VERLAG HENSELOWSKY BOSCHMANN REGIONALER LITERATURVERSORGER RUHRGEBIET GESAMTVERZEICHNIS 2016/2017 60 SEITEN MIT SCHNUCKELIGEN BÜCHERN UND DER GESCHICHTE, WARUM AUF DIESEM UMSCHLAG EIN TAUBENZÜCHTER ABGEBILDET IST HENSELOWSKY BOSCHMANN Lese- und Vortragsangebote Lars von der Gönna und Werner Boschmann Ruhrgebietsballaden-Lesung auch mit Musik → Seite 31 Werner Bergmann Lesung/Vortrag aus »Unser aller Heiligen« → Seite 4/5 Die folgende Geschichte ist erfunden, hätte sich aber so abspielen können: Ein Samstagvormittag im August 2016. Markt in Bottrop im großen Schatten der Cyriakuskirche. Der Taubenzüchter steht vor Charly’s Obsttheke und plaudert mit der Dame hinter dem Stand, während diese sehr gefühlvoll Strauchtomaten in eine Papiertüte gleiten lässt. Der Büchermacher schlendert die Hochstraße herunter, biegt in einen Gang zwischen den Marktständen Richtung Post ab; er trägt eine Plastiktüte unter dem Arm; der Büchermacher kommt an Charly’s Obsttheke vorbei. Ey, Büchermacher, wie is? Muss, Taubenzüchter. – Und selbst? Muss auch. – Wetter könnt bissken besser sein. Kein Sommer in Bottrop. Und wat machen die Duwen? Läuft gut dieses Jahr. Obwohl, ich lass es aber alles langsamer angehen. In mein Alter sollte man … Wat is! Du biss doch mein Jahrgang; wir sind doch junge Hüpfer fast … Ein Pärchen, Hand in Hand, bleibt vor den beiden stehen und schaut böse; beide sind ausgesprochen wohlgenährt. Oh, Herr Fraktionsvorsitzender, bitte entschuldigen Sie vielmals, dass wir Ihnen und Ihrer Gemahlin den Weg versperren. Büchermacher und Taubenzüchter rücken neben Charly’s Obsttheke; das Pärchen flaniert vorbei. Die Dame hinter dem Stand lächelt und nickt ihnen zu. Die haben aber wieder ne ganze Ecke zugelegt, die beiden … Pummels. Samma, was haste denn da in deiner Tüte? Wat eingekauft? Nee, neue Verlagsprospekte; will die an son paar wichtige Menschen schicken. Der Büchrmacher zieht einen weißen Umschlag aus der Tüte, schaut kurz auf die Adresse, reißt den Umschlag auf, nimmt diesen Prospekt heraus und gibt ihn dem Taubenzüchter. Hier hasse einen. Der Taubenzüchter schlägt den Prospekt auf und beginnt zu blättern … Joachim Wittkowski Lesung/Vortrag aus dem »Kleinen Gedichtbuch« → Seite 32 Inge Meyer-Dietrich Lesung aus »Mimi« oder »Plascha« Gemeinsam mit Anja Kiel aus »Hüter des Schwarzen Goldes« → Seite 6/7 Heinz H. Menge Lesung/Vortrag über den Ruhrgebietsdialekt → Seite 34 Lars von der Gönna und Werner Boschmann Lesung aus »Das Bollerrad muss bollern …« → Seite 9 Michael Hüter Lesung aus dem »Stautröster Ruhr« → Seite 36 Sigi Domke Lesung aus »Nachbarn in Bäumen« → Seite 10/11 Sigi Domke und Michael Hüter Lesung aus dem »Überlebensratgeber Ruhrgebiet« → Seite 39 Herbert Knorr Lesung aus »Schitt häppens« → Seite 12/13 Zepp Oberpichler und Jürgen Post Vortrag/Lesung mit Musik aus »Grubenkind« → Seite 42 Elke Schleich Lesung aus »Wir haben alles hingekriegt« → Seite 14/15 Dirk Sondermann Lesung aus »Ruhrsagen«/»Lippesagen« → Seite 44 Sarah Meyer-Dietrich Lesung aus »Immer muss man mit …« → Seite 16/17 Thomas Althoff Lesung aus »Komm, wir schießen Kusselkopp« → Seite 45 Zepp Oberpichler Lesung mit Musik aus »Galgenvögel liegen tiefer« → Seite 18/19 Heinz Georg Schmenk Lesung aus »Ein Dussel ist immer dabei« → Seite 48 Hermann Beckfeld Lesung »Beckfelds Briefe« → Seite 20/21 Dirk Hallenberger Lesung/Vortrag »Literatur aus dem Ruhrgebiet« → Seite 51 Friedhelm Wessel Lesung/Vortrag aus »Jede Menge Kino« → Seite 22/23 Thomas Althoff und Werner Boschmann Lesung aus »Alles Gute vonne Ruhr« → Seite 52 Hermann Beckfeld und Gäste Lesung aus »Wie is? – Muss. → Seite 24/25 Holger Schmenk und Christian Krumm Lesung auch mit Musik aus »Kumpels in Kutten« → Seite 53 Lars von der Gönna und Werner Boschmann (O)je du fröhliche. Eine heitere Weihnachtslesung → Seite 26/27 Dennis Rebmann und Philip Stratmann Lesung auch mit Musik aus »Mit Schmackes« → Seite 53 Lars von der Gönna Lesung aus »Der Spott der kleinen Dinge« → Seite 28/29 Stefan Sprang Lesung »Fred Kemper und die Magie des Jazz« → Seite 53 Jens Dirksen und Hubertus A. Janssen Lesung »Mach dir nur einen Reim …« → Seite 29/30 René Schiering Lesung aus »Ruhrpott-Köter« → Seite 55 2 Verlag Henselowsky Boschmann Bücher vonne Ruhr Boschmann GbR Schützenstraße 31 · 46236 Bottrop Telefon: 02041 / 69 35 - 88 Fax: 02041 / 69 35 - 89 E-Mail: [email protected] Internet: www.vonneruhr.de 3 4. Regionale Heilige Der selige Nikolaus Groß … 124 Echter Püttrologe aus dem Ruhrgebiet Vorwort: Was das Ganze soll 1. Als das Beten noch geholfen hat 2. Kirchpatrozinien Der heilige Dionysius … 18 Steh auf, nimm deinen Kopf und wandle Der selige Clemens August Graf von Galen … 127 Löwe von Münster Die heiligen Antoniusse … 21 2 x heiliger »Kumpel Anton« a) Antonius der Eremit: Fickeltönnes b) Antonius von Padua: Schlampertoni Der heilige Liudger … 130 Immobiliensammler Der heilige Pius X. … 32 Erster Papst des 20. Jahrhunderts Der heilige Willibrord und seine elf Gefährten …136 Männer von der Insel Der heilige Nikolaus von Flüe … 34 Einsiedler mit zehn Kindern Die beiden heiligen Ewalde … 139 Erschlagen in Aplerbeck Der heilige Konrad … 36 Echter Bajuware im Himmel über dem Revier Der heilige Suitbert … 142 Mann mit engen Kontakten Der heilige Urban und der heilige Clemens … 38 Päpste in der Nachfolge des heiligen Petrus Der heilige Maternus … 145 Erster Bischof von Köln Der heilige Franziskus Xaverius … 40 Missionar im Land der aufgehenden Sonne Der heilige Viktor … 147 Hauptmann der Thebaischen Legion Der heilige Hubertus … 41 Schutzpatron des Magenbitters? Der heilige Engelbert … 150 Ein Haudegen auf dem Kölner Erzstuhl Der heilige Norbert … 44 Kein Mann für sichere Renten Der heilige Eligius … 152 Einer, der aus dem Ruhrgebiet verschwindet Die heilige Ida … 48 Erste westfälische Heilige eine Krimi-Mimi? Der heilige Amandus … 154 Einer vom Rande des Ruhrgebiets Der heilige Franziskus … 50 Kleiner verlauster Mann ganz groß Der heilige Rochus …160 Mit Beinfreiheit und einem Hund Der heilige Georg … 57 Ritter ohne Furcht und Tadel Der heilige Marsus … 163 Der große Unbekannte Der heilige Bonifatius … 65 Der große Organisator 5. Globale Heilige Der heilige Martin … 166 Schutzpatron der Raucher? Der heilige Liborius … 132 Durchreisender auf dem Wege nach Paderborn Die heilige Elisabeth … 74 Kreuzritterwitwe mit drei Kindern In diesem Buch soll der Versuch gewagt werden, das Pantheon der Heiligen des Ruhrgebiets, die den Altvorderen wesentlich mehr bedeuteten, als es in unserer profanierten Welt vorstellbar ist, in seinen Traditionen und seiner Vielseitigkeit darzustellen. Damit geht es in erster Linie nicht um eine frömmelnde Auflistung, sondern um eine mehr oder weniger sachliche Betrachtung dessen, wie sich die Heiligenverehrung in dieser genannten Zeit darstellt, da sie Gefahr läuft, verloren zu gehen. Es ist also weder eine katholisch oder evangelisch geprägte Betrachtungsweise, die dieser Arbeit zu Grunde liegt. Vielmehr sieht sie sich als ein Beitrag zum Kulturgeschehen unserer Region, waren doch die Heiligen bis vor nicht allzu langer Zeit Bestandteil auch des täglichen Lebens. In diesem Buch werden die einzelnen Heiligen und ihre Geschichten in folgender Weise dargeboten: 1. Die Heiligen, denen im Revier eine Kirche geweiht ist oder war. 2. Die Schutzpatrone von Städten oder besonderer Einrichtungen. 3. Die Heiligen, denen in besonderer Weise im regionalen Heiligenkalender des Ruhrbistums Essen gedacht wird. 4. Heilige, deren Feste und Gebräuche nicht nur im Revier, sondern allgemein verbreitet sind. → www.heiligeimpott.de Neuerscheinung Werner Bergmann Unser aller Heiligen Als der Himmel über dem Ruhrgebiet noch bevölkert war 256 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-59-7 Der Himmel über dem Ruhrgebiet ist seit knapp eineinhalb Jahrtausenden bevölkert durch eine Vielzahl von Heiligen, bei denen die Menschen der Region Schutz, Trost und Hilfe suchten. Die Schar der hier verehrten Heiligen ist bunt und multikulturell, wenn man diese irdischen Begriffe für die himmlischen Heerscharen nutzen darf. Wetterfrösche … 173 a) Siebenschläfer – Allseits beliebt b) Die Eisheiligen – Kleingärtnerschrecken Der heilige Evermarus … 79 Friesischer Pilger oder ägyptischer Soldat Die Heiligen Drei Könige … 179 Kölner Dreigestirn Der heilige Heinrich … 83 Heilig durch Blasensteine? Der heilige Sylvester … 182 Papst aus der Geschichtsmottenkiste Der heilige Christophorus … 89 Nothelfer ohne gelben Engel Der heilige Jakobus … 184 800 Jahre verschollen 3. Schutzpatrone Die heilige Barbara … 96 Schutzpatronin des Ruhrgebiets Der Taubenzüchter schaut hoch. Tolle Idee, was über unser aller Heiligen in unser Ruhrgebiet zu schreiben. Er schaut ganz hoch zur Cyriakuskirche. Und der da is auch dabei, ab Seite 118. Samma, den Werner Bergmann kennste schon ewig und ein Tag, ne?! Jau, seit meiner Uni-Zeit in Bochum. Der wird in diesem Monat 70 Jahre jung. Bestell dem ma en ganz herzlichen Glückwunsch; und sag dem, sein Buch würd sich garantiert verkaufen wie geschnitten Brot. Ich kaufet auf jeden Fall. Der Büchermacher lächelt. Der heilige Valentin … 190 Flower Power hoch drei? Der heilige Altfrid … 107 Schutzpatron des Bistums Essen Der heilige Nikolaus … 195 Mann mit zwei Gesichtern? Die heiligen Kosmas und Damian … 110 Schutzpatrone der Stadt Essen Die Heilige Familie … 206 a) Der heilige Joseph – Ziehvater des Herrn b) Die heilige Anna – Oma des Jesuskindes c ) Die heilige Maria Magdalena – Flamme vom Chef Der heilige Reinoldus … 114 Schutzpatron der Stadt Dortmund Nachwort: Das Heilige und das Profane Die heilige Gertrud … 116 Schutzpatronin von Wattenscheid Anmerkungen … Literatur … Kalender der Heiligenfeste … Wichtige Kirchen … Wichtige Orte … Wichtige historische Personen und Ereignisse … Der heilige Cyriakus … 118 Schutzpatron von Bottrop 4 Werner Bergmann Jahrgang 1946, Studium der Geschichte und Mathematik; Promotion und Habilitation in mittelalterlicher Geschichte und Historischen Hilfswissenschaften; akademische Lehrtätigkeit an der Ruhr-Universität Bochum, TU Braunschweig, an den Universitäten Rostock, Hamburg und Potsdam. 5 Inge Meyer-Dietrich Plascha Von kleinen Leuten und großen Träumen 240 Seiten · Taschenbuch 8,01 Euro ISBN 978-3-922750--94-9 Schauplatz ist das Bergarbeitermilieu des Ruhrgebiets der Jahre 1917 bis 1919. Im Mittelpunkt steht die Familie Krawczyk. Die Eltern sind um 1900 aus Polen ins Ruhrgebiet eingewandert. Der Vater ist seit Beginn des Ersten Weltkriegs in Frankreich an der Front, von ihm fehlt seit Längerem jede Nachricht. Die Mutter lebt in ständiger Sorge um ihren Mann und muss sich mit fünf Kindern mühsam durch die Hungerzeit schlagen. Um die Familie herum gruppieren sich eine zahlreiche Nachbarschaft aus den Zechenhäusern sowie Freunde von der Zeche. Für die Kinder sind Straße und Schule wichtig, wo es auch manchen Kampf zwischen deutschen und polnischen Kindern auszufechten gilt, sogar einen regelrechten Kinderkrieg. Plascha und ihre deutsche Freundin Lisbeth aber halten zusammen wie Pech und Schwefel. Inge Meyer-Dietrich & Anja Kiel Die Hüter des Schwarzen Goldes 288 Seiten · gebunden 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-07-8 In der unterirdischen Welt stillgelegter Bergwerke leben die Hüter des Schwarzen Goldes, sagenumwobene Zwerge. Ihr größter Schatz, der Kraftstein Achazurit, hält die Welten über und unter Tage im Gleichgewicht. Doch dieser Garant der Zukunft ist gestohlen worden. Sophie und Luca begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, um ihn zu retten. Dabei begegnen sie weiteren mythischen Figuren und geraten zunehmend in Lebensgefahr ... Anja Kiel lebt in Hagen. Sie studierte Kunstgeschichte, Philosophie und angewandte Kulturwissenschaften. Als Gästeführerin zeigte sie Besuchern die Zeche Zollverein und die Innenstädte von Essen und Bochum. Die Autorinnen sind Mutter und Tochter. »Die Hüter des Schwarzen Goldes« ist ihr erstes gemeinsames Buch. → www.anjakiel.de 6 Inge Meyer-Dietrich Sie ist seit 1986 freie Autorin, hat über 30 Bücher veröffentlicht, überwiegend für junge Leser. Zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland, u. a. der Literaturpreis Ruhr für das Gesamtwerk. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Gelsenkirchen; die drei Kinder sind erwachsen; beide Töchter ebenfalls schriftstellerisch tätig. Neuerscheinung Inge Meyer-Dietrich Leben und Träume der Mimi H. 192 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-61-0 Ruhrgebiet de luxe »Ich wurde 1944 geboren und bin in Bochum aufgewachsen. Als Kind hörte ich gern zu, wenn meine Mutter mir Märchen erzählte oder wenn mein Vater ungewöhnliche Figuren für mich erfand wie die ›Oma Nümmes‹ mit ihren seltsamen Abenteuern. Das gefiel mir so gut, dass ich mit fünf Jahren begann, mir eigene Geschichten und Gedichte auszudenken und sie aufzuschreiben … Nach dem Realschulabschluss machte ich in Bonn eine Ausbildung als Krankenschwester. Später holte ich das Abitur am München-Kolleg nach und studierte dann Soziologie, Germanistik und empirische Kulturwissenschaften in München und Tübingen. Buchautorin wurde ich erst, nachdem ich 1984 mit der Erzählung ›Karfunkel‹ den ersten Preis beim Wettbewerb ›Kinderliteratur NRW‹ gewann.« aus: → www.ingemeyerdietrich.de Ruhrgebiet um 1900. Nach einer schwierigen Kindheit und Jugend lernt die Näherin Mimi den Schmied Heinrich kennen. Die beiden heiraten, und Mimi findet endlich ein Zuhause. Nur in seltenen Momenten hat sie das Gefühl, dass Heinrich etwas vor ihr verbirgt. Doch das kann ihr Glück nicht schmälern. Dann verändert der Erste Weltkrieg Mimis Leben radikal. Und jetzt kommt auch zutage, was Heinrich und seine Familie ihr verschwiegen haben. Aber Mimi ist eine Kämpferin, die nicht aufgibt. Schon wegen der Kinder. Gefühlsduselei kann sie sich nicht leisten. Sie muss stark sein. Das hat sie sich selbst versprochen. Mensch, Taubenzüchter! Als ich das Manuskript zum ersten Mal gelesen hab, da hab ich echt angefangen zu heulen. Ist das die Inge da oben auf dem Cover? Jaujaujaujau! So wird das Buch noch persönlicher; hoffe ich zumindest. 7 Helmut Spiegel Ich schäbiges Frikadellchen Roman über die Kriegs- und Nachkriegszeit im Ruhrgebiet 264 Seiten · gebunden 7. Auflage · 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-20-8 Er wuchs heran in einem Krieg, in der Großstadt des Reviers, als Evakuierter auf dem Dorf in Westfalen, als Jugendlicher in der Trümmerwelt der unmittelbaren Nachkriegszeit. Und das war für ihn eine ganz normale Zeit. Seine Erlebnisse spiegeln immer auch die Welt der Erwachsenen wider, in dieser normalen, außergewöhnlichen Zeit. Helmut Spiegel Ich schäbiges Frikadellchen 2 Audio-CDs, ca. 140 Min. gelesen von Helmut Spiegel 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-76-5 Liesel ist auf dem Hof, meine Schulgefährtin aus dem zweiten Schuljahr. »Wollen wir was spielen?« – »Hinkeln«, schlägt Liesel vor. Hinkeln? Das ist ja eigentlich ein Spiel für Mädchen. Aber Heinz und Männe, mit denen ich lieber spielen würde, sind nirgendwo zu entdecken. Ich gehe durch den Keller auf den Hof. Liesel bricht aus der Hecke an der Bleiche einen kleinen Stock. Mit dem zeichnet sie auf den Hof ein Hinkelhaus. Es sieht aus wie ein Kreuz. Der Längsbalken hat sechs quadratische Felder, der Querbalken drei. »Abzählen«, sagt Liesel, und sie beginnt auch gleich. Pille-, Pille-Ente ging in’ Laden, wollt für zwei Pfennig Knackwurst haben. Für zwei Pfennig Knackwurst gibt es nicht. Pille-, Pille-Ente ärgert sich. Pille-, Pille-Ente ist nicht dumm. Schmeißt den ganzen Laden um. Wer kam da rein? Die Po-li-zei! Liesel darf anfangen. Liesel darf anfangen. Sie holt aus der Schürzentasche ihren Hinkelstein. »Wo hast du deinen Hinkelstein?« Ich zucke mit den Achseln. »Warte!«, sagt Liesel. Sie läuft ins Haus und kommt mit dem kleinen Bruchstück einer Fliese zurück. »Das ist aber so zackig!«, maule ich. »Musst du schleifen! Guck mal hier!« Sie zeigt mir ihren Hinkelstein. Das ist auch ein Stück Fliese, aber dessen Ecken sind rund geschliffen. Ich gehe zu der kleinen Mauer an der Kellertreppe und beginne zu schleifen. Doch das Stück Fliese ist härter als der Backstein, und ich ratsche nur Riefen in die Mauer. »Da doch nicht, komm mit!«, sagt Liesel. Sie geht mit mir durch die Gasse auf die Straße und zeigt auf die Bordsteinkante. Also schleife ich an der Bordsteinkante. Mein Hinkelstein wird zwar nicht so schön wie Liesels, aber die scharfen Ecken und Kanten sind weg. Liesel beginnt das Hinkelspiel. Zuerst hüpft sie auf einem Bein die Felder des Hinkelhauses hinauf und wieder hinunter. Dabei muss sie im Kreuzstück um das Mittelstück herumhüpfen und kann dann in das Mittelquadrat mit beiden Füßen hineinspringen, um sich auszuruhen. Beim Hinkeln darf Liesel nicht auf einen Strich treten, denn dann ist sie »ab«. Im zweiten Durchgang legt man sich den Hinkelstein auf den Fuß und schreitet vorsichtig durch das Hinkelhaus. Fällt der Stein vom Fuß oder tritt man auf einen Strich, ist man auch »ab«. Im dritten Teil des Spiels wird der Stein beim Hüpfen mit dem Fuß von Feld zu Feld durch das Hinkelhaus gestupst. Verfehlt man ein Feld, ist man »ab«. Der vierte Teil des Spiels ist der spannendste. Der Spieler stellt sich mit dem Rücken zum Hinkelhaus und wirft über die Schulter den Hinkelstein in eines der Felder. Trifft er eines, darf er es mit einem diagonalen Kreuz markieren. Der Mitspieler muss beim Hinkeln dieses Feld überspringen. [...] Den Helmut Spiegel hab ich auf einer »Frikadellchen«Lesung in Frohnhausen erlebt. Weißte noch?! Schön, dass du das »Bollerrad« jetzt frisch aufgelegt hast. War mir ein ganz großes Bedürfnis; war ein toller Mensch und ein grandioser Erzähler und Vorleser. Hab mir diesen Wunsch noch erfüllen wollen. Ey, Büchermacher, noch nippelste ja nich ab. 8 Helmut Spiegel Geboren am 9. Oktober 1932 in Essen, wuchs er in einer Arbeitersiedlung im Norden der Stadt auf. Er arbeitete zunächst bei der NRZ in Essen, ab 1961 dann bei der WAZ in Witten, wo er bis zu seinem Tod mit seiner Familie wohnte. Er liebte das Ruhrgebiet und widmete ihm seinen 1993 erschienenen Roman »Ich schäbiges Frikadellchen«. Helmut Spiegel starb am 6. Februar 2014. Neu gestaltet Helmut Spiegel Das Bollerrad muss bollern, der Knicker, der muss rollern Verlorene Kinderspiele, erzählt in Geschichten aus dem Ruhrgebiet Illustriert von Anke Jühe 80 Seiten · gebunden 2. