vom 14.07.2016

DONNERSTAG, 14. JULI 2016 – NR. 163 – € 1,60 / DKR 16,00
WWW.SHZ.DE
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Die Bürger-Initiative
Harrislee/Flensburg Seitdem
Umweltminister Habeck bei
der Deponiesuche für
Kernkraftschrott auf Harrislee
gestoßen ist, sammeln Angela
und Jörg Wolff Informationen.
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Haftstrafen verhängt
Schleswig Drei Jahre Haft für
den einen, zwei Jahre und vier
Monate für den anderen Angeklagten– so lautet das Urteil im
WHP-Prozess, in dem auch die
Kreishandwerkerschaft (Foto)
scharf kritisiert wurde.
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Lesen Sie heute auf
Im Bulli durch Westeuropa
Sven Fintzen aus Satrup hat mit
seinem Vater zwei Jahre lang
einen alten VW-Bus restauriert.
Jetzt will er damit Westeuropa
umrunden – immerhin 10 000 Kilometer. shz.de hat ihn getroffen.
KARSTEN SÖRENSEN
SEITE 7
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FLENSBURG Verkehrschaos
Drama in Flüchtlingsheim:
Polizei entdeckt Frauenleiche
Sohn des Opfers stand stundenlang verwirrt auf Schornstein / SEK nimmt Tatverdächtigen fest
Drama in hose an.“ Der Mann sei bluteiner Flüchtlingsunterkunft verschmiert gewesen und
in Kellenhusen (Kreis Osthol- habe verwirrt gewirkt. Ehestein): Ein Asylbewerber aus mann Detlef S.: „Er war drei
Syrien (30) hat dort gestern Stunden lang einfach nicht zu
Nacht vermutlich seine beruhigen, gestikulierte wild.“
Mutter getötet. Polizisten ent- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
deckten ihre Leiche in einer
„Er drohte
großen Blutlache.
zu springen.“
Die Beamten waren um 1.50
Stefan Muhtz
Uhr zu dem kleinen EinPolizeisprecher
familienhaus gerufen worden,
das die Gemeinde als kommu„Er drohte zu springen“, ernale Unterkunft hergerichtet
hat, weil der Tatverdächtige klärte Polizeisprecher Stefan
aufs Dach geklettert war und Muhtz. Die Feuerwehr rückte
von dort herunter brüllte. Ur- mit Sprungtuch und Drehlauberin Elke S. aus Hessen: leiter an, auch das Spezialein„Er stand auf dem Schorn- satzkommando (SEK) wurde
stein, hatte nur seine Unter- alarmiert. Muhtz: „Mitglieder
KELLENHUSEN
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Flensburg Die Spurenlage am
Kielseng ist wieder ungewiss.
Im Planungsausschuss tat sich
ein Fenster auf für einen
Fahrrad-Schnellweg – auf
Kosten der Straße.
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Zwei statt Vier?
Messerattacke:
Polizei sperrt
die Neustadt
der polizeilichen Verhandlungsgruppe konnten den
Syrer mit Hilfe einer Dolmetscherin schließlich überreden, über die Drehleiter das
Dach zu verlassen.“
Der Syrer wurde vorläufig
festgenommen, kam mit
leichten Verletzungen ins
Krankenhaus. Er konnte noch
nicht vernommen werden.
Unklar ist, ob bei ihm eine
psychische Erkrankung vorliegt.
Mark
Burmeister,
Bürgermeister der Gemeinde
Grömitz: „In Kellenhusen
leben 14 Flüchtlinge, die eng
betreut werden. Für uns war
nicht ersichtlich, dass die
Person möglicherweise unter
Problemen gelitten hat.“
Laut Innenministerium gibt
es keine Statistik über die
Häufigkeit psychischer Erkrankungen bei Flüchtlingen.
