jeder.mensch 2-2016 - Lebenshilfe Salzburg

Ausgabe 2/2016
www.lebenshilfe-salzburg.at
Schwe
rpunk t
Thema
Personenzentriertes
Arbeiten wirkt
Inklusionspreis jetzt österreichweit! Seite 14
Salzburger Behindertengesetz Seite 18
Alexander Dick ist „Wortfinder“ Preisträger Seite 19
Vor.wort
Wie wirkt die Arbeit der Lebenshilfe
Salzburg? „Zieht sie einfach Menschen mit
Beeinträchtigungen aus dem Verkehr“,
versteckt sie in den Werkstätten
und Wohnhäusern? Wird hier Arbeit nach
Schema F geleistet?
Michael Russ
Präsident
Guido Güntert
Geschäftsführer
Leider gibt es immer noch viele Menschen, die diese Fragen mit „Ja!“ beantworten
würden. Das hat aber damit zu tun, dass sie die Arbeit der Lebenshilfe gar nicht kennen. In diesem Heft finden Sie Beispiele dafür, wie die Arbeit der Lebenshilfe wirkt.
Das beginnt schon bei Kindern mit Beeinträchtigungen, die durch Ambulatorium und
Frühförderung Hilfestellungen erhalten, die sich im täglichen Leben bewähren. Aus
Lebenshilfewerkstätten und -wohneinrichtungen gibt es seit einigen Jahren einen Zug
hinaus in die Gesellschaft. Inzwischen gibt es 225 Außenarbeitsplätze. NutzerInnen
der Lebenshilfe arbeiten dabei von einigen Stunden bis zu vier Tagen in der Woche
außerhalb der Werkstatt in Partnerfirmen.
Nicht so toll wirkt leider unsere Arbeit als Interessensvertreter von Menschen mit
Beeinträchtigung in Salzburg. Wenn diese Arbeit nämlich wirken würde, hätte Salzburg
jetzt eine neues, der UN-Behindertenrechtskonvention entsprechendes Behindertengesetz und nicht nur ein runderneuertes. (Autoreifen werden übrigens runderneuert,
weil das billiger ist als neue Reifen.) Wir, die Verfasser dieser Zeilen, sind für unsere
Kritik an der Gesetzesnovelle von verschiedenen Seiten ziemlich heftig kritisiert worden. Mit Schelte von außen hatten wir gerechnet. Überrascht hat uns, dass innerhalb
der Lebenshilfe die Befürchtung geäußert wurde, derartige Aktionen könnten bei den
anstehenden Vertragsverhandlungen mit dem Land nachteilige Folgen für NutzerInnen
und MitarbeiterInnen der Lebenshilfe haben. Allen, die davor Angst haben, sei gesagt:
„So viel Vertrauen dürfen wir in Verwaltung und Politik unseres Landes haben, dass
das nicht der Fall sein wird!“
Darum werden wir auch weiterhin kritisch sein und nicht schweigen. Wir werden nach
wie vor ein bundeseinheitliches UN-Behindertenrechtskonventionskonformes Behindertengesetz fordern. Denn niemand kann uns einreden, dass Föderalismus so wichtig
ist, dass Salzburg ein Pilotprojekt zur persönlichen Assistenz starten muss, obwohl es
die persönliche Assistenz für Menschen mit Beeinträchtigung im Nachbarbundesland
Oberösterreich seit 7 Jahren gibt und man die Erfahrungen aus diesem Modell einfach
übernehmen könnte. Es wird der Tag kommen, an dem die Arbeit der Lebenshilfe
auch auf dem Gebiet der Interessensvertretung wirkt! Verlassen Sie sich darauf!
Michael Russ
Guido Güntert
In.halt
Schwer.punkt PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
4 Personenzentriertes Arbeiten wirkt
8Ich hatte sofort das Gefühl, verstanden zu werden...
9 Alles neu
9 Haustier als Brücke zur Freundschaft
10 Zu Besuch in Seekirchen
11Brief einer Mitarbeiterin an Geschäftsführer Guido
Güntert nach ihrer Pensionierung
Lebens.nah12„Mein Jedermann“ – Vesteigerung mit
Cornelius Obonya
1335 Jahre Lebenshilfe im Pinzgau – Eine Ausstellung
zum Thema „Was ist Glück“
14 Der Inklusionspreis 2016
15Salzburg Museum: Die Landesausstellung –
leicht verständlich für alle
15 Vortrag über LIBIDA-SEXUALBEGLEITUNG®
16Inklusiv studieren an der Western Carolina
Universität/USA
Lebens.wichtig 17Was ist die Grundlage für die Feststellung des
Pflegebedarfs?
17Beitragsfreie Mitversicherung von Kindern in der
Krankenversicherung
17 Familienberatung der Lebenshilfe Salzburg
Selbst.redend18 Salzburger Behindertengesetz
19Alexander Dick ist Preisträger des
Literaturwettbewerbs
der „Wortfinder“
Pin.wand 19 Kochen am Dorfmarkt
19Blumen!
20 Airportlauf wieder für das Wohnhaus in Wals
20 28. Goldegger Blues & Folk Tage
20 Uraufführung beim Sichtwechsel-Festival
21 2. Lebenshilfe Kunstfest
21 Freunde inklusiver Kunst und Kultur
21 Lebenshilfe und Pausch: Eine gute Nachbarschaft
21 Lungauer Murtallauf
22 Freundin gesucht!
22 „Des Gärtners neue Blumen“
22 Einladung auf die Kögerlalm
23 Sport verbindet
23 Straße der Sinne in Mauterndorf
23 Enzyklopädie der Wortfinder
Impressum
Offenlegung gemäß §25 des
Mediengesetztes, ZVR-Zahl:
738515690
Eigentümer, Herausgeber,
Verleger:
Lebenshilfe Salzburg, Verein für
Menschen mit Behinderung,
A-5020 Salzburg,
Nonntaler Hauptstraße 55,
Telefon: +43 (0)662 82 09 84,
www.lebenshilfe-salzburg.at,
[email protected]
Für den Inhalt verantwortlich:
Michael Russ (Präsident),
A-5020 Salzburg,
Nonntaler Hauptstraße 55
Redaktion:
Mag. Andrea Anditsch (andi),
Michael Russ (mr),
Mag. Claudia Tomasini (tom).
Namentlich gekennzeichnete
Beiträge spiegeln die Meinung der
Autoren wider und müssen nicht
mit der Meinung der Redaktion
oder der Herausgeber übereinstimmen.
Grundlegende Richtung:
Information über Anliegen der Menschen mit geistiger und mehrfacher
Behinderung und ihrer Angehörigen.
Der Verein Lebenshilfe ist unabhängig von politischen Parteien und
Kirchen.
Grafik:
HG-Crossmedia/Werbeagentur
Huber-Gürtler, Salzburg
Fotos:
Cover: Hubert Feik
Innen: Lebenshilfe Salzburg
Druck:
Geschützte Werkstätten
integrative Betriebe GmbH
Spendenkonto:
IBAN: AT07 3500 0000 9106 6696
BIC: RVSAAT2S
Personenzentriertes Arbeiten wirkt
Schon immer standen die
Fähigkeiten und Interessen
der NutzerInnen bei der
Lebenshilfe im Vordergrund
und die Angebote wurden
nach Möglichkeit darauf abgestimmt. Seit etwa einem
Jahrzehnt hat man dieses
Bemühen mit Instrumenten wie der Persönlichen
Zukunftsplanung und dem
personenzentrierten Modell
des Niederländers Willem
Kleine-Schaars forciert.
In den vergangenen Monaten haben wir einige kleine
Geschichten aus den unterschiedlichsten Bereichen
gesammelt, die anschaulich
darstellen, wie personenzentrierte Angebote, einer
inklusiven Gesellschaft sehr
zuarbeiten und Wirkungen in
kleinen, aber bedeutsamen
Schritten hervorbringen.