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-49-9 Inhaltsverzeichnis Vorwort Kinderschützenfest Schere, Stein, Papier Pinnekenkloppen Rollschuhlaufen Bollerradfahren Pitschendoppschlagen Knickern Hinkeln Seilchenspringen Versteckenspielen Pferdezügel aus der Strickliesel Wuppfangen Glanzbildertauschen Namenraten Ins-Poesiealbum-Schreiben Beruferaten Dieb, o Dieb Köttelbüchsen Schiffchenfahrenlassen Windvogelfliegenlassen Zehnerprobe und Stand an der Wand Schlagball Völkerball Der Kaiser schickt seine Soldaten aus Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann? Mutter, darf ich? Wieder Kinderschützenfest Lassen Sie sich entführen – vielleicht zurück in Ihre eigene Kindheit – auf die Hinterhöfe und Wohnstraßen einer vergangenen Zeit: zu Pitschendopp und Pinnekenkloppen, zum Knickerspiel, zum Stand an der Wand, zum Völkerball, zum Bollerradfahren, zum Pferdezügelstricken, zum Kastenfangen, zum Hinkeln, zum Seilchenspringen, zum Kinderschützenfest, zu Tanzspielen. Und zu albernen und kessen Sprüchen und Liedern. Du alte Fliege, wenn ich dich kriege, dann reiß ich dir das linke Beinchen aus. Dann musst du hinken auf deinen Schinken bis in das nächste Krankenhaus. Der Elefant von Oberhausen lässt einen durch die Epa sausen. Der Elefant von Celebes, der hat am Arsch was Gelebes. 9 ¦¦ 4 ¦¦ Ricki nimmt einen tiefen Zug und schaut zufrieden empor in Richtung seiner dunkelgrau gestrichenen Zimmerdecke. Schön, wie er den Lackaffen verarscht hat! Die Aktion kann als gelungen bezeichnet werden. Er entlässt den Qualm aus seiner Lunge, bei der man eine ähnliche Farbgebung wie die der Decke vermuten darf. »Jeden Tag ne gute Tat!«, säuselt Ricki. Und einen Lackaffen zu verarschen, ist eindeutig eine gute Tat. Sein Blick gleitet von der Decke runter zur Wand und bleibt an einer verdächtig aussehenden Stelle hängen. Die Stelle befindet sich über einer Reihe von Nägeln, an denen ein paar Dinge hängen, die entfernt an Kleidungsstücke erinnern. Die Nägel sind Rickis Schrankersatz. In seinem Zustand gibt er nur ungern die Rückenlage auf, in der er es sich auf seiner Matratze bequem gemacht hat. Das Ding ist sein bevorzugter Aufenthaltsort. In jedem Zustand. Ricki rollt sich auf die Seite. Noch hat er Mühe, den Kopf zu heben, so dass die Nase das fleckige Bettlaken berührt. Er zieht die Luft ein und lächelt. Das Laken ist von der langjährigen und ausdauernden Benutzung an einigen Stellen eine dauerhafte Verbindung mit der Unterlage eingegangen. Ein Wechsel des Lakens kommt für Ricki jedoch nicht infrage. Er würde womöglich die Matratze beschädigen, ein Risiko, das er nicht einzugehen gewillt ist. Ricki hängt an seinen Sachen. Den Geruch des Lakens hat er nie als störend empfunden, im Gegenteil. Es ist schließlich weitgehend sein eigener. Er richtet sich halb auf, den Blick wieder auf die Stelle konzentrierend. Dann stemmt er sich hoch und geht zur Wand, um sich die Sache aus der Nähe anzuschauen, kann aber immer noch nichts Genaues erkennen. Die momentan einzige ein wenig Helligkeit spendende Quelle im Raum ist eine von der Decke baumelnde Lichterkette aus Plastikcannabisblättern, die er in einem Headshop erstanden hat und die für seine Verhältnisse nicht gerade billig war. Sie verbreitet ein trübes Schummerlicht, auch tagsüber, denn das kleine schräge Dachfenster des Zimmers ist mit einem schweren dunklen Stoff verhängt. Ricki knipst die neben der Lichterkette hängende nackte Glühbirne an. Die Birne erhellt den Raum und die Stelle. »Scheiße!«, entfährt es Ricki. »Der piefige Mist kommt durch!« Er inhaliert noch einmal kräftig. Der kleine Reststummel des Joints glüht auf. Dann drückt Ricki ihn in einem Aschenbecher in Totenkopfform aus. Geht hinüber in den Küchenraum und macht Licht. Das Zimmer ist größer als das Matratzenzimmer und tagsüber heller. Südseite. Das Fenster geht zum Hof hinaus und ist nicht verhängt. Weil davor Rickis Pflanzen stehen. Sie brauchen Licht. Im Vorbeigehen streift seine Hand sanft über die Glücklichmacher, dann bleibt er vor dem antiken Regal stehen, das er vor Jahren an einem Glückstag im Sperrmüll gefunden hat. Er schiebt ein paar der blinden Gläser zur Seite und wühlt in der eigenwilligen Geschirrsammlung, findet aber nicht das Gesuchte. Sein Blick durchforstet das auf dem Boden vor sich hin schimmelnde Leergut. Fehlanzeige. Er schaut unter der zugesifften Spüle nach. Nichts. Schließlich wird er im Kühlschrank fündig. »Bekloppt!«, sagt Ricki. Und meint die Dose und den Pinsel, die er mühsam von der klebrigen Glasplatte löst. Was hat eine Dose mit Farbe auch in einem Kühlschrank zu suchen?! Er geht zurück in das Matratzenzimmer, stellt die Dose ab und wühlt kurz in dem Stapel Schallplatten, die sich neben dem Plattenspieler türmen, hauptsächlich Reggaeplatten und ein paar alte Rockscheiben aus den 70ern, die nach Rickis Einschätzung immer noch den besten Kiffer-Soundtrack abliefern. Er findet Pink Floyds »Meddle«, zieht die Platte aus der ramponierten Hülle, legt sie auf den Plattenteller und setzt die Nadel auf. Ricki liebt das knisternde Geräusch, das intensiv genutzte Schallplatten machen. Als das charakteristische »Ping« des Stückes »Echoes« einsetzt, macht er sich an die Arbeit und überstreicht mit dicken Strichen den piefigen Mist. Seit gut acht Monaten wohnt Ricki in dem Haus. Vor dem Einzug hat er »renoviert« und Wände und Decken gestrichen. Alles in Dunkelgrau. Weil er für die Farbe praktisch nichts bezahlen musste. Die Eimer standen seit Jahren im Keller von einem gewissen Bingo, einem entfernten Kumpel von Ricki, und waren zu nichts nütze. Bingo wusste selbst nicht, wie sie da hingekommen waren. Er tippte auf eine vergessene Erbschaft. Jedenfalls konnte Ricki sie fast ganz umsonst einsacken. Nur ein paar von seinen Pflanzen hat er Bingo dafür dagelassen, durchaus schweren Herzens. Aber die Tapeten, die der Vormieter in der Wohnung belassen hatte, waren einfach grauslich gewesen, ein sich ständig wiederholendes, rustikal anmutendes Ornament, das wie aus einem niederbayrischen Landgasthof entsprungen wirkte. Eben ein piefiger Mist. »Bingo!«, hat Bingo gesagt, nachdem sie die Ware getauscht hatten. Seine Vorliebe für diesen Ausdruck hat abgefärbt. Auch Ricki benutzt ihn ab und an. Aber nur, wenn Bingo nicht dabei ist. Zurück in seiner neuen Bleibe, hat Ricki die Tapeten sofort und großzügig übermalt, und weil nun einmal genügend Dunkelgrau vorhanden war, hat er das Weiß der Decke gleich mit eingegraut. »Schafft Ruhe für dat Auge«, hat er gedacht. Die Restfarbe hat er in die Dose gefüllt, in den Kühlschrank gestellt – weil dort oft Platz ist – und dann vergessen. Mit der höhlenartigen Anmutung der zwei Räume ist Ricki durchaus zufrieden. Er mag Höhlen, besonders Räucherhöhlen. Für das Räuchern sorgt er selbst, und manchmal helfen ein paar Kumpels. […| 10 Sigi Domke Jahrgang 1957, in Bochum lebender Schriftsteller; bekannt durch seine Ruhrgebietskomödien (»Freunde der italienischen Oper«, »Die Ruhrrevue«, »Ronaldo und Julia« u. a.) sowie die Arbeit für Herbert Knebel; ist darüber hinaus ein vielseitiger Musiker und Buchautor. Nach seinen vergnüglichen Streifzügen durch literarische Kurzformen legt er nun mit »Nachbarn in Bäumen« seinen ersten ausgewachsenen Roman vor. → www.herbertknebelsaffentheater.de → www.mondpalast.com Neuerscheinung Sigi Domke Nachbarn in Bäumen Eine verrückte Geschichte 224 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-63-4 Ruhrgebiet de luxe Der Büchermacher schluckt, und des Büchermachers hohe Stirn wirft tiefe Falten. Ja, es wird jedes Jahr schwieriger. Meine geliebten kleinen Buchhandlungen werden immer weniger, und – er weist auf diesen Prospekt – wenn du heutzutage nich bereit bist, voll aufen Putz zu hauen und die Hose runterzulassen, haste keine Chance, öffentlich zu werden. Du meinst so als Talkshow-Exhibitionist? Nich nur Fernsehen, auch Radio, Zeitungen und Zeitschriften. Wenn du denen nich mit so ein Promi komms oder mit so eine runtergelassene Hose, haste keine Chance. Die hauen dich in die Tonne. Und der WDR, unser heimischer Sender? Die machen nur Köln. Und betteln tu ich bei die nich und nich bei die anderen. Des Taubenzüchters hohe Stirn wirft jetzt ebenfalls tiefe Falten. Scheißspiel! Aber du veröffentlichst Bücher von Sigi Domke, dem bekanntesten Theatermacher des Ruhrgebiets … … und dem allerbesten. Den seine Stücke im Mondpalast sind allererste Sahne, der Sigi is ein echt Töfften und den sein Roman, der is borborbor! Der Büchermacher grinst glücklich. Jaujaujau, kaufe und lese ich auch. So war dat nich gemeint. Carsten Regner lebt für seine Arbeit in der Werbeagentur und ist darüber ein recht mürrischer Einsiedler geworden. Die neue Nachbarin Marie stürzt, im Verbund mit anderen Hausbewohnern und durchaus besten Absichten, Carstens Leben ins völlige Chaos, bis er glaubt, dunkle Mächte würden sein Schicksal bestimmen. Nach ebenso dunklen Tagen führen ihn eine eigenartige Therapie, bewusstseinserweiternde Backwaren und natürlich Marie wieder ans Licht, und Carsten wäre ein wahrer Phönix aus der Asche, wenn er nicht vorher abstürzen würde. Die verrückte Geschichte mit hochgradig witzigen Dialogen erzählt davon, wie man manchmal durch die Hölle gehen muss, um sich ein Stückchen Himmel zu verdienen. Wunderschön erzählt, oft zum Lachen, manchmal zum Weinen, in jedem Falle aber zum Verlieben die in die gesamte chaotische Bande. 11 Wolfgang Thiele & Herbert Knorr Der Himmel ist unter uns Die faszinierende Entdeckung des ersten Weltwunders zwischen Rhein und Weser, Lippe, Ruhr und Main 600 Seiten · 2. Aufl. gebunden · mit vielen Fotos 24,80 Euro ISBN 3-922750-48-6 Die Entdeckung der ältesten und größten Bodenbilder der Erde. Ein gespiegelter Himmel mit gigantischen Ausmaßen. Älteste Kirchen, früher heidnische Kultstätten, simulieren den nördlichen Sternenhimmel auf dem Boden. Die Autoren entführen in alte Kulte, ins Mittelalter Karls des Großen und in die Steinzeit, in der mehr Einsteins lebten, als wir je zu träumen wagten ... Mittels 237 ältester Kirchorte des alten südlichen Westfalens (Kölnisches Westfalen) wurde ein System von siebzehn Sternbildern und hellen Einzelsternen auf dem Erdboden nachgezeichnet, das sich als nördlicher Sternenhimmel erwies. Die Sternbilder des gefundenen Bodensystems stehen untereinander nicht beliebig, sondern so, wie sie grundsätzlich zu allen Zeiten am Himmel zueinander stehen. Der Jupp muss weg! Schitt häppens! Wenn nicht ich, wer sollte das sonst wissen! Ich, die Martha, Martha Kowalski, geborene Woitkowiak, die Martha aus der kuscheligen Zechensiedlung in Gelsenkirchen-Schalke-Nord, wo die Emscher ganz schön rüberduftet, wenn der Wind richtig steht. Wobei unser weltweit gerühmtes Gewässer in nicht allzu ferner Zukunft ausgeduftet hat. Der Schitt kommt jetzt tief unter die Erde, und bald wird das Flüss chen wieder zum wilden Flusslauf und der Ruhrpott zur Emscher-Riviera. Aber soweit is noch nich … Ob ich das noch erleben werde mit meinen sechsundachtzig Lenzen? Egal! Mein Schitt hatte eindeutig mit den Jupp zu tun. Und der Jupp musste weg. So oder so … Der Jupp war nämlich Stehpinkler. Und ein militantpassionierter noch dazu! Aber nicht verwechseln: Stehpinkler sind keine Stehpinscher, die, auf ihren Hinterläufen hockend, ihr hündisches Wasser abschlagen. Stehpinkler sind Männer, die sich weigern, fürs Pissen akkurat auf der Schüssel zu sitzen. So wie mein Jupp, mit dem ich fünfundsechzig Jahre amtlich beglaubigt verheiratet war. Der Jupp, der hat in seinem Leben nicht ein einziges Mal im Sitzen gepinkelt. Das hatte ich bereits vor unserer amtlich beglaubigten Verehelichung geahnt, wollte es aber nicht wahrhaben, denn wenn die Liebestriebe richtig sprießen, sieht man über sowas schon mal hinweg. Jedenfalls, der Jupp immer punktgenau daneben, und ich mit mein kaputten Rücken, ich musste danach jedes Mal die Flecken von meine schönen beigen Fliesen mit dem braungrünen Gräserdekor abschrubben und den blauweißen Linoleum sauber wichsen. Von der Keramik gar nicht zu reden. Da gingen Hektoliter von Pipientferner aus meine Regentonnen drauf, wo ich mich zum Glück für unsere Hygiene ausreichend mit bevorratet hatte! Jedenfalls, ich habe den Jupp geschlagene fünfundsechzig Jahre gegeben, seine Praktiken zu ändern. Noch auf unserer Eisernen Hochzeit habe ich gebettelt: »Jupp, kannze nich wenigstens einmal versuchen, beim Pinkeln zu sitzen. Beim Kacken sitzt du doch auch. Mir zuliebe. Jupp, meine alten Knochen machen die Schrubberei nich mehr mit.« Doch der Jupp hat nur eisern abgewunken und »Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt« angestimmt. Das Steigerlied war nämlich sein Ein und Alles; das sang der selbst auf dem Klo, alle sechs Strophen, wenn der beim Stehpinkeln die WAZ las, freihändig, mit seine Hände links und rechts an den aufgeblätterten Seiten. Und wenn der Jupp mal nicht das Steigerlied gesungen hat, dann war der immer im Vorgarten seine Seilscheibe am Scheuern oder oben bei seine Täubkes oder inne Kneipe. Das war der große Plan: Der Jupp musste über die Emscher geschickt werden! [...] 12 Herbert Knorr Wurde 1952 geboren und lebt im Ruhrgebiet. Der Autor und Literaturwissenschaftler ist Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna e. V. und dort zuständig für Literaturförderung in und für NRW. Seit 2002 einer der Festivalleiter der Krimi-Biennale »Mord am Hellweg«, seit 2011 Intendant des Netzwerkprojektes und Festivals »literaturland westfalen«. 2015 wurde ihm der »Literaturtaler NRW« für herausragende Verdienste um die Förderung der Literaturlandschaft in NRW verliehen. Neben vielen weiteren Veröffentlichungen, insbesondere zahlreichen Kurzkrimis, schrieb er unter Pseudonym Chris Marten u.a. die Thriller »Hydra« und »Todespfad«. → www.herbert-knorr.de Neuerscheinung Herbert Knorr Schitt häppens Von Serienmördern und Stehpinklern. Mord und Totschlach aussen Pott Eine Ruhrgebietsgroteske 192 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-62-7 Ruhrgebiet de luxe Der Herbert! Wir haben ma zusammen … … Doppelkopp gekloppt, ich weiß, und der Herbert hat immer gewonnen. Den Herbert kennste auch ewig … … und ein Tag. Wollte unbedingt nomma wat mit dem zusammen machen. Der Taubenzüchter liest vor: »… den passionierter Stehpinkler Jupp möglichst stickum über die Emscher schicken.« Der Taubenzüchter haut dem Büchermacher auf die Schulter, stutzt plötzlich. Vorsicht, Feindin von links! Klappe halten! Eine Frau mittleren Alters mit geblondetem Haar schreitet vorbei und grüßt die beiden mit einer Handbewegung, die sie sich von der Königin von England abgeschaut hat. War beim Friseur. Wie jeden Samstag. Soll ja bald Amtsleiterin werden, hört man. Eine gute Frisur zahlt sich aus, woll! Die würd in »Schitt häppens« reinpassen wie Arsch in Eimer. Der Büchermacher macht eine obszöne Geste; die Dame hinter der Obsttheke … Martha Kowalski aus der kuschligen Zechensiedlung mitten im Ruhrpott sammelt böse Stoories von Mord und Totschlach – und das nicht ohne Hintersinn. Sie will ihren Mann, den passionierten Stehpinkler Jupp, möglichst stickum über die Emscher schicken. »Die Menschen im Ruhrgebiet erscheinen oft als recht biedere Zeitgenossen. Doch ganz tief in ihrem Inneren, da brodelt das Böse, wie diese Ruhrgebietsgroteske nachdrücklich beweist.« Herbert Knorr geht auf Lesetour. Veranstaltungen finden 2016/17 u.a. statt im Literaturhaus Herne, im Kulturforum Witten, im Nicolaihaus Unna, in der Lüdenscheider Traditionsgaststätte »Im Stock«, im Bürgerhaus Wickede (Ruhr) und in der Rohrmeisterei Schwerte. 13 Sie aßen die letzten Proviantreste. Danach legten sie sich in ihre Decken gekuschelt dicht nebeneinander und träumten sich in die Heimat. »Mein Vater wurde ja nicht eingezogen«, sagte Gerti. »Aber wo mein Bruder Hans wohl ist …« – »Im letzten Brief schrieb Mutter, dass Papa nicht mehr an die Front muss.« Ilse gähnte. »Wegen dem appen Arm.« – »Schrecklich.« Gerti fröstelte es. Sie rückte noch näher an Ilse heran. »Besser mit appem Arm leben, als im Krieg sterben«, sagte Ilse. Am Montag in der Woche nach Ostern war es soweit. Leni hatte das Häschen-Buch – ein Geschenk von Oma Martha – mindestens fünf Mal gelesen, der Tornister war seit Tagen gepackt, und die neuen Lackschuhe standen schwarz glänzend im Korridor bereit. Um zehn Uhr sollte der Ernst des Lebens beginnen. Heinz legte sich wieder neben sie auf die Decke, rollte sich auf die Seite. Sie sahen sich in die Augen. Dann strich er mit der Feder leicht über Gertis Stirn. »Kitzelt!« Sie wehrte ihn mit der Hand ab; er hielt sie fest, aber Gerti richtete sich auf. »Sollen wir mal schwimmen?« – »Du kannst schwimmen?« »Was denkst du denn? Frei und Fahrten hab ich!« – »Dann los, einmal rüber und zurück!« Es roch nach gebratener Gans und nach Wald. Auf dem Tisch musizierten stumm drei kleine Holzengel jeweils neben der zugehörigen brennenden Kerze – für jedes Kind einer: Lenis Posaunenengel saß auf dem Bethlehem-Stern; der von Berni in blauer Farbe blies stehend Trompete, und Uschi hatte einen, der auf einer Wolke Harfe spielte. »Isset denn immer noch nich soweit?« Der Vater unterbrach seinen Rundgang. »Ich geh mal gucken.« Er verschwand im Korridor. »Der ist ungeduldiger als wir alle zusammen«, sagte Uschi. Berni knibbelte ein Stück übergeflossenen Talg von seinem Trompetenengel. »Dabei will der nur an den Schnaps.