PROFI. Alles stimmt.

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Pflanze
BAUERNBLATT | 30. Juli 2016 ■
PROFI. Alles stimmt.
BIOGAS | DÜNGER | SAATGUT | FARMHYGIENE | PFLANZENSCHUTZ | AGRARKUNSTSTOFFE
Herbizidmaßnahmen im Winterraps für die neue Saison
Empfehlungen mit und ohne Clomazone
Mit Wegrauke und Klettenlabkraut überragen zwei Problemunkräuter den Rapsbestand.
Die Herbizidmaßnahme im Winterraps soll zum einen erfolgreich und
zum anderen auch verträglich für
die Kultur sein. Dies in Einklang zu
bringen, ist mitunter nicht so einfach und auch nicht jedes Jahr von
Erfolg gekrönt. Schlüsselstelle für
einen erfolgreichen Rapsanbau
ist die zügige Wintergerstenernte, damit genug Zeit für das Strohmanagement der Vorfrucht bleibt.
Gerade dies gestaltet sich bei der
aktuellen Wetterlage schwierig.
te nicht zu. Folgt der Raps der Vorfrucht Winterweizen, ist die Zeit
per se kürzer, bei ungünstigen Witterungsbedingungen wird es schon
manchmal knapp. Bei pflugloser Bestellung bieten eine gute
Strohverteilung und Vermischung
der Erntereste mit dem Boden die
Grundvoraussetzung für ein ungestörtes Auflaufen der Rapskeimlinge. Strohmattenbildung muss unbedingt vermieden werden. Ein
schlechtes Strohmanagement erschwert nicht nur das Auflaufen,
Wiederholte kurze, aber heftige zusätzlich reduzieren sich die WirNiederschläge lassen im Moment kungsgrade der Herbizide durch
eine kontinuierliche Ernte der Gers- Bindung an die organische Masse.
Auf Flächen mit Ausfallrapsproblemen kann eine Scheinbestellung Abhilfe schaffen. Grobe Kluten können durch den Einsatz einer Cambridgewalze beseitigt werden. Dies wirkt sich im Übrigen
auch positiv auf den Schneckenbesatz aus. Raps niemals feucht oder
sogar nass bestellen. Ein trockenes
Saatbett ist enorm wichtig für einen gleichmäßigen und vor allem
zügig wachsenden Rapsbestand.
Kompromisse in der Bestellung
sind schlimmstenfalls bis zur Ernte
sichtbar. Vor einem angekündigten Starkregen sollte die Herbizidbehandlung verschoben werden.
Hier geht Verträglichkeit vor, da
bei kühlen Witterungsbedingungen der Raps dem Herbizid nicht
davonwachsen kann.
Unkräuterspektrum hat
sich verändert
Das Unkrautspektrum hat sich in
den vergangenen Jahren aufgrund
der vorhandenen Wirkstoffe und
der sich veränderten Anbaubedingungen stark gewandelt. Rapsverwandte Unkräuter, wie zum
Beispiel Raukearten oder Echtes
Barbarakraut, sind stark auf dem
Vormarsch. Aber auch Kornblu-
Pflanze 27
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Starker Besatz mit Kamille erschwert die Ernte.
me, Kamille, Klatschmohn, Storchschnabelarten und Klettenlabkraut
prägen das Unkrautbild im Winterraps.
Eine grundsätzliche Frage stellt
sich aber jedes Jahr aufs Neue: mit
oder ohne Clomazone? Die Auflagensituation erfordert eine ganz
genaue Abwägung für den Einsatz
dieses Wirkstoffs. Der Pflanzenschutz wird von der Bevölkerung
immer bewusster wahrgenommen,
Fotos: Manja Landschreiber
dazu gehören dann zweifelsohne
auch die Weißverfärbungen von
Nichtzielpflanzen, wie zum Beispiel Brombeeren. Aufgrund der
Abstände kommt ein Einsatz nicht
auf allen Flächen infrage. Beson-
ders für klein strukturierte Gebiete ist es besser, komplett auf diesen
Wirkstoff zu verzichten.
