Haris Epaminonda - Berlinische Galerie

BERLINISCHE GALERIE
LANDESMUSEUM FÜR MODERNE
KUNST, FOTOGRAFIE UND ARCHITEKTUR
STIFTUNG ÖFFENTLICHEN RECHTS
PRESSEINFORMATION
ALTE JAKOBSTRASSE 124-128
10969 BERLIN
POSTFACH 610355 – 10926 BERLIN
FON +49 (0) 30 –789 02–600
FAX +49 (0) 30 –789 02–700
[email protected]
Ulrike Andres
Leitung
Marketing und Kommunikation
Tel. +49 (0)30 789 02-829
[email protected]
Kontakt:
Diana Brinkmeyer
Referentin
Marketing und Kommunikation
Tel. +49 (0)30 789 02-775
[email protected]
Berlin, 21. Juli 2016
12x12. Der IBB-Videoraum in der Berlinischen Galerie
27.07.–29.08.2016: Haris Epaminonda
Haris Epaminonda, Tarahi V, 2007,
Video, Farbe, Ton, 03:11 Min., © Haris Epaminonda
Im IBB-Videoraum werden über den Zeitraum eines Jahres 12 Künstlerinnen und Künstler
präsentiert, die durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und Video aufgefallen
sind. Die Reihe wird mit Werken der Künstlerin Haris Epaminonda fortgesetzt (27.07.–
29.08.2016). Ohne konkrete Handlungen zu ergeben, ziehen sich bestimmte Themen und
Ästhetiken wie ein roter Faden durch ihr künstlerisches Werk. Dazu gehört insbesondere der
Bezug zur Geschichte ihrer Heimatinsel Zypern und deren Spiegelung im kollektiven Gedächtnis.
Häufig verarbeitet sie auch archäologische oder ethnologische Fotografien oder den Kitsch
griechischer Fernsehprogramme und Soap-Operas.
Für 12x12 hat Haris Epaminonda (*1980 in Nikosia, Zypern; lebt in Berlin) aus einer Auswahl
ihrer frühen Arbeiten (2006/2007) ein fortlaufendes Programm entwickelt. Jedes einzelne ist als
eigenständiges Werk zu verstehen. Zugleich können die kurzen Videos als potentiell endlose
Serie von lyrischen Bildeindrücken und filmischen Stimmungen ohne ausdrückliche Trennung
hintereinander gezeigt werden. Auf diese Weise entsteht ein Netz aus Querverbindungen und
Kontrasten zwischen den aufeinander folgenden audiovisuellen Episoden.
Epaminondas frühe Videos konzentrieren sich in der Regel auf wenige Bilder, Geräusche und
Eindrücke, die miteinander ein hochkomplexes, sorgfältig komponiertes Zusammenspiel ergeben.
So kann sich der flüchtige Moment einer Fotografie durch längeres Betrachten und die
Kombination mit Musik zu einer spektakulären, emotional aufgeladenen filmischen Handlung
ausdehnen. Die Künstlerin nutzt häufig abgefilmte Buchseiten oder Found-Footage-Fragmente
– bereits bestehendes filmisches Material – aus dem Film oder Fernsehen der 1960er- und
1970er-Jahre und verdichtet diese zu prägnanten, stimmungsvollen Eindrücken. In ihren
audiovisuellen Montagen arbeitet sie häufig mit Überblendungen, Wiederholungen und Loops
oder einer veränderten Laufrichtung oder Geschwindigkeit der Sequenzen. Die Bilder
verschmelzen mit einem Soundtrack aus klassischer Musik oder gedämpften Geräuschkulissen,
die Stimmungsbilder und angedeutete Narrative ergänzen und verstärken. Manche Videos
1
WWW.BERLINISCHEGALERIE.DE
erreichen eine nahezu abstrakte atmosphärische Qualität, die den Besucher sich selbst und
seinen eigenen Assoziationen überlässt.
Für ihre Serie Tarahi filmte sie während eines Ägypten-Aufenthaltes Film- und Fernsehbilder
von einem Röhrenmonitor ab. In Tarahi I stellt sie dramatische Filmsequenzen den Bildern eines
Vulkanausbruchs gegenüber. Für Zebra hat Haris Epaminonda die Fotografie einer
ethnologischen Publikation abgefilmt. Zu sehen sind drei Männer bei der gewaltsamen
Bändigung eines Zebras. Die Szene ist untermalt von einer Cello Suite von Johann Sebastian
Bach und entwickelt trotz fehlender filmischer Handlung in zweieinhalb Minuten eine
zunehmende Spannung.
Screening im Rahmen von 12x12
Tarahi I, 2006, 01:35 Min.
Tarahi III, 2006, 01:08 Min.
Statue, 2006, 00:40 Min.
Light, 2006, 01:16 Min.
Zebra, 2006, 02:29 Min.
Tarahi II, 2006, 03:40 Min.
Gramophone, 2006, 02:29 Min.
Elapsed, 2006, 03:31 Min.
Tarahi IV, 2007, 01:27 Min.
Tarahi V, 2007, 03:11 Min.
Tarahi VI, 2007, 02:59 Min.
Haris Epaminonda
Haris Epaminonda war 2007 Mitvertreterin Zyperns auf der 52. Venedig Biennale und nahm
2012 (zusammen mit Daniel Gustav Cramer) an der dOCUMENTA 13 teil. Zudem wurde sie im
gleichen Jahr für den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst nominiert. Einzelausstellungen
(Auswahl): CAAC, Seville, 2016; Le Plateau, Frac-ile-de-France, Paris, 2015; Fondazione
Querini Stampalia, Venedig, 2014; Point Center for Contemporary Art, Nicosia, 2013; Modern
Art Oxford, Oxford, 2013; Kunsthaus Zürich, 2013, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 2012;
Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 2011; Museum of Modern Art, New York, 2011; Tate Modern,
London, 2010; Malmö Konsthall, Malmö, 2009; Künstlerhaus Bethanien, Berlin, 2008.
Der IBB-Videoraum
Im IBB-Videoraum werden über den Zeitraum eines Jahres zwölf Künstlerinnen und Künstler
präsentiert, die in den letzten Jahren durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und
Video aufgefallen sind. Dokumentarische Herangehensweisen reihen sich dabei an Strategien,
die das Medium hinterfragen und nach neuen Formen der filmischen Erzählung suchen. Das
Programmformat stellt nicht nur etablierte Vertreter der zeitgenössischen Videokunst vor,
sondern auch junge Künstler, deren Werke bisher kaum in Museen zu sehen waren. Im
monatlichen Wechsel wird jeweils ein Programm aus verschiedenen Filmen zusammengestellt.
Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Investitionsbank Berlin (IBB).
Programm September bis Oktober 2016:
31.08.–26.09.2016: Teboho Edkins
28.09.–31.10.2016: Filipa César
2
WWW.BERLINISCHEGALERIE.DE