« Rudolf, ein Kumpel von Heinz, spielte schon nach dem Kaffeetrinken mit seinem Akkordeon auf; da war noch nicht einmal das erste Glas Wein geleert, und niemand hielt es auf den Stühlen. Gerti wirbelte im Arm ihres frischgebackenen Ehemanns im Kreis, und der himmelte sie mit glänzenden Augen an. 14 Elke Schleich Geboren 1953 in Gelsenkirchen. Pferde und das geschriebene Wort – beides faszinierte sie schon als Kind. Heute lebt sie mit Ehemann und Katze am grünen Rand des Ruhrgebiets, in Westerholt, ganz in der Nähe eines Reiterhofes, den sie nach langer aktiver Zeit im Sattel immer noch täglich besucht. Schriftstellerische Tätigkeit seit den 1970er Jahren. 1988 der Roman »Komm zurück, Ameli«; Mitherausgeberin der Titel »Sugar Baby Love«, 2006, und »Yeahsterday«, 2007. Im Jahre 2012 »Gummitwist in Schalke-Nord – ein Roman in 18 Geschichten«; 2014 als E-Book-Serie »Ein Lied für dich«; zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien und Illustrierten. → www.elke-schleich.de Neuerscheinung Elke Schleich Wir haben alles hingekriegt Die Geschichte von Gerti und Leni 176 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-60-3 Ruhrgebiet de luxe Mutter, wenn du so zurückschaust. Was ist gut gelaufen in deinem Leben, was nicht so gut? Der Krieg hat mir einen Teil meiner Jugend gestohlen. Aber danach habe ich das bekommen, was ich mir gewünscht habe. Ich liebe meine drei Kinder und auch meinen Heinz, irgendwie. Gab es denn überhaupt nichts, das du gerne anders gemacht hättest? Da war mal jemand, mit dem hätte ich mir ein Leben auch vorstellen können. – Und du, Leni? Bist du glücklich? Ich werde so verdammt schnell rot. Vielleicht könnte ich ein bisschen von deinem Selbstbewusstsein gebrauchen. Wir beiden sind eben zu anderen Zeiten aufgewachsen. Und trotzdem sehe ich in allem, was du tust, dass du meine Tochter bist. … lässt ihren Zeigefinger wortlos schimpfen und steckt den beiden je einen dicken knallroten Boskoop zu. Der Taubenzüchter schaut sich während des Kauvorganges das Foto hier oben auf der Seite an und grinst. Die Elke Schleich kenn ich irgendwoher von … sieht sehr sympathisch aus. Wunderschöne Geschichte über sie und ihre Mutter; klasse erzählt. Die Dame hinter Charly˚s Obsttheke schaut über die Schulter des Taubenzüchters hinweg in diesen Prospekt. Genauso habe ich in den 60ern auch ausgesehen, genau die Frisur hatte ich. Jaujaujau! Jetzt weiß ich endlich, warum mir die Elke so bekannt vorkommt. Irgendwie unlogisch … aber lustig. Alle drei lachen. 15 Bahnhofscafé. Castrop-Rauxel An guten Tagen lese ich den Kunden ihre Wünsche von den Gesichtern ab. Das Mädchen mit rundlichen Wangen und Sommersprossen: ein Donut mit Streuseln. Ich weiß es, bevor sie es ausspricht. Erst sagt es ihr Gesicht. Dann sagt es ihr Mund. Lieber würde ich bei der Arbeit den Menschen nur auf die Hände schauen. Gesichter verraten zu viel. Hände lenken weniger von der Arbeit ab, auf die ich mich konzentrieren muss. Trotzdem soll ich den Kunden in die Augen sehen. Es ist unhöflich, sich vor fremde Häuser zu stellen und durch die Fenster zu gaffen. Aber zu versuchen, fremden Menschen durch die Augen in das Dahinter zu schauen, gehört zum guten Ton. Wenn ich doch Eva fragen könnte, ob sie das versteht. Meine Schwester Eva, von der ich gelernt habe, in Gesichtern zu lesen. So wie jetzt im Gesicht der großen, schlanken Frau im mittleren Alter. Sie hat die blonden Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden. Ein Wasser, medium, bitte. Ich weiß es, bevor sie es ausspricht. Erst sagt es ihr Gesicht. Dann sagt es ihr Mund. Die Geschäftsführung erwartet, dass wir den Kunden beim Kauf weitere Produkte anbieten. Zum Brötchen ein Getränk. Zum Getränk ein Brötchen. Ich biete der Frau mit dem blonden Zopf kein Brötchen an. Ihr Gesicht verrät es. Die Augen verraten es: Da ist ein Hunger, den ein Brötchen nicht stillen kann. »Übernimmst du die Tische?«, fragt Rita, und ich nicke. Froh, eine kurze Weile auf die eigenen Hände schauen zu können statt in die Augen der Kunden, die so viel erzählen. Meine Hände sind noch immer glatt, weil ich jeden Tag in Milch bade. Sie sollen keine Geschichte erzählen. Sie sollen schweigen. Sie räumen Tassen ab. Wischen die Tische sauber. Von einem Tisch zum anderen. Zum anderen. Zum anderen. Durch die Leere dieses Cafés. Nur an zwei Tischen sitzen jetzt Menschen. An dem einen: ein junges Paar mit Baby. Das Gesicht der Frau in Alarmbereitschaft: Geht es dem Kind gut? Atmet es noch? Hat es Hunger? Behutsam legt sich die Hand des Mannes auf ihren Arm: Hab keine Angst. Hab keine Angst, hat Eva immer gesagt. Eva hätte so gerne Kinder gehabt. Am anderen Tisch: ein Mädchen. Sie sitzt schon lange hier. Rita hat sie bedient. Auf dem Tisch stapeln sich leere Tassen. Das Mädchen trägt einen Ring am Finger. »Darf ich …«, setze ich an, während mein Blick von den Händen des Mädchens zu ihrem Gesicht wandert, zu ihrem viel zu schmalen Gesicht. Doch mein Satz splittert und zerbricht. So laut sagt das Gesicht des Mädchens: Nein! Wie ein Handkantenschlag, der meinen Satz zerschlägt. Und die Augen. Die Augen … ich senke den Blick. Auf ihre Hände. Das ist sicherer. Ihre Hände sind nervös. Drehen den Ring hin und her. Hin und her. Ziehen ihn ab. Schieben ihn auf den Finger zurück. Die Hände viel zu filigran. Wie können solche Hände auch nur eine Tasse halten, frage ich mich. Wie kann man an so dünne Finger einen Ring stecken, ohne dass sie mit leisem Klirren zerbrechen. Der Ring ist mit einem Schmetterling verziert. Hin und her drehen ihn die Hände. Auf und ab schieben sie ihn. Vielleicht wird der Falter gleich seine Flügel bewegen. Auf und ab. Und in mir spüre ich eine Regung. Spüre etwas aufsteigen. Wenn du dir was wünschen dürftest, klingt Evas Stimme in meinem Kopf. Dann würde ich abheben. Losfliegen. Und weit oben über dem Ruhrgebiet kreisen. Ist noch was?, fragen die Hände des Mädchens barsch, und ich kehre zur Theke zurück. Blicke wieder auf meine eigenen Hände. Auf den Ring daran. Ein schmaler goldener Reif. Ich denke an Jonas. Jonas trinkt seinen Kaffee immer mit Milch. Eva hat jeden Tag Milch in ihr Badewasser geschüttet. »Mit der stimmt doch was nicht«, sagt Rita und deutet mit dem Kopf hinüber zu dem Mädchen, auf dessen Tisch die leeren Tassen stehen. »Müsste die nicht in der Schule sein?« »Ferien«, sage ich. »Trotzdem«, Rita wischt sich über die taupefarbene Bluse, die Teil unserer Berufskleidung ist. »Irgendwas ist mit der. Ich hab sie gefragt, ob ich die Tassen abräumen kann. Aber sie wollte nicht.« Vielleicht hat sie ihre Gründe. Will ich einwenden. Man kann Menschen doch immer nur vor den Kopf gucken. Will ich sagen. Aber der Regionalzug aus Dortmund ist eingefahren, und Menschen betreten das Café. Menschen mit fordernden Gesichtern. Keine Zeit zum Sitzen. Den Kaffee immer »to go«. Nur die ältere Frau, die ihre Brezel immer mit guter Butter bestellt, nimmt Platz. Am Tisch neben dem Mädchen. Das Mädchen könnte ihre Enkelin sein, denke ich. Und stelle mir vor, wie die beiden sonntags in der Küche der Frau sitzen. Und die Frau ihrer Enkelin Buchstabensuppe kocht … »Zehn Brötchen …«, unterbricht ein Mann mit Anzug und Krawatte meine Gedanken. Seine Augen verraten es: Die Zeit, die er hier verliert, holt er nie wieder ein. »Bitte …«, setzt er an. »… mit Kassenzettel«, ergänze ich, ehe sein Mund es ausspricht. Der Mund lacht. Die Augen lächeln. Für den Bruchteil einer Sekunde wird Zeit gleichgültig. Ich stelle mir vor, wie der Mann abends nach Hause kommt. Den Schlips löst. Und seine Frau leidenschaftlich küsst. Stelle mir vor: sein Augenaufschlag wie die Regung eines Schmetterlings. Der Schlag eines Schmetterlingsflügels im Amazonas-Urwald kann, sagen Chaosforscher, einen Orkan in Europa auslösen. […] 16 Foto: Frank Vinken Sarah Meyer-Dietrich Sie wurde 1980 geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Studium der Wirtschafts- und Kulturwissenschaften in Bochum und Hagen. Promotion in Bochum; sie war von 2012 bis 2016 hauptberuflich Geschäftsführerin und Projektmanagerin im Friedrich-Bödecker-Kreis NRW e.V., seit Sommer 2016 ist sie freie Autorin. Sarah Meyer-Dietrich ist u. a. Gewinnerin des Förderpreises des Literaturpreises Ruhr 2014 und des Ruhrgebietsliteraturwettberbs 2015. → www.sarahmeyerdietrich.de Neuerscheinung Sarah Meyer-Dietrich Immer muss man mit Stellwerksbränden, Streiks und Tagebrüchen rechnen 160 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-65-8 Ruhrgebiet de luxe Nur weg aus diesem Leben. Sie steigt in Castrop-Rauxel in den nächstbesten Zug, fährt planlos durchs Ruhrgebiet. Verliert sich im Gewirr aus Städten und Menschen. Denn die Geschichten, die sie in den Gesichtern der Mitreisenden zu entdecken meint, vermischen sich immer mehr mit den Schatten der eigenen Biografie ... Und noch ein neues Gesicht … Und ihr werdet et nich glauben, die Sarah, die kenn ich auch … … von irgendwoher. Taubenzüchter, du biss einer der größten Quatschköppe, die hier in Bottrop so rumlaufen; du solltes ein Märchenbuch schreiben. Nach dem Ruf »Frollein, wat is mit ein Sonderpreis für die angedötschten Birnen hier« wendet sich die Dame hinter Charly’s Obsttheke wieder ihrer Kundschaft zu. Verdammi, jetzt weiß ich, woher ich die Sarah kenne. Aus der WAZ. Da war letzten Samstag en ganz dicken Artikel über die drin. Auf der Kulturseite. Der Taubenzüchter schiebt die linke Hand unter sein Kinn, schließt die Augen, macht ein Gesicht wie Auguste Rodins »Denker«. Ich zitiere: »Sarah Meyer-Dietrich hat in den letzten Jahren fast so viele Schreibwettbewerbe gewonnen, wie sie Geschichten dazu eingereicht hat. Sie hat … Sarah Meyer-Dietrichs Roman ist ein rhizomatisches Verwirrspiel um Familie, Liebe und Identität. Anrührend, komisch, verstörend, surreal. … verschiedenste Jurys mit ihrem versierten, intelligenten, überaus lesbaren Schreibstil überzeugt.« Zitat Ende. Applaus vom Büchermacher, dem sich die die Dame hinter Charly’s Obsttheke, ihre Kolleginnen, Charly und einige vorbeilaufende Bottroper anschließen. Der Taubenzüchter verbeugt sich tief. 17 Zepp Oberpichler & Tom Tonk Die Stones sind wir selber Rock ’n’ Roll-Roman 240 Seiten · gebunden 14,90 Euro, 2. Aufl. ISBN 978-3-922750-45-1 Die Rolling Stones singen über Satis faction, und Theodor Bornbeck muss auf dem Klavier den Bach’schen H-Moll-Akkord suchen. Dann trifft er Willi. Willi raucht, Willi trinkt, Willi hat die längsten Haare, Theo und Willi tun sich zusammen, gründen eine Band. Die Stones werden sie selber, und zwar die besten – zumindest im Ruhrgebiet. Zepp Oberpichler Gitarrenblut Rock ’n’ Roll-Roman mit Music-CD 176 Seiten · Taschenbuch · 8,01 Euro ISBN 978-3-922750-93-2 Die Geschichte von Will, der davon überzeugt war, dass die Musik allein schon ein Grund zu leben war. Dem Buch liegt eine Piccolo-CD mit einer Laufzeit von ca. 20 Minuten mit vier Original-Stücken von Zepp Oberpichler bei. Indianer! Ich spucke meinen Zigarillo in die Steppe, lüfte meinen Stetson und schicke einen freundlichen Gruß an die beiden Neuankömmlinge: »Hi.« »How«, kommt es leise von ausgetrockneten Lederlippen zurück. Und dann stehen sich die Pferde gegenüber, mein Wallach Lone-Star und die beiden Rothaut-Palominos. Die Sonne zeigt sich als Feuerball, links erhebt sich ein Geier von einer Kaktee und lässt sich geübt auf einer anderen Kaktee nieder, die uns dreien näher steht. Wie fängt man ein Gespräch mit Indianern an, die man gerade zum ersten Mal in seinem Leben sieht? Hinzu kommt, dass die beiden abgewetzten Vertreter der Rasse des Roten Mannes ein Bild des Jammers abgeben, das einem ordentlichen Gunman sofort ein schlechtes Gewissen macht. Von der Sorte, die an die Flötenspieler aus Peru denken lässt, die auf Weihnachtsmärkten Exotisches aus den Bergen der Anden vortragen, um sich von den kleinen Münzen im Hut einen Weckmann oder ein Schokoherz kaufen zu können. »Tanz, alter Tanzbär, drehe dich im Kreise. Dreh dich alter Tanzbär, ganz auf deine Weise.« So heißt es in dem Lied von Alexandra, das Opa Eisen so gerne gehört hat. Und die Jungs aus Peru sind schließlich auch Tanzbären, die gerne in Duisburg am Lifesaver Brunnen der Niki de Saint Phalle stehen und ihre bunte Show abziehen. Und dabei weht immer ein Hauch von Folklore durch die verregnete Bude. Wo es ja keine Kinderchöre mehr gibt, die »Vom Himmel hoch, da komm ich her« singen. Das alles bei völligem Fehlen von Schnee nebst trockener Eiseskälte. In Duisburg auf dem Weihnachtsmarkt, das ist, wie mit Klamotten unter der Dusche zu stehen, mit Wind von links, Wind von rechts, Wind von oben, Wind von unten. Überteuerte Bratwurst, gepanschter Glühwein und die einsamen Weisen aus Peru, die vorgeben, Waisen aus Peru zu sein. Nun zwei Indianer. Der Eine etwas größer als der Andere, dafür der Andere etwas älter als der Eine. Abgerissen beide und nach Fusel stinkend, auch bei locker zwanzig Metern Entfernung. Der kleine Alte hängt schief auf dem Pferd, oder vielleicht besser am Pferd. Ich frage mich, wie lange er sich da noch halten kann. Schon erstaunlich, was geübte Naturburschen mit ihren Pferden anstellen können. Oder die Pferde mit ihren geübten Naturburschen. Der kleine Alte klebt waagerecht am Pferd, nicht auf dem Pferd. In der Luft hängt ein Hauch von Mundharmonika. Spiel es, Charles Bronson, spiel es noch einmal, Sam, spiel mir das Lied vom Drunken Sailor. In Ermangelung eines Gesprächsthemas tue ich jetzt das, was staubige Reiter in solchen Situationen immer tun: Ich stecke mir ein Zigarillo an und warte. Atme den Rauch tief und gierig ein und lasse ihn mit einem Zischen wieder aus den Lungen fahren, einen Zug formend. Das Zischen selbst dauert vierzig Sekunden, und der Rauch fährt dem etwas größeren Indianer an den Kopf. Der fällt fast vom Pferd, schüttelt sich und sagt endlich: »Kannst du das bitte lassen? Mein Federschmuck stinkt danach immer so erbärmlich. Was soll meine Frau denken? Ich komme doch nicht aus ner Pommesbude. Ich bin ein stolzer Sohn der Prärie. Erst klaut ihr mir das Land, dann nebelt ihr mich ein. Wie lange kann ein ehrlicher Mann diese Schmach ertragen?« Nichts als Vorwürfe; aber die haben sie wirklich drauf, die Rothäute. Ihr Anblick, ein einziger Vorwurf: Seht, wie ihr mich zugerichtet habt. Und auch noch dieses dämliche Gequatsche. Ich habe nie irgendwem irgendein Scheißstück Land geklaut, soviel ist mal sicher. Wahrscheinlich werfen mir die abgebrochenen Helden der Prärie gleich vor, dass ich ihre Büffel getötet hätte und der Weiße Mann ihre Roten Brüder mit Feuerwasser vergiften wollte. […] 18 Zepp Oberpichler Geboren 1967 in Duisburg und dort aufgewachsen; ab 1979 eigene Texte; er bringt sich selbst Gitarre spielen bei. Von 1988 bis 1993 Studium der Germanistik mit Abschluss Magister. Ab 1990 Plattenveröffentlichungen u. a. mit Jimmy Keith & his Shocky Horrors, Zepp Strange, Die Kinskis und der Jeff Dahl Group. Ab 1994 selbstständig mit eigener Agentur. 2002 gemeinsam mit Tom Tonk der Roman »Die Stones sind wir selber«; 2009 der Rock-’n’-Roll-Roman »Gitarrenblut« und das »Januar« betitelte Soloalbum; 2012 das Buch »Heartzland« und das Album »Kleine Kreise«; 2015 das Buch »Grubenkind« und das Album »Danke«; mehr als 25 Tonträger und über 150 eigene Songs veröffentlicht; über 600 Konzerte und Lesungen auf dem Buckel. → www.oberpichler.de Neuerscheinung Zepp Oberpichler Galgenvögel liegen tiefer Ein Ruhrgebiets-Wild-West-Roman 128 Seiten · gebunden · Lesebändchen Mit Illustrationen von Anke Jühe 9,90 Euro 978-3-942094-64-1 Ruhrgebiet de luxe Dieses ist die Geschichte von Eisen-Joe, von seinen haarsträubenden Abenteuern und den Begegnungen am Krankenbett, mit eingebildeten Indianern, einem wirklichen Bürgermeister und anderen Galgenvögeln. Auf der Cowboy Land Ranch wird gepriemt, gepeitscht und scharf geschossen. Western-Idylle in Duisburg-Rheinhausen. Klasse Cover! Und wer ist der Cowboy rechts neben dem Zepp? Dat is ElFisch, erkennste nich? Werd bekloppt! ElFisch vonne Mülheimer Lokalmatadore. Die beiden Westmänner werden dat Buch schon schaukeln. Mit dem Zepp arbeite ich unheimlich gerne zusammen. Grandioser Schreiber, grandioser Musiker und ein grandioser Mensch. – Genauso wie der Mann auf der nächsten Seite. 19 Brief an Patrick Süskind Er ist der bekannteste unbekannte deutsche Autor. Patrick Süsskind meidet die Öffentlichkeit; er gibt keine Interviews. Aber er schreibt nach seinen weltweiten Bestsellern wie »Das Parfum« auch keine neuen Romane. Wie seine Hauptpersonen gilt er als Sonderling, kauzig und genial. Hermann Beckfeld Ganz persönlich – Beckfelds Briefe Band 1 Mit Illustrationen von Günter Donatz 160 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-48-1 Briefe an: Mario Adorf · Rudi Assauer · Peter Bachér · Franz Beckenbauer · Boris Becker · Dieter Bohlen · Rainer Brüderle · Willy Brummer · Howard Carpendale · Helene Fischer · Maria Furtwängler · Hans-Dietrich Genscher · Götz George · Vincenzo Gerrone · Jürgen Gosch · Thomas Gottschalk · Werner Hansch · Diana Hetzel · Dieter Hildebrandt · Susanne Hoeneß · Uli Hoeneß · Ernst Huberty · Mats Hummels · E. L. James · Janosch · Udo Jürgens · Ina K. · Hellmuth Karasek · Dieter Kindl · Jürgen Kossowski · Ute Lemper · Jan Josef Liefers · Udo Lindenberg · Peter Maffay · Your Majesty · Lothar Matthäus · Costis Mitsotakis · Jojo Moyes · Michael O’Leary · Hanns-Josef Ortheil · Liselotte Pulver · Josef Quadflieg · Horst Rahe · Adi Raible · Marcel Reich-Ranicki · Horst Rostek · Katrin Sass · Harald Schmidt · Helmut Schmidt · Gerhard Schröder · Edward Snowden · Gertrud Steinbrück · Peer Steinbrück · Christian Stratmann · Heinz Stücke · Franz-Peter Tebartz-van Elst · Nirmala Toppo · Jürgen Vogel · Robbie Williams · Sabrina Wilting · Adolf Winkelmann Bettina Wulff · Christian Wulff Sehr geehrter Patrick Süskind, ich weiß nicht, wohin ich die Glückwünsche zu Ihrem heutigen 66. Geburtstag schicken soll. Ich habe gelesen, Sie wohnen wechselweise in München, Paris oder in Ihrer Villa am Starnberger See. Aber im Grunde verstecken Sie sich vor den Menschen. Sie sind unsichtbar, haben kein Gesicht. Die wenigen Fotos, die im Netz kursieren, sind alt. Sie sind so alt wie das Buch, das Sie berühmt, das Sie reich gemacht hat: »Das Parfum«, einer der bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts. Übersetzt in 49 Sprachen, seit 1985 mehr als 20 Millionen Mal verkauft. Sie haben die Geschichte von Jean-Baptiste Grenouille, die unglaubliche neun Jahre lang auf der »Spiegel«-Bestsellerliste stand, mit Ansage geschrieben. Als Kind sagten Sie einem Freund: »Ich schreibe einen großen Roman, und von den Einnahmen werde ich leben.