Risikomanagementsystem

Erläuterungen zum Risikoreport
Portfolio:
Datum:
1. Grundsätzliches - Risikomapping
In der Risikorechnung wird zwischen systematischem Risiko (= undiversifizierbares Marktrisiko)
und unsystematischem Risiko (= unternehmensspezifisches, diversifizierbares Risiko) unterschieden. Beide zusammengenommen ergeben das Gesamtrisiko. Alle Risikoarten werden mit der Volatilität (Schwankung) p. a. gemessen.
Das „unternehmensspezifische Risiko“ kann durch eine entsprechende Anzahl an Einzeltiteln
wegdiversifiziert werden. Hingegen bleibt das Marktrisiko grundsätzlich erhalten. Beispiel: Befinden
sich die Titel BMW und Toyota in einem Aktienportfolio, so steht der Investor neben den Risiken
des Automobilmarktes (z. B. Nachfragerückgänge, steigende Rohstoffkosten, etc.) auch den unternehmensspezifischen Risiken von BMW und Toyota (z. B. Umstrukturierung von deutschen Gewerkschaften, schwacher JPY, etc.) gegenüber. Investiert man hingegen in einen weltweit gestreuten
Automobilsektorindex, wird angenommen, dass sich unternehmensspezifische Risikofaktoren aufgrund der hohen Anzahl an Einzeltiteln ausgleichen. Branchenspezifische Risiken (= Marktrisiken)
bleiben jedoch erhalten und betreffen jeden Marktteilnehmer.
Um Rechenprozesse bei großen Datenmengen zu vereinfachen, werden die Einzelpositionsrisiken
auf jene einer Benchmark übertragen, wobei ein „Betafaktor“ als Risikokennzahl Einsatz findet.
Der Betafaktor oder das Beta misst die Intensität der Reaktion von Kursbewegungen des Titels auf
jene der zugrunde liegenden Benchmark. Die jeweiligen Benchmarks sind in der Regel passende
Marktindizes, mit denen der betreffende Einzeltitel möglichst stark korreliert. Beispielsweise wird ein
Templeton Growth Fund auf einen Weltaktienindex gemappt oder ein DWS Gold Plus Fonds einem Goldindex zugeordnet wurde. Einzeltitel, wie z. B. McDonald´s würden beispielsweise dem
S&P 500-Index zugeordnet werden.
Das Risikomapping wird für die nachstehenden Asset-Klassen wie folgt umgesetzt:
-
-
-
Einzelaktien: Das Mapping erfolgt auf regionale Indices in deren Heimatwährung über ein Beta, falls
möglich.
Gegebenenfalls
werden
auch
länderübergreifende
Indices
–
z.B.
EUROSTOXX - verwendet. Das Mapping kann auch auf Branchenindices erfolgen, wo dies möglich
ist – z.B. MSCI oder DJ Stoxx.
Aktienfonds: Im Prinzip erfolgt das Risikomapping wie bei Einzelaktien, jedoch auch oft als eigener
Risikofaktor sinnvoll. Entweder Regionen- oder Branchenzuordnung.
Anleihen: Staatsanleihen werden entsprechend der jeweiligen Währung auf die entsprechende Government Bond Zero-Yield Curve gemappt. Alle anderen Anleihen werden auf eine währungsadäquate Swap-Kurve gemappt.
Anleihenfonds: Gemäß der mittleren Restlaufzeit der im Fonds befindlichen Anleihen und der jeweiligen Währung wird auf einen Anleihenindex gemappt – z.B. REX, IBOXX für Euroland.
Hedgefonds: Hedgefondsindex, falls vorhanden, sonst eigener Risikofaktor
Immobilien: (Fonds, Aktien): Immobilienindex, falls vorhanden, sonst eigener Risikofaktor
2. Interpretation Risikoreport
Es befinden sich mehrere Wertpapiere mit unterschiedlicher Barwert-Exposure und in unterschiedlichen Währungen notiert im Portfolio.
Nova Portfolio VermögensManagement GmbH, A-6020 Innsbruck/Austria, Villa Nova, Kalkofenweg 24
T e l . : 0 5 1 2 / 2 6 9 4 4 4 , F a x: 0 5 1 2 / 2 6 7 0 5 4 , Em a i l: s u p p o r t @ n ov a p or t f o l io . c om , W e b : w w w . n ov a p or t f ol i o . c om
Konzessioniertes Wertpapierdienstleitungsunternehmen nach dem Wertpapieraufsichtsgesetz für die Vermögensberatung, Vermittlung von Wertpapiergeschäften und Verwaltung von Kundenportfolios. Versicherungsvermittler – berechtigt zur Vermittlung von Lebens- und Unfallversicherungen in Form eines Versicherungsmaklers und Berater in Versicherungsangelegenheiten; Gewerberegisternummer 20678. Gesellschaftssitz: Innsbruck, registriert beim LG Innsbruck, FN 57684 f. UID: ATU 58786969
Neben dem Exposure wird in der ersten Tabelle das Gesamtrisiko, ausgedrückt durch die
Volatilität (Spalte „Vola“) angezeigt. Zur einfacheren Interpretierbarkeit wird die Vola in eine standardisierte Kennzahl, den „Risikograd“ übergeführt.