Auflage NT 155: Abstand von
50 m zu Ortschaften, Haus- und
Kleingärten, Flächen mit bekannt
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett
und Produktinformation lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
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Pflanze
clomazonesensiblen Anbaukulturen und Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind; zu allen
übrigen angrenzenden Flächen ist
ein Abstand von 5 m einzuhalten,
mit Ausnahme von Flächen, die mit
Winterraps, Getreide, Mais oder
Zuckerrüben bestellt wurden, sowie bereits abgeernteten Flächen,
Stoppelfelder.
Auflage NT 154: Für die Mittel Centium 36 CS, CS 36 und Gamit 36 CS kann der 50-m-Abstand
auf 20 m reduziert werden, wenn
das Mittel nicht in Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln oder Zusatzstoffen ausgebracht wird (NT154).
Das bedeutet, ein eventueller
Partner muss extra gefahren werden. Das verkompliziert dann zusätzlich die Anwendung.
Die übrigen Anwendungsbestimmungen zur Temperatur, Anwendungstechnik, Aufzeichnungspflicht und Nachkontrolle behalten
nach wie vor ihre Gültigkeit (siehe
Grafik und Übersicht).
Für eine Behandlungsentscheidung ist es ganz hilfreich, seine Flächen langfristig und fruchtfolgeübergreifend zu beobachten. Kurz
vor der Rapsernte sieht man besonders gut, wo Raukearten eine
Rolle spielen. Bei sicherem Auftreten dieses Unkrauts – und wenn
die Auflagen es zulassen – sollte ein clomazonehaltiges Produkt
angewendet werden. Gegen Raukearten kann zwar mit Fox nachgearbeitet werden, dies bedeutet aber eine Extradurchfahrt, und
die Wirkung ist nicht immer absolut sicher. Es ist zu beachten, dass
aus Verträglichkeitsgründen Fox
nur mit Runway und Effigo mischbar ist. Gräserherbizide und Fungizide schließen sich aus. Zusätzlich
ist die Bekämpfung mit Clomazone
von der Wirkung sicherer. Auch hoher Hirtentäscheldruck oder Ackerhellerkraut rechtfertigen eine Clomazoneanwendung.
Ob jetzt mit oder ohne Clomazone, eins haben fast alle Produkte
gemeinsam: Alle haben eine mehr
oder weniger große Wirkungslücke gegenüber Kornblume und
Stiefmütterchen. Stiefmütterchen
werden von einem gut entwickelten Raps zeitig unterdrückt, Kornblumen entwickeln sich allerdings
zum Ärgernis. Hier wird häufig
eine Nachbehandlung fällig.
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Grafik: Clomazone – Abstandsauflage
Trockenheit deutliche WirkungsStraße, Weg
vorteile hat. Bei
hohen
Nieder5
m
schlägen macht
sich die WasserNachbarlöslichkeit negativ
schlag
Wald bemerkbar: Der
Clomazone-Anwendung möglich
(Winterraps,
Raps bekommt
5m
Getreide, Mais,
VerträglichkeitsZuckerrüben,
probleme. TrotzStoppelfelder)
dem findet man
den
Wirkstoff
nicht im Grundwasser. Das liegt
50 m
daran, dass er im
Vergleich zu Metazachlor schnell
metabolisiert
Ortschaften, Haus- und Kleingarten, Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind,
wird und die MeFlächen mit bekannt clomazonesensiblen Anbaukulturen (zum Beipiel Gemüse, Beerenobst)
taboliten wiederund Flächen, auf denen ökologische und diätische Lebensmittel produziert werden
um nicht wie die
von Metazachlor
lemen behaftet. Funde im Grund- nen 1.000 g/ha sollen nicht mehr leachen, das heißt verlagert, sonwasser bringen auch diesen Wirk- als 750 g/ha Metazachlor zum Ein- dern stabil im Boden festgelagert
stoff in die Diskussion. In einigen satz kommen. Inzwischen werden werden.
