Modine Close 0 Patricia Riggen Regie Anton Yelchin, Bérénice Marlohe, Glenn 18.08. ss Von 5 bis 7 Regie Joachim Massanek Regie ss 70 BPM 04.08. 6 Coming-of-Age ist – folgreichsten deutschen Kinderfilmreihen. Und diese altmodische romantische Komödie un- vor allem für diejenigen, die es betrifft – nie immer noch können die jungen Darsteller nicht längst durch den tragischen Unfalltod von eine ganz leichte Sache. Das muss auch die schau-, aber wenigstens Fußball spielen, immer Hauptdarsteller Anton Yelchin („Star Trek“) junge Ansiedad feststellen, deren Mutter noch sind die Ochsenknecht-Sprösslinge zu se- erhalten. Der spielt hier den angehenden (Eva Mendes) zu sehr mit Karriere und Affä- hen und immer noch fragt man sich, wo um alles Schriftsteller Brian, der sich in die charmante re beschäftigt ist, um sich wirklich um die in der Welt Autor und Regisseur Massanek die Arielle (Bérénice Marlohe) verliebt, aber bald Heranwachsende zu kümmern. Das tut die Blaupausen für seine unglaubwürdigen „Alles schon feststellen muss, dass die Sache einen Lehrerin (Patricia Arquette), die mit ihrer Co- ist gut, solange du wild bist“-Jungs und -Mädels Haken hat. Die Angebetete ist verheiratet. Was ming-of-Age-Literatur den Wunsch in Ansie- herhat. Zur Staffelstab-Übergabe setzt man im- per se schon kompliziert genug wäre, würde dad auslöst, den heiklen Prozess am besten merhin auf unverbrauchte Gesichter, die sich ihm Arielle nicht den Vorschlag machen, sich – zu überspringen. Der Plan: Ansatzlos ins Er- gerne einbilden, so cool zu sein wie früher die mit Einverständnis ihres Mannes – regelmäßig wachsenenleben hinüberwechseln. Aber so „wilden Kerle“ und bald Gelegenheit erhalten, zwischen 5 und 7 zu treffen. Gefühlschaos ist ganz ohne Erfahrungen und Fehltritte ist das das auch zu zeigen. Denn nachdem ihnen ein vorprogrammiert – und es ist das Schöne an nicht möglich. Auch nicht in dieser durchaus mysteriöser Fremder den Weg dieser Romanze, dass dieses charmant präsentierten Tragi- u. a. zum Teufelstopf gewiesen Chaos sich nicht negativ auf komödie, die leider etwas zu hat, geht es an die Neuauflage den angenehm zurückgenom- wenig aus ihrer prominenten der alten Geschichte(n). menen Tonfall auswirkt. Besetzung herausholt. 50 ss ss ss Reviews Zapping 12 Monkeys – Staffel 1 Downton Abbey – Staffel 6 Universal / USA 2014 Universal / UK 2015 Terry Matalas, Schöpfer Darsteller VÖ 80 BPM FSK VÖ 16 Schöpfer le, Maggie Smith 11.08. Und weiter geht’s mit KSM / USA 2014 Hugh Bonnevil- Darsteller Amanda Schull Turn: Washington’s Spies – Staffel 2 Julian Fellows Schöpfer Travis Fickett FSK 90 BPM | DVD Blu-ray Craig Silverstein Darsteller 04.08. VÖ 12 Mit mehr als nur ei- 90 BPM FSK Jamie Bell bereits erschienen 16 Schade eigentlich, dass der seriellen Neuinterpretation beliebter Film- nem weinenden Auge und etlichen Tränen im eine der stärkeren Serien der letzten Jahre, im- klassiker. Heute: „Twelve Monkeys“, Terry Gil- Knopfloch haben wir im vergangenen Jahr die merhin eine Produktion von AMC („The Walking liams bahnbrechendes Zeitreise-Meisterwerk, finale Season von „Downton Abbey“ zelebriert Dead“, „Breaking Bad“), in Deutschland nicht das seinerseits auf einem Kurzfilm von Chris – wohlgemerkt als Verächter jeder Jane Auste- so recht Anklang finden wollte. Aber vielleicht Marker basierte und den Karrieren von Bru- nisierung, als die wir trotzdem irgendwie ein liegt es ja an der detailfreudigen Geschichtsbe- ce Willis und Brad Pitt noch einmal gehörig Zuhause gefunden haben im Heim der Craw- sessenheit, mit der „Turn“ die Zeit der amerika- Schwung verliehen hat. Auch in der Serie wird leys, die sich im Verlauf der Seasons ja mit dem nischen Revolutionskriege wiederauferstehen ein Zeitreisender aus einer fast komplett ent- sinkenden Stern des britischen Adels abfinden lässt. Im Mittelpunkt der hier bereits in die völkerten Zukunft in die Gegenwart geschickt, mussten, während das Fußvolk sich langsam zweite Season gehenden Geschichte steht um eine virale Katastrophe zu verhindern. Al- emanzipierte. In dieser Richtung geht es in der mit dem sogenannten Cupler Ring Amerikas lerdings wird das Geschehen hier ein gutes abschließenden Staffel weiter, wobei niemand erster Spionagering, der in Unterstützung Stück weiter aufgedröselt und in schönster auf schnippische Kommentare von Aunt Violet George Washingtons zwischen den feindli- „Looper“-Manier verkompliziert, was immerhin oder zickige Schwesternkriege zwischen Mary chen Linien operiert. Allen voran Abraham so erfolgreich war, dass bereits und Edith Crawley verzichten Woodhull, der von Hollywood- eine zweite Season in Auftrag muss. Ganz zu Schweigen von Jungstar Jamie Bell verkörpert gegeben wurde. Zurück in die gleich mehreren höchst befrie- wird. Übrigens aktuell bereits Zukunft ... digenden Happy-Endings ... cb in dritter Season ... ss Make Love: Liebe machen kann man lernen – Staffel 1-4 80 BPM Indigo / D 2014-16 Regie Tristan Ferland Milewski Darsteller Ann-Marlene Henning VÖ bereits erschienen FSK 12 Liebe und Sex sind – The Last Ship – Die komplette zweite Staffel Ascension – Die komplette Serie WVG / USA 2015 Schöpfer Darsteller VÖ FSK Die STUDIOCANAL / USA 2015 Hank Steinberg Schöpfer 80 BPM ss Eric Dane Darsteller bereits erschienen VÖ 16 Postapokalypse Philip Levens, Adrian A. Cruz 80 BPM FSK Tricia Helfer 18.08. 