« Grenouille, unter dem Schlachttisch einer Fischbude geboren, der größte Parfümeur aller Zeiten und späterer Serienmörder, war ein Sonderling, ein Einzelgänger, ein Kauz, der vor sich selbst und den Menschen flüchtete, der nur schwer mit dem Leben zurechtkam. So wie Quasimodo im Roman »Der Glöckner von Notre-Dame«. Wie Oskar Matzerath, der Gnom aus »Die Blechtrommel«. So wie Jonathan Noel, der Wachmann in Ihrer Novelle »Die Taube«. So wie der Musiker, Ihr Antiheld, der in »Der Kontrabass« mit seinem Schicksal hadert. So wie Sie, einer der besten Schriftsteller und Drehbuchautoren unserer Zeit. Es klingt so kurios, so seltsam, weil ich fast glaube, dass Sie genau dieses wollten: Das Bild, das ich von Ihnen im Kopf habe, zeigt Jakob Windisch, den verstörten, eigenwilligen Autor im Film »Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief«. Der weltfremde Windisch ist so scheu, dass er sich das Essen im Nebenraum eines Restaurants servieren lässt; für kein Geld der Welt will er die Rechte an seinem Roman an den Filmproduzenten verkaufen. Dieser Produzent, er hat viel Ähnlichkeit mit Bernd Eichinger, der sich für zehn Millionen Euro die Rechte an Ihrem Bestseller sicherte. Sie sind weder zur Premiere noch zu irgendeiner anderen Gala und Preisverleihung gegangen. Sie haben Auszeichnungen abgelehnt und in all den Jahrzehnten vier Interviews gegeben. Sie sind abgetaucht wie Ihre Romanfiguren, die außerhalb unserer Gesellschaft stehen; die um Liebe und Anerkennung buhlen. Traurige Gestalten, enttäuscht, verwirrt, frustriert, verletzt. Lieber Patrick Süskind, Sie haben eine Lebenspartnerin, einen Sohn, den Sie jeden Morgen zur Schule bringen. Erst wenn der Junge alt genug und aus dem Haus ist, würden Sie wieder beginnen zu schreiben. Ich möchte es gern glauben, bezweifle aber, dass Sie die Kraft für ein neues Buch haben. Als »Das Parfum« die Bestsellerlisten stürmte, sollen Sie gesagt haben: »So einen Roman zu schreiben, ist furchtbar.« Lassen Sie es besser sein. Einer wie Sie muss sich nichts mehr beweisen. (26.03.2016) 20 Hermann Beckfeld Wurde 1955 in Bottrop geboren. Er ist seit 14 Jahren Chefredakteur. Seine Briefe erscheinen seit 2012 jeden Samstag im Wochenendmagazin der Ruhr Nachrichten, der Dorstener Zeitung, der Halterner Zeitung, der Münsterland Zeitung … Hermann Beckfeld hat acht Journalisten-Preise gewonnen, darunter den renommierten Theodor-Wolff-Preis. Briefe an: Peter Bandermann · Oliver Bierhoff · Robinson Crusoe · Olli Dittrich · Jürgen Drews · Klaus Engel · Irmgard F. · Fernandel · Gabi Frijio · Joachim Fuchsberger · Hermann Gerland · Jörg Hammerschmidt · Stephan Hartmann · Michael Holzach · Gianni Huesca · Erich Kästner · Sebastian Kehl · Michael Kessler · Ephraim Kishon · Hermann Kleimann · Dietmar Klein · Jürgen Klopp · Peter Kraus · Vicky Leandros · Reinhard Libuda · Astrid Lindgren · Peter Lohmeyer · Lambert Lütkenhorst · Karl May · Angela Merkel · Kim Sarah Mojecki · Manuel Neuer · Ryan O’Neal · Stanislaw Petrow · Lieselotte Q. · Johannes Rau · Charlotte Roche · Armin Rohde · Reem Sahwil · Bastian Schweinsteiger · Herbert Seckler · Siggi · Souraya · Franz Stigler · Ulrich Strunz · Patrick Süskind · Chesley Sullenberger · Ulrich Wessel · Hans Günter Winkler · Klaus-Peter Wolf · Reinhard Zinkann Neuerscheinung Hermann Beckfeld Ganz persönlich – Beckfelds Briefe Band 2 Mit Illustrationen von Günter Donatz 160 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-68-9 An jedem Samstag schreibt Chefredakteur Hermann Beckfeld in den Ruhr Nachrichten einen Brief; oft an Prominente. Manchmal an Menschen, die etwas ganz Besonderes erlebt oder Großartiges geleistet haben. Beckfelds Briefe sind bei den Leserinnen und Lesern Kult. Weil sie unter die Haut gehen. Nach dem Erfolg des ersten Buches erscheinen in Band 2 weitere 51 Briefe. Beckfelds Briefe machen nachdenklich und betroffen; sie lassen uns lächeln und trauern; sie kritisieren und muntern auf. Sie sind ganz nah dran. Ganz persönlich eben. Der Hermann! Den habe ich vorhin am Pferdemarkt getroffen! Der wollte nach Hürter in seine Stammkneipe. Hab den da letztens mit den, wie heißt der nomma, der aus Dortmund, mit dem Günna Knust gesehen, dem Kabarettisten bei »Hermanns Heimspiel bei Hürter«. Tolle Veranstaltung. Und du weiß ja, ich hab die Ruhr Nachrichten im Abo, auch wennet die in Bottrop eigentlich gar nich mehr gibt. Und jeden Samstag, is klar, im Wochenend-Teil, den neusten Brief von den Hermann lesen. Den an den Hans Günter Winkler, den hab ich heute noch voll im Kopp. »Ich danke Ihnen herzlich für Ihre kritischen oder lobenden Briefe mit den feinen Nuancen der Zuneigung oder Ablehnung, Bewunderung und Liebe für Menschen, die uns oft unbekannt sind. Ich erwarte an jedem Samstagmorgen die Ruhr Nachrichten, um als Erstes Ihren Brief zu lesen – und nicht die Todesanzeigen, obwohl ich 85 Jahre alt bin.« (Eine Leserin der Ruhr Nachrichten) 21 Inhaltsverzeichnis Das Schlotenland und die Filme »Ein Dichter in der Familie« Werner Streletz und seine »Hommage an Tana Schanzara« Auf der Suche nach der echten Flunder Verliebt in einen Manta Eine heiße Blonde und ein kühles Blondes »Laß jucken Kumpel« – von Heinrich Peuckmann – Mit Hut nach Katernberg Kino-Erlebnisse in der Nachkriegszeit – von Helmut Spiegel – Faszination für Kino und Film ein Leben lang Die »Ermöglicherin« Christiane Schaefer-Winkelmann »Bang Boom Bang« und die Unna-Trilogie Elke Böinghoff interviewt Peter Thorwarth Alles super auf der Brinkfortsheide Adolf Winkelmann über seinen Dreh auf der Halde Abbildungsnachweise/Dank Friedhelm Wessel Jahrgang 1944, verbrachte Kindheit und Jugend zwischen der Jacobi-Siedlung in Oberhausen – wo Oma ihr klein Häuschen und Opas geliebter Karnickelstall standen – und dem Dichterviertel in Herne – wo alle Straßen nach großen deutschen Schriftstellern benannt sind. Als »Köttel« erkundete er zusammen mit seinen Freunden die Halden des Reviers und spielte verbotenerweise auch schon mal an einem der vielen kleinen Abwasserbäche im Tal der Emscher. Eigentlich sollte er Ingenieur werden, entschied sich aber schließlich 1970 für den Journalismus. Zunächst als »Freier« zwischen Mülheim und Dortmund, dann ab 1973 als Redakteur in Gelsenkirchen und Bottrop. 2007 ging er in den Ruhestand und befasst sich seitdem als Autor mit der Geschichte und den Geschichten des Ruhrgebiets. Bor! Ein neues Buch von dem Friedhelm! Die alten von dem hab ich alle. Der schreibt doch jetzt auch ab und an für die Bottroper WAZ. Letztens eine über den ollen Saurierpark in Kirchhellen. Haste eigentlich Kontakt zu denen von der WAZ hier im Städtchen? Der Büchermacher versucht, die Miene der Dame links, zweites Foto von oben, nachzuahmen. – Vergeblich! Seine Gesichtszüge entgleisen und gleichen denen von Schimanski auf dem Foto ganz unten. Haste den Aufmacher heute gelesen? Jau! »Neuer Fabelrekord bei der Handtaschen-Weitwurf-WM. – Mit Mamas Tasche zur Rekordweite.« In Bottrop is eben immer wat los. Beide winken einem vorbeigehenden Herrn mit langen schlohweißen Haaren zu. Der Ernst vonne Paßstraße. Elegant wie den Nobbi Lammert, den ollen Schaluppi. War letzte Woche aufe Beerdigung von den Hannes. Kannteste auch. Lass uns weiter Bückskes kucken. »Der Platz an der Halde« Lange vergessen, jetzt fast ein Klassiker Die Lichtburg Schönste Leinwand der Welt »DoppelPack« oder 90 Paletten Hansa-Pils »Junges Licht« Auf dem Schulhof fiel die erste Klappe Wie das »Junge Licht« in die verbotene Straße kam – von Werner Boschmann Film und Filmen im Ruhrgebiet 1913–1931 1933–1945 1952–1977 1978–heute 22 Neuerscheinung Friedhelm Wessel Jede Menge Kino Filmgeschichte(n) aus dem Ruhrgebiet 80 Seiten · gebunden · viele Fotos 9,90 Euro 978-3-942094-67-2 Das wilde, rauchende Revier war bis zum Ende der 70er Jahre in Kinofilmen meist Kulisse für traurige bis tragische Themen. Hauptdarsteller waren Zechen und Stahlwerke, Malocher und Vorgesetzte, mit Unglücken unter und über Tage sowie ab und an der Fußball. Die noblen Filmgäste verließen unsere so unglamouröse Gegend in der Regel fluchtartig, wenn sie ihre Auftritte erledigt hatten. Mit dem Film »Die Abfahrer« von Adolf Winkelmann (1978) entwickelte sich so etwas wie »cineastisches Selbstbewusstsein«. Das Revier zeigte fortan »Filmflagge«, mit Regisseuren und Produzenten aus unserer Region, mit Schauspielerinnen und Schauspielern, die unseren Dialekt ohne Sprachcoach rüberbringen. Und seitdem gibt es »Ruhrgebietsfilme«, die mit kernigen Typen, spannenden Geschichten und mit wuchtigen Bildern beim Publikum bis heute beliebt sind. Somit wird bei uns auch in Zukunft »Jede Menge Kino« angesagt sein. 23 Butter bei die Fische Vorwort von Hermann Beckfeld Inhaltsverzeichnis »Wie is?« – »Muss.« Pause, kurzes Nachdenken, dann muss es kommen, und es kommt. »Und selbst?« Ist es nicht beachtlich, wie einzigartig wenige Worte wir hier im Revier brauchen, um ein ordentliches Gespräch zu führen; ja, wir können sogar mit zwei Worten zeigen, dass wir nicht nur an uns selbst denken, sondern uns auch für den anderen interessieren? Hömma, schon sind wir mitten im Thema. Die Fragen »Wie is?« und »Und selbst?« sind bei uns mehr als berechtigt. Sie sind geradezu Pflicht. Denn im Leben eines Ruhris geht es auf und ab, Durchschnittsbefinden gibt es bei uns nicht. Wir sind nie satt. Entweder haben wir richtig Heißhunger – oder uns ist schlecht. Wir hier im Revier neigen zu Extremen, andersherum gesagt: Das Ungewöhnliche ist für uns gewöhnlich. Wir verabreden uns auf ein, zwei Bierchen, wissen aber schon vorher, dass wir volltrunken nach Hause wanken. Die Frau sagt dir, ich begleite die Freundin nur ins Centro. Selbst brauche ich nichts, ich habe den Schrank ja voll. Zurück kommt sie mit Einkaufstaschen, die sie kaum alleine tragen kann. Die Fragen »Wie is?« und »Und selbst?« lohnen sich schon deshalb, weil wir a) ahnen, dass irgendwas schief gegangen ist, b) was zum Weitererzählen brauchen, c) weil wir uns mit unserem »Muss« schon geoutet haben, dass bei uns nicht alles rundläuft, und d) wir dann doch lieber das Elend des anderen hören wollen: »Und selbst?« Butter bei die Fische. Wir hier im Revier verbindet doch, dass wir alles sein wollen, nur kein Mittelmaß; und dass wir, wenn wir ein Ziel vor Augen haben, losstürmen, als gäbe es kein Morgen. Augen zu und durch, Papa kriegt das schon auf den Pinn. Wen wundert’s, dass wir dabei ab und an stolpern, manchmal sogar auf die Fresse fallen. Was uns in solchen Situationen auszeichnet, dass wir uns schon im freien Fall Gedanken machen: Warum bin denn ich gerade wieder der Doofmann? Und wie komme ich aus der Sch… wieder raus? Bei uns im Revier gehen der freie Fall und das Aufrappeln quasi ineinander über, man könnte fast sagen: Es ist ein einziger Vorgang, den in dieser Perfektion nur wir beherrschen. Andere üben sich in Selbstmitleid, lecken ihre Wunden oder ganz schlimm: bleiben liegen. Nun gut, auch wir sind Meister darin, anderen die Schuld zu geben und eine dicke Lippe zu riskieren: »Hömma, du Flachpfeife …« Aber wir können uns auch selbst auf den Arm nehmen, was fürwahr eine schwierige gymnastische Übung ist. Und wir können richtig malochen, anpacken und zeigen, wo es langgeht, so wie einst Opa vor Kohle mit dem Presslufthammer. Warum is dat so? Vielleicht, weil dat bei uns so schön is wie nirgendwo anders, oder zumindest so tun, als ob. Und deshalb das Leben sogar dann lieben, wenn es uns gerade mal nicht liebt. »Wie is?« haben wir unsere Autoren gefragt. Ihre Antworten sind mehr als ein »Muss«. Ihre Geschichten erzählen von Liebe und Enttäuschungen, von Ruhrpotthelden und Versagern, die keine sind; von Orten, die wir mögen: dem eigene Garten und kleinen Buchläden, von denen es nicht mehr so viele gibt. Vielfach sind es Liebeserklärungen. An das Leben. An unser Revier. An Menschen mit kleinen Schwächen und großem Herz. 6 · Hermann Beckfeld · Butter bei die Fische Vorwort 8 · Sarah Meyer-Dietrich · Wo die Liebe hinfällt … 13 · Timo Malers · 35 Jahre, VfL-Bochum-Fan 16 · Hubertus A. Janssen · Ruhrpotthelden 18 · Klaus D. Krause · Oh, du fröhliche! 22 · Pia Lüddecke · Die Beschattung 28 · Uwe Becker · Sitzenbleiber 32 · L. Joseph Heid · Spott aus! Licht an! 37 · S. Polberg · Erlebnisse in einer Buchhandlung 40 · Hermann Beckfeld · Grabowski & Co 50 · Achim Hodde · Freude schöner Ordnungsfunken 56 · Anja Kiel · Nur mal schnell 62 · Kerstin Barlach · Happyend auf Umwegen 66 · Julia Wilmsmann · Dumm geradelt, aber … 72 · Mike Steinhausen · Nachtschicht 76 · Benno Hammerschmidt · Ruhrgebietler auf Reisen 82 · Daniel Twardowski · Der Fluch des Kubaners 96 · Elisabeth Wittkowski · life goes on Hermann Beckfeld & Werner Boschmann Wie is? – Muss. Warum Ruhrgebietler manchmal stolpern, aber niemals hinfallen 176 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro 978-3-942094-66-5 102 · Anke Klapsing-Reich · Rentier-Ringelreigen 107 · Martina Oldengott · Emschergenossenschaft 112 · Benjamin Bäder · Opa Dieter 118 · Simon Wagenschütz · Zweiter 124 · S. Herrmann · Von Freud’schen Fehlleistungen Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die Menschen des Ruhrgebiets. An ihren Charme, ihre Gelassenheit, ihre Pfiffigkeit. Sie lieben ihre Heimat mit mehr Herz, mit mehr Wärme, ehrlicher, kompromissloser als irgendwer sonst. Ja, sie lieben ihr Ruhrgebietsleben sogar dann, wenn es sie mal nicht so lieb hat, wenn es Stolperfallen für sie aufbaut, wenn etwas mal »dumm gelaufen« ist. Dass sie gerade in solchen Situationen nie hinfallen, beweisen die Geschichten der 31 Autorinnen und Autoren dieses Buches; denn denen ist so manches widerfahren, das einen Nicht-Ruhrgebietler zumindest in den Wahnsinn getrieben hätte. 126 · Herbert Knorr · Schitt häppens hoch drei! Der Taubenzüchter schlägt auf diese Seite um und fasst sich ans Herz. Bor, was für ein Titel, was für ein Foto! Jau! 31 Autorinnen und Autoren. Die Jüngste hat gerade ihr Abitur gemacht; der Älteste bin wohl ich. Das Buch verkaufste wie geschnitten Brot. Nicht hier in Bottrop. Wieso? Da ist ein Bottrop-kritischer Artikel drin, in dem sogar der Oberbürgermeister erwähnt wird. Und du weißt ja, solche Bücher dürfen in Bottrop nicht gelesen werden. Das kann doch nicht sein! Wir haben doch auch hier die Demokratie und – wie heißt dat Dingen noch – Meinungsfreiheit. We are in the land of the free! Der Büchermacher hält dem Taubenzüchter den Mund zu und macht ein ernstes Gesicht. Im Flüsterton sagt er: Leise! Beide blicken sich um. Feind in Sicht? Man kann nie wissen? Sie flüstern noch leiser. Meinze wirklich, et is hier schon soweit? Wat? China? Iran? Syrien? Türkei? Nee, schlimmer. Wie denn. Der Büchermacher flüstert dem Taubenzüchter etwas ins Ohr; der wird blass um die Nase, und seine hohe Stirn wirft ungeahnt tiefe Falten. Dann sehr laut: Echt? In Bottrop is wie in Nordkorea. Bor! Diverse Passanten bleiben abrupt stehen. Ein älteres Ehepaar nickt ihnen bejahend zu. Ein etwa zehnjähriges Mädchen tritt heran, friemelt ein Bonbon aus ihrem Mund und drückt es dem Taubenzüchter in die Hand. Zwei Mitarbeiter des »KOD« (Kommunaler Ordnungsdienst Bottrop} nähern sich. Die Menschenmenge bildet einen Ring um Charly’s Obsttheke. 24 Neuerscheinung 134 · Maria Kaspari · Grande Dame 138 · Inge Meyer-Dietrich · Geschliffen scharf 144 · Elke Schleich · Auf der Halde 150 · Sascha Pranschke · Weggeputzt 155 · Friedrich von der Höh · Vom Ruhrgebietsladen 159 · Werner Boschmann · Jüngsken für alles 164 · Werner Bergmann · Späte Genugtuung 168 · Friedhelm Wessel · Ausflug mit Tücken 174 · Werner Boschmann · Wie nich is? – Muss. Nachwort Gedichte von Hubertus A. Janssen Der Taubenzüchter packt blitzschnell diesen Prospekt in die Tüte mit Strauchtomaten, die er auf der Theke von Charly’s Obsttheke abgelegt hatte. Die beiden Mitarbeiter des »KOD« schauen streng, gehen aber vorbei. Die Menschenmenge beginnt sich aufzulösen … 27 · Rhein-Herne-Kanal ··· Mit Schnecken davon 55 · Nachmittags am Baldeneysee 81 · Ruhrkohlenwanderung ··· 101 · Sternenhimmel 117 · Gouvernantenverfall ··· 143 · Halde Hilde 163 · Ruhrgebietskulturstrukturballade 25 Wunschzettel eines Familienvatters 1 Heini kricht en Räppelken, Pedder Schachtel Fluppen, für Günnerken gibt Pulle Brisk, da krichter keine Schuppen. 