KARRIERE: Mein Erfolg im Job Network JULI 2016 ONLINE IM COCKPIT DIE SMARTEN KONZEPTE DER AUTOBAUER 250 COACHES: DEUTSCHLANDS TOP-EXPERTEN FÜR ALLE FRAGEN IM JOB VOM PERSONALBERATER ZUM DJ: DENNIS TJOENG WIE ES DIR GEFÄLLT KARRIERE NACH BEDARF YOUNG PROFESSIONALS: KREATIV, UNKONVENTIONELL, SELBSTBESTIMMT IN KOOPERATION MIT Jonas von Malottki Leiter Digital User Experience, Deutschland (Stuttgart) Hortense Denise Kirby HR Business Partner, USA (Dallas/Fort Worth) Song IT A er-Sales Parts, China (Peking) Yu ChangYan Engineering Support Offi&ce, China (Peking) Fünf Kontinente. Jede Menge Platz zur persönlichen Entfaltung. Das sind wir. Die besten Ideen passen bekanntlich auf einen Bierdeckel. Um sie zu verwirklichen, braucht es schon etwas mehr Raum. Daimler bietet Ihnen hierfür die ganze Welt. Denn bei uns haben Sie die Möglichkeit, auch international an herausfordernden Aufgaben zu arbeiten. Zum Beispiel an der Entwicklung technischer Innovationen – und an der Ihrer eigenen Persönlichkeit. Hier geht es für Sie weiter: www.daimler.com/karriere Zum Markenportfolio der Daimler AG gehören Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, smart, Mercedes-me, Freightliner, Western Star, BharatBenz, Fuso, Setra, Thomas Built Buses sowie die Mercedes-Benz Bank, Mercedes-Benz Financial Services, Daimler Truck Financial, moovel, car2go und mytaxi. In Kooperation mit Inhalt Titel: Foto: Sven Sindt für FOCUS-Magazin Inhalt: Fotos: Jonas Ratermann, Sebastian Arlt, Dirk Bruniecki/alle für FOCUS-Magazin Illustration: Karsten Petrat für FOCUS-Magazin 12 36 16 MBA als Sprungbrett: Jessica Hasenauer bildet sich zur Führungskraft weiter Wider die Eintönigkeit: McDonald’s setzt im Personalwesen auf Abwechslung Smarter Handschuh: Paul Günther präsentiert eine internetfähige Arbeitshilfe 4 Chatroom Junge Talente unterschätzen die Karrieremöglichkeiten im Mittelstand – das soll sich ändern 16 324 6 Die besten Fänge aus dem Netz Aufstrebende Finanzexperten können ihre Kenntnisse spielerisch online erweitern 8 T I T E LT H E M A Karriere nach Bedarf Ein Posten an der Konzernspitze ist nur noch eine Aufstiegsoption von vielen 12 Nachhilfe in Führungskompetenz MBA-Studiengänge für Leadership machen die Chefs von morgen fit für ihre Aufgabe 15 Zoom Abenteurerin ohne Allüren McDonald’s-Personalchefin Gabriele Fanta pocht auf große Freiräume 20 Coach to go Beraterin Hanne Bergen gibt fünf Tipps, wie Sie Ihr Netzwerk effektiv pflegen 22 Begehrte Wegbereiter FOCUS-Network präsentiert Deutschlands Top-Coaches IT am Steuer Autos gleichen inzwischen rollenden Smartphones – und das ist erst der Beginn eines neuen Zeitalters 36 Die Jobmaschine Das Internet der Dinge vernetzt Mensch und Maschine. Das steigert die Nachfrage nach Spezialisten 40 MentoringCorner Wie Nachwuchstalente und erfahrene Führungskräfte vom gegenseitigen Austausch profitieren 42 Moodboard Wertvolle Events: Network informiert über die Termine, die Sie im Sommer nicht verpassen sollten Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral? Falsch. Zumindest, wenn man dem richtigen Business-Netzwerk angehört FOCUS 28/2016 3 Chatroom Neues für Netzwerker Deutschlands Mittelständler haben einen enormen Nachholbedarf, was die Prozesse rund um das Thema „War for talents“ betrifft. Dabei sind sie für Bewerber oft mindestens so attraktiv wie große, bekannte Unternehmen. „Sie müssen mehr mit ihren Pfunden wuchern.“ Geht es um das Recruiting im Mittelstand, findet Jörg Kasten klare Worte. Der Partner der Personalberatung Boyden verweist auf viele Punkte, die mittelständische Unternehmen auszeichnen: Dazu zählt unter anderem die Möglichkeit, schnell Verantwortung übernehmen zu können. Ob Auslandsaufenthalt oder Abteilungswechsel, sie bieten oft „Raum für individuelle Wünsche“, sagt Kasten. Damit machen sie scheinbare Nachteile wie einen Standort in Deutschlands Hinterland wett. Um so beliebten Arbeitgebern wie BMW jedoch zuvorzukommen, müssen sie mehr als bisher auf sich aufmerksam machen. Dazu zählt unter anderem das Sponsoring von Lehrstühlen, denn viele Studenten kennen sie oft gar nicht. „Das Gehalt muss nicht mit dem eines Dax-Konzerns konkurrieren, die WorkLife-Balance muss stimmen“, erklärt Kasten, „und die können viele bieten.“ Bemüht sich dann noch der Chef selbst um die Bewerber, „stehen sie bei ihnen mindestens so hoch im Kurs wie die renommierten Arbeitgeber“. Ab ins Reich der Träume Knapp sechs von zehn deutschen Chefs schlafen schlecht. Das zeigt eine Studie der Max-Grundig-Klinik unter 1000 Führungskräften. Fast jeder zweite gibt Stress im Job als Grund dafür an. Bei jedem fünften lösen finanzielle oder gesundheitliche Probleme die unruhigen Nächte aus. Eine Schlafstörung liegt vor, wenn Betroffene mehr als dreimal wöchentlich aufwachen und mehr als eine halbe Stunde vergeht, ehe sie erneut einschlummern. Um wieder durchzuschlafen, raten Mediziner, vor dem Zubettgehen frühzeitig Smartphone & Co. auszuschalten – und auf Bier und Wein zu verzichten. Auch Meditationsübungen helfen: Idealerweise führen Betroffene abends feste Rituale ein. Ärzte raten beispielsweise, sich immer zur gleichen Zeit hinzulegen. 4 Muss man Mails von Chefs und Kunden auch zu nachtschlafender Zeit beantworten? Die Antwort ist erstaunlich klar: Nein, das muss man nicht! Viel mehr noch: Es reicht, dass die E-Mail außerhalb der individuellen Arbeitszeit zugestellt wird. Wenn die vertragliche Arbeitszeit um fünf Uhr nachmittags endet, ist der Arbeitnehmer also berechtigt, alle eingehenden E-Mails, die ab 17.01 Uhr eintreffen, bis zum nächsten Tag zu ignorieren. Er hat Freizeit. Einzige Ausnahme: Im Notfall müssen auch Arbeitnehmer Schadensbegrenzung betreiben und doch reagieren. Das dürfte in der Praxis jedoch so gut wie nie vorkommen. Hat der Arbeitgeber den dringenden Wunsch, dass E-Mails jederzeit beantwortet werden, muss er die erforderlichen organisatorischen Maßnahmen treffen – sprich, er muss mehr Personal einstellen. Freilich ist auch die tatsächliche Seite zu beachten: In manchen Projekten wird auch nach Feierabend eine (kurze) Antwort erwartet, und es kann unter Umständen der Karriere schaden, wenn sich der Arbeitnehmer dem verschließen sollte. Christian Ley Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht bei der Kanzlei Keller Menz in München FOCUS 28/2016 Illustrationen: Axel Pfaender Wachsende Konkurrenz Network-Knigge F otos: Andrea Monica Hug, Getty Images Häschen, komm! Mit dem passenden Köder lässt sich jeder Hase anlocken. Das gilt auch für das Recruiting von Nachwuchstalenten In Kooperation mit KONZENTRATION AUF NEUE APP Nach dem Gallery Weekend in Berlin geht’s zurück nach Zürich. Ich treffe unseren Programmierer, um den nächsten Release der App zu planen. Mittags steht ein Austausch mit einem anderen Gründer über die geplante Expansion nach Deutschland an. MO Eine Network-Woche im Leben von Matthias Dörner Matthias Dörner betreibt die Kunstplattform Wydr, auf der sich Künstler und Kunstinteressierte zusammenfinden. Der 34-jährige Ingenieur absolvierte den Global Executive MBA in St. Gallen und Toronto in einem dualen Studium. Während dieser Zeit entstand die Idee von Wydr, Kunst für jedermann bezahlbar und überall zugänglich zu machen. AUSTAUSCH MIT INVESTOREN Morgens Treffen mit einem befreundeten Investor. Von ihm erfahre ich, auf welche Zahlen er im Detail achtet und wo wir noch konkreter werden müssen. Nachmittags setze ich das Gelernte um: Ein potenzieller Investor möchte sich mit mir zusammensetzen. DI NEWCOMER DES JAHRES AN BORD Ich beschäftige mich vormittags mit den Download-Zahlen der App. Ein Künstler, der „Newcomer of the Year“, hat neue Bilder auf Wydr gestellt. Er hat einige der Bilder bei uns günstiger als auf anderen Websites angeboten, da ihm unser „Flow“ gut gefällt. MI LIEFERANTENSERVICE Ein Kunstwerk ist verkauft. Da Künstler und Käufer in Zürich wohnen, liefere ich das Werk selbst aus. Ich will die Zielgruppe unserer Plattform noch besser kennen lernen. Dann bereite ich mich auf ein Interview für den Alumni-Newsletter meiner Uni am Nachmittag vor. DO COACH UND NETWORKER Das Start-up-Weekend steht an, auf dem ich als Coach junge Gründerteams unterstütze. Ich gebe meine bisherigen Erfahrungen an die Teilnehmer weiter. Zudem treffe ich dort auf andere Coaches aus dem Start-upUmfeld – eine gute Gelegenheit für Networking. FR BE|GRIFFS|KLÄRUNG Chief Digital Officer Angesichts der Digitalisierung der Arbeitswelt gibt es in immer mehr Unternehmen inzwischen einen Chief Digital Officer. „Er erarbeitet und setzt die Digitalstrategie eines Unternehmens um“, erklärt Dwight Cribb, Geschäftsführer der Cribb Personalberatung, die auf die Besetzung von Managerpositionen mit Digitalkompetenz spezialisiert ist. Um die Unternehmensprozesse zu verbessern und zusammenzuführen, arbeite der Digitalexperte abteilungsübergreifend. Einen klassischen Karriereweg gibt es für die Chief Digital Officers nicht, allerdings hilft eine Führungsaufgabe bei einem IT-Unternehmen fast immer weiter. Die Crux an dem Job: Je besser der Chief Digital Officer den digitalen Wandel im Unternehmen managt, desto eher wird er überflüssig. Personalberater Cribb hat einen Trost parat: „Dafür könnten sie bei einigen Unternehmen die nächsten CEOs werden.“ DIE DIGITALISIERUNG DER JOBS IN DEUTSCHLAND KOMMT VORAN: ALLEIN DIE DAX-30-UNTERNEHMEN ERWÄGEN LAUT EINER STUDIE DES IT-BERATUNGSUNTERNEHMENS AVANADE DERZEIT, FÜR 500 000 BIS ZU 1 MILLION ARBEITSPLÄTZE DIGITALE LÖSUNGEN EINZUFÜHREN. SIE SOLLEN UNTER ANDEREM HELFEN, MIT DEN WACHSENDEN DATENMENGEN UMZUGEHEN. FOCUS 28/2016 5 In Kooperation mit Chatroom Die Xing-Kolumne Die besten Fänge aus dem Netz Christoph Richter Viele Menschen trainieren ihr Hirn inzwischen mit Hilfe von Apps App I Daddeln für den Joballtag Lumosity. Die App trainiert kognitive Fähigkeiten: Ob Reaktions- oder Gedächtnisaufgaben – mit Lumosity kann sich jeder für die Aufgaben im Joballtag fit halten. Das bereitet offensichtlich viel Spaß, denn derzeit nutzen etwa 70 Millionen Menschen weltweit die App. Die einfache Version kostet rund zwölf Euro, die Nutzung für ein Jahr 70 Euro. App II Indeed, ein Klick, alle Jobs. Die App hilft allen Arbeitsuchenden, ausgeschriebene Jobs in ihrem Berufszweig zu finden. Neu hinzugekommene Offerten sind auf einen Blick schnell erkennbar. Unter dem Punkt „Empfohlene Jobs“ bietet die App zudem alternative Arbeitsstellen an. Wer an der einen oder anderen Ausschreibung interessiert ist, speichert sie unter „Meine Jobs“ ab und stellt sie sich per Mail zu. Laden Jobsuchende ihren Lebenslauf auf der Internet-Seite von Indeed hoch, können sie ihn direkt an einige Jobanbieter in der App versenden. Blog www.adzuna.de/blog In dem Karriere-Blog lesen Kandidaten unter anderem, was sie vermeiden müssen, wenn sie ihren Lebenslauf bei computergestützten Bewerbungsverfahren einreichen. Sportskanonen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollen, präsentiert der Blog eine ausführliche Liste an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Website www.ecb.europa.eu Leitzins, Inflationsrate, Zinsbeschlüsse – wer seine Talente als Zentralbanker testen will, findet auf dem Portal der Europäischen Zentralbank (EZB) „Economia“, ein geldpolitisches Simulationsspiel. Über einen fiktiven Zeitraum von acht Jahren hinweg müssen die Spieler die Inflationsrate möglichst unter, aber nahe zwei Prozent halten. Ausgewählte Wirtschaftsdaten, ein Pressespiegel sowie ein Expertenteam stehen ihnen dafür zur Verfügung. Wer neugierig ist, welche Folgen bestimmte geldpolitische Entscheidungen mit sich bringen, gibt auf der EZB-Homepage im Suchfenster den Begriff „Economia“ ein. 6 Die Machtverhältnisse auf dem Bewerbermarkt ändern sich drastisch. Vor Kurzem berichtete ein CEO eines börsennotierten Unternehmens vom ersten Nachwuchsförderungsprogramm, das er in seinem Unternehmen initiiert hatte. Sein Angebot: Top-Gehalt, Top-Projekte, Top-Mentoren für eine individuelle Förderung mit Aussicht auf eine zukünftige Top-Position. Die Bewerber sollen wissbegierige Talente sein, mit TopAbschluss und bereit, sich mit vollem Engagement in den Job zu werfen. Seine Forderungen erwiesen sich als Hürde – jedoch nicht für die Kandidaten, sondern für ihn, den potenziellen Arbeitgeber. Der CEO berichtete verwundert, wie ihn eine Bewerberin im Gespräch mit einem persönlichen Fragebogen konfrontierte – sie stellte die Ansprüche. Dabei ging es ihr nicht ums Gehalt, vielmehr wollte sie sich bei dem Unternehmen beruflich verwirklichen können – samt einer gesunden Work-Life-Balance. Diese Haltung bereitet den Arbeitgebern aktuell Kopfzerbrechen: Junge Menschen wollen einen Job, der zum Leben passt. Eigentlich eine schlichte Forderung, die Arbeitgeber aber stark fordert. Wollen sie