4
Rückmeldungen an das Ambulatorium
Postkarte an die Ergotherapeutin, einige Wochen nach
Schulbeginn:
Liebe Ergotherapeutin! Ich bin
jetzt in der Schule und ich bin
gut im Schreiben. Ich freue
mich immer schon auf den
nächsten Tag.“
Pauli (6 Jahre) war wegen „umschriebener Entwicklungsstörung
der motorischen Funktionen“
in Ergotherapie. Da Pauli recht
selbstkritisch war, genaue Vorstellungen davon hatte, was er
möchte, aber mit den Ergebnissen seiner Bemühungen nicht
zufrieden war, hatte er begonnen,
entsprechende Aufgaben
zu vermeiden. So musste in
der Ergotherapie erst einmal
daran gearbeitet werden, dass er
wieder Mut und Selbstvertrauen
aufbauen konnte, um sich auf für
ihn schwierige Aufgaben einlassen zu können. Pauli zeigte dann
zusehends Bereitschaft, an der
Verbesserung seiner Geschicklichkeit zu arbeiten und war stolz
auf sich, wenn er etwas gut
geschafft hatte.
Maria* – mehr Selbstbestimmung durch positive
Erfahrungen
„Maria, bitte nimm deinen Sessel
und komm näher, dann können
wir besser gemeinsam musizieren“. Diese Bitte wäre vor einem
Jahr auf heftige Ablehnung
gestoßen: Maria, heute 45 Jahre,
lebt und arbeitet in Wohnhaus
und Werkstätte der Lebenshilfe, hätte laut „nein, nein, nein“
gesagt, den Oberkörper ganz
eng gemacht, den Sessel mit
den Beinen weiter nach hinten
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
geschoben. Jedenfalls hätte die
Bitte nicht zur Folge gehabt, dass
Maria mir ihre Rassel zum Halten
gibt, den Sessel näher schiebt,
das Instrument an sich nimmt
und weiterspielt.
Maria war sehr schüchtern und
nahm selbst in der Einzeltherapie keine Angebote wahr. In der
Musktherapie konnte sie sich im
Lauf der Zeit auf Experimente in
unbekannte Gebiete einlassen.
Es scheint, als habe sie sich mit
ihren Schwächen „versöhnt“.
Heute ist sie in Wechselwirkung
mit dem Alltagsleben zu einer
selbstbewussten Teilnehmerin
der Gruppe geworden.
*Name geändert
Letzte Woche kam ein Kind
und sagte ganz begeistert:
Ich kann mit der Griffverdickung, die du mir gegeben
hast viel besser schreiben,
das gefällt mir.“
Schwer.punkt
Und auch die Mutter berichtete, dass das Mädchen nun ein
ganzes Wort zusammenhängend
schreiben kann, ohne abzusetzen. Auch der Hinweis, dass das
Mädchen beim Arbeiten nicht
frei sitzen sollte, sondern mit
einer Begrenzung um sie herum,
war sehr hilfreich. Es ist immer
wieder schön, mit so scheinbaren
Kleinigkeiten große Veränderungen zu erzielen.
Soziale und berufliche Teilhabe
Abtenau:
Abtenau ist mit 17 NutzerInnen die kleinste Werkstätte der Lebenshilfe. Kommt man in die Werkstätte, fehlt die Hälfte der Belegschaft, da alle auch
Tätigkeiten in umliegenden Betrieben verrichten. So
auch Alma Velic und Josef Gsenger, die jeden Tag
ins nahe gelegene Seniorenwohnhaus gehen, um
dort die Handläufe zu reinigen und zu desinfizieren.
Herr Gsenger schiebt den Rollstuhl von Frau Velic,
die mit dem Reinigungstuch während der „Fahrt“
den Handlauf reinigt. Frau Velic: „Zwischendurch
machen wir Pause, trinken etwas und quatschen
mit den SeniorInnen. Manchmal besuchen wir
danach noch eine ehemalige Kollegin, die jetzt im
Seniorenwohnhaus wohnt. Ich hab mir immer einen
Außenarbeitsplatz gewünscht, und jetzt hab ich sogar sechs! Alle zwei Wochen bin ich bei Papierwaren Bachler Geschenkgutscheine machen. Bei den
Modegeschäften Frauenzimmer und Lindenthaler
helfe ich manchmal Ware auspacken. Und ich helfe
auch einmal in der Woche in der Pension Ledererwirt Wäsche zusammenlegen und in der Krabbelstube spiel ich mit den Kindern. Die Kontakte hab
ich alle selber gemacht!“
Ferdinand Eder, Leiter der Werkstätte:
err Gsenger und Frau Velic ergänzen sich
H
perfekt. Denn Frau Velic, die Dame im Rollstuhl,
unterstützt Herrn Gsenger zum Beispiel im
Straßenverkehr. Damit das klappt, machen sie
gemeinsam einmal wöchentlich ein Verkehrssicherheitstraining. Die zwei sind ein spitze Team.
Auch das Seniorenwohnhaus ist begeistert, weil
die beiden einfach gute Stimmung reinbringen.“
5
Schwer.punkt
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
Seekirchen
Im Jahr 2015 wurde eine neue Zweigstelle der
Werkstätte Seekirchen mit Unterstützung der Firma
teampool eröffnet, die für die Beschäftigten eine
„Drehscheibe“ für diverse Auftraggeber ist. Hier
werden Aufträge für große Betriebe abgewickelt,
von hier aus gehen die Beschäftigten aber auch auf
ihre Gruppen- oder Einzelarbeitsplätze.
Ein besonderer Erfolg ist die Kooperation mit der
Firma teampool (Seekirchen). Im Jahr 2015 wurden
10 Personen, die im Rahmen der Arbeitsangebote
der Lebenshilfe für die Firma teampool in Seekirchen tätig sind, von der Firma teampool geringfügig
angestellt. Dafür erhielt die Firma auch den Inklusionspreis von Lebenshilfe Salzburg und Bezirksblättern.
Ewald Ottradovetz
(teampool-Geschäftsführer):
an muss sich nur die Zeit nehmen und ein
M
paar Minuten nachdenken, was es alles zu tun
gibt. Dann merkt man, dass es jede Menge Arbeit gibt, die auch Menschen mit intellektueller
Beeinträchtigung machen können.“
Elisabeth Ortner mit Sohn Klaus Ortner
(vorne) sowie teampool Geschäftsführer
Ewald Ottradovetz (links) und Alfred
Leitner, Verbundleiter Werkstätte
Seekirchen und Oberndorf.
6
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
Klaus Ortner (Nutzer):
D
ie Arbeit gefällt mir gut. Ich will da bleiben.
Schrauben mag ich. „Mittagessen gehen wir
immer zum Wirten. Das ist mehr Abwechslung.“
Elisabeth Ortner (Mutter):
Schwer.punkt
traut, er hat immer gut gearbeitet. Die Abwechslung hat ihm gut getan, jeder von uns braucht
einmal etwas anderes zu tun. Und er hat neue
Arbeitskollegen, es ist gute Stimmung hier.“
Alfred Leitner (Verbundleiter)
Ich war sehr glücklich, als Herr Leitner mir gesagt hat, dass sich für Klaus etwas ändern wird
und er sogar eine Anstellung für 5 Stunden bei
der Firma teampool bekommt. Das hätt ich mir
nie gedacht! Aber ich hab es ihm immer zuge-
W
ir haben verschiedene Arbeiten durchprobiert
und die Arbeit für die Fa. Demetz hat Herrn
Ortner am besten gefallen. Herr Ortner hat eine
enorme Arbeitsleistung entwickelt, das hätten
wir so gar nicht erwartet.“
Gemeinsames
Lernen von
Anfang an
W
ir wollten, dass unsere
Kinder in den Lebenshilfe
Kindergarten gehen, damit sie
möglichst bald lernen, dass
es auch Kinder mit Beeinträchtigung gibt. Und ich bin
überzeugt, dass sie in ihrer
Haltung anderen Menschen
gegenüber profitieren.