Besonders auf Flächen mit
Bundesländern rät der amtliche aus Sicht des GrundwasserschutPflanzenschutzdienst in wasser- zes schwerpunktmäßig sogar nur Storchschnabelarten sollte dieser
sensiblen Gebieten von einem Ein- 500 g/ha Metazachlor empfohlen. Wirkstoff zum Einsatz kommen.
satz ab. Im Nachbarland MecklenBei genauer Kenntnis des Un- Die fehlende Metazachlormenge
burg-Vorpommern werden zurzeit krautspektrums kann die fehlende wird in den Produkten eins zu eins
300 g/ha Wirkstoff diskutiert. Dies Metazachlormenge durch ande- durch die zusätzliche Dimethenaist besonders für Landwirte wich- re Wirkstoffe wie zum Beispiel Di- mid-P Menge aufgefangen. Somit
tig, die dort ebenfalls Flächen ha- methenamid-P ausgeglichen wer- ergeben die Produkte aus Sicht des
ben. Auch die Zulassungsinhaber den. Der im Butisan Gold und Bu- Grundwasserschutzes Sinn.
(Basf und Adama) haben sich einer tisan Kombi enthaltene Wirkstoff ●●Metazachlorhaltige Produkte
freiwilligen Selbstbeschränkung hat eine relativ hohe Wasserlöslich- (Auflagen beachten!), wie Fuego,
unterworfen. Von den zugelasse- keit, weswegen der Wirkstoff bei Fuego Top, Butisan Kombi und Bu-
Grundwasserschutz
beachten
Neben Clomazone ist auch der
Wirkstoff Metazachlor mit Prob- Hat die Kornblume Platz, entwickeln sich üppige Pflanzen.
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tisan Gold im Vorauflauf einzusetzen, hat sich bewährt. Diese Produkte wirken am besten gegen
keimende oder gerade auflaufende Unkräuter, gerade Kamille sollte
nicht zu groß werden, da die Wirkung schnell abreißt. Ausreichende
Bodenfeuchtigkeit sichert die Wirkung ab. Besonders die Leistung
gegen Hirtentäschel ist im Vorauflauf deutlich besser als im Nachauflauf. Die Kombination aus Metazachlor und Dimethenamid-P (Butisan Gold, Butisan Kombi) hat in
reduzierten Aufwandmengen erhebliche Wirkungsvorteile gegenüber Hirtentäschel im Vergleich zu
reinen Metazachloranwendungen.
Ist der Vorauflauftermin nicht realisierbar, können im Nachauflauf
auch die Bodenherbizide, zum
Beispiel Fuego Top mit Runway,
kombiniert werden, um bei starkem Kornblumendruck die Lücke
gleich mit zu schließen. Die Spritzfolge wäre eine weitere Möglichkeit, auch im Hinblick auf den Einsatz von Fox.
●●Butisan Gold enthält im Vergleich zu Fuego Top weniger Metazachlor und Quinmerac pro Liter, dafür aber den Zusatz von Dimethenamid-P, der bei starkem
Storchschnabelbesatz
Vorteile
bringt. Dieser Wirkstoff ist auch
in Butisan Kombi enthalten, allerdings fehlt hier das Quinmerac gegen das Klettenlabkraut.
●●Der Wirkstoff Quinmerac sollte
vor allem auf Flächen mit Klettenlabkraut und Geflecktem Schierling zum Einsatz kommen. Bei starkem Besatz von Geflecktem Schierling sind 200 bis 250 g/ha des Wirkstoffs nötig. Quinmerac ist in den
Produkten Fuego Top und Butisan
Gold enthalten. Runway schließt
dann wiederum die Kornblumenlücke, die bei allen anderen Varianten mehr oder weniger stark
auftritt. Auch die Wirkung gegen
Klatschmohn ist nicht zu unterschätzen. Zusätzlich wird Runway
noch im Runway Kombi Pack angeboten, hier in Kombination mit Butisan Kombi.
