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Nr. 29/2016 – Woche 18.07.16 bis 24.07.16
Erstmals leitet eine Frau ein Kraftwerk in Israel
Was Rinat Avrahami Karniel macht, ist für Frauen weltweit immer noch eine
Ausnahme: Die 47-Jährige ist die erste weibliche Leiterin eines Kraftwerkes in Israel.
Und damit eine der wenigen weltweit. „Die Arbeit im Kraftwerk, einer der
komplexesten technische Systeme weltweit, erfordert viel professionelle
Fähigkeiten...Die Aufgaben, die vor mir liegen sind extrem herausfordernd“, erklärt
Karniel zu ihrer Berufung.
Als Direktorin des Rutenberg Kraftwerkes in Aschkelon, wird Karniel, die seit 20
Jahren bei den israelischen Elektrizitätswerken tätig ist, mehr als 530 Mitarbeiter
führen – nur 26 von ihnen sind übrigens auch weiblich.
Eines der israelischen Kraftwerke wird nun erstmals von einer Frau geleitet (Bild: David King/Haifa)
Weitere Informationen:
Frau wird Kraftwerk-Direktorin (eng), Ynet, 13.07.16
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4828023,00.html
Israel soll noch mehr Billigfluglinien anziehen
In den letzten Monaten hat ein Ausschuss des Verkehrs- und des
Finanzministeriums nach Möglichkeiten gesucht, wie man noch mehr Billigfluglinien
nach Israel bringen könnte. Dabei wurden vor allem die Gebühren, die
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Fluggesellschaften an die Flughafenbehörde zahlen müssen, genauer unter die Lupe
genommen.
Low-Cost-Linien zahlen zum Teil am Ben-Gurion-Flughafen 50 Prozent mehr
Flughafenkosten als an europäischen Flughäfen – und das, obwohl ihre Bedeutung
für Israel immer größer wird (Easyjet hat schon jetzt nach ElAl und Turkish Airlines
die drittmeisten An- und Abflüge von Tel Aviv zu verbuchen). Zwar seien die Kosten
am Terminal eins, der primär von Billigfluglinien genutzt wird, deutlich geringer als
am Hauptterminal, aber da es dort keine Duty-Free-Geschäfte gibt, werden die
Passagier momentan trotzdem zum Hauptterminal gefahren. Zwischen den Jahren
2012 und 2014 hat die Flughafenbehörde mit einem jährlichen Plus von etwa 125
Millionen USD gewirtschaftet und der Ausschuss glaubt auch deshalb, dass die
Kosten gesenkt werden können, ohne der Behörde finanziell zu schaden.
Die Empfehlungen des Ausschusses, das Bezahlsystem transparenter und damit auf
die tatsächlich entstehenden Kosten zu reduzieren, wurden jedoch bisher vom
Verkehrsministerium ignoriert.
Der israelische Flughafen soll attraktiver für Billigfluglinien werden (Bild: Michaelg2588/Wikimedia).
Weitere Informationen:
Ausschuss untersucht Flughafenkosten (eng), Haaretz, 15.07.16
http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.731080
Kolumne: Partykultur auf Hebräisch
Am Wochenende waren wir mal wieder auf einer Bar Mizwa eingeladen. Die zweite
innerhalb von zwei Monaten. Hochzeiten, Beschneidungsfeiern, Geburtspartys oder
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eben Bar und Bat Mizwas stehen hier hoch im Kurs. Zu Geburtstagen werden wir
dafür eher seltener eingeladen. Und schon gar nicht von Leuten über 50.
Als ich neulich israelischen Freunden erzählte, dass ich bald den 70. meines Vaters
ausrichten werde, erntete ich nur verständnislose Blicke. Goldene Hochzeit und 90.
Geburtstage – das feiert hier keiner. Ältere Israelis gehen nur noch zu Partys,
einladen tun sie selbst kaum.
Das liegt vielleicht auch an der Art, wie gefeiert wird. Als wir am Samstag bei der Bar
Mizwa vom Sohn der Cousine meines Ehemanns (gilt hier als „engere“ Familie)
ankamen, sahen fast alle Gäste über 60 aus, als müssten sie sich übergeben. Eine
Horde Kinder zerlegte die Tanzfläche. Alle dazwischen prügelten sich am Büfett ums
israelische Sushi. Den Lautstärke-Pegel in dem für die angekarrten Massen knapp
bemessenen Saal beschrieb mein Schwiegervater so: „Man könnte sämtliche
Einwohner deiner Heimatstadt Stralsund zusammennehmen und es wäre nicht so ein
Lärm!“ Für meine Schwiegermutter hingegen sind die Feiern vor allem die perfekte
Gelegenheit, um mit ihrem Enkel, also meinem Sohn, durch den Saal zu stolzieren
und Komplimente einzusammeln. Das freut mich immer sehr für den Kleinen, denn
so wie in Israel macht ihm in Deutschland niemand Komplimente: „Wer ist der
perfekte Mensch? Du bist der perfekte Mensch“, gilt hier als Standard.
Wenn sich dieses Kind nur nicht immer, wenn die riesige Schwiegerfamilie am
Horizont auftaucht, sofort in so eine Verweigerungshaltung begeben würde. Ich
verstehe ja seine anfängliche Verwirrtheit ob der vielen Menschen, mit denen er
verwandt sein soll – auch ich landete anfangs oft in falschen Sälen und unterhielt
mich angeregt mit Brauteltern, von denen ich dachte, dass wir sie kennen, bis mein
Mann mich darüber aufklärte, dass unsere Familie nebenan feierte – aber manchmal
wünschte ich mir schon, er könnte etwas weniger pikiert gucken. Es wirkt außerdem
wenig herzlich, wenn er Annäherungsversuche seiner Tante mit einer gekonnten
Drehung zu mir ausbremst und den Worten „Mama, nach Hause“ erstickt.
Manchmal kommt er mir schon sehr israelisch vor. Zum Beispiel, wenn er unter all
den deutschen Kindern meiner Freunde mit Abstand der lauteste ist. Aber dann
gehen wir wieder auf so eine israelische Feier und wenn dort die Musik startet und
mein zweijähriger Sohn als einziger sofort, immer ein paar Millisekunden neben
dem Takt, aber dafür voller Elan zu klatschen beginnt, erkenne ich den Deutschen in
ihm. Haben Sie schon einmal das Publikum in der Schlager-Sendung Fernsehgarten
gesehen? Wie es schweigend, aber enthusiastisch klatscht? Mein Sohn würde sich
dort sehr wohlfühlen.
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Auch so ein israelisches Phänomen: Auf den Feiern gibt’s Fotos auf Magneten für den Kühlschrank zu
Hause – wir haben wenige, auf denen das Kind mal lacht (Bild: privat/Shutterstock)
Ihre Ansprechpartner
Redaktion: Katharina Höftmann; E-Mail: [email protected]
Projektverantwortlicher für den GIS-Vorstand: Jacques Korolnyk; E-Mail:
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