„Die Erfahrungen in den
Landesunterkünften zeigen
aber, dass traumatische Erlebnisse
durchaus
vorkommen“, sagt Sprecher
Hendrik Peters. Gerade
syrische
Kriegsflüchtlinge
haben oft furchtbare Dinge erlebt. Das Land hat darauf reagiert und Finanzmittel für
eine Trauma-Ambulanz für
Flüchtlinge am Kieler Zentrum für integrative Psychiage
trie bereitgestellt.
May mit einer wichtigen Personalie: Boris
Johnson, das Sprachrohr der Brexit-Bewegung, wird neuer Außenminister.
Bundeskanzlerin
Angela
Merkel
(CDU) freut sich auf die Zusammenarbeit mit May. Sie werde bald mit ihr in
Kontakt treten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Auf die Frage, welche Erwartungen die Kanzlerin an
die Verhandlungen von May mit der Eu-
Gefängnis-Personal
darf weiter
Waffen tragen
KIEL Schleswig-Holsteins Justizministerin Anke Spoorendok (SSW) hat sich erleichtert über die Kehrtwende der KoalitionbeiderumstrittenenReformdesStrafvollzugsgezeigt.SPD,GrüneundSSWwollen nun doch nicht per Gesetz festschreiben, dass Beamte in Gefängnissen grundsätzlich keine Schusswaffen tragen. Mit
dieser Forderung waren die Regierungsfraktionen vom ursprünglichen Gesetzentwurf des Justizministeriums abgewichen. Dennoch bleibt der im Innen- und
Rechtsausschuss behandelte Gesetzentwurf umstritten. Die CDU-Justizpolitikerin Barbara Ostmeier nannte die Reform
sh:z
konzeptlos und planlos.
Seite 5
Deutschland will mehr
Verantwortung in der
Welt übernehmen
ropäischen Union über den Ausstieg
Großbritanniens aus der EU habe, sagte
er: „Nun wollen wir die britische Seite ihre Entscheidungen treffen lassen. Da gibt
es heute keine neuen Erwartungen. Die
sind alle schon geäußert.“ Cameron sagte, Großbritannien solle der EU auch
künftig „so nahe bleiben, wie wir nur könsh:z
nen“.
Bundeswehreinsätze bei Terroranschlägen, Öffnung der Truppe für
EU-Ausländer, mehr Verantwortung in
der Nato: Die Bundesregierung hat ihre
Sicherheitspolitik neu formuliert. Das
Kabinett beschloss gestern ein neues
Weißbuch, das eine aktivere Rolle
Deutschlands in der Welt vorsieht.
„Deutschlands sicherheitspolitischer
Horizont ist global“, heißt es in dem
Weißbuch. Der Wehrbeauftragte des
Bundestags, Hans-Peter Bartels, lobte
das Werk: „Das neue Weißbuch ist
sicherheitspolitisch auf der Höhe der
Zeit“, sagte er unserer Zeitung. sh:z
Seite 3
Seite 3 / Leitartikel Seite 2
Seite 5
May neue Premierministerin von Großbritannien
LONDON7BERLIN Die konservative Politikerin Theresa May (Foto) ist von Königin Elizabeth II. zur neuen britischen Premierministerin
ernannt worden. Kurz zuvor hatte ihr Amtsvorgänger David Cameron der
Queen seinen Rücktritt erklärt. Für die
erste Überraschung ihrer Amtszeit sorgte
und Intensivfahndung: Eine tätliche Auseinandersetzung zwischen zwei Männern schreckte gestern gegen 16 Uhr
die Neustadt auf. Nach Polizeiangaben wurde einer der Kontrahenten
vermutlich durch einen Messerstich
schwer verletzt, der Täter ist flüchtig,
teilte Polizeisprecherin Franziska
Jurga gestern Abend mit. Der Kreuzungsbereich der Straße Neustadt/Harrisleer Straße wurde für die
Spurensicherung abgesperrt. Es kam
zumassivenVerkehrsbehinderungen.
