TITELTHEMA Der schwere Weg zur Rarität Jetzt ist wieder die große Zeit des Winterkönigs, des Huchens. Viele Legenden ranken sich um den seltenen Donaulachs. Doch auch wenn man sich vom Sagenhaen löst und sich auf die Realität beschränkt, bleibt der Weg zum Huchenfang ein schwerer. Foto: H. Geck von Hartmuth Geck Ein Huchen von über 30 Pfund aus dem Lech. Für den Fänger Christoph Horak ein außergewöhnlicher Erfolg, für die meisten Angler bleibt es ein Traum. Blinker /009 ➜ TITELTHEMA Huchen-Experte Robert Kerler mit einem seiner kapitalen Huchen aus dem Lech. Blinker /009 auch nicht täglich Stunden am Wasser sein kann. Wer dagegen den Huchen in seinem Ruheeinstand beangelt, kann sicher sein, ihn dort regelmäßig anzutreffen. Allerdings wird der Fisch, da er satt ist, jedes unserer Angebote kritisch prüfen. Robert Kerler hat in seinem riesigen Freiluft-Aquarium unzählige Male beobachtet, wie sich Forellen, Döbel und Co. völlig ungeniert direkt vor den Kiefern ruhender Huchen bewegt haben. „Die Fische scheinen zu wissen, wann Gefahr droht und wann nicht“, so der Spezialist. Wenn von einem satten Huchen nicht einmal für lebende Beute Gefahr ausgeht, um wie viel weniger interessiert ihn dann unser Kunstködersortiment? Dennoch werden immer wieder Huchen am Ruheplatz gehakt. Ob diese Fische unkontrollierten Reflexen erliegen oder wenig später aus Hunger zu einem Raubzug aufgebrochen wären, ist reine Spekulation. Entscheidend scheint vor allem zu sein, dass man ihnen etwas vorsetzt, was sie noch nicht kennen. Das kann bei einem erfahrenen Altfisch allerdings verdammt schwierig sein. Chancen auf einen Huchenbiss deutlich zu erhöhen. Häufiger Stellungswechsel Die meisten Huchenspezis sind sich darin einig, dass es wenig sinnvoll ist, eine viel versprechende Stelle stundenlang zu befischen. Die Attacke eines interessierten Huchens erfolgt in der Regel bei den ersten Würfen. Hat sich nach ein, zwei Köderwechseln innerhalb von 5 bis 0 Minuten nichts getan, sollte man die Stelle wechseln. Ausharren wäre reine Zeitverschwendung. Ein guter Huchenangler kennt seine Hot spots, und seine raschen Platzwechsel erhöhen die Chance beträchtlich, irgendwo auf einen aktiven Räuber zu stoßen. Wo verbringt der Huchen den Großteil seiner Zeit? Der braune Räuber wählt, glaubt man dem Landsberger Huchenspezialisten Robert Kerler (www.angelgeraetekerler.de), seinen Standplatz überwiegend nach dem Grundsatz des geringsten Kraftaufwandes. Ein solcher Einstand muss dem Fisch demnach einerseits ein bewegungsloses Ruhen am Grund ermöglichen. Andererseits sollte der Platz möglichst in der Nähe seiner Futterfische liegen, um somit lange, Kräfte zehrende Wanderungen zum Fressplatz zu ersparen. Was den ersten Punkt betrifft, so finden sich im Fluss immer wieder geeignete Ruheplätze. Felsblöcke am Grund, Brückenpfeiler, versunkene Baumstämme, Foto: W. Hauer S owohl der Norden als auch der Süden der Republik kennen ihn: den Fisch der 000 Würfe. In Nord- und Ostsee trägt die Meerforelle diesen Titel. Bei uns im Süden, in den Flüssen der Alpen, ist er für einen anderen Großsalmoniden reserviert: den Huchen. Das Prädikat „000 Würfe“ lässt klar erkennen, dass der rotbraune Riesensalmonide nicht jeden Tag und von jedermann gefangen wird. Vielmehr sind es ausdauernde, erfahrene und oft ortsansässige Spezialisten, die von Zeit zu Zeit eine der begehrten Raritäten auf die Schuppen legen. „Zufallsfänge“ durch Außenseiter sind die Ausnahme. Selbst