●●Auf Flächen mit Ochsenzunge
und Klatschmohn sollte Stomp
Aqua im Vorauflauf zum Einsatz
kommen. Diese Anwendung ist
deutlich kostengünstiger und wirkungssicherer als die Nachbehandlung ab EC 16. Stomp Aqua wird
solo und im Butisan Aqua Pack vertrieben, der Kombinationspartner
ist auch hier Butisan Kombi. Stomp
Aqua sollte maximal 48 Stunden
nach der Saat eingesetzt werden,
da ein späterer Einsatztermin den
Raps schädigen kann. Im Nachauf-
Übersicht: Anwendungsbestimmungen für clomazonehaltige
Präparate
vor der Applikation
NT 152
• Anwendungsplan
erstellen und wäh­
rend der Behandlung
mitführen:
Saatzeit, ­tatsächlicher
Anwendungszeitpunkt,
­Aufwandmenge,
­Wassermenge,
­Anwendungstechnik
NT 153
• Nachbarn, die der
Abdrift ausgesetzt sein
könnten und eine
­Unterrichtung
­fordern, sind mind.
1 Tag vor Behandlung
zu informieren.
Applikation
NT 127
• vorhergesagte
­Tagestemperaturen:
bis 20 °C ganztägige
­Anwendung
ab 20 °C 18 - 9 Uhr
ab 25 °C keine Anwendung
NT 145, NT 146
• mind. 300 l/ha Wasser
• generell 90 % Abdrift­
minderung (ID 120 05)
• max. 7,5 km/h
­Geschwindigkeit
danach
NT 149
Prüfen im Umkreis von
100 m wöchentlich
auf Aufhellungen
(1 Monat lang)
Aufhellungen sofort
dem amtlichen PSD
und Zulassungs­
inhaber melden.
Eins für
Alle
für Eins!
Fuego Top
®
NT 155
• 50 m Abstand zu Ortschaften, Haus- und Kleingärten und
­Flächen mit ­bekannt clomazonesensiblen Anbaukulturen und
­Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind; ebenso zu
­Flächen, auf denen ökologische
oder ­diätische Lebensmittel
­produziert werden
• 5 m zu übrigen Flächen
­(Ausnahme: Winterraps,
­Getreide, Mais, ­Zuckerrüben,
Stoppelfelder)
NT 154
• Der Abstand kann auf 20 m
­reduziert werden, wenn das
­Mittel nicht in Tankmischungen
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30
Pflanze
BAUERNBLATT | 30. Juli 2016 ■
lauf kann Stomp Aqua erst ab ES 16
wieder verträglich eingesetzt werden. Die Aufwandmengen gegen
Ochsenzunge und Mohn sollten
dann zwischen 1,5 und 1,7 l/ha liegen. Bei starkem Druck durch Ochsenzunge muss der Vorauflauf-­
Termin gewählt werden.
Möglichkeiten
zur Nachbehandlung
Kleine Wegrauke und Ackerstiefmütterchen werden durch
den Einsatz von Fox erfasst. Ein
Splitting im frühen Stadium zeigt
sicherere und bessere Wirkung
(ab Vierblattstadium 0,3 l/ha, zirka zehn Tage später in EC 16 mit
0,5-0,7 l/ ha). Dabei werden Nebenwirkungen gegen Ochsenzunge/
Ackerkrummhals und Storchschnabel erreicht. Die Mischung mit Runway (oder Restbeständen von Effigo) verbessert die Wirkung und
sichert gegen Kornblume, Kamille und Klatschmohn ab. Warmes
Wetter bei der Anwendung verbessert die Wirkung. Finger weg Wegrauke hat im Gegensatz zum Hirtentäschel gerade Blattenden.