die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens erhalten, müssen sie darauf reagieren und akzeptieren, dass es die jungen Köpfe sind, die heute die Forderungen stellen. FOCUS 28/2016 Foto: plainpicture Illustration: Bernd Schifferdecker verantwortet den Stellenmarkt beim Hamburger Netzwerk-Unternehmen Xing. SCHNELLER AUFSTEIGEN. MEHR VERDIENEN. JETZT E-PAPER BESTELLEN Fischen im Netz. Big Data spielt auch bei Bewerbungen eine immer größere Rolle. Warum immer mehr Arbeitgeber und Headhunter online rekrutieren. Und: Das Wichtigste zu Job-Safaris, Messen und Uni-Akquise. Mehr Gehalt. Wer klug verhandelt, verdient mehr. Plus 150 Berufe im Gehalts-Vergleich. Und: Die neue Feedback-Kultur und warum diese oft mehr bringt als ein Bonus. Die Karriere-Macher. Die besten Headhunter, Personalvermittler und Jobportale für Executives, Spezialisten, Zeitarbeiter und Freelancer. Gegliedert nach Postleitzahlen. FOCUS-SPEZIAL gibt es auch unter Tel. 0180 6 480 1000*, Fax 0180 6 480 1001*, www.focus-spezial.de * 0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz. Mobil max. 0,60 €/Anruf. Jobsuche per Social Media – Portale, Foren, Apps In Kooperation mit: Mai | Juni 2016 S PE ZIAL Gehalt & Karriere SPEZIAL SPEZIAL DIE TOPTALENT-JÄGER 180 führende Headhunter und Personalvermittler WENIGER STRESSEN Wie werde ich resilient? GEZIELT KOOPERIEREN Wie Mentoren Ihre Karriere beschleunigen UMZUG FÜR DEN JOB Warum es sich nicht immer lohnt KLUG VERHANDELN – SO HOLEN SIE MEHR GELD RAUS PLUS: 150 BERUFE IM GEHALTS-CHECK 27 7 Schlips und Krawatte sind passé. Die neue Arbeitskleidung von Dennis Tjoeng alias DJ Mr. Nice Guy ist deutlich legerer KARRIERE NA 8 FOCUS 28/2016 In Kooperation mit GANZ SCHNELL NACH OBEN: IMMER NOCH GILT DIE HIERARCHIE VIELEN ALS INBEGRIFF DES BERUFLICHEN FORTKOMMENS. DOCH ES GIBT AUCH PERSÖNLICHERE MÖGLICHKEITEN, DEN EIGENEN AUFSTIEG ZU GESTALTEN NACH BEDARF F oto: Sven Sindt für FOCUS-Magazin D FOCUS 28/2016 ie Voraussetzungen für eine steile Karriere waren perfekt. Nach vier Jahren Studium in den Niederlanden und den USA konnte sich Dennis Tjoeng, frischgebackener Bachelor of Economics, seine Jobs in Deutschland aussuchen. Der Düsseldorfer, damals 24, heuerte zunächst als Werbetexter in einer Agentur an, wechselte nach kurzer Zeit zu einem Wettbewerber, gewann für seine Arbeit etliche Preise. Karrierestation Nummer zwei war ein renommierter internationaler Personalvermittler mit klaren Hierarchien. Tjoeng arbeitete viel, verdiente sehr viel und bekam immer mehr Geschäftsbereiche übertragen. Spaß machte ihm die Arbeit 9 „KÖNNEN UND WOLLEN ALLEIN REICHEN NICHT AUS, WENN DIE PASSENDE STELLE GERADE NICHT FREI IST. EIN BISSCHEN GLÜCK GEHÖRT FÜR DEN AUFSTIEG IMMER DAZU“ Klassische Konzernkarriere: Miriam Kraus verantwortet bei SAP die Bereiche Governance, Risikomanagement und Compliance weltweit aber schon lange nicht mehr. Mit knapp 32 Jahren stand er kurz vor dem Burnout. Die Wende kam, als sein Arbeitgeber ihm kündigte. „Das war wie ein Befreiungsschlag.“ Tjoeng machte sich selbstständig. Aber nicht als Berater, sondern in seinem Traumberuf – als DJ. Nicht alle in seinem Umfeld zeigen für die Entscheidung Verständnis. Einen sicheren Job zu haben und selbst zu führen ist für viele junge Berufstätige noch immer ein wichtiges Karriereziel. Das belegt eine aktuelle Umfrage des internationalen Forschungs- und Beratungsunternehmens Universum. „Im Vergleich zu vorangegangenen Erhebungen zeigt 10 sich aber, dass der klassische hierarchische Aufstieg an Bedeutung verliert“, sagt Stefan Lake, Deutschland-Chef von Universum. Karriereziele seien immer öfter auch von persönlichen Motiven geprägt, zum Beispiel von dem Wunsch nach Kreativität oder einer angemessenen Work-Life-Balance. „Eine gute Ausbildung ist heute nicht mehr zwangsläufig mit dem Anspruch verbunden, eine Führungsposition einzunehmen“, beobachtet der Experte. Stattdessen rücke die persönliche Zufriedenheit mit dem Erreichten in den Vordergrund. Dennis Tjoeng alias DJ Mr. Nice Guy liegt mit seiner unorthodoxen Laufbahn also durchaus im Trend. Dennoch behalten auch klassische Konzernkarrieren ihre Strahlkraft. Für Miriam Kraus etwa stand schon während des Studiums fest: Sie will ins TopManagement, am liebsten bei einem Dax-Konzern. Ihre Motivation: „Die Möglichkeit, in einem großen Unternehmen etwas zu bewirken und Einfluss auf wichtige Entscheidungen zu nehmen.“ Dieses Ziel hat sie inzwischen erreicht. Seit zehn Jahren sitzt die Volkswirtin in der Chefetage des SoftwareRiesen SAP. Weltweit sind ihr etwa 100 Mitarbeiter unterstellt. Parallel arbeitete sie als Aufsichtsrätin des Fernsehsenders Sky. Doch bei allen Ambitionen: Minutiös orchestriert hat die heute 45-Jährige ihren Aufstieg nicht. Natürlich habe sie ihr Ziel stets vor Augen gehabt und engagiert darauf hingearbeitet. „Können und Wollen allein reichen aber nicht aus, wenn die passende Stelle gerade nicht frei ist“, resümiert sie nüchtern. Ein bisschen Glück gehöre immer dazu – und der Spaß an der Sache. Nach wie vor ist die Managerin überzeugt: „Wer sich für seine ArFOCUS 28/2016 F otos: Anita_Affentranger für FOCUS-Magazin, Presse In Kooperation mit beit nicht begeistert, wird auf Dauer keinen Erfolg haben.“ Wichtig ist ihr auch, den Begriff Erfolg nicht mit dem Erreichen einer bestimmten hierarchischen Position gleichzusetzen. „Ob jemand eher fachlich arbeiten will oder eine Management-Karriere anstrebt, ist eine Sache der Persönlichkeit und der individuellen Prioritäten“, betont Kraus. Manchmal verschieben sich solche Prioritäten sogar im Lauf der Zeit. Diese Erfahrung machte zum Beispiel Hermann Arnold, Mitgründer und – bis vor Kurzem – Chef von Haufeumantis. Das Unternehmen hat sich ganz dem Thema Talentmanagement verschrieben und praktiziert auch in den eigenen Reihen eine demokratische, flexible Personalarbeit. Die Grundidee lautet: Gute Führung braucht Agilität. Das bedeutet auch, dass keine Position in Stein gemeißelt ist. Nicht einmal die des Firmengründers. „Nach etlichen Jahren an der Spitze hatte ich irgendwann das Gefühl, nicht mehr der Richtige für diese Position in meiner Firma zu sein“, erinnert sich Arnold. Die Pionierarbeit direkt nach der Gründung sei genau sein Ding gewesen. Zu dieser Zeit aber hatte die Firma bereits mehr als 100 Mitarbeiter. „Das erfordert andere Führungsqualitäten. Ich begann zu überlegen, ob es in meinem Team nicht jemanden gibt, der meinen Job besser ausfüllen könnte.“ Ein heißer Anwärter auf die Nachfolge war der heutige CEO Mark Stoffel. Als der bei einem wichtigen Projekt deutlich bessere Ergebnisse erzielte als Arnold selbst, war die Entscheidung gefallen. „Ich trat zurück und überließ dem Kollegen das Feld“, erzählt Arnold. Abgetreten ist er aber keineswegs. „Zuerst war ich ein Jahr unter meinem Nachfolger operativ tätig. Inzwischen treibe ich als Chairman beispielsweise die Internationalisierung des Unternehmens voran. Ich leiste also wieder Pionierarbeit und muss mich nicht zu Aufgaben FOCUS 28/2016 zwingen, für die ich weniger Talent habe.“ Sein Nachfolger geht die Dinge naturgemäß anders an als er selbst. Für Arnold eine Chance: „Indem ich seine Arbeitsweise beobachte, lerne ich deutlich mehr über mich und meinen Führungsstil, als wenn ich den Job einfach weitergemacht hätte“, sagt der Manager. Dass seine neue Position in der öffentlichen Wahrnehmung einen Abstieg bedeutet, empfindet Arnold nicht als Nachteil. Im Gegenteil. Er ist überzeugt: „Um beruflich vorwärtszukommen und die eigenen Ziele zu erreichen, muss man manchmal eben auch einen Schritt zurückgehen.“ Um sich einen derartigen Schritt zu trauen oder sogar etwas ganz Neues zu wagen, braucht es allerdings Mut, eine gute Portion Selbstbewusstsein und manchmal auch einen gewissen Druck. „Viele Menschen nehmen ihre berufliche Situation einfach hin, obwohl sie darin nicht das finden, was ihnen wirklich Spaß macht“, analysiert die Berliner Berufsberaterin Uta Glaubitz. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt sie Menschen dabei, alte Strukturen aufzubrechen und einen Job zu ergreifen, Der frühere Haufeumantis-Chef Hermann Arnold hat seinen Posten freiwillig geräumt. Als Abstieg empfindet er das nicht. Im Gegenteil der ihnen wirklich entspricht. Rechtsanwälte wandeln sich unter ihrer Regie zu Schauspielern, Banker zu Köchen und Controller zu Konditoren. Viele erfüllen sich mit dem Umstieg einen lang gehegten Traum. Glaubitz hört diesen Begriff im Zusammenhang mit ihrer Arbeit allerdings ungern. „Es geht nicht um Träumereien.“ Vielmehr gehe es um Vernunft. Und die gebiete es, einen Beruf zu wählen, der nicht nur glücklich macht, sondern mit dem sich auch Geld verdienen lässt. Die meisten Klienten der Berlinerin sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Etliche haben Jura oder Wirtschaftsstudiengänge absolviert und erste Meriten im Geschäft erworben. Dann stellen sie fest, dass ihr hart erarbeiteter Status sie nicht glücklich macht. „Eigentlich wusste ich schon zu Beginn meines Studiums, dass ein klassischer Krawattenjob nichts für mich ist“, erinnert sich DJ Tjoeng. „Dennoch habe ich lange gebraucht, um mich von dem Erreichten zu lösen und die Karriere zu beginnen, die ich eigentlich haben wollte.“ Ganz ohne Reibungsverluste klappte der Umstieg meist allerdings nicht. Zumindest finanziell musste Tjoeng in seinem neuen Leben als Mr. Nice Guy erst einmal zurückstecken. „Für meine ersten Auftritte bekam ich gerade mal 50 Euro pro Nacht.“ Dennoch hat er die Entscheidung nie hinterfragt – und einfach weitergearbeitet. Heute, knapp vier Jahre kann er gut von seinem neuen Job leben. Er hat die ersten Preise bei internationalen DJ-Wettbewerben in der Tasche – und er legt auch schon mal bei der Weihnachtsfeier des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 auf. „Natürlich bin ich kein Superstar und noch lange nicht am Ziel meiner DJ-Karriere“, sagt Tjoeng. „Aber ich bin schon deutlich weitergekommen als in meiner ersten Laufbahn – und vor allem: glücklich.“ n CATRIN GESELLENSETTER 11 12 FOCUS 28/2016 NACHHILFE IN FUHRUNGSKOMPETENZ JE WEITER ES AUF DER KARRIERELEITER NACH OBEN GEHT, DESTO MEHR CHEFQUALITÄTEN SIND GEFRAGT. EINE MÖGLICHKEIT, SICH FIT ZU MACHEN, IST EIN MBA MIT ENTSPRECHENDEM SCHWERPUNKT Um ihre Führungskompetenz zu verbessern, absolviert Jessica Hasenauer parallel zum Job einen passenden MBA FOCUS 28/2016 F oto: Jonas Ratermann für FOCUS-Magazin W as es heißt, sich durchzubeißen, weiß Jessica Hasenauer. Die 29-Jährige führt seit etwa 14 Monaten ein 40-köpfiges, überwiegend aus Männern bestehendes Team in der Vorfertigung des Medizintechnikspezialisten Ondal Medical Systems. Berufsbegleitend absolviert die Fuldaerin zudem den MBA International Business Management and Leadership an der Hochschule Kempten. Seit 2013 ist sie deshalb etwa 20-mal ins Allgäu gefahren. Abends und am Wochenende büffelt sie, im Moment schreibt sie ihre Masterarbeit. Hasenauer hat bereits ihr duales Studium bei Ondal Medical Systems gemacht: BWL mit Schwerpunkt Warenwirtschaft und Logistik. Anschließend stieg sie in der Fertigungssteuerung ein. „Nach einigen Jahren Berufserfahrung wollte ich mich weiterbilden und speziell im Bereich Logistik frisches Wissen sammeln“, erzählt sie. Schließlich ist sie auf den Kemptener MBA gestoßen. Dass ihr Arbeitgeber das 13 Studium mitfinanziert, das Programm englischsprachig ist, die Studenten zwei Wochen in Südafrika lernen und sich die Module und deren Reihenfolge flexibel zusammenstellen lassen, waren Argumente, sich für den MBA zu entscheiden. Hinzu kam der Studienschwerpunkt Leadership. „Für mich stand damals schon fest, dass ich eine Teamführung übernehmen möchte“, ergänzt sie. Nachhilfe in Sachen Führungskompetenz ist gefragt – und die Hochschulen reagieren. Nach einer Auswertung des MBA-Guides existieren im deutschsprachigen Raum circa 20 MBA-Programme, die Führungsthemen einen hohen Stellenwert einräumen. „Führung wird komplexer“, weiß Sörge Drosten von der Personalberatung Kienbaum. Chefs müssen 14 Bei ihrem Arbeitgeber Ondal Medical Systems kann Managerin Jessica Hasenauer ihr MBA-Wissen sofort in der Praxis anwenden oft bereichsübergreifend agieren und Teams führen, deren Mitglieder an unterschiedlichen Orten sitzen und aus verschiedenen Kulturen stammen. Zudem sollen sie als Vorgesetzte den Ansprüchen der Generation Y gerecht werden: mehr Mitbestimmung, mehr Freiheit. Ein MBA-Studium mit Schwerpunkt Führung sollte diesen Mix aus theoretischem Unterbau, Praxistests und Internationalität bieten. Die Studenten kommen aus verschiedenen Branchen, Berufen und Nationen. Ihr Antrieb ist aber meist ähnlich: Der nächste Karriereschritt steht an. „Gerade weil die Übernahme einer Führungsrolle Hauptmotivation vieler MBATeilnehmer ist, haben wir Führungskompetenzen in den Mittelpunkt gestellt“, sagt Christoph Desjardins, Professor an der Hochschule Kempten. Psychologie spielt dabei eine große Rolle. „Gute Führung beruht auf Empathie und der Fähigkeit zur Selbstreflexion.