Modulhandbuch (Immatrikulationsjahrgänge ab 2014, Stand Juli 2016) Konsekutiver Studiengang Soziale Arbeit (Master of Arts) Evangelische Hochschule Dresden 1 Art und Gegenstand des Studiengangs Der konsekutive Masterstudiengang hat eine Regelstudienzeit von vier Semestern und baut auf den im ersten akademischen Studium erworbenen Kompetenzen auf. Er vertieft die professionellen und wissenschaftlichen Handlungskompetenzen für die Bearbeitung von Aufgaben des Handlungsfeldes der Sozialen Arbeit. Grundlage dafür bilden die Wissenschaft und die Theorien der Sozialen Arbeit, darauf ausgerichtete wissenschaftliche Grundlagen ihrer Bezugsdisziplinen. Für die Struktur des Studiums gelten folgende Leitlinien: die stringente Orientierung der curricularen, inter- und transdisziplinären Wissensorganisation am Objekt- und Handlungsbereich der Sozialen Arbeit und damit an sozialen Problemen, bezogen auf Individuen wie auf die Strukturen sozialer Systeme; die Integration der im internationalen Kontext theoretischen und handlungstheoretischen Traditionen sowie der Forschung zu sozialarbeitsrelevanten Fragestellungen. Aufbau, Qualifikationsziele und Inhalte berücksichtigen die zunehmende Internationalisierung der Wissensbestände, aber auch der Lebens- und Problemlagen der Adressatinnen und Adressaten Sozialer Arbeit. Damit wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass die gesellschaftlichen Veränderungen über nationale Grenzen hinausgehen und zu neuen Formen internationaler Standardisierung, Kooperation und internationalen Austausches und der strukturellen Durchlässigkeit im tertiären Ausbildungssystem führen. 2 Ausbildungsziele Der konsekutive Masterstudiengang „Soziale Arbeit“ richtet sich an alle diejenigen, die bereits eine erste akademische Qualifikation (B.A. und Diplom) in dem Ausbildungsgebiet „Soziale Arbeit“ erworben haben. Er führt zu einem zweiten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, der es den Absolventinnen und Absolventen ermöglicht, in den verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit besonders anspruchsund verantwortungsvolle Aufgaben zu erfüllen. Auf der Basis einer allgemeinen und für alle Studierenden verbindlichen Grundlagenorientierung fördert der Studiengang die Verfolgung und Entwicklung individueller Interessen. Daher ist das modularisierte Studium nach dem Prinzip des exemplarischen Lernens strukturiert. So wird der Charakter eines auf die Aneignung von Kernkompetenzen in den Bereichen Intervention, Organisation (Sozialmanagement), Forschung und an den Interessen der Adressat_innen ausgerichteten, generalistischen Studiums gewährleistet. Der Studiengang greift Fragestellungen aus dem Alltag der Handlungsfelder Sozialer Arbeit auf und stellt sie in einen Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen in diesem Bereich, die nicht selten in einem starken Gegensatz zu den an das Personal gerichteten Ansprüchen stehen. Diesem Umstand wird durch geeignete persönlichkeitsbildende und berufssozialisierende Ausbildungsziele Rechnung getragen. In Anlehnung an die „Global Standards for Social Work Education and Training“ von 2004 und den Qualifikationsrahmen Soziale Arbeit werden folgende Kernkompetenzen vertieft und weiterentwickelt: Seite 2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 III.2.1.2 a) Wissen – erkenntnistheoretische und reflexive Kompetenzen zur professionellen Analyse und Bewertung von sozialen Problemen sowie zur Konzeptualisierung angemessener Veränderungsziele und Interventionen; zur kritischen Reflexion des eigenen Fühlens, Denkens und Handelns und der jeweiligen Rolle im Kontext unterschiedlicher Erwartungen und Ressourcen. b) Können – handlungstheoretische und -methodische Kompetenzen um auf unterschiedlichen Ebenen zu arbeiten und Menschen zu befähigen, ihr Wohlbefinden sowie ihre Problem- und Konfliktlösungskompetenzen eigenständig und eigenverantwortlich zu verbessern; um Bildungs- und Lernprozesse zur Verbesserung der Selbstwirksamkeit der Adressat_innen zu gestalten und zu organisieren; um besonders schutzlose Individuen und Gruppen anwaltschaftlich zu vertreten; um in Struktur- und Kulturkonflikten nach den Regeln der Fairness und des Respekts zu vermitteln bzw. Grenzen zu setzen; um strukturelle Verbesserungen sozialer Dienstleistungen sowie der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzustreben und zu erreichen; um die gesellschaftliche Integration/Inklusion von marginalisierten, sozial ausgeschlossenen, schutzlosen, enteigneten und sozialen Risiken ausgesetzten Individuen und Gruppen zu ermöglichen. c) Haltung – Werte- und Kriterienkompetenzen um den Adressat_innen gegenüber eine von Achtung, Menschenwürde und Anerkennung der Autonomie des Einzelnen geprägte Haltung einzunehmen; um Gerechtigkeits- und Menschenrechtsnormen und eine Grundhaltung, die auf der christlichen Tradition im europäischen Kulturkreis beruht und Hoffnungsfähigkeit vermittelt, im Alltag verdeutlichen sowie umsetzen zu können; um an öffentlichen Diskursen über soziale Probleme (z.B. durch Bezug auf einschlägige Forschung und christliche Traditionen) aktiv teilzunehmen. 