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Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen.
von Tankmischungen mit Fox OS
(Ausnahme: mit Runway oder Effigo möglich)! Zum Zeitpunkt der
Behandlung mit Fox müssen die
Rapsblätter trocken sein, da es
sonst zu Blattflecken kommt. Zwischen der Herbizidmaßnahme und
dem Einsatz eines Wachstumsreglers, Insektizids oder Gräserherbizids sollten fünf bis sieben Tage liegen, da die Wachsschicht sich erst
wieder aufbauen muss. In einem
regenreichen Herbst kommt man
dann schnell unter Zeitdruck, da
auch diese Mittel appliziert werden müssen.
Kam gegen Storchschnabel kein
Spezialwirkstoff zum Einsatz, kann
mit Fox (Splittinganwendung) eine
Teilwirkung erzielt werden. Die
erste Maßnahme sollte zeitig erfolgen. Um eine gute Wirkung zu
erreichen, sollten Storch- und Reiherschnabel zum Zeitpunkt der Behandlung möglichst nicht mehr als
zwei Laubblätter haben und die
Aufwandmengen nicht reduziert
werden. Die zweite Applikation
sechs bis acht Tage später ist dann
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Neuerungen im Clearfieldsystem
Das Clearfieldsystem besteht aus
einer herbizidtoleranten Sorte
(CL-Kennzeichnung) und dem
dazu passenden Herbizid. Bislang war das Vantiga D (Fertigformulierung, bestehend aus Butisan Top und Imazamox 6,25 g/l,
ausgebracht mit 2,0 l/ha), immer
mit dem Manko behaftet, dass
der Einsatzzeitpunkt nicht für
alle Situationen passend gewählt
werden konnte, da das Produkt
Boden- und Blattwirkung in sich
vereint. Viele Problemunkräuter laufen allerdings erst später
auf. Diese benötigen den Wirkstoff Imazamox. Dann kam aber
zum Beispiel für die Kamille die
Bodenwirkung zu spät. Diesem
Dilemma kann man jetzt mit
dem Nachfolgeprodukt Clenti-
ga D entrinnen. Das Produkt besteht aus 250 g/l Quinmerac und
12,5 g/l Imazamox und ist somit
sehr blattaktiv ausgelegt. Die
Aufwandmenge beträgt 1,0 l/ ha
+ 1,0 l/ha Dash. Der Vorteil dieses Produktes ist der flexiblere
Einsatz im Nachaulauf. Im Vorauflauf kann mit Bodenherbizid
gearbeitet werden, und Clentiga D wird dann ganz gezielt im
Nachauflauf gegen die Problemunkräuter eingesetzt. Der Einsatzzeitraum kann sehr flexibel
gehandhabt werden (Herbst ES
10-18, Frühjahr ES 30-50), allerdings mit einer Ausnahme, und
das sind die Rübsen. Diese erfordern einen frühen Einsatzzeitpunkt (ES 11-12), sonst ist die Bekämpfung nicht ausreichend.
te Applikation sollte frühzeitig,
wenn das Getreide bereits ein bis
zwei Blätter hat, erfolgen. Treten
allerdings Aufhellungen nach der
Anwendung von clomazonehaltigen Produkten auf, sollte mit
der Gräserbehandlung bis zum
Durchgrünen des Ausfallgetreides beziehungsweise der Ungräser gewartet werden. Die zweite
Behandlung (Drei- bis Vierblattstadium) kann mit einem Wachstumsregler kombiniert werden.
Diese wirken wie Öle und verbessern die Wirkstoffaufnahme. Gelistete
Zusatzstoffe bringen nur
Ungräser: Zweimal
bei Soloanwendungen von Gramibehandeln
niziden Wirkungsverbesserungen.
Je nach Bodenbearbeitung und Bei geringem Gräserdruck ist eine
Gräserdruck sind ein bis zwei An- spätere Einmalanwendung ausreiwendungen notwendig. Die ers- chend.