Natürlich wissen wir, dass nicht
alles eitel Wonne ist. Dass Kinder
mit Beeinträchtigung eben doch
nicht zum Kindergeburtstag
eingeladen werden. Aber unsere
Kinder haben gelernt, dass jeder
Markus Manzinger mit seiner Tochter Linda.
andere Fähigkeiten hat oder manche vielleicht mehr Unterstützung
brauchen und das auch ok ist.
Linda erzählt auch manchmal Geschichten, Behinderung ist schon
ein Thema, aber niemals abwer-
tend. Es ist ok, wenn jemand
etwas nicht kann.
Ich persönlich wünsche mir, dass
es diesen Kindergarten immer
geben wird. Es ist einfach ein
gutes Modell und sehr gutes Personal. Ich weiß wovon ich rede,
da ich in meiner Grundausbildung
selbst Kindergärtner bin.
Linda ist schon mit zweieinhalb
Jahren in den Kindergarten
gekommen, weil zufällig ein Platz
unterm Jahr frei wurde. Jetzt ist
sie 6 und kommt im Herbst in
die Schule – natürlich in eine
Integrationsschule! Sie ist in
all den Jahren jeden Tag gerne
gegangen. Das allein sagt schon
sehr viel aus!“
Markus Manzinger
7
Schwer.punkt
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
Ich hatte
sofort das
Gefühl,
verstanden
zu werden...
Bettina Sumann erzählt über ihrer Erfahrungen mit dem Angebot der Frühförderung und
Familienbegleitung im Lungau
Unser Sohn Stefan wurde mit
einer mehrfachen körperlichen
Beeinträchtigung geboren und
die erste Zeit nach der Geburt
war ich mit ihm in der Neonatologie in Salzburg. Dort erfuhr ich
vom Angebot der Frühförderung
und Familienbegleitung in Tamsweg. Das Krankenhaus stellte für
mich den Kontakt her.
Als Stefan acht Wochen alt war,
gab es ein Erstgespräch. Wenn
ich zurückblicke, dann stand ich
damals sozusagen „neben der
Spur“.
Unser Vertrauen zur Frühförderin
war sehr schnell hergestellt. Ich
hatte sofort das Gefühl, verstanden zu werden und nicht alleine
zu sein. Das war für mich sehr
hilfreich.
Die vielen Termine, die mit Stefan
notwendig waren, verursachten
großen zusätzlichen Stress und in
den Stunden der Frühförderung
8
konnte ich einfach mal pausieren
und abschalten. Ich bekam etwas
für mich, sei es ein Gespräch
oder einfach einmal nur die
Möglichkeit, zu zeigen, dass man
traurig und enttäuscht ist.
Durch die Frühförderung habe ich
gelernt, Hilfe von außen anzunehmen und ich brauche jetzt
niemandem mehr zu beweisen,
dass ich alles alleine schaffe.
Die Frühförderin Margarete
Pritz gab mir wichtige Tipps und
Informationen zur Förderung der
Entwicklung meines Sohnes.
Außerdem lernten wir durch sie
die Baby-Schmetterlingsmassage
kennen, die ich dann auch für
mich genutzt habe.
Diese Erfahrung war für mich
sehr hilfreich und stärkend und
hat sich positiv auf die ganze
Familie ausgewirkt.
Es hat mir geholfen, mit mir selber in einen engeren Kontakt zu
kommen und mehr Nähe zuzulassen.
Die FF ist schon Teil unserer
Wochenstruktur geworden und
Stefan ist immer neugierig auf
die Angebote der Frühförderin.
Die Frühförderung und Familienbegleitung hat uns gestärkt und
motiviert.
Ich habe gelernt, die Beeinträchtigung meines Sohnes so anzunehmen, wie sie ist und blicke auch
in der Öffentlichkeit mit Stolz auf
ihn.
Mein Mut, mit Stefan ganz
normal am Leben teilzunehmen,
der Glaube, dass es Stefan auch
alleine im Kindergarten schaffen
wird, und die Hoffnung, dass er
ein selbständiger Mensch sein
kann, darin hat mich die FF&FB
sehr unterstützt.
Ich kann nur jeder Mutter empfehlen, sich bei Problemen mit
ihrem Kind oder bei eigenen
Unsicherheiten an die Frühförderung und Familienbegleitung zu
wenden.
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
Schwer.punkt
Alles neu!
Das Leben von Michael Schernthaner hat sich 2015 völlig verändert. Seit Beendigung der
Schulpflicht war der junge Mann
in der Werkstätte in Saalfelden
beschäftigt. Er lebte bei seiner
Familie auf recht engem Raum
und teilte sich gemeinsam mit
seiner etwas jüngeren Schwester
ein Zimmer. Die Mutter machte
sich zunehmend Sorgen um die
Entwicklung ihrer beiden Kinder. Immer häufiger kam es zu
aggressiven Zwischenfällen. Mit
ihren Sorgen wandte sie sich an
die MitarbeiterInnen der Lebenshilfe. Auch in der Werkstätte
hatte Herr Schernthaner immer
wieder Unterstützer provoziert.
Zunächst versuchte man die
Lage zu verbessern, indem Herr
Schernthaner in das Gastzimmer im Wohnhaus in Saalfelden
einzog.
Michael Schernthaner,
(20 Jahre) mit seinen
neuen WG-Kollegen
Josef Lemberger und
Hermann Stainer in
der Wohnung in
Niedernsill.
Ganz unerwartet wurde dann
ein Zimmer in der Betreuten
Wohnung in Niedernsill frei. Es
gab zahlreiche Besprechungen,
in denen überlegt wurde, ob das
eine Möglichkeit für den jungen
Mann sei. Alle hatten große Zweifel, dass diese Wohnform dem
Entwicklungsstand des Nutzers
entsprechen würde. Aber man
wollte es versuchen. Dazu kam,
dass Saalfelden nun durch die
große Distanz zum neuen Wohnort nicht mehr als Werkstätte
in Frage kam. Also gab es auch
hier einen Wechsel von einer
Werkstätte in die Fachwerkstätte
nach Piesendorf. Statt der befürchteten Überforderung blühte
Herr Schernthaner auf: In seinen
Mitbewohnern hat er bald neue
Freunde gefunden, mit denen
er in seiner Freizeit gemeinsam
Dinge unternimmt. Die Herausforderungen am neuen Arbeitsplatz
machen Spaß, Herr Schernthaner entdeckte neue, technische
Fähigkeiten, mit denen er sich in
der neuen Wohnung nun nützlich
macht... Ein neues Umfeld zur
rechten Zeit!
Haustier als Brücke zur
Freundschaft
Vor fünf Jahren übersiedelte das Wohnhaus Lengdorf nach Niedernsill. Im
neuen Haus gibt es auch einige betreute Wohnungen für SeniorInnen. In diesen 5 Jahren haben sich einige sehr wertvolle Freundschaften entwickelt.
Rosina Egger
mit Katze.
Rosina Egger ist eine lebenslustige Frau und hat für sich sehr
schnell die Vorteile der neuen
Wohnsituation entdeckt. Sie freute sich vorallem darüber, dass sie
nun näher am Zentrum wohnt.
Außerdem gab es eine Katze, die
immer da war, wenn sie von der
Arbeit nach Hause kam. Da man
nicht herausfinden konnte, wem
sie gehört, besorgte Frau Egger
Katzenfutter und so war die Katze
bald ständiger Gast im Wohnhaus. Eines Tages klingelte es an
der Tür. Eine Nachbarin fragte, ob
jemand ihre Katze gesehen hätte.
Was folgte, war nicht etwa ein
Streit über die Katze, die Nachbarin wollte nur, dass es der Katze
gut geht und so begannen die
beiden Frauen, sich die Katze zu
teilen. Frau Egger kümmert sich
um die Katze, wenn sie einige
Tage nicht zu Hause ist, erledigt
Einkäufe für ihre neue Freundin
und schaut jeden Morgen vor der
Arbeit bei ihr nach dem rechten.