16 Keine Sorge – im Falle da sind sich eigentlich alle einig – die natür- infolge einer weltweiten Seuche ist ein derzeit von „Ascension“ bedeutet die Beschränkung auf lichste (und schönste Neben-)Sache der Welt. gerne besuchtes Sujet in Literatur und Film. eine Season nicht, dass die Serie mangels Qua- Umso erstaunlicher, dass trotz der Arbeit So auch in der von Michael Bay produzierten lität nach nur einer Staffel abgesetzt wurde. Viel- von Aufklärungslegenden wie Oswald Kolle Science-Fiction-Serie, die das deprimierende mehr wurde der Stoff als Mini-Serie und als span- oder Beate Uhse (okay, nicht nur Aufklärung) Setting mit dem kombiniert, was Bay am besten nendes Was-wäre-wenn-Szenario konzipiert, in immer wieder die große Sprachlosigkeit bei kann: Militarismus und Patriotismus. Im Mittel- dem die US-Regierung 1963 – also mitten im Paaren herrscht. Ein Umstand, den Paarthe- punkt steht das titelgebende letzte Schiff, ein Kalten Krieg – ein interstellares Raumschiff ins rapeutin und Aufklärerin Ann-Marlene Hen- Zerstörer, auf dem Captain Chandler (Eric Dane) All schickt, wo hunderte Männer und Frauen 100 ning seit 2014 unter großer publizistischer das Kommando hat. Oder besser: hatte. Denn zu Jahre später eine neue Erde besiedeln sollen. Anteilnahme zu beheben versucht. Mit einer Beginn der zweiten Staffel wurden ihm sowohl Das Problem: Nach der Hälfte der Reise gibt es dokumentarischen Aufklärungsreihe, wie sie Schiff als auch mögliches Heilmittel für die Vi- ein böses Erwachen. Der Mord an einer jungen unverkrampfter und offener kaum sein könnte. ruserkrankung entrissen. Dramatisch: Die für An- Frau bringt die Situation an Bord außer Kontrolle Und mit viel Feingefühl für die Nöte der betei- fang Juni angesetzte dritte Staffel wurde infolge und die gesamte Mission in Gefahr. Und auf der ligten Paare, die in den hier ver- des Orlando-Attentats zunächst sind u. a. Serienkultgesichter wie sammelten ersten vier Staffeln verschoben. Angeblich wegen zu Gil Bellows („Ally McBeal“) und ungewöhnlich freizügige Einbli- großer Ähnlichkeiten im Plot ... Tricia Helfer („Battlestar Galacti- cke in ihr Privatleben geben. ss ca“) zu bewundern … Das Entertainment Magazin von ss ss 51 Blu-ray des Monats London Has Fallen STIRB IN EINEM ANDEREN LAND 52 Blu-ray Back indes theMonats Blu-Ray Jack Bauer hat’s vorgemacht, jetzt zieht Gerard Butler nach: Um den US-Präsident in London vor einem Attentat zu retten, stirbt er noch langsamer als in „Olympus“. Vor gut zwei Jahren ist es richtig eng geworden im Weißen weil sie eben nicht über so gute Leibwächter verfügen wie Haus von Hollywood. Da haben sich die Terroristen quasi US-Präsident Asher. Dem gelingt dank seines Leibwächters die Klinke bzw. schweres Geschütz in die Hand gegeben, zunächst die Flucht. Allerdings durch ein London, dem die als es sowohl in Roland Emmerichs „White House Down“ als Terroristen inzwischen den Saft abgedreht haben. Es kommt, auch in „Olympus Has Fallen“ um nicht weniwie es in solchen Fällen in Hollywood kommen ger ging als die Rettung des amerikanischen muss: zur spektakulären Verfolgungsjagd zu Präsidenten vor sinistren Verschwörern. Den Land, zu Wasser und in der Luft, in deren Verlauf Banning seine Widersacher im Dutzend Überraschungssieg davongetragen hat – zuunter die Erde schicken darf. mindest am US-Boxoffice – der vermeintlich kleinere „Olympus“, mit dem Regisseur AnNatürlich ist das filmische Ergebnis – das woltoine Fuqua gute alte „Die Hard“-Zeiten wielen wir gar nicht beschönigen – ein ziemlich deraufleben und Gerard Butler zum veritabreaktionäres „Machwerk“, in dem die Amelen Actionhelden aufsteigen ließ. Nun geht rikaner die Guten, die dunkelhäutigen Terroes auf „foreign soil“ in die unvermeidliche Verlängerung – denn wie unlängst im letzten risten die Bösen verkörpern. Aber seien wir „24“-Ableger hat sich der US-Präsident bei ehrlich: Das ist seit der Blüte des Genres nie 80 BPM anders gewesen – ob bei Sly Stallone, Arnie, seinen Drohnenangriffen mit den falschen London Has Fallen | UniChuck Norris oder eben Bruce. Die für den angelegt – die ihm nun in der britischen versum / USA 2015 | ReUnterhaltungswert und die Actionqualität Hauptstadt den Garaus machen wollen. gie Babak Najafi | Darsteller entscheidenden Fragen werden ohnehin auf Gerard Butler, Aaron Eckhart, Moranderen Feldern beantwortet: Wie hoch ist der Halbe Sachen machen die Filmemacher dabei gan Freeman | Features MakingBodycount, wie viele coole One-Liner pro Miallerdings nicht. Präsident Asher (Aaron Ecknute gehen dem Helden über die Lippen. Und hart) ist zusammen mit seinem Leibwächter of, Interview, Featurettes | VÖ was darf alles wie spektakulär zu Bruch gehen. bereits erschienen | FSK 16 Mike Banning (Gerard Butler) gerade auf dem Weg nach London, wo der britische PremierWeil „London Has Fallen“ in all diesen Feldern minister unlängst ums Leben gekommen ist das (und noch mehr) liefert, was sich Fans und beerdigt werden soll. Ein weltpolitisch des ersten Teils erwarten, darf der Film sich höchst bedeutungsvoller Anlass, zu dem auch einreihen zwischen all die „Die Hards“ Staatsoberhäupter aus aller Welt in die briund „Alarmstufen Rot“ dieser Welt. Für die es tische Hauptstadt reisen. Und nicht nur die. immer ein begeistertes (wir geben’s zu: überwiegend männliches) Publikum gibt. Das sich Auch ein pakistanischer Waffenhändler hat ähnlich leidenschaftlich wie auf den Film auch seine Leute einfliegen lassen – schwer erzürnt auf das Müller-exklusive Blu-ray-Steelbook über einen vor Jahren auf eine Hochzeitsgestürzen dürfte. Die einzig zulässige Verpackung für Männer sellschaft geflogenen Drohnenangriff und zum Äußersten entaus Stahl – und solche, die es werden wollen ... schlossen. Noch bevor die Trauerfeier beginnen kann, fallen ss etliche Staatsoberhäupter seinem Terrortrupp zum Opfer – Das Entertainment Magazin von 53 Game des Monats F1 2016 AUF DER POLE POSITION In der Formel 1 drehen die Silberpfeile von Mercedes manchmal recht einsam ihre Runden. Zu groß ist die Dominanz von Mensch und Maschine gegenüber ihrer Konkurrenz. Auf den Konsolen und dem PC sieht das ähnlich aus. Seitdem sich die Rennsportexperten von Codemasters mit der Formel 1 wieder ihrem Lieblingskind angenommen haben, fährt die Serie in ihrer eigenen Liga. Das liegt zum einen an der mangelnden Konkurrenz im Genre und zum anderen daran, dass es die Entwickler jedes Jahr aufs Neue schaffen, ihr Spiel sukzessive zu verbessern und auf die Bedürfnisse der Rennsport-Fans abzustimmen. Wer schon einmal ein richtiges Formel-1-Wochenende auf einer echten Rennstrecke erlebt hat, der weiß, dass es einem Besuch auf der Kirmes gleicht. Statt nach dem verführerischen Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln riecht es hier nach Benzin, Motorenöl und Gummiabrieb – dem Duft der großen weiten Welt für Rennsportler. Dieses unnachahmliche Gefühl versucht Codemasters nun in den neuesten Ableger der „F1“-Serie zu transportieren. Damit das gelingt, feiert der im Vorgänger so schmerzlich vermisste Karriere-Modus sein heißersehntes Comeback. Dabei ist er nicht nur ein neues Feature unter vielen anderen, sondern so etwas wie das 54 Ihre unbändige Hingabe zum Motorsport haben die Entwickler von Codemasters zuletzt mit „Dirt Rally“ hinlänglich bewiesen. Nun folgt mit „F1 2016“ eine weitere Liebeserklärung, die bei MotosportFans für ziemliches Herzrasen sorgen dürfte. 