2 Trudi kricht en Hottemax, Siggit son paar Knicker, für Doddo gibt en Schmökerbuch, dat se sich selbs verklickert. Christkindchöön (von Thomas Althoff) Der letzte Drücker (von Lars von der Gönna) 3 Oppa kricht en Hörgerät, andern Oppa Schlappen, für Omma gibt en neu Gebiss, da tut dat Spachteln klappen. Wunschzettel eines Familienvatters Halleluja (von Otto Geiss und Helmut Spiegel) Weihnachtsgedanken eines Arbeitslosen 4 Neffe Jupp kricht Ballerspiel, Nichte Lies paar Rasseln, Schwager Lutz wat Schickermoos, kann er sich einen schnasseln. (von Heinrich Kämpchen) Reisekostentagesabrechung für Engel O du fröhliche (von Sarah Meyer-Dietrich) 5 Für Onkel Fritz ne Pulle Schnaps, für Onkel Hebbert dito, für Tante Olga gibbet nix, die is seit jüngst finito. Kommando Nikolaus (von Michael Hüter) Warum es den Nikkelaus nicht geben kann 6 Sittich Paul kricht Jod S11, Hoppel Max Karotten, für Kusselkopp, die Fledermaus, da gibt ne Ladung Motten. Mit vielen neuen Texten Der versteinerte Wald (von Daniel Twardowski) Casting für ein Ruhrgebiets-Krippenspiel Wernfried Stabo (Hg.) Ey du fröhliche! Weihnachtsgeschichten aus dem Ruhrgebiet Illustriert von Michael Hüter 80 Seiten · gebunden 9,90 Euro 978-3-942094-87-1 Die Weihnachtsgeschichte Teil 1: Auf dem Hofe 7 Son Fummel mit wat Pelzgedöns kricht Eheweib, die Lilli, und obendruff, kannze drauf an, da leg ich noch en Brilli. Die Weihnachtsgeschichte Teil 2: Vor der Kneipe Die Weihnachtsgeschichte Teil 3: Auf freiem Feld Kumpel Rupprecht 8 Nur für mich selbs, nix hat gelegt Christkindken aufe Seite. Sonne Bagage aufen Hals – da biss zu Weihnacht pleite! Gut zehn Minuten lang schweigen sich Taubenzüchter und Büchermacher an. Dann zieht der Taubenzüchter diesen Prospekt aus der Tüte mit Strauchtomaten, glättet ihn und blättert ihn durch, bis er auf der Seite 26 ankommt. Das beste Buch über Weihnachten im Ruhrgebiet. Hab ich schon. Lese jedes Jahr draus vor. Immer wieder Spaß inner Bude. Auch bei unser Enkels. Sind neue Texte drin. Dat war gerade ein Schreck, wat! Unsere Bottroper sind heldenhaft mutige Menschen. Die haben uns gerettet. – Hömma, ne ganz andere Frage: Glaubst du eigentlich, dass jemand das Ganze liest, was wir hier so bequasseln? Ein Bergmann im Himmel oder: Wurst wider Wurst Weihnachten 1917 (von Inge Meyer-Dietrich) Dienstweihnachtsbaumverordnung für Ruhrgebietsschulen Der Taubenzüchters Stirn wirft wieder tiefe Falten, er macht wieder ein Gesicht wie Auguste Rodins »Denker«, erstarrt ein gute Minute lang in einer Pose, wie Sie, liebe Leser, sie bereits kennen. Dann sagt der Taubenzüchter: Nö! Wie: Nö!? Dies hier ist irgendwie anders. Ich weiß nicht, ob sich die Leute heute noch auf irgendwie anders einlassen. Wenn es welche tun, dann garantiert Ruhrgebietler. Der Taubenzüchter als Philosoph. Es besteht also Hoffnung. »O vita, misero longa, felici brevis!«, so oder ähnlich sagt der große Hieronymus. Ey, lass uns weiterblättern. 26 Für jeden Dezember-Tag bis Heiligabend und auch noch für den 1. Weihnachtstag eine besondere Seite der Ruhrgebietsweihnacht – von der ersten Übersetzung der Weihnachtsgeschichte ins Ruhrdeutsche, Herbert Knebels Abenteuer mit dem Nickelaus, einem Bergmann im Himmel bis zur Reisekostentagesabrechnung für Engel. Da ist es eigentlich fast ein Wunder, dass Weihnachten selbst nicht im Ruhrgebiet erfunden wurde. Der Tannenbaum von Nordstern (von Ilse Kibgis) Herbert Knebels Weihnachten (von Breuer/Domke/Lyko) Die Weihnachtsgeschichte frei nache Bibel D’rekt aufe Nachtschicht kam et über mich her; Ich sachet euch, ey ich konnt nimmehr! Siebte Sohle, an den Wetterschacht, Da hab ich mich fast im Hemd gemacht; (von Sigi Domke) Mein Gang durch das weihnachtliche Bottrop (von G. de Ricketi) Bin halb am knacken, hör sowat rollen, Mich sofort klar: Da is einer im Stollen! Dacht wär den Steiger, mich gehn die Muffen, Da hör ich von Streb her ein’ rufen. Drei weihnachtliche Gedichte (von Hubertus Janssen) Die Pizza vor dem Krippenspiel »Ey Rupprecht«, tönt dat aussen Dunkel, »Komm inne Gänge, ollen Kumpel, Inne Weihnachtszeit, die gez anbricht, Da brauch ich dich für ne Sonderschicht.« [...| (von Lars von der Gönna) Dr. Antonia und dat Christkind (von Rainer Bonhorst) 27 Der Umzug Foto: Matthias Graben/WAZ-Fotopool Die LvG-Lesetour 15. Juli 2016: Rhein-Herne-Kanal-»Kulturschiff« der Stadtbücherei Herne (ausverkauft) 26. Februar 2015: Buchhandlung Lesezeichen, Duisburg-Hamborn (ausverkauft) 15. April 2016: Buchhandlung Polberg, Essen-Steele (ausverkauft) 10. Februar 2015: Buchhandlung am Löhberg Nr. 4, Mülheim (ausverkauft) 19. November, 2015: Stadtbücherei Gladbeck »InterMezzo« (ausverkauft) 5. Februar 2015: Alte Druckerei, Herne (ausverkauft) 12. November 2015: Buchhandlung Lesezeichen, Duisburg-Hamborn (ausverkauft) 13. Dezember 2014: Buchhandlung Platzer, Essen-Steele (ausverkauft) 27. Oktober 2015: Kleine Bücherwelt, EssenBurgaltendorf (ausverkauft) 13. November 2014: Bücherinsel, DuisburgRheinhausen (ausverkauft) 17. Oktober 2015: Literaturhotel Franzosenhohl, Iserlohn (volle Hütte) 12. November 2014: Buchhandlung Folgner, Essen-Werden (ausverkauft) 18. September 2015: Buchhandlung Erlenkämper, Bottrop (ausverkauft) 11. November 2014: Buchhandlung Gimmerthal, Bochum-Langendreer (ausverkauft) 2. September 2015: Stadtbibliothek Oberhausen (volle Hütte) 7. November 2014: Buchhandlung Polberg, EssenSteele (ausverkauft) 5. Juni 2015: Buchhandlung am Löhberg Nr. 4, Mülheim (ausverkauft) 5. November: Tausendundein Buch, DuisburgNeudorf (ausverkauft) 1. Juni 2015: Buchhandlung Hilberath & Lange, Mülheim-Saarn (ausverkauft) 17. Oktober 2014: Literaturtage Kamp-Lintfort (volle Hütte) 6. Mai 2015: Buchhandlung Folgner, Essen-Kettwig (ausverkauft) 15. Oktober 2014: Buchhandlung Lesezeichen, Duisburg-Hamborn (ausverkauft) 22. April 2015: Buchhandlung am Markt, Witten (ausverkauft) 1. Oktober 2014, Bücherträume, Mülheim (ausverkauft) 16. April 2015: Ruhrgebietsladen, MülheimHeißen (ausverkauft) 23. September 2014: Altstadt-Buchhandlung, Essen. (ausverkauft) 6. März 2015: Stadtbücherei Gladbeck, »Nacht der Bibliotheken« (volle Hütte) 18. September 2014: Buchhandlung Janssen, Bochum (ausverkauft) 5. März 2015: Kleine Bücherwelt, EssenBurgaltendorf (ausverkauft) 17. September 2014: Buchhandlung Junius, Gelsenkirchen (ausverkauft) 3. März 2015 : Buchhandlung Scheuermann, Duisburg (ausverkauft) 28 Neulich sollte ich umziehen. Es musste sein. Sagte der Chef. Ich habe mit Befehlen vom Chef kein Problem. Ich war auf einer katholischen Schule. Einer muss ja sagen, was Gut und Böse ist. Ich fand mein altes Büro gut, aber der Chef findet ein neues besser. Ich würde solche Dinge einem Chef nie übelnehmen. Ein Chef hat ja auch wieder einen Chef. Und der hat auch wieder einen. Wer das nicht erkennt, wird immer ein Autoritätsproblem haben. Über die, die sich was von Ratzinger als Papst versprochen haben, kann ich nur lachen. Leute!, sein Chef ist Gott! Meiner ist Rheinländer. Wer der Chef von Gott ist, darüber habe ich neulich lange mit einem halbjapanischen Freund gesprochen. Man kommt mit Halbjapanern nicht oft auf einen Nenner, aber nach der dritten Flasche waren wir sicher: Wenn man wüsste, wer Chef Gottes ist, hätte man die Antwort auf alle Fragen – den Strauchschnitt auf der A 40, den Fußpilz, die Mitarbeiterüberwachungskameras im Discount und warum eine Frau Kanzler werden darf. Nach der vierten Flasche hatten wir die Lösung. Wir wussten, wer Gottes Chef ist! Wir tanzten und sangen, wir waren erschüttert und begeistert zugleich. Leider hatten wir es am anderen Morgen beide vergessen. Das war natürlich vom Chef Gottes so gewollt. Beim Packen der Umzugskartons fiel mir ein Ratgeberbuch in die Hand. Das Buch war voller Glücksstrategien aus dem Tierreich. Termiten zum Beispiel sind die Feng-Shui-Meister der Natur, Lachmöwen wiederum enorme Liebhaber, während Rotgesichtsmakaken als superbe Familienmenschen gelten. Ich hatte mich regelrecht festgelesen und versuchte gerade, mit Hilfe eines zweiten Bürostuhls die Entspannungsmethoden der Erdmännchen zu imitieren, als meine Mutter anrief. Ich erinnerte sie streng daran, mich nicht im Büro anzurufen. Sie lachte darüber. Ich hätte gern ein Beispiel aus der Tierwelt angeführt, um sie zu überzeugen, aber das Buch war bei meiner Erdmännchen-Entspannung hinter den Kühlschrank gefallen. Ich suchte es mit der eben erlernten Technik des Kiefernhähers. Es war unter dem Eindruck der Erdmännchen-Entspannung nicht leicht. Meine Mutter hatte inzwischen aufgelegt. Dabei gilt sie als ausgesprochen tierlieb. LvG hab ich in Hamborn in der Buchhandlung Lesezeichen erlebt. Drei Mal. Grandiose Vorstellung, werd ich nie vergessen. Und die Leute standen echt auf den Stühlen. Und bei Tausendundein Buch warste auch mit. Jaujaujau, in Neudorf. Proppenvoll, und nachher haben wir mit dem LvG Pretzel gefuttert. Wie auf Stichwort klopft ihnen die Dame von Charly’s Obsttheke auf die Schulter und reicht jedem ein Stückchen Kohlrabi. Auch den gibt es natürlich an der Obsttheke. 29 Lars von der Gönna Der Spott der kleinen Dinge »Neulich« und andere Glossen 160 Seiten · gebunden · Lesebändchen Mit Illustrationen von Heiko Sakurai 2. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-43-6 Lässt sich unser Schicksal in 40 Zeilen fassen? Der Autor meint: ja. Seine Glossen streifen so furchtlos wie komisch durch die Abgründe des Menschseins. Warum sprechen Frauen bloß mit Hunden? Wer ist der Chef von Gott? Was singt man in der Seifenoper? Eigentlich erzählt Lars von der Gönna aus einem Alltag, den jeder kennt. Doch er tut es mit jener Liebe auf den zweiten Blick, die eine Welt schönster Absurditäten enthüllt. Lars von der Gönna Geboren 1967 in Herten; wuchs in einer Familie aus Generationen von Gärtnern auf, schlug aus der Art: Chronist im Garten des Menschlichen. Prägende Erfahrungen u. a. als Tankwart in Datteln, Kleindarsteller der Ruhrfestspiele, Laborgehilfe an den Essener Kliniken und Praktikant der »Tagesschau«. Seit 2000 Kulturredakteur der WAZ. Seine Leser verehren ihn und seine Glossen, z. B. die mit Frau Schauerte an der Bushaltestelle, seine Opern-, Theater- und Restaurantkritiken. Unverlängerbar »... Janssen jongliert und wendet die Wörter, ja er lässt sie vor den Lesern kleine Pirouetten drehen. Dass sich Sprache nur in zweiter Linie aus Buchstaben und vor allem aus Tönen zusammensetzt, das kann man in diesen Versen nicht nur hören, sondern sogar erblicken. Janssens Vokalmusik sehen eben alle, die lesen können. Wenn man auf Wörter wie ›Krötenflöte‹ oder Sätze wie ›Neulich traf ich eine kleine Randerscheinung‹ im Lesen lauscht, dann weiß man: Der Augen- und Ohrenweidenpfleger Hubertus A. Janssen hext zusammen, was nicht zusammengehört – lauter Wesen, die ihren Aberwitz entfalten, sobald man sie zusammen hört. Einmal telefonierte ich aus dem Frankreich-Urlaub mit dem Dichter, der gerade dabei war, in Polen diversen Inspirationen durch Dohlen und Fohlen nachzujagen. Gleichwohl mochte ich ihm nicht vorenthalten, dass zu den Partnerstädten der bretonischen Bezirksmetropole Quimper nicht nur das irische Limerick gehört, sondern auch – Remscheid. Und kurz nach meiner Mutmaßung, es werde wohl nie einen Limerick für Remscheid geben, weil sich darauf so gar nichts reimt, entstand die »Taube im Rennkleid«. Die disparaten Dinge, auf die sich Janssen im Paar, überkreuz oder auch mit wonniger Umarmung einen Reim macht, werden durch seine Gedichte zu Brüdern, sie verschwistern sich. Es entsteht eine sinnfällige Einheit der Vielfalt, turbulenteste Gegensätze eingeschlossen. Und vielleicht ist es dieser sprachliche Vorschein einer Welt, die so viel wünschenswerter erscheint als die wirkliche, die in Janssens Gedichten neben der großen Heiterkeit auch einen Hauch von Glück verspüren lässt.« (aus dem Nachwort von Jens Dirksen) Neulich traf mich eine kleine Randerscheinung. Und ich war ganz klar der Meinung, diese kleine Randerscheinung wollte meine kurzen Reime künstlich in die Länge ziehen. Punkt. Foto: Rudolf Dirksen Hubertus A. Janssen und Jens Dirksen schreiten gemeinsam mit Worten durch Garten, Wald und Wiesen – der eine auf den Absätzen seiner Gartenkolumnen (»Querbeet«/»Kraut und Rüben«), der andere auf den Füßen seiner heiterkeitstrunkenen Verse (»Der Lurch hält durch«). Die beiden Garten-, Dichter- und Landschaftsfreunde, die seit Jahren schon das postindustrielle Ruhrgebiet und das Herz des Münsterlands beackern, treten an mit ihrem nunmehr dritten Programm »Mach dir nur einen Reim – Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung dies- und jenseits des Vorgartenzauns«. WAZ-Kulturchef Dirksen und der lyrische Notfallmediziner Janssen bringen lauter wahre, wahnsinnige und wortwitzige Geschichten wie Gedichte aus dem Garten- und Landleben in bewährt pendelnder Vortragsmanier zum Klingen. Nach dieser einzigartigen Lesung im Geiste von Schillers Spieltheorie fühlt sich der Mensch wieder rundum als Mensch – welch seltenes Glück! Hubertus A. Janssen Der Lurch hält durch Gedichte aus dem landwirtschaftlichen Feuilleton und querfeldein Illustriert von Peter Menne Mit einem Nachwort von Jens Dirksen 96 Seiten · gebunden · Lesebändchen 9,90 Euro ISBN 978-942094-49-8 Poesiealbum Ruhrgebiet Hubertus A. Janssen Jahrgang 1964, dichtet seit 2010 für die Funke-Mediengruppe und für den Landwirtschaftsverlag Münster und andere Zeitungen. Er ist er ein Vertreter eher kurzer Kurztexte. Der Grenzgänger Janssen arbeitet als Arzt genau da, wo Ruhrgebiet und Münsterland ineinander übergehen. Er lebt mit seiner Familie in Recklinghausen. Hubertus A. Janssen, Wortspieler, gelernter Münsterländer und westfälischer Kosmopolit, hat für literarische Notfälle immer einen Koffer dabei, angefüllt mit Versen. Seinem Motto »Kürzer ist länger« folgend, fertigt er feine Verse oft mit spitzer Feder. Man sieht es geradezu, wie er die Wörter greift, wie er sie anschaut, anspricht, von allen Seiten, und dann plötzlich springen lässt wie das Reh am See: »In diesem Schnee denk ich an Tee, das Reh an Klee.« Kurzum: Ein Wortmusiker. Der Lurch hält durch Abendröte. Die Erdkröte spielt zart Flöte. Spielt lang Flöte. Krötenflöte quakt die Kröte. Quakt durch bis zur Morgenröte. Jens Dirksen und Hubertus A. Janssen werden ihr Programm »Mach dir einen Reim …« auch in der Schweiz in Bremgarten bei »Something Special« präsentieren. 30 Der Taubenzüchter liest »Unverlängerbar«, der Büchermacher »Pechvogel im Postwurfpaket«. Dann rezitieren sie gemeinsam im Chor »Der Lurch hält durch«. Marktbesucher jeden Alters halten inne, Dutzende lauschen und grinsen. Es gibt unüberhörbare »Zugabe! Zugabe!«-Rufe, und hätten nicht zwei »KOD«-Uniformierte es harsch unterbunden, Taubenzüchter und Büchermacher hätten tatsächlich eine Zugabe gegeben. Viele der Zuhörer denken wohl, dass dies eine Veranstaltung von Charly’s Obsttheke gewesen wäre, und kaufen anschließend bei Charly ein. Pechvogel im Postwurfpaket Die Renntaube aus Remscheid verpennt im Karstadt-Rennkleid als Postwurfpaket, zu früh und zu spät, alltäglich ihre Rennzeit. 31 CD 1 (1) Rainer Bonhorst, Der Erlkönig von Oberhausen (gelesen von Lars von der Gönna) · (2) Inge Meyer-Dietrich, Emschermelodie (gelesen von der Autorin) · (3) Georg Denzel, Du bist so wild mit deinem Stoppelkinn (gelesen vom Autor) · (4) Monika Littau, Ballade von Gertrud P. und ihrer Tochter Franziska (gelesen von der Autorin) · (5) Ullrich Spiegelberg, Gelsenkirchener Barock (gelesen vom Autor) · (6) Philip Stratmann, Die Ballade vom allerletzten Pfand an der Ruhr (gelesen vom Autor) · (7) Hannah Maria Schuchardt, Unsere kleine Bude (gelesen von der Autorin) · (8) Werner Bergmann, Kreuzzug an der Emscher anno 1453 (gelesen vom Autor) · (9) Sabine Bode, Der Weihnachtsgraus (gelesen von der Autorin) · (10) Heinrich Peuckmann, Rottstraße, Kamen (gelesen von Lars von der Gönna) · (11) Sarah Meyer-Dietrich, Der Mond von Wanne-Eickel. Und Essen-Steele (gelesen von der Autorin) · (12) Rainer Bonhorst, Der Fischer vonne Emscher (gelesen von Lars von der Gönna) · (13) Jost Krüger, Ballade vom Schmetterpferd (gelesen von Wernfried Stabo) · (14) Kristina Dunker, Verschollen auf Zollern (gelesen von Lars von der Gönna) · (15) Werner Streletz, Die Geschichte vom gut aussehenden Mann (gelesen vom Autor) · (16) Friedhelm Wessel, Der Kohlenkönich (gelesen vom Autor) · (17) Sarah Meyer-Dietrich, Der Emscherlauf (gelesen von der Autorin) · (18) Rainer Bonhorst, Der Beiker und der Baldeneysee (gelesen von Lars von der Gönna). CD 2 (1) Zepp Oberpichler, Die Ballade vom Heavy Metal Kid (Musik) · (2) Sigi Domke, Familienidüll (Musik) · (3) Ralf Becker, Ballade vom verlorenen Fluss (Musik) · (4) Erich Mühmann, Im Schlachthof (Musik) · (5) Stefan Sprang, Ruhrkönig (gelesen vom Autor) · (6) Wernfried Stabo, Zampano sein Stift (gelesen von Werner Bergmann) · (7) Bonustrack: Wernfried Stabo, Köttelbecke (gelesen vom Autor). Heavy Metal Kid, Die Ballade vom verlorenen Fluss und Im Schlachthof wurden eingespielt von Kai Rahmacher (Bass), Frank Amelang (Schlagzeug) und Zepp Oberpichler (Gitarre und Gesang); die Musik stammt aus der Feder von Zepp Oberpichler; Familienidüll wurde von Sigi Domke komponiert und eingespielt. Werner von Welheim & Michael Hüter (Hg.) Kohlenkönige und Emscherkinder Das große Buch der Ruhrgebietsballaden Mit Illustrationen von Michael Hüter Mit 2 CDs, auf denen die Balladen gelesen und gesungen werden 80 Seiten · gebunden · 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-54-2 Ruhr-Land ist Balladen-Land. Die spannendste Region überhaupt; oft wild und unberechenbar, gegensätzlich und widersprüchlich; mit feinsinnigen Menschen, die Lust auf Geschichte und Geschichten haben; mit einer gesunden Skepsis gegenüber dem, was uns als modern verkauft wird. Mit Kohlenkönigen und Emscherkindern, Heavy Metal Kids und Flaschensammlern, mit kleinen Schniedeln und riesigen Schmetterpferden, im Schlachthof und anne Bude. Angelehnt und experimentell; ruhrdeutsch und hochdeutsch; Reim und nicht Reim; historisch bis futuristisch; hochpolitisch bis persönlich. 