3 Gliederung, Inhalte und Ablauf des Studiengangs Der Studienablaufplan empfiehlt den Studierenden, in welchem Semester die Module zweckmäßig absolviert werden sollen, um den Lernerfolg zu optimieren und das Studienziel im Rahmen der vorgesehenen Studienzeit zu erreichen. In den jeweiligen Modulbeschreibungen ist vermerkt, welche Voraussetzungen für die Teilnahme an den einzelnen Modulen verlangt werden. Der Studiengang ist modularisiert. Ein Modul ist die Zusammenfassung von fachlichen oder thematischen Stoffgebieten zu einer zeitlichen, in sich abgeschlossenen und prüfbaren Einheit. Diese umfassen didaktisch aufeinander abgestimmte Lehr- und Lernformen zumeist unterschiedlicher Art. In Modulen werden festgelegte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt sowie klar definierte Qualifikations- und Kompetenzziele angestrebt. In den Makromodulen 1-6 haben die Studierenden insgesamt dreizehn Module zu absolvieren. Das Modul MAS 14 (Masterarbeit) ist keinem Makromodul zugeordnet. Mit Ausnahme des Studium Speziale (MAS 12) erstrecken sich die Module über höchstens zwei Semester. III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 Seite 3 Nachfolgende Übersicht führt die einzelnen Makromodule und die Anzahl der ihnen zugeordneten Module auf: Nr. 1 2 3 4 5 6 Makromodule Sozialarbeitswissenschaftliche Theorien (Vertiefungen in und von aktuellen Fragestellungen von Disziplin und Profession Sozialer Arbeit) Intervention (Reflektierende Vertiefung und Auseinandersetzung mit Beratungs- und Handlungstheorien in Theorie und Praxis) Organisation (Vertiefung sozialwissenschaftlicher Organisations-theorien und Managementkonzepte) Exploration/Evaluation (Vertiefung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden und Verfahren der Wirkungsforschung und Evaluation Partizipation (Vertiefung ethischer und sozialstruktureller Grundlagen für menschenwürdige Teilhabeprozesse in der Gesellschaft) Studium Speziale Ausgleich, Intensivierung und Schwerpunktsetzung in ausgewählten Kompetenzbereichen Masterarbeit und Kolloquium Leistungspunkte nach ECTS insgesamt 4 Modul-Nr. ECTSPunkte MAS 1, 5, 6 16 MAS 2, 7 24 MAS 3, 8 17 MAS 4, 9 21 MAS 10, 11 8 MAS 12 8 MAS 13 26 120 Besonderheiten des Studiengangs Der Studiengang verbindet in hohem Maße theoretische Orientierung mit praktischen Erfahrungen. Zur Gewährleistung dieses Anspruches und des Ausbaus der vorhanden wissenschaftlichen und professionellen Kompetenzen sowie der Aneignung von Leitungskompetenzen, welche die Anforderungen an den höheren Dienst erfüllen, arbeiten, forschen und lernen die Studierenden während des 2. und 3. Semesters in Interventions- und Forschungswerkstätten. Forschungs- und Interventionswerkstätten können in begründeten Fällen zusammen durchgeführt werden. Im Studiengang können besondere Kompetenzen, die z.B. im Bereich psychosozialer Beratung und des Case und Care Managements erforderlich sind, im Rahmen von Wahlpflichtangeboten vertieft werden. Der Studiengang stellt internationale und interkulturelle Bezüge her und thematisiert die berufstypischen Rollen der Geschlechter mit dem Ziel, die eigene Handlungskompetenz in der Praxis zu erweitern. Seite 4 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 III.2.1.2 MODULÜBERSICHT UND STUDIENABLAUFPLAN MA SOZIALE ARBEIT • VOLLZEIT • 4 SEMESTER MODULE UND MAKROMODULE SEM. WL/CP SOZIALARBEITSWISSENSCHAFTLICHE INTERVENTION ORGANISATION THEORIE 1 2 EXPLORATION EVALUATION PARTIZIPATION STUDIUM SPEZIALE * MAS 1 MAS 2 MAS 3 MAS 4 MAS 12 Spezifische Theorien Sozialer Arbeit Gestaltung professioneller HilfeBeziehungen Gestaltung der Strukturen in Sozialen Organisationen Forschung und Evaluation Wahlpflichtangebote zur individuellen Schwerpunktsetzung und Vertiefung 5 CP 8 CP 6 CP 7 CP 4 CP MAS 5 MAS 6 MAS 7 MAS 8 MAS 9 MAS 10 Transfer und Didaktik der Theorien Sozialer Arbeit Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext Interventionswerkstatt Gestaltung professioneller Arbeits- und Umwelt– beziehungen in Sozialen Organisationen Forschungswerkstatt Soziale Arbeit, Ethik und Diakonie 3 CP 3 CP 8 CP 5 CP 7 CP (integrierte Projekte mit der FW möglich) 810 h WL 30 CP (integrierte Projekte mit der IW möglich) 810 h WL 30 CP 4 CP MAS 11 3 Soziale Arbeit, Soziale Sicherung, Bildung und Teilhabe 2 CP 4 3 CP 8 CP 6 CP 7 CP 810 h WL 30 CP 4 CP MAS 13 Masterarbeit und Kolloquium 26 CP 4 CP 810 h WL 30 CP 3240 h WL 120 CP GESAMT Abkürzungen: CP = Credit Point (ECTS), WL = Workload (1 CP = 27 h WL), h = Stunde * Im Rahmen des Studium Speziale werden Wahlpflichtseminare zu 4 Kompetenzbereichen angeboten (siehe Modulbeschreibung) III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 Seite 5 MAS 1 Spezifische Theorien Sozialer Arbeit Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Marcus Hußmann Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden sind in der