in Flüssen, in denen regelmäßig Huchen besetzt werden, gilt der Fang eines guten Fisches jenseits der Metermarke als beachtlich. Sein regional begrenztes Vorkommen, seine Seltenheit und vor allem seine erstaunliche Lernfähigkeit machen den Fang eines großen Huchen hierzulande zu einer echten Herausforderung. Gerade der letzte Punkt macht jedem Huchenspezialisten zu schaffen. Der Huchen steht in dem Ruf, mit zunehmendem Alter immer scheuer und vorsichtiger zu werden. Eine schlechte Erfahrung, etwa einen Fehlbiss, vergisst ein solcher Räuber lange nicht, vielleicht nie. Seine Lernfähigkeit erlaubt es ihm, sein Verhalten dem Befischungsdruck anzupassen. In meiner Region gibt es einen erstklassigen Huchenfluss, den Lech. Und es gibt eine Handvoll echter Spezialisten, die dem Donaulachs seit Jahrzehnten mit Erfolg nachstellen. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen über den Winterkönig prägen diesen Beitrag entscheidend. Da Huchenangler als wenig gesprächig gelten, ist es für Neueinsteiger nicht immer einfach, an das notwendige Know-how zur Huchenpirsch zu gelangen. Unzählige Kollegen kapitulieren lange vor ihrem ersten Biss und wenden sich lieber wieder anderen Fischarten zu. Ich möchte Ihnen im Folgenden Methoden, Strategien und Köder vorstellen, die geeignet sind, die ohnehin nicht gerade üppigen tiefe Ausspülungen in Außenkurven, Kehrwasser, Staukronen oder Wehr- und Kraftwerksausläufe, die den Druck der Strömung bremsen. Dort schafft es Hucho, tagelang ohne einen Flossenschlag vor sich hin zu dösen. Allerdings verliert auch der schönste Ruheplatz seinen Reiz, wenn er Hunderte Meter vom nächsten Futterfisch–Standort entfernt liegt. Spätestens an diesem Punkt werden Sie feststellen, dass es völlig unmöglich ist, allgemein gültige Aussagen zu Standplätzen im Fluss zu machen. Dazu sind die einzelnen Gewässer viel zu unterschiedlich. Selbst der Lech wandelt innerhalb von 30 Kilometer sein Gesicht derart, dass man mitunter daran zweifelt, an ein und demselben Fluss zu fischen. Wichtige Hinweise bieten immer Stellen, an denen Beutefische Aktivität zeigen. Haben wir Döbel, Barben oder Forellen entdeckt, kann sich das Absuchen Huchen-verdächtiger Stellen im näheren Umfeld lohnen. Haben wir es allerdings mit einem alten und standorttreuen Fisch zu tun, werden wir im Bereich seines Ruheplatzes unter Umständen keinerlei Lebenszeichen wahrnehmen. Aus gutem Grund meidet alles, was Flossen hat, seine Nähe. Zu den besten Huchenstellen gehört neben Wehren und Kraftwerksausläufen auch der Bereich, in dem der Fluss in einen Stausee mündet. Im Übergangsbereich vom Fluss zum See herrscht eine stetiges Hin und Her der Flussbewohner. Ein am Grund des alten Flussbetts positionierter Räuber findet hier ohne lange Wanderungen immer Nahrung. Ideal sind auch tiefe Rinnen, die gegenüber von Kiesbänken liegen. Ein Fisch, der dort steht, muss lediglich ins Flachwasser der Kiesbank ziehen, um auf Beute zu treffen. Ruheplatz oder Fressplatz? Nach dem bisher Gesagten erübrigt sich eigentlich die Frage, ob man Huchen effektiver an ihrem Ruheplatz oder an ihrem Fressplatz befischt. Dennoch scheiden sich daran die Geister der Profis. Um diese Glaubensfrage zu verstehen, muss man ein wenig über die Lebensgewohnheiten des Huchen Bescheid wissen. Von seinem Ruheplatz aus zieht der Huchen zu Stellen, an denen er erfahrungsgemäß satt wird. Je nach Gewässer und Fut- Huchen am Gummifisch in gedeckten Farben. Die