Kürzt den Raps
optimal ein
Stärkt das
Wurzelwachstum
Gibt höchste
Winterfestigkeit
ein Muss. Der Storchschnabel darf
nicht wieder austreiben.
Kam Stomp Aqua im Vorauflauf nicht zum Einsatz, besteht die
Möglichkeit, gegen Ochsenzunge/
Ackerkrummhals und Klatschmohn
ab dem Sechsblattstadium bis zum
Vegetationsanfang Stomp Aqua
mit 2,0 l/ha einzusetzen. Der Einsatz sollte während der Vegetationsruhe erfolgen. Eine zu späte
Spritzung im Frühjahr (nach Vegetationsbeginn) kann zu Schäden an
den Blütenanlagen führen.
Schubkraft
aus der Wurzel!
Dieser Besatz mit Ochsenzunge erfordert Stomp Aqua im Vorauflauf.
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Aufwandmengen von 1,5 l/ha
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und einjährigen Unkräutern
In lückigen Rapsbeständen können sich große Ackerfuchsschwanzpflanzen
entwickeln, was eine Bekämpfung mit Kerb Flo erschwert.
Speziell gegen Ausfallgerste und
bei günstigen Bedingungen (hohe
Luftfeuchte) kann die Aufwandmenge auf 30 bis 50 % reduziert
werden. Roggen und Weizen sind
etwas hartnäckiger, hier sollten
schon zwei Drittel der vollen Aufwandmenge eingesetzt werden.
Teilwirkungen gegen Quecke sind
nur bei vollen Aufwandmengen
(siehe Tabelle) zu erreichen.
Treten in den Getreidefruchtfolgen Probleme mit Ackerfuchsschwanz auf, muss der Raps zur
konsequenten Bekämpfung genutzt werden. Speziell gegen den
zunehmend schwer bekämpfba-
Hoch effektive
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Unkrautbekämpfung
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anschließenden Bodenbearbeitung bei Quecke
Tabelle: Empfehlungsbeispiele
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wenden. Vor Verwendung stets Etikett
und Produktinformationen lesen.
Die Anwendungsbestimmungen und
­auflagen sind zu beachten.
3,0 bis 3,5 l/ha
0,75 bis 1,0 + 0,2-0,3 (+ 0,6) l/ha
0,3 l/ha (VA); 0,5 bis 0,75 + 0,2 l/ha (NAK)
2,0 + 0,2 l/ha
Vorauflauf (VA)
Hohe Wirkung
Minimaler Verpackungsabfall, einfache Handhabung,
geringer Platzbedarf
Hervorragende Wirkung
bei unterschiedlichen
Bedingungen
Hotline: 0180 1000331
ren Ackerfuchsschwanz (Resistenzen) sollte dann Kerb Flo, Cohort
oder Milestone eingeplant werden.
Kerb Flo besitzt einen anderen Wirkort als die DIM und FOP und ist
somit ein wichtiger Baustein in der
Ackerfuchsschwanzbekämpfung.
Zusätzlich sind einige grundsätzliche Maßnahmen durchzuführen.
Als Erstes sollte das Saatbett zeitig aufbereitet werden, um dem
Ackerfuchsschwanz ausreichend
Zeit zum Auflaufen zu geben. Dieser muss dann unmittelbar vor der
Saat mit Glyphosat (andere Wirkstoffgruppe) abgespritzt werden.
