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Dawn Of Justice
BATMAN V
SUPERMAN
CD
GAME
DVD
BLU-RAY
DES MONATS:
DES MONATS:
DES MONATS:
DES MONATS:
Beginner
F1 2016
Kung Fu
Panda 3
London
Has Fallen
Gute Laune Musik
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Aktionszeitraum: 15.07.2016 – 15.10.2016
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Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den Schweizer MÜLLER Filialen mit einer Multimedia Abteilung
Jahrescharts | CD
Editorial
Griezmann V Ronaldo. Scholl V Löw.
Schweinsteiger & Boateng V Die
Hand. „Dawn Of Justice“! Man kann
nach Beendigung der Europameisterschaft trefflich darüber streiten, ob
es nun wirklich der Gerechtigkeit gedient hat, dass Portugal sich eher zum Titel verlängert
als tatsächlich gespielt hat. Oder dass mit Deutschland
das spielerisch vielleicht tatsächlich stärkste (Hand-)
Ballteam ausgeschieden ist. Oder ob Mehmet Scholl als
dunkler Ritter des erfrischenden Offensivfußballs mit
seinen Kritiken recht hat. Ein Fakt bleibt: Auseinandersetzung und Reibung ist immer spannend. Und selten
so ikonisch auf den Punkt gebracht wie beim Aufeinanderprallen der Welten von Batman und Superman, die
zusammen mit – die wollen wir hier nicht vergessen –
Wonder Woman unseren Titel zieren. Das Heraufdämmern einer neuen Ära von Gerechtigkeit versprechen
sie uns – personifiziert durch die bald nachfolgende Justice League, die nach der Bundesliga die wohl beliebteste Liga in den heiligen Redaktionshallen des mbeatJustizgebäudes darstellt.
Überhaupt hat die EM ihre Spuren hinterlassen bei
uns. Wir haben Beginner gesehen, die mit „Advanced
Chemistry“ das wettgemacht haben, was ihnen an Erfahrung vielleicht gefehlt hat (Huh!). Wir haben feinste
Martial-Arts-Moves gesehen – sowohl mit Fuß (Boateng)
als auch mit Hand (Schweinsteiger) als auch mit Hand
und Fuß (nochmal Boateng). Und wir haben das frühzeitige Ausscheiden von England erlebt („London Has
Fallen“). Was so wohl auch niemand erwartet hatte –
in keinerlei Hinsicht.
Jetzt ist jedenfalls erst mal wieder Schluss mit Fußball-Analogien und Supermännern in kurzen Trikots.
Schließlich laufen in Rio schon die Olympischen Spiele.
Zu denen uns nun wirklich nicht mehr viel einfallen will.
Außer vielleicht: Sonne, Strand und Meer. Was uns zum
anderen großen Sommerthema bringt:
Wir wünschen allen, die sie noch vor sich haben,
ganz besonders erholsame Ferien!
Eure mbeat-Redaktion
Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung.
Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir
möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller
kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro.
Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Bei batteriebetriebenen Artikeln sind die Batterien, wenn nicht
anders angegeben, im Preis nicht enthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. E-Mail: [email protected]. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine
Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de.
03
Inhalt | August 2016
52 London Has Fallen
26 Batman V Superman
BLU-RAY
52 B
LU-RAY DES MONATS:
London Has Fallen
54 F1 2016
NEWS
06
07
30 Kung Fu Panda 3
GAMES
E
xklusivprodukt, Deus Ex
ie Bestimmung | Bioshock | Casper
D
54 56 58 59 08 Beginner
G
AME DES MONATS: F1 2016
E
3 – Highlights
Batman – Return To Arkham
A
ssetto Corsa
REVIEWS
61 Ghostbusters
DVD / BLU-RAY
CD
08 12 13 14 16 C
D DES MONATS: Beginner
B
lues Pills
Billy Talent
Milliarden
Coup
Nao
The Rifles
Roosevelt
teven Tyler
17 S
18 REVIEWS
04
26 TITELSTORY: Batman V Superman
VD DES MONATS: Kung Fu
30 D
Panda 3
36 13 Hours
Tschiller
37 Criminal Activities
Point Break
38 Rock The Kasbah
Der geilste Tag
40 Raum
Colonia Dignidad
41 Ein Mann namens Ove
42 Dirty Grandpa
How To Be Single
43 The Huntsman & The Ice Queen
10 Cloverfield Lane
44 Im Himmel trägt man hohe Schuhe
45 Vikings – Staffel 3
46 REVIEWS
KINO
60 61 62 63 64 65 Suicide Squad
Ghostbusters
Jason Bourne
Julieta
Willkommen im Hotel Mama
Maggie’s Plan
34. Filmfest München
KINOFAHRPLAN August
SONSTIGES
03
66
Editorial
Charts
| Vorschau | Impressum
DIE TIPPS IM AUGUST
Auch in diesem Jahr präsentiert Müller
zusammen mit der mbeat monatlich ganz
besondere Themen.
Musik-Tipps
Blues Pills
„Lady In Gold“
Seite 12
Billy Talent
„Afraid Of Heights“
Seite 13
Milliarden
„Betrüger“
Seite 13
Steven Tyler
„We’re All Somebody From
Somewhere“
Seite 17
Soolo
„Tage aus Licht“
Seite 18
Giraffenaffen Gang
„Nö mit Ö“
Seite 19
Dinosaur Jr.
„Give A Glimpse Of What Yer
Not“
Seite 22
Diverse
„Take Me To Rio“
Seite 24
Film-Tipps
13 Hours
Seite 36
Criminal Activities
Seite 37
Rock The Kasbah
Seite 38
Im Himmel trägt man hohe
Schuhe
Seite 44
Der Sturm
Seite 46
Dark Touch
Seite 47
Der Bodyguard
Seite 48
A War
Seite 49
The Finest Hours
Seite 49
Die wilden Kerle – Die
Legende lebt!
Seite 50
Make Love – Staffel 1-4
Seite 51
Palmen im Schnee
Heft No. 07
Seite 46
Tipp4U präsentiert von
News | August 2016
LONDON HAS FALLEN
Komischer Beigeschmack, anyone?
Seit dem Brexit könnte „London Has
Fallen“ als Überschrift für jeden zweiten Artikel rund ums Ausstiegsreferendum herhalten. In Wirklichkeit
aber handelt es sich um das actionreiche Sequel zum Fall von Olympus, in
dem Gerard Butler und Aaron Eckhart
es abermals mit einer ganzen Reihe
gemeingefährlicher Terroristen zu
tun bekommen. Diesmal eben in der
britischen Hauptstadt, die hier auch
ganz ohne Brexit-Votum in ihren
Grundfesten erschüttert wird. Mehr
zu unserer Blu-ray des Monats im hinteren Teil des Heftes. Sammler dürfen
sich jedenfalls auf ein Müller-exklusives Steelbook zur Blu-ray freuen.
AUGMENTED HUMANITY
Nach der „Human Revolution“ ist vor der spielerischen Revolution. Die erwarten wir uns jedenfalls
vom neuesten Ableger der „Deus Ex“-Reihe, der
uns unter dem Titel „Mankind Divided“ ab dem
23.08. wieder in die nahe Zukunft entführt, in der
mechanisch erweiterte Menschen ein Dasein in
eigenen Ghettos fristen müssen. Als ebenfalls
augmentierter Undercover-Agent müssen wir
versuchen, mit einem riesigen Arsenal an Waffen,
Erweiterungen (und Lösungswegen) einer
weltweiten Verschwörung auf die Spur zu
kommen. Unser ausführliches Feature zum
Tophit gibt’s in der Septemberausgabe, per
nebenstehendem Code könnt ihr im angegebenen Aktionszeitraum bereits ab 23.08.
in den Genuss des RPG-Actioners kommen. Und zwar deutlich rabattiert!
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ist nicht möglich. Pro Kaufakt nur
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Sortimentsübersicht finden Sie unter
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– ab 23.08.2016 –
– Gültig bis 27.08.2016 –
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August 2016 | News
2 103375 302002
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Dieser Coupon kann auf alle verfügbaren Formate der Filmneuheit
Die Bestimmung – Allegiant (DVD
oder Blu-ray) in allen MüllerFilialen mit Multi-Media-Abteilung
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–ab 25.08.2016 –
– Gültig bis 27.08.2016 –
FRAKTIONSLOS GÜNSTIG
Ab dem 26.08. ist es so weit und Fans der
dystopischen Sci-Fi-Saga „Die Bestimmung“ können sich auf den Auftakt zum
großen Finale der actionreichen Trickkiste freuen. In „Allegiant“ läuft für Heldin
Tris alles auf die finale Konfrontation mit
ihrer ehemaligen Anführerin hinaus. Und
auch ihre Beziehung zu Four sollte in diesem Kontext nicht zu kurz kommen. Mehr
zum spektakulären Anfang vom Ende
(Teil zwei des Finales erwartet uns 2017)
lest ihr in unserer Septemberausgabe.
Bereits zum Veröffentlichungstermin gibt
es im Aktionszeitraum mit nebenstehendem Code einen satten Rabatt für MüllerKunden.
BIOSHOCK
LANG LEBE DER TOD
Ganz schön morbide, der Titel zum neuen Werk von Indie/Rap-Überflieger Casper. Aber Frohsinn hat noch nie
zu den Kardinalstugenden Benjamin Griffeys gehört, dessen „Hinterland“ nun auch schon wieder drei lange Jahre
in der Vergangenheit liegt. Der phänomenale Titeltrack,
eingespielt mit einigen der Granden der deutschen IndieLandschaft (Blixa Bargeld, Sizarr und Dagobert), weist
jedenfalls schon mal die Richtung, die das gleichnamige
Album ab dem 23. September nehmen könnte. Wir könnten gespannter jedenfalls kaum sein und schicken ein inbrünstiges: „Lang lebe Casper“ voraus …
Das Entertainment Magazin von
Neun Jahre ist es her, dass Spieler sich das erste Mal in
den Art-Deco-Untiefen von „Bioshock“ verlieren durften.
Seither ist die retrofuturistische Spielwelt mit ihren Big
Daddies und Little Sisters, den Augmentierungen und
der faszinierenden Geschichte ein moderner Klassiker,
der mit „Bioshock 2“ und „Bioshock Infinite“ zwei nicht
minder eindrucksvolle Nachfolger erhalten hat. Allerdings (noch) nicht für die aktuellste Konsolengeneration.
Das ändert sich am 13. September. Dann nämlich erscheinen alle drei Teile in einer Collection für PS4, Xbox
One und PC (digital ohne Bioshock Infinite!) und sehen
dank akribischer Überarbeitung besser aus als je zuvor.
Die Perfekte Gelegenheit für alle Nicht-Initiierten, so tief
in die Welt von Rapture einzutauchen wie nie zuvor …
07
CD des Monats
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08
CD des Monats
Mutter und Sohnemann nicken gemeinsam zum Beat der ersten Single aus „Advanced Chemistry“, jenem vierten Album der
Hamburger HipHop-Urgesteine, dessen Schicksal ob der quälend langen Wartezeit von 13 Jahren nicht wenige bereits in der
Kategorie „Detox“ verortet hatten. Während die Gedanken des
erwachsenen Rap-Fans bei Lines wie „Alle sind happy, denn der
Testsieger rappt wieder“ ins Gestern driften und das Kopfkino
mit Erinnerungen an HipHop-Jams inklusive Graffiti und Breakdance füttern, darüber hinaus aber auch mit einer Spur Wehmut
die Gewissheit formen, dass man nun selbst die „OldSchool“ bildet, bestärkt Featuregast Gzuz, Personifikation ungeschliffener
deutscher Streetrap-Härte, mit seiner Hook beim Nachwuchs
die Vorahnung, dass das Leben alles andere als eitel Sonnenschein ist. Wieder einmal haben die Beginner das geschafft,
was sie seit jeher auszeichnet: mit ihrer unkonventionellen Art
den Scheuklappendenkern ihre Scheuklappen vorzuhalten, die
Message nicht mit Worten, sondern mit Moves zu droppen. Daran hat sich seit „Liebes Lied“ nichts geändert, das 1998 mit weiteren Klassikern wie „Hammerhart“ und „Füchse“ das Album
„Bambule“ zum Referenzwerk des Genres machte. Wie keine
andere Band bilden die Beginner mit „Advanced Chemistry“
den Generationen- und Paradigmenwechsel
im Deutschrap ab, schaffen die Gratwanderung
zwischen dem Festhalten am Signature Sound
anstelle rückgratloser Trend-Anbiederung und
Auf dem Track „Rap und fette Bässe“ findet sich die Line:
„Denn Euer Deutschrap-Sound ist der Antichrist.“ Einfach nur HipHop-handelsübliches Fronten oder sehen
sich die Beginner als Bewahrer des Wahren?
Denyo: Heute gibt es so viele Subgenres, da kann man von
„einem“ Rap ohnehin nicht mehr sprechen. Allein in Deutschland gibt es Straßenrap, Conscious Rap, Trap, Rap, der in Richtung EDM geht, klassischen Rap, Emo-Rap, poppige Sachen,
Retro-Vögel. Und dabei gibt es nicht nur viel Angebot, sondern
auch viel Bedarf. Ich selbst feiere eigentlich jeden Rapper, ob
ich ihn mag oder nicht. Weil ich es toll finde, sich mittels Rap
darzustellen und dadurch ein ganzes Leben auf die Beine stellen zu können. Es gibt so vieles, das einen beeinflusst. Und
auch wenn man Sachen wie die von 187 Strassenbande selbst
nicht unbedingt genau so schreiben würde, es inspiriert einen
der Flash, der dahinter ist. Dass da ein paar Typen sagen: „Pass
auf, wir ziehen das jetzt hier durch!“ Diese ganze Bandbreite
an Artists, von der ganz neuen bis hin zur alten Generation, die
ist es, die Impulse setzt. Die motiviert auch uns als Beginner,
einfach geilen Scheiß zu machen.
DJ Mad: Die Mission ist wichtig. Das war ja auch immer unsere
Intention. Anstatt unsere Idee von dem, was wir
gerne machen wollen, zum hunderttausendsten
Mal zu den gleichen Leuten zu tragen, sind wir
lieber bei Kai Pflaume aufgetreten und haben so
90 BPM
der Vermeidung jener nervigen „lernen von den
Beginner
Chemistry“
alles besser wissenden Alten“-Attitüde. Denn
Vertrieb Universal
lernen müssen die Jungen ohnehin schon viel:
Zum Beispiel, dass der Albumtitel auf die Wurzeln der Szene in Deutschland verweist, dass Jan Delay als Eizi
Eiz schon eine Karriere vor der Karriere hatte, dass er, DJ Mad
und Denyo es waren, die mit ihrem letzten Album „Blast Action
Heroes“ dem Genre seine erste Nummer eins gaben. Die Beginner sind back – und mitten drin! ein grundlegend anderes Publikum beschickt.
Weil das im Endeffekt mehr zur gesellschaftlichen Veränderung beiträgt. Nimm als Beispiel
Samy Deluxe: der lebende Beweis dafür, dass
HipHop eine Kultur ist, in der es auch um Können, um Handwerk geht. Allein, was er mit Nena geschaffen hat, sollte dem
Rest der ignoranten Bande da draußen klargemacht haben, dass
diese Kultur von Leuten getragen wird, die ähnlich viel Feingefühl haben wie ein krasser Pianist oder ein Geigenvirtuose.
Was ist das für ein Gefühl, zu dem zurückzukommen,
was man selbst mit aufgebaut hat?
Denyo: Es fühlt sich für mich gar nicht wie Zurückkehren an. Ich
habe ja die ganze Zeit über Platten veröffentlicht, dementsprechend bin ich voll im Game. Nur die Beginner waren 13 Jahre
lang weg. Daher kann ich natürlich verstehen, dass sich das in
der Außenwahrnehmung anders darstellt.
DJ Mad: Wir bewegen uns ja auch immer noch in der HipHopSzene. Denyo und ich sind fast jedes Wochenende in den Clubs
dabei herauszufinden, was gerade der Ist-Zustand des deutschen
HipHop-Geschmacks ist. Man durchforstet ständig die neue Musik, bleibt am Ball.
An diesem Punkt kommt gerne die beliebte These ins
Spiel, HipHop sei ja gar keine richtige Musik, weil sie ja
nicht „handgemacht“ ist.
Denyo: Gibt es diese Diskussion noch?
Jan: Das ist so Achtziger! (lacht)
Denyo: Der Charme von Phänomenen wie Cloud Rap – mal
davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass dabei unbedingt
tolle Songs entstehen – liegt doch gerade darin, dass jeder
ganz schnell seine Sachen veröffentlichen kann. Schnell mit
dem Laptop den Beat und mit dem Handy das Video machen,
den Text einrappen, dann das Ergebnis ohne Promo-Wege und
ohne Labels einfach bei SoundCloud oder YouTube hochladen.
Das Entertainment Magazin von
|
„Advanced
| VÖ
26.08.
09
CD des Monats
Das Spontane, Authentische: das ist doch fast schon
Punk ...
Jan: ... und auf einmal ist unsere HipHop-Generation da und
wirft denen vor, dass das keine handgemachte Musik sei!
(lacht)
Auf „Ahnma“ vereint Ihr so unterschiedliche Künstler
wie Gentleman und Gzuz. Da haben sicher sowohl die
Jungen wie auch die Alten erst mal googlen müssen,
wer dieser Typ aus der jeweils anderen Generation überhaupt ist. War das bewusst als Brückenschlag gedacht?
Jan: Im Nachhinein haben die Reaktionen gezeigt, dass wir alles
genau richtig gemacht haben: diesen engstirnigen Scheuklappen-
»Heute gibt es so viele Subgenres, da
kann man von ‚einem‘ Rap ohnehin nicht
mehr sprechen. Allein in Deutschland
gibt es Straßenrap, Conscious Rap, Trap,
Rap, der in Richtung EDM geht, klassischen Rap, Emo-Rap, poppige Sachen,
Retro-Vögel«
Leuten direkt einen vor ’n Bug zu setzen. Das war aber nicht die
ursprüngliche Intention. Wir wollten das Instrument von Gzuz haben, seine geile Stimme. Es gibt in Deutschland niemanden, der so
eine krasse Dancehall-Stimme hat, die auch auf einem gefilterten
Sample einfach alles ausfüllt. Und Gentleman ist der einzige in diesem Land, der „toasten“ kann, wenn man das noch so sagen darf.
Beide in Kombi sind der Knaller. Der Song entstand ja auch zu einer
Zeit, in der noch gar nicht klar war, dass er die erste Single werden
würde. Das ist nicht Berechnung, das ist Musik machen.
mw
„Advanced Chemistry“ ist als Standard-Album sowie als
limitierte Box inkl. Album, Mixtape, DVD, Cap, Sticker
und Poster erhältlich. Außerdem auch als Doppel-Vinyl
inkl. Downloadcode.
10
CD des Monats
Entdeckerrabatt
PROZENTE AUF TALENTE
Musik
Nao
„For All We Know“
Seite 14
Soolo
„Tage aus Licht“
Seite 18
Run Liberty Run
„We Are“
Seite 19
Snoop Dogg
„Coolaid“
Seite 20
MSTRKRFT
„Operator“
Seite 22
The Dead Daisies
„Make Some Noise“
Seite 22
Debauchery vs.
Blood God
„Thunderbeast“
Seite 23
Wild Beasts
„Boy King“
Seite 23
Film
„Highlander – 30th
Anniversary Edition“
Seite 47
„Code Of Honor“
Seite 47
„Mein ein, mein alles“
Heft No. 07
Seite 32
10 % Entdeckerrabatt
COUPON AUSSCHNEIDEN, VORLEGEN UND 10 % SPAREN!
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Das Entertainment Magazin von
2 103375 200001
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11
CD | Features
Blues Pills
GOLDENE ZEITEN
Mit seinem Debüt gelang dem amerikanisch-französisch-schwedischen Quartett
ein Überraschungscoup. Zwei Jahre später,
serviert es einen nicht minder großartigen
Nachfolger: „Lady In Gold“, eine Sternstunde des Psychedelic-Soul und Blues.
Sängerin Elin Larsson präsentiert sich
gerne als geheimnisvolle Schönheit in
Hippieklamotten und mit mondänem
Make-up – als stamme sie direkt aus den
60ern und wolle ihr Publikum regelrecht
betören. Dabei ist die 27-Jährige eigent90 BPM
lich ein ziemlicher Nerd, der dezent
überdreht wirkt und alles andere als perfekt ist. Das unterstreichen auch die Texte ihres zweiten Albums, die sich
zumeist um Beziehungen drehen – allerdings, wie Titel à
la „Gone So Long“, „Won’t Go Back“ oder „Rejection“
andeuten, um nicht besonders glückliche. „Der
Witz ist, dass ich diesmal weniger über mich reden wollte als auf dem Debüt. Und weil ich in
letzter Zeit viel Kate Bush gehört habe, sollte
es in Richtung Fantasy gehen. Doch das ist
mir nicht gelungen – die meisten Songs handeln immer noch davon, was für eine Niete
ich in Sachen Liebe und Partnerschaft bin.
Also dass ich von einem Chaos ins nächste
schlingere. Ich habe da ein echtes Problem.“
Dabei unterschlägt die Dame aus dem schwedischen Örebro, wo ihre wahre Stärke liegt: In einer
Blues-Röhre, die Janis Joplin in nichts nachsteht
und schon beim Debüt 100.000 Käufer begeisterte.
Auf „Lady In Gold“ – einem Tod in verführerischer
Frauengestalt – intoniert dieses Organ neun Eigenkompositionen und ein Cover von Tony Joe White
(„Elements And Things“), erklingt mal frontal und
mächtig, stimmt dann sanfte, melodramatische
Balladen an oder dreht in exaltierten, kosmischen
Blues ab. Wobei sie von Gitarrist Dorian Sorriaux,
Bassist Zack Anderson und Neuschlagzeuger André Kvarnström perfekt in Szene gesetzt wird: mit
einem furiosen Gebräu aus Rock, Funk und Soul,
das ausgesprochen groovig anmutet, Streicher, Orgeln und Keyboards aufweist und etwas von einer
Zeitreise in die goldenen 60er hat. Ein Jahrzehnt,
von dem Elin geradezu besessen ist: „Ich hätte
gerne damals gelebt. Einfach weil Künstler und
12
Musiker viel kreativer und mutiger waren. Sie wollten wirklich
etwas erreichen und haben alles dafür gegeben. Wobei sie nicht
nur tolle Musik geschaffen, sondern auch die Literatur, die Gesellschaft und die Mode beeinflusst haben. Dagegen finde ich
die heutigen Castingshows, in denen junge Menschen als Kanonenfutter verheizt werden, einfach nur schlimm.“
Weshalb Blues Pills der Gegenpol zur musikalischen Moderne sind: Eine Drei-Länder-Band, die auf erdige, handgemachte Sounds setzt, durch spielerisches Können glänzt
und sich geschickt bei den Annalen der Rockgeschichte
bedient, ohne als Retro-Act durchzugehen. „Wir versuchen,
das Beste der Vergangenheit in die Zukunft zu retten. Einfach damit es nicht in Vergessenheit gerät. Denn seien wir
ehrlich: Die 60er waren eine Zeit, von der wir alle etwas
lernen können.“ So wird
Blues Pills | „Lady In Gold“ | VÖ
Musik zur Mission …
05.08. | Vertrieb Warner
ma
Features | CD
Billy Talent
HÖHENANGST
Milliarden
WOLLEN HOCH HINAUS
Rock ’n’ Roll darf nicht sterben! Das ist die
Botschaft, die die kanadischen Alternative-Rocker Billy Talent mit ihrem neuen
Studioalbum „Afraid Of Heights“, dem
ersten seit 2012, rüberbringen. Ihr Stück
„Louder Than The DJ“ ist quasi der Stin90 BPM
kefinger in Richtung David Guetta und Co.
„Dabei haben wir eigentlich nichts gegen DJs, wir sind sogar
mit vielen befreundet“, meint Songschreiber und Leadgitarrist
Ian D’Sa (40), auch als der Typ mit der besten Frisur bei Billy
Talent bekannt. „Wir halten es trotzdem für unsere Pflicht, den
Rock ’n’ Roll zu retten. Denn Rock hat eine revolutionäre Power, die am Leben erhalten werden muss.“ Gerade in diesen kruden Zeiten. Deshalb lassen es Billy Talent auf Album Nummer
fünf auch politischer angehen. „Once there was a nation, now
there is war“, heißt es im Song „This Is Our War“ der Kanadier. „Der Track reflektiert, was gerade in unserem Nachbarland
passiert. Es wäre furchtbar gefährlich, jemanden wie Donald
Trump zum mächtigsten Mann in Amerika zu machen. Die
Leute, die ihn unterstützen, wissen gar nicht, was sie tun“,
glaubt D’Sa. Im Song „Big Red Gun“ prangern Billy Talent zudem die amerikanische Waffenpolitik an: „Es geschehen dort
fast wöchentlich Massenschießereien. Und trotzdem werden
Waffen glorifiziert und verharmlost, so als handele es sich um
Spielzeug.“ Um ein trauriges Thema innerhalb der Band geht
es in „February Winds“. Schlagzeuger Aaron Solowoniuk
konnte aufgrund seiner Multiple-Sklerose-Erkrankung an den
Aufnahmen der neuen Platte nicht teilnehmen, für ihn sprang
Alexisonfire-Drummer Jordan Hastings ein. „Es war schwer,
mit dieser Veränderung umzugehen“, so D’Sa. „Aber Aaron
besuchte uns oft im Studio. Und es ist gut zu sehen, dass es
ihm langsam wieder
Billy Talent | „Afraid Of Heights“ | VÖ
besser geht.“ bereits erschienen | Vertrieb Warner
Das Entertainment Magazin von
ksch
Ben Hartmann und Johannes Aue hocken
Cola trinkend auf Bierbänken in einem sonnigen Hotel-Innenhof in Berlin und erzählen
die ganze Zeit Sachen, die ihren Bandnamen ad absurdum führen. „Bei uns stapeln
sich gerade dramatisch die Rechnungen,
80 BPM
es herrscht finanziell akut Ebbe“, bekennt
Ben, der Sänger und Texter, während sich Johannes, der Pianist, mit der Hand durchs lange Haupthaar fährt und etwas bedrückt nickt. Aber um Reichtümer geht es dem Duo (das live
auf der Bühne zum Quintett anschwillt) natürlich nicht, dafür
wäre das hier auch der falsche Beruf, und deshalb singt Ben
im Text zu „Milliardär“ auch lieber darüber, dass man ja auch
steinreich sein kann ohne Geld, dafür mit Liebe, Glück und Lebenssinn. Wobei schon gut sein kann, dass sich die Lage an der
Finanzfront bald entspannt, denn Milliarden ist eine Band, die
mit ihrem Album „Betrüger“ recht hoch gehandelt wird in diesem Sommer. Das Duo weiß sehr gut, wie man eine wunderbar
griffige Melodie komponiert, mit feinem Händchen verwebt es
Einflüsse aus Punk, Rock, Singer/Songwriting und Pop zu diesem zugänglichen, angenehm groß und respektabel klingenden
Gesamtgebilde, für das einem so auf Anhieb gar keine vernünftigen Vergleiche einfallen, vielleicht würden die Beatsteaks
ungefähr so klingen, sänge der Frontmann auf Deutsch. Kennengelernt haben sich die zwei Endzwanziger vor fünf Jahren
bei der Aufnahmeprüfung an der Bochumer Hochschule für
Schauspiel (Ben wurde genommen, Johannes machte seine
Schauspielausbildung dann in Berlin), man fand sich interessant und lustig, pendelte und schrieb ganz viele Songs, traf die
richtigen Leute, machte Songs über auch körperlich schmerzhafte Liebe („Oh Cherie“) sowie über „Katy Perry“, „die es perfekt versteht, mit ihren allgemeingültigen, moralischen Luftschlössern so viele Menschen wie nur möglich zu erreichen.“
Ein bisschen Katy freilich stecke auch in Ben und Johannes,
da sind sie die letzten, die
Milliarden | „Betrüger“ | VÖ
das abstreiten würden. 12.08. | Vertrieb
Universal
sr
13
CD | Features
Coup
KEINE GEFANGENEN
Wenn schon die leidige Authentizitätsdebatte
beim Gespräch über Musik bemüht werden
muss, so lässt sich das Maß an Glaubwürdigkeit im Falle von Haftbefehl und Xatar
mit wenigen Sätzen auf den Punkt bringen.