“ Teamleiterin Hasenauer hätte den Zeitpunkt für ihren MBA nicht besser wählen können: Noch während des Studiums erhielt sie ihre Beförderung. „Die Seminare und der Austausch mit anderen haben mir in der neuen Rolle geholfen“, sagt sie. Neben den theoretischen Grundlagen, beispielsweise in Strategie-Entwicklung, hat sie über psychologische Testverfahren gelernt, sich selbst zu verstehen und sich in ihr Gegenüber einzudenken. Auch bei Kristin Berger stimmt das Timing. Die 30-Jährige steht kurz vor dem Abschluss des berufsbegleitenden Executive MBA Honourable Leadership an der Hamburg School of Business Administration (HSBA). Berger hat nach dem Studium beim Kreuzfahrt- veranstalter TUI Cruises angeheuert und dort eine beachtliche Karriere hingelegt. Im April erhielt sie ihre jüngste Beförderung zur Leiterin von Buchhaltung und Controlling. Sie rangiert nun eine Stufe unter der Geschäftsleitung. Als sie sich für den MBA entschied, hatte sie zwar bereits Führungserfahrung. „Ich wollte zu dem Zeitpunkt einfach neue Inspiration bekommen, spezielleres Know-how und einen anderen Blickwinkel auf meine Arbeit“, resümiert Berger. Das ist ihr gelungen. Oft sei sie ganz beschwingt aus den Vorlesungswochen gekommen, voller Ideen, die sie direkt ausprobiert hat. Durch das Programm zieht sich das Thema Business-Ethik wie ein roter Faden. „Wir wollen den ehrbaren Kaufmann studierbar machen“, umschreibt HSBA-Professor Stefan Prigge. „Führung bedeutet für uns, Geschäfte so zu machen, dass man nachts gut schlafen kann“, sagt er. Entsprechend ist auch die „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e. V.“ Schirmherr des MBA. Bei Managerin Berger war der MBA keine Voraussetzung für ihre Beförderung. „Aber er hatte sicherlich Einfluss auf meine Karriere“, vermutet sie. „Ich konnte zeigen, dass ich mich außerhalb des Unternehmens fachlich und persönlich weiterentwickle und belastbar bin.“ Die zwei Jahre Parallelwelt aus Studium und Job waren kein Zuckerschlecken. Hilfreich sei gewesen, dass TUI Cruises sie insgesamt zwölf Wochen flexibel freigestellt hat. Dass der MBA einem im Unternehmen eine gewisse Aufmerksamkeit verschafft, bestätigt Hasenauer. „Im Lauf des Studiums bin ich mit meinem jetzigen Chef ins Gespräch gekommen und habe ihm von dem MBA erzählt“, berichtet sie. „Dadurch hatte er mich wohl auf dem Schirm“ – und sie als erste weibliche Führungskraft bei Ondal berufen. n MELANIE RÜBARTSCH FOCUS 28/2016 F otos: Jonas Ratermann für FOCUS-Magazin In Kooperation mit In Kooperation mit Zoom Interessante Netzwerke und wem sie nutzen MEHRWERT MIT GUTEM GEWISSEN Auf der SneepAgenda steht auch das Engagement gegen Kinderarbeit in der Dritten Welt Die Abkürzung Sneep steht für „student network for ethics in economics and practice“ und bezeichnet ein Netzwerk, das nachhaltiges Wirtschaften antreiben und die gesellschaftlichen Diskussionen zum Thema Wirtschaftsethik voranbringen möchte. Sneep will vor allem die junge Generation animieren, außerhalb der Grenzen der klassischen Ökonomie zu denken. Studierende und Doktoranden, aber auch Berufseinsteiger aller Branchen und Fachrichtungen können sich in mehr als 20 Lokalgruppen mit Themen wie unternehmerische Verantwortung, Nachhaltigkeit und Compliance beschäftigen. Workshops, Diskussionsveranstaltungen, Filmabende und Tagungen sollen Diskussionen anstoßen und Anregungen zu neuen Projekten geben: Smart Mobs, die Unternehmen zu gewünschtem Verhalten motivieren sollen, Podiumsdiskussionen, aber auch Show-Einlagen sind möglich, solange sie einen Bezug zur Wirtschafts- und Unternehmensethik aufweisen. Einen Schwerpunkt bilden die Vernetzung und der Diskurs mit Unternehmen. Zudem vermittelt die SneepStellenbörse Praktika und Jobs für Berufseinsteiger. www.sneep.info F otos: plainpicture, mauritius images FÖRDERN UND FORDERN Als „erste Adresse“ für die Karriereplanung von Studenten und Absolventen stellt sich das kostenlose Karrierenetzwerk Careerloft selbstbewusst vor – und tatsächlich bietet es angehenden Berufstätigen etliche Services. Junge Talente, die sich als Mitglieder registrieren, können sich im persönlichen Dialog mit zahlreichen Partnerunternehmen zu Karrierethemen austauschen. Individuelle Beratungen und Förderleistungen wie beispielsweise kostenlose OnlineKurse oder Fachliteratur fürs Studium runden das Angebot ab. Dazu müssen sie allerdings zahlreiche Dokumente in ihr Profil einstellen, Abitur- und Arbeitszeugnisse sind ebenso gefragt wie Studienbücher und die Immatrikulationsbescheinigung von Studierenden und Doktoranden. https://careerloft.de/ WELTWEIT GUTE NACHBARN FINDEN Egal, ob Au-pair-Mädchen oder Jungmanager: Wer im Ausland leben und arbeiten will, muss eine Vielzahl von Hürden überwinden und seinen Alltag neu organisieren. Der Verein Deutsche im Ausland (DIA) bietet allen Interessierten wertvolle Informationen und unterhält eine der größten Datenbanken von deutschen und deutschsprachigen Dienstleistern im Ausland. Sortiert nach Ländern, Regionen und Städten, finden Berufstätige mit Fernweh zahlreiche Adressen, die das Leben in der Fremde erleichtern: von deutschsprachigen Ärzten über Kindergärten, Schulen, Sportvereine und mehr. Eine kompakte Zusammenstellung häufiger juristischer Fragen und der passenden Antworten darauf hilft, unnötige Anlaufschwierigkeiten zu vermeiden. Die Website des Vereins bietet zudem wertvolle Surftipps für alle, die noch in der Planungsphase stecken und den Job fern der Heimat erst noch finden wollen. www.deutsche-im-ausland.org FOCUS 28/2016 15 Karriere im Fast-FoodLand: Gabriele Fanta leitet seit April 2016 den Personalbereich bei McDonald’s 16 FOCUS 28/2016 In Kooperation mit P O R T R ÄT ABENTEURERIN OHNE ALLUREN Sie sucht das Neue und pfeift auf Status. McDonald’s-Personalchefin Gabriele Fanta hat eine ganz eigene Definition von Erfolg – und fährt bestens damit F oto: Sebastian Arlt für FOCUS-Magazin Z wei Hasen auf dem Feld – der linke steht etwas schüchtern neben einem kleinen Büschel Grün, der rechte lehnt triumphierend an einem fast dreimal so großen Buschen. „Erfolg“, sagt Gabriele Fanta und deutet auf das gezeichnete HasenDuo auf ihrem Bildschirm, „ist nicht immer das, was von außen sichtbar ist.“ Sagt’s und klickt auf das Folgebild: beide Häschen, nun mit aufgegrabenem Erdreich. Links offenbart sich eine fette Karotte unter dem zarten Möhrengrün, rechts nur ein kümmerliches Minirübchen unter dem Riesenbuschen. Fanta, als Personalvorstand bei McDonald’s seit April für etwa 58 000 Mitarbeiter im Unternehmen und bei den deutschen Franchise-Nehmern zuständig, hat diese Möhrenmetapher kürzlich bei einem hausinternen Workshop zum Thema Erfolg an die Wand geworfen. FOCUS 28/2016 „Erfolg ist schwer von außen zu messen“, sagt sie. „Man muss seinen eigenen Maßstab dafür finden und anlegen.“ Von außen betrachtet, erfüllt die Karriere der 39-Jährigen alle Parameter, an denen sich Erfolg gemeinhin festmachen lässt. Die studierte Betriebswirtin arbeitete sich in drei Jahren vom HR-Direktor zum Personalvorstand bei dem Fast-FoodUnternehmen hoch. Seit April dieses Jahres ist sie zudem Präsidentin des Bundesverbands der Systemgastronomie, dessen Mitglieder mehr als 100 000 Mitarbeiter beschäftigen. Von einer Karriere im klassischen Sinn will Fanta dennoch nicht sprechen. „Für mich bedeutet Karriere, von einer Station zur anderen möglichst viel zu lernen. Das ist für mich bereichernd, nicht das Materielle“, sagt sie. Und solche Stationen gab es einige: Nach ihrem Studium stieg Fanta in „Erfolg ist nicht immer das, was von außen sichtbar ist“ Gabriele Fanta McDonald’s der Marketingabteilung bei Daimler ein. In den 90er-Jahren war Marketing das, was zahlreiche BWLer anstrebten. „Das war cool, lustig, geil“, erzählt Fanta. Sie redet rasend schnell und ungekünstelt – eher im Sound einer jüngeren Generation. Dazu passt ihre Natürlichkeit: kaum geschminkt, offene Haare, sportliche Ausstrahlung. Eine bewegte Zeit war das für die Berufseinsteigerin. Gerade war die neue A-Klasse beim Elchtest umgekippt, die Marketingstrategen hatten alle Hände voll zu tun, das angeknackste Ansehen von Daimler wieder zu richten. Den Elchtest für ihre persönliche Krisentauglichkeit hat Fanta jedenfalls bestanden. „Wenn man ein bisschen Abenteurer ist, dann sieht man in einer Krise immer auch die Chance“, sagt sie, die nie einen Masterplan hatte. „Ich habe immer darauf geachtet, was mir Sinn bringt. Man muss Lust 17 18 Bälle statt Buletten: In der firmeneigenen „Hamburger University“ in München können Mitarbeiter zwischen Schulungseinheiten bei einem PingpongMatch abschalten net bloggt die Personalchefin regelmäßig über ihre Tätigkeit, teilt Gedanken und Begegnungen und fordert die Mitarbeiter auf, zu kommentieren und ihr zu schreiben. Nach anfänglichem Zögern mehren sich die Beiträge. Fanta liest auch die Exit-Interviews, die man bei McDonald’s mit Mitarbeitern führt, die das Unternehmen verlassen, um deren Motive zu verstehen. Ebenso die jährliche Sammlung von Freitexten, in denen Restaurantmanager offen über ihre Erfahrungen und Probleme im Alltagsbetrieb schreiben. Die Glastür in ihrem von hellem Holz dominierten Büro steht meist offen, jeder kann hereinkommen. Auch ihre HandyNummer hat die nahbare Chefin im Intranet allen Kollegen zugänglich gemacht. Statt vorgedruckte Geburtstags-Glückwunschkarten an Mitarbeiter ihres Standorts zu unterschreiben, gratuliert sie lieber per persönlicher SMS. Eine Direktheit, an die sich mancher erst gewöhnen muss. Als Fanta kürzlich einen Restaurantmanager wegen seines herausragenden Ergebnisses persönlich anrief, ohne sich von ihrer Assistentin durchstellen zu lassen, fühlte dieser sich verschaukelt. „Der dachte, das sei ein Scherz“, sagt sie. Erst ein Anruf von Fantas Mitarbeiterin ließ ihn glauben, dass er gerade mit der obersten Personalchefin telefoniert und diese ihm gratuliert hatte. Die stellt sich selbst immer wieder mal für zwei Tage hinter den Tresen eines McDonald’sRestaurants – irgendwo in Deutschland. „Ich suche mir immer ein Restaurant aus, das möglichst weit weg von der Zentrale ist“, sagt sie. „Da lernt man am meisten.“ Den Kollegen an der Kasse und in der Küche erzählt sie, dass sie aus der Verwaltung kommt. Aber nicht, dass sie Personalchefin ist, wenn sie nicht explizit danach gefragt wird. „Solange sie mich duzen, ist alles gut. Weil man dann ein ehrliches Feedback bekommt und im Pausenraum erfährt, was ihnen gefällt und was nicht. Wenn sie mich plötzlich anfangen zu siezen, weiß ich, dass es schiefgegangen ist.“ Und das soll es natürlich nicht. Bei allem Abenteurertum ist Fanta ein Mensch, der das Unwägbare zu planen versucht. Als es darum ging, ihren Vorgänger als Personalvorstand zu beerben, bat sie um ein klärendes Vorabgespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden. „Ich habe den Spielraum für meine Ideen ausgelotet. Sonst hätte ich es nicht gemacht“, sagt sie. „Und natürlich muss man glauben, dass man es schaffen kann. Dann kann man es auch.“ Im Regal hinter ihrem Schreibtisch steht ein goldener Rahmen, darin der handgeschriebene Spruch: „(S)he believed (s)he could so (s)he did.“ Die Klammern um das S sagen viel darüber, wie Fanta über Geschlechterdifferenzierung denkt. Was es zu sagen gibt über das Fortkommen von Männern und Frauen, gilt aus ihrer Sicht für beide. Dass nun viele auf ihrem Erfolg als Frau herumreiten und sie immer wieder dazu Stellung beziehen muss, nervt sie. „Ich finde das gar nicht so speziell. Ein Mann würde nicht daFOCUS 28/2016 F otos: Sebastian Arlt für FOCUS-Magazin drauf haben, sich zu verbreitern, und den Mut, auch mal etwas Beständiges aufzugeben.“ Vom Marketing bei Daimler wechselte sie in die Unternehmenskommunikation bei zwei Energiekonzernen und schließlich zu McDonald’s in das Personalwesen. „Ich habe oft funktionale Einheiten gewechselt, das ist in Deutschland noch nicht so üblich“, sagt sie. Passt aber ganz gut zu ihrem jetzigen Arbeitgeber, der unkonventionelle Karrieren ermöglicht. Ihr Vorgänger Wolfgang Goebel hatte sich vom Trainee im Restaurant zum Personalvorstand hochgearbeitet – ohne Studium. In der Münchner Deutschland-Verwaltung des Konzerns arbeite auch ein vormaliger Restaurantkoch im Controlling, erzählt Fanta. „Bei uns kommt es nicht so auf die formalen Kriterien an. Wichtiger als der lückenlose Lebenslauf ist die Person, die dahintersteht.“ Das klingt schön. Aber man fragt sich doch, wie man unter Zigtausenden Mitarbeitern den Einzelnen wahrnehmen will. „Dialog ist wichtig“, sagt Fanta. „Mit Kollegen, Mitarbeitern, Restaurantleitern, Bewerbern, Branchenkollegen.