Es ist schon vorgekommen, dass
Frau Egger sie am Boden liegend
gefunden hat und die MitarbeiterInnen des Wohnhauses dann
geholfen haben. Inzwischen gibt
es gegenseitige Einladungen und
für beide ist die Freundschaft
eine große Bereicherung.
9
Schwer.punkt
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
Zu Besuch in Seekirchen
Seit Jänner 2016 wohnen Edi Aichhorn (56) und Herbert Wallner (47) in einer teilbetreuten
Wohnung in Seekirchen. Bei einem Besuch in ihrer Wohnung werde ich freundlich empfangen.
Gerne plaudern die zwei über ihr Leben.
Was machen Sie jetzt in der
Freizeit?
Edi Aichhorn: Ich schau fernsehen oder ich male nach Zahlen.
Im Bild von links:
Herbert Wallner
und Edi Aichhorn
auf dem Balkon ihrer
neuen Wohnung.
Jeder.mensch: Wie ist es dazu
gekommen, dass Sie beide
jetzt hier in dieser Wohnung
gemeinsam wohnen?
Herbert Wallner: Ganz früher
habe ich mit meinen Eltern in
Großgmain gewohnt. Die Eltern
sind gestorben. Dann bin ich ins
Wohnhaus nach Strasswalchen
gekommen. Im Wohnhaus war
es oft sehr laut. Jetzt, in der
Wohnung ist´s viel besser!
Seit ungefähr 8 Jahren arbeite
ich Montag bis Freitag im Altersheim. Ich tu Fenster putzen,
Wäsche zusammenlegen und
Rollstühle reinigen. Am Montag
hab ich frei. Ab und zu geh ich ins
Wohnhaus zu Besuch.
Edi Aichhorn: Ich hab vorher in
der Linzer Bundesstraße in einer
Wohnung gemeinsam mit vier
Männern gewohnt. Das war eine
Katastrophe. Wir haben gestritten. Ich habe mit den Betreuern
drüber gesprochen.
Haben Sie beide sich schon
gekannt, bevor Sie gemeinsam
hier eingezogen sind?
10
Edi Aichhorn: Ja, wir haben
früher beide einen Außenarbeitsplatz gehabt. Ich in der Kosmetikfirma und der Herbert in der
Wäscherei. Dadurch haben wir
uns jeden Donnerstag bei den
gemeinsamen Besprechungen
getroffen.
Ich arbeite jetzt auf einem Bauernhof.
Was macht ihr in der Freizeit?
Herbert Wallner: Ich handarbeite gerne, häkeln, sticken,
stricken, knüpfen. Schauen Sie,
ich hab das alles selber gemacht:
Pölster, Teppiche im Bad, Tischdeckerln, …
Und ich freu mich aufs
Schwimmbad. Es ist freier
Eintritt. Dort treff ich vielleicht
jemanden aus dem Wohnhaus.
Im Winter fahr ich gerne Schi.
Einmal war ich mehrere Tage in
Obertauern. Das war schön.
Edi Aichhorn: Ich war früher
bei den Lungauer Langlauftagen,
aber jetzt nicht mehr.
Wie funktioniert das Wohnen?
Edi Aichhorn: Gut, wir machen
einen Plan, wer putzt, das funktioniert perfekt!
HerbertWallner: Ich muss Tabletten nehmen. Hier im Kastl sind
sie. Alle zwei Wochen werden
die Tabletten eingefüllt und Ich
nehme sie jeden Tag. Es kommt
wer, jeden Tag, nur nicht Samstag und Sonntag. Der kontrolliert,
aber es passt eh alles.
Habt ihr Kontakt zu den
Nachbarn?
Edi Aichhorn: Ich schon, die
Nachbarin hat eine Katze. Die
ist immer zu uns gekommen.
Ich hab sie gestreichelt und die
Nachbarin kennen gelernt. Die
Nachbarin hat jetzt einen Zaun
gemacht, damit die Katze nicht
mehr wegrennt. Die Katze kommt
nicht mehr. Die Nachbarin grüße
ich, wenn ich sie treffe.
Herbert Wallner: Es gibt noch
eine Lebenshilfe-Wohnung oben,
im oberen Stock. Da wohnen
zwei Mädchen. Wir waren einmal
da, aber wir haben keinen Kontakt. Nur „Griaß di“.
Jeder.mensch: ich wünsche
euch noch eine gute Zeit in
eurer schönen Wohnung,
Danke für das Gespräch.
PERSONENZENTRIERTES ARBEITEN
Schwer.punkt
Brief einer Mitarbeiterin an Geschäftsführer Guido Güntert
nach ihrer Pensionierung
Sehr geehrter Herr Güntert!
Vor kurzer Zeit habe ich mein Dienstzeugnis ausgehändigt bekommen von Herrn Planitzer. Die ausführliche, positive und wertschätzende Beschreibung meiner Leistungen in der Lebenshilfe hat mich mit Freude
erfüllt. Meinerseits ist es mir wichtig, zum Abschluss auch an sie (stellvertretend für die ganze Lebenshilfe)
einige Zeilen zu schreiben.
Alle die Begegnungen und Erlebnisse, die ich im Rahmen meiner Tätigkeiten machen durfte, waren so vielfältig bereichernd, abwechslungsreich und prägend, wie es möglicherweise selten ein Arbeitsplatz bieten
kann.
Wenn ich noch einmal vor einer Berufswahl stünde, ich würde wieder den gleichen Bereich wählen.
In diesem Sinne wünsche ich ihnen Herr Güntert weiterhin viel Erfolg für das große Unternehmen
Lebenshilfe und ein ganz herzliches Danke dafür, dass ich so viele Jahre mitarbeiten durfte.
Mit lieben Grüßen von Ida Hinterberger
Lebens.nah
„Mein Jedermann“ –
Vesteigerung mit Cornelius Obonya
Ein Projekt für eine gleichberechtigte Teilhabe an Kulturereignissen für Menschen mit
intellektueller Beeinträchtigung.
Gemeinsam mit den ArtGenossen, dem Salzburg Museum ,
den Salzburger Festspielen und
mit der Künstlerin Lisa Grabner
haben sich in den vergangenen
Monaten neun NutzerInnen der
Lebenshilfe Salzburg intensiv mit
dem Inhalt des Jedermann auseinander gesetzt.
TeilnehmerInnen beim
Malworkshop mit Lisa Grabner.
Die TeilnehmerInnen des Projektes
„Mein Jedermann“
beim Workshop mit
den ArtGenossen.
Anschließend wurden in einem
Workshop mit der Künstlerin Lisa
Grabner die ganz persönlichen
Eindrücke zum Stück erarbeitet
und es entstanden persönliche
Skizzen. Diese ganz persönlichen
neun unterschiedlichen Zugänge
zum Salzburger Jedermann hat
die Künstlerin nun in neun individuell geprägte Collagen gegossen.
Diese Kunstwerke werden während der Festspielzeit im
St. Peter Stiftskeller zu sehen sein. Am Donnerstag, 18.
August um 18:00 Uhr werden
die Werke dort zugunsten der
Lebenshilfe im Haydnsaal versteigert. Jedermann-Darsteller
Cornelius Obonya wird die Versteigerung eröffnen.
11
Lebens.nah
35 Jahre Lebenshilfe im Pinzgau – Eine Aus
100 unterschiedliche Fotos und 100 dazugehörige Aussagen über Glück an 5 Ausstellungsorten.
So feierte die Lebenshilfe ihr
35 jähriges Bestehen im Pinzgau.
In allen fünf Orten, in denen die
Lebenshilfe in diesem Bezirk vertreten ist, waren diese Fotos den
ganzen Juni lang an öffentlichen
Plätzen zu sehen.