Aykut Anhan aka Haftbefehl musste schon
90 BPM
als junger Mann aus Deutschland fliehen,
um einer drohenden Freiheitsstrafe zu entgehen, Giwar „Xatar“
Hajabi saß mehrere Jahre für einen Raub im Gefängnis. Ohne Kriminalität glorifizieren zu wollen: Beide wissen, wovon sie rappen.
„Brauchst du Hilfe, sind plötzlich Handys auf lautlos / Jeder deiner Freunde hat Bewährung, wenn’s drauf ankommt / Die Illusion
von wahrer Freundschaft verblasst, wenn das Blut fließt oder man
das Flous sieht / Du siehst: Ich kann nicht weinen, meine Tränen
sind Eis / Denn meine Zelle war unbeheizt.“ Momente wie diesen
eindringlichen Xatar-Part gibt es viele auf „Der Holland Job“, dem
Gipfeltreffen der beiden größten Gangsta-Rapper ihrer Generation. Es ist diese einzigartige Mischung aus Kompromisslosigkeit
als Grundpfeiler der Lebenseinstellung, technischer Raffinesse,
unorthodoxer Delivery und souveräner Überheblichkeit, die RapSubgenre-übergreifend von der Backpacker-Gemeinde bis zur
Nao
ALT UND NEU
90 BPM
14
Zugleich schön nach früher und doch modern
zu klingen ist eine Kunst, die gerade kaum
jemand so kolossal beherrscht wie diese 28
Jahre alte Sängerin aus Hackney im Osten
Londons, die eigentlich Neo Jessica Joshua
heißt, sich aber vor einigen Jahren schlicht
in Nao umbenannt hat und auf ihrem aller-
Emorap-Fraktion alle in ihren Bann zieht. Nicht umsonst ist Jan
Delay aka Eizi Eiz bekennender Haftbefehl-Fan, kein Zufall auch,
dass Joy Denalane herself sich der Holland-Job-Gang angeschlossen und dem nüchtern geschilderten „Lauf der Dinge“ eine soulfulle Note hinzugefügt hat. Mit „Der Holland Job“ haben Hafti und
Xatar tatsächlich den COUP
Coup | „Der Holland Job“ | VÖ
des Jahres gelandet! 12.08. | Vertrieb Sony
mw
ersten Album „For All We Know“ rundum zu begeistern versteht.
„Ich wollte ein Album machen, das die Hörer wirklich mitnimmt
auf eine Reise durch meine Welt“, sagt Nao. „Die Lieder sollten
hell und schillernd sein, aber auch mal dunkel, emotional und
immer sehr persönlich. Für mich klingt diese Platte wie die Zusammenfassung von allem, was ich bisher gemacht und erlebt
habe.“ Zuerst bleibt man an dieser Stimme hängen, ein sanfter
Sopran, an Janet Jackson erinnernd, dann an den Songs selbst,
die manchmal fröhlich klingen („Happy“) und Girlgruppen wie
TLC oder SWV aufleben lassen. Die aber auch nicht frei sind von
Dramatik („In The Morning“) und deftiger Melancholie („Blue
Wine“). „Am Anfang haben sich meine Songs oft so angehört wie
die von James Blake“, erzählt Nao, die an der berühmten Londoner Guildhall School of Music & Drama Jazz studiert hat („Weil ich
dachte, wenn ich Jazz kann, ist alles andere ein Kinderspiel“) und
die viele Jahre in einer Acapella-Mädchenband sang, unter anderem auch im Background von Jarvis Cocker. 2014 stellte Nao erste
Resultate ihrer Schlafzimmerstudioarbeit ins Netz. Im Verlauf der
nächsten zwei Jahre folgten zahlreiche Kollaborationen wie mit
dem Duo Disclosure, Arbeiten mit angesagten Produzenten (A.K.
Paul, Mura Masa), zwei EPs, der dritte Platz auf der BBC-Nachwuchsliste „Sound of 2016“ – und nun hat Prince-Fan Nao ihren
Soul-R&B-Funk-Electro-Pop so sehr perfektioniert, dass wir aus
dem Staunen kaum noch heNao | „For All We Know“ | VÖ berauskommen. reits erschienen | Vertrieb Sony
sr
„
Features | CD
CD-HIGHLIGHTS
JE
5,00
HH
ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09.
HHHH
H
HH
EUR
Nirvana
„Nevermind (Remastered)“
Nirvana
„In Utero (Remastered)“
Nirvana
„Nirvana“
Mike Oldfield
„Two Sides: The Very Best Of“
Ellie Goulding
„Halcyon Days“
Nickelback
„No Fixed Address“
N.W.A
„Straight Outta Compton –
20th Anniversary“
Fall Out Boy
„Save Rock And Roll“
OneRepublic
„Native (Gold Edition)“
Marilyn Manson
„Lest We Forget – The Best Of“
Lana Del Rey
„Born To Die“
Blink 182
„Greatest Hits“
Rise Against
„Endgame“
Christina Stürmer
„Ich hör auf mein Herz“
Norah Jones
„Come Away With Me“
Gregory Porter
„Liquid Spirit“
Lenny Kravitz
Das
Entertainment Magazin von
„Greatest Hits“
Black Sabbath
„13“
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden
Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media15
Abteilung.
O
CD | Features
Roosevelt
HOT SHIT
Ein großer amerikanischer Präsident, sagen
wir mal Theodore Roosevelt, soll einmal gesagt haben: „Tu, was du kannst, mit dem, was
du hast, dort, wo du bist.“ Nun ist zwar nicht
überliefert, ob sich der junge Marius Lauber
mit der Wahl seines Künstlernamens dieses
90 BPM
Credo zu eigen macht, aber passen würde
es schon. Denn was der 25-jährige Deutsche ausnehmend gut
kann, das ist Platten auflegen – als jüngster Resident DJ in Kölns
„Total Confusion“-Partyreihe. Er hat das Talent, auch selbst breitenwirksam musikalisch mitzumischen – als Produzent erfolgreicher Club-Hymnen („Hold On“, „Sea“) ebenso wie als Remixer für
Glass Animals oder Kakkmaddafakka. Und er war zur richtigen
Zeit am richtigen Ort – im Vorprogramm von u. a. den Crystal
Fighters, Totally Enormous Extinct Dinosaurs (dessen musikalische DNA er teilt) sowie Hot Chip, auf deren Greco-Roman-Label
er auch untergekommen ist. Hier darf er nun auch sein selbstbetiteltes Debüt veröffentlichen, dessen Cover wie bei allen große
Namen im Pop-Biz nur vom eigenen Konterfei dominiert wird
und dessen zwölf Tracks die Vorabhymnen rechtfertigen, die
ihm vor allem aus England entgegengebracht wurden. Weil sie
sich perfekt zwischen 80er-Jahre-Synthiepop und indietronisch
gefärbter Discomoderne einrichten und so niemals nie von uns
aus Deutschland erwartet worden wären. Abermillionen Spotify-, YouTube- oder Soundcloud-Plays hin, Hype-Maschine UK
her: In den oft geschmacksbefreiten heimischen Gefilden wird
er damit wohl nie die Anerkennung erhalten wie im Ausland.
Aber im Sinne unseres Eingangszitats lassen wir uns gerne eines Besseren belehren ...
Roosevelt | „Roosevelt“ | VÖ 19.08.
Vertrieb
Universal
cb
The Rifles
STILL NUMERO UNO
Es ist diese Bedingungslosigkeit, mit der
sich die Rifles ihrer Musik verschrieben
haben, die sie so herausstechen lässt aus
der schier unüberschaubaren Menge an Indierockbands. Eine Leidenschaft, die sich
nicht aufsetzen lässt. Das muss man erst mal
90 BPM
bringen: eine komplette Europatour abzusagen, um die Albumaufnahmen abzuschließen. Wäre das nicht
vermeidbar gewesen? Ja, wenn es bei der üblichen Anzahl an
Songs für eine Standard-CD geblieben wäre. Doch die Rifles
waren angesichts der Klasse ihres neuen Materials von dem
Zwang, 11 oder 12 Favoriten auszuwählen, schlicht überfordert.
Nun wird „Big Live“ als Doppelalbum veröffentlicht – nicht nur
ein befriedigender Move für die Band, sondern auch ein Dankeschön an die treue Fanbase, die den Londonern ohne Wenn
und Aber seit gut zwölf Jahren die Treue hält. Die bekommt nun
eineinhalb Rifles-Alben auf einmal, darf sich über 18 Titel freuen, bei denen es wahrlich schade um jeden einzelnen gewesen
wäre, der es nicht aufs Album geschafft hätte. Die Rifles präsentieren sich auf ihrem fünften Longplayer in puncto Songwriting auf dem Zenith ihres Schaffens, der Sprung vom Vorgänger
16
„None The Wiser“ ist beachtlich. Geschuldet mag dies auch
dem Entgegenkommen ihres Langzeit-Mentors Paul Weller sein,
der den Modern Mods Aufnahmezeit in den Black Barn Studios
samt Produzent Charles Rees zur Verfügung stellte – und ihnen
so den Luxus ermöglichte, ohne Druck arbeiten zu können. Einzelne Songs hervorzuheben würde an Verrat an den anderen
grenzen, „Big Life“ trägt seine
The Rifles | „Big Life“ | VÖ
Größe bereits im Titel. 19.08. | Vertrieb
Sony
mw
Features | CD
Steven Tyler
NASHVILLE CAT
Unter allen Strichen ist er gar nicht so weit weg vom allseits bekannten und auf der ganzen Welt seit Jahrzehnten beliebten Sound seiner Band Aerosmith.
Und wenn man ganz ehrlich ist, so lässt
sich „We’re All Somebody From Somewhere“, das tatsächlich erste Album, das
Aerosmith-Sänger Steven Tyler nun mit
satten 68 Jahren ohne seine Bandkumpels
veröffentlicht, auch gar nicht als Country80 BPM
Album bezeichnen (selbst wenn das jetzt
alle schreiben), sondern als ein melodiegetriebenes Rock-PopAlbum erster Güte, das Tyler halt in Nashville aufnahm und
das mit gelegentlichem Fiddle-Einsatz („Somebody New“)
oder einer dezenten Polka-Harmonie („Love Is Your Name“)
zu überraschen weiß. Wer jedenfalls die großen AerosmithPowerballaden wie „Cryin’“, „Crazy“ oder „Don’t Wanna Miss
A Thing“ mag, der wird auf dieser Platte vieles finden, mit
dem er sich spontan sehr anfreunden kann, etwa die Halbballade „My Own Worst Enemy“, das liebliche „I Make My Own
Sunshine“ oder das gesanglich auf räudigen Kater getrimmte
„Hold On (Won’t Let Go)“. Produzent der neuen Songs ist zum
Das Entertainment Magazin von
einen der wettergegerbte Roots-Rock-Magier T Bone Burnett
und zum anderen ein Team aus Mainstreampop-Meistern um
Marti Frederiksson. „In der Countrymusik geht es noch an
erster Stelle um richtige Songs, mit Strophen, Refrains und
allem“, so begründet der exzentrische Sänger seinen Alleingang. „Ich fühle mich in Nashville einfach sehr geborgen und
zuhause. Ich bin einfach der Ansicht, dass jetzt die richtige
Zeit ist, um mich mit diesen Songs zu verwirklichen.“ Gerade tourte Tyler mit der Platte durch Nordamerika, danach
stehen Südamerika-Festivals mit Aerosmith auf dem Programm. Die Band plane entgegen anderslautender Gerüchte
übrigens nicht, mit neuem Sänger weiterzumachen, Gitarrist
Joe Perry hat dieses Gerücht energisch zurückgewiesen. „Ich
hätte ja Lust auf eine sehr lange Abschiedstour mit offenem
Ende“, lässt Tyler verlauten, aber zunächst mal zieht er das
jetzt alleine
Steven Tyler | „We’re All Somebody From Somewhere“
durch. VÖ
bereits erschienen | Vertrieb
Universal
sr
17
CD |
Reviews
Rock & Pop
OST
Frei.Wild
„Suicide Squad –
„15
The Album“
und SKAndale“
VÖ
05.08.
Vertrieb
80 BPM
VÖ
Warner
Jahre
70 BPM
„No Hard Feelings“
bereits erschienen
Vertrieb
Endlich werden sie auf
Schwarz Don’t
Crack
Deutschrock
VÖ
Soulfood
Anfang August
Vertrieb
Die Zeit der großen
70 BPM
Nettwerk
Ungewöhnliche Kombi-
uns losgelassen: Die Bad Girls und Boys von
Aufreger und Skandale ist halbwegs vorü-
nationen erfordern eine ungewöhnliche Na-
der „Suicide Squad“, die als die ruchlosere
ber, in Zeiten von Pegida und besorgten Bür-
mensgebung. Wie im Falle von Schwarz Don’t
Variante der „Justice League“ dafür sorgen
gern wird das Treiben der Tiroler Rockband
Crack, die sich aus dem Deutschen Sebastian
sollen, dass sich das DC Universe langsam in
von Nicht-Fans allenfalls noch mit einem
Kreis und dem Afroamerikaner Ahmad Lar-
Richtung Augenhöhe von Marvel bewegt. Dazu
Schulterzucken quittiert. Womit man am
nes zusammensetzen. Naheliegender ist da
beitragen sollen nicht nur „lieb“ gewonnene
Ende ja auch Recht hat. Da nämlich sind Frei.
schon der Sound, der dabei rumkommt. Der
Comicbook-Villains wie Harley Quinn, der Jo-
Wild halt einfach eine Rockband mit zumin-
nämlich klingt wie eine Mischung aus moder-
ker, Deadshot oder Enchantress, sondern auch
dest zweifelhafter Vergangenheit, riesiger
nem Soulpop und deutscher Elektronik, wil-
ein entsprechend „durchgeknallter“ Sound-
Fanbasis und erfolgreich durchgezogener
dert in Moroder- und Disco-Gefilden ebenso
mix, der neben Klassikern von Creedence
Provokationsstrategie, die man auch zum
wie bei Kraftwerk und Konsorten und hat bei
Clearwater Revival („Fortunate Son“) oder
Jubiläum nicht ganz außer Acht lässt, wenn
allem beattechnischen Wumms genug Seele,
War („Slippin’ Into Darkness“) auch HipHop-
man von den vergangenen 15 Jahren als „ge-
um die Kälte der Maschinen mit eingängigen
Klassiker („Without Me“) und eindrucksvolle
fechtsbegleitete“ (sic!) Zeit spricht. Immer-
Hooks und melodiöser Wärme zu konterka-
Kollabo-Smasher stehen lässt. Allen voran Lil
hin: Für „15 Jahre Deutschrock und SKAn-
rieren. So etwa im Opener „Getaway“, der
Wayne, Wiz Khalifa und Imagine Dragons mit
dale“ rückt man ein Stück weit vom Rock ab
verhaltene
„Sucker For Pain“ und Action Jackson, Mark
hin zu Reggae- bzw. Ska-Klängen, konterka-
oder im Future-Soul von „I’ll Be There“, das –
Ronson und Dan Auerbach für „Standing In
riert die Durch- und Zusammenhalteparolen
wie so mancher Track – vielleicht ein wenig
The Rain“. Nicht zu vergessen die twenty one
auch mal mit „leichterer“ Kost („Yeah, Yeah,
zu sehr in Richtung Airplaycharts schielt. No
pilots mit „Heathens“. Rockt! Yeah“). Love it or leave it ...!
hard feelings ... ss
kl
Die Lochis
Soolo
„#zwilling“
„Tage aus Licht“
VÖ
19.08.
Vertrieb
VÖ
Warner
cb
„Your Wilderness“
Warner
VÖ
12.08.
Vertrieb
30 BPM
Sie
sind
ja
selbst
70 BPM
weckt,
The
Pineapple Thief
12.08.
Vertrieb
„Drive“-Reminiszenzen
Die in Sachen Cross-
80 BPM
Edel
Eines muss man den
schon das personifizierte Hashtag, die
marketing schon längst eingebundenen
Herren um Bruce Soord lassen: Weniger kom-
YouTube-Zwillinge Heiko und Roman Loch-
Senderpartner pfeifen es schon wieder von
plex, ausladend oder handwerklich brillant
mann, die mit ihrem Erfolg gleich für mehrere
ihren Marketingdächern: „Soolo sind die
ist ihr Sound nicht geworden seit dem von
Trends einstehen: für die Demokratisierung
Newcomer-Sensation des Jahres.“ Sind sie
der Kritik gefeierten „Magnolia“ (2014). Im
der Produktionsmittel (jeder kann Musik ma-
natürlich nicht, aber vielleicht gibt es ja
Gegenteil: Irgendwo zwischen den Labelkol-
chen und ins Fernsehen), für die zunehmend
den ein oder anderen, dem vergleichbare
legen Steven Wilson und Anathema sowie
wahl- und geschmackloser werdende Jugend.
Deutschpop-Duos wie Zweiraumwohnung
den psychedelischen Vorbilden um Pink Floyd
Und für den Hang verzweifelter Produktions-
oder Rosenstolz nicht so geläufig sind.
& Co. serviert man dem geneigten Prog-Rock-
firmen, auch den letzten Mist groß rauszu-
„Wenn wir alt sind“, die erste Singleaus-
Fan hochmusikalische und kompositorisch
bringen, solange er genug YouTube-/Twitter-/
kopplung, liefert ja auch gut produzierten
ausgereifte Juwelen, die nicht nur handwerk-
Instagram-Follower hat. Nach einem halben
Scha-la-la-Singalong-Pop mit Tiefgang – zu-
lich nahe an der Perfektion sind, sondern
Dutzend bereits gecharteter Singles und ei-
mindest so viel, dass man in Tiefgründigkeit
auch emotional mitreißen. Nicht zuletzt dank
nem bescheidenen Eintrag in die deutsche
nicht versinkt. Das machen andere zwar
kongenial eingebundener Gastmusiker wie
Filmgeschichte („Bruder vor Luder“) nun also
auch – allen voran die wie aus der Retorte
Drummer Gavin Harrison (Porcupine Tree),
das – O-Ton – bislang wichtigste Projekt: Das
schießenden „klugen“ deutschen Singer/
Klarinettist John Halliwell (Supertramp) sowie
erste eigene Album, das man natürlich – bit-
Songwriter-Bürschlein –, selten aber klingt
Geoffrey Richardson, der für das Streicher-
tebitte liebe Fans – auf die Eins gehievt sehen
das so leichtfüßig wie diese „Tage aus
quartett verantwortlich zeichnet. Höhepunkt:
möchte. Gott bewahre! Licht“, die keine Sensation sind, immerhin
Das ausladende, fast zehnminütige „The Fi-
aber eine hübsche Ergänzung ... nal Thing On My Mind“.
18
cb
ss
ss
Reviews
Rock & Pop
Wendja
Benne
Diverse
„Poet & Prolet“
„Alles auf dem Weg“
„Live At Wacken 2015“
VÖ
19.08.
Vertrieb
40 BPM
VÖ
Universal
05.08.
Vertrieb
Bei den in der öster-
80 BPM
VÖ
Warner
08.08.
Vertrieb
Eine Generation auf
90 BPM
| CD
Warner
Mit dem Wacken-Festi-
reichischen Heimat ja extrem erfolgreichen
der Suche nach dem Unverfälschten. Wäh-
val ist es ja immer so eine Sache: Die Tickets
Trackshittaz war Lukas Plöchl eigenen Anga-
rend die Alten Erleichterung ob der Tatsache
sind schneller weg, als verschreckte Kühe
ben zufolge nie so richtig glücklich. Weshalb
verspüren, dass sie selbst die Welt noch
nach dem ersten Riff die Weide verlassen.
er irgendwann Solopfade einschlug, viel-
mittels „analoger“ Primärerfahrungen weit
Und in diesem Jahr muss man befürchten,
leicht auch, um „deeper“ sein zu können, als
vor der Allmacht digitaler Medien entdecken
dass das unstete Wetter das Ganze ebenso
das bei den Partyrappern der Fall war. Zwei
durften, versuchen die Epigonen, Wege aus
ungemütlich werden lassen könnte wie ande-
Probleme: Erstens, die Delivery. Plöchl –
der virtuellen Misere zu finden. Einer von
re Großveranstaltungen dieser Art. Wir halten
oder Wendja, wie er sich jetzt nennt – ist
ihnen: der Berliner Singer/Songwriter Ben-
uns deshalb lieber ans letzte Jahr (für das wir
eher rhythmischer Sprechsänger als Rapper,
ne. „Das Leben ist manchmal ganz schön
schon keine Tickets mehr bekommen haben)
wirkt also extrem hölzern, wenn er sein See-
viel verlangt“, so seine ernüchternde Bi-
und genießen das Ganze ohne Schlamm, da-
lenleben vor uns ausbreitet. Zweitens: Er ist
lanz. Doch Benne will sich nicht so schnell
für im Trockenen unseres Wohnzimmers. Weil
jetzt bei der Electrola gesignt, die ja sonst
geschlagen geben. Sein Coming of (digital)
mit „Live At Wacken 2015“ ein umfangreicher
eher im Schlager reüssiert. Und das sagt be-
Age gestaltet der Poet mit einer Rückkehr
Blick zurück erscheint. Und zwar nicht nur auf
reits alles über „Poet & Prolet“, das weder
zum Ursprünglichen. Reduziertheit statt
35 Tracks starkem Audiotonträger, sondern
besonders poetisch noch wirklich proleten-
Bombast, Geradlinigkeit statt enigmatischer
auch im 2DVD/2CD-Pack bzw. analog auf Blu-
haft daherkommt. Sondern einfach ähnlich
Schwere: Sein Indie-Pop will Erkenntnis
ray. Hier gibt es alle Highlights des vergan-
kalkuliert wie die Ursula-Andress-Gedächt-
transportieren. Erfahrungswerte, so einfach
genen Jahres noch einmal in Bild und Ton –
nispose, mit der er für das Cover aus dem
wie konstruktiv: „Auch wenn es immer auf
inklusive der Auftritte von Judas Priest, In Fla-
Wasser steigt ... und ab geht, es geht immer nach vorn.“ mw
mes, Annihilator und Europe. ss
Gov’t Mule
Giraffenaffen
Gang
„The Tel-Star Sessions“
VÖ
05.08.
Vertrieb
VÖ
„We Are“
Die 1994 als Seiten-
80 BPM
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
80 BPM
Run Liberty Run
„Nö mit Ö“
RTD
kl
bereits erschienen
Vertrieb
Edel
Sony
Über etliche Ausga-
70 BPM
Mit ihrem powervollen
projekt der Allmann Brothers gegründete
ben hinweg haben die Giraffenaffen in den
Elektro-Metal erfinden Run Liberty Run das
Band um Sänger und Gitarrist Warren Haynes
vergangenen Jahren Kinderherzen (und oft
Rad zwar nicht neu, legen aber ein solides
ist längst eine feste Größe in der US-Rocksze-
nicht nur die) höherschlagen lassen. Weil
Debütalbum vor, das allen Newcomerbands
ne. Zum Start ihrer ausgedehnten US-Tournee
hier bekanntes Kinderliedgut unter Betei-
als Blaupause für ein mit Willen, Ehrgeiz
veröffentlicht die Formation ein Album mit
ligung prominenter Künstler in moderne
und Feingefühl für Nuancen elaboriertes
bisher unveröffentlichten Songs aus ihrer
Popgewänder gekleidet worden war, Staub
Einstandswerk dienen sollte. Die Karlsruher
Gründungszeit. Die Demos entstanden im
von alten Kamellen blasen und so. Nach
haben sich dem ausladenden Gitarren-meet-
Juni 1994 in den Tel-Star Studios in Braden-
angemessener Pause folgt mit der Giraffen-
Synths-Sound Marke Linkin Park verschrie-
ton/Florida, noch in der Originalbesetzung
affen Gang der nächste Evolutionsschritt –
ben, der seine Intensität aus dem Wechsel-
mit Bassist Allen Woody. „Ich habe diese
hin zur richtigen Band, die sich nun aus
spiel von sich zurücknehmenden, filigranen
Songs kürzlich nach Jahrzehnten zum ersten
DJ Boris Beat, Sängerin Karo Klaro und MC
Verses und sich episch öffnenden Refrains
mal wieder gehört und musste grinsen“, er-
Mike zusammensetzt. Poppiger HipHop für
gewinnt. Dabei agiert der Vierer in dem fes-
klärt Hynes, „denn sie haben die Rohheit und
Kinder steht nun auf dem Programm. Und
ten Bestreben, seine Musik nicht nur für
Spannung aus der frühesten Zeit von Gov’t
damit selbstgeschriebene Nummern, die in
einen eingeschworenen Zirkel aus Die-hard-
Mule eingefangen.“ Die zehn Tracks, darun-
diesem Sommer noch so manche Kinder-
Nerds zu schreiben, nein, Run Liberty Run
ter Stücke wie „Blind Man In The Dark“ und
und Strandparty zum ausgelassenen Tan-
greifen nach den Sternen, flirten mit dem
„Monkey Hill“, zeichnen sich durch ein hohes
zen bringen dürften. Die erste Single passt
Mainstream. Mit entschlossenen Hymnen wie
Energielevel aus und klingen heute noch so
schon mal: „Ich tanz überall…“ „Bengal Fires“ und Balladen wie „Start A Fire“
frisch und mitreißend wie vor 22 Jahren. Das Entertainment Magazin von
rw
ss
wird sich der auch verführen lassen. mw
19
CD |
Reviews
Heavy/Urban/Electronica
Serum 114
Tarja
Letzte Instanz
„Die Nacht mein Freund“
„The Shadow Self“
„Liebe im Krieg“
VÖ
05.08.
Vertrieb
SINGLECOVER
80 BPM
Die
VÖ
Universal
Erfolgskurve
05.08.
Vertrieb
der
80 BPM
VÖ
Edel
12.08.
Vertrieb
Vor wenigen Wochen
80 BPM
Soulfood
Auf dem Vorgängerwerk
Punkrock-Band aus Frankfurt am Main zeigte
veröffentlichte die Sängerin aus Finnland, bis
„Im Auge des Sturms“ überraschte die Band aus
in den letzten zwei Jahren, u. a. mit dem Album
2005 die Stimme von Nightwish, als Prequel
Dresden mit ungewohnt experimentellen Tönen.