22 Autoren, 25 Ruhrgebietsballaden. Ralf Becker · Werner Bergmann · Sabine Bode · Rainer Bonhorst · Georg Denzel · Sigi Domke · Kristina Dunker · Jost Krüger · Monika Littau · Inge Meyer-Dietrich · Sarah Meyer-Dietrich · Erich Mühmann · Zepp Oberpichler · Norbert Paul · Heinrich Peuckmann · Hannah Maria Schuchardt · Ullrich Spiegelberg · Stefan Sprang · Wernfried Stabo · Philip Stratmann · Werner Streletz · Friedhelm Wessel 32 Joachim Wittkowski (Hg.) Grün ist das Schwarze Das kleine Gedichtbuch des Ruhrgebiets 96 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-942094-50-4 Poesiealbum Ruhrgebiet Sigi Domke Hubertus A. Janssen Joachim Wittkowski, 3 x Gedichte im Schuber 29,70 Euro ISBN 978-942094-58-0 Poesiealbum Ruhrgebiet Das Poesiealbum »Grün ist das Schwarze« nimmt den Leser mit auf eine literarische Tour de Ruhr, die voller Überraschungen steckt. Gedichtet wurde zwischen Moers und Hamm, schon lange bevor das heutige Ruhrgebiet zur Zeit der industriellen Revolution entstand. Daher lässt »Grün ist das Schwarze« ebenso Autoren aus jener vorindustriellen Zeit zu Wort kommen wie solche aus der Gründerzeit des 19./20. Jahrhunderts, der jüngeren Geschichte und der Gegenwart. Der thematische Bogen spannt sich vom Heimatgedicht bis zum bergbaulichen Lied, vom politischen bis zum religiösen Gedicht, von der Konkreten Poesie bis zum Kabarett-Song. Hoch-, plattund ruhrdeutsche Texte geben einen Einblick in die sprachliche Vitalität einer noch immer wenig bekannten Literaturlandschaft. Zu den Autoren dieser Anthologie gehören u. a. Nicolas Born, Reinhard Döhl, Fritz Eckenga, Heinrich Kämpchen, Carl Arnold Kortum, Gerhard Tersteegen und Klaus-Peter Wolf. Sigi Domkes »Erster Kuss und dritte Zähne«, Hubertus A. Janssens »Der Lurch hält durch« und Joachim Wittkowskis »Grün ist das Schwarze« signiert und limitiert (200 Exemplare) im Schuber. Samma, hat es sich eigentlich gelohnt, letztes Jahr drei Gedichtbücher zu verlegen? Doch, war gut; die haben sich nich schlecht verkauft. Und war bisher ein großer Spaß, besonders bei den Autoren beziehungsweise den Herausgebern. Wat bisse dann immer am Rumjanken! »Ein Wunsch, den ich mir noch erfüllen möchte …« und »Et läuft nimmehr, weil früher war ja alles viel besser«. Dat Letzte hab ich nich gesagt. Der Büchermacher bekommt plötzlich glasige Augen, starrt in Richtung Hochstraße und taucht – in einer altersgemäß geschmeidigen Bewegung – unter den Marktstand ab. Der Taubenzüchter schaut zunächst erstaunt, aber als er sieht, wer sich da nähert, grinst er und murmelt: Bleibt bloß unten! Joachim Wittkowski Germanist und Lehrer; lebt und arbeitet im Ruhrgebiet; Lehrbeauftragter am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. 33 Heinz H. Menge Mein lieber Kokoschinski! Der Ruhrdialekt Aus der farbigsten Sprachlandschaft Deutschlands 128 Seiten · gebunden · Karten und Fotos 2. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-36-8 Werner Boschmann Lexikon der Ruhrgebietssprache Von Aalskuhle bis Zymtzicke 120 Seiten · gebunden · viele Fotos 11. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-01-7 Unter anderem mit: · einer vollständigen Grammatik · den Revier-Beleidigungsstufen mit 241 exakt zugeordneten Beleidigungen · lieblichen Bezeichnungen von Lappes bis Etteken · den Höhepunkten der deutschen Literatur Wenn Ihnen während der Lektüre dieses Buches ein gelegentliches »Mein lieber Kokoschinski !« durch den Kopf geht, hätte es seinen Zweck erfüllt. Denn es will zeigen, wie interessant das Ruhrgebiet auch in sprachlicher Hinsicht ist. Das bezieht sich einmal auf die Umgangssprache der Region, deren verborgene Qualitäten offengelegt werden (»bestes Deutsch«), aber auch auf Familiennamen, Zechennamen und Straßennamen, die unter sprachlichen Aspekten ebenfalls sehr reizvoll sind. Viele werden es sich wahrscheinlich denken können, wer sich Charly’s Obsttheke gerade nähert; alle anderen müssen bis Seite 38 warten; dort gibt es die Auflösung. Und da der Büchermacher bis dahin keinen Piep von sich geben kann, erzähle ich etwas über Heinz H. Menge. Ohne seine Arbeit und sein Engagement hätte unser Ruhrgebietsdialekt längst nicht den Bekanntsheitsgrad und den positiven Stellenwert, den er heute endlich besitzt. Und Heinz H. Menge arbeitet konsequent weiter: Seit Ende 2015 baut er gemeinsam mit Ullrich Spiegelberg die »Forschungsbibliothek Sprachlandschaft Ruhrgebiet« auf. Er hat hierzu seinen Quellenbestand zum Thema »Ruhrgebietsdialekt« der Stadt Gelsenkirchen übereignet. Dr. Dr. h.c. Heinz H. Menge Er liebt es, auf seinem Bärenticket kreuz und quer durchs Ruhrgebiet zu fahren. Denn wer sich mit gesprochener Sprache beschäftigt, muss sich unter die Leute begeben. Menge tut das seit über vierzig Jahren. Er war der Erste, der auf die plattdeutsche Basis der Umgangssprache des Ruhrgebiets hinwies. Jetzt möchte er auf die Farbigkeit dieser Sprachlandschaft aufmerksam machen. Heinz H. Menge war bis 2009 Professor für Germanistische Linguistik an der Ruhr-Universität Bochum. 34 Jott Wolf Der revierdeutsche Struwwelpeter Knuffige Schoten und drollige Bilders nach Heinrich Hoffmann Mit Übersetzungshilfen 32 Seiten · gebunden · illustriert 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-21-4 Jott Wolf Max und Moritz im Kohlenpott Die Rotzigen vonne Ruhr Mit Übersetzungshilfen 64 Seiten · gebunden · illustriert 12. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-16-1 Ruhrsprachlich noch unsichere Leser finden unten auf jeder Seite wichtige Übersetzungshilfen. Zusätzlich mit »Abenteuer eines Junggesellen im Ruhrgebiet« – ganz frei nach Wilhelm Busch. Wenn et schüttet volle Kanne, Wenn en Sturm macht platt ne Tanne, Bleiben Blagen, so ganz lütte, Besser stickum inne Hütte. – Robbert Rotzich dacht sich: Nee, Bissken plästern tut nich weh. – Und mit Krücke und ner Kapp Dackelter nach draußen app. Gedönsrat Lämpel war zwar tüchtich, Aber auch nach Tabak süchtich. Denn mit viele böse Blagen Musster ständich sich rumschlagen. Und so tater sich gewöhnen, Sich an Abend ein zu dröhnen. Bor! Nu sieh ma einer kuck, Wie den Robbert gez, ruck, zuck, Jachtert hoch bis an’t Gewölk Hängt an seine Krück und bölkt, Doch kein Schwein, dat dat gez hört. Und in alle seine Nöten Geht den auch die Kapp noch flöten. Max und Moritz wolln ma schaun, Wiesen vore Omme haun. Kannz drauf wetten, kannz drauf an, Die wat aufe Fanne ham. 35 Michael Hüter Nix wie Höhepunkte 12 Expeditionen zu den Gipfeln des Ruhrgebiets Ein Handbuch für Entdecker 60 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-96-3 Ich berichte in Wort, Bild und Karikatur von 12 Expeditionen durchs Ruhrgebiet. Ich fahre meist mit dem Rad – ohne scharf geplante Route, und da ich mir einen Überblick verschaffen will, suche ich mir Höhepunkte. – Nein, Sex kommt in diesem Buch nur sehr am Rande vor, leider! Dieses ist auch kein Fahrradreiseführer im eigentlichen Sinne und ersetzt erst recht keine solide Straßenkarte. Wer meinen Spuren folgen möchte, sollte lediglich immer wissen, wo Norden ist. Athletische Kondition ist nicht erforderlich. Michael Hüter Stautröster Ruhr Mit Lust über die Autobahnen des Ruhrgebiets 60 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-942094-47-4 Das Ruhrgebiet: eine der berühmtesten Stauregionen der Welt. Mit dem »Stautröster Ruhr« als treuem Begleiter gerät es zum puren Vergnügen, in den Hauptverkehrsadern unserer Region festzustecken. Der »Stautröster Ruhr« wird Sie bei läppischen 12 Kilometern Stillstand auf der A 40 oder der A 42 in bester Laune halten; er wird Ihnen in jedem Stau Flügel wachsen lassen. · Der große Stautyp-Test · Die Stautröster-Schreitherapie · Wege zum erfolgreichen Staugespräch · Staulieder zum Mitsingen · Die sieben Stufen der Staubeleidigung · Wehklage: WDR-Verkehrshinweise · Schöne Orte jenseits der Lärmschutzwände und vieles andere mehr. Sigi Domke Wie sieht denn die Omma aus?! Märchen und andere Klassiker nacherzählt fürs Ruhrgebiet Illustriert von Michael Hüter 128 Seiten · gebunden 4. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-64-2 Werner Boschmann Emscherzauber Märchen aus dem Ruhrgebiet 80 Seiten · gebunden · illustriert 2. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-20-7 Ruhrgebiet und Märchen? Das Land der Schlote scheint auf den ersten Blick für die Welt der Märchen ein ziemlich ungünstiger Standort zu sein. Dieser Eindruck trügt! »Der verlorene Mond von Wanne-Eickel«, »Warum Bochumer intelligenter sind als Bottroper«, »Das Schweineparadies von Hattingen«, »Der Froschkönig von Oberhausen« und andere hier in diesem Buch zum allerersten Male aufgezeichnete Märchen widersprechen dem ganz energisch. Es darf sogar vermutet werden, dass »Diemit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp« den Brüdern Grimm bei ihren »Kinder- und Hausmärchen« als Vorlage gedient haben könnte. Wunder gibbet immer wieder! Und ganz besonders in der Ruhr-Region, die einen Humus birgt, der Märchen nur so aus dem Boden schießen lässt! Sigi Domke erweist sich mit seinen Nacherzählungen einmal mehr als Meister der Komik. Märchen-Klassiker und »anderet Wertvollet« strotzen nur so vor Sprachwitz, vor absurden Einfällen und äußerts hintersinnigem Ruhrgebietshumor. Wer Michael Hüter nich kennt, der hat dat Ruhrgebiet verpennt. – Wie viele Jahre hat der Zeichner und Illustrator zusammen mit dem Nikkelaus an einem weihnachtlichen verkaufsoffenen Sonntag vor der Weltbild-Filiale auf dem Dortmunder Westenhellweg gesessen und Männekes gezeichnet, die sich meist als Kaninchen oder Elefanten entpuppten. Vor der Filiale mit dem wunderbaren Michael Schuchardt und seinem Team. – Alles vorbei! In Dortmund gibt es kein Weltbild mehr. Doch bevor ich hier in das Klagelied des Büchermachers mit einstimme und die gute alte Zeit beschwöre, in der auch kleine, unaufdringliche Gesten noch Aufmerksamkeit erzeugten, zurück zu dem, was an Charly’s Obsttheke gerade passiert. Es nähert sich nämlich eine wichtige Persönlichkeit … Michael Hüter Geboren 1962 in Rheinhausen; arbeitet als Illustrator und Karikaturist für Zeitungen, Zeitschriften und verschiedene Institutionen; ist mit einer Wattenscheiderin verheiratet, hat zwei Söhne, lebt in Wattenscheid und bereist ansonsten beruflich wie privat das Ruhrgebiet sowie große Teile Europas → www.hueter-karikatur.de 36 · Rotkäppchen · Der Froschkönig · Othello · Rapunzel · Die Odyssee · Rumpelstilzchen · Die drei Wünsche · Robin Hood · Hänsel und Gretel · Supermann· Schneewittchen · Relativitätstheorie · Die Weihnachtsgeschichte 37 Sigi Domke Wat ne Gegend! Überlebensratgeber Ruhrgebiet Illustriert von Michael Hüter 88 Seiten · gebunden 2. Auflage · 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-42-9 Sigi Domke Die Koplecks in: Freunde der italienischen Oper 128 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-72-7 Sigi Domke & Michael Hüter Helden sind immer die anderen 144 Seiten · gebunden Illustriert von Michael Hüter 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-35-1 Das Jahr 1969: Der italienische »Gastarbeiter« Rudolfo Zampini gerät in die Ruhrgebietsfamilie Kopleck, unterwandert sie mit seiner mediterranen Lebensart und infiziert sie mit seiner Leidenschaft für die italienische Oper. Welche Konsequenzen dies für jemanden wie Vater Heinz Kopleck hat, kann in diesem Buch mit Amusement, Schadenfreude und ein wenig Mitleid nachgelesen werden. Eine hinreißende Komödie. Seit mehr als einem Jahrzehnt auf der Bühne im Theater Freudenhaus in Essen-Steele. → www.theater-freudenhaus.de Der Ruhrgebietsalltag gilt unter Experten als dreikommasiebenmal tückischer als der Alltag in der Südsee. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Und egal, wie heldenhaft man versucht, sich diesen Tücken entgegenzustellen, immer finden sie einen Dreh, dass man selbst als der Doofe aus der Sache herausgeht. Helden sind anscheinend immer die anderen. Sigi Domke (Text) und Michael Hüter (Illustration) schauen mit großer Wahrheitsliebe auf die eigenen Schwächen und auf die Tricks, das alltägliche Leben im Ruhrgebiet zu bewältigen. Wat is denn nu los? Das könnte sich der Büchermacher gedacht haben, denn er hört von oben … dass er nichts hört. Es ist still geworden auf dem Bottroper Samstagsmarkt, völlig still. Wat is dat bloß für eine Scheiße! Das könnte er gefolgert haben. Hallo, Bottroper! Das hat er geflüstert, und zwar in Richtung der vielen netten Menschen, die sich hingekniet haben und ihn, der unter Charly’s Obsttheke hockt, angrinsen. Wobei ihm ein Sigi-Domke-Zweizeiler einfällt: Is die Bude voll mit Schaum Brannte vielleicht grad dein Baum. Und dann passieren sie. Als Vorhut wetzen acht klobige »KOD«-Beine in blauen Uniformhosen vorbei; ihnen folgend, umhüllt von einer weiten Jogginghose in den Bottroper Stadtfarben Rot und Schwarz, zwei filigrane Gliedmaße, federnd hüpfend; als Nachhut achtmal »KOD« und ganz zum Schluss die beiden dünnen Pinne des hinkenden Stadt-Fotografen. – Der Oberbürgermeister und seine Entourage auf ihrer samstäglichen Kontrollrunde. 38 »Sauerländer fällt in Tagesbruch!« – »Holländer irrt drei Tage durch Oberhausen!« – Schlagzeilen, die uns beinahe täglich anstarren. Als gastfreundliches Völkchen können wir Ruhris natürlich nicht so einfach darüber hinweggehen, dass die lieben Leute, die aus allen Teilen der Welt bei uns zu Besuch kommen, mit den Besonderheiten des Ruhrgebiets so ihre Problemkes haben. Wir müssen also was tun, damit all die von auswärts, hier zurecht- und vielleicht sogar mal wiederkommen, weil die nämlich denken: »Wat ne Gegend! Aber hilfsbereit sind die da!« Sigi Domke Erster Kuss und dritte Zähne Ruhrpott-Gedichte für jede Gelegenheit Illustriert von Michael Hüter 96 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-942094-51-1 Poesiealbum Ruhrgebiet Orientierung im Ruhrgebiet · Autofahren im Ruhrgebiet · Fußballvereinsfarben im Ruhrgebiet · Fahrradfahren im Ruhrgebiet · Verständigung im Ruhrgebiet · Essen im Ruhrgebiet · Einkaufen im Ruhrgebiet · Politik im Ruhrgebiet · Studieren im Ruhrgebiet · Heiraten im Ruhrgebiet · Sport im Ruhrgebiet · Mit Öffis fahren im Ruhrgebiet · Kontakt im Ruhrgebiet · Tiere im Ruhrgebiet · Reinfallen und Hochgehen im Ruhrgebiet · Philosophieren im Ruhrgebiet · Freizeit im Ruhrgebiet · Partnersuche im Ruhrgebiet Ein Ruhrpott-Gedichtband für jede Gelegenheit, wer braucht so etwas?! Im Prinzip wir alle! Schließlich haben wir hier im Revier dauernd was zu feiern, und da ist natürlich ein Gedicht genau das, was bei solchen Anlässen erwartet wird. Und so viel Zeit, immer selbst etwas zu schreiben, hat keiner, es sei denn, er ist Schreiber von Beruf, so wie der Autor. Wer also einen zum Besten geben will, der kann sich hier bedienen! Einfach nur lesen und sich amüsieren … Gedicht Anlässlich vonne Niederkunft (männlich) Ein Neuer is frisch aufe Welt Man hört en ganz laut bölken Er plärrt mit einem Pegel, dat Beim Nachbarn Blumen welken Der Neue hängt an Mamas Brust Und stört da sein Erzeuger Der möchte auch ma wieder dran Wenn auch nich als Säuger Dann macht er auch noch Bäuerchen Man denkt, dat da ein Frosch röhrt Und manchma kommt auch mehr als Luft Dat klebt auf Mamas T-Shirt Wer hat den Neuen bloß bestellt?! Der kann ja gar nix machen! Da kuckt der lieblich inne Welt Und lacht sein Babylachen Der Neue brauch ne Windel, weil Er kann noch nich im Stehen Und auch im Sitzen geht et nich Schon gar nich klappts im Gehen Jetz weiß man, wat der Neue kann Der kann nich nur Einnässen Der macht mit einem einz’gen Glucksen Jede Müh vergessen! 39 Friedhelm Wessel Das Revierderby Lüdenscheid-Nord gegen Herne-West oder: Wenn Königsblau auf Schwarzgelb trifft 80 Seiten · gebunden · viele Fotos 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-19-1 Friedhelm Wessel Die letzte Sau der Kolonie Geschichten zwischen Förderturm und Taubenschlag 64 Seiten · gebunden · viele Fotos 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-08-5 Negerdorf, Hühnerleiter oder auch schon mal Gartenstadt – Namen von Siedlungen, die ab 1850 im aufstrebenden Ruhrgebiet entstanden, die für die neu angeworbenen Arbeiter im Schatten der Pütts und Hochöfen entstanden. Dieses Buch soll an Zeiten erinnern, als sich Kumpels nach der Schicht noch zum Lohntütenball trafen, als in den Kolonien der Nachbar oft auch Arbeitskollege war. Wenn Lüdenscheid-Nord auf Herne-West trifft, vibriert im Ruhrgebiet schon Tage zuvor die Luft. Für die Fans der beiden Vereine steht das wichtigste Spiel des Jahres an. Den Namen des Kontrahenten auszusprechen: sonst eine Sünde, jetzt eine Todsünde. In diesem Buch werden Derby-Geschichten erzählt, sind Daten, Fakten und Torschützen nachzulesen, wird den Revierderby-Helden ein Denkmal gesetzt. Und auch deshalb darfst du deinen Laden nicht dichtmachen. Geschichten aus dem Ruhrgebiet sind wichtig. Wichtig? Geschissen! Beispiel gefällig?! Der Büchermacher zieht einen Zettel aus der Hosentasche und liest: »Die meisten Ruhrgebietsgeschichten leiden an schlimmer Stereotypitis. Da will man manchmal den Mottek nehmen und die Klischees in ofengerechten Portionen weghauen.« Wo stand das? Es stand da. Meinte der Schreiber damit deine Bücher? Auf jeden Fall hat er eine Woche vorher einen Prospekt bestellt. Dat ist übel … Dass Witze über den Erzrivalen gerissen werden, ist an der Tagesordnung. Hier zwei stubenreine: Woran erkennt man, dass Wespen ein Geschöpf des Teufels sind? Sie haben die gleichen Farben wie Borussia Doofmund! – Geht ein Schalker zum Heimspiel. Er kommt zum Ticketschalter und legt einen 50-Euro-Schein auf den Tresen. Daraufhin fragt der Verkäufer: Wollen Sie ein Ticket oder einen Spieler kaufen? 40 Friedhelm Wessel Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch Geschichten rund um den Bergbau im Ruhrgebiet 80 Seiten · gebunden · viele Fotos 4. Auflage · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-98-7 Friedhelm Wessel Unsere allerschönste Ecke: Die Halde anne Köttelbecke Geschichten von künstlichen Bergen und aromatischen Bächen 80 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-942094-52-8 Dieses Buch soll an eine Zeit erinnern, als noch jeder im Ruhrgebiet das Steigerlied kannte, in dem es heißt: »Die Bergleut’ sein kreuzbrave Leut’, denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht ...« Hier erzählen die, die mit und für den Bergbau gelebt haben. Sie schildern ihre Erfahrungen als Bergleute oder Handwerker, als Kohlenhauer, Rutschenmeister, Grubenschlosser, Lokfahrer oder Steiger. Das Ruhrgebiet hat ganz viele schöne Ecken. Die allerschönste Ecke ist die Halde anne Köttelbecke; das putzige Schmutzwasserrinnsal in der Nähe des mächtigen Monte Schlacko. Diese Ecke bietet Stoff für spannende Filme und schaurige Schoten, hier erlebten Menschen höchste Momente des Glücks oder stürzten in tiefstes Unglück. Schon seit Generationen ist diese Ecke für Jungen und Mädchen ein heiß und innig geliebter Abenteuerspielplatz. Verbotenerweise natürlich, denn diese Ecke war und ist nicht ungefährlich. – In nicht allzu ferner Zukunft werden aktive Bergehalden und Köttelbecken verschwunden sein, werden zu begehbaren Landschaftsbauwerken, renaturierten Bächen. Höchste Zeit also, die vielen tollen Geschichten rund um die allerschönste Ecke des Ruhrgebiets aufzuschreiben. Bevor wir dem Gespräch an Charly’s Obsttheke weiter folgen, hier noch kurz das, was nach dem Durchlauf des Oberbürgermeisters passierte: Die Bottroper standen auf und klopften sich den Staub von den Knien; der Büchermacher krabbelte unter dem Marktstand hervor, und auf die Frage des Taubenzüchters, warum er abgetaucht sei, antwortete er: Du weiß doch, ich kenn den von ganz früher. Und damals hab ich den ab und an, wenn der frech wurde, verkloppt. Dat hat der nich vergessen. Ey, darüber musst du nächstes Jahr ein Buch machen! Dat wird en Klopper! 