Lage, die aktuellen sozialarbeitswissenschaftlichen und sozialpädagogischen Diskurse zu identifizieren und voneinander abzugrenzen. Sie können deren zentrale Grundannahmen bestimmen und deren disziplinären, historischen, gesellschaftlichen und analytischen Kontext reflektieren. Sie verfügen über die Fähigkeit, die unterschiedlichen Zugänge zu verbinden, auf spezifische Frage- oder Problemstellungen zu übertragen und für (interdisziplinäre) Analysen und Argumentationen zu nutzen. Dabei können sie unterschiedliche Deutungsmuster entwickeln, gewichten und darstellen. Die Studierenden können insbesondere das Handlungsfeld und den Gegenstand Sozialer Arbeit betreffende gesellschaftliche Entwicklungen in professionell und disziplinär begründete Handlungsstrategien übersetzen. In wissenschaftlichen Debatten können Sie theoretisch fundierte und begründete Positionen vertreten. Sie verfügen über die Fähigkeit zum eigenständigen und reflektierten wissenschaftlichen Arbeiten im Sinne der hier benannten Ziele. Modulinhalte Theorien und Handlungskonzepte Sozialer Arbeit; Aktuelle Theoriediskurse in der Sozialen Arbeit; Bezugswissenschaftliche Theorien und Forschungsergebnisse, die für die Soziale Arbeit von Relevanz sind; Professionelle und disziplinäre Dilemmata im Kontext fachlicher, rechtlicher und ethischer Problemstellungen; Theoretischer Umgang mit professionellen Paradoxien. Praxisbezug / Kooperationen Prüfung und kritische Analyse von Praxiskonzeptionen, Untersuchungsberichten und Gutachten; Rekonstruktion gelungener und misslungener Interventionsmodelle; Exkursionen und Diskussionen mit Praxisvertretern in der Evangelischen Hochschule Dresden; Kontextualisierung des erarbeiteten Wissens mit den Anforderungen in den Interventions- und Forschungswerkstätten. Lehr- und Lernformen Seminar/Vorlesung Übungen, Tutorien Exkursionen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Hausarbeit Angebotszeitpunkt Voraussetzung 1. Semester keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 5 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: Seite 6 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 36 h 99 h 135 h III.2.1.2 MAS 2 Modelle der Gestaltung professioneller Hilfebeziehungen Modulverantwortliche: Prof. Dr. Viola Balz Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden können: besondere Problemsituationen in der Sozialen Arbeit erkennen, einen Zusammenhang zwischen einer für die Soziale Arbeit relevanten Problemlage, dem Auftragskontext, den Bedürfnissen der Adressaten bzw. Adressatinnen und einem professionellen Interventionsplan herstellen und handlungstheoretisch begründen, dafür angemessene Settings gestalten, die Adressaten und Adressatinnen dabei kompetent beraten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Beratungsansätze und jene Schnittstellen benennen, in denen sich Synergieeffekte ergeben könnten und Aufträge im Kontext bedarfsgerechter Erfordernisse der Fall- und Systemsteuerung verorten. Anerkennung von Lehrinhalten durch Fachgesellschaften oder andere Formen der Kooperation und Vernetzung Anerkennung durch die Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) für die Anrechnung auf die Basisausbildung zum Case Manager bzw. zur Case Managerin. Modulinhalte Handlungstheorien Sozialer Arbeit; Interventionstheorien benachbarter Professionen und Disziplinen und deren Transfer in die Soziale Arbeit; Geschichte und Theorie psychosozialer Beratung; Handlungsfelder psychosozialer Beratung; Auseinandersetzung mit Beratungskompetenz in verschiedenen Situationen Sozialer Arbeit; Auseinandersetzung mit dem eigenen Beratungsverhalten; Macht und Zwangskontexte in verschiedenen Handlungsfeldern; Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Interventionskontexte; Geschichte, Handlungsfelder und Standards von Care- und Case Management (Handlungsmaximen und Phasen); Vorbereitung auf die Interventionswerkstatt und Bildung von Interventionsgruppen. Praxisbezug / Kooperationen Erstkontakte mit interessierten Praxisstellen im Rahmen von Exkursionen und dem Praxistag Lehr- und Lernformen 2 Seminare Übungen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Referat Angebotszeitpunkt Voraussetzungen 1. Semester keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 8 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 72 h 144 h 216 h Seite 7 MAS 3 Gestaltung der Strukturen in Sozialen Organisationen Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Simone Janssen Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden setzen sich mit den Trägern Sozialer Arbeit aus der Perspektive von Leitungs- und Führungskräften auseinander, die für die Gestaltung (Management) der formalrechtlichen Strukturen in ihrer Organisation verantwortlich sind. Sie können diese als besondere soziale Gebilde im Kontext ihrer rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Verfassung und im Gefüge anderer Anbieter öffentlicher und öffentlich anerkannter Daseinsvor- und -fürsorge analysieren, daraus