„Kopfüber ins Nichts“, stark nach oben. Das
zu ihrer neuen Platte das Album „The Brightest
Auf „Liebe im Krieg“ beschreitet Letzte Instanz
Quartett bleibt auch auf seinem fünften Long-
Void“, das bereits mit einer Spielzeit von 50
diesmal komplett andere Wege. Die zwölf Songs,
player seiner Erfolgsformel treu. Auch diesmal
Minuten glänzte. Mit „The Shadow Self“ folgt
entstanden unter der Regie von Produzent Mar-
dominieren in Stücken wie „Mein Leben mei-
nun also das Hauptwerk. „Die beiden Alben
kus Schlichtherle, klingen deutlich eingängiger
ne Wahl“ und „Wie lange noch“ geradlinige
sind zwar stark miteinander verwoben“, erklärt
als auf dem Vorgängerwerk. Das Sextett um Sän-
Gitarrenriffs und eingängige Gesangsrefrains
die Musikerin, „stehen aber gleichzeitig unab-
ger Holly Loose und Gitarrist Bernie Geef über-
das Geschehen. Serum 114 klingen trotz des
hängig voneinander.“ Musikalisch knüpft die
zeugt in Stücken wie „Tränen aus Stein“ und
vertrauten Klangbilds nicht berechenbar und
Sängerin nahtlos an die Vorgängerwerke „What
„Weiß wie der Schnee“ mit packenden Hooklines
gehen auch inhaltlich weiterhin keine Kom-
Lies Beneath“ (2010) und „Colours In The Dark“
und hitverdächtigen Melodien. Thematisch be-
promisse ein. Zum zehnjährigen Jubiläum lie-
(2013) an. Im Mittelpunkt der Platte steht natür-
schäftigt sich Letzte Instanz auf sehr eigenwillige
fert die Band ihre bisher beste Platte ab, die
lich ihre einzigartige und wandlungsfähige Stim-
Weise mit den unruhigen Umwälzungen unserer
keinerlei Schwachstellen aufweist. Besonders
me. Zu den herausragenden Stücken auf „The
Zeit, ohne dabei jemals bestimmte Klischees zu
in Nummern wie dem kämpferischen Titel „Ich
Shadow Self“ zählt neben der Albumversion des
bedienen. Zu den stärksten Nummern auf der
sehe rot“ und der nicht weniger energiegela-
Titels „Eagle Eye“ die packende Metal-Hymne
Platte zählen neben dem druckvollen Titelsong
denen Hymne „Wie lange noch“ stellen Serum
„Demons“, eingespielt mit Unterstützung von
„Liebe im Krieg“ vor allem das kämpferische
114 ihre musikalische Klasse unter Beweis. rw
Arch-Enemy-Frontfrau Alissa White-Gluz.
„Steh auf!“. rw
AlunaGeorge
Snoop Dogg
Cassius
„I Remember“
„Coolaid“
„Ibifornia“
VÖ
16.09.
Vertrieb
80 BPM
rw
VÖ
Universal
Der Stern von Aluna
bereits erschienen
Vertrieb
80 BPM
VÖ
SPV
26.08.
Vertrieb
Ein bisschen merkwür-
80 BPM
Universal
Zusammen mit Bands
Francis, der extrovertierten Frontfrau mit aus
dig ist es ja schon, dass einer der erfolg-
wie Daft Punk oder Motorbass (denen Cassi-
Indien stammender Yogalehrerinnen-Mutter
reichsten (und besten) Rapper der Musikge-
us-Mastermind Philippe Zdar ebenfalls ange-
und jamaikanischem Fotografen-Vater, ging
schichte sein neues Album über einen Indie
hörte) bildeten Cassius seit Ende der 90er die
vor drei, vier Jahren mit der gemeinsamen
veröffentlicht, nur sechs Wochen, nachdem
Speerspitze der innovativen französischen
UK-Nummer-2 „White Noise“ mit Disclosure
er es im US-TV angekündigt hat. Die Zeiten
House-Szene, die eine Zeit lang im Alleingang
auf, wenig später setzte sich das ungleiche
ändern eben sich, Dich und auch den guten
den europäischen Innovationsmotor in Sa-
Londoner Duo (George Reid bleibt im Hinter-
Snoop, der seinen Ausflügen ins Reggae-
chen Discohouse am Laufen hielt. Vor allem
grund bzw. gleich ganz zu Hause) mitsamt
und Funk-Fach nun (endlich) wieder ein rei-
Zdar hat sich darüber hinaus als Produzent
seinem Debüt „Body Music“ an die Spitze
nes Rap-Album folgen lässt, das mit Produ-
einen Namen machen und unter anderem für
des modernen Electro-R&B. Nun also, nach
zenten wie Just Blaze, Timbaland und Swizz
Phoenix, Bloc Party, Cat Power und die Beas-
recht langer Pause, sind sie zurück mit „I Re-
Beatz unterstreicht, dass mit ihm immer
tie Boys arbeiten dürfen. Ein Engagement,
member“ (der Titelsong ist eine Zusammen-
noch zu rechnen ist. Und wie. Davon zeugen
das sich mit „Ibifornia“, dem ersten Long-
arbeit mit Flume) und bieten einmal mehr
nicht nur Westcoast-Banger wie „Kush Ups“
player seit „15 Again“ (2006), bezahlt macht.
souveränen, verglichen mit dem Vorgänger
und Flowgranaten wie „Double Tap“, son-
Denn unter anderem Cat Power und Mike D.
etwas dynamischeren („I’m In Control“, „Full
dern auch namhafte Featuregäste wie Too
mischen sich (neben Pharrell Williams und
Swing“) Liebeskummer-geht-vorbei-Soul. sr
$hort , Wiz Khalifa oder E-40, die „Coolaid“
Ryan Tedder) unter die hochkarätigen Fea-
zum Fest für Doggystyler auf der ganzen Welt
turegäste, die nur eines nicht ganz kaschie-
machen dürften. ren können: Wirklich weiterentwickelt haben
ss
sich Cassius damit auch nicht. 20
fl
„
CD-HIGHLIGHTS
ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09.
HHHH
H
HH
5,99
HH
JE
EUR
Billy Talent
„Billy Talent II“
Green Day
„American Idiot”
Deep Purple
„In Rock (25th Anniversary Edition)“
Red Hot Chili Peppers
„Californication“
HHHH
H
HH
7,99
HH
JE
EUR
O
Slipknot
„All Hope Is Gone“
Symphony X
„Underworld“
Annihilator
„Suicide Society (Ltd.)“
Beatsteaks
„Boombox“
Blind Guardian
„At The Edge Of Time“
Bury Tomorrow
„Earthbound“
Iron Maiden
„Iron Maiden”
Iron Maiden
„Killers“
Iron Maiden
„Number Of The Beast“
Lamb of God
„VII: Sturm und Drang“
Linkin Park
„Hybrid Theory“
Motörhead
„Aftershock“
HHHH
H
HH
EUR
Motörhead
„Bad Magic“
Iron Maiden
„The Book Of Souls“
HH
9,99
O
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden
Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-MediaAbteilung.
O
CD |
Reviews
Alternative
The Avalanches
MSTRKRFT
The Dead Daisies
„Wildflower“
„Operator“
„Make Some Noise“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
90 BPM
VÖ
Indigo
bereits erschienen
Vertrieb
Ende 2000 veröffent-
90 BPM
VÖ
Soulfood
05.08.
Vertrieb
Keine Vokale im Na-
90 BPM
SPV
Support-Slots
für
lichten die Australier ihr Debüt „Since I Left
men, seit 2011 keine „ordentliche“ Veröffent-
Hollywood Vampires, Kiss und Steel Pan-
You“, das 3500 Samples enthielt, zur glo-
lichung mehr, aber mit knarzenden Beats,
ther sowie das dritte Album im fünften Jahr
balen Sensation avancierte und im Vorpro-
snarenden Drums und knackigen Hooks im-
sprechen eine deutliche Sprache: The Dead
gramm von Beck, Stereolab und Public Enemy
mer noch ganz auf der Höhe der Zeit moder-
Daisies machen alles richtig. Was auch
vorgestellt wurde. Dann verschwanden Rob-
ner Tanzmusik: MSTRKRFT, die neben der Ed-
„Make Some Noise“ unterstreicht. Betreut
bie Chater und Tony Di Blasi in der Versen-
Banger-Clique um Justice wohl angesagtesten
von Marti Frederiksen (u. a. Aerosmith),
kung bzw. in ihrem Studio in Melbourne, nur
Electroclash-Pioniere der Gegenwart. Seit
strotzt das Allstar-Line-up aus ehemaligen
um 16 Jahre später mit 21 Tracks aufzuwar-
2013 schrauben sie im Wortsinn an den neu-
Mitgliedern von Ozzy Osbourne, Mötley
ten, die das Bindeglied zwischen Beastie
en Tracks ihres Albums „Operator“, für das sie
Crüe, Whitesnake und Thin Lizzy nur so vor
Boys, Empire Of The Sun und MGMT bilden:
sich auf ihr analoges Equipment und auf die
Energie und Power, serviert zehn zeitlose
Mit einem Sound, der sich als Flickenteppich
Funktion als vermeintlich nur ausführendes
Classic-Rock-Granaten,
aus Funk, Soul und Pop erweist, auf Einspie-
Organ (eben des „Operator“) zurückgezogen
straight und absolut hymnisch sind, und be-
lungen von u. a. Paul McCartney, Bee Gees,
haben. Als solche drehen sie fleißig an allen
weist zudem erlesenen Geschmack bei den
Randy Newman, Rodgers/Hammerstein und
möglichen lärmerzeugenden Knöpfchen, schi-
Coverversionen von „Fortunate Son“ (CCR)
Jerry Lewis zurückgreift, diese mit originellen
cken Wellen elektronischer Verzückung durch
und „Join Together“ (The Who). Dabei sind
Beats, Sprachsamples und Reimen garniert,
unsere nach langer Absenz ausgedörrten Kör-
es vor allem der kraftvolle Reibeisengesang
dazu verspielte, psychedelische Effekte auf-
per und stellen einmal mehr unter Beweis,
von John Corabi und die Gitarren-Arbeit von
fährt und das Ganze zu einem großen, bunten
dass das mit dem braven Image von Kanada
David Lowy und Doug Aldrich, die begeis-
Trip vermengt. Visionär! irgendwie doch nicht stimmen kann ... tern. Ein starkes Album. cb
schnörkellos,
ma
Bear’s Den
Dinosaur Jr.
Einhorn
„Red Earth & Pouring
„Give A Glimpse Of What
„Galactica“
Rain“
Yer Not”
VÖ
90 BPM
ma
die
bereits erschienen
Vertrieb
Universal
Hoppla.
Haben
VÖ
Vertrieb
wir
80 BPM
VÖ
05.08.
bereits erschienen
Vertrieb
Universal
Cargo
Das „Jr.“ müssten die
80 BPM
Nein, ein Einhorn im
die falsche CD eingelegt? Tears For Fears,
Amis nach 32 Jahren eigentlich streichen –
Sinne eines absolut fabulösen und ziemlich
Simple Minds oder Talk Talk oder eines der
Frontmann und Wahl-Berliner J. Mascis ist
einzigartigen Geschöpfes, das sind die vier
Classic-Rock-Monster der späten 70er? „Red
selbst ein weißhaariger, älterer Herr und
jungen Burgenländer nicht in der österrei-
Earth & Pouring Rain“ hat nämlich nur noch
seine Band erinnert immer mehr an Crazy
chischen Musikszene. Weil dort seit Wanda,
bedingt mit den folkigen Roots des Vorgän-
Horse: Ein Trio, das es brachial und krachig
Bilderbuch, Nino & Co. überdurchschnittlich
gers „Islands“ zu tun – was vielleicht auch
liebt, das ungestüm drauflos rockt und in
viel Qualität am Start ist in der Alpenrepub-
an der Trennung von Gitarrist Joey Haymes
unfassbares Gegniedel und Gerumpel ver-
lik. Trotzdem muss man auffallen. Und das
liegt und daran, dass man live mittlerweile
fällt. Da macht Album Nummer 11 keine
tut man nicht nur mit dem zugegebenerma-
im sechsköpfigen Kollektiv operiert. Ent-
Ausnahme: Der Sound ist ungeschliffen, die
ßen blöd-genialen Bandnamen, sondern
sprechend breit aufgestellt klingen die zwölf
Verstärker dröhnen, das Schlagzeug poltert,
auch mit dem leicht elektrifizierten Indie-
neuen Songs, die kompositorische Grö-
die Riffs stammen aus dem Sabbath- und
und Diskoteer-Sound, zu dem sich nicht
ße und emotionale Wärme einer goldenen
Blue-Cheer-Katalog und der Gesang ist so
nur kräftig feiern, sondern auch ordentlich
Songwriting-Ära ins Hier und Jetzt holen und
nerdig und entrückt, dass er von jahrelan-
abnerden lässt. Muss ja, wenn man sich
das Zeug dazu haben, selbst ewig gestrige
gem Prozac-Konsum zeugt. Trotzdem liefern
u. a. an „Battlestar Galactica“ und „Lara
„Classic“-Rock-Hörer ausnahmsweise mal
Dinosaur Jr. ein vielseitiges und spannendes
Croft“ orientiert und in „Schöner als Berlin“
von etwas zu überzeugen, das nicht in den
Werk ab, servieren mit „Love Is…“ sogar eine
zum Atari-Gedächtnissound abzappelt. Das
70ern oder 80ern produziert worden ist. Ein
akustische Ballade und präsentieren sich als
ist zwar weder einzig noch artig, macht aber
großer Wurf der Briten also, vielleicht sogar
versierte Dilettanten. Ein herrlicher Wider-
ganz schön viel Spaß. einer der stärksten des Jahres ... spruch – wie alles an J. & Co. 22
cb
ma
cb
Reviews
Alternative
Funny
van Dannen
„come on – Live im Lido“
VÖ
80 BPM
Funny
Descendents
„Spackos Forever“
„Hypercaffium
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
Schmutzki
05.08.
Vertrieb
Spazzinate“
Sony
VÖ
Warner
van
bereits erschienen
Vertrieb
Dannen,
60 BPM
| CD
Sie haben viel Häme
90 BPM
Indigo
Da ist es wieder, das
ehemaliger Sänger der einst wunderbaren Las-
einstecken müssen für ihr Debütalbum
Gefühl von alles zerfetzender Anspannung,
sie Singers, ist so etwas wie der Max Goldt des
„BÄM“, die Stuttgarter Punk-Indie-Rocker
fast wie früher die Katecholaminausschüt-
gehobenen komödiantischen Singer/Songwri-
Schmutzki. Zu sinnentleert, zu formelhaft,
tungen kurz vor Einsetzen des ersten Ak-
tertums. Gerne auch: Der analogere PeterLicht
zu weichgespült, zu prollig. Das Trio hat die
kords beim Live-Konzert Deiner Helden. Wie
oder der wahnsinnig komische Reinhard Mey,
Kritiken gelesen – und geht gerade mal ein
wird es sich verdammt noch mal anfühlen,
auf jeden Fall also eine Ausnahmeerschei-
Jahr nach seinem Einstand zum Angriff über.
das neue Descendents-Album? Die Angst vor
nung, deren oft schreiend-komische und kluge
Der „Spackos Forever“-Opener „Hey Haters“
Enttäuschung ist fast so groß wie die über-
Songs („Herzscheiße“, „Nana Mouskouri“) seit
streckt der „Punkrock-Polizei“ den Mittelfin-
schwängliche, kindliche Vorfreude. Und dann
Jahren vor allem auch live ein begeistertes Pu-
ger entgegen, und auch sonst sind Schmutz-
explodiert „Hypercaffium Spazzinate“ in der
blikum vor die Bühne locken. Warum also nicht
ki sichtlich darum bemüht, ihre Musik und
allerersten Sekunde! Gutes Gefühl! Milo singt
gleich die 20 neuen Songs eines Albums –
ihre Haltung zu verteidigen. Dafür eignen sie
mit einer Dringlichkeit, die mehr von Aggres-
„come on“ – live vor Publikum einspielen und
sich den Begriff „Spackos“ an und schreiben
sion als von Schmerz hat – falls das nicht das-
die Unmittelbarkeit der Situation eins zu eins
ihn sich als Signet aller Idealisten, Gutmen-
selbe ist. Wo viele Pioniere einer Bewegung
auf Tonträger hinüberretten? Eben! Und billi-
schen und Romantiker auf die Fahnen. Sti-
sich über die Jahrzehnte in faden Selbstzita-
ger, als im Studio aufzunehmen, ist das auch
listisch sich zwischen die Stühle Punkrock,
ten verlieren, spürt man bei den Descendents
noch. Witziger sowieso. Siehe die „Latente
Indie, Sauflied und Disco setzend, nährt sich
auch nach 39 Jahren den gleichen Family-
Homosexualität“ im Profifußball,
moderne
„Spackos Forever“ aus einer trotzigen „Jetzt
Spirit, den gleichen Funken. Älterwerden im
Kindernamensünden und der unvermeidliche
erst recht“-Haltung, vorgetragen mit dicken
Punk: Viele äußere Parameter verändern sich,
„Bank Song“. Eiern und großer Klappe. the core remains hard! cb
Debauchery vs.
Blood God
„Thunderbeast“
VÖ
Vertrieb
80 BPM
Blood
mw
Wild Beasts
Blossoms
„Boy King“
„Blossoms“
VÖ
bereits erschienen
mw
05.08.
Vertrieb
VÖ
GoodToGo
05.08.
Vertrieb
Universal
Sänger
Tom
Soulfood
God
ist
der
80 BPM
Das Wesen des fehler-
90 BPM
Ogden
Heavy-Metal-/Hardrock-Ableger von Debau-
behafteten, unvollkommenen, sich häufig wie
und seine Freunde sehen mit ihren langen
chery, einer der bekanntesten Death-Metal-
ein Trottel benehmenden, zu Sex bestenfalls
Matten und den Jeansjacken so aus, als
Bands Deutschlands. Auf „Thunderbeast“
zufällig gelangenden und es dann oft vermas-
wären sie als kleiner Gruß aus den frühen
huldigt das Trio um Sänger und Gitarrist Tho-
selnden, insgesamt gegenüber den Mädels
Siebzigern in die Jetztzeit hinübergeweht
mas Gurrath auf ebenso eigenwillige wie un-
also notorisch unterlegenen Mannes hat Hay-
worden, die Lieder des ersten Albums je-
verwechselbare Weise jenen Bands – unter
den Thorpe, der Sänger und Texter der engli-
doch sind dann durch und durch 2016. Aus
anderen Judas Priest, Iron Maiden, Motör-
schen Wild Beasts, zu seinem künstlerischen
dem nordenglischen Stockport kommen die
head und AC/DC –, wegen denen die Blut-
Lebensthema gemacht. Und so bevölkern er-
fünf Mittzwanziger, Britannien überschlägt
götter überhaupt erst angefangen haben,
neut starke Frauen („Alpha Female“) die Songs
sich seit Monaten wegen der Knaben und es
Musik zu machen. Es ist übrigens nicht das
des fünften Albums. Wenn die Jungs denn mal
ist erstaunlich, mit welchem lässigen Selbst-
erste Mal, dass Debauchery einen Abstecher
aufmucken, dann nur in Haydens Phantasie
bewusstsein sie ihre Mischung aus Arctic
in diese rockigen Gefilde unternehmen. Be-
(„Tough Guy“). Stilistisch machen die Wild Be-
Monkeys, Depeche Mode und The Doors
reits auf „No Brains But Balls“ (2012) und
asts erneut vor wenig halt, schon gar nicht vor
raushauen. Noch dazu sind diese Songs
„Blood Is My Trademark“ (2014) ließen sie
umwerfenden Pop-Refrains wie dem von „Big
alle Hits, „Getaway“ zum Beispiel oder auch
ihrer Leidenschaft für klassischen Metal frei-
Cat“. Ein Album zwischen Justin Timberlake
„Charlemagne“. Die Jungs genieren sich
en Lauf. Mit „Thunderbeast“ legen sie noch
und Nine Inch Nails habe die Band im Sinn ge-
nicht im Geringsten, dass „Blossoms“ tief
eine Schippe drauf und überzeugen mit ei-
habt, sagt Hayden, wobei es musikalisch eher
im Mainstream-Pop verwurzelt ist, und wa-
ner unbändigen Spielfreude, viel Groove und
Richtung ersteren und textlich eher dunkel-
rum sollten sie auch? herrlich geschmacklosen Texten. obsessiv Richtung letztere geht. Das Entertainment Magazin von
rw
sr
sr
23
CD |
Reviews
Jazz/Blues
Diverse
„Take Me To Rio“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
Warner
Pierre Omer’s
Swing Revue
The Cadillac
Three
„Swing Cremona”
„Bury Me In My Boots“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
80 BPM
Nach der EM ist vor den
80 BPM
VÖ
Cargo
05.08.
Vertrieb
Eigentlich ist der gute
80 BPM
Universal
Die ursprünglich unter
Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Weshalb
Pierre verdammt spät dran. Das große Swing-
dem Namen The Cadillac Black aktive Southern-
natürlich wieder aus allen Ecken die Samba-
und Bigband-Revival fand schon Ende der
Rockband aus Nashville präsentiert vier Jahre
Rhythmen sprießen und Rio draufgeschrieben
90er mit dem Brian Setzer Orchestra und Big
nach ihrem Debütalbum einen mehr als eben-
wird, wo im Kontext eines Weltsportereignisses
Bad Voodoo Daddy statt. Doch in der Schweiz
bürtigen Nachfolger. Die Formation um Sänger,
Kassemachen mit kultureller Horizonterweite-
ticken die Uhren etwas langsamer, sodass
Gitarrist und Songwriter Jaren Johnston über-
rung verbunden werden soll. Siehe „Take Me
sich der Kopf der Dead Brothers erst jetzt dem
zeugt mit 14 herrlich erdigen Songs, die sowohl
To Rio“, der „Rhythms Del Mundo“-Nachfolger
Sound der 30er- und 40er-Jahre widmet – ganz
Boogie-Tänzer als auch Grunge-Fans und Tru-
der umtriebigen Berman Brothers, die pünktlich
authentisch mit Trompete, Kontrabass, pol-
cker nachhaltig begeistern dürften. The Cadil-
zu den Olympischen Spielen Samba und Bos-
ternden Drums und mehrstimmigem Gesang.
lac Three treffen mit ihrer Mixtur erneut genau
sa hervorkramen und internationale Hits in die
Eine Mischung, die mit Sicherheit ihr Publi-
ins Schwarze. Nicht umsonst gilt die Band als
Gewänder der südamerikanischen Rhythmen
kum findet. Schließlich sorgt der Bariton für
Speerspitze einer neuen Southern-Rock-Szene.
packen. U. a. Klassiker von Outkast („Hey Ya“),
gesträubte Nackenhaare, die Coverversionen
Und die wird Stücke wie „Drunk Like You“ und
Mando Diao („Dance With Somebody“), Bryan
(Irving Berlin, Duke Ellington, Charlie Shavers)
„Soundtrack To A Six Pack“ recht schnell und
Ferry oder Marlon Roudette sind so generalüber-
sind wohl gewählt und die Attitüde stimmt
innig in ihr Herz schließen. Johnston erweist
holt worden. Und dürfen zum perfekten Sound-
auch: „Swing Cremona“ ist rau und ungeschlif-
sich erneut als begnadeter Geschichtenerzäh-
track für sportliche Höchstleistungen (und/oder
fen, weist eine rebellische Intention auf und
ler, nicht zuletzt beim Opener und Titeltrack,
Chillen) an der Copacabana und hiesigen Stadt-
lässt es binnen von 40 Minuten gleich mehr-
der mit viel Humor und Einfühlungsvermögen
stränden werden …
fach krachen. Eine gekonnte Zeitreise. Pluspunkte sammelt. ss
ma
rw
VINYL CORNER
Gut, der junge Roosevelt fällt mit seinem Albumdebüt etwas aus
dem Raster – aber der deutsche Produzent und DJ schreit förmlich
nach dem analogen Plattenteller, auf dem die internationale DJProminenz schon so manchen seiner Remixe gedreht haben
dürfte. Ansonsten aber ist in Sachen Vinyl-Neuveröffentlichungen
weitestgehend „Oldschool“ angesagt. Denn zumindest die Beginner verweisen mit ihrem Referenzrahmen wieder zurück in
die Urzeiten von deutschem HipHop, wenn sie „Advanced Chemistry“ (der Albumtitel) mit Chefstyleransagen und modernem
Rapverständnis paaren und das Ganze HipHop-gerecht auch auf
Doppelvinyl (inkl. Downloadcode!) raushauen. Und auch der bluesige Sound der gefeierten Blues Pills verweist eher ins Gestern
24
denn ins Morgen, weshalb es schon seine Richtigkeit hat, wenn
man sich die „Lady In Gold“ auf – in dem Fall – goldenem Gold
ersteht. Und Steven Tyler? Haut statt neuer Aerosmith-Mucke
mal eben mit fast schon 70 sein erstes Soloalbum raus. Produziert
u. a. von T Bone Burnett, aufgenommen in Nashville und insgesamt so erdig, dass „We’re All Somebody From Somewhere“ auch in Zeiten veröffentlich hätte werden können, in denen
CD und Digital noch Fremdworte waren. Was uns abschließend
zu J Mascis und seinen Dinosaur Jr. führt. Ebenfalls schon irre
lange im Geschäft. Und mit „Give A Glimpse Of What Yer
Not“ der beste Beweis dafür, dass analog einfach immer besser
klingt. Nicht nur wenn es ohnehin scheppert und kracht … ss
Reviews
Hörbücher
80 BPM
80 BPM
80 BPM
Caroline Eriksson
David Lewman
Hörbuch zum Film
„Die Vermissten“
„Pets“
„Findet Dorie“
Sprecher
VÖ
Jessica Schwarz, Nina West
Sprecher
08.08.
Vertrieb
VÖ
Random House
Oliver Rohrbeck
Sprecher
08.08.
Vertrieb
VÖ
Random House
| CD
Rubina Nath
22.08.
Vertrieb
Random House
In Schweden ist der studierten Sozialpsycho-
Aktuell sorgen sie im Kino für begeisterte Kinder
Noch über einen Monat ist es hin, bis wir auch in
login Caroline Eriksson mit ihren „Vermissten“
(und ihre Eltern): die äußerst gesprächigen und
Deutschland den in den USA bereits überaus er-
ein echter Überraschungsbestseller gelungen.
witzigen Haustiere, die in Nachfolge der „Mi-
folgreich gestarteten „Findet Nemo“-Nachfolger
Ein Erfolg, der sich im Rest der Welt nun fort-
nions“ für Dreamworks ein großes Abenteuer
im Kino bewundern dürfen. Damit die Wartezeit
setzen könnte, zumal ihr Roman nicht umsonst
erleben dürfen. Der Film basiert tatsächlich auf
nicht zu lange wirkt, erscheint das Hörbuch zum
in eine Ahnenreihe mit Gillian Flynns Page-Tur-
einem Buch, „The Secret Life Of Pets“ von David
Film bereits Ende August – und zwar explizit als
ner „Gone Girl“ gestellt worden ist. Hier sind
Lewman, das parallel zum Film jetzt auch als
gelesenes Hörbuch und nicht als Hörspiel. Das
es allerdings gleich zwei Personen, die spur-
Hörbuch erscheint, gelesen von Minions-Stimme
ist vor allem deshalb super, weil man sich nicht
los verschwinden. Alex und Töchterchen Smil-
und Hörspiel-Legende Oliver Rohrbeck. Auch
verzweifelt die zugehörigen Filmbilder in den
la tauchen während eines Ausflugs nicht mehr
hier steht Hund Max im Mittelpunkt, dessen Le-
Kopf projizieren muss, sondern im Verlauf von
auf, nachdem sie mit dem Boot zu einer klei-
ben an der Seite von Frauchen Katie perfekt sein
fast drei Stunden der Faszination der Geschichte
nen Insel gefahren sind. Zurück bleibt Mutter
könnte. Würde sie ihm nicht einen zotteligen
erliegen darf, die sich diesmal hauptsächlich um
Greta, die sich in höchster Verzweiflung an die
Artgenossen vor die Schnauze setzen. Aber wie
die gesprächige Dorie dreht, die ohne Erklärung
Polizei wendet. Doch bei deren Untersuchun-
es oft ist in derlei Geschichten: Auf die beiden
verschwindet. Im Verlauf der Suche erhalten wir
gen gibt auch Gretas Geschichte immer neue
wartet ein Abenteuer, in dessen Verlauf sie sich
möglicherweise Antwort auf die Frage, wie sie
Rätsel auf. Was letztlich auch den furchtbaren
endgültig zusammenraufen dürfen. Zusammen
Walisch gelernt hat, auf jeden Fall aber neue
Verdacht aufbringt, sie könne etwas mit dem
mit einem fiesen weißen Kaninchen und einem
Einblicke, die unsere Lust auf den Film nur noch
Verschwinden zu tun haben … ganzen Rudel ausgesetzter Haustiere … steigern … ss
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STEREOCAT
Tanzansage
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Gestört aber Geil
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Top of the Clubs Vol. 71
Das Entertainment Magazin
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25
Titelstory
Batman
DAWN OF JUSTICE
Kampfansage mit Paukenschlag: Das Aufeinandertreffen der zwei größten Helden
aus dem DC Universe könnte epochaler
und epischer kaum sein. Ein erster Warnschuss in Richtung Marvel?