Zum Motiv und der Schwere der Verletzungen konnte die Polizei gestern
keine näheren Angaben machen. ho
BERLIN
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y
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We t t e r
Seitenblick
Schwere Zeiten für den
Schauspieler-Nachwuchs
Schauspieler Henry Hübchen (Foto) ist froh,
dassersichalsNewcomerAnfangder70er
Jahre nicht groß selbst vermarkten
musste.. „Ich wüsste nicht, wie ich mich
durchschlagen sollte“, stellte er fest mit
Blick auf die heutige Zeit und die vielen
jungen Schauspieler. Der Zustrom an
Menschen, die zum Film und zum
Theater wollten, sei sehr groß,„der
kommt von der Straße, von Schulen,vonWorkshops“.DieGrundlage für die Schauspielerei ist für den
69-Jährigen das Theater: „Man muss
arbeiten“, dann komme der Erfolg „von
alleine“.
Augenrollen verhilft
Krebsen zum Durchblick
Wild mit ihren Stielaugen rollende Fangschreckenkrebse sind nicht etwa genervt, die Tiere können so einfach
besser sehen. Das haben Forscher
um Ilse Daly und Nicholas Roberts
von der University of Bristol herausgefunden. Mit dem Augenrollen können sie bestimmte Fotorezeptoren für polarisiertes Licht
so ausrichten, dass der Kontrast von
Objekten zum Hintergrund maximiert
wird. Bekannt war, dass Fangschreckenkrebse die Welt anders als Menschen sehen. So nutzen sie zwölf
Farbkanäle – der Mensch nur drei.
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DONNERSTAG, 14. JULI 2016
FLT SEITE 9
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Flensburg / Harrilsee
Gesprächsrunde mit MdB
Sabine Sütterlin-Waack
Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe
„Aktuelle Politik im Gespräch“ lädt die
CDU Mitglieder und Gäste am Dienstag,
19. Juli, um 19 Uhr zu eine lockeren Diskussionsrunde über das politische Zeitgeschehen. Bei Roberto Gavin in der Walzenmühle stehen Vertreter aus dem Parteivorstand und der CDU-Ratsfraktion
sowie die Bundestagsabgeordnete Sabine Sütterlin-Waack zur Verfügung. Um
Anmeldungen wird bis zum 15. Juli unter
0461-1467856 oder per Mail an [email protected] gebeten.
Hohe Auszeichnung für
SBV-Aufsichtsrat Oberg
Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), hat Peer Oberg, den
langjährigen Aufsichtsrat im Selbsthilfe
Bauverein, mit der goldenen Ehrennadel
für besondere Leistungen und Engagement in der Immobilienwirtschaft geehrt. Breitner betonte, dass Wohnungswirtschaft ohne solch ein ehrenamtliches Engagement gar nicht funktionieren würde. „Diese besondere Anerkennung hat sich Peer Oberg wirklich verdient“, so Breitner. „Seit 30 Jahren engagiert er sich mit viel Herzblut für unsere
Genossenschaft“, lobte SBV-Vorstandsvorsitzender Raimund Dankowski.1986
wurde Oberg Mitglied des SBV-Aufsichtsrats und blieb dort bis 1995, ehe er
bis 2007 als nebenamtlicher Vorstand für
die Genossenschaft tätig war. 2007 kehrte Peer Oberg zurück in den Aufsichtsrat
und übernahm von 2008 bis Mitte Mai
dieses Jahres den Vorsitz. Das Engagement endet damit aber nicht: Oberg
bleibt dem SBV weiterhin als Mitglied im
Aufsichtsrat erhalten. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Jan-Kai Jensen.
Verbandsdirektor Andreas Breitner (l.) und
Peer Oberg.