41 Zepp Oberpichler und Jürgen Post Grubenkind Porträt der Bergbauzeit im Ruhrgebiet in Bildern und Texten 60 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-53-5 Die Bergbauzeit im Ruhrgebiet. Als Bergleute, wie sie sich mit Stolz nannten, unter Tage einfuhren, um das Schwarze Gold zu fördern; die ihren Arbeitsplatz liebevoll Pütt oder Grube nannten. Jürgen Post ist ein Grubenkind; er war mehr als 30 Jahre auf dem Pütt, zuletzt als Steiger; er dokumentiert diese Zeit in eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotografien, denen er manchen Farbtupfer hinzugefügt hat. Autor Zepp Oberpichler stellt diesen Bildern ungewöhnliche Texte an die Seite. Jürgen Post 1961 in Hamm geboren und aufgewachsen; ab 1988 Steiger unter Tage; im September 2010 die »letzte Schicht« im Hammer Bergwerk Ost, danach Vorruhestand. Von Kindesbeinen an fotoverrückt; präsentiert in vielen Ausstellungen seine Bergbaubilder → juergenpostfotokunst.jimdo.com Buch jetzt mit Grubenkinder-CD Adolf Winkelmann Die Abfahrer Drehbuch + DVD Das Orginaldrehbuch auf Papier. Der Kinofilm und das Gespräch zwischen Regisseur Adolf Winkelmann und Kameramann David Slama über den Film auf DVD. 96 Seiten · gebunden · 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-55-9 Adolf Winkelmann & Jost Krüger Winkelmanns Reise ins U 320 Seiten · gebunden · viele Fotos 18,90 Euro ISBN 978-3-942094-17-7 Mitten im Kohlenpott steht eine geheimnisumwitterte Stufenpyramide. Einheimische nennen sie »Das Dortmunder U«. Besessen von der dreisten Idee, die Pyramide in eine Lichtplastik zu verwandeln, gerät Winkelmann in eine Welt, die er bisher nicht kannte. Bei seiner abenteuerlichen Reise in die labyrinthischen Turmkeller und die Überreste der Stadtgeschichte erfährt er von der Existenz der Magic Foils of Dortmund, seit 1926 unbeachtet und unentziffert. Adolf Winkelmanns erster Spielfilm aus dem Jahre 1978. Drei Jugendliche verlieren ihre Arbeitsplätze. Daraufhin gehen sie als »Die Abfahrer« mit einem »geliehenen« LKW auf große Reise. Ein Filmklassiker, der mehr als eine Ruhrgebietsgeneration geprägt hat. Jost Krüger Autor von Fernseherzählungen und Theaterstücken, Dramaturg und Theaterregisseur. Leitet zusammen mit Rudi Strothmüller das Hansa Theater in Dortmund-Hörde. → www.hansa-theater-hoerde.de … dat is echt übel. Aber wieso schreibt einer denn sowat? Alles, was von hier kommt und sich mit hier beschäftigt, hat wenig bis keinen Wert. Es sind die eigenen Minderwertigkeitskomplexe, die man zu überwinden sucht, indem man alles niedermacht, das sich ganz bewusst Ruhrgebiet nennet. Aber schau auf diese Seite! Ein Buch über Bergbau in völlig neuen Farben, und dann zweimal unser aller Adolf Winkelmann … Ich zitiere eine Autorin: »Wir kleinen Ruhrgebietler werden noch kleiner gemacht, als wir eh schon sind, und zwar von unseren eigenen Leuten, die glauben, keine Ruhrgebietler mehr sein zu müssen.« Adolf Winkelmann Jahrgang 1946, geb. in Hallenberg, lebt in Dortmund. Filmemacher, Autor, Regisseur. Ausgezeichnet u. a. für seine Ruhrgebietsfilme »Die Abfahrer«, »Jede Menge Kohle«, und »Nordkurve«, und die TV Filme »Der letzte Kurier« und »Contergan – Eine einzige Tablette«; 2016 feuerte sein Film »Junges Licht« Premiere. www.winkelmann-film.de 42 43 Dirk Sondermann (Hg.) Lippesagen Von der Mündung bis zur Quelle 368 Seiten · gebunden · 16,90 Euro ISBN 978-3-942094-39-9 Dirk Sondermann (Hg.) Ruhrsagen Von der Mündung bis zur Quelle 356 Seiten · gebunden 3. Auflage · 16,90 Euro ISBN 978-3-922750-60-4 Erstmals in der Sagenliteratur werden in den »Lippesagen« die interessantesten Sagen von der Lippemündung bei Wesel in den Rhein bis zur Lippequelle bei Bad Lippspringe zusammengestellt. Auf der Lesereise kommt es auch zu »sagen-haften« Begegnungen mit historischen Gestalten wie dem Römerfürs ten Germanicus, Hermann dem Cherusker, den Nibelungen, Dietrich von Bern, Herzog Wittekind, Kaiser Karl dem Großen, König Friedrich dem Großen und vielen anderen Gestalten der Geschichte und Überlieferung. Es wurden auch Legenden und besonders gelungene Schelmengeschichten vom Lügenbaron Münchhausen sowie von den Beckumer »Schildbürgern« aufgenommen. Es darf also auch geschmunzelt werden. Erstmals werden in einem Sagenbuch regionalen Inhalts fast alle sagen-haften Stätten beschrieben – detailliert mit Angabe des Ortes, der Straße und darüber hinaus mit GPS-Daten versehen werden. Auf besondere, sagen-hafte Sehenswürdigkeiten wird hingewiesen. Wo möglich werden die geschichtlichen Hintergründe der Überlieferungen kurz skizziert, und es wird auf Zusammenhänge mit anderen Sagen des Buches hingewiesen. Dirk Sondermann Erzählforscher. Er lebt in Hattingen. → www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de Du, Büchermacher, ich muss gleich zurück inne Hütte, meine Duwen füttern und damit sich meine Herzallerliebste keine Sorgen macht, dat ich irgendwo tief versackt bin. Hab aber zum Schluss aber noch zwei Vorschläge und einen Wunsch. Spuck aus, Taubenzüchter! Mein erster Vorschlag: Es ist allerhöchste Eisenbahn, sich bei den netten Menschen zu bedanken, die den Regionalen Literaturversorger am Fluppen halten. Hasse recht. Sehr sogar! Kommt sofort! Mach ich auf Seite 46 bis 49. Gradios! Thomas Althoffs Kusselkopp und die beiden Sagenbücher. Und unser Helmut. Hasse eigentlich rausbekommen, wer dem beim Schreiben seines Buches damals geholfen hat? Nee! Hab nur so gerüchteweise gehört, soll ein Journalist aus Süddeutschland gewesen sein. Und angeblich gibt es noch Tonbänder mit ihren Gesprächen. 44 Helmut Rahn Mein Hobby: Tore schießen Die Autobiografie vom »Boss« Mit Vor- und Nachwort von Hermann Beckfeld 264 Seiten · gebunden · Lesebändchen 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-40-5 Thomas Althoff Komm, wir schießen Kusselkopp Roman über die 50er Jahre im Ruhrgebiet 245 Seiten · gebunden 4. Auflage · 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-35-2 Einen wie ihn kann man nicht erfinden. Helmut, der Rotzbengel, einer aus der Kolonie. Drei Brüder, Vater auf dem Pütt, Fußball im Kopf. Weil er gut kicken kann, muss er nicht auf Zeche. Er war Weltmeister, aber doch einer von uns. Der kleine Thomas feiert mit der goldigen Tante Maria, ärgert gern die doofe Marlies, liebt seinen Opa und bewundert den Hans-Hermann, der schon bei den Indianern in Amerika war. Er erzählt uns die 50er Jahre: Humorvoll, aber nie aufdringlich; liebevoll, aber nie klischeehaft – ganz einfach so, wie sie gewesen sind. Die Zeit der Sanella-Sammelbilder und der Kinderschützenfeste. Die Zeit der warmen Sommer, als die Bierkutscher einem manchmal von ihren Eisstangen ein spitzes Stück zum Lutschen gaben und alles nach frischem Regen roch, wenn die Sprengwagen durch die staubigen Straßen fuhren. Aber auch die Zeit der gefährlichen Abenteuer auf den Trümmergrundstücken. Helmut Rahn Geboren am 16. August 1929 in Essen-Altenessen; 1953 Heirat mit Gerti; 1954 Geburt seines Sohnes Uwe; 1956 Geburt seines Sohnes Klaus; 1965 Beendigung seiner Fußballerkarriere. Helmut Rahn starb am 14. August 2003 und ist auf dem Margarethenfriedhof in Essen-Holsterhausen begraben. Helmut Rahn spielte u.a. für: SV Altenessen 1912, FC Stoppenberg, Sportfreunde Katernberg, Rot-Weiß Essen, Meidericher SV. Thomas Althoff Geboren 1943; wuchs in Gelsenkirchen-Rotthausen auf, wo er seine 50er-Jahre-Kindheit verbrachte. Eine Zeit festzuhalten, die ihren ganz eigenen Charme hatte, wurde für ihn zu einer spannenden Herausforderung. Das Buch erschien zum ersten Mal im Jahre 1959. 45 Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg Daaf ich Sie noch ma wat lernen? Illustriert von Michael Hüter 64 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-47-5 Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg erzählt dat Ruhrgebiet seine Geschichte Illustriert von Michael Hüter 64 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-18-4 Helmut Spiegel Auf alle meine Pötte setzt Ursula den Deckel Wie im Ruhrgebiet das mit der Ehe funktioniert Illustriert von Michael Hüter 64 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-67-3 Daaf ich Sie noch ma wat lernen? Dat klingt schlimmer, wie et is. Weil die Dr. Antonia CervinskiQuerenburg ihrn Sprach-Unterricht nich wat fürn Ernst is, sondern wat fürn Spass. Dat Ruhrgebiet seine ganze Geschichte erzählt Dr. Antonia Cervinski-Querenburg in diesen Band. Und dat tut se so locker, wie man sonne Sachen numma auf Revierdeutsch erzählen muss. Der Mann argumentiert mit pädagogisch wertvollen Erläuterungen. Dann steht er da: stolz mit seinem Topf – im Ruhrgebiet sagt man Pott – voller lichtvoller Ausführungen. Und dann setzt seine Frau – zack! – den Deckel auf seinen Pott. Es hat nicht gekracht, nur geknistert. Er ist sprachlos, aber nicht verletzt. Denn er hat das Augenzwinkern seiner Liebsten bemerkt. Rainer Bonhorst Geboren in Nürnberg, aufgewachsen in Essen; war viele Jahre Redakteur der WAZ, auch als Korrespondent in London und Washington. Wieder in Essen rief er die Reviersprachforscherin Dr. Antonia Cervinski-Querenburg als wöchentliche Zeitungskolumne ins Leben. Rainer Bonhorst, inzwischen im Ruhestandsalter, arbeitet heute als freier Journalist und Autor. Dr. Antonia Cervinski-Querenburg Bekannte Sprachsoziologin mit dem Spezialgebiet Ruhrgebietssprache, Tochter des alten Cervinski, der der Kumpel von Kumpel Anton aus der WAZ ist, der wiederum Pate von Dr. Antonia ist, verheiratet mit Herrn Querenburg, genannt Queri. Der Regionale Literaturversorger dankt seinen Autorinnen und Autoren; sie waren und sind ein kostbarer Schatz. Die oft freundschaftlichen Bande, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben haben, waren und sind ein Genuss. Ein herzlichster Dank geht an die Buchhändlerinnen und Buchhändler des Ruhrgebiets – die in den kleinen und die in den großen Buchhandlungen. Ohne sie und ihre Sympathie für eine Verlagszwerg wäre alle Müh vergeblich gewesen. 46 Ein wohlmeinender Zeitgenosse meinte einmal: »Eigentlich müsste inzwischen jede Ruhrgebietsfamilie ein Buch von Henselowsky Boschmann im Haushalt haben.« Das ist (leider) übertrieben. Aber jede Begegnung mit Lesern, zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt in Raesfeld, jedes Telefongespräch mit einem/einer, der/die interessiert ist, jede nette E-Mail waren und sind unbezahlbar, ob nun ein Buch gekauft wurde oder nicht. Jürgen von Manger Bleibense Mensch! Träume, Reden und Gerede des Adolf Tegtmeier Illustriert von Michael Hüter Nachwort von Dirk Hallenberger 144 Seiten · gebunden 3. neu gestaltete Auflage 9,90 Euro ISBN 978-3-922750-74-1 · Entstehung des Ruhrgebiets · Maria Schtuart · Der Lügner von Goldoni · Die Heiratsvermittlung · Der Trobbadur · Wilhelm Tell · Lohengrin · Ärzte und Astrologen · Unteroffiziersunterricht · Führerscheinprüfung · Der Antrag · Geheimversammlung · Drei Maireden · Betriebsausflug · Der Hiwi-Germane · Delinquentenzelle · Der Theaterverein · Der Schwiegermuttermörder · Tegtmeier als Finanzminister · Feines Benehmen · Der Lampengeist Jürgen von Manger »Der Abschied« und andere Stückskes aus dem Nachlass Herausgegeben von Joachim Wittkowski Illustriert von Michael Hüter 144 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-37-5 Jürgen von Manger und Adolf Tegtmeier, sein Nachbar im Alltag, haben vier Jahrzehnte lang die Lachmuskeln der Deutschen trainiert. Die wenigsten der Manger’schen Stückskes haben den Weg zwischen zwei Buchdeckel gefunden. Joachim Wittkowski hat die schönsten bislang unveröffentlichten Texte aus den Beständen des Deutschen Kabarettarchivs in Mainz geborgen. Urkomisch und trotzdem nachdenklich, niemals hämisch, doch entlarvend. Jürgen von Manger Geboren 1923, gestorben 1994. Der in Hagen aufgewachsene und an den Bühnen in Bochum und Gelsenkirchen engagierte Jürgen von Manger lebte bis zu seinem Tod in Herne. Durch ihn erlangte das Ruhrgebietsdeutsche Bühnenreife. Radio- und Fernsehsendungen sowie zahlreiche Tourneen machten seinen Adolf Tegtmeier in Deutschland zur populärsten Kabarettfigur der 60er bis 80er Jahre. 47 Herbert Knebel Boh glaubse ... Die Klassikers von Martin Breuer, Sigi Domke und Uwe Lyko 96 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-26-9 Martin Breuer, Sigi Domke und Uwe Lyko haben sich die Geschichten rund um den Rentner Herbert Knebel ausgedacht. Herbert lebt gemeinsam mit seiner Frau Guste in Altenessen. Zu seiner weitläufigen Familie gehören neben anderen die beiden Enkel Marzel und Jackeliene, zu seinen Freunden Ernst Pichel, Kurt Harras und Kurt Borsig. Theo Röttger, ein naher Bekannter, ist in der Umgebung als Witwentröster bekannt. Heini Bückmann aus der Emscherstraße wurde durch seinen tiefen Glauben an Horoskope zum Pflegefall. Nachbar Hansi Schuricke besitzt einen Kleingarten von der Größe, dass ein Regenwurm darin Platzangst bekommt. Herberts Stammtrinkhalle ist »Der Kanonier«, mit deren Besitzer Echbert Herzberch er gerne über Politik und Alltägliches philosophiert. Paul Jäger, Mitglied der Knebel’schen Rauchergruppe, ist leider bereits verstorben. Manfred Hoese Braunes Hemd und leerer Magen Roman über eine Jugend in der Nazi-Zeit 264 Seiten · gebunden 2. Auflage · 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-50-5 Wilhelm Küpper Beim Hühnerfüttern kam der Krieg zu mir Die ersten fünfzehn Jahre meines Lebens 144 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-30-6 Er ist fünf Jahre alt, als die Nationalsozialisten im Januar 1933 endgültig zur »Machtergreifung« schreiten. Auch in Rotthausen, eine der kommunistischen Hochburgen im Ruhrgebiet und der Heimatort seiner Familie. Rund zwölf Jahre später sind die ehemaligen Nazi-Kader, die auch aus Rotthausen einen Ort des Schreckens machten, wieder verschwunden. Die Leser werden zu unmittelbaren Zeugen jüngerer Zeitgeschichte: der Alltag eines Arbeitervorortes mitten im Revier, die kleinen Kämpfe in den Familien und die großen auf der Straße, Schule, NS-Internat und Kriegseinsatz, Hunger, Hamsterfahrten und wieder Hoffnung. 1925 wird Wilhelm Küpper geboren. Er wächst auf im Ruhrgebiet – bis zum fünften Lebensjahr auf einem Bauernhof zwischen Feldern, Wiesen und im Schatten des Waldes, ab 1930 in der Stadt. Er geht zur Volksschule, wechselt dann auf ein Gymnasium. Ab 1940 ist Wilhelm Küpper verordnetes Mitglied der Hitlerjugend. Der Krieg kam ein Jahr vorher zu ihm, während er auf dem Hof seiner Oma die Hühner fütterte. Wilhelm Küpper erzählt die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens: direkt und anrührend, einfach schön. Manfred Hoese Geboren 1928 in Gelsenkirchen-Rotthausen; als Dreizehnjähriger Schüler eines NSInternats; ab 1944 mit 16 Jahren dienstverpflichtet an der Westfront; erlebt das Kriegsende im Ruhrgebiet. Vierzig Jahre Lehrer; Schulleiter in Altenessen. Wilhelm Küpper »Auf die Welt gekommen bin ich 1925. Aufgewachsen bin ich in dem einsamen Haus in einem ländlichen Randgebiet von Essen. Mit Großeltern, Mutter, Vater und den neun Geschwistern meiner Mutter. Die Straße, die an unserem Haus vorbeiführte, war ein viele Kilometer langer von vielen Karrenrädern zerfurchter Weg, der die zerstreut liegenden Bauernhöfe miteinander verband.« 48 Heinz Georg Schmenk Ein Dussel ist immer dabei Fröhlicher Familienroman aus dem feurigen Ruhrgebiet 240 Seiten · gebunden, 2. Auflage · 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-73-4 Niemand hatte mehr mit ihm gerechnet, denn die Familienplanung galt als abgeschlossen. Schon in allerfrühester Kindheit hinterlässt er im wahrsten Sinne des Wortes Spuren: Farbspuren in Vaters Malermeister-Werkstatt, Schlammspuren in Omas Garten, Spuren vom Möhrengemüse am Mittagstisch. Und je älter er wird, desto deutlicher werden die Spuren: bei Onkel Siegfried, Onkel Heinrich, Tante Fine, in der Nachbarschaft, im Kindergarten und in der Schule. Mit seinem Erscheinen bekommt die bürgerliche Welt der Familie Schrammen und Kratzer, die seinen Vater schließlich zu der Frage veranlassen: »Ist der denn wirklich von uns?« Heinz Georg Schmenk Geboren 1935 in Oberhausen-Sterkrade, Sohn einer seit mehreren Generationen bestehenden MalermeisterDynastie. Warum er den Beruf des Industriekaufmanns wählte, weiß er nicht so genau. Hat die Welt bereist und wohnt heute wieder in Sterkrade. Liesel Appel Der Sohn des Nachbarn 288 Seiten · gebunden 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-41-2 Karin Boehm Frau Malenki liebt Heinz Maegerlein Roman über die 60er Jahre im Ruhrgebiet Beratung und Bearbeitung: Herbert Knorr 256 Seiten · gebunden 3. Auflage · 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-21-5 Nachkriegszeit. Die neunjährige Liesel spielt vor dem Haus ihrer Eltern, als ein Fremder sie anspricht. Er sei ein ehemaliger Nachbar und habe als Jude 1938 nach Palästina fliehen müssen. »Die Nazis kamen in der Kristallnacht nach oben in unsere Wohnung und zerrten unseren kleinen Sohn aus seinem Kinderwagen heraus. Und … sie warfen unser Kind auf der Rückseite des Hauses vom Balkon.