90 BPM
Batman
V
Superman:
Dawn Of Justice (Ultimate Edition-BD) | Warner / USA 2016
Regie
Zack Snyder | Darsteller
Ben Affleck, Henry Cavill, Jesse Eisenberg | Features
Kinofassung,
Extended Cut u. v. m. | VÖ
FSK
26
12
04.08.
Man war – gelinde gesagt – ein
wenig spät dran bei Detective
Comics. Sicher: Mit den ersten
drei „Superman“-Filmen aus
den 70er- und 80er-Jahren und
zumindest den ersten beiden
Burton-„Batmans“ hatte man
früh vorgelegt und ein paar der
großen Klassiker in Sachen Comicverfilmungen im Portfolio.
Und Christopher Nolans „Dark
Knight“-Trilogie hat sogar
über Comicgrenzen hinaus für
Furore gesorgt. Aber ein kohärentes Universum, wie es die
Konkurrenz von Marvel seit
„Iron Man“ (2008) mit immer
größer werdendem Erfolg etabliert, das war lange Zeit nicht
in Sicht. Bis man sich mit
Zack Snyders „Superman“Reboot „Man Of Steel“ endlich eines Besseren besann
und einen filmischen Fahrplan entwarf, der – bei aller
Kritik an erzählerischer Inkohärenz und zu viel Bombast –
mit „Batman V Superman“
nun einen ersten Höhepunkt
erleben darf. Das seit Jahr-
V
Titelstory
V
Superman
zehnten herbeigesehnte Aufeinandertreffen der zwei größten Helden der Comicgeschichte hatte dabei vor allem mit
einem zu kämpfen: Einem schier unmöglich zu erfüllenden
Erwartungsdruck. Den Regisseur Zack Snyder („Watchmen“)
mit dem ihm eigenen Hang zum Größenwahn beantwortet
hat. Sehr zur Freude eines eher visuell orientierten Publikums (bei Comics ja naheliegend), das sich vor allem an der
Extended Edition der Ultimate-Fassung kaum wird sattsehen können. Und ja: Ben Afflecks Batman hält dem Vergleich
mit Christian Bale weitestgehend stand!
»Batman und Superman, Bruce Wayne
und Clark Kent – das sind seit (fast)
Anbeginn der Comiczeitrechnung zwei
eigentlich unvereinbar erscheinende
Gegensätze«
Batman und Superman, Bruce Wayne und Clark Kent – das sind
seit (fast) Anbeginn der Comiczeitrechnung zwei eigentlich unvereinbar erscheinende Gegensätze. Der eine ein unfassbar reicher Milliardär, den der Mord an den Eltern zum bedingungslosen und gefürchteten Vigilanten hat werden lassen. Der andere
ein Findelkind aus dem Weltraum, das seine Identität hinter der
Maske des Reporters verbirgt und seine übermenschlichen Kräfte
stets nur zum Wohle der Menschheit einsetzt. Aus reinem Altruismus, wie es scheint. Bereits in „Man Of Steel“ hat man sehen
können, wohin das führt. Zu erheblichen Kollateralschäden in Metropolis nämlich – und das ist auch der Ausgangspunkt in „Batman V Superman“, in dem Bruce Wayne Zeuge des Kampfes des
Kryptoniers mit General Zod werden darf, infolgedessen nicht nur
Das Entertainment Magazin von
27
Titelstory
halb Metropolis, sondern auch ein Gebäude von Wayne Industries in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Folge: Dem so schwer
einschätzbaren Superhelden muss Einhalt geboten werden. Und
mit dieser Einschätzung ist Wayne aka Batman nicht alleine.
Auch ein gewisser Lex Luthor (Jesse Eisenberg) versucht, mithilfe von Kryptonit eine Waffe gegen das Superwesen zu bauen. Auf
der anderen Seite hat auch Superman seine Probleme mit dem
Dunklen Rächer, dessen Methoden er genauso wenig gutheißt,
wie dies umgekehrt der Fall ist. Als es im Rahmen einer Anhörung zu einem verheerenden Anschlag kommt und abermals Superman als Schuldiger ausgemacht wird, spitzen die Ereignisse
sich zu: Während sich Batman für die unvermeidlich erscheinende Konfrontation mit seinem außerirdischen Widersacher rüstet,
greift auch Luthor zu immer skrupelloseren Mitteln, um die beiden Heldenfiguren in eine tödliche Konfrontation miteinander zu
hetzen. Sein letzter Trumpf im Ärmel: ein in den Comicvorlagen
längst legendärer „Supervillain“. Doch auch Batman und Superman bleiben nicht lange allein: Der Beginn dessen, was sich als
Justice League bereits im Titel andeutet ...
28
Titelstory
Auch wenn das Ergebnis nach allen Enden hin ausfranst,
weil Snyder (wie so oft) einfach zu viel will und er so ziemlich alles in die (ursprünglich) 150 Minuten gepackt hat, was
bei Comicgeeks für Freudentränen und Wiedererkennung
sorgt, ist „Batman V Superman“ natürlich wie erwartet das
leinwandsprengende Spektakel, das keinen Stein auf dem
anderen und keinen Zweifel daran lässt, dass man noch Großes vorhat mit diesem DC-Universe. Fans der erweiterten
Justice League dürfen sich jedenfalls nicht nur auf „Wonder
Woman“ freuen, sondern – zumindest auf Blu-ray – auch auf
einen erheblich längeren Director’s Cut, mit dem Snyder
sich in Sachen Laufzeit seinem bisherigen magnum opus
„Watchmen“ annähern darf. Überhaupt wird bei dieser Geburt der „Justice League“ deutlich, wie sehr sich der Regisseur dem Credo der Watchmen verpflichtet fühlt. Denn auch
im Kontext von „Batman V Superman“ ist ein „Who watches
the Superheroes?“ des Pudels Kern in einem Drama von fast
Shakespeare’schen Ausmaßen. cb
Das Entertainment Magazin von
29
DVD des Monats
30
DVD des Monats
Kung Fu
Panda 3
ENTER THE PANDA
Aller guten Dinge sind drei – und etwas
übergewichtig. Trotzdem nimmt es Panda Po leichtfüßig wie eh und je mit den
stärksten Gegnern auf. Und mausert sich
so zum Meister aller Klassen.
Acht Jahre ist es mittlerweile her, dass den Dreamworks Animation Studios mit ihrem „Kung Fu Panda“ ein kleiner Geniestreich gelungen ist: die Einbeziehung des asiatischen Martial-Arts-Kosmos in westlich
geprägte Trickfilmtraditionen
und damit eine Vermählung
von zwei Welten, die nicht zuletzt dank des tierischen Charakters vieler Kampftechniken
perfekt zueinander gepasst haben. Seit sich der titelgebende
Panda Po zum Drachenkrieger
aufgeschwungen hat, ist allerdings viel Zeit vergangen, in
der – vor immerhin auch schon
fünf Jahren – ein Sequel sowie
80 BPM
eine eigene Fernsehserie den
Kung Fu Panda 3 | Fox /
tierischen Kampfkunstkosmos
USA 2016 | Regie Jenniweiter ausbauten. Trotzdem
fer Yuh Nelson, Alessandro Carloni
hat es bis Anfang dieses Jahres
Sprecher Jack Black, Bryan Crangedauert, bevor die Filmemacher – abermals führt Jennifer
ston (Original), Hape Kerkeling (DF)
Yuh Nelson Regie – an das im
Musikvideos, FeaturetFeatures
tes, Trailer, Bildergalerie u. v. m. | VÖ
Vorgänger gegebene Verspre04.08. | FSK 0
chen anknüpfen durften. Damals hatte sich Po endgültig auf
Mr. Ping als seinen Vaterersatz
eingelassen und sich mit einem
Dasein als letzter Panda abgefunden, während man in einem
abgelegenen Dorf Zeuge davon
werden durfte, wie Pos biologischer Vater etwas von dessen
Existenz zu ahnen beginnt.
Das Entertainment Magazin von
31
DVD des Monats
Jetzt kommt es endlich zum ersten Zusammentreffen von Vater und Sohn – allerdings erst, als das Schicksal Chinas
wieder auf der Kippe steht. In der Welt
der Geister ist es nämlich zum Kampf
zwischen Großmeister Oogway und
dessen altem Widersacher Kai gekommen, dem es schließlich auch gelingt, zu
siegen und mit anderen einst besiegten
Meistern in die wirkliche Welt zurückzukehren. Hier soll Po als Drachenkrieger
endlich die Rolle des Meisters von Shifu
übernehmen. Doch nicht nur die furiosen fünf bekommen schnell zu spüren,
dass er für die Rolle des Lehrers noch
nicht bereit ist. Wie gut, dass in diesem
Moment mit Li Shan ein Panda auftaucht, der sich als Pos leiblicher Vater
entpuppt, aber auch nicht verhindern
kann, dass der Jadepalast Ziel eines ersten Angriffs von Kai und seinen Jadekriegern wird. Im verborgenen Pandadorf will Po nun endlich lernen, das Ch’i
zu meistern, um so für das finale Aufeinandertreffen mit Kai gerüstet zu sein.
Doch dafür muss er zum Lehrmeister
werden und in der Geisterwelt mit Unterstützung seiner Artgenossen endgültig über sich hinauswachsen.
Es ist schon eine Leistung für sich: Statt
Abnutzungserscheinungen erkennbar
werden zu lassen, knüpft „Kung Fu Panda 3“ praktisch nahtlos an all das an,
was bereits die Vorgänger zum Hit an
den Kinokassen hat werden lassen, um
die vielleicht tierischste Kampfkunsttrilogie der Animationsgeschichte zu ihrem würdigen (vorläufigen) Ende zu füh-
32
ren: mit sagenhaften Animationen, spektakulären Kämpfen,
viel Humor – und mit Originalsprechern, die man sich (trotz
Hape Kerkeling als deutscher Synchronstimme) durchaus mal
zu Gemüte führen sollte. Neben Jack Black, Dustin Hoffman,
Angelina Jolie, Seth Rogen und Lucy Liu ist diesmal nämlich
auch Bryan Cranston („Breaking Bad“) mit von der Partie. Ganz
zu schweigen von Martial-Arts-Legenden wie Jackie Chan und
Jean-Claude Van Damme, die voll und ganz in ihren tierischen
Wiedergängern aufgehen dürfen. Wenn Po am Ende offenbart
wird, dass er die Verkörperung des im Yin Yang symbolisierten
Gleichgewichts ist, so gilt das deshalb auch für diesen Film,
der die perfekte Balance zwischen Tricktechnikspektakel, Humor und humanistischer Botschaft darstellen darf. Schön! ss
„v
DVD-HIGHLIGHTS
DVD des Monats
ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09.
HHHH
H
HH
HHHH
H
HH
JE
HH
EU
EU
RO
Das Bourne Vermächtnis
Snow White &
The Huntsman
Transformers 4
Everest
Straight Outta Compton
Unknown User
Crimson Peak
Sinister 2
Steve Jobs
Ted 2
The Visit
Die Hebamme 2
HH
9,99
5,99
JE
RO
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh33
Das
Entertainment
Magazin von
menden
Schweizer Müller-Filialen
mit Multi-Media-Abteilung.
3
TVn
e
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Se für
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5
2
*
Akte X – Season 1, 2
(Collector’s Box)
American Horror Story –
Staffel 1
Arrow – Staffel 1, 2
Banshee – Staffel 2
The Big Bang Theory –
Staffel 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Bones – Staffel 1, 2, 3, 4, 5
Breaking Bad – Staffel 1, 2,
3, 4, 5, 6
*Gültig für ausgewählte DVD-TV-Staffeln. Einzelpreis je TV-Staffel 9,99 €.
Laufzeit: 18.07. – 24.09.2016
The Bridge – Staffel 1
Ein Colt für alle Fälle –
Staffel 1
Columbo – Staffel 1, 2
Criminal Minds – Staffel
6, 7, 8
Crossing Lines – Staffel 1, 2
Desperate Housewives –
Staffel 6, 7, 8
Dexter – Staffel 1, 2, 3
Elementary – Staffel 1
Falling Skies – Staffel 1, 2, 3
Firefly
The Following – Staffel 2
Girls – Staffel 3
Gossip Girl – Staffel 5, 6
Grimm – Staffel 1
Happy Valley – Staffel 1
Homeland – Staffel 1
House Of Cards – Staffel 1
How I Met Your Mother –
Staffel 6, 7, 8
Lie To Me – Staffel 1
The Mentalist – Staffel
4, 5, 6
Originals – Staffel 1
Outlander – Staffel 1.1
Person Of Interest – Staffel
1, 2, 3
Pretty Little Liars – Staffel
1, 2, 3, 4
Reign – Staffel 1
Revenge – Staffel 1, 2
Revolution – Staffel 1, 2
Rizzoli & Isles – Staffel 4, 5
Scandal – Staffel 1, 2
Shameless – Staffel 3, 4
The Simpsons – Staffel 14,
15, 16, 17, 20
Sleepy Hollow – Staffel 1
Sons Of Anarchy – Staffel 1
Spartacus: Blood & Sand –
Staffel 1
Supernatural – Staffel
6, 7, 8
True Detective – Staffel 1
Two And A Half Men –
Staffel 10, 11
Two Broke Girls – Staffel
1, 2, 3
Vampire Diaries – Staffel
1, 2, 3, 4, 5
Vikings – Staffel 1
White Queen – Staffel 1
Für etwaige Druckfehler bitten wir um Entschuldigung. Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Waren nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Keine Mitnahmegarantie. Trotz äußerst ­sorg­fältiger
Planung kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Wir bestellen diesen jedoch gerne für Sie. Aus vertriebstechnischen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in
jeder Filiale erhältlich. Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Preise in Euro. Solange Vorrat reicht. Gültig nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den Schweizer MüllerFilialen mit Multi-Media-Abteilung. Müller Großhandels Ltd. & Co. KG, Albstrasse 92, 89081 Ulm, Email: [email protected]. Eine Übersicht unserer Filialen und Sortimente finden Sie unter www.mueller.de
DVD Blu-ray | Features
13 Hours
Tschiller: Off Duty
FIRE IN THE HOLE
EGO-BOOSTER
„Diplomatie ist doof, es lebe die militärische Eingreiftruppe!“ – provokant umrissen, lässt sich der Film von Michael Bay
auf diese einfache Aussage reduzieren.
Zwar basiert das Machwerk des ActionSpezialisten Bay („Pearl Harbor“, „Transformers“) auf wahren Begebenheiten,
doch seine persönliche Auslegung der
60 BPM
historischen Ereignisse tritt von der ersten
Sekunde an in den Vordergrund. Nicht dokumentarische Ambition, sondern (nachträgliche) Schaffung von Helden scheint
hier Beweggrund. Denn – ohne zu viel zu
verraten – die tatsächlichen Geschehnisse
in jener US-amerikanischen Einrichtung
im lybischen Bengasi, das sich 2012 in der Post-Gaddafi-Ära
in einem hochgradig instabilen Zustand befand, machten eine
Glorifizierung zunächst recht schwierig. Also schafft sich Bay
seine eigene Realität. Und wenn das Ganze keinen pseudodokumentarischen Beigeschmack hätte, könnte man sich
über ein funkensprühendes Action-Brett freuen, das in einem
schnörkellosen „Counterstrike“-Setting die Geschichte von ein
paar wackeren Kriegern erzählt, die gegen eine gnadenlose
Übermacht die Stellung halten. So ähnelt „13 Hours“ zuweilen
eher einem platten Propagandafilm, der eine reaktionäre Weltsicht promotet. Bay macht es uns einerseits leicht – denn hier
gibt es nur Gut und Böse, keine Zwischentöne, keine Schnittmengen. Gleichzeitig birgt es einige Gefahr, wenn er vor politisch hochkomplexer Kulisse alles über einen Kamm schärt.
Viel Bumms und Rumms also, wenig Relevantes. Das Problem an diesem Kino-„Tatort“ ist
nicht, dass er ein besonders schlechter
Actionfilm wäre. Da gibt es – gerade aus
Deutschland – viel schwächere Vertreter.
Das Problem ist das immens aufgeblasene
Ego seines Hauptdarstellers, das uns herzlich egal sein könnte, würde es sich nicht
so negativ auf das ganze Unterfangen
60 BPM
Tschiller und mit ihm auf „Off Duty“ auswirken. Denn Schweiger möchte gern Action nach amerikanischem Vorbild liefern,
er möchte gern ein gebrochener Held nach
amerikanischem Vorbild sein, er möchte
gern ... gemocht werden. Möchtegern ist
deshalb auch dieser durch TV-Gebühren
indirekt zumindest mitfinanzierte Leinwandausflug, von dem
zumindest eine deutsche Zeitung geschrieben hat, er sei mit
Bond vergleichbar, vielleicht weil man sich Til Schweiger als
Gossip-Lieferanten weiter warmhalten möchte. In Fortsetzung seiner TV-Einsätze darf „Natural Born“ Tschiller hier
auf Schimanskis „Außer Dienst“-Spuren wandeln und u. a.
in Istanbul mit all dem hantieren, was in Deutschland sonst
nur den Bösewichtern in „Alarm für Cobra 11“ an die Hand
gegeben wird. Dazu gibt’s „coole“ Bruce-Willis-GedächtnisOne-Liner und eine dünne Story um Erzfeind Astan und die
Entführung der eigenen Tochter (Luna Schweiger, in Bayern
würde man eine solche Besetzung Amigo-Politik nennen),
inszeniert von Routinier Alvart, der mit „Off Duty“ zwischen
„Bourne“ und B-Movie visuell einiges aus dem Budget rausholt, das egomanische Projekt aber auch nicht retten kann.
cl
ss
13 Hours | Universal / USA 2015 | Regie
Michael Bay | Darsteller
Badge Dale, John Krasinski, Max Martini | Features
erschienen | FSK
36
16
tba | VÖ
James
Tschiller: Off Duty | Warner / D 2016 | Regie
bereits
Til Schweiger, Fahri Yardim | Features
FSK
16
Christian Alvart | Darsteller
tba | VÖ
bereits erschienen
Features
Features||DVD
DVD Blu-Ray
Blu-ray
Criminal Activities
Point Break
KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN
BODHI, BIST DU’S?
In den frühen Neunzigern hatte Gangsterkino wie dieses Hochkonjunktur. In Nachfolge von Guy Ritchie und vor allem Quentin Tarantino, die pechschwarzen Humor
mit einer wendungsreichen Story, Popkulturzitaten und schrägen Charakteren
paarten und so für Bewegung im oftmals
ausgelutschten Thrillergenre sorgten.
80 BPM
Doch „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“
samt Wiedergängern sind lange her, weshalb Jackie Earle Haleys („Watchmen“)
Regiedebüt fast schon wieder erfrischend
daherkommt, zumal er sich für seine fiese kleine Genre-Fingerübung auf ein paar
wirklich starke Darsteller verlassen kann.
Allen voran ein herrlich selbstironisch auftretender John Travolta und der abermals unglaublich wandlungsfähige Dan
Stevens („Downton Abbey“, „The Guest“). Zusammen mit
Freunden (Michael Pitt und Christopher Abbott) kommt letzterer ausgerechnet beim Begräbnis eines alten Bekannten auf
die Idee, mit geliehenem Geld einen vermeintlich risikoarmen Insiderdeal durchzuführen. Das Problem: Der Deal geht
in die Hose und das Geld hat man sich bei Obermafioso Eddie
(Travolta) geliehen. Um ihre Schulden zu begleichen, sollen
die Freunde nun den Sohn eines konkurrierenden Bosses
entführen. Ein Unterfangen, das mächtig in die Hose geht –
mit irrwitzig-blutigen Folgen für die meisten Beteiligten.
Denn wie so oft ist nicht immer alles so, wie es scheint. Und
zuletzt lacht meistens der, von dem man es am wenigstens
erwartet ... Fast 25 Jahre ist es her, dass das Original von
Kathryn Bigelow über unsere Bildschirme
rauschte. Dass wir Keanu Reeves in der Rolle
des FBI-Ermittlers Johnny Utah sahen, den
charismatischen Surf-Guru Bodhi (Patrick
Swayze) bewunderten und die Frau mit den
vielleicht größten und schönsten – räusper –
eisblauen Augen des Filmuniversums an70 BPM
schmachteten: Lori Petty alias Tyler. Der
aufmerksame Leser merkt es diesen Zeilen
an: Wir lieben den 1991er-Streifen, der Charaktertiefe, Action und Love-Story auf eine
geschmeidige Art verband. Jetzt also das
Remake – und natürlich waren wir skeptisch, schließlich wagt sich Ericson Core an
einen cineastischen Gral. Core, der zu Beginn seiner Karriere
zunächst als Kameramann diverser hochkarätiger Produktionen
in Erscheinung trat („187“), versucht sich nun als Dirigent am
Set. Und sobald wir uns von unseren Erinnerungen, von den
verehrten Originalschauspielern lösen, der Neuinterpretation
eine Chance geben, werden diese 114 Minuten zu einer schneidigen, kurzweiligen Action-Wundertüte. Diesmal sind es die
sogenannten Ozaki Eight, die den Kriminellen die moralische
Grundierung für ihre Raubzüge verschaffen: acht Prüfungen
zu Ehren der Kräfte der Natur, die eine spirituelle Entwicklung
ermöglichen. Nun, die neue „Point Break“-Variante kommt in
Sachen Atmosphäre und schauspielerische Klasse nicht ganz
an ihr großes Vorbild heran. Trotzdem macht sie Spaß – weil sie
unkompliziert actionaffin ist und unseren Wunsch nach günstigem Adrenalin bestens erfüllt. ss
cl
Criminal Activities | Tiberius / USA 2015 | Regie
Darsteller
VÖ
04.08. | FSK
Jackie Earle Haley
Michael Pitt, Dan Stevens, John Travolta | Features
16
Das Entertainment Magazin von
Trailer
Point Break | EuroVideo / USA, D 2015 | Regie
Ericson Core | Darsteller
Luke Bracey, Édgar Ramírez, Teresa Palmer | Features
Interviews, Featurettes, Trailer | VÖ
bereits erschienen | FSK
Entfallene Szenen,
12
37
DVD Blu-ray | Features
Der geilste Tag
KLOPFEN AN DER HIMMELSTÜR
Rock The Kasbah
AFGHANISTAN CALLING
Wie man erfolgreiche Komödien macht, das
weiß in Deutschland – neben Til Schweiger –
wohl keiner so gut wie Matthias Schweighöfer. Wie jeder gute Geschäftsmann weiß
er aber, wie sich ein solcher Erfolg noch potenzieren lässt. Zum Beispiel, indem man
sich mit dem Protagonisten eines anderen Kinoerfolges („vincent will meer“) und
80 BPM
mit einer von Deutschlands beliebtesten
Schauspielerinnen (der Lara) zusammentut
und sich den Plot eines anderen deutschen
Blockbusters noch einmal vorknüpft –
natürlich geremixt, damit die Ähnlichkeit
nicht zu sehr ins Auge fällt. Tatsächlich gelingt es Schweighöfer und seinem Co-Star
(und Regisseur) Florian David Fitz, dem Plot um zwei Sterbenskranke auf Roadtrip jenseits von „Knockin’ On Heaven’s Door“
noch einmal neue – vor allem schwarzhumorige – Seiten abzugewinnen. Als Andi (Schweighöfer) und Benno (Fitz) verbringen
die beiden ihre vermeintlich letzten Tage als Sterbenskranke
im Hospiz. Was ja irgendwie – pardon – nicht so geil ist. Also
beschließt man, dem beliebten Bestseller von den 1000 Orten,
die es zu besuchen gilt, bevor man stirbt, gerecht zu werden,
erschleicht sich illegal genügend Kohle und macht sich auf den
Weg zum titelgebenden „geilsten Tag“, der vielleicht noch irgendwo da draußen auf sie wartet. Nach etlichen skurrilen Situationen ja vielleicht in Südafrika, wo die Reise die beiden Todkranken schließlich hinführt. Der Zuschauer jedenfalls darf sich
ruhig mitnehmen lassen auf diesen – trotz bekanntem Hauptplot – durchaus mit Überraschungen aufwartenden Roadtrip,
der beweist, dass gut geklaut halt immer noch besser ist als
schlecht kopiert.