“ Im Intra- In Kooperation mit „Natürlich muss man glauben, dass man es schaffen kann, dann kann man es auch“ Gabriele Fanta nach gefragt werden – und auch nicht, wie er es mit Familie vereinbart.“ Fanta hat keine Kinder, sie lebt in einer festen Partnerschaft und pendelt am Wochenende in ihre Heimatstadt Stuttgart. Das ist die bodenständige Seite der Abenteurerin. Sie kocht gern für Freunde, sie ist ausdrücklich Nichtveganerin. Fleischesserin wäre schon wieder so ein Label. Fanta, das spürt man im Gespräch, widerstrebt es, Menschen zu etikettieren. „Frau als Führungskraft, Azubi, Flüchtling, Berufseinsteiger, Teilzeitler – ich finde, solche Stempel diskriminieren ein bisschen. Ich glaube fest an das Gelingen einer inklusiven Unternehmenskultur. Von allem etwas – das funktioniert zumeist am besten.“ Bei McDonald’s arbeiten Menschen aus 125 Nationen, darunter neuerdings auch etliche Flüchtlinge. Wie viele, erhebt die interne Statistik nicht, eben um diese Differenzierung zu vermeiden. FOCUS 28/2016 Status, sagt Fanta, sei ihr nie wichtig gewesen. Etwas schaffen wollen sei die deutlich bessere Motivation, als „es anderen zeigen zu wollen“, findet sie. Auch das passt vielleicht eher zu der Generation Y, deren Befindlichkeiten und Bedürfnisse McDonald’s mit regelmäßigen Repräsentativbefragungen unter den Auszubildenden auslotet. Dass die Jüngeren heute bisweilen viel konservativer in ihrer persönlichen Lebensplanung sind, verwundert eine Frau wie Fanta. Gerade bei den Frauen höre sie oft sehr „romantische Vorstellungen über das Versorgtsein qua Mann“ durch. „Ich finde das riskant.“ Riskanter, als sich ausschließlich auf sich selbst zu verlassen. „Fanta bleib dudu“, lautete ein Werbespruch für die gleichnamige Limonade in den 1990ern. Ein Kollege gab ihr den Slogan als Credo mit auf den Weg, als sie noch Praktikantin war. Und sie beherzigte ihn. „Ich habe versucht, mich nie zu verbiegen, nur um zu gefallen“, sagt sie. Auch das mag ein Stempel-Stereotyp sein, aber in die Falle des Gefallenwollens tappen Frauen wahrscheinlich häufiger. Fanta dagegen tritt neue Stellen gern mit einer kleinen Gebrauchsanweisung für ihre Person an. „Ich erkläre meinen Kollegen, wie ich so ticke. Man muss sich selbst erst mal übersetzen.“ In ihrer Gebrauchsanleitung steht zum Beispiel, dass sie sehr direkt sei und klares Feedback gebe. „Aber man hat es sich nicht für alle Zeiten vergeigt, wenn man mal einen Fehler macht.“ Wie alle Vielarbeiter zählt auch Fanta ihre Wochenstunden nicht. In ihrem Blog verriet sie, dass sie selbst in langen Urlauben jeden Morgen kurz die wichtigen Mails checkt. Work und Life sind bei ihr schwer zu trennen. „Meine Großmutter war Winzerin“, erzählt Fanta, „da gab es diese Unterscheidung zwischen Arbeit und Leben auch nicht. Man redete auch sonntags bei Tisch über die Arbeit.“ Warum auch nicht? Am Ende zählt die Ernte. Nicht nur die von außen sichtbare – eben auch die ganz persönliche. n jetzt n! e b r e w e b 17-pr0f1 635uch7! Gestalten Sie mit uns die digitale Zukunft. Wir bieten über 400 spannende Jobs für IT-Experten! Bewerben Sie sich jetzt unter: www.telekom.com/karriere BARBARA ESSER 19 In Kooperation mit Coach to go So bauen Sie ein funktionierendes Netzwerk auf: fünf Tipps von Karriereberaterin Hanne Bergen 1 Gehen Sie nicht dorthin, wo alle das Gleiche suchen, etwa auf Bewerbermessen. Seien Sie dort, wo potenzielle Entscheider für Ihre Position hingehen: Das kann zum Beispiel ein Fachvortrag über neue Vertriebsstrategien sein. Dort treffen Sie Vertriebsleiter, und einer davon sucht vielleicht gerade einen neuen Mitarbeiter. Ein gemeinsam gehörter Vortrag ist ein guter Ausgangspunkt für ein Gespräch am Büfett, werden Sie aber nicht zu fachlich. Manchmal wirken auch gleiche Interessen wie Brücken: Ein Austausch über 2 20 „Ein Austausch über den aktuellen BondFilm kann Wunder bewirken. Gemeinsamkeit schafft Sympathie“ den letzten Krimi vom schwedischen Erfolgsautor, den aktuellen Bond-Film oder über die neueste Wanderausrüstung kann Wunder bewirken. Gemeinsamkeit schafft Sympathie. Seien Sie angenehme Gesellschaft. Mit interessanten Beiträgen, echtem Interesse am anderen, nützlichen Tipps oder kleinen Gefallen wie: „Als Logistikfachkraft kümmere ich mich mal eben um den Getränkefluss hier . . .“ Fallen Sie aber nicht mit der Tür ins Haus und fragen, wie Ihr Gegenüber Ihnen nützen kann. Erzählen Sie lieber von Ihrer Leidenschaft für Ihren Bereich. Geeignet sind vergnügliche Anekdoten, mit denen Sie Ihre Stärken betonen. Das können auch private Themen sein: Wer leidenschaftlich an seinem Auto schraubt, wird vermutlich auch im Job Ausdauer und Geschicklichkeit zeigen. 3 Hanne Bergen Die Hamburger Karriereberaterin begleitet Menschen, die sich beruflich verändern wollen. Mehr als 90 Prozent ihrer Kunden finden durch persönliche Empfehlungen zu ihr. In teuren Businessoder Charity-Netzwerken werden viele Jobs und Aufträge vergeben. Es geht aber auch ohne! Viele Veranstaltungen von Handwerks- und Handelskammern sind kostenlos, Auch Sportveranstaltungen eignen sich zur Kontaktpflege. Wer sein Gegenüber mag, hilft gern. Fragen Sie aber nicht direkt nach einem Job, sondern nach Hinweisen wie: „Haben Sie einen Tipp, wen ich ansprechen kann?“ So setzen Sie Ihren Gesprächspartner nicht unter Druck. 4 Es gibt sie, die leidenschaftlichen Netzwerker. Diese Menschen kennen für jedes Problem jemanden: ob Handwerker, DJ oder in Ihrer Branche. Packen Sie sie bei ihrer Ehre: „ Sie kennen doch nicht tatsächlich auch noch jemanden, der . . .?“ Und eines dürfen Sie keinesfalls vernachlässigen: Haben Sie Spaß. Schauen Sie sich nach Menschen um, die Sie wirklich mögen. Mehr Spaß löst mehr Sympathie aus, Sympathie schafft Vertrauen – und Vertrauen ist Erfolgsfaktor Nummer eins für jedes funktionierende Netzwerk – auch und gerade im Beruf. 5 FOCUS 28/2016 Illustration: Aron Vellekoop Leon Foto: privat Zeigen Sie sich. GehenSie zu öffentlichen Veranstaltungen, Messen und Vorträgen. Je öfter Sie sich sehen lassen, desto mehr Menschen werden sich mit der Zeit an Sie erinnern. Gibt es Gelegenheit, Visitenkarten auszutauschen – noch besser. Bleiben Sie in lockerem Kontakt, etwa in Themen- und Diskussionsforen sozialer Netzwerke oder von Verbänden. Pflegen Sie intensiv den Kontakt zu einem kleinen Kreis strategisch interessanter Menschen, und verabreden Sie mindestens zweimal pro Jahr persönliche Treffen. Mein FOCUS. Mein Tablet. APPLE iPad Air 2, WiFi + FOCUS digital ab € 15,99* monatlich! N EU J ETZ F Ü R T AU C H A BO PR IN NNE T NTE � N! Ihre Digitalpaket-Vorteile im Überblick: ✓ Der digitale FOCUS als E-Paper und App im modernen Design inkl. Tablet ✓ APPLE iPad Air 2, Retina Display, WiFi, 9,7 Zoll, 16 GB, spacegrau ✓ Früher informiert: Bereits freitags ab 18.00 Uhr für Sie zum Lesen verfügbar ✓ Lesen Sie 24 Monate FOCUS digital auf Ihrem Tablet, PC und Smartphone – auch offline * * *Bei Abschluss eines 24 monatigen Abonnements FOCUS digital. Zzgl. einer einmaligen Anzahlung in Höhe von € 99,00. Alle Preise inkl. MwSt. und Versand. Weitere Infos erhalten oder gleich bestellen können Sie unter: www.focus-abo.de/digital-bundling 0180�6�480�1000** **€ 0,20/Anruf aus dem dt. Festnetz, aus dem Mobilnetz max. € 0,60/Anruf oder 638780TD1 ✓ NEU: Für bestehende FOCUS Print-Abonnenten monatlich für nur € 15,99 ✓ Für Neukunden monatlich für nur € 22,99 22 FOCUS 28/2016 In Kooperation mit BEGEHRTE WEGBEREITER In Deutschland setzen immer mehr Unternehmen, aber auch Mitarbeiter aus eigenem Antrieb auf die Hilfe von Coaches. Die große FOCUS-Network-Studie zeigt die Vielfalt des Marktes und präsentiert eine Auswahl der Besten I llustration: Karsten Petrat für FOCUS-Magazin S andra Assadi erlebt derzeit einige Überraschungen: Seit April dieses Jahres absolviert die Marketingleiterin von Kabel eins ein unternehmensinternes Coaching-Programm von ProSiebenSat.1, fünf Sitzungen je zwei Stunden. „Aus jeder Einheit habe ich bisher überraschende und hilfreiche Erkenntnisse mitgenommen“, erzählt die 37-Jährige. Es ist harte Arbeit, die in den zwei Stunden mit dem Coach anstand: „Man geht in so einen Termin nicht mit einer Konsumhaltung rein“, betont die Managerin. Vielmehr wurde sie immer wieder zum Nachdenken und Nachempfinden von Situationen animiert, an denen sie arbeiten wollte. „Die Sitzungen sind sehr fordernd“, gibt die Mainzerin zu. Assadi ist dennoch froh, dass ihr der Arbeitgeber die Chance bietet, sich coachen zu lassen. Schon nach zwei Einheiten, betont sie, „spüre ich, dass ich davon profitiere“ – beispielsweise in bestimmten FOCUS 28/2016 Gesprächssituationen mit Kollegen und Mitarbeitern. Wie ProSiebenSat.1 bieten inzwischen immer mehr Unternehmen in Deutschland ihren Führungskräften individuelle oder Gruppen-Coachings an. „Die Anforderungen an Vorgesetzte steigen, sie stehen oft unter hohem Druck und müssen permanent Leistung bringen“, beobachtet Thomas Vollmoeller, CEO des Hamburger Karrierenetzwerks Xing. Viele Führungskompetenzen würden von den Arbeitgebern einfach vorausgesetzt, dabei mangele es oft an ganz banalen Fähigkeiten. „Ein Coaching kann Lücken schließen und helfen, einen authentischen und damit erfolgreichen Führungsstil zu entwickeln.“ Neben den Arbeitgebern lassen sich aber auch immer mehr Mitarbeiter auf eigene Faust beraten. „In der heutigen Arbeitswelt stellen sich zunehmend mehr Menschen die Frage, ob der Job eigentlich zu ihrem Leben passt – Coaches helfen dabei, auf „Mit einem Coaching lassen sich vorhandene Lücken schließen“ Thomas Vollmoeller CEO Xing diese Frage eine individuelle Antwort zu finden“, ist Vollmoeller überzeugt. Dank der großen Nachfrage wächst die Branche seit 2013 zwischen drei und fünf Prozent pro Jahr. Derzeit sind in Deutschland mehr als 10 000 Coaches tätig – rund 60 Prozent als Einzelkämpfer. Viele von ihnen haben einen wirtschaftlichen oder psychologischen Ausbildungshintergrund. „Es kommen aber auch etliche aus den Bereichen Jura und Medizin“, stellt Christopher Rauen fest. Der Vorsitzende des Deutschen Bundesverbands Coaching (DBVC) schätzt diese verschiedenartigen Werdegänge sehr: „Kann ein Coach Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen verknüpfen, arbeitet er interdisziplinär – ein großer Vorteil für seine Kunden.“ Da der Coaching-Markt ein recht junger Wirtschaftszweig in Deutschland ist, präsentiert er sich noch stark fragmentiert und unübersichtlich: Verschiedenste Qualifikationswege, Methoden und Ar23 beitsorganisation oder Ähnlichem zu arbeiten. Das gilt auch für Leute, die sich aus eigenem Antrieb anleiten lassen. „Erfolge stellen sich aber nur ein, wenn der Coachee bereit ist, sich zu öffnen, selbst zu reflektieren und an sich zu arbeiten“, betont Bernhard Broekman, Senior Coach beim DBVC und Gründer des Coachingzentrums Deutschland in Wiesbaden. Manchen Führungskräften falle das nicht leicht. „Wer sich bewusst selbst analysiert, hat indes gute Chancen, sich weiterzuentwickeln“, erklärt Broekman. Er macht seit Kurzem einen neuen Trend auf dem Markt aus: Coaching-ondemand. Statt mehrerer Sitzungen vor Ort, vereinbaren Coachee und Coach kurzfristig einen Termin via Internet, der oft nur eine Stunde dauert. „Das ist der jungen Generation geschuldet, die will mobil sein und Wartezeiten oder Anreisen vermeiden“, sagt Broekman. Manche Tipps lassen sich tatsächlich auf die Schnelle online geben. Der Haken: Top-Coaches können nicht immer sofort parat stehen. Sie sind oft über Wochen ausgebucht. „Mehr als drei Termine on demand sind bei mir im Monat nicht drin“, so Broekman. „Man öffnet sich dem Coach gegenüber nur, wenn er einem sympathisch ist“ Christopher Rauen DBVC-Vorsitzender Lernt sich bei ihrem Coaching quasi neu kennen: Sandra Assadi, Marketingleiterin Kabel eins 24 Ob Coaching-on-demand oder klassische Sitzung – wer sich selbst Unterstützung sucht, sollte einige Punkte beachten: „Am besten schreibt er im Vorfeld ein Anforderungsprofil, warum er einen Coach benötigt“, rät DBVCChef Rauen. Ist klar, welche Spezialisierung am sinnvollsten ist, empfiehlt es sich, deren Lebensläufe nach entsprechenden Stichpunkten zu durchsuchen. Wünscht sich ein Chefarzt beispielsweise ein Führungskräfte-Coaching, kann ihn ein Ansprechpartner mit Erfahrung im Gesundheitssektor unterstützen. Wichtig ist, dass die Experten in der näheren Umgebung sind. „Schließlich will niemand stundenlang durch Deutschland gondeln“, sagt Rauen. Hilfreich sei zudem, sich zu überlegen: „Will ich eine Frau oder einen Mann, einen erfahrenen oder einen jungen Coach?“ Trifft sich der Kunde dann mit der Person seiner Wahl, um sie kennen zu lernen, sollte er nie sofort einen Vertrag unterschreiben. Rauen empfiehlt: „Er lässt erst einmal die Eindrücke sacken und überlegt, ob man mit diesem Menschen klarkommt.