90 BPM F1 2016 | Vertrieb System PC | VÖ Koch PS4, Xbox One, 19.08. | USK tba neue Herzstück des Spiels. Zu Beginn seiner Karriere entwirft man seinen Avatar nach den eigenen Vorstellungen. Danach wählt man ein Team. Hierbei kann man den einfachen Weg gehen und sich gleich einem Top-Team wie Mercedes oder Ferrari anschließen oder den steinigen Weg über einen der unterklassigen Rennställe wählen, was natürlich für geübte Spieler die größere Herausforderung darstellt. Jedes Team geht dabei mit unterschiedlichen Erwartungen in die Saison, die man als Spieler erfüllen muss. Gute Platzierungen im Rennen verbessern das Standing des Fahrers innerhalb des Teams und wecken zudem Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Darüber hinaus gibt „F1 2016“ seinem Spieler einen tiefen Einblick hinter die Kulissen dieses glamourösen und faszinierenden Spektakels. Jedes Team verfügt über individuell gestaltete Lounges und Backstage-Bereiche, deren Türen für Normalsterbliche ansonsten verschlossen bleiben. Hier trifft man sich u. a. mit seinen Entwicklungsingenieuren, um technische Verbesserungen am Auto vorzunehmen oder bespricht mit der Teamleitung die künftige Rennstrategie. Auch spielerisch hat sich im Gegensatz zum Vorgänger eine Menge getan. Das klar verbesserte Gameplay sorgt für ein rundum authentisches Fahrgefühl. So spürt der Spieler bei Hochgeschwin- Game Features des|Monats Games digkeit nicht nur jede einzelne Bodenwelle im Asphalt, sondern auch die gewaltigen Mächte der Fliehkraft. Nur wer die perfekte Balance zwischen Gaspedal und Bremse findet, kann hier bestehen. Bei schweren Unfällen kommt das Safety Car heraus und setzt sich vor das Feld, bis die Strecke von Trümmern gereinigt ist. Bei kleineren Zwischenfällen oder liegengebliebenen Autos kommt in „F1 2016“ erstmals das virtuelle Safety Car zum Einsatz, das für einen kontrollierten Rennverlauf während der Bergungsphase sorgen soll. Neben dem wieder zurückgekehrten Großen Preis von Deutschland am Hockenheimring neu im diesjährigen Formel-1-Kalender ist das Rennen in Aserbaidschan. Der Große Preis von Europa wird im Herzen der Hauptstadt Baku ausgetragen. Der Stadtkurs führt an der historischen Altstadt Das Entertainment Magazin von entlang und ist dabei spielerisch ähnlich anspruchsvoll wie der Große Preis von Monte Carlo. Dank des neuen Karriere-Modus und einer verbesserten Fahrphysik fährt „F1 2016“ auch in dieser Saison wieder einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein und spielt vor allem im bis zu 22 Fahrer umfassenden Online-Multiplayer seine ganze Stärke aus. Die anschließende Champagnerdusche auf dem Siegertreppchen haben sich die Entwickler jedenfalls ebenso redlich verdient wie Käufer der limitierten Erstedition ihre Bonusinhalte: Hier winkt als Bonus neben dem Hauptspiel nämlich als zusätzlicher DLC der „KarriereBooster“ – allerdings nur, solange der Vorrat reicht! sh 55 Games | Special E3 Is The Magic Number Nach der E3 ist vor der gamescom: Diese acht Spiele werfen ihre Schatten voraus. In Richtung Köln und – viel wichtiger: des Weihnachtsgeschäfts und nächsten Jahres. Mass Effect Andromeda Vertrieb VÖ EA Frühjahr 2017 Battlefield 1 EA Vertrieb VÖ 21.10.2016 Dishonored 2 Vertrieb VÖ Bethesda 11.11.2016 Ist das noch Ego-Shooting oder bereits Kriegsporno- Schöner Schleichen mit Corvo Attano. Und nicht nur graphie? Für die Darstellung des ersten modernen mit ihm. Für den Nachfolger zum gefeierten Stealth- Kriegs der Geschichte hat Dice tief in der Trickkiste ge- Actioner hat der Spieler die Qual der Wahl nicht nur wühlt, um uns mitten hineinzuwerfen in ein Szenario, zwischen männlicher und weiblicher Hauptfigur, das wohl zu den grausamsten der Geschichte gehört. sondern abermals auch zwischen tödlich und (wei- Immerhin: Im Trailer sieht das sensationell gut und – testgehend) gewaltfrei. Und schwieriger werden soll fast – zu realistisch aus. es auch noch! Mafia III Vertrieb VÖ 2K Games 07.10.2016 Detroit Become Human Vertrieb VÖ Sony 2017? Jahrhunderte nach den Ereignissen der ersten drei Volle sechs Jahre nach dem gefeierten zweiten Teil Nach „Heavy Rain“ und „Beyond: Two Souls“ der „Mass Effect“-Spiele schickt uns Entwickler Bioware erscheint mit „Mafia 3“ das augenscheinlich komplex- nächste große erzählerische Streich von Quantic in die Andromeda-Galaxy, um eine neue Heimat für teste Open-World-Spiel rund um die „ehrenwerte Ge- Dream und ihrem Mastermind David Cage. Wieder die Menschheit zu finden. Auch hier haben wir die sellschaft“, das wir bislang zu Gesicht bekommen ha- dürfte die „cinematic experience“ über dem klassi- Wahl zwischen männlicher und weiblicher Hauptfigur, ben. Angesiedelt in den 60ern, müssen wir versuchen, schen Gameplay stehen, was Fans der Vorgänger kaum mit der wir das ganze Arsenal diplomatischer und langsam die Macht in der Stadt an uns zu reißen. Mit stören wird. Zumal wir in einer Story und Welt, die kriegerischer Auseinandersetzung und etliche neue allem, was an kriminellen Machenschaften so üblich schwer an „Blade Runner“ erinnert, in die Rolle(n) von Spezies erforschen. war (und ist). Androiden schlüpfen. Bring. It. On! God Of War The Legend Of Zelda: Breath Of The Wild The Last Guardian Vertrieb VÖ Sony 2017 Vertrieb Nintendo 2017 Vertrieb VÖ Sony 25.10.2016 Neuauflage und Weiterführung in einem: „God Of VÖ War“ erstrahlt in ersten Spielszenen in unglaub- (Fast) Alles neu macht Nintendo mit dem mittlerwei- Nachfolger der Klassiker „Ico“ und „Shadow Of The lichem Glanz und konzentriert sich – neben den le 19. Eintrag in die legendäre Zelda-Reihe. Der soll Colossus“. Und eigentlich hat niemand mehr daran Kampfaspekten – vor allem auf das Verhältnis von nämlich nicht nur für die Wii U erscheinen, sondern geglaubt, dass die eindrucksvoll in visuelle Kunst- Kratos zu seinem Sohn. Darüber hinaus wird die auch für die (noch) mysteriöse neue „NX“-Plattform. werke gekleidete Geschichte eines Jungen und seines Spielwelt offener gestaltet werden als je zuvor und Als erstes „Zelda“-Spiel für High-Def-Auflösung entwi- fliegenden Drachenwesens jemals das Licht der Play- auch die Third-Person-Perspektive sorgt für frischen ckelt und – was noch wichtiger ist – in einer offenen station erblickt. Irrtum! Bald ist es soweit. Aber: Sind Wind. Übrigens: Statt in der Antike geht’s nun im Spielwelt angesiedelt, die zwölf mal größer sein soll wir die einzigen, die permanent an Fuchur denken Zeitalter der Wikinger rund! als „Twilight Princess“. müssen? 