dezent gefärbten Gummifische sind den grellen beim Huchenfang eindeutig überlegen. tervorkommen kann ein solcher Raubzug nur wenige Minuten dauern oder sich über ein, zwei Tage erstrecken. Findet der Räuber standplatznah keine Beute, muss er notgedrungen auch mehrere Kilometer im Fluss umherwandern. Während ein ruhender Fisch in den seltensten Fällen auszumachen ist, verrät er sich auf seinen Streifzügen, besonders beim Rauben. Ich habe fressende Huchen gesehen, die pfundschwere Döbel derart in Panik versetzten, dass die Fische bei dem Versuch, sich in flaches Wasser zu retten, zappelnd auf der Kiesbank landeten. Wer einen Huchen beim Rauben beobachtet, kann sich glücklich schätzen. Denn mit größter Wahrscheinlichkeit wird der Räuber dieselbe Stelle bei seinen Streifzügen wieder aufsuchen. Da er im Fressrausch weit weniger genau hinschaut, stehen die Chancen, ihn beim Jagen zu haken, deutlich besser, als wenn er satt am Grund döst. Andererseits kann es Wochen oder Monate dauern, bis man ihn genau an derselben Stelle wieder beim Raubzug erwischt, nicht weil er so selten frisst, sondern weil man ja Erfolgsköder Damit wären wir bei einem entscheidenden Punkt angelangt: der Frage nach der Köderwahl. Grundsätzlich werden Köder gefischt, die am Boden oder in Bodennähe laufen. Das macht Sinn, da sich auch die natürliche Beute in der Hauptsaison der Huchenpirsch, den Wintermonaten, am Flussgrund aufhält. Lediglich Ausnahmesituationen, etwa ein Temperatursprung, der die Beutefische stundenweise ins Oberflächenwasser lockt, erfordern flacher laufende Köder. Am Flussgrund kommen neben bebleiten Köderfischen in erster Linie knapp handlange Gummifische und tief laufende Wobbler bis etwa 3 Zentimeter Länge zum Einsatz. Auch der Huchenklassiker schlechthin, der Zopf, hat nichts von seiner Fangkraft verloren. Viele Spezialisten halten ihn bis heute für den Top-Köder überhaupt. Das mag in Anbetracht der Tatsache, dass sein natürliches Vorbild, ein laichendes Neunaugenbündel, in vielen Gewässern der Vergangenheit angehört, skurril klingen. Aber auch hier gilt: Wer fängt, der hat Recht. Was die Köderfarben betrifft, so liegen nach meinen Recherchen Naturfarben, die im Revier vorkommende Futterfischarten imitieren, ganz klar vorne. Gummiköder im Barsch-, Forellen- oder Äschendesign fangen eindeutig besser als die grellen Farbtönen. Ähnlich ist es mit den Wobblern. Die Spezialisten empfehlen hier natürliche Weiß➜ fisch- oder Forellendekors. /009 Blinker 5 TITELTHEMA Erfahrene Huchen nehmen das Knirschen der Schritte im Kies über viele Meter wahr und sind damit bereits lange vor dem Auswerfen vorgewarnt. Fischt man dagegen vom steileren Ufer nahe der Rinne ins Flache, kann einen der Fisch zwar optisch besser ausmachen, das warnende Kiesgeräusch fällt aber weg. Über die Geräuschempfindlichkeit des Winterkönigs kann auch Günther Leibig ein Lied singen. Seiner Überzeugung nach vergrämt bereits das mehrmalige Aufklatschen eines Köders beim Auswerfen auf der Wasseroberfläche einen alten Braunrücken für Stunden. Deshalb versucht Leibig, seinen Köder – wenn es das Umfeld erlaubt – am gegenüberliegenden Ufer auftreffen zu lassen, um ihn dann geräuschlos ins Wasser zu ziehen. Fängige Huchenköder Der gute alte Huchenzopf, eine Imitation von Neunaugen, ist auch ohne Neunaugenvorkommen noch ein Erfolgsköder. Beisszeit Während der Hecht längere Phasen gleich bleibenden Wetters schätzt, schlagen diese dem Huchen auf den