Fast zehn Jahre ist es her, dass ein junges
Mädchen – für wenige Momente ohne
Kopftuch – in der afghanischen Ausgabe von „American Talent“ zu hören und
zu sehen war und im fundamentalistisch
geprägten Krisengebiet einen echten
Skandal auslöste. Jetzt hat sich der in
schwarzhumoriger
Krisenaufarbeitung
80 BPM
versierte Barry Levinson („Wag The Dog“)
dieser Grundidee angenommen und eine
ganze Riege an Topstars für sein tragikomisches Projekt gewinnen können. Allen
voran Knautschgesicht Bill Murray, der als
abgehalfterter und um keine Lüge verlegener Musikmanager seine Künstlerin Ronnie
(Zooey Deschanel) nach Afghanistan begleitet, wo jene zur Unterhaltung der Truppen aufspielen soll, sich aber bald schon –
der Krieg ist nichts für junge Damen – mit seinem Geld und
seinen Papieren vom Acker (bzw. Wüstenboden) macht. Zwischen den Fronten zurück bleibt ein Manager ohne Künstlerin,
der durch Zufall über ein extrem talentiertes junges Mädchen
stolpert, mit seinem Wunsch, sie zum Star zu machen, aber
auf Konfrontationskurs mit der fundamentalistischen muslimischen Basis gehen muss. Das filmische Ergebnis bewegt
sich irgendwo zwischen Satire und teilweise erschütterndem
Kriegsbericht, was wohl mit einer der Gründe dafür gewesen
sein dürfte, warum das mit Murray, Bruce Willis, Zooey Deschanel und Kate Hudson stark besetzte Stück Polit-Entertainment an den Kinokassen floppte. Wem das Lachen nicht im
Halse stecken bleibt, der freut sich immerhin über einen blendend aufgelegten Bill Murray, dem die Hauptrolle förmlich auf
den Leib geschrieben zu sein scheint. ss
ss
Der geilste Tag | Warner / D 2016 | Regie
Florian David Fitz | Darsteller
Matthias Schweighöfer, Florian David Fitz, Alexandra Maria Lara | Features
tba | VÖ
38
25.08. | FSK
12
Rock The Kasbah | WVG / USA 2015 | Regie
Barry Levinson | Darsteller
Bill Murray, Bruce Willis, Kate Hudson | Features
Interviews, B-Roll | VÖ
bereits erschienen | FSK
12
Making-of, Featurettes,
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DVD Blu-ray | Features
Raum
Colonia Dignidad
LIEBE KENNT KEINE GRENZEN
ES GIBT KEIN ZURÜCK
Wir wagen einmal eine freche Behauptung:
Hätten die deutschen Marketingexperten
im Verleih nicht auf so einen RosamundePilcher-Gedächtnis-Untertitel wie „Liebe
kennt keine Grenzen“ gepocht, das ungewöhnliche und für die beste Hauptdarstellerin mit dem Oscar ausgezeichnete Filmereignis „Raum“ hätte in den hiesigen Kinos
90 BPM
noch ein bisschen besser funktionieren
können. Hinter den banalen vier Wänden
des Titels und dem schwer romantisierenden Untertitel verbirgt sich nämlich eine
Bestsellerverfilmung, die aus einer unfassbar grausamen (und in Anlehnung an Kampusch und Co. nur allzu realen) Grundidee
ein alle Grenzen sprengendes und leidenschaftliches Meisterwerk werden lässt, das förmlich transzendierend auf den
Zuschauer wirken kann. Der erlebt das Geschehen durch die
Augen des fünfjährigen Jack. Der verbrachte sein ganzes bisheriges Leben mit seiner Mutter in einem fensterlosen Raum,
der ihm längst zur Heimat geworden ist. Sieben Jahre zuvor war
die junge Mutter von „Old Nick“ entführt und hier eingesperrt
und regelmäßig missbraucht worden. Seither versucht sie, der
klaustrophobischen Enge mit Liebe zu ihrem Sohn zu begegnen, dem sie schließlich auch die Wahrheit über die Welt „da
draußen“ erzählt, die Jack nur aus dem Fernseher kennt. Die
plötzliche Offenbarung hat einen Grund: Gemeinsam mit ihrem Sohn will „Ma“ dem Gefängnis entfliehen. Der Schritt in die
Freiheit gleicht der Entdeckung einer neuen Welt. Die auch der
Zuschauer nach „Raum“ mit völlig anderen Augen sieht. Die größten Horrorgeschichten schreibt
das Leben selbst. Aber statt eine solche
in dröges deutsches Bildungsbürgerkino
zu übersetzen, entscheidet sich Florian
Gallenberger mit seiner ambitionierten
„Colonia Dignidad“ für den publikumswirksameren und spannenderen Weg. Er
liefert einen fast schon im Horror-Thriller
80 BPM
zu verortenden Genrefilm ab, der als beste
Produktion zu Recht mit dem Bayerischen
Filmpreis ausgezeichnet worden ist. Im
Mittelpunkt des Anfang der 70er-Jahre
angesiedelten Geschehens steht die titelgebende Sekte, die im Chile von General
Pinochet für das Verschwinden und den
Missbrauch unzähliger Unschuldiger verantwortlich war.
Einer von ihnen ist der Fotograf Daniel, der während einer
Protestkundgebung vom Geheimdienst verschleppt und in
die Fänge des dämonischen Paul Schäfer übergeben wird.
Seine Freundin Lena (Emma Watson) will sich mit dem Verschwinden ihres Freundes nicht abfinden. Sie nimmt die Gerüchte um die Colonia ernst und tritt der Sekte bei, um ihren
dort festgehaltenen Freund zu befreien. So gerät auch sie in
tödliche Gefahr. Denn noch nie ist jemandem die Flucht aus
den Händen der Colonia gelungen. Die ist glücklicherweise
längst Geschichte. Aber es gehört zu den großen Verdiensten des Films, das dunkle Kapitel noch einmal aufgerollt und
den Opfern der Sekte eine Stimme gegeben zu haben. Auch
wenn jene den Gesetzen des modernen Spannungskinos
gehorcht ... ss
ss
Raum | Universal / IRL, KAN 2015 | Regie Lenny Abrahamson | Darsteller
Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen | Features
erschienen | FSK
40
12
tba | VÖ
bereits
Colonia Dignidad | Fox / D 2015 | Regie Florian Gallenberger | Darsteller
Daniel Brühl, Emma Watson | Features
Interviews, Making-of, Trailer u. v. m. | VÖ
Dokumentation, Featurettes,
04.08. | FSK
16
Features
Features||DVD
DVD Blu-Ray
Blu-ray
Ein Mann namens Ove
HERZ, NIMM ABSCHIED UND GESUNDE!
Aus Ford wird Volvo, aus Clint Eastwood
Rolf Lassgård – während der thematisch
benachbarte „Gran Torino“ im Jahre 2008
noch eher raubeinig und explizit um die
Ecke kam, konzentriert sich Hannes Holm
mit „Ein Mann namens Ove“ auf die etwas leiseren Töne. Das Leitmotiv hingegen bleibt: Alles scheint völlig sinnlos,
90 BPM
wie damals Eastwoods Walt Kowalski ist
auch Lassgårds Ove ein zerknirschter, enttäuschter, verzweifelter alter Mann, der
seine verstorbene Frau vermisst und vor
lauter Verbitterung kaum mehr durch die
Tür passt. Doch dann keimt wieder Hoffnung auf: Neue Nachbarn bringen den
Miesepeter dazu, seine Negativität zu überdenken – nicht
mit der Brechstange und dem Schrotgewehr passiert das,
sondern ganz unterschwellig, fast unmerklich und irgendwie
zwangsläufig. Immer, wenn Ove sich den Strick um den Hals
legt, auf den klapprigen Stuhl in seinem Wohnzimmer steigt,
um seinem Leben ein Ende zu setzen, klingelt es an der Tür.
Nachbarin Nasanin (klasse: Zozan Akgün) steht dann auf der
Schwelle, lacht ihn herzlich an und überfährt dieses Ungeheuer von einem Menschen mit der Brutalität eines Samtpantoffels – dass sie ihn dabei jedes Mal ins Leben zurückholt, ist
ihr gar nicht bewusst. Ohne jegliche Schwülstigkeit mag man
behaupten, die Liebe bahnt sich ihren Weg. Wenn Ove irgendwann die goldigen Nachbarskinder hütet, sich von ihnen die
Welt erklären lässt oder die Spülmaschine repariert, dann trifft
das mitten ins Herz – weil nicht künstlich, vielmehr magisch
inszeniert und gespielt. cl
Ein Mann namens Ove | EuroVideo / SWE 2015 | Regie
Darsteller
18.08. | FSK
12
Rolf Lassgård, Bahar Pars, Filip Berg | Features
Hannes Holm
Trailer | VÖ
DVD Blu-ray | Features
Dirty Grandpa
DAYTONA BEACH FELLAS
Diese amerikanische Spielart passt perfekt zu
aktuellen Studien, die dem deutschen Nachwuchs einen Grad an biederer Angepasstheit
attestieren, wie er im Nachkriegsdeutschland
unübertroffen ist. Denn auch hier zeigt der Olle
(De Niro) dem Jungen (Zac Efron), wie man’s
ordentlich krachen lässt – nicht etwa umgekehrt. Von jugendlichem Aufbegehren gegen
70 BPM
das Spießbürgertum keine Spur, im Gegenteil. Denn Efrons Jason steht gehörig unter
der Fuchtel der herrsch- und kontrollsüchtigen Shadia (Zoey Deutch), die er eigentlich
in ein paar Tagen ehelichen soll. Doch vorher
erdreistet sich seine Großmutter noch, das
Zeitliche zu segnen. Ihr Witwer (De Niro) ist
ein Ex-Militär, der sich den Befehlston im Ruhestand gar nicht erst
abgewöhnt hat und seine erquicklich chauvinistische Haltung aus
dem weit geöffneten Hosenstall hängen lässt. Er ist Dick Kelly, der
Dirty Grandpa, der kurz nach dem Ableben seiner besseren Hälfte
Enkel Jason als Chauffeur einspannt, um noch einmal die schönen
Seiten des Lebens zu genießen. Beim Spring Break in Florida will
der Schwerenöter all das tun, was er seit Jahrzehnten nicht mehr
getan hat – und mit seinem hemmungslosen Lebenswandel gleich
noch den verklemmten Enkel heilen. Der Weg dorthin ist nicht nur
für Jason verstörend, auch der Zuschauer bekommt mehr als nur
einen haarsträubenden Gag vor den Latz geknallt. Und so gilt es,
den harschen Doppelkontrast Alter-Schlüpfrigkeit und – noch gravierender – De Niro-Schamlosigkeit zu absorbieren, bevor die provokante Inszenierung durch die Decke gehen kann ... cl
Dirty Grandpa | Universal / USA 2015 | Regie
Dan Mazer | Darsteller
Zac
Efron, Robert De Niro, Julianne Hough | Features Entfallene Szenen, Outtakes,
Making-of, Featurettes, Interviews, Trailer | VÖ
04.08. | FSK
12
How To Be Single
SEX & THE CITY
Wenn von deutschen Erfolgsregisseuren im
Ausland die Rede ist, dann meistens (noch)
nicht von ihm. Dabei konnte „Wickie“-Regisseur Christian Ditter unlängst mit der englischsprachigen Produktion „Love, Rosie“
Punkte sammeln, nach dem internationalen
Erfolg seines US-Debüts „How To Be Single“ hat sogar Netflix mit einer eigenen Serie
70 BPM
angeklopft. Handwerk hat also doch noch
goldenen Boden und als versierter filmischer
Handwerker hat sich Ditter nicht zuletzt mit
diesem Apatow-„Brautalarm“-Mash-up erwiesen. Wie in vergleichbaren RomComs
mit weiblicher Zielgruppe auch konzentriert
sich „How To Be Single“ auf die Liebes- bzw.
Singleschicksale gleich mehrerer junger Damen, die nicht von
ungefähr (die Vorlage stammt von der „Sex And The City“-Drehbuchautorin Liz Tuccillo) an die Konstellation um Carrie Bradshaw erinnern. Hier steht u. a. die junge Alice (Dakota Johnson,
„50 Shades Of Grey“) nach der Trennung von ihrem Freund erst
mal alleine da. Was ihr natürlich reichlich Gelegenheit gibt, die
42
unterschiedlichsten Männertypen an sich auszuprobieren. Ihre
Freundin Robin (Rebel Wilson, „Brautalarm“) ist da weniger wählerisch – weil sexsüchtig. Während Ärztin Meg vor lauter Karriere
gar nicht zum Daten kommt und die hübsche Lucy (Alison Brie,
„Mad Men“) viel zu unsicher erscheint. Was folgt, ist das übliche
Topf-sucht-Deckel-Spiel, das freilich mit allerhand Vulgaritäten
(„Brautalarm“ lässt grüßen) aufgepeppt wurde, nicht zuletzt deshalb aber genau das Richtige für den nächsten Mädelsabend sein
könnte. Was im Übrigen auch für Ditters Netflix-Engagement
„#Girlboss“ gelten dürfte ... eine Erfahrung, die man nie wieder
vergisst! Leider? Zum Glück! ss
How To Be Single | Warner / USA 2016 | Regie
Christian Ditter | Darsteller
Dakota Johnson, Rebel Wilson, Leslie Mann | Features
FSK
12
tba | VÖ
04.08.
Features
Features||DVD
DVD Blu-Ray
Blu-ray
The Huntsman &
The Ice Queen
10 Cloverfield Lane
AUF ENGSTEM RAUM
VÖLLIG UNVERFROREN
Man muss es wohl tatsächlich ein wenig „unverfroren“ nennen, was sich die
Macher von „The Huntsman & The Ice
Queen“ (was ist aus dem guten alten „Jäger“ und der „Eiskönigin“ geworden?) da
so rausnehmen in Sachen „grimmiger“
Mash-up und Fantasy-Schlachtplatte.
Eine Art Prequel zum ebenfalls nicht ge80 BPM
rade werkgetreuen „Snow White & The
Huntsman“, nur ohne Schneewittchen,
dafür mit der bösen Königin Ravenna
(Charlize Theron), die nicht der einzige
Hingucker in Sachen starke Frauenfiguren bleibt. An ihre Seite packt man nämlich die Disney-erprobte Eiskönigin in
Gestalt von Emily Blunt, die in ihrem eisigen Reich auch
den Jäger Eric (Chris „Thor“ Hemsworth) und die Kriegerin
Sara (Jessica Chastain) beschäftigt, die sich blöderweise ineinander verlieben und deswegen alsbald verbannt werden.
Das wiederum erweist sich fatal für die böse Ravenna, die
von Eric und Sara besiegt wird, was wiederum deren eisige
Schwester auf den Plan ruft. Gemeinsam wollen die beiden
Grazien nun nicht nur dem mutigen Liebespaar den Garaus
machen, sondern am besten auch gleich das ganze Land
unterwerfen. Mit gewohnt fantastischen Folgen, irgendwo
zwischen „Game Of Thrones“, den Gebrüdern Grimm und
dem Besten, was digitale Figurenschöpfung derzeit zu bieten hat. Kein filmischer Weitwurf also, aber ein unterhaltsames Fantasy-Süppchen. Vollkommen aus dem Nichts war sie gekommen, die mit einem Trailer verbundene Ankündigung dieser J.J.-Abrams-Produktion, von der keiner so recht wusste
(oder verriet), ob sie in Zusammenhang
mit der Found-Footage-Monsterattacke
von „Cloverfield“ steht, die seinerzeit
ebenso unvermittelt aus dem Nirvana jen90 BPM
seits der Leinwände ins Projektorlicht gerückt war. Um so gespannter war man auf
das, was uns da mit einem entfesselt aufspielenden John Goodman in der Hauptrolle erwarten würde – und ob tatsächlich
noch einmal das außerirdische Ungetüm
auftauchen würde. Das sei an dieser Stelle freilich nicht verraten. Nur so viel: „10 Cloverfield Lane“ ist
vollkommen anders – und deshalb auch sehr viel packender
und beklemmender –, als wir uns das erwartet hatten. Zu
Beginn des Psychothrillers steht der Autounfall der jungen
Michelle (Mary Elizabeth Winstead), die sich anschließend in
schlimmster „Room“- bzw. Kampusch-Manier angekettet in
einem Bunker wiederfindet. Zu ihrem eigenen Schutz, wie
ihr „Gastgeber“ Howard (John Goodman) ihr versichert. Es
habe eine Giftgasattacke gegeben, vor der er sie – ebenso
wie den jungen Emmett – gerettet habe. Nachdem sich Michelle mit der Situation und den zwei Männern im Bunker
arrangiert hat, wachsen jedoch die Zweifel. Und der dringende Wunsch, in die möglicherweise verseuchte Außenwelt
zu entfliehen. Eines ist deshalb garantiert: Atemnot und Beklemmungsgefühle dürften auch bei Zuschauern keinen Seltenheitswert haben ... ss
ss
The Huntsman & The Ice Queen | Universal / USA 2016 | Regie
Nicolas Troyan | Darsteller
Blunt | Features
Cedric
10 Cloverfield Lane | Universal / USA 2016 | Regie
Chris Hemsworth, Charlize Theron, Emily
Entfallene Szenen, Outtakes, Making-of | VÖ
Das Entertainment Magazin von
18.08. | FSK
John Goodman, Mary Elizabeth Winstead | Features
Darsteller
12
VÖ
11.08. | FSK
Dan Trachtenberg
tba
16
43
DVD Blu-ray | Features
Im Himmel trägt
man hohe Schuhe
IN DEUTSCHLAND WÄHLT MAN BLÖDE
TITEL
„Miss You Already“, so heißt dieser wirklich schöne, weil nicht in Kitschklischees
badende Frauenfilm im Original. Aber
einfach und auf den Punkt ist den Deutschen Verleihern ja selten genug. Also
gibt’s „höhere“ Tragikomödien-Poesie, die
wir aber gerne verschmerzen, wenn wir
den Titel aus- und Catherine Hardwickes
80 BPM
(„Thirteen“, „Twilight“) Film einblenden.
Der handelt von einer seit Kindheitstagen gewachsenen Frauenfreundschaft,
die durch miesen, schicksalshaften Verrat
auf eine harte Probe gestellt wird. Denn
während Jess (Drew Barrymore) der lange verwehrt gebliebene Kinderwunsch
endlich erfüllt zu werden scheint, wird bei der zweifachen
Mutter Milly (Toni Collette) unheilbarer Krebs diagnostiziert.
Für die Freundschaft (und den Film) ist das natürlich eine
harte Probe, die schnell in gefühlsduselige Sparks-Gewässer
abgleiten könnte. Tut sie aber nicht. Weil die beiden Darstellerinnen vollkommen in ihren Rollen aufgehen und weil die
nicht abreißen wollenden Schicksalsschläge eben vor allem
dazu führen, die Freundschaft zu stärken. Ein paar Taschentücher sollte man freilich trotzdem bereithalten. Aber darauf
macht einen der deutsche Verleihtitel ja dankenswerterweise
bereits gefasst. ss
Im Himmel trägt man hohe Schuhe | EuroVideo / GB 2015 | Regie
Catherine Hardwicke | Darsteller
Features
CD
€ 14,99
CORVUS CORAX
Ars Mystica – Selectio
Drew Barrymore, Toni Collette
Behind the Scenes, Interviews, Trailer | VÖ
11.08. | FSK
CD
€ 14,99
VIVALDI METAL PROJECT
Four Seasons
6
CD
€ 14,99
SINSANEUM
Echoes Of The Tortured
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. Nur solange der Vorrat reicht!
Preise gültig bis 31.08.2016. Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung.
Features
Features||DVD
DVD Blu-Ray
Blu-ray
Vikings – Staffel 3
RAGNAR UND DIE WILDEN MÄNNER
Was den „Herr der Ringe“-Jüngern ihr
„Game Of Thrones“, das sind für Fans eher
nordisch geprägter Schlachtenfolklore die
„Vikings“, die sich 2013 anschickten, ein
wenig vom Sex-&-Gewalt-Bonus, der die
HBO-Serie zum weltweiten Hit hat werden
lassen, für sich zu reklamieren. Dass das
ganz gut geklappt hat und die „Vikings“
80 BPM
sich mittlerweile eines regen Eigenlebens
erfreuen, sieht man daran, dass man bereits in vierter Staffel durch das finstere
Mittelalter unterwegs ist – die dritte Staffel
jetzt auch endlich auf DVD und Blu-ray erscheinen darf. Immer noch dreht sich das
Geschehen hier um Ragnarr Loðbrók, seinen Bruder Rollo und Lagertha, die teilweise ihre Vorbilder in
besagter Sagenliteratur haben und in Staffel drei mit jeweils
unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. So
verliert Lagertha als Folge einer Intrige ihren Herrschaftsanspruch in Hedeby, während Ragnarr in England mit König
Egbert gemeinsame Sache macht. Dann aber verlagert sich
das Geschehen in Richtung Frankreich, wo schließlich Paris belagert und spektakulär eingenommen werden soll. Was
wiederum auch langfristige Folgen für Rollo hat. Wie so oft
bei erzählerisch so vielschichtigen Stoffen gilt: Der Quereinstieg ist kaum möglich. Aber wer mit diesen Wikingern – trotz
historischer Ungenauigkeiten – seinen seriellen Frieden geschlossen hat, der wird abermals mit spektakulären Bildern
und archaischen Männlichkeitsriten belohnt. ss
Vikings – Staffel 3 | Fox / IRL, KAN 2015 | Schöpfer
Darsteller
Travis Fimmel, Clive Standen | Features
Entfallene Szenen, Featurettes | VÖ
18.08. | FSK
16
Michael Hirst
Audiokommentare,
DVD Blu-ray |
Reviews
Crime & Co
Die Alliierten –
Hinter feindlichen
Linien
Dragon – Love Is
A Scary Tale
Running With
The Wolves
WVG / RUS 2015
WVG / USA 2014
Lighthouse / GB 2014
Regie Indar Dzhendubaew
Regie
Dominic Burns
Darsteller
Darsteller Julian Ovenden
VÖ
70 BPM
VÖ
16
Der Zweite Weltkrieg
80 BPM
D’Onofrio
bereits erschienen
VÖ
12
FSK
Vincent
Darsteller
haewa, Matwej Lykow
19.08.
FSK
Joe Hahn
Regie
Marija Poezz-
Dass der Regisseur mit
70 BPM
bereits erschienen
16
FSK
Man kann’s ja mal pro-
nimmt – zumindest in den fleißig B-Kriegs-
dem Zungenbrechernamen u. a. als Storyboard-
bieren. „Running With The Wolves“, ein starkes
filme produzierenden Studios – einfach kein
zeichner für Timur Bekmambetov gearbeitet hat,
Stück Independent-Kino von Linkin-Park-Musi-
Ende. So auch in „Die Alliierten“, in dem mal
sieht man nicht nur daran, dass jener „Dragon“
ker Joe Hahn, hätte mit seiner komplexen Schil-
wieder alliierte Streitkräfte (wer sonst?) zu-
produziert hat, man merkt es auch jeder der
derung eines Amoklaufs und vor allem dem,
sammenarbeiten müssen, um das böse Nazi-
schwelgerisch schönen (wenn auch oftmals di-
was hinterher passiert, gut und gerne 80 bpm
Deutschland in der Normandie zu stoppen.
gital entstandenen) Einstellungen an. Ein rich-
verdient. Würde es sich nicht um eine Wieder-
Mittel zum Zweck: Eine britische Eliteeinheit,
tig schönes Märchen mit Prinzessinnen und
veröffentlichung handeln, die diesen Umstand
die unter amerikanischem Kommando erst
Drachen ist das hier, allerdings eher an „Die
gut verschleiert. Als „Mall – Wrong Time, One
einmal die Aversionen gegen den Verbündeten
Schöne und das Biest“ und Tarsem Singhs „The
Place“ ist der Film schon einmal veröffentlicht
überwinden muss, bevor es – auch mit Unter-
Fall“ erinnernd denn an „Game Of Thrones“ und
worden. Und wir wollen dem Verleih jetzt ein-
stützung tapferer Franzosen – im „Basterds“-
„Twilight“. Erzählt wird die Geschichte einer vom
fach mal zugutehalten, dass er wohl nicht so
Style gegen Klischee-Nazis gehen darf. Das im-
Drachen entführten Maid und ihrer unsterbli-
gut funktioniert hat wie gewünscht und eine
merhin hat Regisseur Burns durchaus effektvoll
chen Liebe zu ihrem „Wächter“ – und zwar in
zweite Chance kriegen sollte. Bitte sehr! Anlie-
inszeniert, weshalb alle Fans
traumhaft schönen Bildern und
gen und Umsetzung sind näm-
derartiger filmischer Kost „hin-
mit mächtig klopfendem Herzen.
lich immer noch höchst ehrbar,
ter feindlichen Linien“ gewiss
Fantasy- und Märchenfreunde:
der Film eine packende Studie
auf ihre Kosten kommen. Geheimtipp! des Schreckens. ss
Der Sturm – Life
On The Line
Sniper: Ghost
Shooter
KSM / USA 2015
Sony / USA 2016
Regie
David Hackl
Darsteller
VÖ
FSK
70 BPM
ss
Regie
John Travolta
03.08.
Closer To God –
Frankensteins
Kinder
Don Michael Paul
Darsteller
Tiberius / USA 2014
Dennis Hays-
VÖ
Vor acht Jahren hat Re-
FSK
60 BPM
Billy Senese
Regie
bert, Billy Zane
12
ss
Jeremy Childs
Darsteller
04.08.
VÖ
16
Fast 25 Jahre hat die
70 BPM
FSK
04.08.
16
Etliche
Frankenstein-
gisseur Hackl mit „Saw V“ sein Regiedebüt ge-
einst mit Tom Berenger gestartete „Sniper“-
Verfilmungen haben in den letzten Jahren das
geben, jetzt darf er sich mit „Der Sturm“ einem
Reihe nun schon auf dem Buckel. Geblieben ist –
Licht der Welt erblickt, jetzt folgt mal wieder
etwas ehrenvolleren Feld widmen: der gefährli-
neben dem militärisch-patriotischen Szenario –
eine recht ambitionierte, weil modernere Va-
chen Arbeit der sogenannten Linesmen, die nach
nur noch Billy Zane als Richard Miller – aller-
riante. Stichwort: menschliches Klonen. Darin
Umweltkatastrophen an der Wiederherstellung
dings auch in eher untergeordneter Rolle. Zu-
ist Dr. Victor Reed ziemlich erfolgreich, wie das
der Stromtrassen arbeiten und dabei unver-
sammen mit Elite-Scharfschütze Brandon räumt
gesunde Klon-Baby Elizabeth bezeugt, dass er,
hältnismäßig oft ihr Leben lassen. Wie es sich
er zunächst unter Extremisten im Mittleren Osten
sehr zur Freude von Fortschrittsgläubigen und
für einen Lobgesang auf gerne mal vergessene
auf, bevor er eine Pipeline zwischen Georgien
zum Schrecken vom moralisch-religiös argu-
amerikanische Helden gehört, kann er dabei
und Westeuropa vor Terroristen schützen soll.
mentierenden Rest, zur Welt gebracht hat. Das
auf prominente Unterstützer bauen. U. a. John
Aber hier kommt es zu einem verheerenden Zwi-
Problem: Elizabeth ist nicht das erste Experi-
Travolta, Kate Bosworth und Sharon Stone sind
schenfall mit einem feindlichen „Ghost Shoo-
ment dieser Art gewesen. Und der grausig ent-
in dem Drama zu sehen, in dem Lineman Beau
ter“, der die Positionen der US-„Konkurrenz“
stellte Vorgänger wird für seinen Schöpfer (und
(Travolta) nach traumatischem Unfall die Pflege
offenbar genau kennt, was einen Verräter in den
andere) zur echten Bedrohung, die als Parabel
der Tochter eines Kollegen über-
eigenen Reihen nahelegt. Been
auf den Machbarkeitswahn un-
nimmt, deren späterer Love-Inte-
there, done that also, für Freunde
serer Zeit durchaus auch über
rest mit ihm gemeinsam in einen
der Reihe aber sicher einen Blick
das Horrorgenre hinaus Rele-
verheerenden Sturm gerät. wert ... vanz hat. 46
ss
ss
ss
Reviews
Crime & Co
Projekt 12 – Der
Bunker
The Punisher –
Steelbook
Tiberius / ESP 2016
Koch / USA 1989
Jaime Falero
Regie
Darsteller
Regie
James Cosmo,
Eric Roberts
VÖ
70 BPM
STUDIOCANAL / USA 1986
Dolph Lundg-
Regie
VÖ
18
Wenn schon B, dann
25.08.
90 BPM
VÖ
16
FSK
Viele Jahre verbrachte
legendäre
Russell Mulcahy
Darsteller C. Lambert
ren, Louis Gossett Jr.
04.08.
FSK
Highlander –
30th Anniversary Edition
Mark Goldblatt
Darsteller
| DVD Blu-ray
04.08.