56 Seit 2007 (!!) in Entwicklung ist dieser spirituelle Features | Games GAME-HIGHLIGHTS ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09. HHHH H HH HHHH H HH HH 19,99 24,9 JE EUR O FIFA 15 (PS3) HH JE EUR O 9 Plants Vs. Zombies: Garden Warfare (PS3) Plants Vs. Zombies: Garden Warfare (PS4) Assassin’s Creed: Black Flag (PS4) Far Cry 4 (PS3) HHHH H HH 29,9 HH JE EUR O 9 Watch Dogs (PS4) The Crew (PS4) Minecraft (PS4) Minecraft (PS3) HHHH H HH HHHH H HH 12,99 19,99 EUR O LEGO Ninjago – Schatten des Ronin (3DS) Bibi & Tina: Das Spiel zum Kinofilm (3DS) Drachenzähmen leicht gemacht 2 (3DS) HHHH H HH EUR O 9 FIFA 15 (3DS) HH 29,9 EUR O The LEGO Movie Videogame (3DS) WRC Fia World Rally (3DS) HHHH H HH HH 24,9 JE Need For Speed Undercover (DS) HH HH JE EUR O Landwirtschaftssimulator 2012 (3DS) Need For Speed Rivals (PS4) 9 Sims 3 (3DS) Mario und Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 (3DS) Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh57 Das Entertainment Magazinmit vonMulti-Media-Abteilung. menden Schweizer Müller-Filialen Games | Features Batman – Return To Arkham Assetto Corsa BACK TO THE ROOTS TUNING FÜR DIE SINNE Keine Fortsetzung zu Batmans Nu-GenPremiere „Arkham Knight“ ist das hier, sondern die überfällige Möglichkeit für Fans des Dunklen Ritters, die zwei gefeierten ersten Teile des Game-Blockbusters aus dem Hause Rocksteady zu spielen. Der hatte vor allem mit „Arkham Asy90 BPM lum“ vor auch schon sieben Jahren neue Maßstäbe gesetzt, indem man sich ungewöhnlich deutlich den eher düsteren Graphic-Novel-Auswüchsen rund um den Fledermausmann angenähert und Fans der Comics etliche Details geliefert hatte, die allerdings zu keinem Moment vom packenden Gameplay ablenkten, das ein einfach zu erlernendes Kampfsystem mit fordernder Rätselmechanik und der richtigen Strategie kombinierte. Batmans Abstieg in die Untiefen des örtlichen Irrenhauses war so etwas wie das „Batman Begins“ eines neuen Videospiel-Zeitalters, dem zwei Jahre später mit „Arkham City“ ein würdiges und in jeder Hinsicht „größeres“ Sequel folgte. Weit vor der Zeit von PS4 und Xbox One war das, weshalb sich Besitzer der neuesten Konsolengeneration jetzt auf ein vergleichsweise preisgünstiges Bundle freuen dürfen, das neben beiden Hauptspielen auch noch sämtliche Character & Skin-DLCs, Challenge Maps und Storymissionen enthält. Und zwar erstmals in überarbeiteter Full-HD-Grafik und mit der Möglichkeit, die „Arkham Asylum“-Challenges erstmals auch mit den Charakteren aus „Arkham City“ zu bewältigen. Wer in dieses Universum bislang noch nicht eintauchen durfte: Eine bessere Gelegenheit wird es kaum geben ... PC-Spieler wissen es schon länger – „Assetto Corsa“ ist das „Dark Souls“ unter den Rennspielen. Nun kommen PS4- und Xbox-One-Besitzer in den Genuss dieser bockschweren und gleichzeitig wahnsinnig authentischen Rennsimulation. Ähnlich wie zuletzt „Project Cars“ oder „Dirt Rally“ 90 BPM ist auch „Assetto Corsa“ ein Spiel, bei dem man die Grenzen der eigenen fahrerischen Fähigkeiten ausloten kann. Für die perfekte Simulation haben die Entwickler einen gigantischen Aufwand betrieben. Nahezu jeder Kurs wurde aufwändig mit Laserscan-Technik vermessen, um ihn realitätsund maßstabsgetreu in das Spiel zu portieren. Jede noch so kleine Bodenwelle findet sich deshalb im digitalen Pendant wieder und zeigt, dass die pure Liebe der Macher zu ihrem Spiel bis ins kleinste Detail geht. Das gilt natürlich auch für die PS-starken Stars von „Assetto Corsa“. Die Boliden wurden akkurat modelliert und deren funkelnder Lack auf Hochglanz poliert. Schon bei den ersten Runden auf den Kursen von Barcelona, Mugello, Spa oder Silverstone fällt einem die erhabene und adäquat simulierte Fahrphysik auf, die für ein echtes spielerisches Erlebnis sorgt, egal ob man nun in einem Ferrari F40, einem McLaren P1 oder einer Corvette C7R sitzt. Weniger geübte Spieler dürfte am Anfang die garstige KI der Gegner verzweifeln lassen. Die Konkurrenz ist nämlich mit sämtlichen Wassern gewaschen und liefert einem einen unerbittlichen Kampf auf der Strecke. Wer bereit ist, jede Menge Schweiß und Tränen in „Assetto Corsa“ zu investieren, wird mit dem vielleicht leidenschaftlichsten Rennspiel des Jahres reich belohnt. tm sh Batman – Return To Arkham | Vertrieb PS4, Xbox One | VÖ 58 Warner Interactive | System bereits erschienen | USK 16 Assetto Corsa | Vertrieb 25.08. | USK tba 505 Games | System PS4, Xbox One | VÖ Reviews | Games No Man’s Sky Vertrieb Sony System PS4 VÖ USK Act Of Agression (Reboot Edition) Tropico 5 – Complete Collection Vertrieb Focus Home 10.08. System tba VÖ PC Vertrieb Kalypso 05.08. System USK 16 VÖ PS4 19.08. USK 12 90 BPM Bereits im Juni hatten wir 90 BPM Die goldene Ära der 80 BPM Auf diktatorisch geführ- Euch „No Man’s Sky“ ausführlicher vorgestellt – Echtzeit-Strategiespiele erhebt ihr glänzendes ten Inselstaaten darf alles gerne immer ein kurz bevor der Titel um zwei Monate geschoben Haupt mit „Act Of Agression“, mit dem die „Act bisschen größer (und größenwahnsinniger) wurde. Nicht unüblich für Titel, die mit so viel Of War“- und „R.U.S.E.