Magen. „Bricht“ hingegen das Wetter, zieht es die Huchenangler ans Wasser. Ein plötzlicher Temperaturanstieg, etwa in Form von Fön bedingtem Tauwetter, gilt als das Huchenwetter schlechthin. Auch ein Kälteeinbruch kann den Appetit des Räubers wecken. Was die Tageszeit betrifft, so meidet der Huchen im Allgemeinen das helle Mittagslicht und verlagert seine Aktivitäten gerne in die Dämmerungsphase. Auch helle Mondnächte, besonders Vollmondnächte bei klarem Himmel, gelten in Kreisen der Huchenjäger als ideal. Da allerdings der gestiegene Befischungsdruck auch vor den Huchenrevieren nicht Halt gemacht hat, haben die Braunrücken ausreichend Gelegenheit, aus den Gewohnheiten der Angler zu lernen. Wenn beispielsweise pünktlich bei Vollmond Dutzende von Huchen–Experten am Wasser erscheinen, besteht die Gefahr, dass die Fische Dank ihrer Lernfähigkeit exakt diese für sie ursprünglich günstige Situation meiden und auf andere Zeiten ausweichen. Dasselbe gilt, wenn regelmäßig Petrijünger in der Dämmerung das Ufer bevölkern. Auf diese Weise lassen sich die immer wieder vorkommenden Huchenfänge „zu unmöglichen Zeiten“, etwa im hellen Mittagslicht, erklären. Gedeckte, natürliche Farben sind Trumpf bei den Gummifischen und schlagen alle grellen Farben um Längen. Strategien bei der Köderführung Blinker /009 Mit Weißfisch- und Forellendekors liegen auch bei den Wobblern die natürlichen Varianten ganz vorne. Kapitalfehler Noch besser als natürliche Imitationen fängt Natur selbst. Köderfische am System sind aber nicht überall erlaubt. Foto:s: H. Geck Der Großteil der Würfe, die ein Huchenangler absolviert, erfolgt schräg flussaufwärts. So arbeitet sich der Köder zunächst seitlich mit, dann seitlich gegen die Strömung zum Angler vorwärts. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, den Köder nahezu parallel zum Ufer flussaufwärts auszuwerfen. Diese Strategie ist besonders in tiefen Außenkurven sinnvoll. Der Köder huscht so grundnah mit der Strömung den Fluss hinab. Ein argwöhnischer Huchen kennt dieses Verhalten von natürlicher Beute, die sich weit häufiger mit oder gegen die Strömung bewegt als seitlich zu ihr. Außerdem bleibt dem kritischen Fisch viel weniger Zeit, seine Beute genau in Augenschein zu nehmen. Eine weitere Erfolgsstrategie läuft unter der Rubrik fish different – angle anders. Ein typischer Huchenfluss windet sich mehr oder weniger ausgeprägt S-förmig talwärts. In einer typischen Flusskurve liegt damit eine flache Kiesbank (Innenkurve) einer tiefen Außenkurve gegenüber. Viele Angler laufen bei ihrer Pirsch auf die Kiesbank und werfen von dort aus in die tiefe Rinne, wo der Huchen im Allgemeinen steht. Natürlich kennt auch (oder gerade) das Huchenangeln Kapitalfehler. Im schlimmsten Fall führt er dazu, einen großen Fisch, dem man wochenlang nachgestellt hat, nach kurzem Kontakt zu verlieren. Nur gut, dass man als Huchenangler in der Regel allein ans Wasser geht … Foto: W. Hauer Der Augsburger Raubfischspezialist und Buchautor Günther Leibig (neustes Buch: „Hecht und Zander“, ISBN 978-3-835095-9) schwört auf Aalrutten-Imitationen oder ähnlich gefärbte, dunkel schattierte Kunstköder. Der Grund: Ab Dezember ziehen in vielen süddeutschen Flüssen die Bonsai-Waller zum Laichen in die Wehrbereiche. Erfahrene Huchen nutzen diese Laichwanderungen und folgen den Quappen. Ein Gummifisch im Ruttendesign kann jetzt für Wochen alle anderen Köder ausstechen. Wichtig ist, im Gegensatz zum Hechtangeln