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Ha r r i s l e e
Gemeindevertretung tagt
Die Gemeindevertretung tagt heute ab
19 Uhr im Sitzungssaal des Bürgerhauses.
Die voraussichtlichen öffentlichen Themen sind unter anderem die Bebauungspläne Gewerbepark am Industrieweg, an
der dänischen Kirche und Kita Berghofstraße. Weiteres Thema wird die Ablagerung von Bauabfällen aus Atomkraftwerken auf der Deponie Balzersen, Mühlenweg, sein. Hier soll über die gemeindliche
Stellungnahme beschlossen werden.
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Flensburg
Das Zentrum der Bürgerinitiative: Jörg und Angela Wolff vor der Deponie Balzersen am Ellunder Weg, die für die Lagerung von Atom-Schutt vorgesehen ist.
MICHAEL STAUDT
Der harte Kern des Atom-Widerstands
Seitdem der Umweltminister bei der Deponiesuche für Kernkraftschrott auf Harrislee gestoßen ist, sammeln Angela und Jörg Wolff Informationen
Für Angela und Jörg Wolff
ist das Thema Atom-Schutt in Harrislee
noch lange nicht durch – obwohl der
Hauptausschuss der Gemeinde sich einstimmig dagegen ausgesprochen hat,
Deponiebetreiber Jörn Lassen nicht gegen den Willen Harrislees deponieren
will – und kaum anzunehmen ist, dass
die Gemeindevertretung das Votum der
Fraktionsspitzen heute Abend (19 Uhr)
wieder kassieren wird. „Viele Leute
glauben, das ist jetzt vom Tisch“, sagt
Jörg Wolff (46). Er wisse, dass dies nicht
so sei: „Rein rechtlich gibt es gar keine
Möglichkeit, das zu verhindern.“ Dann
müssten aber nicht nur die Atomkraftwerksbetreiber mit ihrer Deponiesuche
scheitern, sondern auch Grünen-Atomaufsichtsminister Robert Habeck die
Lagerung von Bauschutt auf der Deponie Balzersen anordnen. Ob ein Grüner
so etwas politisch durchstehen kann?
Gegen den Willen praktisch der gesamten Bürgerschaft vor Ort?
Jörg Wolff war 16, als es in Tschernobyl zur vollständigen Kernschmelze
HARRISLEE
kam, der Reaktor explodierte und radioaktives Material über halb Europa verteilte. Seitdem beschäftigt er sich mit
der Atomenergie. Die Familie lebt seit
vier Jahren in Harrislee. Seine Frau Angela (42) berichtet, dass sie in Jülich in
der Region des Atom-Forschungszentrums gelebt habe, wo es zu Leukämiefällen gekommen sei: „Wir hatten die
Kinder im Kindergarten.“
Allerdings ginge es in Harrislee nicht
um Kernbrennstäbe oder anderes hochstrahlendes Material. Die Familie Wolff
und der harte Kern ihrer Mitstreiter arbeiten sich gerade tief ein in die komplexe physikalische Thematik zwischen
Mikrosievert, Becquerel, Kinderkrebsstudie und Cäsium-137: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, Informationen zu
sammeln und zu bündeln“, sagt Angela
Wolff. Ihre täglich gefütterte Internetseite www.beash.de belegt das eindrucksvoll. Die Strahlenschutzverordnung mit Tabellen, Nukliden und Freigabewerten auf 130 Seiten gehört dazu.
Dass man Schutt aus den Atomkraft-
werkgebäuden überhaupt „freimessen“ aus unserer Sicht eine Einvernehmenskönnen soll, finden die kritischen Har- erklärung für die gesamte Dauer des
risleer komisch und führen sie sofort zu Rückbaus.“ Es könnte also eine Entweiteren Fragen. Wer misst eigentlich scheidung für Jahrzehnte sein – mit
und wer kontrolliert? „Im Überwa- kaum absehbaren juristische Folgen.
chungsbereich werden nur Stichproben
Wie viel Zeit die Arbeit in Anspruch
gemessen. Eigentlich müssten die aber nimmt, kann das Ehepaar kaum sagen.
alles messen“, sagen die Wolffs.