Viele Monate lang ist Christian
Ecker gemeinsam mit NutzerInnen der Lebenshilfe der Frage
auf den Grund gegangen, was
glücklich macht. Die Ergebnisse
sind sehr vielfältig. „Was den
einen glücklich macht, kann für
den anderen eine Qual sein“, so
Christian Ecker bei der Eröffnung.
Christine Hochwimmer war bei
der Gründung der Lebenshilfe
im Pinzgau im Jahr 1981 federführend aktiv: „Meine Tochter
Marianne war damals 12 Jahre
alt. Nach der Schule gab es für
junge Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung nur die
Möglichkeit, nach St. Anton zu
Auf die Frage „Was ist Glück?“ gibt es sehr unterschiedliche Antworten. Hier je eine Antwort
Michael Messner aus Saalfelden
Glück ist für mich:
Musik und die
Hippo Therapie.“
12
Barbara Breitner aus Bramberg
G
lück ist für mich, wenn ich
mit meiner Freundin Maria ins
Kaffeehaus gehen kann.“
Alfred Bencak aus Piesendorf
Glück ist für mich, m
Schaffner-Uniform
Das macht mir Freu
Lebens.nah
sstellung zum Thema „Was ist Glück“
gehen. Das war aber eine Großeinrichtung und sehr weit weg.
Wir haben uns an Herrn Direktor Fischer gewendet, der war
damals Sonderschulinspektor und
hat uns mit der Lebenshilfe in
Salzburg in Kontakt gebracht. Die
Lebenshilfe war damals schon
um Familiennähe bemüht und so
haben wir nach einigem Suchen
in Bramberg ein aufgelassenes
Jugendgästehaus erworben und
die erste Einrichtung im Pinzgau
gegründet.
Inzwischen begleitet die Lebenshilfe im Pinzgau 141 Menschen in
unterschiedlichen Wohn- und Ar-
beitsangeboten in Saalfelden, Zell
am See, Piesendorf, Niedernsill
und Bramberg. Es gibt eine Stelle
der Frühförderung und Familienbegleitung, mobile Beratung, und
Angebote des Ambulatoriums
für Entwicklungsdiagnostik und
Therapie.
aus den Orten, in denen die Bilder ausgestellt sind:
mit meiner
im Zug mitzufahren.
ude.“
Peter Jessner aus Zell am See
G
lück ist für mich, ein Foto von
Barack Obama samt Telefon Nummer
vom Weißen Haus zu haben.“
Alfred Ressmann aus Niedernsill
Glück ist für mich:
Meine Filmstars, besonders
Charles Bronson.“
13
Lebens.nah
Der Inklusionspreis 2016
Angelehnt an den Salzburger
Inklusionspreis vergibt nun
auch die Lebenshilfe Österreich
– in Kooperation mit den
Österreichischen Lotterien –
einen Inklusionspreis.
Mit ihm werden drei Vorzeigeprojekte ausgezeichnet.
Zusätzlich wird ein dotierter
Förderpreis verliehen.
Der Inklusionspreis wird jährlich
vergeben. Das erste Mal
erfolgt die Preisvergabe im
November 2016.
Preisverleihungs-Gala
Die GewinnerInnen werden
Anfang November 2016 schriftlich via e-mail verständigt.
Preisverleihungs-Gala findet am
Mittwoch, 30. 11. 2016
um 19 Uhr im Studio 44,
Rennweg 44, 1030 Wien
statt.
14
Einreichung beim Inklusionspreis birgt Chance
auf europaweite Publikation
Die im Rahmen des Österreichischen Inklusionspreises 2016
eingereichten Projekte nehmen automatisch an einem EU-Projekt zur Vorbeugung und Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und anderen Formen von Intoleranz in
Österreich teil. Dabei werden europaweit gute Beispiele gegen
Ausgrenzung und Intoleranz gesucht. 50 Beispiele werden ausgewählt und im Handbuch Best Practices europaweit publiziert.
Inklusionspreis in Salzburg – 1 x Einreichung,
2 x Chance auf Auszeichnung
Neben der bundesweiten Auszeichnung wird der Inklusionspreis weiterhin im Bundesland Salzburg in Kooperation mit
den Bezirksblättern vergeben. Somit erhalten Sie mit nur einer
Bewerbung die Chance auf eine nationale sowie die regionale Auszeichnung. Projekte, die seit 1. Jänner 2016 bis 23.
September 2016 bei der Lebenshilfe Salzburg eingereicht
wurden, werden automatisch als Einreichung für den Österreichischen Inklusionspreis weitergeleitet.
Der Inklusionspreis wird an drei Vorzeigeprojekte verliehen, ein
dotierter Förderpreis in der Höhe von 5.000 Euro wird an ein
herausragendes Projekt vergeben. Die Entscheidung fällt eine
sechsköpfige Jury im Rahmen eines klar definierten Bewertungsverfahrens.
www.lebenshilfe-salzburg.at/einreichungen-2016.html
Lebens.nah
Salzburg Museum: Die Landesausstellung
– leicht verständlich für alle
Das Salzburg Museum setzt mit der Landesausstellung Bischof.Kaiser.Jedermann einen weiteren
Schritt in Richtung Barrierefreiheit, um sein Angebot einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich
zu machen.
Als eines der ersten Museen stellt das Salzburg
Museum in der Landesausstellung daher zusätzlich
zu den bisher gewohnten Ausstellungstexten auch
Texte in „Leichter Lesen“ bereit. Die Texte werden
gleichwertig parallel angeboten und bieten so jedem Besucher und jeder Besucherin die Wahl, sich
das Thema individuell zu erschließen. Außerdem
werden Führungen in Leichter Sprache angeboten.
Nadja Al-Masri-Gutternig
(Salzburg Museum):
Niemand würde einem blinden Menschen einen
Stadtplan in die Hand geben und erwarten, dass
er allein damit durch die Stadt findet. Genau
so wenig würde man einen Menschen, der im
Rollstuhl sitzt, vor eine Treppe schieben und
verlangen, dass er diese überwindet. Dass auch
Sprache für viele Menschen eine nahezu unüberwindbare Barriere ist, wird in unserer Gesellschaft oftmals nicht wahr genommen.
Aus diesem Grund ist es dem Salzburg Museum
wichtig, mit der Einführung der Texte in ,Leichter
Sprache‘ sein Haus einer wesentlich größeren
Publikumsschicht zugänglich zu machen als
bisher!“
Vortrag über LIBIDA-SEXUALBEGLEITUNG®
Ende Mai fand an der Fachhochschule Salzburg ein Vortrag
zum Angebot der LIBIDASEXUALBEGLEITUNG® statt.
Dieses Angebot wurde von der
Fachstelle .hautnah. unter Mitarbeit von Frauen und Männern
mit Behinderung entwickelt und
wird seit 2009 unter der Marke
LIBIDA-SEXUALBEGLEITUNG®
in Österreich geschützt und
qualitätsgesichert angeboten.
Der Vortrag gab Einblick in die
LIBIDA-SEXUALBEGLEITUNG®,
welche einen Meilenstein in
der Umsetzung des Rechts auf
gelebte Sexualität von Menschen
mit Behinderung darstellt.
Der Vortrag von DSA Barbara Zoe
Sammer, Beraterin und Referentin der Fachstelle .hautnah richtete sich an StudentInnen, MitarbeiterInnen von Sozialeinrichtungen,
NutzerInnen und deren Angehörige oder SachwalterInnen
Sieglinde Meikl, Mitarbeiterin
des Lebenshilfe-Wohnhauses in
Seekirchen hat die Veranstaltung
mit zwei NutzerInnen besucht.
Sie resumiert: „Meiner Erfahrung
nach würde das Angebot für viele
Nutzer eine Möglichkeit bieten,
Sexualität zu leben. Hier gibt es
aber häufig unausgesprochene
Konflikte zwischen Eltern und
NutzerInnen und das Thema
Sexualität ist in der Familie tabu.