“ Wolle man ein erfolgreiches Coaching absolvieren, müsse man sich dem Gegenüber öffnen. „Und das macht man nur, wenn es einem sympathisch ist.“ Wer auf die professionelle Hilfe setzt, muss Geld in die Hand nehmen, doch das Investment zahlt sich häufig aus. In kleineren Firmen fordern Coaches Stundensätze zwischen 150 bis 250 Euro. „Für Manager in der ersten Führungsebene fallen auch schon einmal 350 Euro pro Stunde an“, ergänzt Rauen. Doch Geld und Mühe lohnen sich. Bestes Beispiel: Kabeleins-Marketingleiterin Assadi. Sie bereitet sich akribisch auf ihre Sitzungen vor und denkt viel über das Besprochene nach. Inzwischen stellt sie fest: „Ich kenne mich selbst jetzt noch genauer – das hilft mir, aber auch meinen Kollegen und Geschäftspartnern.“ n STEFFI SAMMET FOCUS 28/2016 F oto: Severin Schweiger für FOCUS-Magazin beitsweisen erschweren es potenziellen Kunden, den passenden Ansprechpartner für sich zu finden. Um das Segment für Interessierte transparent zu machen, führte FOCUS-Network gemeinsam mit Xing und dem Hamburger Datenunternehmen Statista im Frühjahr 2016 eine Studie durch, die Deutschlands TopKräfte ermittelte. In 15 Kategorien präsentiert Network ab Seite 26 nun 250 Coaches. Auf der Plattform Coaches.xing.com komplettieren weitere 250 die Ergebnisse der erstmalig durchgeführten Studie. Xing Coaches ist derzeit die größte Coaching-Plattform im deutschsprachigen Raum. Von Karriere- und Führungskräfte-Coaching über KonfliktCoaching bis hin zu Work-LifeBalance-Coaching – es findet sich inzwischen für jeden Bereich im Berufsleben der passende Berater. „Je nach Bedarf stellen sich die Unternehmen einen Pool aus Coaches zusammen, die dann ihre Führungskräfte oder High Potentials auf Anfrage weiterentwickeln“, erklärt DBVC-Chef Rauen. In der Regel treffen sich Coach und Klient für vier bis sechs Sitzungen, um an vorher festgelegten Themen wie Konfliktbewältigung, intelligente Ar- In Kooperation mit DER ZWOLFTE MANN Immer mehr Unternehmen und Arbeitnehmer setzen auf die Zusammenarbeit mit Coaches. Mit Hilfe eines aufwendigen Verfahrens gibt FOCUSNetwork Einblicke in den Markt und ermittelte Deutschlands Top-Coaches V on Coaching für Vorstandsvorsitzende, Manager oder Mitarbeiterteams über Konflikt- und Kommunikations Coaching bis hin zu ChangeManagement- und Work-LifeBalance-Coaching – wer sich als Führungskraft, Fachspezialist oder Arbeitnehmer im Job von einem unabhängigen Experten Unterstützung wünscht, findet in Deutschland nahezu für jedes Anliegen den passenden Coach. Um den wachsenden, teils noch unübersichtlichen Coaching-Markt transparent zu machen, ermittelte FOCUSNetwork in Kooperation mit FOCUS 28/2016 dem Karriere-Netzwerk Xing (Mehrheitsaktionär Hubert Burda Media) und dem Hamburger Statistikunternehmen Statista im Frühjahr dieses Jahres erstmals im Rahmen einer aufwendigen Studie Deutschlands „Top-Coaches“. Die Basis für die Umfrage bildeten 144 000 Berater, die auf der neu eingerichteten Plattform Xing Coaches gelistet sind. Darüber hinaus schrieb Xing noch 77 000 Personalverantwortliche an. Insgesamt nahmen etwa 6800 Coaches und Personaler an der Studie teil. Sie beantworteten etwa 20 Fragen rund um Themen wie Spezialisierung und Art des Trainings. Für die anschließende Ermittlung der Top-Kräfte lag ein besonderes Gewicht auf der Empfehlung anderer Coaches. So stellte Statista sicher, dass die Studie auch solche berücksichtigt, die nicht auf der Xing-Plattform gelistet sind. Insgesamt präsentieren die Organisatoren der Studie nun Deutschlands 500 Top-Coaches exklusiv in Network und auf Coaches.xing.com, der XingPlattform. Eine detaillierte, auskunftsreiche Orientierungshilfe für alle, die sich beruflich und persönlich weiterentwickeln wollen. DAS SIEGEL FÜR DIE TOP-COACHES COAC H 2016 DEUTSCHLANDS BESTE COACHES IM VERGLEICH Die große NETWORK-Studie listet die Coaches in Deutschland auf, die innerhalb ihrer Branche, aber auch bei Unternehmen und Personalagenturen anerkannt sind und einen hervorragenden Ruf genießen. 25 n le oh n Ort en hr eit er /P ar tn er Ja (in ng ru fa h rb er Mi ta fs Be ru uf hä ) em na so er nP ol vo ig vo ig uf hä pf le oh rn pf le em Web-Adresse leg en Unternehmen nK en 2 ng lu eh pf Em Coach FÜHRUNGSKRÄFTE-COACHING1 Heide Janowitz Coaching for Competence coforco.de Augsburg ll Eberhard Hauser Hauserconsulting hauserconsulting.com Augsburg ll c 25 4 c 30 35 Vanessa Laszlo Angew. Psychologie f. Unternehmen vanessalaszlo.de Bad Nauheim ll Guido Fiolka Coaching Center Berlin coachingcenterberlin.eu Berlin ll c c 17 15 4 8 Ursula Wagner Coaching Center Berlin coachingcenterberlin.eu Berlin ll c 11 10 Andrea Tomasini Agile42 agile42.com Berlin ll c 12 35 Stefan Lammers Stefan Lammers Business Building slbb.de Düsseldorf ll c 15 19 Angela Zinser The People Network the-people-network.com Düsseldorf ll c 6 25 Andreas Buhr Buhr & Team Akademie buhr-team.com Düsseldorf ll c 25 25 Björn Bücks Raum für Führung rf-f.de Frankfurt am Main ll c 10 16 Sabine Lanius Coaching & Consulting sabine-lanius.de Frankfurt am Main ll c 18 3 Andreas Roßmanith Freiburger Beratergruppe freiburgerberatergruppe.de Freiburg im Breisgau ll c 17 4 Christopher Rauen Christopher Rauen rauen.de Goldenstedt ll c 20 15 Volker Herwig Pawlik Consultants pawlik.de Hamburg ll c 15 30 Cora Besser-Siegmund Besser-Siegmund-Institut besser-siegmund.de Hamburg ll c 20 2 Svenja Hofert Svenja Hofert karriereundentwicklung.de Hamburg ll c 20 3 Thomas Stammwitz E>V Coaching egrv.de Hamburg ll c 16 9 Frieder Barth Friederbarth friederbarth.de Hamburg ll 21 10 Bettina Schubert-Golinski Die Coachingakademie die-coaching-akademie.de Hamburg ll c 25 40 Marc Minor Institut f. system. Führungskultur minor.de Heroldsberg ll c 20 15 Algar Rother Algar Rother Coaches algarrother.com Karlsruhe ll c 20 30 Klaus Eidenschink Eidenschink & Partner eidenschink.de Krailling ll c 22 3 Peter Röhrig ConsultContor consultcontor.de Köln ll 25 10 Gudrun Happich Galileo Institut f. Human Excellence galileo-institut.de Köln ll 22 k. A. Martin Limbeck Martin Limbeck® Training Group martinlimbeck.de Königstein im Taunus ll 25 5 Karin Striedl Striedl & Zaiß st-z.de Michendorf ll 17 9 Ingo Wölfl Syscoach syscoach.de München ll c 15 4 Edda Vanhoefer Change Corporation changecorp.de München ll c 20 5 Robert Betz Robert Betz Transformation robert-betz.com München ll c 15 6 Eva Strasser Strasser & Strasser strasser-strasser.de München ll c 30 12 Jens Tomas Dr. Tomas Consulting jenstomas.de Münster ll c 19 6 Martina Schmidt-Tanger CCC professional schmidt-tanger.de Münster ll c 30 6 Thor Olafsson Strategic Leadership strategicleaders.de Nürnberg ll c 12 10 Isabell Braumandl Coaching- & Beratungs-Centrum cobece.de Regensburg ll c 20 15 Hans-Georg Klitzke Klitzke Beratung & Training klitzke-beratung.de Sandhausen ll c 15 2 Birgid Kröber Kröber Kommunikation kroeberkom.de Stuttgart ll c 15 10 Ute Zander-Schreindorfer ZS Consult zsconsult.de Taufkirchen (Vils) ll c Holger Schlageter Schlageter Institut schlageter-institut.de Wiesbaden ll Monika Kilb Team Benedikt teambenedikt.de Würzburg l Andreas Zaiß Striedl & Zaiß st-z.de Überlingen ll c c c c c c c c 17 5 20 15 15 15 17 9 4 Heide Janowitz Coaching for Competence coforco.de Augsburg ll c 25 Guido Fiolka Coaching Center Berlin coachingcenterberlin.eu Berlin ll c 15 8 Andrea Tomasini Agile42 agile42.com Berlin ll c 12 35 Jürgen Schulze-Seeger Bridgehouse bridgehouse.de Berlin ll 34 k. A. Stefan Lammers Stefan Lammers Business Building slbb.de Düsseldorf ll c 15 19 Angela Zinser The People Network the-people-network.com Düsseldorf ll c 6 25 1 stärkste Kategorien, daher mehr als 15 Coaches dargestellt 26 2 ll häufig von Kollegen und Personalern empfohlen l von Kollegen und Personalern empfohlen k. A. = keine Angaben c c = ja FOCUS 28/2016 Quelle: Statista TEAMENTWICKLUNGS-COACHING1 pf Unternehmen Web-Adresse Ort Sabine Lanius Coaching & Consulting UG sabine-lanius.de Frankfurt am Main ll Andreas Roßmanith Freiburger Beratergruppe freiburgerberatergruppe.de Freiburg im Breisgau ll Thorsten Visbal Visbal Unternehmensentwicklung visbal.de Hamburg ll c 16 5 Jörn Ehrlich Viel Coaching + Training viel-coaching.de Hamburg ll c 25 k. A. Svenja Hofert Svenja Hofert karriereundentwicklung.de Hamburg ll c Algar Rother Algar Rother Coaches algarrother.com Karlsruhe ll Susanne Weber Susanne Weber weber-coaching.de Konstanz ll Ingo Wölfl Syscoach syscoach.de München ll Edda Vanhoefer Change Corporation changecorp.de München Thor Olafsson Strategic Leadership strategicleaders.de Clemens Maria Mohr Der Möglichkeiten Coach Hans-Georg Klitzke Klitzke Beratung & Training Klaus Karstädt c 18 3 17 4 20 3 20 30 c 14 8 c 15 4 ll c 20 5 Nürnberg ll c 12 10 clemensmariamohr.de Ofterschwang ll c 26 k. A. klitzke-beratung.de Sandhausen ll c 15 2 K-Training Klaus Karstädt k-training.de Tutzing ll c 27 2 Holger Schlageter Schlageter Institut schlageter-institut.de Wiesbaden ll c 20 15 Andreas Zaiß Striedl & Zaiß st-z.de Überlingen ll c 17 9 c ) er tn ar er /P eit rb ta Mi Coach c en hr Ja ng ru fa h er fs Be ru uf hä (in na so er leg ol nP vo nK ig vo ig uf hä Em pf eh lu ng en 2 en le em rn pf em oh le n oh le n In Kooperation mit VERKAUFS-COACHING Alexander Christiani IfS Institut für Story-Marketing storymarketing-institut.de Bad Münstereifel l c 35 2 Andreas Buhr Buhr & Team Akademie buhr-team.com Düsseldorf ll c 25 25 Marc M. Galal Marc M. Galal Institut marcgalal.com Frankfurt am Main ll c 17 k. A. Thomas Malischewski Neways neways-group.com Haltern am See Frieder Barth Friederbarth friederbarth.de Joachim Pawlik Pawlik Consultants Roman Hohaus Pawlik Consultants Alexandra Daskalakis l c 28 4 Hamburg ll c 21 10 pawlik.de Hamburg ll c 20 k. A. pawlik.de Hamburg ll c 5 k. A. Remotivation.de remotivation.de Kaarst ll c 8 k. A. Jörg Hohlfeld Jörg Hohlfeld Coaching & Beratung joerg-hohlfeld.de Kissing ll c 8 k. A. Martin Limbeck Martin Limbeck® Training Group martinlimbeck.de Königstein im Taunus ll c 25 5 Frank Heister Frank Heister Akademie frankheister.com Marktheidenfeld ll c 6 k. A. Hermann Scherer Hermann Scherer hermannscherer.com Mastershausen ll c 25 k. A. Richard Krebs NLP nlp-infos.de Neuhofen ll c 8 k. A. Stephan Heinrich Stephan Heinrich stephanheinrich.com Trier ll c 15 k. A. Anne-Rose Raisch Raisch raischteam.de Waldenbuch l c 17 5 Quelle: Statista CHANGE-MANAGEMENT-COACHING Eberhard Hauser Hauserconsulting hauserconsulting.com Augsburg ll Ingeborg Dietz Dietz Training und Partner dietz-training.de Feldafing ll Algar Rother Algar Rother Coaches algarrother.com Karlsruhe ll Tobias Beck Tobias Beck Coaching und Beratung beck-speaking.com Kelsterbach ll Klaus Eidenschink Eidenschink & Partner eidenschink.de Krailling ll Eva Strasser Strasser & Strasser strasser-strasser.de München ll Sven Volprich Eins Consulting eins-consulting.de München ll Edda Vanhoefer Change Corporation changecorp.de München ll c 20 5 Martin Hensel Martin Hensel Lösungen nlp-ausbildung-neuss.de Neuss ll c 22 k. A. Sylvia Andrea Maß YourSense yoursense.de Nürnberg ll 25 k. A. Thor Olafsson Strategic Leadership strategicleaders.de Nürnberg ll c 12 10 Ulrich Bührle Ulrich Bührle ulrichbuehrle.de Stuttgart ll c 16 k. A. Simone Mones Simone Mones Business Psychology simonemones.com Troisdorf ll c 27 k. A. Rainer Paszek Rainer Paszek systeme-im-wandel.de Uffing am Staffelsee ll c 21 k. A. Holger Schlageter Schlageter Institut schlageter-institut.de Wiesbaden ll 20 15 2 ll häufig von Kollegen und Personalern empfohlen l von Kollegen und Personalern empfohlen FOCUS 28/2016 k. A. = keine Angaben c c c c c c c c c c 30 35 26 k. A. 20 30 17 k. A. 22 3 30 12 16 k. A. = ja 27 n le oh n en hr ar tn er Ja er /P rb er eit fa h ru ng (in na so ta fs ru l c 12 k. A. Dormagen ll c 10 k. A. Ingo Koch Harvest Pro Consult Graf und Koch harvest-pro-consult.de Hamburg l c 13 k. A. Paul Hammelehle Unternehmungen Paul Hammelehle Häusern l c 13 25 Thomas Göller Göller Mentoring goeller-mentoring.de Ingelheim am Rhein l c 10 k. A. Jenison Thomkins NLP Atelier nlp-atelier.de Köln l c 17 k. A. Hans Jochen Koop Business Design People businessdesignpeople.com Mannheim l c 13 k. A. Marion Lang Marion Lang Coaching sinncoach.de München ll c 8 k. A. Astrid Hochbahn Hochbahn Berufswegberatung berufswegberatung.de Münster l c 19 k. A. Sylvia Andrea Maß YourSense yoursense.de Nürnberg ll 25 k. A. Michael Ploschke Michael Ploschke jobcoaching-sued.de Radolfzell l c 23 k. A. Manfred Zink Institut Innere Form die-innere-form.de Rosbach ll c k. A. k. A. Anke Tielker Anke Tielker Unternehmensberatung anke-tielker.de Walsrode l c 14 k. A. Mi Berlin rubec.de Ort Be unternehmensbeweglichkeit.de