16
FSK
90 BPM
Es kann nur einen ge-
richtig! Bei „Projekt 12 – Der Bunker“ gibt es
der
Dolph-Lundgren-„Punisher“
ben. Und das nun auch schon seit 30 (!!) Jahren.
all das, was Videofans in den 80er- und 90er-
auf dem Index, jetzt ist die damals indizier-
Was all denjenigen, die Christopher Lamberts
Jahren an ihren Direct-to-Video-Actionern
te, ungeschnittene Fassung nach einer Neu-
Aufstieg zum unsterblichen Schwertkämpfer
liebten. Sogar Eric Roberts. Darüber hinaus
bewertung bereits ab 16 Jahren freigegeben.
1986 bereits im Kino erlebt haben, das ungute
geheimnisvolle Experimente, unterirdische
Vielleicht hat man festgestellt, dass selbst der
Gefühl gibt, nun wirklich schon ganz schön alt
Anlagen und natürlich jede Menge Action.
neue Netflix-„Punisher“ sehr viel brutaler zur
geworden zu sein. Alles andere als alt wirken
Im Mittelpunkt steht das titelgebende Ge-
Sache geht als Ende der 80er-Jahre Stallone-
hingegen Bild und Ton des Fantasy-Klassikers,
heimprojekt der Russen während des Kalten
Antipode Lundgren. Dessen Verkörperung des
die zum Jubiläum noch einmal digital remastert
Krieges, das in den 70ern abrupt beendet
knallharten Rächers, der sich nach der Ermor-
wurden, damit auch jeder der rollenden Köpfe
wurde, unter Tötung fast aller beteiligten Wis-
dung seiner Familie an der Mafia abarbeitet,
auf Lamberts Weg hin zum letzten seiner Art
senschaftler. Das impliziert natürlich auch
fällt freilich nicht in die Kategorie „darstel-
auch voll und ganz zur Geltung kommt. Vom
Überlebende. Und einer von Ihnen schickt in
lerische Glanzleistung“, macht aber immer
schottischen Hochland des Mittelalters bis ins
der Jetztzeit ein paar Söldner los, um das Pro-
noch mächtig Spaß als eines der vielleicht
New York der (damaligen) Gegenwart führt uns
jekt wieder auszugraben. Die
klassischsten Beispiele für das
die Reise von Connor MacLeod.
Folgen können sich im Kreise
herrlich kompromisslose Ac-
Der wir uns heute so gerne an-
actionbegeisterter
tionkino der 80er. Natürlich im
schließen wie vor gefühlter Ewig-
Steelbook. Was sonst? keit ... Freunde
durchaus sehen lasen ... ss
cb
cb
Dark Touch
Code Of Honor
Killer Ink
AL!VE / F, IRL 2013
EuroVideo / USA 2016
Tiberius / LIT 2015
Marina de Van
Regie
Darsteller
Regie
Art Parkinson,
Mark Huberman
VÖ
FSK
Michael Winnick
Kenny Gage
Craig Sheffer, James Russo
19.08.
VÖ
16
FSK
Devon Downs,
Regie
Darsteller Steven Seagal,
Darsteller
11.08.
Robert LaSar-
do, Jordan James Smith
18 beantragt
VÖ
FSK
04.08.
18
70 BPM
70 BPM
Ein bisschen mussten wir an Telekinese-
den diesen Flick verteufeln, schlechtmachen,
vogue, sich Tattoos stechen zu lassen. Nicht
Klassiker der Marke „Carrie“ denken, als sich
kaputtreden. Wir nicht. Für uns ist alles,
mehr nur Freibeuter oder Gefängnisinsassen
„Dark Touch“ vor unseren Augen entfaltete,
was mit Steven Seagal zusammenhängt, un-
tragen die mehr oder minder kunstvollen Bilder
aber das ist ja kein wirklicher Makel. Einen
touchable und viel mehr als nur profane Film-
zur Schau, sondern auch Bankangestellte, Bus-
Makel trägt hingegen die elfjährige Niamh
macherei, die es zu kritisieren gilt – Guilty
fahrer oder Lehrer. Nach dem Genuss dieses
seit dem Tod ihres kleinen Bruders und der
Pleasure in Reinform! Diesen Bären mit der
Horrorstreifens könnte sich das Trendbarome-
Eltern. Denn die Polizei vermutet Fremdein-
grazilen Anmut eines Wandschranks beim
ter allerdings wieder in Richtung „out“ bewe-
wirkung, während das Mädchen das Haus
Nahkampf zu beobachten, ist einfach unver-
gen, denn was Psycho Daddy Robert LaSardo
selbst verantwortlich macht. Dass die Dinge
gleichlich. Dabei, wie er den Kriminellen in
veranstaltet, das geht auf keine Kuhhaut. Ob-
sogar noch ein wenig anders liegen dürften,
seiner Heimatstadt der Reihe nach die Lichter
wohl – ist das nicht gerade seine Spezialität,
das muss Niamhs neue Pflegefamilie erfah-
ausknipst, weil sie sich zuvor an seiner Fami-
das Ding mit der Haut? Die sechs Studenten,
ren – ihre Nachbarn. Denn auch hier scheint
lie vergangen haben. Eine Story, die so alt-
die sich nach Litauen verirrt haben, werden
sich der Schrecken langsam zu wiederholen.
backen ist, dass einem die Füße einschlafen
es herausfinden, ob sie wollen oder nicht. In
Das immerhin vor stimmungs-
könnten. Uns nicht! Wir stehen
diesem Anarchy Parlor warten
voll irischer Kulisse und mit
zu dieser Ikone der Minimalbe-
besser nur Cineasten mit einem
gutem Leumund u. a. vom Fan-
wegungsaction – daran ändert
starken Magen – Torture Porn
tasy Filmfest.
auch „Code Of Honor“ nix. der krasseren Sorte! Das Entertainment Magazin von
cb
Viele Ungläubige wer-
cl
70 BPM
Mittlerweile ist es ja en
cl
47
DVD Blu-ray |
Reviews
Arthouse
Fast Convoy
Iraqi Odyssey
(OmU)
Universum / F 2016
doerffer
Regie
Benoît Magi-
Darsteller
90 BPM
VÖ
bereits erschienen
16
FSK
Selten war ein Plot so
80 BPM
keine
ton, Elizabeth Olsen
VÖ
12
Eigentlich
Tom Hiddles-
Darsteller
bereits erschienen
FSK
Marc Abraham
Regie
Samir
Darsteller
mel, Reem Kherici
VÖ
Sony / USA 2015
EuroVideo / D, SUI 2014
Frédéric Schoen-
Regie
I Saw The Light
04.08.
12
FSK
sollte
die-
80 BPM
Es gibt etliche Biopics
nebensächlich wie bei Frédéric Schoendo-
se Geschichte einer familiären Odyssee zum
zu amerikanischen Musiklegenden da drau-
erffers genialer Action-Sensation: Ein paar
Pflichtprogramm für jeden gehören, der auch
ßen, aber selten sind sie so düster wie „I Saw
Gangster hier, einige Pakete Gras dort, hoch-
nur Ansatzweise in Sachen Flüchtlingskrise
The Light“, der vielleicht noch am ehesten
motorisierte Luxuskarren hier, eine Autobahn
und Mittlerer Osten mitdiskutieren möchte.
mit „Walk The Line“ verglichen werden kann.
zwischen Spanien und Frankreich dort, Ziel:
Weil hier die Geschichte des Irak mit der einer
Kein Wunder, steht im Mittelpunkt doch eine
Paris – das war’s. Was viel wichtiger ist: Scho-
Familie verquickt wird, die seit ihrem „Aus-
weitere Legende der amerikanischen Country-
endoerffer kreiert den Knaller so, dass einem
zug“ über die ganze Welt verstreut lebt und
Szene: der viel zu früh verstorbene, aber ult-
fast das Herz stehenbleibt. Nahaufnahmen
anschaulich schildert, wie der Wandel vom an
raproduktive Hank Williams. Dem gibt mit Tom
der hektischen Protagonisten, extreme An-
sich fortschrittsgläubigen Land zum andau-
Hiddleston („High Rise“, „The Night Manager“,
spannung und Aggression, Hard Cuts, stetige
ernden Kriegs- und Krisenherd sich vollzogen
„Avengers“) ausgerechnet ein Brite Gesicht
Unruhe, Schweißperlen, hektische Blicke und
hat. Regisseur Samir hat dafür nicht irgendwen
und Stimme, allerdings so überzeugend, dass
Anrufe über die alten, schlecht verfolgbaren
gewählt, sondern seine eigene Familie, mit der
vor allem die von Dante Spinotti in bestechen-
Handys. Mehr braucht’s nicht für allerbeste
zusammen der Zuschauer auf eine Reise gehen
de Bilder gekleideten Gesangsszenen aus dem
Action-Unterhaltung – außer
darf, nach der er die Welt (und
Film herausragen. Der Rest kann
einen phänomenalen Benoît
auch das Leben von Flüchtlingen
sich über fast zwei Stunden zwar
Magimel, der das Rat Pack cha-
in der Diaspora) mit anderen Au-
etwas ziehen, bleibt für Ameri-
rismatisch anführt.
gen sehen wird ... cana-Fans aber essentiell ...
cl
Liebe ohne
Krankenschein
Giovanni Boccaccio: Das Dekameron
Darsteller
VÖ
70 BPM
FSK
Regie
P. & V. Taviani
David O. Russell
Darsteller
Leilo Arena
Koch / F 2015
Jake Gyllen-
VÖ
12
Es ist ein ganz schön
60 BPM
FSK
Alice Winocour
Regie
haal, Jessica Biel
04.08.
ss
Der Bodyguard –
Sein letzter Auftrag
Universal / USA 2015
Tiberius / IT 2014
Regie
ss
Darsteller
bereits erschienen
VÖ
12
Es hat seinen Grund,
80 BPM
FSK
Diane Kruger
bereits erschienen
16
Glücklicherweise
schweres filmisches Erbe, an das sich die Tavi-
wenn der Film eines fünffach Oscar-nominierten
herzlich wenig mit der verkitschten Costner/
ani-Brüder – zuletzt mit „Caesar muss sterben“
Regisseurs („Silver Linings“, „American Hustle“,
Houston-Liebesgeschichte hat dieser franzö-
in Berlin prämiert – mit ihrem „Dekameron“ wa-
„The Fighter“) mit Stars wie Jake Gyllenhaal, Jes-
sische Psychothriller gemein, in dem Durch-
gen. Schließlich zählt Boccaccios Geschichten-
sica Biel und James Brolin bei uns nicht einmal
starter Matthias Schoenaerts als traumatisier-
sammlung zu den größten literarischen Werken
in den Kinos läuft: Die Kritiken in den USA sind
ter Afghanistan-Veteran auf die Gattin (Diane
aller Zeiten, Pier Paolo Pasolinis Film von 1971
mit „verheerend“ noch wohlwollend umschrie-
Kruger) eines libanesischen Waffenhändlers
in den filmgeschichtlichen Kanon für die Ewig-
ben. Das liegt vor allem daran, dass Russell
aufpassen soll. Wie auch in der Hollywood-Va-
keit. Nun also eine Neuinterpretation, die sich
sein satirischer Kommentar auf das US-Gesund-
riante darf sich auch hier der Bodyguard in sei-
mit ihrer Figurenkonstellation zunächst an die
heitssystem zu slapstickhaft geraten ist, die Ge-
ne Schutzbefohlene verlieben, das aber eben-
literarische Vorlage hält: Drei junge Herren und
schichte von Alice, die nach einem Unfall durch
so wenig zeigen wie die inneren Kämpfe, die
sieben junge Damen entfliehen dem von der
die Mühlen des Systems rasselt, nie wirklich
ihn infolge eines posttraumatischen Stress-
Pest bedrohten Florenz aufs Land, wo sie einan-
zündet. Trotzdem hat der Film seine erhellenden
syndroms paranoid werden lassen. Aber wie
der Geschichten von der Liebe erzählen. Das ist
Momente, Fans der Darsteller kommen ebenfalls
heißt es so schön: Nur weil du paranoid bist,
auch hier schön fotografiert und
auf ihre Kosten. Nur: Im Ver-
heißt das nicht, dass sie nicht
hübsch ausgestattet, insgesamt
gleich zum bisherigen Werk des
hinter dir her sind. Weshalb es
aber zu brav und steril, um Paso-
Regiemeisters ist das (viel) zu
in Hälfte zwei ganz schön span-
lini vergessen zu machen. wenig ... nend wird ... 48
ss
ss
ss
Reviews
Arthouse
A War
Guernica
STUDIOCANAL / DK 2015
Sony / ESP 2016
Tobias Lindholm
Regie
Darsteller
Tuva Novotny
18.08.
VÖ
12
FSK
90 BPM
80 BPM
Lighthouse / F 2015
James D’Arcy,
Stéphane Brizé
Regie
Vincent Lin-
María Valverde, Jack Da-
Darsteller
venport
don, Karin de Mirbeck
VÖ
Völlig zu Recht für den
Der Wert des
Menschen
Koldo Serra
Regie
Pilou Asbek,
Darsteller
| DVD Blu-ray
04.08.
19.08.
VÖ
12 beantragt
FSK
Was die deutsche Wehr-
90 BPM
0
FSK
Mit „Der Wert des Men-
Auslandsoscar nominiert, ist Tobias Lindholms
macht 1937 im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs
schen“ 2015 in Cannes zum besten Schau-
„A War“ das dringend notwendige Gegenstück
der baskischen Stadt Guernica antat, ist mit
spieler gekürt, übernimmt Vincent Lindon die
zum kriegsverherrlichenden Hurra-Patriotis-
dem Begriff Horror noch unzureichend be-
Rolle eines Mittfünfzigers, der arbeitslos wird
mus, wie er derzeit in unzähligen Genrefilmen
schrieben: Um das Franco-Regime zu stärken,
und inmitten vielseitigster Erniedrigungen
praktiziert wird. Im Mittelpunkt steht mit Claus
machten deutsche Bomber inkognito die Stadt
zwischen Familie, Existenzminimum und den
Pedersen der Kommandant einer in Afghanis-
dem Erdboden gleich. Koldo Serras gleich-
eigenen moralischen Grundsätzen entschei-
tan stationierten dänischen Einheit, der zum
namiger Film verpackt die Historie nun in ein
den muss – ein haarsträubender Auftrag, den
Schutz seiner Männer die Bombardierung ei-
packendes Liebesdrama. Gedreht wurde größ-
ihm das Leben erteilt. Der Film erzeugt eine
nes Gebäudes befiehlt. Weil bei dem Einsatz
tenteils im Baskenland, um ein Höchstmaß an
außergewöhnlich intensive Wirkung, die sich
auch Zivilisten ums Leben kommen, sieht sich
Authentizität herzustellen – auch wenn vom
auch daraus ergibt, dass außer Lindon nur Lai-
der Kommandant in der Heimat mit einem Ge-
ursprünglichen Guernica lediglich die Kirche,
enschauspieler agieren. Außerdem handelt es
richtsprozess konfrontiert. Eine weitere Ext-
der Marktplatz und ein Baum geblieben sind.
sich bei Kameramann Eric Dumont um einen
remsituation für den dreifachen Familienvater,
Hier trifft mitten in den Wirren des Spanischen
Dokumentarfilmer, für den Spontanität exis-
die das Grunddilemma hinter
Bürgerkriegs
amerikanischer
tenziell ist. Dumont beobachtet
Kriegseinsätzen – egal wo auf
Zynismus auf spanisches Tem-
den Protagonisten aus nächs-
der Welt – deutlich zum Vor-
perament – und könnte tat-
ter Nähe und so genau, dass es
schein kommen lässt. Stark! ss
sächlich geheilt werden ... mitunter wehtut. Grandios!
The Finest Hours
Disney / USA 2016
Regie
Craig Gillespie
Chris Pine, Ca-
Darsteller
VÖ
FSK
80 BPM
Der Junge und
das Biest
Familie zu
vermieten
Universum / JAP 2015
STUDIOCANAL / F, B 2015
Regie
sey Affleck, Ben Foster
Mamoru Hosoda
Darsteller
18.08.
VÖ
12
FSK
Das hier ist die Ge-
90 BPM
cl
Jean-Pierre Améris
Regie
keine
Darsteller
bereits erschienen
cl
Benoît Poel-
voorde, Virginie Efira
12
VÖ
Jetzt, da sich der große
80 BPM
FSK
04.08.
6
Mit seinen „anonymen
schichte von Helden, richtigen Helden, fernab
Hayao Miyazaki vom Filmschaffen zurückgezo-
Romantikern“, ebenfalls mit Benoît Poel-
von all den knallbunten Super Heroes, die seit
gen hat und das Studio Ghibli auf unbestimm-
voorde, hat Regisseur Améris unlängst eine
geraumer Zeit unsere Kinos überrennen: Vier
te Zeit keine Filme mehr produziert, muss man
der hübschesten französischen Komödien
Männer, die im Jahr 1952 – es handelt sich um
sich an den wenigen Anime-Meistern festhal-
der jüngeren Vergangenheit vorgelegt (unse-
einen Film nach wahren Begebenheiten – hi-
ten, die es noch gibt. Mamoru Hosoda („Das
rer Ansicht nach ja charmanter als „Ziemlich
naus auf die stürmische See vor Neuengland
Mädchen, das durch die Zeit sprang“, „Sum-
beste Freunde“ und „Monsieur Claude“ zu-
fuhren, ihr eigenes Leben hintenanstellten,
mer Wars“) ist so ein Meister. Und „Der Junge
sammen!). Jetzt folgt mit dem etwas formel-
um die verzweifelte Besatzung eines havarier-
und das Biest“ genau die Art von Film, wie sie
hafteren „Familie zu vermieten“ der nächste
ten Öltankers zu retten. Craig Gillespie ließ
prototypisch für die Ghibli-Studios waren –
Streich, in dem sich grumpy Poelvoorde als
mit „The Finest Hours“ eine „Fright Night“
irgendwo zwischen Coming-of-Age und mär-
etwas älterer, reicher Mäzen in die vom Ju-
der ganz anderen Sorte entstehen, zeigt To-
chenhaften Welten. Einen Tokioter Straßenjun-
gendamt bedrohte Familie der hoch verschul-
desangst aus unmittelbarer Nähe, zelebriert
gen verschlägt es hier in eine Parallelwelt von
deten Violette (Virginie Efira) einkauft. Mit
klaustrophobische, panische Momente und
übernatürlichen Wesen wie dem bärigen Sa-
all den von so einem Stoff erwarteten Kon-
faszinierende
muraikämpfer Kumatetsu. Der
sequenzen, aber eben auch
wie beängstigende Weise die
nimmt sich des Knaben an –
mit viel Humor und vor allem
Urgewalt des Wassers. Dunkel,
bis jener der Liebe wegen vor
dem Herz am rechten Fleck.
intensiv, packend!
einer Entscheidung steht ... Schön! offenbart
auf
Das Entertainment Magazin von
cl
ss
fl
49
DVD Blu-ray |
Reviews
Family
Sunday Horse
Lighthouse / USA 2015
Vic Armstrong
Regie
Darsteller
Nikki Reed,
70 BPM
Koch / NL 2014
Universal / USA 2015
Margien Rogaar
Darsteller
12.08.
VÖ
Darsteller
Er ist als Genre wieder
80 BPM
Nia Vardalos,
John Corbett
bereits erschienen
04.08.
VÖ
6
FSK
Kirk Jones
Regie
Kees Nieuwerf,
Julian Ras
0
FSK
My Big Fat
Greek Wedding 2
Regie
Linda Hamilton
VÖ
Die Baumhauskönige
Wer wissen will, was
80 BPM
6
FSK
14 Jahre (!!) nach einem
so richtig mädchensalonfähig geworden, der
mit dem deutschen Kinderfilm in den meisten
der größten Überraschungserfolge der Film-
Pferdefilm. Denn nachdem „Black Beauty“ zu-
Fällen schiefläuft, der sehe sich dieses nieder-
geschichte wird wieder griechisch geheiratet.
nächst eine Lücke hinterlassen hatte, haben
ländische Pendant an, das nicht nur über fähige
Und wer sich gefragt hat, ob ein Sequel nach so
Pferdefilme à la „Ostwind“ wieder Hochkon-
Kinderdarsteller verfügt, sondern den päda-
langer Pause überhaupt Sinn macht, der wird
junktur. Da macht es auch wenig aus, dass die
gogischen Auftrag auch mit ordentlich Action
eines Besseren belehrt. Denn der Film, an dem
Story stets die gleiche ist. Wie hier, wo ein jun-
und Spannung verkauft – ohne dafür ins Fan-
praktisch die gesamte Urbesetzung wieder be-
ges Mädel die Springreiterkarriere aufgeben
tastische abzudriften. Im Mittelpunkt steht die
teiligt ist, funktioniert wie ein Familientreffen
und als Stallmädchen arbeiten muss. Hier
Freundschaft zweier Jungs, die nach dem Wech-
nach langer Zeit unter geänderten Vorzeichen.
aber von einem charmanten Jüngling geför-
sel auf höhere Schulen auseinanderbricht, weil
Denn während die Ehe von Toulas (Nia Varda-
dert wird und einem als untrainierbar gelten-
nur einer von beiden das Gymnasium erreicht.
los) Eltern aus Formgründen annulliert wird,
den Hengst zum Sieg verhilft. Bonus-Feature
Der andere schließt sich daraufhin den Schul-
schleichen sich in ihre eigene Beziehung mit
neben den zu Herzen gehenden Pferdesze-
bullies an, um es dem ehemals besten Freund
Ian zunehmend Probleme ein. Nicht zuletzt we-
nen: Gaststars wie Linda Hamilton, Ving Rha-
im abschließenden Kindersommerlager zu zei-
gen dem pubertierenden Töchterchen, das sich
mes und „Captain Kirk“ Wil-
gen. Beim Wettbewerb um das
nicht so recht an die gestrengen
liam Shatner, die der wahren
größte Baumhaus, der sich in
griechischen Sitten halten will.
Geschichte
schönster „Krieg der Knöpfe“-
Chaos (und Gelächter) vorpro-
Manier entwickeln darf ... grammiert ... darstellerisches
Gewicht verleihen dürfen.
ss
Die wilden Kerle –
Die Legende lebt!
Disney / D 2015
Darsteller
VÖ
FSK
70 BPM
Girl In Progress
Capelight / USA 2014
STUDIOCANAL / USA 2012
Victor Levin
Darsteller
Aaron Kissiov
Darsteller
VÖ
Reboot einer der er-
80 BPM
FSK
VÖ
bereits erschienen
FSK
6
Traurige Aktualität hat
Eva Mendes,
Matthew Modine
Close
0
Patricia Riggen
Regie
Anton Yelchin,
Bérénice Marlohe, Glenn
18.08.
ss
Von 5 bis 7
Regie
Joachim Massanek
Regie
ss
70 BPM
04.08.
6
Coming-of-Age ist –
folgreichsten deutschen Kinderfilmreihen. Und
diese altmodische romantische Komödie un-
vor allem für diejenigen, die es betrifft – nie
immer noch können die jungen Darsteller nicht
längst durch den tragischen Unfalltod von
eine ganz leichte Sache. Das muss auch die
schau-, aber wenigstens Fußball spielen, immer
Hauptdarsteller Anton Yelchin („Star Trek“)
junge Ansiedad feststellen, deren Mutter
noch sind die Ochsenknecht-Sprösslinge zu se-
erhalten. Der spielt hier den angehenden
(Eva Mendes) zu sehr mit Karriere und Affä-
hen und immer noch fragt man sich, wo um alles
Schriftsteller Brian, der sich in die charmante
re beschäftigt ist, um sich wirklich um die
in der Welt Autor und Regisseur Massanek die
Arielle (Bérénice Marlohe) verliebt, aber bald
Heranwachsende zu kümmern. Das tut die
Blaupausen für seine unglaubwürdigen „Alles
schon feststellen muss, dass die Sache einen
Lehrerin (Patricia Arquette), die mit ihrer Co-
ist gut, solange du wild bist“-Jungs und -Mädels
Haken hat. Die Angebetete ist verheiratet. Was
ming-of-Age-Literatur den Wunsch in Ansie-
herhat. Zur Staffelstab-Übergabe setzt man im-
per se schon kompliziert genug wäre, würde
dad auslöst, den heiklen Prozess am besten
merhin auf unverbrauchte Gesichter, die sich
ihm Arielle nicht den Vorschlag machen, sich –
zu überspringen. Der Plan: Ansatzlos ins Er-
gerne einbilden, so cool zu sein wie früher die
mit Einverständnis ihres Mannes – regelmäßig
wachsenenleben hinüberwechseln. Aber so
„wilden Kerle“ und bald Gelegenheit erhalten,
zwischen 5 und 7 zu treffen. Gefühlschaos ist
ganz ohne Erfahrungen und Fehltritte ist das
das auch zu zeigen. Denn nachdem ihnen ein
vorprogrammiert – und es ist das Schöne an
nicht möglich. Auch nicht in dieser durchaus
mysteriöser Fremder den Weg
dieser Romanze, dass dieses
charmant präsentierten Tragi-
u. a. zum Teufelstopf gewiesen
Chaos sich nicht negativ auf
komödie, die leider etwas zu
hat, geht es an die Neuauflage
den angenehm zurückgenom-
wenig aus ihrer prominenten
der alten Geschichte(n). menen Tonfall auswirkt.
Besetzung herausholt. 50
ss
ss
ss
Reviews
Zapping
12 Monkeys –
Staffel 1
Downton Abbey –
Staffel 6
Universal / USA 2014
Universal / UK 2015
Terry Matalas,
Schöpfer
Darsteller
VÖ
80 BPM
FSK
VÖ
16
Schöpfer
le, Maggie Smith
11.08.
Und weiter geht’s mit
KSM / USA 2014
Hugh Bonnevil-
Darsteller
Amanda Schull
Turn:
Washington’s
Spies – Staffel 2
Julian Fellows
Schöpfer
Travis Fickett
FSK
90 BPM
| DVD Blu-ray
Craig Silverstein
Darsteller
04.08.
VÖ
12
Mit mehr als nur ei-
90 BPM
FSK
Jamie Bell
bereits erschienen
16
Schade eigentlich, dass
der seriellen Neuinterpretation beliebter Film-
nem weinenden Auge und etlichen Tränen im
eine der stärkeren Serien der letzten Jahre, im-
klassiker. Heute: „Twelve Monkeys“, Terry Gil-
Knopfloch haben wir im vergangenen Jahr die
merhin eine Produktion von AMC („The Walking
liams bahnbrechendes Zeitreise-Meisterwerk,
finale Season von „Downton Abbey“ zelebriert
Dead“, „Breaking Bad“), in Deutschland nicht
das seinerseits auf einem Kurzfilm von Chris
– wohlgemerkt als Verächter jeder Jane Auste-
so recht Anklang finden wollte. Aber vielleicht
Marker basierte und den Karrieren von Bru-
nisierung, als die wir trotzdem irgendwie ein
liegt es ja an der detailfreudigen Geschichtsbe-
ce Willis und Brad Pitt noch einmal gehörig
Zuhause gefunden haben im Heim der Craw-
sessenheit, mit der „Turn“ die Zeit der amerika-
Schwung verliehen hat. Auch in der Serie wird
leys, die sich im Verlauf der Seasons ja mit dem
nischen Revolutionskriege wiederauferstehen
ein Zeitreisender aus einer fast komplett ent-
sinkenden Stern des britischen Adels abfinden
lässt. Im Mittelpunkt der hier bereits in die
völkerten Zukunft in die Gegenwart geschickt,
mussten, während das Fußvolk sich langsam
zweite Season gehenden Geschichte steht
um eine virale Katastrophe zu verhindern. Al-
emanzipierte. In dieser Richtung geht es in der
mit dem sogenannten Cupler Ring Amerikas
lerdings wird das Geschehen hier ein gutes
abschließenden Staffel weiter, wobei niemand
erster Spionagering, der in Unterstützung
Stück weiter aufgedröselt und in schönster
auf schnippische Kommentare von Aunt Violet
George Washingtons zwischen den feindli-
„Looper“-Manier verkompliziert, was immerhin
oder zickige Schwesternkriege zwischen Mary
chen Linien operiert. Allen voran Abraham
so erfolgreich war, dass bereits
und Edith Crawley verzichten
Woodhull, der von Hollywood-
eine zweite Season in Auftrag
muss. Ganz zu Schweigen von
Jungstar Jamie Bell verkörpert
gegeben wurde. Zurück in die
gleich mehreren höchst befrie-
wird. Übrigens aktuell bereits
Zukunft ... digenden Happy-Endings ... cb
in dritter Season ... ss
Make Love: Liebe
machen kann
man lernen –
Staffel 1-4
80 BPM
Indigo / D 2014-16
Regie Tristan Ferland
Milewski
Darsteller Ann-Marlene
Henning
VÖ bereits erschienen
FSK 12
Liebe und Sex sind –
The Last Ship –
Die komplette
zweite Staffel
Ascension – Die
komplette Serie
WVG / USA 2015
Schöpfer
Darsteller
VÖ
FSK
Die
STUDIOCANAL / USA 2015
Hank Steinberg
Schöpfer
80 BPM
ss
Eric Dane
Darsteller
bereits erschienen
VÖ
16
Postapokalypse
Philip Levens,
Adrian A. Cruz
80 BPM
FSK
Tricia Helfer
18.08.