den „Angstdrilling“ im Gummifisch relativ weit vorne am Köder anzubringen. Huchen sind typische „Kopfbeißer“, die ihre Beute nach Möglichkeit am Kopf packen, um sie mit ihren mächtigen Kiefern sofort bewegungsunfähig zu quetschen. Da kritische Althuchen bei günstigen Sichtverhältnissen ihre Beute vor dem Zupacken genau in Augenschein nehmen, ist Mono oder Fluorocarbon mit Schnurstärken um 0,50 Millimeter bei der Huchenpirsch als Vorfachmaterial Pflicht. Ein Stahlvorfach verringert zwar das Risiko, einen der immer wieder beiläufig einsteigenden, nicht selten kapitalen Flusshechte zu verlieren, es verschreckt aber die vorfachscheuen Huchen. Eine gute Kompromisslösung stellt Hardmono dar, das zwar nicht ganz so unauffällig wie Fluorocarbon ist, die Hechtbilanz aber deutlich verbessert. Huchenwetter erkennt man oft daran, dass man dann keinen Hund vor die Tür schicken möchte. Hier war das winterliche Wetter aber einmal allen Recht. Die Gefahr eines entscheidenden Fehlers ist bereits beim Biss gegeben. Meist unterscheidet sich die Attacke nicht von einem der zahlreichen Hänger, die die grundnahe Angelei auf Huchen zwangsläufig mit sich bringt. Deshalb gilt generell: Bei jedem Widerstand zwei, drei Mal hart anschlagen, da der Haken im harten Räubermaul sonst nicht fasst. Steife Ruten und dehnungsarme Schnüre sind bei dieser Art der Angelei daher Pflicht. Es gibt allerdings eine Situation, bei der, wie Robert Kerler nicht müde wird zu betonen, auf keinen Fall ein weiteres Mal angeschlagen werden darf: Wenn sich der Huchen unmittelbar nach dem Biss kopfschüttelnd mit geöffnetem Maul in Richtung des Anglers stellt. Der geschulte Huchenangler erkennt dieses Verhalten am rythmischen Auf und Ab des oberen Rutenviertels nach dem Biss. Besonders erfahrene Huchen reagieren häufig mit dem gefürchteten Kopfschütteln, das der Angler unbedingt erkennen und richtig parieren sollte. Ein weiterer Anhieb würde jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit den Haken aus dem Maul des Fisches reißen. Kerler empfiehlt, stattdessen zu warten, bis der Fisch mit einer ersten Seitwärtsflucht beginnt, um dann mit einem weiteren Anschlag den Haken sicher zu verankern. Zu kleine oder dünndrahtige Drillinge sind den Kiefern der Räuber nicht gewachsen. Entweder beißt der Huchen sie platt oder biegt sie durch Öffnen des Mauls auf, wenn der Haken beim Biss in Ober- und Unterkiefer gleichzeitig gefasst hat. Ein Maximum an Sicherheit bieten mehrfach verstärkte Drillinge der Größe /0, die den auftretenden Kräften im Maul des Räubers standhalten. Der Fisch der 000 Würfe bleibt für die meisten Angler ein Leben lang unerreichbar. Selbst wer ein geeignetes Revier in der Nähe hat, wartet unter Umständen ein Leben lang vergeblich auf den Biss eines großen Huchen. Andererseits gibt es immer wieder Fälle von Zufallsfängen unbedarfter Laien, die in Fachkreisen für Kopfschütteln sorgen. Einen solchen Fang konnte in der letzten Saison ein Jungangler im Lech oberhalb von Augsburg verbuchen. Beim Forellenangeln mit Spinner packte sich ein starker Huchen den Köder um die Mittagszeit. Nach etwa halbstündigem Drill an der Forellenrute und 0,0er Schnur konnte der -Jährige einen 5-Pfünder auf die Kiesbank ziehen, für den sein Kescher viel zu klein war. Solche Vorfälle zeigen, dass jeder grundsätzlich die Chance auf einen Huchen hat. Und manch einer braucht dafür nicht einmal 000 Würfe.
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