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Sonderveröffentlichung mit Statistiken zu Herzkrankheiten
zeigt: Viele Todesfälle nach Herzinfarkt
Magdeburg. Die Zahl der Todesfälle nach Herzinfarkt sinkt in SachsenAnhalt, ist aber weiter höher als in anderen Bundesländern. Das zeigt die
neue Sonderveröffentlichung „Koronare Herzkrankheit – Der Herzinfarkt“
des Statistischen Landesamtes. Sozialministerin Petra Grimm-Benne: „Wir
wissen seit Jahren um die besorgniserregenden Zahlen, die durch die neue
Untersuchung bestätigt werden. Wir untersuchen die Ursachen und
arbeiten an Maßnahmen, die hohe Sterblichkeit zu senken.“
Sowohl die Sterbefälle durch ischämische Herzkrankheiten insgesamt, als
auch die Herzinfarktsterblichkeit haben in den vergangenen Jahren deutlich
abgenommen, informierte Michael Reichelt, der Präsident des Statistischen
Landesamtes bei der Vorstellung des Statistik-Bandes. Kardiovaskuläre
Erkrankungen zählten in Deutschland aber nach wie vor zu den häufigsten
Todesursachen. Im Jahr 2014 wurden demnach deutschlandweit 149,6
Sterbefälle durch koronare Herzkrankheiten je 100 000 Einwohner gezählt,
darunter 61,9 Herzinfarktsterbefälle je 100 000 Einwohner. Das waren
26,7 Prozent bzw. 30,5 Prozent weniger als im Jahr 2000.
In Sachsen-Anhalt verstarben im Jahr 2014 an koronaren Herzkrankheiten
insgesamt 258,0 Personen je 100 000 Einwohner, darunter 101,9 Frauen
und Männer je 100 000 Einwohner an einem Herzinfarkt. Der Rückgang in
Sachsen-Anhalt fiel mit 10,1 Prozent bzw. 16,5 Prozent erheblich geringer
aus als im Bundesdurchschnitt.
Trotz der positiven Entwicklung vor allem bei den an Herzinfarkt
Verstorbenen ist Sachsen-Anhalt damit auf den letzten Platz im Vergleich
mit den anderen Bundesländern gefallen und liegt um 64,6 Prozent über
dem Bundesdurchschnitt.
Auch
regionale
Unterschiede
wurden
laut
Reichelt
bei
der
Herzinfarktsterblichkeit beobachtet. In allen untersuchten Jahren lag die
Herzinfarktsterblichkeit in der Stadt Dessau-Roßlau und in den Landkreisen
Stendal und Altmarkkreis Salzwedel unter dem jeweiligen Landeswert. Die
Herzinfarktsterblichkeit im Landkreis Anhalt-Bitterfeld lag in allen Jahren
darüber. Mit Ausnahme im Landkreis Harz ging die Herzinfarktsterblichkeit
PRESSEMITTEILUNG
Nr. 030/16
Magdeburg, 12. August 2016
Verantwortlich: Pressestelle MS
Turmschanzenstraße 25
39114 Magdeburg
Tel.: (0391) 567-4612
-4608
Fax: (0391) 567-4622
Email: [email protected]
Internet: www.ms.sachsen-anhalt.de
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in allen Landkreisen und kreisfreien Städten zwischen den Jahren 2000 und 2014
zurück. Der Rückgang fiel mit 44,2 Prozent in der Landeshauptstadt Magdeburg am
größten aus.
Ministerin Grimm-Benne sagte, verschiedene Untersuchungen lieferten Hinweise
darauf, dass ungesunde Lebensweisen und gesundheitliche Risikofaktoren in SachsenAnhalt insgesamt weiter verbreitet seien als im Bundesdurchschnitt. Neben der
persönlichen Lebensweise habe auch die soziale Lage entscheidenden Einfluss auf die
Gesundheit. Vor diesem Hintergrund würden in Sachsen-Anhalt große Anstrengungen
unternommen, das Bewegungs- und Ernährungsverhalten in der Bevölkerung zu
verbessern und den Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhaltern klar zu machen,
wie schädlich zum Beispiel Rauchen und Alkoholgenuss sind.
Die Ministerin betonte, sie setze vor allem auch auf die Ergebnisse aus dem
„Regionalen Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt“. Für das Register werden seit drei
Jahren Ursachen der überdurchschnittlich hohen Sterblichkeit anhand von Daten aus
Halle und der Altmark untersucht. Die Ergebnisse sollen helfen, gezielte Maßnahmen
zur Senkung der Herzinfarktsterblichkeit zu planen.