Angela Wolff erzählt, dass die Kinder (7,
Mit ihrem intensiv angelesenen Sach- 8 und 17) schon mal murren: „Wir merverstand sind sie derzeit regelmäßig in ken, dass wir mal eine Pause brauchen.“
Carlo Jolly
der Kommunalpolitik zu Gast. Bei der
Harrisleer SPD waren sie schon, bei der . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Linken in Flensburg und gestern Abend BÜRGERGESPRÄCH DER BAESH.DE
beim SSW in Harrislee. Die Bürgerinitiative glaubt, dass es das Beste wäre, Die Bürgerinitiative „Atommüll-Einlagewenn das mehr oder minder strahlende rung Stopp Harrislee“ (baesh.de) lädt zum
Bürgergespräch am kommenden MittMaterial komplett auf dem Gelände der
woch, 20. Juli 2016, um 19 Uhr in die GastAtommeiler bliebe. Dass es für hoch- stätte „Zur Halbzeit“ in der Harrisleer
strahlendes Material in Brunsbüttel Holmberghalle (nicht in der Olen Möhl, wie
oder Krümmel noch 40, 50 Jahre Zwi- ursprünglich geplant). Willkommen seien
schenlager geben müsse, sei völlig klar. alle Interessierten aus Flensburg, HandeWenn heute Abend die Gemeindever- witt, Harrislee, aus Dänemark und darüber
tretung im Bürgerhaus tagt, gibt die Ini- hinaus. Auch der BUND-Atomexperte
tiative zu bedenken: „Die Unterzeich- Karsten Hinrichsen (Brokdorf) hat seinen
nung der Entsorgungsvereinbarung Besuch angekündigt und steht für Fragen
durch kommunale Behörden bedeutet zur Verfügung.
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Leserforum
Selbstständige
Marinejugend
Beitrag Rettungsaktion schlägt
Wellen vom 12. Juli
Sowohl der Kasten auf der Titelseite als auch der Artikel auf
Seite 7 enthalten falsche Darstellungen. Das Titelbild zeigt ein
Gebäude das nicht Quartier der
Marinekameradschaft ist. Es
wird von der „Marinejugend
Flensburg e.V.“ genutzt, einem
selbstständigen Verein, der sich
von der MK 2009 getrennt hat.
Im Artikel ist falsch dargestellt,
dass das Grundstück Fahrensodde 22 der „Jugendabteilung der
Marinekameradschaft“ gehöre.
Die MK hat auf dem Grundstück
Fahrensodde 20 lediglich eine
FreiflächealsBootslagerplatzgepachtet. Richtig ist, dass die MK
Interesse geäußert hat, den von
der Stadt gepachteten kleineren
Teil seines Vereinsgeländes käuflich zu erwerben (der andere Teil
FLENSBURGS SCHULABGÄNGER Fridtjof-Nansen-Schule
Sie haben den ersten allgemeinbildenen Abschluss (früher: Hauptschulabschluss ) an der Fridtjof-Nansen-Schule (FNS): Natalie Antosik, Maria Delmperi, Josua Ebner, Michelle Hölck, Merle Jensen, Finn Jordt, Jonas Kabus, Aischa Lillian Kamberi, Mayra
Koch, Steven Krüger, Jessica Lammert, Celina Langholz, Finn Chritian Mattsen, Dominika Oliwa, Tamara Satilmis, Kevin Christopher
MARCUS DEWANGER
Schmidt, Mandy Schütt, Philipp Spitzer, Alina Steffen, Darius Teichmann, Celina Üreten .
des Grundstückes ist von der
Bundesvermögensverwaltung
Gernot Hintze
gepachtet).