Daher habe ich es sehr bedauert,
dass bei diesem Vortrag keine
Eltern anwesend waren.“
15
Lebens.nah
Inklusiv studieren an der Western
Carolina Universität/USA
Die Western Carolina Universität bietet seit 2007 für Studierende mit intellektueller
Beeinträchtigung ein inklusives Ausbildungsprogramm an.
Die Studierenden mit Beeinträchtigung sind zu Beginn ihrer
Ausbildung zwischen 18 und 25
Jahren alt, und leben wie alle
anderen StudentInnen am Campus. Neben der universitären
Infrastruktur sind vor allem die
studentischen Freiwilligen wichtig
für den Erfolg: sie unterstützen
bei praktischen Alltagstätigkeiten,
Terminplanung, sozialen Aktivitäten, Lernen, Praktika und vielem
mehr. Leider finden bisher nur
ca. 10% der Interessierten einen
Ausbildungsplatz. Professor David Westling, langjähriger Experte
für inklusive Bildung und Gründer
des begehrten Programms, sieht
großes Potential in der Vorzeigefunktion: „Indem wir Jahr um
Jahr zeigen, dass es geht und
dass unsere Studierenden erfolgreich sind, ermutigen wir weitere Universitäten zu ähnlichen
Initiativen“.
Im Mai 2016 kam eine 17 köpfige
Delegation für eine Woche nach
Europa: Studierenden mit und
ohne Beeinträchtigung sowie
MitarbeiterInnen der Universität.
In Salzburg und Dublin stellten
sie ihr Ausbildungsmodell vor und
tauschten sich mit internationalen
KollegInnen zu inklusiver Bildung
aus.
An der Pädagogischen Hochschule Salzburg leisteten sie
auf Einladung von Vizerektor
Wolfgang Plaute im Rahmen der
„International Week“ eine Reihe
von hoch interessanten Beiträgen. Die Delegation aus den USA
nahm während ihres Aufenthalts
auch Kontakt mit Familien und
NutzerInnen der Lebenshilfe
Salzburg auf. SelbstervertreterInnen, Eltern und MitarbeiterInnen
der Lebenshilfe Salzburg hatten
die Gelegenheit, sich mit Studierenden und MitarbeiterInnen der
Universität zu inklusiver Bildung
auszutauschen. Das Treffen fand
im informellen Rahmen bei einem
Abendessen im Restaurant Nestroy statt und bot den SelbstvertreterInnen spannende Anknüpfungspunkte für die Zukunft.
Karin Astegger
Interessierte finden unter folgendem Link Videos, Medienbeiträge, Präsentationen und Publikationen:
http://www.wcu.edu/learn/departments-schools-colleges/CEAP/ceap-depts/stl/special-educationprograms/university-participant-up-program/up-publications-media.asp#UP_Video.
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Lebens.wichtig
Was ist die Grundlage für die Feststellung
des Pflegebedarfs?
Immer wieder kommen Angehörige von Menschen
mit Beeinträchtigung zu uns in die Familienberatungsstelle, um sich über Kriterien für die Pflegegeldeinstufung zu erkundigen.
Rechtsgrundlage für die Feststellung des Pflegebedarfs ist die „Einstufungsverordnung zum Bundespflegegeldgesetz.“
Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass
der Unterstützungsbedarf von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung nur teilweise im Bundespflegegeldgesetz „abgebildet“ ist.
Die Lebenshilfe Österreich konnte zwar bei diversen
Novellen Verbesserungen für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene mit intellektueller Beeinträchtigung
erwirken, wie z.B. die Berücksichtigung von Motiva-
tionsgesprächen, Erschwerniszuschläge für Kinder
mit Beeinträchtigung, Erschwerniszuschlag für
Personen mit einer „geistigen Behinderung“,...
Aber gerade mit der letzten Erhöhung des Mindestpflegeaufwandes für die Stufen 1 und 2 ist für
Menschen mit Intellektueller Beeinträchtigung der
Zugang zum Pflegegeld erschwert worden.
Eine in Aussicht gestellte spezielle Regelung für
diesen Personenkreis ist nach wie vor ausständig.
Wenn Sie Fragen zum Pflegegeld (Erstantrag, Erhöhungsantrag, Herabstufung nach Begutachtung,
Klage beim Arbeits- und Sozialgericht) haben, wenden Sie sich bitte an die Familienberatungsstelle der
Lebenshilfe.
Link zur Einstufungsverordnung zum Bundespflegegeldgesetz:
www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10009142
Beitragsfreie Mitversicherung von Kindern
in der Krankenversicherung
Achtung: Eine beitragsfreie
Mitversicherung für „Kinder bei
Erwerbsunfähigkeit, wenn sie
seit der Vollendung des 18. Lebensjahres oder seit dem Ende/
Abbruch der Schul-, Berufs-
oder Studienausbildung infolge Krankheit oder Gebrechen
erwerbsunfähig sind.“
muss beantragt werden, sonst
besteht kein Versicherungsschutz
mehr! Die Bestätigung über den
Bezug der erhöhten Familienbeihilfe reicht üblicherweise als
Nachweis für die voraussichtliche
Erwerbsunfähigkeit aus.
(Quelle: sgkk.at)
Familienberatung der Lebenshilfe Salzburg
Die Familienberatung wendet sich vorrangig an
Menschen mit Beeinträchtigung und ihre Angehörigen. Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch
anonym. Die MitarbeiterInnen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Beratungen
Beratung in sozialen, sozialrechtlichen und
finanziellen Angelegenheiten
Psychologische und pädagogische Beratung bei
persönlichen und familiären Anliegen
Integrationsberatung
eratung bei Fragen zu Sexualität,
B
Familienplanung und Pränataldiagnostik
Mobile Beratung
Begleitung und Vertretung bei Ämtern
und Behörden
Kontakt: Warwitzstraße 9 (2.Stock), 5020 Salzburg
Bitte vorab um Terminvereinbarung.
Sprechzeiten Mo 8:00 - 9:30 Uhr,
Di 13:00 - 15:00 Uhr, Do 12:00 - 13:00 Uhr
Tel. +43 662 45 82 96, Fax +43 662 64 01 09
[email protected]
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Selbst.redend
Salzburger Behindertengesetz
Brief der SelbstvertreterInnen an das Land Salzburg:
Salzburg, am 30. März.2016
Stellungnahme zum Gesetzes-Entwurf, mit dem das
Salzburger Behinderten-Gesetz geändert wird
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist aus Sicht der Selbstvertretung gut, dass es einige Änderungen am
alten Salzburger Behinderten-Gesetz geben wird. Es ist auch sehr gut, dass
Forderungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten gehört wurden. Und,
dass es im Herbst 2015 eine barrierefreie Arbeitsgruppe für Menschen mit
Lernschwierigkeiten dazu gegeben hat. Diese Arbeitsgruppe haben wir
schon vor einigen Jahren angeregt.
Trotzdem war es sehr schwierig für uns, eine Stellungnahme zum Änderungs-Entwurf zu schreiben.
Wir arbeiten schon seit dem Jahr 2011 am Aufbau der Selbstvertretung in
Salzburg. Wir haben dafür letztes Jahr auch den Arbeitskreis Selbst-vertretung Salzburg gegründet. In dem Arbeitskreis arbeiten über 15 Menschen
mit Lernschwierigkeiten und ihre Unterstützungs-Personen von fast allen verschiedenen Träger-Organisationen für Menschen mit Lernschwierigkeiten in
Salzburg. Wir arbeiten auch in der Kerngruppe des unabhängigen Netzwerk
Selbstvertretung Österreich mit.
Deshalb dauert der Aufbau der Selbstvertretung in Salzburg schon sehr
lange.
Deshalb können Menschen mit Lernschwierigkeiten noch keine gemeinsame
Stellungnahme abgeben, obwohl bestimmt viele andere SelbstvertreterInnen
gute Ideen zum Entwurf hätten. Deshalb wird unsere Stellungnahme wahrscheinlich die einzige Stellungnahme von Menschen mit Lernschwierigkeiten
sein. Weil bisher nur die Lebenshilfe Salzburg die Unterstützung für SelbstvertreterInnen bezahlt, damit man eine Stellungnahme zu einem Gesetz in
schwerer Sprache abgeben kann.