Aufgaben für die Gestaltung der Rechtsbeziehungen nach innen und außen ableiten, betriebswirtschaftlich umsetzen und ethisch reflektieren. Modulinhalte Führungs- und Leitungsrecht; Juristisches Handlungs- bzw. Interventionswissen; Gesellschaftsrecht; Vertragsrecht; Beratungsrecht; Datenschutzrecht; Haftungsrecht; Rechtsethik. Praxisbezug / Kooperationen Praxisbezüge zur öffentlichen Verwaltung, zu Gerichten, Sozialleistungsträgern, Anwälten u.a. werden hergestellt. Lehr- und Lernformen Vorlesungen Seminare Übungen Exkursionen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Klausur Angebotszeitpunkt Voraussetzung 1. Semester keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 6 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: Seite 8 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 52 h 110 h 162 h III.2.1.2 MAS 4 Forschung und Evaluation Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Franziska Wächter Kompetenzen und Qualifikationsziele Auf Grund der substantiellen Methodenausbildung im Bereich der empirischen Sozialforschung (MAS 4 und MAS 9) wird sichergestellt, dass die Studierenden sich aktiv an der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Forschungsprojekten beteiligen können. Hinzu treten Kompetenzen in den Bereichen Konzeptentwicklung und Projektmanagement sowie Wissenschaftsvermittlung und -präsentation. Dabei werden Kompetenzen vermittelt, die auf viele andere Arbeitsbereiche übertragbar sind: Datenerhebung und -analyse, Konzeptentwicklung, Projekt- und Qualitätsmanagement, Projektevaluation, Berichterstattung und Sozialplanung. Die Studierenden sind mit aktuellen Forschungsfragestellungen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit vertraut und sind fähig, sich in gesellschaftspolitischen Diskursen zu positionieren. Ferner sind sie befähigt, einzelnen Fragestellungen unterschiedliche Forschungsmethoden zuzuordnen. Sie verstehen die Bedeutung forschungsorientierter Fragestellungen für eine innovative Praxis. Sie sind in der Lage, den Stand der Forschung zu einer spezifischen Fragestellung zu ermitteln, kritisch zu würdigen und verständlich darzustellen. Die Studierenden haben ihre Kenntnisse in der Anwendung quantitativer und qualitativer Verfahren der empirischen Sozialforschung vertieft und gesichert. Sie können differenzierte Fallanalysen durchführen und entwickeln dabei einen forschenden Blick für die in der Sozialen Arbeit relevanten Problemlagen. Das Modul vermittelt Studierenden durch vor- und nachzubereitende Präsentationen die kommunikative Kompetenz, Dozierenden wie Kommiliton_innen vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstands die selbst gewählte Frage-/Problemstellung vorzustellen. Die Studierenden lernen, eine Forschungsskizze samt operationalisierter Fragestellung, überprüfbaren Hypothesen, geeigneten Erhebungsmethoden und geplanten Bearbeitungsschritten klar und eindeutig zu präsentieren. In kommunikativer Hinsicht erwerben die Studierenden die wissenschaftliche Schlüsselqualifikation, sich als Teil eines Teams von Forschenden zu begreifen, das sich unterstützt und konstruktiv zusammenarbeitet. Modulinhalte Auswahl einer geeigneten Forschungs- bzw. Evaluationsmethode; Vermittlung der verschiedenen Methoden quantitativer empirischer Sozialforschung: Die Datengewinnung steht im Zentrum der Veranstaltung. Es werden folgende Schritte vorgestellt und eingeübt: Fragestellung präzisieren, Stichprobe und Untersuchungsmethode festlegen, Fragebogen entwerfen, Umfragen durchführen; Vermittlung und Einübung qualitativer Methoden: Konzeption unterschiedlicher Erhebungs-/Interviewformen, v.a. offene/narrative Interviews (Biographieforschung), Leitfadeninterviews, Experteninterview, Gruppendiskussion für spezifische Handlungsfelder (Alter, Gesundheit/Krankheit, Behinderung); Darüber hinaus: insbesondere Sozialraumanalysen, Netzwerkanalysen, Lebensverlaufsforschung; Zirkulär praxisorientierte und theoriegeleitete Designentwicklung mit Fokussierung auf Gegenüberstellung und Verbindung (Mix, Phasenmodelle, Triangulation) qualitativer und quantitativer Verfahren; Ausarbeitung eines Arbeits-, Ressourcen- und Zeitplans; Entwicklung eines Forschungsinstruments; Entwurf eines Designs für die Datengewinnung; Mündliche Präsentation und Diskussion der Ergebnisse. Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Seminare Präsentation Angebotszeitpunkt Voraussetzungen 1. Semester keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 7 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 72 h 117 h 189 h Seite 9 MAS 5 Transfer und Didaktik der Theorien Sozialer Arbeit Modulverantwortliche: Prof. Dr. Uwe Hirschfeld Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden sind in der Lage, ihre sozialarbeitswissenschaftlichen Kenntnisse für Fachkräfte und Studierende des ersten berufsqualifizierenden Abschlusses (BA Studierende) in lehrbares Wissen zu transferieren und zielgruppenbezogene Lehr-/Lernkonzepte zu entwickeln. Beispielsweise können sie: sich aktiv an disziplinären und interdisziplinären Fachdiskursen beteiligen, Theoriewissen aufarbeiten und in Lehrveranstaltungen (Seminare, Tutorien) darbieten, Prozesse des Theorie-Praxis-Transfers gestalten, Fachtagungen vorbereiten und eigene inhaltliche Beiträge übernehmen, Fachbeiträge und Rezensionen erstellen. Modulinhalte Didaktik und Methodik Sozialer Arbeit (bezugswissenschaftliche Anknüpfungspunkte und professionsspezifische Eigenheiten); Didaktische Analyse von Theorien Sozialer Arbeit (Welche Bedeutungen hat die jeweilige Theorie für die Zielgruppe? Aus welchen Perspektiven kann eine Theorie erschlossen werden?); Planung von schriftlichen und mündlichen Transferkonzepten (z.B. Exposé-, Manuskriptgestaltung, Konzipierung von Lehreinheiten); Gestaltungsmöglichkeiten beim Schreiben und Präsentieren. Praxisbezug / Kooperationen Die Studierenden beteiligen sich an Lehrveranstaltungen der Hochschule (nicht selbstständige Lehre). Bei Fachtagungen und in Fortbildungen nehmen sie relevante Themen der Praxis auf und gestalten den PraxisTheorie-Transfer für die Lehre. Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Referat (Planung/Durchführung einer Lehreinheit, Vortragstext) oder Hausarbeit (Aufsatz oder Lehrveranstaltungskonzeption) Seminare Übungen Exkursionen (Beteiligung an Kongressen, Seminaren und Tagungen) Angebotszeitpunkt Voraussetzung Verwendbarkeit 2. und 3. Semester Teilnahme an MAS 1 Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 5 CP (3 CP + 2 CP) Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: Seite 10 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 36 h 91 h 135 h III.2.1.2 MAS 6 Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Franziska Wächter Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden können die Spezifik interkultureller Situationen (Teams, Aufgabenstellung, Kontext) erkennen, einschätzen und gestalten. Sie integrieren und nutzen die latenten Potentiale und eventuelle Konfliktbereiche konstruktiv. Sie können ihre im nationalen Rahmen erworbenen sozialarbeitswissenschaftlichen Kenntnisse auf Kontexte in anderen Ländern übertragen und modifizieren. Sie sind in der Lage, ihre im internationalen Austausch erworbenen sozialarbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse vor dem Hintergrund des nationalen Kontextes kritisch zu reflektieren. Praxisbezug / Kooperation Kooperationen mit Hochschulen im europäischen und außereuropäischen Ausland, insbesondere Partnerhochschulen der Evangelischen Hochschule Dresden sowie Praxisträgern und Institutionen des Studierendenaustausches. Studienreise oder Auslandspraktikum von mindestens 3 Wochen (bzw. 100 Projektstunden) oder für den gleichen Zeitraum Mitarbeit in einem Projekt ausgewiesener interkultureller Arbeit in Deutschland. Die Zielorte (Hochschulen, Praxisstellen) und Projekte müssen in Abstimmung mit dem/der Modulverantwortlichen ausgewählt werden. Modulinhalte Diversität und Identität (Verständnis für Menschen in Bezug auf Universalität, Kultur, Milieu und Individualität); Theorien zum Umgang mit Diversität und sozialer Ungleichheit in verschiedenen Kulturen und Ländern; Sozio-ökonomische Grunddaten anderer Länder; Soziale Arbeit und ihre Theorien im interkulturellen Vergleich; Gestaltung sozialarbeiterischer Prozesse im interkulturellen Feld und anderen Ländern bzw. Kulturen. Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Seminar Exkursion oder Praktikum alternativ: interkulturelles Projekt (siehe Praxisbezug/Kooperationen) Angebotszeitpunkt Hausarbeit (als reflektierender Exkursions-, Praxis-bzw. Projektbericht) Voraussetzung Seminare zur Vor- u. Nachbereitung im 2. und 3. Sem. Auslandsaufenthalt o. interkulturelles Projekt in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem 2. und 3. Semester Teilnahme an MAS 1 Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 6 CP (2 x 3 CP) Präsenzzeit in der Lehre: Auslandsaufenthalt/Projekt und Eigenstudium: Gesamt: III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 26 h 100 h 36 h 162 h Seite 11 MAS 7 Interventionswerkstatt Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Marcus Hußmann Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden erfassen selbstständig eine sozialarbeitsrelevante Problemlage (Fall oder Projekt) im Kontext ihrer Problemgenese. Sie mobilisieren Ressourcen für die Adressaten im Rahmen ihrer sozialen Netze und den zuständigen Hilfesystemen. Sie entwickeln gemeinsam Interventionsziele, konzipieren einen Interventionsplan, begleiten, koordinieren, dokumentieren und evaluieren den Interventionsprozess. Wenn das Praktikum im einen Case Management relevanten Handlungsfeld durchgeführt wurde und die darauf bezogenen Lehrveranstaltungen für das Case Management relevante Fragen aufwerfen und entsprechende Kompetenzen vermitteln, kann der erfolgreiche Abschluss des Moduls auf Antrag durch den Absolventen/die Absolventin auf die Basisausbildung zum Case Manager bzw. zur Case Managerin nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) angerechnet werden. Modulinhalte Interventionskonzepte in speziellen Handlungsfeldern; Projekt- und Konzeptentwicklung; Fall- bzw. Projektanalysen und -reflexionen im Kontext fachlicher und ethischer Zielsetzungen sowie ökonomischer und rechtlicher Rahmenbedingungen. Praxisbezug / Kooperationen Die Interventionswerkstatt beruht auf einem Vertrag zwischen einem/einer Studierenden der Evangelischen Hochschule Dresden und einem Praxisträger. Darin werden die jeweiligen Aufgaben von Studierenden und Praxisstelle festgelegt. Dieser Vertrag hat den Charakter einer Zielvereinbarung zwischen Studierenden und Praxisträger. Die Auswahl der Praxisstelle erfolgt in Absprache mit dem/der Modulverantwortlichen. Die Praxisstelle muss vom Modulverantwortlichen auf der Basis einer Projektskizze des/der Studierenden genehmigt werden. Lerndokumentation und Prüfungsleistung Lehr- und Lernformen Theorie-Praxis-Seminar, Supervision und Rechtsfallwerkstatt Praxistage (angeleitete Interventionspraxis bei einem Praxisträger) Begleitung durch einen Mentor bzw. eine Mentorin der kooperierenden Praxisstelle in der Praxis Angebotszeitpunkt Fallstudie Voraussetzung 2. und 3. Semester Teilnahme an MAS 2 Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) Präsenzzeit in der Lehre: Präsenzzeit in der Praxis: 16 CP (2x8 CP) Eigenstudium: Gesamt: Seite 12 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 120 h (2x60 h) 240 h (2x120h, mind. 30 Tage, auch außerhalb der Zeiten des Lehrbetriebes 72 h (2x36) 432 h (2x216) III.2.1.2 MAS 8 Gestaltung professioneller Arbeits- und Umweltbeziehungen in Sozialen Organisationen Modulverantwortliche: Prof. Dr. Harald Christa Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden setzen sich mit den Trägern Sozialer Arbeit aus der Perspektive von Leitungs- und Führungskräften auseinander, die für die effiziente und effektive Gestaltung (Management) der Arbeits- und Umwelt Beziehungen verantwortlich sind. Sie können diese als besondere soziale Gebilde vor dem Hintergrund gesellschaftsrechtlicher Rahmenbedingungen, sozialwissenschaftlicher Theorien und ethischer Implikationen analysieren und daraus Aufgaben für die Gestaltung produktiver Arbeitsbeziehungen entwickeln, mit entsprechenden Organisationsund Personalentwicklungskonzepten verknüpfen sowie diese unter dem Gesichtspunkt theologischdiakonischer und philosophischer Ethikkonzepte reflektieren. Sie können als kompetente Akteure auftreten, diese Beziehungen vor dem Hintergrund betriebswirtschaftlicher und wirtschaftsethischer Anforderungen konzeptionell entwickeln, strategisch planen und mit anderen vernetzen. Modulinhalte Organisationstheorien und Organisationsmodelle; Führungsaufgaben und Führungsmodelle; Personal- und Teamentwicklung; Projektmanagement (z.B. Projekt- und Konzeptentwicklung und Projektfinanzierung); Arbeits- und Personalrecht (incl. SGB IV); Recht der Finanzierung; Finanzierung und Finanzierungspolitik; Rechnungswesen, Kosten- und Leistungsrechnung und Jahresabschluss; Sozialbetriebswirtschaftslehre, Personalwirtschaft; Sozio-Marketing; Qualitätsmanagement; Controlling; Grundlagen und Konzepte der Organisations- und Unternehmensethik und Ethik des Managements; Organisations- und Unternehmenskultur. Praxisbezug / Kooperationen Praxisbezüge und Kooperation werden hergestellt zu Führungskräften und Vorständen in sozialen Organisationen, freiberuflichen Anbietern Sozialer Arbeit. Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Seminare, Übungen, Exkursionen Klausur Angebotszeitpunkt 2. und 3 Semester Voraussetzungen Verwendbarkeit keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 11 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 96 h (44+ 52) 201 h (91+110) 297 h (135+162) Seite 13 MAS 9 Forschungswerkstatt Modulverantwortliche: Prof. Dr. Franziska Wächter Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden haben die Fähigkeit entwickelt, ein empirisches Forschungsprojekt eigenständig (im Sinne von Allein- oder Mitverantwortlichkeit) zu konzipieren, durchzuführen, auszuwerten, kritisch zu reflektieren und zu veröffentlichen, eine empirische Forschungsfrage vor dem Hintergrund des einschlägigen „State of the Art“ zu verorten und ein dem Forschungs- bzw. Evaluationsgegenstand angemessenes Forschungs- bzw. Evaluationsdesign methodologisch begründet zu entwickeln. Sie sind in der Lage zur wissensch. Kooperation und kollegialen, methodischen und inhaltlichen Reflexion der eigenen Forschung sowie zur Entwicklung von eigenen wissensch. Beiträgen in fachöffentlichen Diskursen auf Basis der eigenen Forschung. Die Studierenden kennen die praktischen Arbeitsabläufe und methodischen Verfahrensschritte eines empirischen Forschungs- bzw. Evaluationsprojektes. Sie können ein Praxisforschungsprojekt in Absprache mit mgl. Auftraggeber_innen konzipieren, durchführen, kritisch reflektieren und evaluieren. Sie überblicken das Themen- und Handlungsfeld „Wirkungsforschung/Evaluation“ und