UB Röhrich Web-Adresse ) em pf le oh rn pf le em en er leg nP ol vo uf Coach f. Unternehmen in Bewegung Stefan Röhrich Unternehmen hä hä uf ig ig vo nK en 2 ng lu eh pf Em Peter Haas Coach GRÜNDUNGS-COACHING c KOMMUNIKATIONS-COACHING Alexander Christiani IfS Institut für Story-Marketing storymarketing-institut.de Bad Münstereifel l c 35 2 Veit Lindau Life Trust veitlindau.com Baden-Baden ll c 20 k. A. Jürgen Schulze-Seeger Bridgehouse bridgehouse.de Berlin ll 34 k. A. Sibylle May Beratungsbüro Sibylle May beratungsbuero-may.com Düsseldorf l Silvia Glaser Silvia Glaser silviaglaser.de Düsseldorf ll Dieter Rösner Dieter Rösner dieter-roesner.com Feucht ll Andrea Lurbiecki Andrea Lurbiecki lurbiecki.de Hamburg ll Silvia Richter-Kaupp Silvia Richter-Kaupp richter-kaupp.de Karlsruhe ll Tobias Beck Tobias Beck Coaching und Beratung beck-speaking.com Kelsterbach Kirsten Annette Vogel TOP.IfM Institut für Supervision top-ifm.de Martina Schmidt-Tanger CCC professional Petra Geber c c 25 8 12 k. A. 27 k. A. 8 k. A. c 19 k. A. ll c 17 k. A. Köln ll c 27 k. A. schmidt-tanger.de Münster ll c 30 6 Petra Geber geber-beratung.de Seeheim-Jugenheim ll 20 k. A. Klaus Karstädt K-Training Klaus Karstädt k-training.de Tutzing ll c 27 2 Anne-Rose Raisch Raisch raischteam.de Waldenbuch l c 17 5 Andreas Zaiß Striedl & Zaiß st-z.de Überlingen 17 9 consilia-cct.com Frankfurt am Main l c 20 15 Frankfurt am Main ll c 19 k. A. c c c c ll c INTERKULTURELLES COACHING Consilia cct Claude Klein CK Consulting Marja Szodruch Moana Perspektiven moana-perspektiven.de Hamburg l c 21 k. A. Ralf Meßbacher Ralf Meßbacher messbacher.de Kassel l c 9 k. A. Karl-Heinz Wagner Agitat agitat.de Leonberg l c k. A. k. A. Nicole Rabiega Eatiquettes eatiquettes.de Mendig l c 12 k. A. Susanne M. Zaninelli Culture Contact culture-contact.com München l c k. A. k. A. Veronika Frankenberger Veronika Frankenberger veronika-frankenberger.de München l c 4 k. A. Jo Kristof JK Business Coaching jk-business-coaching.de Ratingen ll 6 k. A. Simone Mones Simone Mones Business Psychology simonemones.com Troisdorf ll c 27 k. A. Rainer Röpnack Rainer Röpnack rainer-roepnack.de Völklingen l c 10 k. A. 2 ll häufig von Kollegen und Personalern empfohlen l von Kollegen und Personalern empfohlen 28 k. A. = keine Angaben c c Quelle: Statista Kirsten Nazarkiewicz = ja FOCUS 28/2016 Coach Unternehmen Web-Adresse pf ) en hr eit er /P ar tn er Ja ng ru fa h rb er Mi ta fs Be ru uf hä (in na so er leg ol nP vo nK ig vo ig uf hä Em pf eh lu ng en 2 en le em rn pf em oh le n oh le n In Kooperation mit Ort SELBST- UND ZEITMANAGEMENT-COACHING Claudia Härtl-Kasulke bk+k bk-k.de Dietzenbach l 25 k. A. Britt A. Wrede Britt A. Wrede brittwrede.de Düsseldorf l c c 26 k. A. Thomas Stammwitz E>V Coaching egrv.de Hamburg ll c 16 9 Ingo Koch Harvest Pro Consult Graf und Koch harvest-pro-consult.de Hamburg l c 13 k. A. Sonya Schlüter Wellcome Training & Beratung wellcome.de Hameln l 22 k. A. Uschi Kopatz Progressio Consulting progressio-consulting.de Hannover l c 12 7 Klaus Tumuscheit Klaus Tumuscheit tumuscheit.de Heidelberg l c 26 k. A. Inge Zellermann ConsultContor consultcontor.de Köln l c 19 k. A. Kirsten Annette Vogel TOP.IfM Institut für Supervision top-ifm.de Köln ll c 27 k. A. Arno Popert Coaching - Training - Mediation popert.de Lübeck l c 15 k. A. Hans Jochen Koop Business Design People businessdesignpeople.com Mannheim l c 13 k. A. Susanne Gmeinwieser Eigen.wert eigen-wert.com München l c 5 5 Bärbel E. Kohler Bärbel E. Kohler kohlercoach.com Neuss l c 10 k. A. Clemens Maria Mohr Der Möglichkeiten Coach clemensmariamohr.de Ofterschwang ll c 26 k. A. Cordula Nussbaum Campus für Kreative Chaoten kreative-chaoten.com Sauerlach ll c 11 k. A. c KARRIERE-COACHING Michèle Marie Reber ReberCoaching rebercoaching.de Berlin ll c 10 k. A. Stefanie Diehl Stefanie Diehl stefaniediehl.de Berlin ll c 5 k. A. Ursula Wagner Coaching Center Berlin coachingcenterberlin.eu Berlin ll c 11 10 Inke Schulze-Seeger Bridgehouse Rocket rocketidentity.de Berlin ll c 11 k. A. Barbara Frien Barbara Frien Coaching Beratung barbara-frien.de Dortmund ll c 20 k. A. Angela Zinser The People Network the-people-network.com Düsseldorf ll c 6 25 Gabriele Müller Coaching & Consulting gabriele-mueller.net Frankfurt am Main ll c 16 k. A. Sabine Lanius Coaching & Consulting sabine-lanius.de Frankfurt am Main ll c 18 3 Angelina Pego Traumjobstrategien 35+ traumjobs.angelina-pego.de Hamburg ll c 15 k. A. Ines Jarchow Jarchow&Partner jarchow-partner.de Hamburg ll 29 k. A. Svenja Hofert Svenja Hofert karriereundentwicklung.de Hamburg ll Joachim Pawlik Pawlik Consultants pawlik.de Hamburg ll Brigitte Speicher Coaching Akademie Heidi Reimer coaching-akademie-reimer.de München ll Jens Tomas Dr. Tomas Consulting jenstomas.de Münster ll Isabell Braumandl Coaching- & Beratungs-Centrum cobece.de Regensburg ll c c 20 3 20 k. A. c 10 k. A. c 19 6 c 20 15 c Quelle: Statista KONFLIKT-COACHING Vanessa Laszlo Angew. Psychologie f. Unternehmen vanessalaszlo.de Bad Nauheim ll 17 4 Julia Augustin Managementberatung julia-augustin.de Berlin ll c 20 k. A. Barbara Frien Barbara Frien Coaching Beratung barbara-frien.de Dortmund ll c 20 k. A. Thomas Dietz Dietz Training und Partner dietz-training.de Feldafing ll c 27 k. A. Stefan Richter IFOB ifob.de Frankfurt am Main ll c 17 k. A. Gabriele Müller Coaching & Consulting gabriele-mueller.net Frankfurt am Main ll c 16 k. A. Christopher Rauen Christopher Rauen rauen.de Goldenstedt ll Jörn Ehrlich Viel Coaching + Training viel-coaching.de Hamburg ll Bernhard Jegan Human Resources Development jegan.de Holzkirchen Peter Röhrig ConsultContor consultcontor.de Köln Rolf König König & Partner koenigupartner.de Neu-Ulm Thorsten Isack Thorsten Isack supervision.online Neuss 2 ll häufig von Kollegen und Personalern empfohlen l von Kollegen und Personalern empfohlen FOCUS 28/2016 k. A. = keine Angaben 20 15 c 25 k. A. ll c 24 k. A. ll c 25 10 ll c 35 k. A. 10 k. A. l c c c c = ja 29 n le oh n en ) em pf le hr er Ja ar er /P rb er eit fa h ru ng (in na so Mi ta fs ru Be tn oh rn pf le em en er leg nP ol vo uf hä hä uf ig ig vo nK en 2 ng lu eh pf Em Coach Unternehmen Web-Adresse Ort Martin Hensel Martin Hensel Lösungen nlp-ausbildung-neuss.de Neuss ll c 22 Klaus Karstädt K-Training Klaus Karstädt k-training.de Tutzing ll c 27 2 Rainer Paszek Rainer Paszek systeme-im-wandel.de Uffing am Staffelsee ll c 21 k. A. k. A. WORK-LIFE-BALANCE-COACHING Justine Lagiewka Good Work Good Life good-work-good-life.de Bad Vilbel l c 13 k. A. Dirk W. Eilert Eilert-Akademie eilert-akademie.de Berlin ll c 15 3 Petra Bock Dr. Bock Coaching Akademie dr-bock-coaching-akademie.de Berlin ll c 16 4 Annette Thiele Beratung Thiele beratung-thiele.de Berlin ll c 12 k. A. Oliver Müller Change Concepts change-concepts.de Bonn ll 18 k. A. Dietmar Jakobi endlich-wirksam-führen.de endlich-wirksam-fuehren.de Büdingen ll c 15 k. A. Gabriele Müller Coaching & Consulting gabriele-mueller.net Frankfurt am Main ll c 16 k. A. Renate Kubentz Kubentz+Team kubentz.de Hamburg l c 20 2 Dagmar Thiel 4m-Coaching 4m-coaching.de Hamburg ll c 20 k. A. Cora Besser-Siegmund Besser-Siegmund-Institut besser-siegmund.de Hamburg ll c Ines Jarchow Jarchow & Partner jarchow-partner.de Hamburg ll Melanie Kohl Melanie Kohl melanie-kohl.de Kamp-Lintfort ll Robert Betz Robert Betz Transformation robert-betz.com München ll Marion Lang Marion Lang Coaching sinncoach.de München Anja Mumm Anja Mumm coaching-kompetenz.de c 20 2 29 k. A. c 4 k. A. c 15 6 ll c 8 k. A. München ll c 16 k. A. c 12 k. A. 18 k. A. k. A. c GESUNDHEITS-COACHING Annette Thiele Beratung Thiele beratung-thiele.de Berlin ll Oliver Müller Change Concepts change-concepts.de Bonn ll Ingrid Kadisch Kadisch & Partner kadisch-und-partner.de Bremen ll c 30 Björn Bücks Raum für Führung rf-f.de Frankfurt am Main ll c 10 16 Markus Theilacker Ipendo ipendo.de Freiburg ll c 15 k. A. Marja Szodruch Moana Perspektiven moana-perspektiven.de Hamburg Melanie Kohl Melanie Kohl melanie-kohl.de Kamp-Lintfort Elke Berninger-Schäfer Karlsruher Institut für Coaching kic.berninger-schaefer.de Karlsruhe Claudia Samson Resiliar resiliar.de Köln Jaya Herbst EVSR, Jaya & Peter Herbst evsr-herbst.de Astrid Hochbahn Hochbahn Berufswegberatung berufswegberatung.de Gitta Halstenbach-Witkowski LifeSuccessAcademy Sabine Meier c l c 21 k. A. ll c 4 k. A. l c 20 40 ll c 10 k. A. Mannheim l c 30 k. A. Münster l c 19 k. A. lifesuccessacademy.de Pulheim l c 13 k. A. Makia Training & Coaching makia-von-pferden-lernen.de Schwalmtal l c 10 k. A. Liliane Heberle Coaching-Praxis-Stuttgart coaching-praxis-stuttgart.com Stuttgart l 30 k. A. Ute Zander-Schreindorfer ZS Consult zsconsult.de Taufkirchen (Vils) ll c 17 5 Veit Lindau Life Trust veitlindau.com Baden-Baden ll c 20 k. A. Petra Bock Dr. Bock Coaching Akademie dr-bock-coaching-akademie.de Berlin ll c 16 4 Martin Jessen Passion for coaching passionforcoaching.de Berlin ll c 14 k. A. Inke Schulze-Seeger Bridgehouse Rocket rocketidentity.de Berlin ll c 11 k. A. Renate Biebrach Institut Ute Griessl nlp-kaiserswerth.de Düsseldorf l c 11 2 Thomas Dietz Dietz Training und Partner dietz-training.de Feldafing ll c 27 k. A. Tiana Roth Tiana Roth tianaroth.de Filderstadt ll 22 k. A. Frauke Huppertz Frauke Huppertz fraukehuppertz.de Hannover ll c 6 k. A. Louise Beisel Louise Beisel his-heidelberg.com Heidelberg l c 27 k. A. c 2 ll häufig von Kollegen und Personalern empfohlen l von Kollegen und Personalern empfohlen 30 k. A. = keine Angaben c c Quelle: Statista LIFE-COACHING = ja FOCUS 28/2016 pf k. A. Meerbusch l c 35 k. A. praxis-anne-ott.de München l c 7 8 Ulrich Bührle ulrichbuehrle.de Stuttgart ll c 16 k. A. Gumze Leadership gumze-leadership.de Tutzing l c 18 2 30 35 Günther Mohr Günther Mohr Coaching mohr-coaching.de Hofheim Christian Repplinger Christian Repplinger Coaching repplinger.com Idstein Wilfried Teschler Teschler teschler.info Anne Ott Praxis für systemisches Coaching Ulrich Bührle Detlef Gumze ) en hr ar tn er Ja ta k. A. 19 Ort Mi 30 c Web-Adresse er /P rb er fs c Unternehmen Be l ll Coach hä hä ru uf eit fa h ru ng (in na so er leg ol nP vo nK ig vo ig Em uf pf eh lu ng en 2 en le em rn pf em oh le n oh le n In Kooperation mit SYSTEMISCHES COACHING Eberhard Hauser Hauserconsulting hauserconsulting.com Augsburg ll Dirk W. Eilert Eilert-Akademie eilert-akademie.de Berlin ll c c 15 3 Ingeborg Dietz Dietz Training und Partner dietz-training.de Feldafing ll c 26 k. A. Tiana Roth Tiana Roth tianaroth.de Filderstadt ll 22 k. A. Bettina Schubert-Golinski Die Coachingakademie die-coaching-akademie.de Hamburg ll c 25 40 Jörn Ehrlich Viel Coaching + Training viel-coaching.de Hamburg ll c 25 k. A. Marc Minor Institut für system. Führungskultur minor.de Heroldsberg ll c 20 15 Tom Andreas Tom Andreas tomandreas.de Köln ll c 20 k. A. Ingo Wölfl Syscoach syscoach.de München ll c 15 4 Eva Strasser Strasser & Strasser strasser-strasser.de München ll c 30 12 Bernd Isert Metaforum metaforum.de Panketal ll c 30 k. A. Petra Geber Petra Geber geber-beratung.de Seeheim-Jugenheim ll 20 k. A. Birgid Kröber Kröber Kommunikation kroeberkom.de Stuttgart ll c 15 10 Ute Zander-Schreindorfer ZS Consult zsconsult.de Taufkirchen (Vils) ll c 17 5 Simone Mones Simone Mones Business Psychology simonemones.com Troisdorf ll c 27 k. A. 21 k. A. 14 k. A. c c Quelle: Statista SONSTIGES COACHING Oliver Grätsch Berliner Team berlinerteam.de Berlin l Mathew Lovel Advanced Personality Coaching advanced-personality-coaching.de Berlin l Stephan Stockhausen Manufaktur für Wachstum manufaktur-wachstum.de Bochum l c 14 k. A. Harald Berenfänger Harald Berenfänger berenfaenger.com Bonn l c 6 k. A. Frank Domberg GUP gup.de Dortmund l c 14 k. A. Anne Kimmle Anne Kimmle annekimmle.de Frankfurt am Main l c 12 k. A. Martin Merdes Neuland & Partner neulandpartner.de Fulda l c 6 k. A. Martin Stenzel Martin Stenzel & Partner martin-stenzel.com Hamburg l c 3 k. A. Roman Hohaus Pawlik Consultants pawlik.de Hamburg ll 5 k. A. Susanne Weber Susanne Weber weber-coaching.de Konstanz ll c 14 8 Jutta Bock Jutta Bock lebensberatung-mh.de Mülheim an der Ruhr ll c 9 k. A. Michael Mai Michael Mai München l c Monika Matschnig Monika Matschnig matschnig.com Neufahrn bei Freising l Christian Bischoff Christian Bischoff Life christian-bischoff.com Oberursel (Taunus) l Dorothea Oehm Dorothea Oehm oehm-beratung.de Stuttgart l 2 ll häufig von Kollegen und Personalern empfohlen l von Kollegen und Personalern empfohlen FOCUS 28/2016 k. A. = keine Angaben c c c c c c c 3 k. A. 20 k. A. 10 k. A. 20 k. A. = ja 31 Digitalisierung, vernetzte Fahrzeuge und autonomes Fahren – die Autoindustrie steckt im größten Umbruch ihrer Geschichte. Im Wettbewerb mit Apple und Google rücken Informatiker und Software-Ingenieure in den Mittelpunkt AM STEUER 32 FOCUS 28/2016 BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich setzt mit dem i8 Spyder – einem offenen Hybridsportwagen – neue Maßstäbe F oto: BMW AUTOMOTIVE FOCUS 28/2016 33 D as Lexikon „Autos“ aus der Reihe „Was ist was“ muss dringend aktualisiert werden. In dem Wissensbuch für Kinder ab acht Jahren ist zu lesen: „Das Herzstück des Autos ist der Motor.