“-Macher uns in eine nicht sein. Das gilt insbesondere auch für den fünf- Vorschusslorbeeren ins Rennen gehen, dass am allzu ferne Zukunft entführen, in der die Welt von ten Teil der fast schon legendären „Tropico“- Ende auch wirklich jedes digitale Rädchen sit- internationalen Krisen und finanziellen Machen- Reihe, in dem wir abermals die Herrschaft über zen soll. Jetzt ist es (hoffentlich) so weit und wir schaften geprägt wird. Drei Parteien kämpfen unser eigenes Tropenparadies übernehmen können uns PS4-exklusiv in unendliche Weiten hier um die Vorherrschaft. Und es ist am Spie- und die Geschicke von Staat und Bevölkerung eines neuen und fremden Universums stürzen, ler, eine davon mit strategischem Geschick zum lenken dürfen. Die jetzt für PS4 erscheinende in dem die Möglichkeiten von Erforschung, Han- Sieg zu führen. Übrigens auch im umfangreichen „Complete Collection“ liefert zusammen mit del und Kriegsführung schier endlos sein sol- Multiplayer, in dem bis zu 40 Spieler (20 vs. 20) dem Spiel nämlich alle bislang verfügbaren len. Raumanzug, Waffen und Raumschiff lassen gegeneinander antreten dürfen. Das hat bereits zusätzlichen DLCs, was insgesamt auf drei um- sich zu diesem Zweck immer weiter verbessern, zum ursprünglichen Release gut ausgesehen fangreiche Kampagnen, 40 (!) paradiesische In- aber geschützt vor dem schnellen Ableben ist und klappt in der Reboot-Version noch besser: seln, über 125 unterschiedliche Gebäude und dadurch niemand. Jede Entscheidung soll ihre Die nämlich bietet ein riesiges Balancing-Up- zehn Extra-Szenarien hinausläuft. Mehr als 100 Konsequenzen haben in diesem futuristischen date, das die Wünsche der Community aufgreift Spielspaßstunden verspricht der Hersteller des Niemandsland, das wohl niemanden mehr so und Verbesserungen im Ökonomie- und Basis- preisgekrönten Strategiehits. Wir nehmen ihn schnell aus seinen Fängen entkommen lässt. tm Bau-System umgesetzt hat. beim Wort... Ghostbusters Vertrieb Activision System PS4, Xbox One VÖ USK Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 bereits erschienen 12 Vertrieb Nintendo System Wii U, 3DS VÖ USK 70 BPM „If there’s something cb 80 BPM tm Madden NFL 17 Vertrieb EA System PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360 VÖ bereits erschienen USK 25.08. tba 0 Auf dem 3DS konnte 80 BPM Dass die National Foot- strange in your neighbourhood – who you gonna man schon seit ein paar Monaten den Geist der ball League nach eigenen Regeln funktioniert, call? Ghostbusters!“ Die Geisterjäger haben eine Olympischen Spiele von Rio beschwören – zu- wissen alle, die einmal versucht haben, der Faszi- lange Tradition bis in die goldenen Hollywood- mindest das, was davon im Universum von Mario nation nachzuspüren, die American Football auf 80er, jetzt kehren sie – gender-vertauscht – ins und Luigi übrigbleibt. Jetzt kommen auch die Be- breiteste Schichten der USA ausübt. Ähnlich ver- Kino zurück: als Frauen. Das hat für Diskussio- sitzer der Wii U in den Genuss der hübsch schrä- hält es sich mit den Versoftungen: Wer die Regeln nen unter den Hardcore-Fans gesorgt, wird aber gen Mini-Sportspiel-Sammlung, deren Tradition des Spiels nicht hundertprozentig nachvollzie- durch die Aufnahme einiger liebgewonnener nun auch schon ein paar Jährchen zurückreicht. hen kann, der wird sich etwas schwer tun, all die „Klassiker“ wie des Slimer austariert, der auch An verschiedensten Schauplätzen von Rio kön- Vorzüge zu genießen, die „Madden NFL 17“ sei- im zugehörigen Videospiel seinen Platz gefun- nen hier ein bis vier Spieler in den sportlichen nen Spielern zur Verfügung stellt. Auch hier geht den hat. Hier wird in mittlerweile üblicher Ver- (bzw. fantastischen) Wettstreit treten – sei es in es darum, sein Team an die Spitze zu führen – softungsmanier die Geschichte des Kinofilms „klassischen“ Disziplinen wie Beach-Volleyball, und zwar mit Unterstützung des neuen innova- weitergesponnen. Als Geisterjäger geht es dabei Fußball, Tischtennis, Bogenschießen oder Rugby tiven Ballträger-Feedbacks, Verteidiger-Fake- quer durch Manhattan, wo mit unterschiedlichs- (exklusiv auf der Wii U) oder in den Plus-Diszipli- Mechaniken und authentischer Defensiv-KI. Und ten Anti-Geister-Waffen Jagd auf die übersinnli- nen, in welchen sportliche Auseinandersetzung zwar in Spielmodi wie Ultimate Team oder Draft chen Phänomene gemacht wird. Und zwar auch etwas freier (und wilder) interpretiert wird. Und Champions. Nix verstanden? Dann ist auch das in lokaler Koop-Kampagne für zwei bis vier Spie- das mit mehr Charakteren als je zuvor. Dabei vielleicht beste „Madden NFL“ nichts für Sie. ler. sein ist alles! NFL-Fans und -checker greifen zu ... Das Entertainment Magazin von tm tm tm 59 Kino | Features Warum nicht mal ein bisschen verrückter? Nach Marvel’s „Deadpool“ bringt nun die Konkurrenz von DC ihr Antiheldenteam in Position. Hoffentlich ohne „böse“ Überraschung. Noch tut sich Warner etwas schwer damit, sein DC Universe gegen die Konkurrenz von Marvel in Stellung zu bringen. Der filmischen Vision, die Regisseur Zack Snyder mit „Man Of Steel“ und – im Verbund mit Jonathan Nolan – „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ auf die große Leinwand geworfen hat, fehlt es noch ein wenig an 80 BPM der Leichtigkeit, welche das Team rund um die „Avengers“ auszeichnet. Aber vielleicht hat man jetzt ein Rezept dafür gefunden, auch auf DC-Seite ein wenig „Fun“ zurück in die Superheldenwelt von Metropolis bzw. Gotham zu bringen: „Suicide Squad“ heißt das Zauberwort. Ein Zusammenschluss aus Superschurken, der im Auftrag der Regierung Black-Ops-Aufträge durchführt – natürlich nur gezwungenermaßen, aber oftmals mit sichtlich Spaß an der Sache. Suicide Squad GOOD TO BE BAD Sehr viel mehr lässt sich zum Plot des wie immer streng geheimen Filmprojekts auch kaum sagen. Außer dass mit David Ayers ein Regisseur verpflichtet wurde, der bereits mehrfach sein Händchen für eher düstere Actionstoffe („Herz aus Stahl“, „End Of Watch“) unter Beweis stellen durfte. Und dass sich eine Menge Fanlieblinge unter den versammelten Bösewichtern befinden – dargestellt von einer Riege wirklich namhafter Hollywoodstars. Allen voran Jared Leto, der das schwere Erbe von Heath Ledger übernimmt und als durchgedrehter Joker möglicherweise in einer ganz eigenen Liga innerhalb des „Suicide Squad“-Universums spielen darf. Gefolgt von Margot Robbie („The Wolf Of Wall Street“), die als Joker-Liebschaft Harley Quinn schon im Vorfeld als sexy Killerbraut für Begeisterung unter den Comicfans sorgte. Außerdem mit im Boot: Will Smith als Deadshot, Adewale Akinnuoye-Agbaje als Killer Croc, Jai Courtney als Captain Boomerang und Topmodel Cara Delevingne als Enchantress. Ach ja: Ein gewisser dunkler Rächer soll auch auf einen Sprung bei der „Suicide Squad“ vorbeischauen. Ob das Ergebnis das hält, was die Trailer versprochen haben, lässt sich zum Zeitpunkt der Drucklegung zwar noch nicht sagen. Wohl aber so viel: Die Beteiligten scheinen mit mächtig Spaß bei der Sache gewesen zu sein. Und die „Suicide Squad“ könnte als schwarzhumoriger und etwas brutalerer Ableger der Hauptreihe durchaus die Funktion ausfüllen, die ein „Deadpool“ bei der Konkurrenz innehat: Nicht ganz so bierernst auch mal etwas zwielichtigeren Charakteren aus der zweiten Reihe die Chance zu geben, so richtig aufzutrumpfen. cb Suicide Squad | Warner / USA 2016 | Regie Margot Robbie, Jared Leto, Will Smith | Filmstart 60 David Ayer | Darsteller 18.08. Features | Kino Ghostbusters DIE GEISTER, DIE SIE RIEFEN Sexismusdebatten in Hollywood: Über 30 Jahre nach dem legendären Original kehren die Geisterjäger endlich zurück: in weiblicher Form! Der auf die Ankündigung folgende Shitstorm sagt mehr über konservative Fanboys aus als über die Qualität des Reboots. Wer hätte das gedacht: Wir führen Debatten über Genderpolitik, Gleichberechtigung und sogar Transgender-Toiletten, aber wenn es um eine heilige filmische Kuh aus den 80er-Jahren geht, ist jeglicher Fortschritt offenbar vergessen. Kaum eine Ankündigung hat die Fanschar im vergangenen Jahr so gespalten 80 BPM wie die von den vier weiblichen „Ghostbusters“, die nun in Paul Feigs („Brautalarm“, „Taffe Mädels“) Reboot das Erbe von Bill Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis antreten werden. Und kaum ein Trailer ist nach seiner Erstveröffentlichung öfter geklickt – und anschließend verrissen worden. Zu wenig lustig sei das, hieß es, die Besetzung von Leslie Jones als schwarze Nichtakademikerin sei rassistisch. Und überhaupt: Latinas oder Asiatinnen kämen gleich gar nicht vor. Ein gelinde gesagt merkwürdiger Vorwurf einer Hollywoodkomödie gegenüber, die vor allem unterhalten und Abermillionen von Fans zufriedenstellen will. Aber die Debatte um die Neuausrichtung der Franchise in Richtung des von Feig mitinitiierten neuen, selbstbewussten und zuweilen vulgären Frauenfilms hat längst eine Eigendynamik angenommen, nach der die Beteiligten wohl gar nichts mehr richtig machen können. Das Entertainment Magazin von Deshalb sollte sich ab Anfang August (zum Zeitpunkt der Drucklegung war das fertige Ergebnis noch nicht zu sehen) jeder selbst ein Bild davon machen, ob diese moderne Re-Imaginierung der beliebten „Ghostbusters“-Franchise den hohen komödiantischen (und/oder nostalgisch verklärten) Ansprüchen genügt oder nicht. An einem jedenfalls kann kein Zweifel bestehen: an Feigs Sinn für komödiantisches Timing und an der (längst mit Murray & Co. vergleichbaren) Starpower seiner Leading Ladies Kristen Wiig und Melissa McCarthy. Die spielen die Freundinnen Erin und Abby, die vor Jahren ein Buch über die Existenz von Geistern geschrieben haben, aber – zumindest im Fall von Erin – längst akademische Wege eingeschlagen haben. Das macht sie zur Lachnummer, als besagtes Buch wieder aus der Versenkung auftaucht, gleichzeitig aber auch zu Fachfrauen, als tatsächlich Geister über Manhattan herfallen. Zusammen mit Abby, der Nuklearingenieurin Jillian (Kate McKinnon) und U-Bahn-Arbeiterin Patty (Leslie Jones) zeigen sie auch im Angesicht eines mysteriösen Dämonen, dass sie keine Angst vor Geistern haben. Und genau die richtigen sind, die man anruft, wenn es um das Schicksal der Menschheit mal wieder nicht zum Besten steht. Bleibt am Schluss nochmal die Frage: Who you’re gonna call? Männlein oder Weiblein? Auf die es nur eine Antwort geben kann. Vollkommen egal. Solange der Geist und Humor der Vorlage in die Gegenwart hinüber gerettet worden ist, darf es von uns aus mit Schleimern und unbelehrbaren Fanboys aufnehmen, wer will. Wir haben nämlich nur vor einer Sache Angst: Engstirnigkeit ... cb Ghostbusters | Sony / USA 2016 | Regie McCarthy, Kristen Wiig | Filmstart Paul Feig | Darsteller Melissa 04.08. 61 Kino | Features Jason Bourne ALZHEIMER LÄSST BÜSSEN Selten war die Herleitung einer Stilistik so leicht zu bewerkstelligen: Regisseur Paul Greengrass liebt seit jeher das Dokumentarische – wenn er seiner Fiktion also eine dicke Packung Realität injiziert, wird das niemanden wundern. Schon Greengrass’ bisherige „Bourne“-Varianten unterschieden sich stets vom typischen Popcorn-Actioner, ließen den 90 BPM an Gedächtnisschwund leidenden Protagonisten so dreckig und schnörkellos Gegner ausschalten, dass wir seine Heldentaten nicht so schnell vergaßen. Wie Greengrass nun den Mitte August in den deutschen Kinos anlaufenden fünften „Bourne“ ausgeformt hat, darüber war zu Redaktionsschluss ungefähr soviel zu erfahren wie über den aktuellen Fußball-Europameister. Wir lehnen uns aufgrund der Informationsschnipsel und Trailer dennoch so weit aus dem Fenster, eine Kehrtwende in Greengrass’ Denken auszuschließen. Seine Handschrift ist weiterhin die des Puristen. Was wiederum zu Matt Damon passt, der in Teil vier noch von Jeremy Renner ersetzt wurde und jetzt wieder herrlich unprätentiös mitmischen darf. Inhaltlich spiegelt sich die traditionelle Nähe zum tagespolitischen Geschehen in Weltwirtschaftskrise, Cyberwar und Whistleblowing. Greengrass reflektiert den Zeitgeist, während er beiläufig dekadente Action kredenzt – so erwartet uns eine der kapitalsten Verfolgungsjagden der Filmhistorie quer über den Las Vegas Strip. Eine markige Mischung, die den Legendenstatus der Franchise nach durchwachsenem Spin-off 2012 endlich wiederbeleben sollte ... cl Jason Bourne | Universal / USA 2016 | Regie Paul Greengrass | Darsteller Matt Damon, Vincent Cassel, Julia Stiles | Filmstart 11.08. Julieta MÜTTER UND TÖCHTER Spaniens „Altmeister“ Pedro Almodóvar kehrt (nach dem turbulent-überdrehten „Fliegende Liebende“) wieder zu dem zurück, was er am besten kann: mysteriöse Frauenfiguren in komplex verschachtelten Geschichten zu präsentieren. Diesmal die etwas ältere Titelfigur Julieta (im Alter: Emma Suárez), die nach einer Begegnung mit der ehemals besten 80 BPM Freundin ihrer Tochter die gesamte weitere Lebensplanung über den Haufen wirft – zuvorderst die Umzugspläne zu ihrem neuen Geliebten. Stattdessen bezieht sie wieder das alte Apartment, in dem sie mit Tochter Antia einst