Vorsitzender MK Flensburg
Ein Fest wird
kaputt geredet
Es ist schon eine sehr bemerkenswerte Art in dieser Stadt,
das, was den Menschen Freude
bereitet und mit praktisch nicht
vorhandenen Mitteln trotzdem
umgesetzt wird, kaputt zu reden.
Wer auf die Stimme von einigen
Kritikern hört, die sich im Internet präsentieren, ist dabei, sich
manipulieren zu lassen. Tatsache ist: Es waren sehr viele Menschen auf dieser maritimen Veranstaltung, und sie haben sich
dort sehr wohl gefühlt mit dem,
was an Land und auf dem Wasser
angeboten wurde. Wir bekommen nur positive Rückmeldungen.
Es gab den Flensburger Hafen,
es gab ein Fest und viele tolle niveauvolle Aktionen auf dem
Wasser und an Land.Da seit einigen Jahren Schiffe von Flensburger Firmen nicht gechartert werden, ist es für die Schiffe nicht interessant, nach Flensburg zu
kommen. Es gab kein Geld von
der Stadt für dieses Fest. Jeder
weiß,dasseinSchiffwiedie„Kruzensthern“eineMengeGeldkostet – etwa 120000 Euro. Übrigens
ist der größte Sponsor für dieses
Fest die Firma Volldampf.
Wir haben den Namen „Sail“
auf gar keinen Fall gewählt, um
mit der Sail 2000 oder mit noch
weiter zurückliegenden Veranstaltungen in Verbindung gebracht zu werden. Vielmehr
steckte der Gedanke dahinter, an
die „Nautics“ anzuknüpfen und
gleichzeitig einen Paradigmenwechsel als „Das Maritime Bürgerfest - Sail Flensburg“ vorzunehmen.DabeistanddasBürgerfest im Fokus. Die „Nautics“ haben übrigens wir mit der Firma
Edelhoff zusammen aufgebaut.
Weder die Stadt noch Gorm Casper vom Fjordtourismus oder
sonst wer hat das maritime Fest
aufgebaut.Auchhabenwirdieses
Mal keine Großsegler versprochen.
Vielleicht wäre der Name „Sailing“ passender gewesen,daman
so mehr auf die Aktionen hingewiesen hätte als auf die Schiffe.
So gab es viele maritime Aktionen, die Jung und Alt Freude bereitet haben: Segeln zum Mitmachen,einenWeltrekordzumMitmachen, eine Segelregatta u.v.m.
Das Landungsboot „Lachs“ der
Marine konnte sich vor Besuchern kaum retten, Menschen
konnten sich selbst mit ihrer
Kreativität einbringen – z. B.
beim Stand-up-Paddling und bei
einem Weltrekord mit O´Barry,
dem berühmten Tierbefreiungsaktivisten. An Land gab es die
Präsentation der wichtigen Anliegen der Menschen in dieser
Stadt: vom Katharinenhospiz
über Flüchtlingshilfe bis zur Seemannsmission. Es gab Filmvorführungen, Musik für jeden Geschmack, Kindertheater, Tanz,
Literatur, Philosophieren, einen
Gottesdienst auf dem Schiff und
einen ökumenischen auf der
Bühne am Hafen.
Wer nun alles, was dieses Fest
tatsächlich geboten hat, herabwürdigt, die Musik von Indios
mit Panflöten verunglimpft, wer
dieses so hervorragend besuchte
Fest, das sehr viel Anklang gefunden hat und Menschen unterschiedlicher Kulturen friedlich
und mit Freude zusammen feiern ließ, niederredet, der hat entweder etwas nicht verstanden,
ist dumm oder bösartig oder alles zusammen.
Christiane Dingler
Agentur Volldampf
Hier hat der Leser das Wort. Zuschriften
sind unter Angabe von Namen und
Adresse auch per E-Mail an [email protected] möglich. Bitte geben Sie die Datum, Seite und den Artikel
an, auf den Sie sich beziehen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.