verfügen über geeignete Methoden zur Exploration einer Problem- und Fragestellung. Sie können ihre Forschungsergebnisse strukturiert zusammenstellen und zielgruppenangemessen disseminieren (mündliche Präsentationen und wissenschaftliches Schreiben). Modulinhalte Durchführung einer Erhebung qualitativer bzw. quantitativer Daten; Vertiefung von Erhebungs- und Auswertungsverfahren qualitativer und quantitativer Forschung unter Berücksichtigung spezifischer Kontexte und Zielgruppen; Anwendung/Reflexion unterschiedlicher Erhebungsdesigns; Anwendung/Reflexion verschiedener Samplingstrategien; Diskussion forschungsethischer Aspekte; Forschungsmethodische Aspekte (international/kulturell) vergleichender Forschung; Praxiswirkungsforschung; Evaluationsstandards und Modelle; Anwendung computerunterstützter Auswertungsverfahren (SPSS, MAXQDA); Identifikation und Anwendung des angemessenen Auswertungsverfahrens, Kenntnisse deskriptiver Statistik, Interpretation von bivariaten Zusammenhängen, Grundlagen der schließenden Statistik; Kenntnis und Anwendung unterschiedlicher Auswertungs- und Interpretationsverfahren; (unterschied-liche Kodiertechniken; hermeneutische, sequenzielle, inhaltsanalytische Interpretationsverfahren; Auswertung der Daten, Verfassen eines Auswertungsberichts (Projektberichts). Praxisbezug / Kooperationen Kooperation mit einem Praxisträger bzw. mit einem Forschungsprojekt im Forschungsinstitut apfe der ehs auf der Basis einer Kooperationsvereinbarung. Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Seminare, Übungen (Durchführung Praxiswirkungsforschung bzw. Evaluation) eigene Hausarbeit (als Abschlussbericht der durchgeführten Studie) Angebotszeitpunkt Voraussetzung 2. und 3. Semester Teilnahme an MAS 4 Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 14 CP (2x7 CP) Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: Seite 14 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 104 h (2x52 h) 274 h (2x137 h) 378 h (2x189 h) III.2.1.2 MAS 10 Soziale Arbeit, Ethik und Diakonie Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Ulf Liedke Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden können: soziale Prozesse in der Gesellschaft in der Perspektive theologischer und philosophischer Sozialethik reflektieren und sich mit darauf bezogenen Handlungs- und Gestaltungsansätze auseinandersetzen, berufsethische Kriterien und Standards der Sozialen Arbeit reflektieren und auf Praxissituationen beziehen, die religiöse Lebensdeutung von Adressatinnen und Adressaten, die diese in der Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswirklichkeit und Lebensgeschichte entwickelt haben, verstehen, zu eigenen Lebensdeutungen ins Verhältnis setzen und mit professionellen Handlungskonzepten verbinden, den Zusammenhang von Diakonie und Sozialer Arbeit auf Praxisherausforderungen beziehen und sind auf der Grundlage interreligiöser und interkultureller Kompetenz sensibel für Diversität. Modulinhalte Konzepte, Kriterien und Handlungsansätze theologischer und philosophischer Sozialethik in Bezug auf soziale Prozesse in der Gesellschaft (z.B. Konzepte sozialer Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit, Gleichheit etc.); Berufsethik der Sozialen Arbeit; Konzepte einer Theologie der Sozialen Arbeit; Grundbegriffe einer Theologie der Diakonie; Kritische Lebensereignisse und Begleitung bei der Bewältigung kritischer Lebensereignisse; Glaube als Ressource in der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen; Religiöse und theologische Deutungszusammenhänge im Zusammenhang von kritischen Lebensereignissen (Theodizee); Konzepte der Diversität, Interkulturalität und Interreligiosität. Praxisbezug / Kooperationen Partielle Einbeziehung der Praxisstellen und -vertreter bzw. -vertreterinnen sowie Exkursionen. Lehr- und Lernformen Vorlesungen Seminare Exkursionen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Klausur Angebotszeitpunkt Voraussetzung 2. Semester keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 4 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 36 h 72 h 108 CP Seite 15 MAS 11 Soziale Arbeit, soziale Sicherung, Bildung und Teilhabe Modulverantwortlicher: Prof. Dr. Ralf Evers Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden können die gesellschaftlichen Hintergründe der formal und der nicht-formal kodifizierten Prozesse sozialer Sicherung im politischen und ökonomischen Kontext erkennen und differenziert analysieren. Sie sind gleichermaßen in der Lage, verantwortlich unter Bezug auf das Sozialrecht zu handeln wie Perspektiven einer Weiterentwicklung sozialer Sicherung(ssysteme) zu erschließen. Die Studierenden verstehen es, die Bedeutung von Schlüsselkategorien wie Teilhabe, Gerechtigkeit und Subsidiarität und ihren Zusammenhang mit Bildungs- und Sozialpolitik zu bestimmen. Sie können vor diesem Hintergrund Handlungskonzepte reflektieren, bewerten und entwickeln. Modulinhalte Sozialrechtliche und sozialpolitische Regelungen des Zugangs zu Bildung; Bildung