Risikograd:
Der Risikograd ist eine Standardisierung der Volatilität und setzt die Jahresvolatilität ins Verhältnis zur historischen Volatilität der globalen Aktienmärkte unter normalen Marktbedingungen.
Dabei wird den Aktienmärkten eine Volatilität von 20 % p. a. (Risikograd von 100) unterstellt. Liegt
jedoch die Volatilität bei über 20 % so errechnet sich daraus ein Risikograd von über 100. Daraus
lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Titel ein im Verhältnis zur historischen Volatilität hohes
Risiko haben und welche nicht.
Value-at-Risk (VaR):
Auf Basis der Volatilität bzw. Kursentwicklung der vergangenen 150 Handelstage werden die zukünftigen Verlustrisiken unter normalen Marktbedingungen abgeschätzt. Ein VaR von 10 %
bei einem Konfidenzniveau von 99 % bedeutet zum Beispiel, dass unter normalen Marktbedingungen der geschätzte Verlust in 99 % der Fälle innerhalb der betreffenden Zeitperiode (z.B. 1 Tag, 10
Tage oder 1 Monat) nicht größer als 10 % ist. In einem Prozent der Fälle hingegen können größere
Verluste auftreten. Im Risikoreport sind die VaR für 1 Tag und 1 Monat pro Position angeführt. Die
Summe der VaR stellt den Extremfall einer perfekt positiven Korrelation zwischen allen Marktsegmenten dar. In diesem Fall würde kein Diversifikationseffekt zwischen den Marktsegmenten gelten.
In 1 % der Fälle wäre der Verlust größer als die angegebenen Summen im Zeitintervall (1 Tag/1
Monat).
Risikofaktoren und Benchmarkrisiken:
Der Auflistung der Einzelpositionsrisiken folgt eine Aufstellung des konsolidierten Gesamtportfoliorisikos auf Basis der Benchmarks, auf die die einzelnen Portfoliopositionen gemappt wurden. Das
„systematische Risiko ohne Diversifikation“ (ausgedrückt in einer Vola p. a. von x % bzw. einem Risikograd von y; daraus ergeben sich die angegebenen VaR in EUR bzw. % für 1 Tag, 10
Tage und 1 Monat) berücksichtigt somit das gesamte Marktrisiko aller Portfoliopositionen, nicht
hingegen unternehmensspezifische Risikofaktoren, die durch breite Streuung und unter normalen
Marktbedingungen keine entscheidende Einflussgröße darstellen sollten.
Im Gegensatz dazu berücksichtigt das „systematische Risiko mit Diversifikation“ Diversifikationseffekte innerhalb der sich im Portfolio befindlichen Benchmarks/Risikofaktoren. Diese kommen
dadurch zustande, dass die Renditen der einzelnen Portfoliopositionen bzw. der zugrunde liegenden Benchmarks unterschiedlich zueinander schwanken. Je geringer in der Vergangenheit der
Schwankungszusammenhang zwischen zwei Portfoliopositionen war, desto niedriger ist auch die
Korrelation. Letztere misst den Schwankungszusammenhang der Renditen und bewegt sich zwischen -1 (perfekt negative Korrelation) und + 1 (perfekt positive Korrelation).
Der „Diversifikationseffekt/Risikoverminderung“ zeigt die oben beschriebene Risikoverminderung in
% bzw. in EUR gemessen am VAR für 1 Tage, 10 Tage und 1 Monat.
Die Risikoparameter sind zum Teil kritisch zu hinterfragen, denn mit steigender Volatilität an den
Finanzmärkten (insbesondere in Crashphasen) nehmen die Korrelationen der risikobehafteten Assets stark zu, weshalb wir in der Risikomessung das gesamte „systematische Risiko ohne Diversifikation“ als aussagekräftige Kennzahl bevorzugen.
Nova Portfolio VermögensManagement GmbH, A-6020 Innsbruck/Austria, Villa Nova, Kalkofenweg 24
T e l . : 0 5 1 2 / 2 6 9 4 4 4 , F a x: 0 5 1 2 / 2 6 7 0 5 4 , Em a i l: s u p p o r t @ n ov a p or t f o l io . c om , W e b : w w w . n ov a p or t f ol i o . c om
Konzessioniertes Wertpapierdienstleitungsunternehmen nach dem Wertpapieraufsichtsgesetz für die Vermögensberatung, Vermittlung von Wertpapiergeschäften und Verwaltung von Kundenportfolios. Versicherungsvermittler – berechtigt zur Vermittlung von Lebens- und Unfallversicherungen in Form eines Versicherungsmaklers und Berater in Versicherungsangelegenheiten; Gewerberegisternummer 20678. Gesellschaftssitz: Innsbruck, registriert beim LG Innsbruck, FN 57684 f. UID: ATU 58786969