Es braucht eine unabhängige Selbstvertretung in Salzburg, damit die Menschen mit Lernschwierigkeiten in Zukunft besser ihre Meinung zu Gesetzen
einbringen können.
[… es folgen 8 Seiten intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Punkten des Entwurfes der
Novellierung des Salzburger Behindertengesetzes]
Mit freundlichen Grüßen
Erich Girlek
Leiter des SelbstvertreterInnen-Büros
Mitglied im Arbeitskreis Selbstvertretung Salzburg
Mitglied im unabhängigen Netzwerk Selbstvertretung Österreich
18
Erich Girlek:
D
as SelbstvertreterInnen-Büro hat diese Stellungnahme abgegeben
und wir haben einige
sehr positive Rückmeldungen auf unseren
Brief bekommen.
Leider haben wir nicht
erreicht, dass viele
unserer Forderungen im
Gesetz enthalten sind.
Aber vielleicht ist es
jetzt möglich, dass wir
ein Pilot-Projekt für eine
unabhängige Selbstvertretung in Salzburg
aufbauen.
Das wäre für uns ein
Schritt, auf den wir seit
5 Jahren hinarbeiten.
Wir setzen uns aber
weiter für ein neues
Gesetz ein.“
Selbst.redend
Alexander Dick ist Preisträger des
Literaturwettbewerbs der „Wortfinder“
Alexander Dick hat sich am Literaturwettbewerb zum Thema
„Heimat und Fremde“ beteiligt und ist als Preisträger
ausgezeichnet worden. Sein Text wird im Literaturkalender 2017
der Wortfinder veröffentlicht.
Alexander
Dick
Lesen Sie einen Auszug:
Pinzgau
Ich bin gern in Saalfelden, ich bin
ein Pinzgauer, jeden kennst du,
es gibt drei Chinesen, in der Straße, wo der Grieche ist, da kommt
man zu mir, a Steakhaus, drei
Pizzerias, einen Thailänder beim
Bahnhof draußen, einen Türken,
der auch Bosna verkauft.
Ich hab jetzt ein eigenes Zimmer,
in einem gesegneten Land, ich
lieg am Rucken und stier mit
zuagmachte Augen in die Finsternis…,vielleicht stehst du oben mit
paar tränen, lass ane fallen, mir is
so kalt,
Ich bin Patriot, hoffe dass Österreich gewinnt, beim Songcontest,
beim Fussball, und ich verfolge
jedes Schirennen. Und dann fliagma in a neiche Welt. Weg von
der Heimat.
Beide Kandidaten haben mit der
Heimat geworben. Alle missbrauchen die Heimat als Werbung,
machen ein Produkt draus. (Ich
hab Van der Bellen gewählt).
Ich bin ein Heimwerker, mit Holz,
mein Vater hatte einen Heimwerkernotdienst, wenn dein Abfluss
kaputt ist, kannst anrufen, aber
jetzt tut ers nimmer, höchstens
für seine Familie, es war zu stressig. Ich hab mal mit dem Schnitzel Klopfer einen Nagel für eine
Uhr eingeschlagen, das war eine
Zweckentfremdung.
Es - Saalfelden - wächst und
wächst und wächst. Zuerst wars
ein Dörferl, jetzt ists eine Stadt...
Pin.wand
Kochen am
Dorfmarkt
Gegrillte Schweinshaxen mit Kartoffelsalat und Bärlauchpressknödel mit Spargel.
Kein Wunder, dass der Verkaufsstand
der Lebenshilfe Piesendorf und Marianne Aberger schon zu Mittag ausverkauft
war. Das Besondere war nämlich nicht
nur die gute Küche, sondern auch die
Kooperation von Freiwilligen rund um
Marianne Aberger und der Lebenshilfe,
die mitten unter den Piesendorfer Wirten
ihre selbstgekochten Köstlichkeiten angeboten haben. Ein großartiges Zeichen von
Inklusion, das auch noch einen beachtlichen Gewinn erzielte!
Blumen!
Einige Jahre hat Stefan Monger selbst bei der Lebenshilfe, in der Werkstätte im Kreuzhofweg in der Stadt Salzburg gearbeitet. Dieser Kontakt ist bis jetzt nicht abgebrochen, und so gibt es von Zeit zu Zeit eine Blumenspende
aus der Gärtnerei Monger.
W
ir unterstützen
die Lebenshilfe Salzburg mit
unseren Pflanzen,
weil wir jedem
Menschen die
Freude an der
Natur ermöglichen
möchten.“,
so heißt es aus der
Gärtnerei. Die Lebenshilfe
bedankt sich!
Im Bild: v. li.: Roland Eder,
Stefan Monger, Thomas Teufl,
Günther Reiter.
19
Pin.wand
Airportlauf wieder für
das Wohnhaus in Wals
LH-Stv. und Aufsichtsratvorsitzender des
Salzburger Flughafens Dr. Christian Stöckel, Kurt Schiechl, Lebenshilfe Salzburg,
Magdalena Pfeiffer, Lebenshilfe Salzburg
und Bereichsleiter Ing. Michael Günther
bei der Spendenübergabe.
Der Flughafen Salzburg feiert heuer seinen 90. Geburtstag. Für die Salzburger Flughafen GmbH war das ein Grund, neben vielen anderen Festivitäten, nach einjähriger Pause wieder einen Salzburg Airportlauf zugunsten
der Lebenshilfe in Wals zu veranstalten.
Wieder war es ein tolles Erlebnis, alle gemeinsam – sowohl die MitarbeiterInnen des Flughafens, als auch MitarbeiterInnen, NutzerInnen, Freiwillige und Angehörige aus dem Wohnhaus in Wals haben sich bemüht,
möglichst viele Kilometer für das Wohnhaus zu erlaufen. Zusammengekommen sind insgesamt 3.500 Euro – nicht alleine durch gelaufene Kilometer, sondern auch durch Spenden von Firmen! Mit Hilfe dieser Summe
wird der Garten des Wohnhauses in Wals neu gestaltet!
Zum 28. Mal wurden heuer bei den
„Goldegger Blues & Folk Tagen“ Erlesenheiten aus Blues, Folk und zahlreichen
anderen musikalischen Genres geboten.
Bei diesem zweitägigen Open Air Festival
im Innenhof des Schlosses Goldegg verzichten die auftretenden Künstler auf ihre
Gage, der gesamte Reinerlös wird der
Lebenshilfe Schwarzach zur Verfügung
gestellt.
Wie in den Vorjahren trat auch heuer
wieder eine Gruppe aus der Lebenshilfe
in Schwarzach auf.
20
Foto: Lothar Pühringer
28. Goldegger
Blues & Folk Tage
Uraufführung beim
Sichtwechsel-Festival
unter der Leitung von Wolf Junger
Ende Juni war die Oberösterreichische Landeshauptstadt Linz zum vierten Mal Zentrum der Kunst von, mit
und für Menschen mit Beeinträchtigung in Österreich. 5
Tage lang zeigten internationale und heimische inklusive
Ensembles und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung mit
ihren außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen auf
ganz selbstbewusste und selbstverständliche Weise,
dass es die Kunst ist, die zählt und nicht die Beeinträchtigung.
Heimat – welche Gefühle, Bilder und Assoziationen sie
damit verbinden, haben Künstler aus Oberösterreich und
Salzburg in der sicht:wechsel-Eigenproduktion „HighMadLand“ verarbeitet. Das Ergebnis in der Regie von
Lebenshilfe Salzburg Mitarbeiter Wolf Junger präsentierten sie im OÖ. Kulturquartier.