16
Keine Sorge – im Falle
da sind sich eigentlich alle einig – die natür-
infolge einer weltweiten Seuche ist ein derzeit
von „Ascension“ bedeutet die Beschränkung auf
lichste (und schönste Neben-)Sache der Welt.
gerne besuchtes Sujet in Literatur und Film.
eine Season nicht, dass die Serie mangels Qua-
Umso erstaunlicher, dass trotz der Arbeit
So auch in der von Michael Bay produzierten
lität nach nur einer Staffel abgesetzt wurde. Viel-
von Aufklärungslegenden wie Oswald Kolle
Science-Fiction-Serie, die das deprimierende
mehr wurde der Stoff als Mini-Serie und als span-
oder Beate Uhse (okay, nicht nur Aufklärung)
Setting mit dem kombiniert, was Bay am besten
nendes Was-wäre-wenn-Szenario konzipiert, in
immer wieder die große Sprachlosigkeit bei
kann: Militarismus und Patriotismus. Im Mittel-
dem die US-Regierung 1963 – also mitten im
Paaren herrscht. Ein Umstand, den Paarthe-
punkt steht das titelgebende letzte Schiff, ein
Kalten Krieg – ein interstellares Raumschiff ins
rapeutin und Aufklärerin Ann-Marlene Hen-
Zerstörer, auf dem Captain Chandler (Eric Dane)
All schickt, wo hunderte Männer und Frauen 100
ning seit 2014 unter großer publizistischer
das Kommando hat. Oder besser: hatte. Denn zu
Jahre später eine neue Erde besiedeln sollen.
Anteilnahme zu beheben versucht. Mit einer
Beginn der zweiten Staffel wurden ihm sowohl
Das Problem: Nach der Hälfte der Reise gibt es
dokumentarischen Aufklärungsreihe, wie sie
Schiff als auch mögliches Heilmittel für die Vi-
ein böses Erwachen. Der Mord an einer jungen
unverkrampfter und offener kaum sein könnte.
ruserkrankung entrissen. Dramatisch: Die für An-
Frau bringt die Situation an Bord außer Kontrolle
Und mit viel Feingefühl für die Nöte der betei-
fang Juni angesetzte dritte Staffel wurde infolge
und die gesamte Mission in Gefahr. Und auf der
ligten Paare, die in den hier ver-
des Orlando-Attentats zunächst
sind u. a. Serienkultgesichter wie
sammelten ersten vier Staffeln
verschoben. Angeblich wegen zu
Gil Bellows („Ally McBeal“) und
ungewöhnlich freizügige Einbli-
großer Ähnlichkeiten im Plot ...
Tricia Helfer („Battlestar Galacti-
cke in ihr Privatleben geben. ss
ca“) zu bewundern … Das Entertainment Magazin von
ss
ss
51
Blu-ray des Monats
London Has Fallen
STIRB IN EINEM ANDEREN LAND
52
Blu-ray
Back indes
theMonats
Blu-Ray
Jack Bauer hat’s vorgemacht, jetzt zieht Gerard Butler
nach: Um den US-Präsident in London vor einem Attentat
zu retten, stirbt er noch langsamer als in „Olympus“.
Vor gut zwei Jahren ist es richtig eng geworden im Weißen
weil sie eben nicht über so gute Leibwächter verfügen wie
Haus von Hollywood. Da haben sich die Terroristen quasi
US-Präsident Asher. Dem gelingt dank seines Leibwächters
die Klinke bzw. schweres Geschütz in die Hand gegeben,
zunächst die Flucht. Allerdings durch ein London, dem die
als es sowohl in Roland Emmerichs „White House Down“ als
Terroristen inzwischen den Saft abgedreht haben. Es kommt,
auch in „Olympus Has Fallen“ um nicht weniwie es in solchen Fällen in Hollywood kommen
ger ging als die Rettung des amerikanischen
muss: zur spektakulären Verfolgungsjagd zu
Präsidenten vor sinistren Verschwörern. Den
Land, zu Wasser und in der Luft, in deren Verlauf Banning seine Widersacher im Dutzend
Überraschungssieg davongetragen hat – zuunter die Erde schicken darf.
mindest am US-Boxoffice – der vermeintlich
kleinere „Olympus“, mit dem Regisseur AnNatürlich ist das filmische Ergebnis – das woltoine Fuqua gute alte „Die Hard“-Zeiten wielen wir gar nicht beschönigen – ein ziemlich
deraufleben und Gerard Butler zum veritabreaktionäres „Machwerk“, in dem die Amelen Actionhelden aufsteigen ließ. Nun geht
rikaner die Guten, die dunkelhäutigen Terroes auf „foreign soil“ in die unvermeidliche
Verlängerung – denn wie unlängst im letzten
risten die Bösen verkörpern. Aber seien wir
„24“-Ableger hat sich der US-Präsident bei
ehrlich: Das ist seit der Blüte des Genres nie
80 BPM
anders gewesen – ob bei Sly Stallone, Arnie,
seinen Drohnenangriffen mit den falschen
London Has Fallen | UniChuck Norris oder eben Bruce. Die für den
angelegt – die ihm nun in der britischen
versum / USA 2015 | ReUnterhaltungswert und die Actionqualität
Hauptstadt den Garaus machen wollen.
gie Babak Najafi | Darsteller
entscheidenden Fragen werden ohnehin auf
Gerard Butler, Aaron Eckhart, Moranderen Feldern beantwortet: Wie hoch ist der
Halbe Sachen machen die Filmemacher dabei
gan Freeman | Features MakingBodycount, wie viele coole One-Liner pro Miallerdings nicht. Präsident Asher (Aaron Ecknute gehen dem Helden über die Lippen. Und
hart) ist zusammen mit seinem Leibwächter
of, Interview, Featurettes | VÖ
was darf alles wie spektakulär zu Bruch gehen.
bereits erschienen | FSK 16
Mike Banning (Gerard Butler) gerade auf dem
Weg nach London, wo der britische PremierWeil „London Has Fallen“ in all diesen Feldern
minister unlängst ums Leben gekommen ist
das (und noch mehr) liefert, was sich Fans
und beerdigt werden soll. Ein weltpolitisch
des ersten Teils erwarten, darf der Film sich
höchst bedeutungsvoller Anlass, zu dem
auch einreihen zwischen all die „Die Hards“
Staatsoberhäupter aus aller Welt in die briund „Alarmstufen Rot“ dieser Welt. Für die es
tische Hauptstadt reisen. Und nicht nur die.
immer ein begeistertes (wir geben’s zu: überwiegend männliches) Publikum gibt. Das sich
Auch ein pakistanischer Waffenhändler hat
ähnlich leidenschaftlich wie auf den Film auch
seine Leute einfliegen lassen – schwer erzürnt
auf das Müller-exklusive Blu-ray-Steelbook
über einen vor Jahren auf eine Hochzeitsgestürzen dürfte. Die einzig zulässige Verpackung für Männer
sellschaft geflogenen Drohnenangriff und zum Äußersten entaus Stahl – und solche, die es werden wollen ... schlossen. Noch bevor die Trauerfeier beginnen kann, fallen
ss
etliche Staatsoberhäupter seinem Terrortrupp zum Opfer –
Das Entertainment Magazin von
53
Game des Monats
F1 2016
AUF DER POLE POSITION
In der Formel 1 drehen die Silberpfeile von
Mercedes manchmal recht einsam ihre Runden. Zu groß ist die Dominanz von Mensch
und Maschine gegenüber ihrer Konkurrenz.
Auf den Konsolen und dem PC sieht das
ähnlich aus. Seitdem sich die Rennsportexperten von Codemasters mit der Formel 1
wieder ihrem Lieblingskind angenommen
haben, fährt die Serie in ihrer eigenen Liga.
Das liegt zum einen an der mangelnden Konkurrenz im Genre und zum anderen daran,
dass es die Entwickler jedes Jahr aufs Neue
schaffen, ihr Spiel sukzessive zu verbessern
und auf die Bedürfnisse der Rennsport-Fans
abzustimmen.
Wer schon einmal ein richtiges Formel-1-Wochenende auf einer echten Rennstrecke erlebt
hat, der weiß, dass es einem Besuch auf der
Kirmes gleicht. Statt nach dem verführerischen Duft von Zuckerwatte und gebrannten
Mandeln riecht es hier nach Benzin, Motorenöl und Gummiabrieb – dem Duft der großen
weiten Welt für Rennsportler. Dieses unnachahmliche Gefühl versucht Codemasters nun
in den neuesten Ableger der „F1“-Serie zu
transportieren. Damit das gelingt, feiert der
im Vorgänger so schmerzlich vermisste Karriere-Modus sein heißersehntes Comeback.
Dabei ist er nicht nur ein neues Feature unter vielen anderen, sondern so etwas wie das
54
Ihre unbändige
Hingabe zum
Motorsport haben
die Entwickler
von Codemasters
zuletzt mit „Dirt
Rally“ hinlänglich bewiesen.
Nun folgt mit „F1
2016“ eine weitere
Liebeserklärung,
die bei MotosportFans für ziemliches Herzrasen
sorgen dürfte.
90 BPM
F1 2016 | Vertrieb
System
PC | VÖ
Koch
PS4, Xbox One,
19.08. | USK
tba
neue Herzstück des Spiels. Zu Beginn seiner
Karriere entwirft man seinen Avatar nach den
eigenen Vorstellungen. Danach wählt man ein
Team. Hierbei kann man den einfachen Weg
gehen und sich gleich einem Top-Team wie
Mercedes oder Ferrari anschließen oder den
steinigen Weg über einen der unterklassigen
Rennställe wählen, was natürlich für geübte
Spieler die größere Herausforderung darstellt.
Jedes Team geht dabei mit unterschiedlichen Erwartungen in die Saison, die man als
Spieler erfüllen muss. Gute Platzierungen im
Rennen verbessern das Standing des Fahrers
innerhalb des Teams und wecken zudem Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz.
Darüber hinaus gibt „F1 2016“ seinem Spieler
einen tiefen Einblick hinter die Kulissen dieses glamourösen und faszinierenden Spektakels. Jedes Team verfügt über individuell
gestaltete Lounges und Backstage-Bereiche,
deren Türen für Normalsterbliche ansonsten
verschlossen bleiben. Hier trifft man sich u. a.
mit seinen Entwicklungsingenieuren, um
technische Verbesserungen am Auto vorzunehmen oder bespricht mit der Teamleitung
die künftige Rennstrategie. Auch spielerisch
hat sich im Gegensatz zum Vorgänger eine
Menge getan. Das klar verbesserte Gameplay
sorgt für ein rundum authentisches Fahrgefühl. So spürt der Spieler bei Hochgeschwin-
Game
Features
des|Monats
Games
digkeit nicht nur jede einzelne Bodenwelle im Asphalt, sondern auch die gewaltigen Mächte der Fliehkraft. Nur wer
die perfekte Balance zwischen Gaspedal und Bremse findet,
kann hier bestehen. Bei schweren Unfällen kommt das Safety Car heraus und setzt sich vor das Feld, bis die Strecke
von Trümmern gereinigt ist. Bei kleineren Zwischenfällen
oder liegengebliebenen Autos kommt in „F1 2016“ erstmals
das virtuelle Safety Car zum Einsatz, das für einen kontrollierten Rennverlauf während der Bergungsphase sorgen
soll. Neben dem wieder zurückgekehrten Großen Preis von
Deutschland am Hockenheimring neu im diesjährigen Formel-1-Kalender ist das Rennen in Aserbaidschan. Der Große
Preis von Europa wird im Herzen der Hauptstadt Baku ausgetragen. Der Stadtkurs führt an der historischen Altstadt
Das Entertainment Magazin von
entlang und ist dabei spielerisch ähnlich anspruchsvoll wie
der Große Preis von Monte Carlo.
Dank des neuen Karriere-Modus und einer verbesserten
Fahrphysik fährt „F1 2016“ auch in dieser Saison wieder
einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein und spielt vor allem im bis zu 22 Fahrer umfassenden Online-Multiplayer
seine ganze Stärke aus. Die anschließende Champagnerdusche auf dem Siegertreppchen haben sich die Entwickler
jedenfalls ebenso redlich verdient wie Käufer der limitierten
Erstedition ihre Bonusinhalte: Hier winkt als Bonus neben
dem Hauptspiel nämlich als zusätzlicher DLC der „KarriereBooster“ – allerdings nur, solange der Vorrat reicht! sh
55
Games | Special
E3 Is The
Magic
Number
Nach der E3 ist vor der
gamescom: Diese acht Spiele werfen ihre Schatten voraus. In Richtung Köln und –
viel wichtiger: des Weihnachtsgeschäfts und nächsten Jahres.
Mass Effect Andromeda
Vertrieb
VÖ
EA
Frühjahr 2017
Battlefield 1
EA
Vertrieb
VÖ
21.10.2016
Dishonored 2
Vertrieb
VÖ
Bethesda
11.11.2016
Ist das noch Ego-Shooting oder bereits Kriegsporno-
Schöner Schleichen mit Corvo Attano. Und nicht nur
graphie? Für die Darstellung des ersten modernen
mit ihm. Für den Nachfolger zum gefeierten Stealth-
Kriegs der Geschichte hat Dice tief in der Trickkiste ge-
Actioner hat der Spieler die Qual der Wahl nicht nur
wühlt, um uns mitten hineinzuwerfen in ein Szenario,
zwischen männlicher und weiblicher Hauptfigur,
das wohl zu den grausamsten der Geschichte gehört.
sondern abermals auch zwischen tödlich und (wei-
Immerhin: Im Trailer sieht das sensationell gut und –
testgehend) gewaltfrei. Und schwieriger werden soll
fast – zu realistisch aus.
es auch noch!
Mafia III
Vertrieb
VÖ
2K Games
07.10.2016
Detroit Become Human
Vertrieb
VÖ
Sony
2017?
Jahrhunderte nach den Ereignissen der ersten drei
Volle sechs Jahre nach dem gefeierten zweiten Teil
Nach „Heavy Rain“ und „Beyond: Two Souls“ der
„Mass Effect“-Spiele schickt uns Entwickler Bioware
erscheint mit „Mafia 3“ das augenscheinlich komplex-
nächste große erzählerische Streich von Quantic
in die Andromeda-Galaxy, um eine neue Heimat für
teste Open-World-Spiel rund um die „ehrenwerte Ge-
Dream und ihrem Mastermind David Cage. Wieder
die Menschheit zu finden. Auch hier haben wir die
sellschaft“, das wir bislang zu Gesicht bekommen ha-
dürfte die „cinematic experience“ über dem klassi-
Wahl zwischen männlicher und weiblicher Hauptfigur,
ben. Angesiedelt in den 60ern, müssen wir versuchen,
schen Gameplay stehen, was Fans der Vorgänger kaum
mit der wir das ganze Arsenal diplomatischer und
langsam die Macht in der Stadt an uns zu reißen. Mit
stören wird. Zumal wir in einer Story und Welt, die
kriegerischer Auseinandersetzung und etliche neue
allem, was an kriminellen Machenschaften so üblich
schwer an „Blade Runner“ erinnert, in die Rolle(n) von
Spezies erforschen.
war (und ist).
Androiden schlüpfen. Bring. It. On!
God Of War
The Legend Of Zelda:
Breath Of The Wild
The Last Guardian
Vertrieb
VÖ
Sony
2017
Vertrieb
Nintendo
2017
Vertrieb
VÖ
Sony
25.10.2016
Neuauflage und Weiterführung in einem: „God Of
VÖ
War“ erstrahlt in ersten Spielszenen in unglaub-
(Fast) Alles neu macht Nintendo mit dem mittlerwei-
Nachfolger der Klassiker „Ico“ und „Shadow Of The
lichem Glanz und konzentriert sich – neben den
le 19. Eintrag in die legendäre Zelda-Reihe. Der soll
Colossus“. Und eigentlich hat niemand mehr daran
Kampfaspekten – vor allem auf das Verhältnis von
nämlich nicht nur für die Wii U erscheinen, sondern
geglaubt, dass die eindrucksvoll in visuelle Kunst-
Kratos zu seinem Sohn. Darüber hinaus wird die
auch für die (noch) mysteriöse neue „NX“-Plattform.
werke gekleidete Geschichte eines Jungen und seines
Spielwelt offener gestaltet werden als je zuvor und
Als erstes „Zelda“-Spiel für High-Def-Auflösung entwi-
fliegenden Drachenwesens jemals das Licht der Play-
auch die Third-Person-Perspektive sorgt für frischen
ckelt und – was noch wichtiger ist – in einer offenen
station erblickt. Irrtum! Bald ist es soweit. Aber: Sind
Wind. Übrigens: Statt in der Antike geht’s nun im
Spielwelt angesiedelt, die zwölf mal größer sein soll
wir die einzigen, die permanent an Fuchur denken
Zeitalter der Wikinger rund!
als „Twilight Princess“.
müssen?
56
Seit 2007 (!!) in Entwicklung ist dieser spirituelle
Features | Games
GAME-HIGHLIGHTS
ANGEBOT GILT VOM 08.08. BIS ZUM 03.09.
HHHH
H
HH
HHHH
H
HH
HH
19,99
24,9
JE
EUR
O
FIFA 15 (PS3)
HH
JE
EUR
O
9
Plants Vs. Zombies:
Garden Warfare (PS3)
Plants Vs. Zombies:
Garden Warfare (PS4)
Assassin’s Creed:
Black Flag (PS4)
Far Cry 4 (PS3)
HHHH
H
HH
29,9
HH
JE
EUR
O
9
Watch Dogs (PS4)
The Crew (PS4)
Minecraft (PS4)
Minecraft (PS3)
HHHH
H
HH
HHHH
H
HH
12,99
19,99
EUR
O
LEGO Ninjago –
Schatten des Ronin
(3DS)
Bibi & Tina: Das Spiel
zum Kinofilm (3DS)
Drachenzähmen leicht
gemacht 2 (3DS)
HHHH
H
HH
EUR
O
9
FIFA 15 (3DS)
HH
29,9
EUR
O
The LEGO Movie
Videogame (3DS)
WRC Fia World Rally
(3DS)
HHHH
H
HH
HH
24,9
JE
Need For Speed
Undercover (DS)
HH
HH
JE
EUR
O
Landwirtschaftssimulator 2012 (3DS)
Need For Speed Rivals
(PS4)
9
Sims 3 (3DS)
Mario und Sonic bei
den Olympischen
Spielen: London 2012
(3DS)
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh57
Das Entertainment
Magazinmit
vonMulti-Media-Abteilung.
menden
Schweizer Müller-Filialen
Games | Features
Batman – Return
To Arkham
Assetto Corsa
BACK TO THE ROOTS
TUNING FÜR DIE SINNE
Keine Fortsetzung zu Batmans Nu-GenPremiere „Arkham Knight“ ist das hier,
sondern die überfällige Möglichkeit für
Fans des Dunklen Ritters, die zwei gefeierten ersten Teile des Game-Blockbusters
aus dem Hause Rocksteady zu spielen.
Der hatte vor allem mit „Arkham Asy90 BPM
lum“ vor auch schon sieben Jahren neue
Maßstäbe gesetzt, indem man sich ungewöhnlich deutlich
den eher düsteren Graphic-Novel-Auswüchsen rund um den
Fledermausmann angenähert und Fans der Comics etliche
Details geliefert hatte, die allerdings zu keinem Moment
vom packenden Gameplay ablenkten, das ein einfach zu
erlernendes Kampfsystem mit fordernder Rätselmechanik
und der richtigen Strategie kombinierte. Batmans Abstieg
in die Untiefen des örtlichen Irrenhauses war so etwas wie
das „Batman Begins“ eines neuen Videospiel-Zeitalters,
dem zwei Jahre später mit „Arkham City“ ein würdiges und
in jeder Hinsicht „größeres“ Sequel folgte. Weit vor der Zeit
von PS4 und Xbox One war das, weshalb sich Besitzer der
neuesten Konsolengeneration jetzt auf ein vergleichsweise preisgünstiges Bundle freuen dürfen, das neben beiden
Hauptspielen auch noch sämtliche Character & Skin-DLCs,
Challenge Maps und Storymissionen enthält. Und zwar erstmals in überarbeiteter Full-HD-Grafik und mit der Möglichkeit, die „Arkham Asylum“-Challenges erstmals auch mit
den Charakteren aus „Arkham City“ zu bewältigen. Wer in
dieses Universum bislang noch nicht eintauchen durfte: Eine
bessere Gelegenheit wird es kaum geben ... PC-Spieler wissen es schon länger – „Assetto Corsa“ ist das „Dark Souls“ unter
den Rennspielen. Nun kommen PS4- und
Xbox-One-Besitzer in den Genuss dieser
bockschweren und gleichzeitig wahnsinnig authentischen Rennsimulation. Ähnlich
wie zuletzt „Project Cars“ oder „Dirt Rally“
90 BPM
ist auch „Assetto Corsa“ ein Spiel, bei dem
man die Grenzen der eigenen fahrerischen Fähigkeiten ausloten kann. Für die perfekte Simulation haben die Entwickler einen gigantischen Aufwand betrieben. Nahezu jeder Kurs wurde
aufwändig mit Laserscan-Technik vermessen, um ihn realitätsund maßstabsgetreu in das Spiel zu portieren. Jede noch so kleine Bodenwelle findet sich deshalb im digitalen Pendant wieder
und zeigt, dass die pure Liebe der Macher zu ihrem Spiel bis ins
kleinste Detail geht. Das gilt natürlich auch für die PS-starken
Stars von „Assetto Corsa“. Die Boliden wurden akkurat modelliert und deren funkelnder Lack auf Hochglanz poliert. Schon bei
den ersten Runden auf den Kursen von Barcelona, Mugello, Spa
oder Silverstone fällt einem die erhabene und adäquat simulierte Fahrphysik auf, die für ein echtes spielerisches Erlebnis
sorgt, egal ob man nun in einem Ferrari F40, einem McLaren
P1 oder einer Corvette C7R sitzt. Weniger geübte Spieler dürfte
am Anfang die garstige KI der Gegner verzweifeln lassen. Die
Konkurrenz ist nämlich mit sämtlichen Wassern gewaschen
und liefert einem einen unerbittlichen Kampf auf der Strecke.
Wer bereit ist, jede Menge Schweiß und Tränen in „Assetto Corsa“ zu investieren, wird mit dem vielleicht leidenschaftlichsten
Rennspiel des Jahres reich belohnt. tm
sh
Batman – Return To Arkham | Vertrieb
PS4, Xbox One | VÖ
58
Warner Interactive | System
bereits erschienen | USK
16
Assetto Corsa | Vertrieb
25.08. | USK
tba
505 Games | System
PS4, Xbox One | VÖ
Reviews | Games
No Man’s Sky
Vertrieb
Sony
System
PS4
VÖ
USK
Act Of Agression
(Reboot Edition)
Tropico 5 –
Complete
Collection
Vertrieb Focus Home
10.08.
System
tba
VÖ
PC
Vertrieb Kalypso
05.08.
System
USK 16
VÖ
PS4
19.08.