lebte. Bald wird auch klar, warum. Seit vielen Jahren ist der Kontakt zu ihr abgerissen, die Zufallsbegegnung mit der Freundin ein Lebenszeichen, an das Julieta sich nun verzweifelt klammert. Stück für Stück wird nun die Vorgeschichte zum Drama entblättert: Wie Julieta (jung: Adriana Ugarte) auf Antias späteren Vater trifft, wie sich beide verlieben und eine Familie gründen und wie das Schicksal beide schließlich auseinanderreißt. Mit traumatischen Folgen für Mutter und Tochter. Das alles kleidet Almodóvar wie immer in exquisite Bilder, die von Spaniens weiblicher A-Riege 62 bevölkert werden. Und trotzdem bleiben die ganz großen AhaMomente aus. Denn wirklich überraschend kommt zu wenig in diesem stark gespielten Drama einer Frau, die über der eigenen Vergangenheit die Zukunft zu vergessen droht. cb Julieta | Tobis / ESP 2016 | Regie Pedro Almodóvar | Darsteller Ugarte, Emma Suárez | Filmstart 04.08. Adriana Features | Kino Willkommen im Hotel Mama Maggie’s Plan DIE STADTNEUROTIKERIN GENERATIONENKONFLIKT AUF FRANZÖSISCH Normalerweise gilt es als Horrorvorstellung des erwachsenen Nachwuchses: Mitten im Leben plötzlich wieder zuhause einziehen zu müssen und mit der permanent nörgelnden Mutter konfrontiert zu sein. In „Willkommen im Hotel Mama“ leiden Mutter Jacqueline (Josiane Balasko) und Tochter Stéphanie (Alexandra 70 BPM Lamy) gleichermaßen – sehr zum milden Amüsement des Publikums. Zwar hat die Tochter mit ihrem Architekturbüro in Konkurs gehen müssen und so ziemlich alles verloren, was sie hat, nicht aber ihre Mama, bei der sie vorübergehend wieder einziehen darf, um ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Blöd nur für Jacqueline, die ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes mit dem Nachbarn angebandelt hat, die neue Liebe aber unbedingt vor Stéphanie und ihren zwei Geschwistern geheim halten will. Das führt zu einigen Missverständnissen, in deren Folge man die Mutter bereits als dement in Behandlung geben möchte, entlädt sich dann aber beim gemeinsamen Familienessen, bei der den Kindern endlich der Nachfolger des verstorbenen Vaters präsentiert werden soll. Hier nämlich zeigt sich, dass der familiäre Konflikt nicht nur vertikal (von jung zu alt), sondern auch horizontal zwischen den Geschwistern schwelt. Und es ist nicht zuletzt dem ordnenden Pragmatismus der resoluten Mama zu verdanken, dass sich am Ende alles in fast schon zu eitlen Sonnenschein auflösen darf. Ganz so, wie es in den jüngsten Erfolgskomödien aus Frankreich eben Brauch ist. Nachdem sie sich unter der Ägide ihres Partners Noah Baumbach zum It-Girl für leicht verschrobene Neurosenpflege aufschwingen durfte, gelingt es Regisseurin Rebecca Miller, Greta Gerwig endgültig als weiblichen Woody Allen im New Yorker Stadtbild zu etablieren. Als absolut liebenswerte Titelfigur Maggie will sie nicht mehr 90 BPM länger auf den potenziellen Vater eines Kindes warten, zu dem sie sich nun entschlossen hat. Ihre gutaussehende, aber offenbar nicht besonders helle Collegebekanntschaft Guy (Travis Fimmel) soll’s per Samenspende richten. Blöd nur, dass sie sich kurz vor dem sterilen Befruchtungsakt Hals über Kopf in den smarten Anthropologen John (Ethan Hawke) verliebt, dessen Frau und Kinder beide nicht davon abhalten, sich in eine leidenschaftliche Affäre zu stürzen. Eine weniger kluge Komödie würde ihren Humor nun aus der Klärung der Vaterfrage beziehen. Nicht jedoch „Maggie’s Plan“, der sich einen Zeitsprung ins spätere Ehe- und Familienleben von Maggie und John leistet, der allerdings nie so ganz von seiner nicht weniger neurotischen Ex Georgette (in sensationeller Oscar-Form: Julianne Moore) lassen kann. Weshalb die kontrollsüchtige Maggie einen neuen Plan ersinnt. Weil sie sich ohnehin von John zu entlieben beginnt, will sie ihren Gatten wieder mit dessen Ex zusammenbringen: Keine gebrochenen Herzen, dafür geheilte (frühere) Wunden und glückliche Kinder. Aber auch hier hat Maggie die Rechnung ohne die Unberechenbarkeit des Lebens gemacht: Unfassbar komisches Beziehungschaos ist – vor allem dank Julianne Moores großartiger Georgette – vorprogrammiert. cb cb Willkommen im Hotel Mama | Alamode / F 2016 | Regie Darsteller Alexandra Lamy, Josiane Balasko | Filmstart Das Entertainment Magazin von Éric Lavaine 11.08. Maggie’s Plan | MFA / USA 2015 | Regie Rebecca Miller | Darsteller Greta Gerwig, Ethan Hawke, Julianne Moore | Filmstart 04.08. 63 Kino | Special Haut gehen kann. So gleicht „L’économie Du Couple“ einer emotionalen Achterbahnfahrt durchs Fegefeuer, zieht – im aristotelischen Sinne – eine Springflut-Katharsis nach sich, die alle Dämme brechen lässt. Unterschwellige, unterdrückte Aggression wird hier gelebt, bis es nur noch einen leichten Luftzug zu benötigen scheint, um eine Entladung herbeizuführen. Bérénice Bejo und Cédric Kahn stellen als entfremdetes Ehepaar all die fiesen Dinge ins Schaufenster, die sonst nur hinter vorgehaltener Hand erzählt werden. Ein Film, der eine solide emotionale Grundverfassung voraussetzt – und uns mit voller Wucht getroffen hat. Ebenso „Alaska“: Astrid Bergès-Frisbey und Elio Germano vollführen hier einen affektiven Drahtseilakt, der als exzentrisches Beziehungsprojekt zwischen Ex-Knacki und Model ununterbrochen im tiefroten Bereich läuft – ein überwältigendes Filmerlebnis, so ungefiltert, unmittelbar und auf die Zwölf, dass es eine Freude ist. Oder „The Salesman“ von Asghar Farhadi, dessen ira- 34. Filmfest München GROSSE MÜNCHNER FREIHEIT Caracas, eine Liebe Toni Erdmann So wie das unschuldige Kälbchen in Pietro Marcellos „Bella E Perduta“ zwischen den Welten wandelt, so wandelten wir vom 23. Juni bis 2. Juli beim 34. Filmfest München zwischen den Kinos. nische Geschichte von verloren geglaubtem Respekt, von Stolz und Ehrgefühl – an dieser Stelle tatsächlich einmal im allerbesten Sinne – erzählt. Und uns mit einer Schlusssequenz konfrontiert, deren Fortlauf zum emotional Ergreifendsten zählt, was uns das Filmjahr 2016 bislang gebracht hat. Schön verloren waren wir dabei immerhin nur selten – wenn uns ein kurzfristig verlegter Tram-Halt am Stachus auf dem hektischen Weg zum nächsten Film den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Oder wenn während des 3-Stunden-Opus