Erst dann erfolgt die Rapsaussaat
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Ein Herbizid
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2,0 l/ha
1,2 bis 1,4 + 0,6 l/ha
2,0 bis 2,5 + 0,6 l/ha
➔ bei Bedarf nach allen Varianten: Nachlage mit Fox 0,3 bis 0,7 l/ha und/oder
Runway 0,2 l/ha
Nachauflauf (NAK)
Fuego Top + Runway
Butisan Kombi + Runway
1,5 bis 1,7 + 0,2 l/ha
2,5 + 0,2 l/ha
➔ bei Bedarf nach allen Varianten: Nachlage mit Fox 0,3 bis 0,7 l/ha
Pflanze 33
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ohne erneute Bodenbearbeitung,
da diese eine neue Auflaufwelle
hervorruft. Dieser Ablauf ist aber
abhängig von der Ernte der Vorfrucht. Die erste frühe Gräserbehandlung muss auf solchen Standorten mit einem DIM erfolgen. FOP
sollten aus Resistenzgründen dann
nicht zum Einsatz kommen (Kreuzresistenz mit Topik 100, Ralon Super und Axial 50). Die Wirkung von
Focus Ultra + Dash oder Select + Parasommer gegen FOP-resistenten
Ackerfuchsschwanz ist stark aufwandmengenabhängig. Es sollte
keine Reduzierung der Aufwandmenge erfolgen! Zeigen Focus Ultra und Select 240 EC keine Wirkung
auf Ackerfuchsschwanz, liegt eine
Wirkortresistenz vor, und es besteht die große Herausforderung,
den Raps bis zum Kerb-Termin zu
bringen.
Auch Kerb Flo und alle Propyzamidprodukte müssen mit voller
Aufwandmenge eingesetzt werden. Bodenfeuchtigkeit und/oder
nachfolgender Regen sind zwingend notwendig, da gerade bei
frohwüchsigen
Rapsbeständen
der Bodenwirkstoff von den Blättern abgefangen wird. Der Einsatzzeitpunkt ist temperaturabhängig.
Für eine gute Wirkung sind tiefe
Temperaturen (Bodentemperaturen unter 10 °C) erforderlich. Das
gilt auch für das Produkt Milestone. Denn trotz der zusätzlichen
Unkrautwirkung steht die Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Vordergrund. Bei höheren Temperaturen wird der Wirkstoff zu schnell
abgebaut, und die Wirkung ist
nicht zufriedenstellend. Hier kann
man in Interessenkonflikte kommen, wenn die Vorbehandlung
versagt hat und die Herbstwitterung nicht mitspielt. Dann treffen
große Ackerfuchsschwanzpflanzen
und warmes Herbstwetter aufeinander. Dann muss man auf den guten Zeitpunkt warten, denn die Anwendungsbedingungen sind entscheidend. Eine nicht optimal ausgebrachte Spritzung können wir
uns in der derzeitigen Situation
nicht mehr leisten. Im Winterraps
besteht noch die große Chance, die
Kultur von Ackerfuchsschwanz frei pflanze/oelpflanzen-koernerlegu­­
zu halten und somit das Samenpo- minosen/winterraps/
tenzial zu reduzieren.
Die Zulassungstabellen finden
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Das A und O für eine erfolgreiche Herbizidwirkung sind die
Boden- und Witterungsbedingungen. Ackerbauliche Maßnahmen haben einen hohen
Stellenwert. Die bestehenden
Auflagen erschweren den Einsatz des Wirkstoffes Clomazone. Nichtsdestotrotz hat der
Wirkstoff auf gewissen Flächen
nach wie vor seine Berechtigung. Die Auflagen (Abstände
und witterungsbedingte Einsatzmöglichkeiten) sind unbedingt einzuhalten, um der Bevölkerung keine Kritikpunkte
zu liefern und so den Wirkstoff
zu erhalten. Wer clomazone-
frei arbeiten möchte, hat Möglichkeiten zur Nachbehandlung.
Die Menge des Wirkstoffs Metazachlor sollte aus Sicht des
Gewässerschutzes
freiwillig
reduziert werden, bevor politische Entscheidungen unerwünschte Fakten schaffen. Die
Herbizidmaßnahmen sollten
an die jeweilige Unkrautsituation vor Ort angepasst werden. Beim Vorhandensein von
Ackerfuchsschwanz ist mit dem
Wirkstoff Propyzamid eine andere Wirkstoffgruppe zu nutzen. Hier sind die Einsatzbedingungen von entscheidender Bedeutung.
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