vor Sozialleistung, Bildung als Sozialleistung; Gesellschaftliche Funktionen der Sozialen Integration und Bildung: Selektion, Allokation und Qualifikation Ressourcen des (Sozial-)Rechts; Sozialrecht als Gegenstand politischer Diskurse; Prozesse der gesellschaftlichen Entwicklung, soziale Bewegungen und individuelle Beteiligungsmöglichkeiten; Zugänge und Ausschlüsse zu bzw. von gesellschaftlichem Kapital; Soziale Sicherung und gesellschaftliche Auseinandersetzungen im Prozess sozialstaatlicher Transformation; Dimensionen und Formen von Teilhabe, Gerechtigkeit, Subsidiarität. Praxisbezug / Kooperationen Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Seminar Portfolio oder Referat Angebotszeitpunkt Voraussetzung Verwendbarkeit 3. Semester keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 4 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: Seite 16 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 36 h 72 h 108 h III.2.1.2 MAS 12 Studium Speziale Modulverantwortliche(r): Studiengangsleitung Kompetenzen und Qualifikationsziele Im Studium Speziale können die Studierenden ihre Kompetenzen ausbauen. Die Angebote sind ausgerichtet auf vier Kompetenzbereiche: 1. Vertiefung in speziellen Handlungsfeldern, theoretischen Fragestellungen und Forschungsgebieten Die Studierenden verfügen in den von ihnen gewählten Handlungsfeldern (Interventionswerkstatt)- bzw. Forschungsschwerpunkten über handlungsfeldspezifische Kenntnisse und haben sich in diesen Bereichen besonders profiliert. 2. Herstellung fachlicher Diskursfähigkeit Die Studierenden sind grundsätzlich in der Lage disziplinäre Diskurse unter Einbeziehung bezugswissenschaftlichen Fachwissens zu führen. Insbesondere verfügen sie über hinreichende Rechtskenntnisse und elementare Kompetenzen im Bereich professioneller Gesprächsführung. 3. Begleitung und Unterstützung empirischer Projekte im Rahmen der Forschungswerkstatt bzw. der Masterarbeit. Die Studierenden bewältigen besonders aufwändige Forschungsvorhaben und sind methodisch und forschungsmethodologisch sicher. 4. Erweiterung im Rahmen einer theologisch-diakonische Zusatzqualifikation Die Studierenden haben sich vertiefte Kenntnisse in konkreten theologisch-diakonischen Themenfeldern angeeignet und sind in der Lage, diese in der professionellen Praxis anzuwenden (sie erwerben eine an der ehs angebotene Zusatzqualifikation für die Arbeit in kirchlichen Handlungsfeldern). Modulinhalte Die Studierenden können grundsätzlich zwischen den Angeboten wählen (Wahlpflicht). Sofern sie über keinen eindeutigen Studienabschluss in Sozialer Arbeit (Abschlüsse in benachbarten Disziplinen mit Schwerpunkten in Sozialer Arbeit) verfügen, kann der Aufnahmeausschuss die Teilnahme an Rechtsveranstaltungen im Umfang von 4 CP zur Auflage machen. Bei den Lehrveranstaltungen kann es sich insbesondere um folgende Lernbereiche handeln: 1. Kompetenzbereich: Vertiefende disziplinäre, interdisziplinäre und interprofessionelle Fragestellungen (z.B. Theorien und Methoden Sozialer Arbeit im Kontext mit angrenzenden Handlungsfeldern); 2. Kompetenzbereich: Grundlagen des Rechts in der Sozialen Arbeit (1 Semester); 3. Kompetenzbereich: Empirische Sozialforschung (Empfehlung: 3 und 4. Semester); 4. Kompetenzbereich: Theologische und Diakonische Fragestellungen. Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Lerndokumentationen und Prüfungsleistungen sind je nach Veranstaltung unterschiedlich (nach § 8 SPO). Die Studiengangsleitung sorgt für Sicherung angemessener Verfahren in allen Veranstaltungen. Vorlesungen Seminare Übungen Angebotszeitpunkt Voraussetzung 1.-4. Semester (Empfehlung für die unterschiedlichen Kompetenzbereiche siehe unter Modulinhalten) keine Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 8 CP Präsenzzeit in der Lehre: Eigenstudium: Gesamt: III.2.1.2 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 72 h 144 h 216 h Seite 17 MAS 13 Masterarbeit und Kolloquium Modulverantwortliche(r): der/die Prüfungsausschussvorsitzende Kompetenzen und Qualifikationsziele Die Studierenden erstellen selbständig eine wissenschaftliche Arbeit über eine für die Soziale Arbeit als gesellschaftlich und professionell relevant angesehene Problemstellung. Modulinhalte Untersuchungsgegenstand, Untersuchungsmethoden und Ergebnisse der Masterarbeit Lehr- und Lernformen Lerndokumentation und Prüfungsleistung Begleitung durch den Erstgutachter bzw. die Erstgutachterin. Fakultativ Unterstützung durch ein Begleitkolloquium im Rahmen des Studium Speziale. Masterarbeit und deren Verteidigung in einem Kolloquium Benotung im Verhältnis 5:1 von Masterarbeit zu Kolloquium Angebotszeitpunkt Voraussetzung 4. Semester Für die Zulassung zur Masterarbeit muss der bzw. die Studierende mindestens 90 CP erreicht haben. Leistungspunkte nach ECTS Arbeitsaufwand (Workload) 26 CP Einzelberatung Eigenstudium: Gesamt: Seite 18 Modulhandbuch MA Soziale Arbeit Juli 2016 20 h 682 h 702 h III.2.1.2
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