“ Diese Vorstellung gilt inzwischen als reichlich überholt. In das Auto wurde ein neues Herz aus Bits und Bytes gepflanzt: ein Bordcomputer mit intelligenter Steuerungssoftware, die das Fahrzeug mit den Datenbanken in der Cloud verbindet, mit dem Verkehr vernetzt und durch die Straßen lenkt. Das moderne Auto ist ein Rechner auf Rädern mit viel mehr IT als PS unter der Haube. Eine Entwicklung, die alles in der Automobilbranche ändert: Spielregeln, Geschäftsmodelle und Karrieren. Manager und Forscher sprechen von der Neuerfindung des Autos. Johann Jungwirth, seit November 2015 Leiter Digitalisierungsstrategie bei Volkswagen, vergleicht den Wandel mit dem „Umstieg vom Pferd aufs Automobil vor 130 Jahren“. 34 Von Kolben, Kurbelwellen und Einlassventilen versteht der 43-jährige Manager wenig. „Meine Gebiete sind Software und Sensorik“, sagt der Elektrotechniker, der von Apple zu VW kam. Bei der digitalen Transformation ist seine Expertise als IT-Fachmann mehr wert als die langjährige Erfahrung der Maschinenbauer im Haus. Auf dem Genfer Autosalon im März 2016 kündigte Jungwirth an, dass sich der Hersteller „zum Mobilitätsanbieter und Software-Konzern weiterentwickeln“ will. Elektrisch betriebene, völlig autonom fahrende VW-Flottenfahrzeuge sollen die Stadtkundschaft in Zukunft „von Tür zu Tür transportieren“, ohne Zeit im Stau oder bei der Parkplatzsuche zu verlieren. So weit die Vision. Was fehlt, ist das passende Auto dazu. Erst in fünf bis sieben Jahren soll es vom Band laufen. Die Konkurrenz ist den Wolfsburgern enteilt. Zum Beispiel Tesla. Im April 2016 enthüllte Firmengründer Elon Musk in Kalifornien das erste Elektroauto für den Massenmarkt. „Thank you, Elon!“, rufen seine Anhänger, als das „Rund 60 Prozent der Wertschöpfung eines Autos werden von Zulieferern geleistet“ Karlheinz Haupt Leiter Fahrerassistenzsysteme Continental Model 3 auf die Showbühne rollt. Danke für die Beschleunigung von null auf 100 in unter sechs Sekunden, für eine Reichweite von 345 Kilometern pro Batterieladung und für eine Reihe von AutopilotFunktionen wie Spurwechsler und Einparksystem. Schon in zwei Jahren werde das Model 3 selbstständig fahren, stellt Musk in Aussicht. Binnen drei Tagen gehen mehr als 250 000 Vorbestellungen ein. Im Wettlauf um die Autos der Zukunft treten zwei Industrien gegeneinander an: Internet-Firmen gegen Autobauer. Apple entwickelt in einem Berliner Labor das iCar und hat dafür mehr als ein Dutzend Ingenieure und Informatiker aus der deutschen Autobranche abgeworben. Google rüstet die Autos von Fiat Chrysler mit Software-Systemen und Sensoren aus, die man fürs autonome Fahren braucht. Beide machen eine einfache Rechnung auf: Weltweit sind heute 1,2 Milliarden Autos durchschnittlich eine Stunde lang in Betrieb. Einmal mit dem Internet der Dinge vernetzt, kommen 1,2 Milliarden FOCUS 28/2016 F oto: Jens Oellermann für FOCUS-Magazin Per Datenbrille entwickelt das Team von Johann Jungwirth bei VW das digitale Cockpit der Zukunft In Kooperation mit zusätzliche Online-Stunden zusammen. Mit den Herausforderern aus dem Silicon Valley zu kooperieren, lehnen die deutschen Autobauer ab. „Sie haben berechtigte Angst, dass ihnen die Kundenkontakte aus der Hand genommen werden“, erklärt Ferdinand Dudenhöffer. Der Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen bezweifelt, dass es Google ums Auto geht. „Von Hardware und Design versteht das Unternehmen nichts.“ In Wahrheit strebe der Suchmaschinenbetreiber danach, sein Betriebssystem Android in die Bordcomputer zu integrieren und über die Bedienoberfläche auf die Kundendaten zuzugreifen, die sich während der Fahrt ansammeln. In diesem Fall wären die Autobauer vom wachsenden Teil der Wertschöpfung abgeschnitten und zu Blechlieferanten herabgewürdigt. Deshalb betonte BMWEinwicklungsvorstand Klaus Fröhlich im Januar auf der Fachmesse CES in Las Vegas: „Wer das Betriebssystem besitzt, der besitzt die Kunden. Wir geben das Betriebssystem nicht aus der Hand.“ Nach anfänglichem Zögern „arbeiten Daimler und BMW an den Trends mit und holen schnell auf“, sagt Dudenhöffer. Die neue, sukzessive aufgerüstete Mercedes E-Klasse ist voll mit elektronischen AUTOMOTIVE Die beliebtesten Arbeitgeber 1 P+Z Engineering 2 BFFT Fahrzeugtechnik 3 M Plan 4 EFS – Elektronische Fahrwerksysteme 5 ASAP Gruppe 6 IAV 7 BMW Gruppe 8 Daimler 9 Volkswagen 10 Audi Quelle: Kununu; Stand: Mai 2016 Assistenzsystemen, das Auto überholt selbstständig und erkennt Verkehrszeichen. Auch das in Las Vegas präsentierte Konzeptauto BMW i Vision Future Interaction ist teilautonom unterwegs und orientiert sich an den Karten des übernommenen Online-Dienstes Here. Software, Algorithmen, Bedienoberfläche, Cloud-Inhalte – alles ist selbst gemacht. In zehn Jahren wird nach einer Bitkom-Umfrage die Mehrheit der Autofahrer in den Städten kein eigenes Fahrzeug mehr besitzen, sondern Carsharing nutzen. Für das neue Geschäft sind beide Unternehmen „sehr offen“, meint Dudenhöffer. Daimler gründete den stationslosen Carsharing-Dienst Car2Go und kaufte für seine Mobilitätsplattform Moovel den Taxibestellservice MyTaxi hinzu. BMW zog mit DriveNow nach und investierte Milliarden in die Elektromobilität. Zu den Gewinnern zählen auf jeden Fall die Zulieferer. „Rund 60 Prozent der Wertschöpfung eines Autos werden von Zulieferern geleistet“, sagt Karlheinz Haupt, Leiter des Geschäftsbereichs Fahrerassistenzsysteme bei Continental. Im Jahr 2020 erwarte Continental den Schritt über die Schwelle von drei Milliarden Euro Umsatz mit Produkten, die assistiertes Fahren ermöglichen und „den Weg zum automatisierten Fahren ebnen“. Das sind Kameras, DAS AUTO HEUTE – EIN ROLLENDES SMARTPHONE Was der große Wandel der Autoindustrie für Deutschlands Hochschulen bedeutet „Wir tragen dem Umbruch in der Autoindustrie Rechnung, indem wir unsere Lehrinhalte interdisziplinär zusammenführen“, sagt Professor Christof Wolfmaier, Dekan der Fakultät Fahrzeugtechnik an der Hochschule Esslingen. Mechanik, Elektrotechnik, Informationstechnologie – die Disziplinen „wachsen mehr und mehr zusammen“. Auch beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) kommen sich Maschinenbauer und Elektrotechniker näher. „Wir bieten den kombinierten Studiengang Mechatronik an und fassen Vorlesungen zusammen“, sagt Professor Joachim Knebel, Bereichsleiter am KIT. In Karlsruhe forschen Studenten gemeinsam mit Wissenschaftlern und Verantwortlichen aus der Industrie. Unternehmen bieten Masterarbeiten an und stellen die Absolventen hinterher sofort ein. „98 Prozent finden einen Job, bevor sie ihren Master in der Hand haben“, sagt Knebel. „Wir garantieren Vollbeschäftigung.“ Sensoren, Radarsysteme, LaserScanner und Software. Bei der Entwicklung habe Continental „keine Berührungsängste vor neuen Kunden wie Google, Apple und anderen Internet-Firmen“, meint Haupt. Autobauer, Zulieferer und IT-Unternehmen „treiben sich gegenseitig an“. Die klassischen Domänen der Europäer würden „um neue Elemente ergänzt, die aus Kalifornien kommen“. Dort kaufte Continental kürzlich hochauflösende Lasertechnologie hinzu. Die Firmen aus dem Westen der USA hätten natürlich ein Interesse daran, „in der Kundenbeziehung Synergieeffekte zu generieren“. Schon vor 20 Jahren habe Continental damit begonnen, Assistenzsysteme zu erforschen. „Aber niemand konnte damals ahnen, welche Dimensionen dieses Geschäft annimmt“, sagt Continental-Manager Haupt. Die erste Generation von Sensoren sei „viel aufwendiger und teurer gewesen als die heutige Technik, in der weit mehr Rechenleistung steckt“. Der Durchbruch gelang „mit Algorithmen und mit KünstlicheIntelligenz-Konzepten, um die großen Datenmengen automatisch verarbeiten zu können“. Algorithmiker und KI-Experten sind für Haupt „die heutigen Stars der Branche“. Und die Nachfrage nach Software-Entwicklern und Elektronikern steige weiter. Der Grund: Das Auto sei, was die Optimierung des Fahrzeugs betrifft, mechanisch so gut wie ausgereift und liege auch bei Tempo 200 perfekt in der Kurve. Dennoch sterben weltweit täglich 3300 Menschen bei Verkehrsunfällen. Um diese Zahl zu verringern, könne mit Assistenzsystemen viel mehr erreicht werden. Auto-zu-Auto-Kommunikation beispielsweise warnt den Fahrer vor einem Stau hinter der Kurve – denn um die Ecke zu schauen, kann selbst der beste Schrauber einem Auto nicht beibringen. n HELMUT MONKENBUSCH FOCUS 28/2016 35 F otos: Dirk Bruniecki für FOCUS-Magazin Das Internet der Dinge vernetzt Menschen und Maschinen, treibt die Energiewende voran – und eröffnet neue Karriereperspektiven Handschuh mit Hirn: Der internetfähige Sensorhandschuh von Erfinder Paul Günther hilft bei Montagen, Wartung & Co. 36 FOCUS 28/2016 DIE JOBMASCHINE I N FO R M AT I O N ST EC H N O LO G I E FOCUS 28/2016 37 38 „Die größten Autobauer haben Interesse an unserem Handschuh“ geschäftsführender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern. In den Fabriken der Zukunft etwa tauschen sämtliche Komponenten untereinander Informationen aus, Geräte warten Paul Günther, Workaround sich selbst, Produktionsprozesse passen sich selbstständig veränderten Anforderungen an. „Drei Viertel der größten Automobilhersteller haben Das eigentliche Ziel von Interesse, mit uns zu arbeiIndustrie 4.0 ist es aber, die ten“, erzählt Paul Günther, Fertigung immer genauer einer der vier Gründer von den Kundenbedürfnissen anzupassen. Liggesmeyer Workaround. Mittelfristig soll der intelligente Handbetont: „In absehbarer Zeit schuh auch in anderen werden vereinheitlichte MasBranchen zum Einsatz komsenprodukte zunehmend men, beispielsweise in der durch individualisierte ProKrankenpflege. Hier könnte dukte ersetzt, ohne dass er die Dokumentation überKunden dafür mehr bezahlen müssen.“ nehmen und so Pflegern mehr Zeit für die Patienten Schon heute setzen Privatverschaffen. leute immer öfter auf derart „Geräte, die mit dem Inpersonalisierte Produkte: von der App-gesteuerten ternet verbunden sind und Waschmaschine über den selbstständig kommunizieren können, werden zuselbstkochenden Mixer bis künftig eine immer wichtihin zum digitalen Fitnessgere Rolle spielen“, prognosCoach. Nach einer Prognose des Technikgiganten Intiziert Peter Liggesmeyer, tel dürften 2020 weltweit bis zu 200 Milliarden Pascal Ludynia, Geräte vernetzt Gründer des Porsein. tals Energieheld, Mancher Exwill Verbrauchern perte zieht sohelfen, ihre Imgar schon Paralmobilien in puncto lelen zur industriEnergieverbrauch ellen Revolution. optimal zu moderDamals stellten nisieren Dampfmaschine und mechanische Webstühle das Wirtschaftssystem und das Leben der Menschen auf den Kopf, heute sind es Drohnen, Drahtlosnetzwerke und Datenautobahnen. „Einerseits werden einige klassische Berufe in der industriellen Fertigung durch die neue Technik an Bedeutung verlieren oder ganz aussterben. Andererseits werden neue Berufe entstehen“, prophezeit Informatiker Liggesmeyer. Überwiegen dürften die positiven Aspekte. Der Bedarf an hoch qualifizier- ten Fachleuten ist immens – nicht nur im IT-Bereich, sondern zum Beispiel auch im Energiesektor. Er steht durch den Ausstieg aus der Atomenergie vor enormen Herausforderungen, weil Strom künftig nicht mehr zentral in Kraftwerken, sondern in Biogas-, Wind- und Photovoltaikanlagen produziert wird. Das Internet der Dinge kann helfen, die dabei entstehenden Herausforderungen zu meistern. Große Hoffnungen setzen Fachleute in sogenannte Smart Grids, also intelligente Stromnetze. Diese sollen möglichst viele Stromerzeuger und -verbraucher integrieren und miteinander vernetzen und so das Netz stabiler und effizienter machen. Im Idealfall könnte die stetige Kommunikation zwischen Stromproduzenten und -verbrauchern sogar dazu beitragen, dass Letztere ihr Konsumverhalten ändern und die Versorgung zusätzlich stabilisieren. Ein Selbstläufer ist die Energiewende aber keineswegs. Viele Hauseigentümer etwa fragen sich, wie sie ihr Gebäude klimafreundlich modernisieren können, welche Fördermittel ihnen zustehen und wo sie die passenden Handwerker und Fachbetriebe finden. Antworten erhalten sie unter anderem von Philipp Lyding, Michael Kessler und Pascal Ludynia. Die drei Wirtschaftsingenieure gründeten im Jahr 2012 Energieheld.de, ein Portal zur energetischen Modernisierung. Das selbst gesteckte Ziel des jungen Unternehmens: Kunden sollen „die „optimale Modernisierung ihrer Immobilie zum besten Preis“ erhalten. Dazu gehört auch, den Stromverbrauch im Haushalt zu verringern. „Noch immer schalten Millionen Menschen stromintensive Geräte wie Spüloder Waschmaschine täglich FOCUS 28/2016 F oto: Stefan Thomas Kröger für FOCUS-Magazin F rüher trugen Fabrikarbeiter Blaumann-Overalls, und die Finger waren ölverschmiert. Heute muss sich in technischen Berufen niemand mehr die Hände schmutzig machen. Wer den grau-schwarzen internetfähigen Sensorhandschuh „ProGlove“ des Start-upUnternehmens Workaround trägt, hat noch mehr Vorteile als saubere Finger: Greift ein Mechaniker beispielsweise zum falschen Werkzeug, leuchtet, fiept und vibriert die intelligente Montagehilfe. Ein integrierter Sensor ermöglicht zudem, dass sich Bauteile – buchstäblich im Handumdrehen – scannen lassen. Das eingebaute Display zeigt an, wenn eine Aufgabe erfolgreich beendet ist. Der ProGlove ist ein Paradebeispiel für das „Internet der Dinge“, das über vernetzte Gegenstände den Alltag im Job und zu Hause erleichtern soll. Seinen Erfindern hat er eine wahre Bilderbuchkarriere beschert. In Kooperation mit EDV/IT Die beliebtesten Arbeitgeber und zu geregelten Uhrzeiten ein“, erläutert Ludynia. In dieser Zeit entstehen sogenannte Lastspitzen in den Stromnetzen, etliche davon wären aber vermeidbar: „Allein in privaten Haushalten lassen sich etwa 30 Prozent der Stromlast ohne Komforteinbußen verschieben“, betont der Energieheld-Chef. Hier kommen die sogenannten Smart Meter, also digitale Stromzähler, ins Spiel. Sie sind in der Lage, alle Informationen über den Stromverbrauch in einer Wohnung zu sammeln und die Details an den Energieversorger zu funken. Bis zum Jahr 2020 will die EUKommission 80 Prozent der europäischen Haushalte mit solch intelligenten Messgeräten ausgestattet sehen. 