eines gewissen Cristi Puiu unser Magen anfing ohrenbetäubend zu knurren. Als eine der wichtigsten Plattformen für deutschen Film und deutsches Fernsehen hatte die 34. Auflage des #ffmuc16 viel mehr als nur einen großen braunen Wuschel zu bieten ... Besonders interessant auch der Südamerika-Schwerpunkt in diesem Jahr, durch den aufstrebende Regisseure wie Anita Rocha da Silveira („Mate-me Por Favor“) oder Lorenzo Vigas („Caracas, eine Liebe“) angemessen gewürdigt wurden. Außerdem viel Lyrisches: Während der chilenische Altmeister Alejandro Jodorowsky mit seiner „Poesía Sin Fin“ das metaphorische Gebot des Verzeihens visualisierte, präsentierte der Italiener Pietro Marcello mit oben genanntem „Bella E Perduta“ eine Ode an die Unschuld von Natur und Tierwelt. Seinen besonderen Reiz generiert das Werk daraus, dass aus einem Doku-Projekt ein fiktionales wurde – der portraitierte „Engel von Carditello“, Tommaso Cestrone, erlag während der Dreharbeiten einem Herzinfarkt, sodass Regisseur Marcello das vorhandene Material um fabelhafte Elemente ergänzte. Denn selbst ohne „Toni Erdmann“ hätte das Filmfest München 2016 aus dem Vollen schöpfen können. Während der Überraschungshit von Maren Ade diesen Kinosommer als Eröffnungsfilm mit Pauken und Trompeten einleitete, zeigten einige weitere hochinteressante heimische Produktionen, was deutscher Film zu leisten im Stande ist. „Dead Man Working“ oder „Die vierte Gewalt“ bildeten zwei Spitzen eines großen Eisbergs, der uns in diesem ohnehin nicht sonderlich heißen Sommer erfrischt hat. Außerdem zeigten die französischen und italienischen Premieren, wie geniales Bewegtbild berühren, bewegen, unter die 64 Viele der in München uraufgeführten Filmschmankerln sind bereits jetzt auf DVD/Blu-ray erhältlich. Eine Entdeckungsreise durch das Programm lohnt sich – nicht nur für HardcoreCineasten! cl Features Special Kinofahrplan | Kino KINOFAHRPLAN August Die wichtigsten Kinostarts des Monats auf einen Blick! START 04.08. Collide START 11.08. Teenage Mutant Ninja Turtles START 18.08. Captain Fantastic START 25.08. Elliot, der Drache Das Entertainment Magazin von COLLIDE [UNIVERSUM] US-Action, quer durch Deutschland? We’re in for the ride! LIGHTS OUT [WARNER] Spooky Horrorthriller. Wir lassen das Licht lieber an! GENIUS [WILD BUNCH] Firth, Law & Kidman im etwas drögen Thomas-Wolfe-Biopic. SCHWEINSKOPF AL DENTE [CONSTANTIN] Der neue Eberhofer: Gewohnt schmackhaftes Provinzpossentum. TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES: OUT OF … [PARAMOUNT] Cowabunga: Viel Action, wenig Hirn. Der ADHS-Generation gefällt’s ... ALLES WAS KOMMT [WELTKINO] Tolle Isabelle Huppert in der Krise. Sehenswert! CAPTAIN FANTASTIC [ UNIVERSUM] Utopie vs. echtes Leben: Viggo Mortensen auf Oscar-Kurs. CONNI & CO. [WARNER] Nächstes Schweiger-Familienprojekt, nächster Egotrip. ANTONIO, IHM SCHMECKT’S NICHT! [FOX] Auch auf der Hochzeitsreise gilt: Keine Ruhe vor dem Schwiegervater! ELLIOT, DER DRACHE [WALT DISNEY] Kein Schmunzelmonster mehr, dafür zeitgemäße Trickkunst. DIE FAST PERFEKTE WELT DER PAULINE [NEUE VISIONEN] Typisch französisch: Musikerin liebt Komapatienten. THE MECHANIC 2: RESURRECTION [UNIVERSUM] Statham’s back, diesmal unter der Regie von „unserem“ Dennis Gansel. MOTHER’S DAY – LIEBE IST KEIN KINDERSPIEL [NFP] Aniston, Hudson, Roberts & Co: Top-Ensemble für harmlose Komödie. THE SHALLOWS – GEFAHR AUS DER TIEFE [SONY] Hai-Concept-Horror zwischen Strand und Untiefen. DIE UNFASSBAREN 2 [CONCORDE] „Zauberhafte“ Actionkomödie, die zweite ... 65 Sonstiges Best Beats What’s hot and what’s not: Diese TOP-FIVE-Titel werden im August die meisten Käufer finden. CD 01 DVD / BLU-RAY Beginner GAMES 01 Batman V Superman: Dawn of Justice 01 „Advanced Chemistry“ Endlich kommen sie. Und sie kommen Warner Die Formel zieht immer! krass! Whoever loses, we win! 02 Blues Pills 02 F1 2016 Koch „Lady In Gold“ Fox Kung Fu Panda 3 02 Batman: Return To Arkham Blues-Medikation für Goldladies und Martial Arts der tierischen Sorte. Warner Auf NewGen poliertes Klassikerpaket. -jungs. 03 Coup 03 London Has Fallen 03 Assetto Corsa „Der Holland Job“ Universum 505 Games Hafti & Xatar drehen ein Ding ... Der Film zum Brexit ... Autofahren ... und fahren lassen! 04 04 04 Billy Talent Der geilste Tag No Man’s Sky „Afraid Of Heights“ Warner Sony Rückkehr der kanadischen Punkrock- (Hoffentlich) Das Finale zur EM 2016. Sky is the limit. Und nicht mal der ... 05 The Huntsman & The Ice Queen 05 „Betrüger“ Meinen es ehrlich: DAS neue Berliner Universal American Football is coming home ... Popduo. Prequelmania im Märchenwald. Heroen. 05 Milliarden Madden NFL 17 EA Fast Forward So. Die Sommerpause ist (fast) rum, was sich auch daran ablesen lässt, dass plötzlich wieder ein Highlight den nächsten Blockbuster jagt. Im September sind das u. a. Disney’s „The Jungle Book“, Teil drei der dystopischen Jugendfantasie „Die Bestimmung“ und der Egoshooter „Hardcore“ (als Film). Außerdem (als Game): „Deus Ex: Mankind Divided“, „FIFA17“, orchestriert von u. a. der guten Alicia Keys. See you on the other side of holiday season! Eure mbeat-Redaktion Impressum | mbeat Ausgabe 08 Herausgeber: Müller Großhandels Ltd. & Co. KG Mack August 2016 Albstraße 92 89081 Ulm-Jungingen | Verantwortlich für den Inhalt: Michael Zittlau | Anzeigenkoordination: Bastian Tel. 0049 (0) 731/174-281 | Agentur: Söllner Communications AG Rosenkavalierplatz 5 81925 München | Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-0 Fax 0049 (0) 89/41 94 73-23 Vorstand: Dr. Susanne Söllner | Art Direction: Florian Schäfer | Grafik: Alexander Pfeffer | Chefredaktion: Christopher Büchele (cb) | Mitarbeiter dieser Ausgabe: Marcel Anders (ma) Sven Herwig (sh) Steffen Samselt (ss) Christian Lamping (cl) Katja Schwemmers (ksch) Dagmar Leischow (dl) Robert Wallner (rw) Karl Lotter (kl) Tom Mittelwerk (tm) Markus Werner (mw) | Redaktionskontakt: Stefanie Vogt E-Mail: [email protected] | Agenturkontakt: Stefanie Vogt Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-70 66 Franz Leydier (fl) Steffen Rüth (sr) Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-70 E-Mail: [email protected] | Druckerei: Baumann Druck GmbH & Co. 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