DDG Briefvorlage - Deutsche Diabetes Gesellschaft

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Berlin, 26.07.2016
Stellungnahmeverfahren zum IQTIG Vorbericht "Planungsrelevante
Qualitätsindikatoren" der Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Grundsätzlich begrüßt die DDG die Einführung von Qualitätsindikatoren zur
Patientensicherheit und das vom IQTiQ vorgeschlagene stufenweise Vorgehen der Einführung
für unterschiedliche Bereiche.
• Im Abschnitt 2.2.2. "Arten der Patientengefährdung" (s. 28) sollten bei Punkt 2 "Vermeidbare
Schäden durch mangelhafte Versorgungsabläufe" bereits Struktur- und Prozessqualität explizit
erwähnt werden, die hier einen maßgeblichen Einfluss hat. Punkt 2 hat hier auch implizite
direkte Effekte auf die im Abschnitt nachfolgenden Punkte 3 und 4 ("Mangelnde Abwehr von
Risiken" und "Unnötige Risikoexposition").
• Im Abschnitt 3.1 "Leistungsbereiche" sind die "großen Fächer" (Innere Medizin und
Chirurgie) nur partiell abgebildet. Auch Methoden zur Beurteilung der interdisziplinären
Struktur- und Prozessqualität bei der interdisziplinären Behandlung sollten herausgearbeitet
werden.
• Im Abschnitt 3.2.3 "Risikoadjustierung" sollte die Anpassung der Risikoadjustierung an
unterschiedliche Patientenkollektive (z.B. Multimorbidität vs. Einzeldiagnose) beschrieben
werden.
• Die Leistungsbereiche, die vorrangig bearbeitet werden sollen, sind vorwiegend aus den
Leistungsbereichen abgeleitet, in denen bereits die externe stationäre Qualitätssicherung
erfolgt. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) schlägt vor, als zusätzlichen Leistungsbereich
die Majoramputation unbedingt aufzunehmen, die in Deutschland mit einer Fallzahl von ca.
40.000 pro Jahr durchgeführt wird. Für diesen Eingriff lassen sich die wesentlichen Punkte der
Patientensicherheit sowie der Struktur- Prozess- und Ergebnisqualität der Behandlungskette
abbilden und so in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Rahmen von
Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung optimieren. Dies betrifft zum einen die
stationäre Versorgung, die für die Patientensicherheit hoch relevant ist (Stichworte.
Indikationsstellung ohne ausreichende vorherige Gefäßdiagnostik, Fehlen einer Zweitmeinung vor definitiver Indikationsstellung). Zum anderen lassen sich hier auch für die
angeschlossenen vorgeordneten oder nachgeordneten ambulanten Prozesse sehr gut
Qualitätsparameter erheben, die für das Gesundheitssystem insgesamt systemrelevant sind.
Für eine konkrete Detailausarbeitung dieses Leistungsbereiches steht die DDG zur Verfügung.
Diabetes erforschen und verhindern, behandeln und heilen.
Vorstand 2016/2017: Prof. Dr. Baptist Gallwitz (Präsident), PD Dr. Erhard Siegel (Past Präsident), Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland (Vizepräsident),
Prof. Dr. Ralf Lobmann, Prof. Dr. Andreas Neu (Schatzmeister), Dr. Hans-Martin Reuter, Prof. Dr. Michael Roden (Tagungspräsident 2019),
Prof. Dr. Annette Schürmann, Prof. Dr. Jochen Seufert (Tagungspräsident 2018)
Geschäftsführer: Dr. Dietrich Garlichs
Vereinsregister: AG Berlin Charlottenburg VR 30808 B, Finanzamt: Berlin für Körperschaften I St.-Nr.: 27/640/59125
• Abschnitt 4.2 "Potentielle planungsrelevante Qualitätsindikatoren: wie bereits in den
Anmerkungen zu Kapitel 3 aufgeführt, sollten auch zunehmend Qualitätsindikatoren
entwickelt und geprüft werden, die nicht aus der externen stationären Qualitätssicherung
kommen. Die hier vorgestellte Bewertungsmatrix ließe sich auch in großen Teilen auf die
Majoramputation als Eingriff anwenden.
Prof Dr. Baptist Gallwitz
Präsident DDG
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland
Vizepräsident DDG, Leiter der Kommission Gesundheitspolitische Fragen
Prof. Dr. Ralf Lobmann
Vorsitzender AG Fuß der DDG
Dr. Michael Jecht
Ausschuss für Qualitätssicherung und Weiterbildung der DDG