USK 12
90 BPM
Bereits im Juni hatten wir
90 BPM
Die goldene Ära der
80 BPM
Auf diktatorisch geführ-
Euch „No Man’s Sky“ ausführlicher vorgestellt –
Echtzeit-Strategiespiele erhebt ihr glänzendes
ten Inselstaaten darf alles gerne immer ein
kurz bevor der Titel um zwei Monate geschoben
Haupt mit „Act Of Agression“, mit dem die „Act
bisschen größer (und größenwahnsinniger)
wurde. Nicht unüblich für Titel, die mit so viel
Of War“- und „R.U.S.E.“-Macher uns in eine nicht
sein. Das gilt insbesondere auch für den fünf-
Vorschusslorbeeren ins Rennen gehen, dass am
allzu ferne Zukunft entführen, in der die Welt von
ten Teil der fast schon legendären „Tropico“-
Ende auch wirklich jedes digitale Rädchen sit-
internationalen Krisen und finanziellen Machen-
Reihe, in dem wir abermals die Herrschaft über
zen soll. Jetzt ist es (hoffentlich) so weit und wir
schaften geprägt wird. Drei Parteien kämpfen
unser eigenes Tropenparadies übernehmen
können uns PS4-exklusiv in unendliche Weiten
hier um die Vorherrschaft. Und es ist am Spie-
und die Geschicke von Staat und Bevölkerung
eines neuen und fremden Universums stürzen,
ler, eine davon mit strategischem Geschick zum
lenken dürfen. Die jetzt für PS4 erscheinende
in dem die Möglichkeiten von Erforschung, Han-
Sieg zu führen. Übrigens auch im umfangreichen
„Complete Collection“ liefert zusammen mit
del und Kriegsführung schier endlos sein sol-
Multiplayer, in dem bis zu 40 Spieler (20 vs. 20)
dem Spiel nämlich alle bislang verfügbaren
len. Raumanzug, Waffen und Raumschiff lassen
gegeneinander antreten dürfen. Das hat bereits
zusätzlichen DLCs, was insgesamt auf drei um-
sich zu diesem Zweck immer weiter verbessern,
zum ursprünglichen Release gut ausgesehen
fangreiche Kampagnen, 40 (!) paradiesische In-
aber geschützt vor dem schnellen Ableben ist
und klappt in der Reboot-Version noch besser:
seln, über 125 unterschiedliche Gebäude und
dadurch niemand. Jede Entscheidung soll ihre
Die nämlich bietet ein riesiges Balancing-Up-
zehn Extra-Szenarien hinausläuft. Mehr als 100
Konsequenzen haben in diesem futuristischen
date, das die Wünsche der Community aufgreift
Spielspaßstunden verspricht der Hersteller des
Niemandsland, das wohl niemanden mehr so
und Verbesserungen im Ökonomie- und Basis-
preisgekrönten Strategiehits. Wir nehmen ihn
schnell aus seinen Fängen entkommen lässt. tm
Bau-System umgesetzt hat. beim Wort... Ghostbusters
Vertrieb
Activision
System
PS4, Xbox One
VÖ
USK
Mario & Sonic bei
den Olympischen
Spielen: Rio 2016
bereits erschienen
12
Vertrieb
Nintendo
System
Wii U, 3DS
VÖ
USK
70 BPM
„If there’s something
cb
80 BPM
tm
Madden NFL 17
Vertrieb
EA
System
PS4, PS3, Xbox
One, Xbox 360
VÖ
bereits erschienen
USK
25.08.
tba
0
Auf dem 3DS konnte
80 BPM
Dass die National Foot-
strange in your neighbourhood – who you gonna
man schon seit ein paar Monaten den Geist der
ball League nach eigenen Regeln funktioniert,
call? Ghostbusters!“ Die Geisterjäger haben eine
Olympischen Spiele von Rio beschwören – zu-
wissen alle, die einmal versucht haben, der Faszi-
lange Tradition bis in die goldenen Hollywood-
mindest das, was davon im Universum von Mario
nation nachzuspüren, die American Football auf
80er, jetzt kehren sie – gender-vertauscht – ins
und Luigi übrigbleibt. Jetzt kommen auch die Be-
breiteste Schichten der USA ausübt. Ähnlich ver-
Kino zurück: als Frauen. Das hat für Diskussio-
sitzer der Wii U in den Genuss der hübsch schrä-
hält es sich mit den Versoftungen: Wer die Regeln
nen unter den Hardcore-Fans gesorgt, wird aber
gen Mini-Sportspiel-Sammlung, deren Tradition
des Spiels nicht hundertprozentig nachvollzie-
durch die Aufnahme einiger liebgewonnener
nun auch schon ein paar Jährchen zurückreicht.
hen kann, der wird sich etwas schwer tun, all die
„Klassiker“ wie des Slimer austariert, der auch
An verschiedensten Schauplätzen von Rio kön-
Vorzüge zu genießen, die „Madden NFL 17“ sei-
im zugehörigen Videospiel seinen Platz gefun-
nen hier ein bis vier Spieler in den sportlichen
nen Spielern zur Verfügung stellt. Auch hier geht
den hat. Hier wird in mittlerweile üblicher Ver-
(bzw. fantastischen) Wettstreit treten – sei es in
es darum, sein Team an die Spitze zu führen –
softungsmanier die Geschichte des Kinofilms
„klassischen“ Disziplinen wie Beach-Volleyball,
und zwar mit Unterstützung des neuen innova-
weitergesponnen. Als Geisterjäger geht es dabei
Fußball, Tischtennis, Bogenschießen oder Rugby
tiven Ballträger-Feedbacks, Verteidiger-Fake-
quer durch Manhattan, wo mit unterschiedlichs-
(exklusiv auf der Wii U) oder in den Plus-Diszipli-
Mechaniken und authentischer Defensiv-KI. Und
ten Anti-Geister-Waffen Jagd auf die übersinnli-
nen, in welchen sportliche Auseinandersetzung
zwar in Spielmodi wie Ultimate Team oder Draft
chen Phänomene gemacht wird. Und zwar auch
etwas freier (und wilder) interpretiert wird. Und
Champions. Nix verstanden? Dann ist auch das
in lokaler Koop-Kampagne für zwei bis vier Spie-
das mit mehr Charakteren als je zuvor. Dabei
vielleicht beste „Madden NFL“ nichts für Sie.
ler. sein ist alles! NFL-Fans und -checker greifen zu ... Das Entertainment Magazin von
tm
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59
Kino | Features
Warum nicht mal ein bisschen verrückter? Nach Marvel’s „Deadpool“ bringt
nun die Konkurrenz von DC ihr Antiheldenteam in Position. Hoffentlich ohne
„böse“ Überraschung.
Noch tut sich Warner etwas schwer damit,
sein DC Universe gegen die Konkurrenz
von Marvel in Stellung zu bringen. Der filmischen Vision, die Regisseur Zack Snyder
mit „Man Of Steel“ und – im Verbund mit
Jonathan Nolan – „Batman V Superman:
Dawn Of Justice“ auf die große Leinwand
geworfen hat, fehlt es noch ein wenig an
80 BPM
der Leichtigkeit, welche das Team rund um
die „Avengers“ auszeichnet. Aber vielleicht hat man jetzt ein
Rezept dafür gefunden, auch auf DC-Seite ein wenig „Fun“ zurück in die Superheldenwelt von Metropolis bzw. Gotham zu
bringen: „Suicide Squad“ heißt das Zauberwort. Ein Zusammenschluss aus Superschurken, der im Auftrag der Regierung
Black-Ops-Aufträge durchführt – natürlich nur gezwungenermaßen, aber oftmals mit sichtlich Spaß an der Sache.
Suicide Squad
GOOD TO BE BAD
Sehr viel mehr lässt sich zum Plot des wie immer streng geheimen Filmprojekts auch kaum sagen. Außer dass mit David
Ayers ein Regisseur verpflichtet wurde, der bereits mehrfach
sein Händchen für eher düstere Actionstoffe („Herz aus Stahl“,
„End Of Watch“) unter Beweis stellen durfte. Und dass sich
eine Menge Fanlieblinge unter den versammelten Bösewichtern befinden – dargestellt von einer Riege wirklich namhafter Hollywoodstars. Allen voran Jared Leto, der das schwere
Erbe von Heath Ledger übernimmt und als durchgedrehter Joker möglicherweise in einer ganz eigenen Liga innerhalb des
„Suicide Squad“-Universums spielen darf. Gefolgt von Margot
Robbie („The Wolf Of Wall Street“), die als Joker-Liebschaft
Harley Quinn schon im Vorfeld als sexy Killerbraut für Begeisterung unter den Comicfans sorgte. Außerdem mit im Boot:
Will Smith als Deadshot, Adewale Akinnuoye-Agbaje als Killer
Croc, Jai Courtney als Captain Boomerang und Topmodel Cara
Delevingne als Enchantress. Ach ja: Ein gewisser dunkler Rächer soll auch auf einen Sprung bei der „Suicide Squad“ vorbeischauen.
Ob das Ergebnis das hält, was die Trailer versprochen haben,
lässt sich zum Zeitpunkt der Drucklegung zwar noch nicht sagen. Wohl aber so viel: Die Beteiligten scheinen mit mächtig
Spaß bei der Sache gewesen zu sein. Und die „Suicide Squad“
könnte als schwarzhumoriger und etwas brutalerer Ableger
der Hauptreihe durchaus die Funktion ausfüllen, die ein „Deadpool“ bei der Konkurrenz innehat: Nicht ganz so bierernst auch
mal etwas zwielichtigeren Charakteren aus der zweiten Reihe
die Chance zu geben, so richtig aufzutrumpfen.
cb
Suicide Squad | Warner / USA 2016 | Regie
Margot Robbie, Jared Leto, Will Smith | Filmstart
60
David Ayer | Darsteller
18.08.
Features | Kino
Ghostbusters
DIE GEISTER, DIE SIE RIEFEN
Sexismusdebatten in Hollywood: Über 30
Jahre nach dem legendären Original kehren die Geisterjäger endlich zurück: in
weiblicher Form! Der auf die Ankündigung
folgende Shitstorm sagt mehr über konservative Fanboys aus als über die Qualität
des Reboots.
Wer hätte das gedacht: Wir führen Debatten über Genderpolitik, Gleichberechtigung und sogar Transgender-Toiletten,
aber wenn es um eine heilige filmische
Kuh aus den 80er-Jahren geht, ist jeglicher Fortschritt offenbar vergessen.
Kaum eine Ankündigung hat die Fanschar im vergangenen Jahr so gespalten
80 BPM
wie die von den vier weiblichen „Ghostbusters“, die nun in Paul Feigs („Brautalarm“, „Taffe Mädels“) Reboot das Erbe von Bill Murray, Dan Aykroyd und
Harold Ramis antreten werden. Und kaum ein Trailer ist
nach seiner Erstveröffentlichung öfter geklickt – und anschließend verrissen worden. Zu wenig lustig sei das, hieß
es, die Besetzung von Leslie Jones als schwarze Nichtakademikerin sei rassistisch. Und überhaupt: Latinas oder
Asiatinnen kämen gleich gar nicht vor. Ein gelinde gesagt merkwürdiger Vorwurf einer Hollywoodkomödie gegenüber, die vor allem unterhalten und Abermillionen von
Fans zufriedenstellen will. Aber die Debatte um die Neuausrichtung der Franchise in Richtung des von Feig mitinitiierten neuen, selbstbewussten und zuweilen vulgären
Frauenfilms hat längst eine Eigendynamik angenommen,
nach der die Beteiligten wohl gar nichts mehr richtig machen können.
Das Entertainment Magazin von
Deshalb sollte sich ab Anfang August (zum Zeitpunkt der
Drucklegung war das fertige Ergebnis noch nicht zu sehen)
jeder selbst ein Bild davon machen, ob diese moderne Re-Imaginierung der beliebten „Ghostbusters“-Franchise den hohen
komödiantischen (und/oder nostalgisch verklärten) Ansprüchen genügt oder nicht. An einem jedenfalls kann kein Zweifel
bestehen: an Feigs Sinn für komödiantisches Timing und an
der (längst mit Murray & Co. vergleichbaren) Starpower seiner
Leading Ladies Kristen Wiig und Melissa McCarthy. Die spielen die Freundinnen Erin und Abby, die vor Jahren ein Buch
über die Existenz von Geistern geschrieben haben, aber – zumindest im Fall von Erin – längst akademische Wege eingeschlagen haben. Das macht sie zur Lachnummer, als besagtes
Buch wieder aus der Versenkung auftaucht, gleichzeitig aber
auch zu Fachfrauen, als tatsächlich Geister über Manhattan
herfallen. Zusammen mit Abby, der Nuklearingenieurin Jillian
(Kate McKinnon) und U-Bahn-Arbeiterin Patty (Leslie Jones)
zeigen sie auch im Angesicht eines mysteriösen Dämonen,
dass sie keine Angst vor Geistern haben. Und genau die richtigen sind, die man anruft, wenn es um das Schicksal der
Menschheit mal wieder nicht zum Besten steht.
Bleibt am Schluss nochmal die Frage: Who you’re gonna
call? Männlein oder Weiblein? Auf die es nur eine Antwort
geben kann. Vollkommen egal. Solange der Geist und Humor der Vorlage in die Gegenwart hinüber gerettet worden
ist, darf es von uns aus mit Schleimern und unbelehrbaren
Fanboys aufnehmen, wer will. Wir haben nämlich nur vor
einer Sache Angst: Engstirnigkeit ... cb
Ghostbusters | Sony / USA 2016 | Regie
McCarthy, Kristen Wiig | Filmstart
Paul Feig | Darsteller
Melissa
04.08.
61
Kino | Features
Jason Bourne
ALZHEIMER LÄSST BÜSSEN
Selten war die Herleitung einer Stilistik so
leicht zu bewerkstelligen: Regisseur Paul
Greengrass liebt seit jeher das Dokumentarische – wenn er seiner Fiktion also eine dicke
Packung Realität injiziert, wird das niemanden wundern. Schon Greengrass’ bisherige
„Bourne“-Varianten unterschieden sich stets
vom typischen Popcorn-Actioner, ließen den
90 BPM
an Gedächtnisschwund leidenden Protagonisten so dreckig und schnörkellos Gegner ausschalten, dass wir
seine Heldentaten nicht so schnell vergaßen. Wie Greengrass
nun den Mitte August in den deutschen Kinos anlaufenden fünften „Bourne“ ausgeformt hat, darüber war zu Redaktionsschluss
ungefähr soviel zu erfahren wie über den aktuellen Fußball-Europameister. Wir lehnen uns aufgrund der Informationsschnipsel
und Trailer dennoch so weit aus dem Fenster, eine Kehrtwende
in Greengrass’ Denken auszuschließen. Seine Handschrift ist
weiterhin die des Puristen. Was wiederum zu Matt Damon passt,
der in Teil vier noch von Jeremy Renner ersetzt wurde und jetzt
wieder herrlich unprätentiös mitmischen darf. Inhaltlich spiegelt
sich die traditionelle Nähe zum tagespolitischen Geschehen in
Weltwirtschaftskrise, Cyberwar und Whistleblowing. Greengrass
reflektiert den Zeitgeist, während er beiläufig dekadente Action
kredenzt – so erwartet uns eine der kapitalsten Verfolgungsjagden der Filmhistorie quer über den Las Vegas Strip. Eine markige
Mischung, die den Legendenstatus der Franchise nach durchwachsenem Spin-off 2012 endlich wiederbeleben sollte ... cl
Jason Bourne | Universal / USA 2016 | Regie
Paul Greengrass | Darsteller
Matt Damon, Vincent Cassel, Julia Stiles | Filmstart
11.08.
Julieta
MÜTTER UND TÖCHTER
Spaniens „Altmeister“ Pedro Almodóvar
kehrt (nach dem turbulent-überdrehten „Fliegende Liebende“) wieder zu dem zurück, was
er am besten kann: mysteriöse Frauenfiguren
in komplex verschachtelten Geschichten zu
präsentieren. Diesmal die etwas ältere Titelfigur Julieta (im Alter: Emma Suárez), die nach
einer Begegnung mit der ehemals besten
80 BPM
Freundin ihrer Tochter die gesamte weitere
Lebensplanung über den Haufen wirft – zuvorderst die Umzugspläne zu ihrem neuen Geliebten. Stattdessen bezieht sie wieder
das alte Apartment, in dem sie mit Tochter Antia einst lebte. Bald
wird auch klar, warum. Seit vielen Jahren ist der Kontakt zu ihr
abgerissen, die Zufallsbegegnung mit der Freundin ein Lebenszeichen, an das Julieta sich nun verzweifelt klammert. Stück für
Stück wird nun die Vorgeschichte zum Drama entblättert: Wie
Julieta (jung: Adriana Ugarte) auf Antias späteren Vater trifft,
wie sich beide verlieben und eine Familie gründen und wie das
Schicksal beide schließlich auseinanderreißt. Mit traumatischen
Folgen für Mutter und Tochter. Das alles kleidet Almodóvar wie
immer in exquisite Bilder, die von Spaniens weiblicher A-Riege
62
bevölkert werden. Und trotzdem bleiben die ganz großen AhaMomente aus. Denn wirklich überraschend kommt zu wenig in
diesem stark gespielten Drama einer Frau, die über der eigenen
Vergangenheit die Zukunft zu vergessen droht. cb
Julieta | Tobis / ESP 2016 | Regie
Pedro Almodóvar | Darsteller
Ugarte, Emma Suárez | Filmstart
04.08.
Adriana
Features | Kino
Willkommen im
Hotel Mama
Maggie’s Plan
DIE STADTNEUROTIKERIN
GENERATIONENKONFLIKT AUF
FRANZÖSISCH
Normalerweise gilt es als Horrorvorstellung des erwachsenen Nachwuchses:
Mitten im Leben plötzlich wieder zuhause einziehen zu müssen und mit der permanent nörgelnden Mutter konfrontiert
zu sein. In „Willkommen im Hotel Mama“
leiden Mutter Jacqueline (Josiane Balasko) und Tochter Stéphanie (Alexandra
70 BPM
Lamy) gleichermaßen – sehr zum milden
Amüsement des Publikums. Zwar hat die Tochter mit ihrem
Architekturbüro in Konkurs gehen müssen und so ziemlich
alles verloren, was sie hat, nicht aber ihre Mama, bei der sie
vorübergehend wieder einziehen darf, um ihr Leben wieder
auf die Reihe zu kriegen. Blöd nur für Jacqueline, die ein Jahr
nach dem Tod ihres Mannes mit dem Nachbarn angebandelt
hat, die neue Liebe aber unbedingt vor Stéphanie und ihren
zwei Geschwistern geheim halten will. Das führt zu einigen
Missverständnissen, in deren Folge man die Mutter bereits
als dement in Behandlung geben möchte, entlädt sich dann
aber beim gemeinsamen Familienessen, bei der den Kindern
endlich der Nachfolger des verstorbenen Vaters präsentiert
werden soll. Hier nämlich zeigt sich, dass der familiäre Konflikt nicht nur vertikal (von jung zu alt), sondern auch horizontal zwischen den Geschwistern schwelt. Und es ist nicht
zuletzt dem ordnenden Pragmatismus der resoluten Mama zu
verdanken, dass sich am Ende alles in fast schon zu eitlen
Sonnenschein auflösen darf. Ganz so, wie es in den jüngsten
Erfolgskomödien aus Frankreich eben Brauch ist. Nachdem sie sich unter der Ägide ihres
Partners Noah Baumbach zum It-Girl für
leicht verschrobene Neurosenpflege aufschwingen durfte, gelingt es Regisseurin
Rebecca Miller, Greta Gerwig endgültig
als weiblichen Woody Allen im New Yorker
Stadtbild zu etablieren. Als absolut liebenswerte Titelfigur Maggie will sie nicht mehr
90 BPM
länger auf den potenziellen Vater eines Kindes warten, zu dem sie sich nun entschlossen hat. Ihre gutaussehende, aber offenbar nicht besonders helle Collegebekanntschaft Guy (Travis Fimmel) soll’s per Samenspende richten.
Blöd nur, dass sie sich kurz vor dem sterilen Befruchtungsakt
Hals über Kopf in den smarten Anthropologen John (Ethan
Hawke) verliebt, dessen Frau und Kinder beide nicht davon
abhalten, sich in eine leidenschaftliche Affäre zu stürzen. Eine
weniger kluge Komödie würde ihren Humor nun aus der Klärung der Vaterfrage beziehen. Nicht jedoch „Maggie’s Plan“,
der sich einen Zeitsprung ins spätere Ehe- und Familienleben
von Maggie und John leistet, der allerdings nie so ganz von seiner nicht weniger neurotischen Ex Georgette (in sensationeller
Oscar-Form: Julianne Moore) lassen kann. Weshalb die kontrollsüchtige Maggie einen neuen Plan ersinnt. Weil sie sich
ohnehin von John zu entlieben beginnt, will sie ihren Gatten
wieder mit dessen Ex zusammenbringen: Keine gebrochenen
Herzen, dafür geheilte (frühere) Wunden und glückliche Kinder.
Aber auch hier hat Maggie die Rechnung ohne die Unberechenbarkeit des Lebens gemacht: Unfassbar komisches Beziehungschaos ist – vor allem dank Julianne Moores großartiger
Georgette – vorprogrammiert. cb
cb
Willkommen im Hotel Mama | Alamode / F 2016 | Regie
Darsteller
Alexandra Lamy, Josiane Balasko | Filmstart
Das Entertainment Magazin von
Éric Lavaine
11.08.
Maggie’s Plan | MFA / USA 2015 | Regie
Rebecca Miller | Darsteller
Greta Gerwig, Ethan Hawke, Julianne Moore | Filmstart
04.08.
63
Kino | Special
Haut gehen kann. So gleicht „L’économie Du Couple“ einer
emotionalen Achterbahnfahrt durchs Fegefeuer, zieht – im aristotelischen Sinne – eine Springflut-Katharsis nach sich, die alle
Dämme brechen lässt. Unterschwellige, unterdrückte Aggression wird hier gelebt, bis es nur noch einen leichten Luftzug
zu benötigen scheint, um eine Entladung herbeizuführen. Bérénice Bejo und Cédric Kahn stellen als entfremdetes Ehepaar
all die fiesen Dinge ins Schaufenster, die sonst nur hinter vorgehaltener Hand erzählt werden. Ein Film, der eine solide emotionale Grundverfassung voraussetzt – und uns mit voller Wucht
getroffen hat.
Ebenso „Alaska“: Astrid Bergès-Frisbey und Elio Germano vollführen hier einen affektiven Drahtseilakt, der als exzentrisches
Beziehungsprojekt zwischen Ex-Knacki und Model ununterbrochen im tiefroten Bereich läuft – ein überwältigendes Filmerlebnis, so ungefiltert, unmittelbar und auf die Zwölf, dass es eine
Freude ist. Oder „The Salesman“ von Asghar Farhadi, dessen ira-
34. Filmfest
München
GROSSE MÜNCHNER FREIHEIT
Caracas, eine Liebe
Toni Erdmann
So wie das unschuldige Kälbchen in Pietro Marcellos „Bella E Perduta“ zwischen
den Welten wandelt, so wandelten wir
vom 23. Juni bis 2. Juli beim 34. Filmfest
München zwischen den Kinos.
nische Geschichte von verloren geglaubtem Respekt, von Stolz
und Ehrgefühl – an dieser Stelle tatsächlich einmal im allerbesten
Sinne – erzählt. Und uns mit einer Schlusssequenz konfrontiert,
deren Fortlauf zum emotional Ergreifendsten zählt, was uns das
Filmjahr 2016 bislang gebracht hat.
Schön verloren waren wir dabei immerhin nur selten – wenn uns
ein kurzfristig verlegter Tram-Halt am Stachus auf dem hektischen Weg zum nächsten Film den Angstschweiß auf die Stirn
trieb. Oder wenn während des 3-Stunden-Opus eines gewissen
Cristi Puiu unser Magen anfing ohrenbetäubend zu knurren. Als
eine der wichtigsten Plattformen für deutschen Film und deutsches Fernsehen hatte die 34. Auflage des #ffmuc16 viel mehr als
nur einen großen braunen Wuschel zu bieten ...
Besonders interessant auch der Südamerika-Schwerpunkt in
diesem Jahr, durch den aufstrebende Regisseure wie Anita Rocha da Silveira („Mate-me Por Favor“) oder Lorenzo Vigas („Caracas, eine Liebe“) angemessen gewürdigt wurden. Außerdem
viel Lyrisches: Während der chilenische Altmeister Alejandro
Jodorowsky mit seiner „Poesía Sin Fin“ das metaphorische Gebot des Verzeihens visualisierte, präsentierte der Italiener Pietro
Marcello mit oben genanntem „Bella E Perduta“ eine Ode an die
Unschuld von Natur und Tierwelt. Seinen besonderen Reiz generiert das Werk daraus, dass aus einem Doku-Projekt ein fiktionales wurde – der portraitierte „Engel von Carditello“, Tommaso
Cestrone, erlag während der Dreharbeiten einem Herzinfarkt,
sodass Regisseur Marcello das vorhandene Material um fabelhafte Elemente ergänzte.
Denn selbst ohne „Toni Erdmann“ hätte das Filmfest München
2016 aus dem Vollen schöpfen können. Während der Überraschungshit von Maren Ade diesen Kinosommer als Eröffnungsfilm mit Pauken und Trompeten einleitete, zeigten einige weitere
hochinteressante heimische Produktionen, was deutscher Film
zu leisten im Stande ist. „Dead Man Working“ oder „Die vierte
Gewalt“ bildeten zwei Spitzen eines großen Eisbergs, der uns in
diesem ohnehin nicht sonderlich heißen Sommer erfrischt hat.
Außerdem zeigten die französischen und italienischen Premieren, wie geniales Bewegtbild berühren, bewegen, unter die
64
Viele der in München uraufgeführten Filmschmankerln sind
bereits jetzt auf DVD/Blu-ray erhältlich. Eine Entdeckungsreise durch das Programm lohnt sich – nicht nur für HardcoreCineasten! cl
Features
Special
Kinofahrplan
| Kino
KINOFAHRPLAN
August
Die wichtigsten Kinostarts
des Monats auf einen Blick!
START 04.08.
Collide
START 11.08.
Teenage Mutant Ninja Turtles
START 18.08.
Captain Fantastic
START 25.08.
Elliot, der Drache
Das Entertainment Magazin von
COLLIDE [UNIVERSUM]
US-Action, quer durch Deutschland? We’re in for the ride!
LIGHTS OUT [WARNER]
Spooky Horrorthriller. Wir lassen das Licht lieber an!
GENIUS [WILD BUNCH]
Firth, Law & Kidman im etwas drögen Thomas-Wolfe-Biopic.
SCHWEINSKOPF AL DENTE [CONSTANTIN]
Der neue Eberhofer: Gewohnt schmackhaftes Provinzpossentum.
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES: OUT OF … [PARAMOUNT]
Cowabunga: Viel Action, wenig Hirn. Der ADHS-Generation gefällt’s ...
ALLES WAS KOMMT [WELTKINO]
Tolle Isabelle Huppert in der Krise. Sehenswert!
CAPTAIN FANTASTIC [ UNIVERSUM]
Utopie vs. echtes Leben: Viggo Mortensen auf Oscar-Kurs.
CONNI & CO. [WARNER]
Nächstes Schweiger-Familienprojekt, nächster Egotrip.
ANTONIO, IHM SCHMECKT’S NICHT! [FOX]
Auch auf der Hochzeitsreise gilt: Keine Ruhe vor dem Schwiegervater!
ELLIOT, DER DRACHE [WALT DISNEY]
Kein Schmunzelmonster mehr, dafür zeitgemäße Trickkunst.
DIE FAST PERFEKTE WELT DER PAULINE [NEUE VISIONEN]
Typisch französisch: Musikerin liebt Komapatienten.
THE MECHANIC 2: RESURRECTION [UNIVERSUM]
Statham’s back, diesmal unter der Regie von „unserem“ Dennis Gansel.
MOTHER’S DAY – LIEBE IST KEIN KINDERSPIEL [NFP]
Aniston, Hudson, Roberts & Co: Top-Ensemble für harmlose Komödie.
THE SHALLOWS – GEFAHR AUS DER TIEFE [SONY]
Hai-Concept-Horror zwischen Strand und Untiefen.
DIE UNFASSBAREN 2 [CONCORDE]
„Zauberhafte“ Actionkomödie, die zweite ...
65
Sonstiges
Best Beats
What’s hot and what’s not: Diese TOP-FIVE-Titel werden
im August die meisten Käufer finden.
CD
01
DVD / BLU-RAY
Beginner
GAMES
01 Batman V Superman:
Dawn of Justice
01
„Advanced Chemistry“
Endlich kommen sie. Und sie kommen
Warner
Die Formel zieht immer!
krass!
Whoever loses, we win!
02
Blues Pills
02
F1 2016
Koch
„Lady In Gold“
Fox
Kung Fu Panda 3
02 Batman:
Return To Arkham
Blues-Medikation für Goldladies und
Martial Arts der tierischen Sorte.
Warner
Auf NewGen poliertes Klassikerpaket.
-jungs.
03
Coup
03
London Has Fallen
03
Assetto Corsa
„Der Holland Job“
Universum
505 Games
Hafti & Xatar drehen ein Ding ...
Der Film zum Brexit ...
Autofahren ... und fahren lassen!
04
04
04
Billy Talent
Der geilste Tag
No Man’s Sky
„Afraid Of Heights“
Warner
Sony
Rückkehr der kanadischen Punkrock-
(Hoffentlich) Das Finale zur EM 2016.
Sky is the limit. Und nicht mal der ...
05 The Huntsman & The
Ice Queen
05
„Betrüger“
Meinen es ehrlich: DAS neue Berliner
Universal
American Football is coming home ...
Popduo.
Prequelmania im Märchenwald.
Heroen.
05
Milliarden
Madden NFL 17
EA
Fast Forward
So. Die Sommerpause ist (fast) rum, was sich auch daran ablesen
lässt, dass plötzlich wieder ein Highlight den nächsten Blockbuster jagt. Im September sind das u. a. Disney’s „The Jungle Book“,
Teil drei der dystopischen Jugendfantasie „Die Bestimmung“
und der Egoshooter „Hardcore“ (als Film). Außerdem (als Game):
„Deus Ex: Mankind Divided“, „FIFA17“, orchestriert von u. a. der
guten Alicia Keys.
See you on the other side of holiday season!
Eure mbeat-Redaktion
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