Pin.wand
2. Lebenshilfe
Kunstfest
Freunde inklusiver
Kunst und Kultur
Auch heuer wird es
wieder ein Kunstfest
mit zahlreichen Workshops in der BauAkademie Salzburg mit
anschließender Disco
geben.
Es findet am 14. Juli
ab 10:00 Uhr statt.
Informationen zum Programm:
Monika Daoudi-Rosenhammer Tel.: 0662-820984-49
[email protected]
Lebenshilfe und
Pausch: Eine gute
Nachbarschaft
Der Förderverein für inklusive Kunst und Kultur
möchte möglichst viele Menschen und Unternehmen gewinnen, denen ein Miteinander
von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
am Herzen liegt. Es gibt bereits einige beeindruckende Kulturprojekte, die sich dieser
Aufgabe mit großem Erfolg und besonderer
Wertschätzung widmen. Die zahlreichen inklusiven Inszenierungen von Theater ecce sind
alljährliche Höhepunkte in Salzburgs Theaterlandschaft. Auch die Kooperationen mit den
Blauen Hunden und deren Eigeninitiativen sind
enorm wertvoll für unser Kulturleben. Ziel des
Vereins ist es, diese Initiativen und möglichst
viele neue Projekte auch in Zukunft professionell und menschenverbindend zu ermöglichen
und möglichst viele Förderer zu finden.
Infos unter: www.inklusivekultur.at
Die Firma Pausch in Tamsweg ist Nachbar der Lebenshilfe Werkstätte Tamsweg. Eine Nachbarschaft, die gegenseitig gepflegt
wird und jetzt auch im Rahmen der Frühjahrsmesse in einer stattlichen Spende zum Ausdruck gebracht wurde. „Wir haben aus
dem Erlös des Losverkaufes der Firma Pausch eine Spende in der
Höhe von 500 Euro bekommen und dafür einen neuen Rasenmäher
angeschafft“, erzählt Norbert Planitzer, Leiter der Lebenshilfe im
Lungau. Demnächst geplant ist eine Führung der Belegschaft der
Firma Pausch durch die
Werkstätte. „Wir freuen
uns schon darauf, unsere
vielseitigen Auftragsarbeiten herzuzeigen“.
Hinten von links:
Josef Pausch,
Michael Maier,
Berhard Siebenhofer,
Norbert Planitzer.
Vorne von links:
Harald Pagitsch,
Franz Josef Holzer,
Franziska Schiefer.
Am 26. Juni standen beim „Lungauer Murtallauf“ wieder Menschen
mit und ohne Beeinträchtigung im
Zentrum im sportlichen Mittelpunkt.
Das Besondere: Jedem Menschen
mit Beeinträchtigung steht ein Pate/
eine Patin zur Seite – die 560 Meter
werden gemeinsam bewältigt.
21
Pin.wand
Freundin gesucht!
Name: Daniel Krall
Alter: 30 Jahre
Geburtstag: 18.9.1985
Sternzeichen: Jungfrau
Was ich suche: eine Freundin
Hobbys: Ich mach Sport, Radl fahren,
Schwimmen gehen, Fitnessstudio,
Langlaufen, Basketball
Was ich gerne mag: Arbeiten mit Holz,
Jedermannpass, Red Bull Salzburg,
Shoppen, Ausflüge machen
Was ich nicht mag: Mobben, Auslachen
Eine Freundin sollte … fesch, lustig, nett,
lieb, schlank sein
Ich wünsche mir eine Freundin für:
Kino gehen, Kaffee trinken, spazieren
gehen, fortgehen
Meine Freundin sollte nicht in der
Lebenshilfe sein
Lieblingsessen: Pizza, Kebap, Mc Chicken,
Schweizer Wurstsalat mit Gebäck
Lieblingsfarben: Grün, blau, rot
Lieblingsmusik: N Sync, Backstreet Boys,
Smash, Volum 24, Helene Fischer
Mein Lieblingsort: In Salzburg
Tel. 0676-59 66 932
„Des Gärtners
neue Blumen“
Die Malertage in Hollersbach gibt es bereits seit 1997.
Christian Ecker hat seit 2003 die künstlerische
Leitung und Margit Dankl seit 2014 die organisatorische Leitung.
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung aus den
Lebenshilfen Bramberg und Zell am See arbeiten heuer
von 27.-29. Juli 2016 (jeweils ab 9:00 bis ca. 16:00 Uhr,
am Freitag bis 12:00 Uhr) in den Ateliers im Kramerstall/Hollersbach. Das Atelier ist offen – Besuch wird
gerne empfangen!
Die Malwerkstatt Hollersbach 2016 wird finanziert aus Verkäufen von Kunstobjekten, aus finanziellen Eigenbeträgen
der TeilnehmerInnen und diversen Sach- und Geldspenden
von Freunden.
Die Abschlusspräsentation findet am
Freitag, 29. Juli 2016, 19 Uhr
bei der Firma Fahnengärtner in Mittersill
mit Live-Musik: Winny & the Sonic Blues statt.
Einladung auf die
Kögerlalm
Zwei wunderbare Tage verbrachten die Beschäftigten der
Lebenshilfe Werkstätte Bischofshofen auf dfer Kögerlalm im
Gasteinertal. Eingeladen wurde das 12-köpfige Team von Wetti
Saller, die auch für eine reichhaltige Bewirtung sorgte. Herzlichen Dank für die schönen Erlebnisse beim Wandern und der
abschließenden Hüttengaudi! Dank auch an Hans Auer, der die
Gruppe als Freiwilliger begleitete.
22
Pin.wand
Sport verbindet
Ein Fixpunkt Ende des Schuljahres sind die
olympischen Spiele, die von der 4. Sportklasse der Hermann Wielander Sportmittelschule
Bischofshofen für die Lebenshilfe Werkstätte
organisiert werden. Die gemischten Teams,
jeweils bestehend aus einem Schüler/einer
Schülerin und einem/einer Beschäftigten der
Werkstätte hatten viel Spaß bei den Bewerben
40 Meter-Lauf, Standweitsprung und Ballwerfen. Vielen Dank für den tollen Tag!
Straße der Sinne
in Mauterndorf
Senioren, Lebenshilfe Beschäftigte und drei
SchülerInnen hämmerten und sägten gemeinsam in
der Lebenshilfe Werkstätte in Tamweg. Hergestellt
wurden sechs Tasthäuschen für die „Straße der Sinne“
im Seniorenwohnhaus Mauterndorf.
Die Idee dazu entstand im Zuge einer Projektarbeit zum
Pflegehelfer und Sozialfachbetreuer. „Mit den Tasthäusern sollen die Fähigkeiten und Sinne im Alter wieder
neu angeregt werden“, erklärt Michaela Wieland, eine
der Projektleiterinnen. Befüllt werden die Sinneshäuser
jede Woche von einer verantwortlichen Bewohnerin zu
einem bestimmten Thema, wie Wald, Bad oder Form.
Bei der gemeinsamen Eröffnung Anfang Juni waren
sich alle einig: die Zusammenarbeit war super – weiter
Projekte werden folgen!
Enzyklopädie der
Wortfinder
Illustrationen von Ingo Troppauer und
Angela Scheckenberger
Endlich sind die vier Bände der Enzyklopädie „Fragen und Antworten“ der
Wortfinder erschienen!
Der Band „Wenn man
verliebt ist, wird das Herz
ganz rot“ enthält zahlreiche Illustrationen des
Künstlers Ingo Troppauer
und der Künstlerin Angela Scheckenberger
aus der Werkstätte in der Eichstraße. Die
Bücher können einzeln oder als Enzyklopädie bestellt werden.
Näheres unter:
www.diewortfinder.com/postkarten-undbücher/bücher/
Hr. Aigner (links, Seniorenwohnhaus)
und Hr. Taferner (Lebenshilfe) gönnen
sich zwischen hämmern, sägen und
leimen eine Kaffeepause.
23
jeder.mensch
Die Zeitschrift der Lebenshilfe Salzburg | Nr. 2/2016
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das geht ja
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