1 Secova 2 QAware 3 Codecentric 4 MaibornWolff 5 Itestra 6 Secucloud 7 Generic.de Software Technologies 8 Inovex 9 PDV-Systeme Sachsen 10 SoftwareOne Deutschland Quelle: Kununu; Stand: Mai 2016 Die Idee: Wer weiß, wann er wie viel Energie verbraucht und welche Geräte besonders viel schlucken, entsorgt seine Stromfresser entweder oder schaltet sie dann ein, wenn die Erzeuger gerade viel Strom produzieren können. Im Fachjargon heißt dieser Prozess „demand side management“, zu Deutsch „Laststeuerung“. Als Anreiz dient der Strompreis. Er steigt, wenn viel Strom in den Netzen fließt, und fällt, wenn weniger Strom vorhanden ist. Die fortschreitende Vernetzung ruft allerdings auch Datenschützer auf den Plan: Sie monieren, dass die smarten Geräte Tagesabläufe detailliert erfassen. Energieversorger wüssten so, wann ein Kunde morgens seinen ersten Kaffee trinkt, wann er sich an den Rechner setzt oder den Feierabend vor dem Fernseher einläutet. Dieses Risiko leugnet auch Wissenschaftler Liggesmeyer nicht. Falsch sei es jedoch, aus diesem Grund auf die Technik zu verzichten. Stattdes- sen plädiert er dafür, diese Probleme zu lösen. „Wenn wir das nicht tun, überlassen wir das Feld ohne Not Konkurrenten, die sich möglicherweise für deutsche Datenschutzbedenken nur wenig interessieren“, sagt Liggesmeyer. Deutschland sei in dieser Hinsicht auf einem guten Weg. Und ein positiver Nebeneffekt: Wenn Wirtschaft und Wissenschaft Hand in Hand arbeiten, wird das Internet der Dinge nicht nur zur Jobmaschine für Berater und Techniker. Es beschert auch Juristen, Datenschützern und IT-Sicherheitsexperten ein wachsendes Betätigungsfeld – schließlich hat die Zukunft gerade erst begonnen. n CATRIN GESELLENSETTER www. her-CAREER.com „Frauen haben unglaubliches Potenzial für Führungspositionen – alles, was sie brauchen, ist die gewisse Portion Mut. Durch das Netzwerken und den Austausch von Erfahrungen können Veranstaltungen wie die herCAREER die nötige Sicherheit verleihen, seine Karriere zu zünden. Ich freue mich schon sehr darauf, die Besucherinnen auf ihrem Karriereweg zu ermutigen und meinen Erfahrungsschatz mit ihnen zu teilen.“ Anna Alex, Gründerin und Geschäftsführerin OUTFITTERY F otos: xxxxxx/FOCUS-Magazin Bxxxxx xxxxx CAREER Die Karrieremesse für Absolventinnen, Frauen in Fach- und Führungspositionen und Existenzgründerinnen 50 Prozent Preisnachlass* beim Ticket-Kauf unter www.her-career.com/ ticketshop * Studentinnen erhalten kostenlosen Eintritt nach Online-Registrierung und Vorlage ihres gültigen, personalisierten Studentenausweises vor Ort Sponsor FOCUS 28/2016 17/2014 13. - 14. OKTOBER 2016 MTC, MÜNCHEN Hauptmedienpartner 39 In Kooperation mit MentoringCorner Nachwuchstalente holen sich von erfahrenen Führungskräften Tipps für den Berufseinstieg Bislang hatte Katharina Mathee bei der Deutschen Telekom vor allem Zahlen und Bilanzen im Blick. Der regelmäßige Austausch mit einem hochrangigen Kollegen lehrt sie, die Dinge aus anderen Perspektiven zu betrachten. Auch ihr Mentor profitiert von den gemeinsamen Sitzungen Katharina Mathee, 25, arbeitet seit 2009 bei der Deutschen Telekom im Finanzbereich des Segments Europa und Technik. Sie steht kurz davor, ein berufsbegleitendes Masterstudium in Finance & Accounting abzuschließen. MENTOR Mark Nierwetberg, 42, ist seit 2002 bei dem DaxKonzern. Er hatte diverse Positionen inne. Aktuell ist er Leiter Vorstandsstab Europa & Technik. Er betreut mehrere Mentees aus verschiedenen Teilen des Konzerns. I ch habe bewusst einen Mentor gesucht, der einen anderen Blickwinkel auf meinen Bereich hat. Er sollte mir helfen, die richtigen Fragen zu stellen: Welcher berufliche Schritt könnte als Nächstes anstehen? Woran muss ich noch arbeiten, um das Ziel zu erreichen? Ich will von meinem Mentor hören, was sich sonst keiner zu sagen traut. Unsere Themen sind vielfältig: Was ist meine Rolle im Beruf, was kann ich als Mitarbeiter ändern? Wir sprechen über Strategie, Kommunikation, Team-Dynamiken, aber auch über persönliche Fähigkeiten, Trends und Technologiefragen. Weil ich nebenbei noch studiere, ist ein Großteil meiner Zeit für Finanzthemen reserviert. Das Mentoring hat mich dazu gebracht, über den Tellerrand zu 40 gucken – Geschäft auch jenseits der Zahlen zu betrachten. Diese Einblicke haben dazu geführt, dass ich Finanzthemen heute stärker in Kombination mit anderen Aspekten betrachte. Klare Ansagen bekomme ich von meinem Mentor auch, wenn es einmal Probleme bei der Balance zwischen Arbeit und Privatleben gibt. Ich glaube, dieses Gleichgewicht ist in der heutigen Zeit schwer zu finden – und selten reden Kollegen offen darüber. An mir selbst merke ich, dass ich viel mehr hinterfrage: Dinge, die „immer schon so waren“, oder Herangehensweisen in meinem Umfeld. Ich habe einen besseren Blick für das Wesentliche bekommen, lasse mich seltener aus der Ruhe bringen und weiß, Dinge besser einzuordnen. n V or einem Treffen mit Mentees weiß man nie, wo die Reise hingeht. Ich habe nicht auf alles eine Antwort, aber ich kann dank meiner Erfahrung oft Perspektiven aufzeigen oder Sichtweisen hinterfragen. So können Mentees Entscheidungen hoffentlich besser oder besser überlegt treffen. Keinesfalls geht es mir darum, einen Klon meiner selbst zu schaffen oder Recht zu haben. Wichtig ist der Blick über den Tellerrand – für mich wie für den Mentee. Fachlich gut sein ist eine Bedingung, aber welche anderen Fähigkeiten braucht man, um im Konzern Erfolg zu haben? In den Gesprächen mit Mentees fällt mir oft auf, dass sie sich in ihrer Entwicklung oft aufs Fachliche fokussieren und die anderen Aspekte außer Acht lassen. Spannend ist die Möglichkeit, sich als Führungskraft mit der Wirkung zu beschäftigen, die Führung auf Mitarbeiter hat. Der offene Austausch zeigt, wie sehr Kleinigkeiten Mitarbeiter verwirren können. Ich habe dank meiner Mentees auch meinen eigenen Führungsstil reflektiert. Mentoring bedeutet auch, sich selbst zu hinterfragen und über das eigene Unternehmen nachzudenken. Ein vertrauensvolles Mentoring ist besser als jeder Flurfunk. Ein interner Mentee kann ehrlich sagen, wie Entscheidungen „von denen da oben“ ankommen. Daran fehlt es teils selbst in einer offenen Unternehmenskultur. In einem Mentoring ist das eher möglich. So gibt mir die Arbeit mit den Mentees auch Anregungen, die in die Arbeit einfließen. n FOCUS 28/2016 I llustrationen: André Laame für FOCUS-Magazin MENTEE FOCUS auf Probe. Mit Dankeschön. 10�× FOCUS zum Vorzugspreis + eines unserer TOP Produkte! 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Meine Einwilligung kann ich jederzeit z.B. per E-Mail an [email protected] widerrufen. � E-Mail �Pflichtfeld für Abonnenten der digitalen Ausgabe� Ja, ich möchte zusätzlich den digitalen FOCUS beziehen. Konditionen s.o. Bereits enthalten sind € 0,40 für das E-Paper. Den App-Zugang erhalte ich gratis dazu. Datum, Unterschrift 639271 M25 639334M Oder per Post einsenden: FOCUS Magazin Verlag GmbH, Postfach 2�90, 77649 Offenburg | [email protected] | Fax: 01806 480 1001* Auslandskonditionen auf Anfrage. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht. Die Belehrung können Sie unter www.focus-abo.de/agb abrufen. Alle Preise inkl. MwSt. und Versand. * SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den FOCUS Magazin Verlag, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Verlag auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betragsverlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. In Kooperation mit Moodboard Die wichtigsten Tipps, Trends und Termine – für Sie ausgewählt BUCHTIPP Es ist schwer, bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist, wie ich es bin“ Muhammad Ali, Box-Legende † 3. Juni 2016 H - O - R -I -Z- O - N Studieren, eine Ausbildung machen – oder lieber ein Jahr um die Welt reisen? Angehende Akademiker und Studenten können ihre Möglichkeiten ausloten – im Dialog mit Hochschulen, Unternehmen, Akademien und Behörden. Berlin, Alexanderplatz, täglich 12–22 Uhr, 21.7.–7.8.2016 GUT VERDIENEN Aalen 12.7.2016, 18–19.30 Uhr Anmeldung unter: http://bit.ly/1YfILtk Messe Leipzig, 3.–4. September 2016, 10–16 Uhr Die nächste Ausgabe von FOCUS-Network erscheint am 8. Oktober 2016 mit dem Themenschwerpunkt Frauen und Familie. Sie lesen unter anderem, warum Familienunternehmen und ihre traditionellen Werte auch in der digitalen Welt Bestand haben, was erfolgreiche Managerinnen auszeichnet, welche Trends die Chemie- und Consulting-Branche prägen. FOCUS-Network 4 liegt am 26. November 2016 dem Nachrichtenmagazin FOCUS bei. Umdenken, kreativ entwickeln, frisch gestalten: Wer neue Pläne für seine Zukunft hat oder in einer innovativen Branche tätig ist, für den hält FOCUS-Network 4 viele Ideen und beeindruckende Beispiele parat. Zudem präsentiert die Ausgabe die neuesten Entwicklungen im Finanz-, Rechtsberatungs- und Verwaltungssektor. Impressum FOCUS Magazin Verlag GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München, Postfach 81 03 07 Herausgeber: Helmut Markwort, Uli Baur Chefredakteur: Robert Schneider Stellvertretende Chefredakteure: Markus Krischer, Wolfgang Reuter 42 Autor Martin Wehrle appelliert in seinem neuesten Buch an den modernen Menschen, nichts mehr für andere zu tun, sondern alles für sich selbst. Ob Medien, Modedesigner oder Arbeitgeber: Jeder gibt uns Regeln vor. Wehrles Werk verrät Ihnen, wie Sie sich davon lösen. Mosaik Verlag, 14,99 Euro Das internationale Straßentheater-Festival „Berlin lacht“ bringt 18 Tage lang außergewöhnliche Künstler aus verschiedenen Nationen auf den Berliner Alexanderplatz. Über Geld sprechen kann man lernen. Zum Beispiel auf dem kostenlosen Seminar „Gehaltsverhandlungen für Berufseinsteiger“. Zielgruppe sind Studenten und Absolventen. „Sei einzig, nicht artig!“ Art Direction: Susanne Achterkamp Chef vom Dienst: Sonja Wiggermann Redaktionsleitung: Steffi Sammet (frei) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Catrin Gesellensetter, Helmut Monkenbusch, Melanie Rübartsch Grafik: Manfred Brey (frei) Bildredaktion: Andrea Ritter (frei) Mehr Infos unter http://bit.ly/24LJUIR GAMESCOM 2016 Der weltweit größte Event für interaktive Unterhaltung lockt 2016 wieder Fans aus aller Welt nach Köln. Die Tageskarte kostet am Sonntag 18 Euro. Köln Messe, 17.–21.8.2016 Mehr Infos unter http://bit.ly/1rxTDEW Dokumentation/Herstellung: FOCUS Magazin Verlag GmbH Schlussredaktion: Die Lektorey Kreuzer – Madl – Ruschmann, München Verantwortlich für den Anzeigenteil: Kai Sahlfeld, Arabellastraße 23, 81925 München Geschäftsführer: Burkhard Graßmann Verleger: Dr. Hubert Burda FOCUS 28/2016 F otos: dpa, Philippe Halsman/Magnum Photos/Agentur Focus, plainpicture, Koelnmesse GmbH KUNST FÜR ALLE Großer Auftritt kostet Geld. Wissen ist Geld. DER GRÖSSTE HEBEL FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG SIND MENSCHEN, DIE DAS RICHTIGE TUN. haufe.com/vision
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