« Jetzt sei er zurückgekommen, um den Retter seines Sohnes zu finden. Für Liesel ist klar: Dieser Held konnte nur ihr verstorbener Vater gewesen sein, und so nimmt sie den Fremden mit in ihre Wohnung. Die Reaktion ihrer Mutter ist für Liesel unfassbar und der Beginn einer lebenslangen Suche nach dem Sohn des Nachbarn. Der erste Fernseher, der 1963 endlich im Wohnzimmer der Familie Elfis aufgestellt wird, ist eine riesengroße Attraktion. Besonders Frau Malenki, die Nachbarin von obendrüber, kommt immer dann mit Salzgebäck herunter, wenn Heinz Maegerlein mit »Hätten Sie’s gewusst« auf der Mattscheibe erscheint. Elfi erzählt vom Baden am vollen Kanal, vom Rabattmarkenkleben ihrer Mutter, von Hasenbroten und Zwergentee, vom Mallorca-Urlaub derjenigen, die ihn sich schon leisten können, vom Zechensterben und von der Arbeitslosigkeit, aber auch vom ersten Auto und der Pille. Ein ganz dicker Dank geht an die Besucherinnen und Besucher der vielen Lesungen unserer Autorinnen und Autoren. Ohne sie und ihre Reaktionen wäre das Bücherschreiben keine spannende Angelegenheit. Danke an die regionalen Medien, die unseren Autorinnen und Autoren und ihren Bücher Aufmerksamkeit schenkten und die uns auch in ihrer Kritik so manchen Hinweis gaben, was wir besser machen konnten. 49 Joachim Wittkowski (Hg.) Hic, haec, hoc. Der Lehrer hat ’nen Stock Schulgeschichten aus dem Ruhrgebiet 312 Seiten · gebunden 16,90 Euro ISBN 978-3-922750-70-3 38 Autorinnen und Autoren erzählen aus ihrer Schulzeit im Ruhrgebiet. Der älteste von ihnen ist noch im Kaiserreich zur Schule gegangen, der jüngste ist noch Schüler. Alle sind sie dem Schreiben verbunden: als Berufsschriftsteller oder Hobbyautor, als Journalist oder Wissenschaftler, als Lehrer oder Lernender mit ersten Erfahrungen bei der Schülerzeitung. Sie alle erzählen ihre Schulgeschichten, erzählen von der Sextanermütze und dem Abiball, von Ordnung und Chaos, von Freundschaften und Konflikten, vom Kindsein und Erwachsenwerden, vom Krieg und vom Frieden. Bor! Da hab ich aber schon wat ganz anderes von dir gehört! Also Ende mit dat Rumgesäusel! Hier kommt mein zweiter Vorschlag: Jürgen Kassel & Zepp Oberpichler Heartzland Das Ruhrgebiet in schwarz-weißen Zeiten Eine Herzensangelegenheit 80 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-25-2 Das Ruhrgebiet, die schwarze Lunge an Rhein, Ruhr und Emscher, die stählerne Pumpe im Herzen Europas, der Osten im Westen. Das Ruhrgebiet in schwarz-weißen Zeiten kennt viele Geschichten: von Aufbruch und Niedergang, Erfolg und Verlust, Faust in der Tasche und großer Schnauze. Jürgen Kassel (Fotos) und Zepp Oberpichler (Texte) geben ihrer – oft als Heartzland verschrien – Region die ihr zustehende Würde zurück. 50 Dirk Hallenberger (Hg.) Prominente Porträts Das Ruhrgebiet in autobiografischen Texten 160 Seiten · gebunden 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-32-0 Dirk Hallenberger (Hg.) Wandel vor Ort Das Ruhrgebiet in ausgewählten Erzählungen 240 Seiten · gebunden 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-71-0 Dirk Hallenberger (Hg.) Heimspiele und Stippvisiten Reportagen über das Ruhrgebiet 208 Seiten · gebunden 14,90 Euro ISBN 978-3-922750-57-4 »Prominente Porträts« bündeln in dieser Form erstmals Äußerungen von berühmten Persönlichkeiten, die sich alle auf das Ruhrgebiet beziehen. In Briefen, Erinnerungen oder autobiografischen Texten schreiben sie von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, die sie in Geschichte und Gegenwart zwischen Rhein und Ruhr gemacht haben: Kindheit und Jugend, Maloche und Muße, über Tage oder unter Tage, vor der Klasse oder hinter dem Mikrofon, Paradies oder Hölle, legal oder illegal, einheimisch oder zugereist. Wilhelm Schäfer · Gertrud Bäumer · Maurice Ravel · August Winnig · Claire Waldoff · Hans Marchwitza · Conrad Felixmüller · Fritz Selbmann · Kurt Weill · Walter Dirks · Heinz Rühmann · Tisa von der Schulenburg · Klaus Mehnert · Dietrich W. von Menges · Eduard Claudius · Ernst Meister · Erich Honecker Peter von Zahn · Will Quadflieg Paul Zech · Josef Winckler · Otto Wohlgemuth · Erich Grisar · Walter Vollmer · Richard Huelsenbeck · Anna Seghers · Richard Huelsebeck · Hans Marchwitza · Rudolf Braune · Heinrich Schirmbeck · Josef Reding · Wolfgang Körner · Günther Weisenborn · Max von der Grün · Hansjürgen Bulkowski · Nicolas Born · Fakir Baykurt · Hannelies Taschau · Ralf Rothmann · Michael Klaus Immer wieder lassen sich »Reporter auf Stippvisite« im Ruhrgebiet blicken. So laden die in »Heimspiele und Stippvisiten« zusammengestellten Reportagen, die alle ungekürzt und unverändert übernommen sind, als Dokumente der Zeit wie als literarische Erzeugnisse dazu ein, das Ruhrgebiet aus ganz unterschiedlichen Sichtweisen noch einmal kennenzulernen. Du hast auf Seite 3 erzählt, dass in deiner Tüte Post ist. Jau! Mit eingetüteten Prospekten. Jau! Die du an irgendwelche wichtigen Menschen schicken willst. Jau! Glaubst du, dass einer von denen diesen Prospekt liest. Nee! Deshalb mein Vorschlag Nummero zwei: Ich gebe diese Prospekte meinen Taubenzüchter-Kollegen. Gebongt! 51 Dirk Hallenberger Geboren 1955 in Velbert; Dr. phil., Germanist, Lehrbeauftragter an der Universität Duisburg-Essen; der beste Kenner der Ruhrgebietsliteratur. Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die männliche Ausgabe 80 Seiten · gebunden · viele Fotos 2. Auflage · 7,90 Euro ISBN 978-3-922750-79-6 Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die weibliche Ausgabe 80 Seiten · gebunden · viele Fotos 2. Auflage · 7,90 Euro ISBN 978-3-922750-78-9 Texte und Fotos der männlichen Ausgabe belichten die härteren Seiten unserer Heimat. Hier geht es um die Abenteuer eines Junggesellen im Ruhrgebiet und Revierkneipen-Beleidigungsstufen. Hier wird von einem Dussel und einem Frikadellchen erzählt. Hier blinzeln entrückte Schalke-Fans und die Silhouette von Duisburg-Beeck. Texte und Fotos der weiblichen Ausgabe belichten die weicheren Seiten unserer Heimat. Hier geht es um Gesprächsregeln für Ruhrgebietsfrauen und Schwiegermuttermörder. Hier wird von einem heißen Bikini am Kanal und Die-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp erzählt. Hier blinzeln Halden und die Rundung der A 42 bei Herne-Baukau. Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die liebliche Ausgabe 80 Seiten · gebunden · viele Fotos 7,90 Euro ISBN 978-3-942094-24-5 Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die Hörbuch-Ausgabe 1 Audio-CD · Spielzeit ca. 75 Minuten 7,90 Euro ISBN 978-3-922750-80-2 Texte und Fotos der lieblichen Ausgabe erzeugen unausweichlich Sternkes inne Augen. Hier geht es um Sinnesfreuden auf dem Taubenschlag und die Erotik unserer Ruhrgebietssprache. Hier treffen wir Gretchen und Faust, Uli und Katlewski, die FimpelPaula und ihre Kätzkes. Pechvogel vonne Ruhr · Faust und Gretchen Die-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp Dr. Antonia und die Pommesbude gelesen von Clara Vöcklinghaus und Beni Nich am Bär packen gelesen von Manfred Hoese · A 42 gespielt von den Ruhrhausens Die Heidi gelesen von Thomas Althoff 52 Holger Schmenk & Christian Krumm Kumpels in Kutten Heavy Metal im Ruhrgebiet 256 Seiten · gebunden 16,90 Euro ISBN 978-3-942094-02-3 Dennis Rebmann & Philip Stratmann Mit Schmackes! Punk im Ruhrgebiet 271 Seiten · gebunden 18,90 Euro ISBN 978-3-942094-33-7 Das Ruhrgebiet ist nach wie vor das Zentrum des deutschen Metals. Kreator, Sodom, Grave Digger, Rage, Axel Rudi Pell & Co. haben hier ihre Wurzeln, ebenso die Plattenlabels Drakkar und Century Media und das Rock Hard-Magazin. »Kumpels in Kutten« erzählt die Geschichte dieser einzigartigen Musik von den 80er Jahren bis in die Gegenwart. Mit Bandporträts, Interviews, tollen Fotos … Metal is forever!!! Dreckig, laut, grob, direkt, mit Schmackes – auch bei den Klischees haben das Ruhrgebiet und Punkrock einiges gemeinsam. Und: Die Autoren vertreten keck die These, dass der Punk im Ruhrgebiet »ganz wat Dolles is«. Die Gründe dafür gibt’s in einer gemischten Tüte aus Interviews, Gastbeiträgen, Anekdoten, Songtexten, Fotos, Dokumenten und Porträts über Punk und das Ruhrgebiet. Nicole Schmenk, Ehefrau von Autor Holger Schmenk, veröffentlicht in ihrem Verlag unter anderem Bücher für Heavy-Metal-Fans. → www.verlag-schmenk.de Dennis Rebmann und Philip Stratmann leben beide in Bochum. Lesungen mit ihnen sind immer ein tolles Erlebnis. Alles Neue über ihr Thema gibt es auf der Seite → www.punkimruhrgebiet.de Gebongt bedeutet im Ruhrgebiet bekanntlich gebongt, und so nimmt der Büchermacher die Umschläge, reißt sie auf und gibt die Prospekte dem Taubenzüchter. Da sich der Bottroper Samstagsmarkt seinem Ende zuneigt, bekommen die beiden Gesellschaft von der Dame von Charly’s Obsttheke und von Charly selbst, und natürlich drückt der Taubenzüchter ihnen einen Prospekt in die Hand. Stefan Sprang Fred Kemper und die Magie des Jazz 256 Seiten · gebunden 14,90 Euro ISBN 978-3-942094-16-0 Spätsommer 1967. Eine Siedlung irgendwo im Ruhrgebiet. Der dreizehnjährige Fred Kemper hört die Musik des Jazz-Saxophonisten John Coltrane. Die Magie des Jazz lässt ihn von da an nicht mehr los. Auch er will Saxophonist werden. Talent und Ehrgeiz ebnen ihm den Weg. Das »Fred-Kemper-Quartett« erobert die Bühnen und die Fans, bis Fred eine folgenschwere Entscheidung treffen muss. – Roman über den Jazz und seine Faszination. Stefan Sprang, geboren 1967 in Essen, aufgewachsen im Süd-Viertel, arbeitet in Frankfurt/M. als Radiojournalist beim Hessischen Rundfunk. Und jetzt muss du noch unsere Wünsche erfüllen, Büchermacher. Es sind sind zwei. Der Taubenzüchter, die Dame von Charly’s Obsttheke und Charly stecken die Köpfe zusammen und flüstern. Also wir wünschen uns auf den letzten drei Seiten wenig Text und viele Fotos. Gebongt! Und ich wünsche mir ein Foto von mir auf dem Umschlag dieses Prospektes. 53 René Schiering Ruhrpott-Köter 1 Woanders ist es schön, aber hier bin ich zu Haus 144 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-15-3 René Schiering Ruhrpott-Köter 2 Wie eine Taube, die man schickt, komm ich jedes Mal zurück 144 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-38-2 Er hat Karriere gemacht und die Welt bereist. Doch nach zwölf Jahren Exil muss er wieder zurück in die Tristesse des nördlichen Ruhrgebiets. Ständig dem Wahnsinn nahe, stolpert er auf heimischem Boden durch ein Sammelsurium schräger Gestalten und peinlicher Situationen. B. S. Hiller Stille Post im Amtsgericht Richter Bahnsen spitzt die Ohren 184 Seiten · Taschenbuch · 8,01 Euro ISBN 978-3-922750-84-0 Starverteidiger Conradi aus Glandrop im nördlichen Ruhrgebiet liegt tot in seinem Luxusauto. Am richterlichen Mittagstisch wird gemunkelt, dass eventuell die Mafia oder gar der Verfassungsschutz nachgeholfen haben könnte. Unser Amtsrichter Bahnsen beginnt, sich in der Gerüchteküche umzuhören. B. S. Hiller Schnitzeljagd im Amtsgericht B. S. Hiller Rutschpartie im Amtsgericht Richter Bahnsen gerät aufs Glatteis 128 Seiten · gebunden · 9,90 Euro ISBN 978-3-942094-45-0 Glandrop im nördlichen Ruhrgebiet. Es weihnachtet, und Richter Bahnsen muss am Heiligen Abend einen Haftbefehl verkündigen. Außerdem fällt der neue Direktor des Amtsgerichtes die Treppe runter und ins Koma. Schnell kommt der Verdacht auf, dass dabei jemand nachgeholfen hat. Richter Bahnsen kann nicht anders: Er schnüffelt der Sache hinterher. Und gerät im dritten Glandrop-Krimi ganz schön aufs Glatteis. Richter Bahnsen steht im Dunkeln 168 Seiten · Taschenbuch · 8,01 Euro ISBN 978-3-942094-04-7 Vorfrühling in Glandrop: Ein alter Mann wird in seiner Wohnung erschossen. Die Polizei hat einen Täter. Der ist dann plötzlich nicht mehr da. Auch unser neugieriger Amtsrichter Bahnsen steht vor einem Rätsel und beginnt, den Spuren zu folgen. Alles in der Geschichte – der Taubenzüchter, der Büchermacher, Charly’s Obsttheke, der »KOB«, der Oberbürgermeister … – ist, wie gesagt, frei erfunden. Wenn Sie allerdings mal so zufällig samstags nach Bottrop kommen, dann gehen Sie doch mal vielleicht genauso zufällig auf den Markt und halten Ausschau. Wonach, das wissen Sie schon. Das, was der Taubenzüchter und der Büchermacher in diesem Prospekt veranstalten, das nennt man bei uns übrigens ein »Pläuschken«. Man begegnet sich und redet über Gott, die Welt und über all das, über das von Seite 2 bis Seite 53 geplauscht wird. Auch ein Grund, warum wir unser Ruhrgebiet so lieben. Dat gibt nämmich nur bei uns. Inge Meyer-Dietrich liest aus »Plascha« bei »Texte und Töne« in der Burg Altendorf Wobei: Et gibt so viel, dat nur bei uns gibt! Die Menschen hier sind einmalig, und auch die Art, wie sie miteinander umgehen. Und – bitte gestatten Sie ein hartes Wort: Wir haben trotz unserer einzigartigen Toleranz gegenüber geistigen Dünnbrettbohrern echt die Schnauze gestrichen davon voll, als das allerletzte Asselkaff tituliert zu werden (»Es ist aber erstaunlich viel Grün da.«), von Blässlingen aus Berlin, Frankfurt oder Köln oder von flüchtigen Eigengewächsen, die meinen ihr Mütchen auf diese Art kühlen zu müssen. Ullrich Spiegelberg und Heinz H. Menge präsentieren ihre »Forschungsbibliothek Sprachlandschaft Ruhrgebiet« in der VHS Gelsenkirchen Auch einen Verlag wie den Regionalen Literaturversorger kann es wahrscheinlich nur im Ruhrgebiet geben: mit seinen kurzen Wegen (unser Autorinnen und Autoren ihr klein Häusken is allerhöchstens ne gute halbe Autostunde weit weg); wo jeder irgendwie jeden kennt; wo es das gibt, was die Ruhrgebietsliteratur zum Leben braucht: Buchhandlungen mit einer »Revier-Ecke«; ein Angebot, in dem unser Sortiment nicht untergeht. – Auch hierfür lieben wir unser Ruhrgebiet. »Wenig Text und viele Fotos« haben sich der Taubenzüchter, die Dame von Charly’s Obsttheke und Charly gewünscht. Is gebongt! Der Regionale Literarturversorger auf dem Weihnachtsmarkt in Raesfeld Richter Bahnsen und die Glandrop-Trilogie Zepp Oberpichler im Café Winzig in Duisburg-Duissern Philip Stratmann und Dennis Rebmann lesen aus »Mit Schmackes« bei Jokers in Bochum 54 55 Thomas Althoff liest vom Schreibtisch aus in der Stadtbücherei Witten Links Achim Hodde (→ www.banjo-talks.de). Rechts Autor Holger Schmenk (»Kumpels in Kutten«) vom Partner-Verlag Nicole Schmenk (→ www.verlag-schmenk.de) mit Christian Augustin von Jokers in Bochum Lieblingsfoto 1: Dirk Hallenberger 2008 in der Buchhandlung Proust, Essen Ebenfalls bei Jokers in Bochum: der grandiose Schlaffke-Wolff (→ www.zwakkelmann.de) Ruhrgebietsliteratur bei unserem Partner »Form und Art« auf dem Kunsthandwerkermarkt Zeche Oberschuir in GelsenkirchenFeldmark → www.form-und-art.de Hermann Beckfeld liest aus »Ganz persönlich. Beckfelds Briefe« Lieblingsfoto 2: Die Autoren von »Die Stones sind wird selber« 2003 in der Buchhandlung Tausendundein Buch in Duisburg-Neudorf: Links Tom Tonk, Sänger der Band Eisenpimmel, rechts Zepp Oberpichler Bei Junius in Gelsenkirchen: Hubertus A. Janssen (links) und Jens Dirksen Sigi Domke liest aus »Erster Kuss und dritte Zähne« bei Lesezeichen in Hamborn Lars von der Gönna und sein »Spott der kleinen Dinge« bei Polberg in Steele Herbert Knorr und sein »Schitt häppens« in unserem Lager. Thomas Althoff und Geschäftsführer Friedrich von der Höh vor der »Kusselkopp«-Lesung bei unserem Partner »Ruhrgebietsladen« in Mülheim-Heißen (→ www.ruhrgebietsladen.de) Lieblingsfoto 3: Adolf Winkelmann mit Reinhard Platzer 2012 in der Buchhandlung Platzer in Essen-Steele Revolutionärer Versorger bei Facebook. 56 57 Lieferbare Titel: Thomas Althoff Komm, wir schießen Kusselkopp ISBN 978-3-922750-35-2 (14,90 €) Liesel Appel Der Sohn des Nachbarn ISBN 978-3-942094-41-2 (14,90 €) Hermann Beckfeld Beckfelds Briefe Band 1 ISBN 978-3-942094-48-1 (9,90 €) Hermann Beckfeld Beckfelds Briefe Band 2 ISBN 978-3-942094-68-9 (9,90 €) Hermann Beckfeld & Werner Boschmann (Hg.) Wie is? – Muss. ISBN 978-3-942094-66-5 (9,90 €) Werner Bergmann Unser aller Heiligen ISBN 978-3-942094-59-7 (9,90 €) Karin Boehm Frau Malenki liebt Heinz Maegerlein ISBN 978-3-922750-21-5 (14,90 €) Marion Bönnighausen & Katja Winter Lesen(d) lernen! Ein Trainingsprogramm ISBN 978-3-942094-31-3 (19,90 €) Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg Daaf ich Sie noch ma wat lernen? ISBN 978-3-922750-47-5 (9,90 €) Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg erzählt dat Ruhrgebiet seine Geschichte ISBN 978-3-942094-18-4 (9,90 €) Dirk Hallenberger (Hg.) Prominente Porträts ISBN 978-3-942094-32-0 (9,90 €) Zepp Oberpichler Galgenvögel liegen tiefer ISBN 978-3-942094-64-1 (9,90 €) Dirk Hallenberger (Hg.) Heimspiele und Stippvisiten ISBN 978-3-942094-57-4 (14,90 €) Zepp Oberpichler & Jürgen Post Grubenkind ISBN 978-3-942094-53-5 (14,90 €) Dirk Hallenberger (Hg.) Wandel vor Ort ISBN 978-3-942094-71-0 (14,90 €) Zepp Oberpichler & Tom Tonk Die Stones sind wir selber ISBN 978-3-922750-45-1 (14,90 €) B. S. Hiller Rutschpartie im Amtsgericht ISBN 978-3-942094-45-0 (9,90 €) Zepp Oberpichler Gitarrenblut ISBN 978-3-922750-93-2 (8,01 €) B. S. Hiller Schnitzeljagd im Amtsgericht ISBN 978-3-942094-04-7 (8,01 €) B. S. Hiller Stille Post im Amtsgericht ISBN 978-3-922750-84-0 (8,01 €) Manfred Hoese Braunes Hemd und leerer Magen ISBN 978-3-922750-50-5 (14,90 €) Michael Hüter Stautröster Ruhr ISBN 978-3-922750-47-4 (9,90 €) Michael Hüter Nix wie Höhepunkte ISBN 978-3-922750-96-3 (9,90 €) Hubertus A. Janssen Der Lurch dreht durch ISBN 978-3-942094-49-8 (9,90 €) Jürgen Kassel & Zepp Oberpichler Heartzland – Das Ruhrgebiet in schwarz-weißen Zeiten ISBN 978-3-942094-25-2 (9,90 €) Werner Boschmann Lexikon der Ruhrgebietssprache ISBN 978-3-922750-01-7 (9,90 €) Herbert Knebel Boh glaubse … – Die Klassikers ISBN 978-3-942094-26-9 (9,90 €) Werner Boschmann Emscherzauber ISBN 978-3-942094-20-7 (9,90 €) Herbert Knorr Schitt häppens ISBN 978-3-942094-62-7 (9,90 €) Sigi Domke Nachbarn in Bäumen ISBN 978-3-942094-63-4 (9,90 €) Wilhelm Küpper Beim Hühnerfüttern kam der Krieg zu mir ISBN 978-3-942094-30-6 (9,90 €) S. Domke/H.A. Janssen/J. Wittkowski 3 x Gedichte ISBN 978-3-942094-58-0 (9,90 €) Jürgen von Manger »Der Abschied« und andere Stückskes aus dem Nachlass ISBN 978-3-942094-37-5 (9,90 €) Sigi Domke Erster Kuss und dritte Zähne ISBN 978-3-942094-51-1 (9,90 €) Jürgen von Manger Bleibense Mensch! ISBN 978-3-922750-74-1 (9,90 €) Sigi Domke Wat ne Gegend! ISBN 978-3-942094-42-9 (14,90 €) Heinz H. Menge Mein lieber Kokoschinski! ISBN 978-3-942094-36-8 (9,90 €) Sigi Domke Wie sieht denn die Omma aus?! ISBN 978-3-922750-64-2 (9,90 €) Inge Meyer-Dietrich Leben und Träume der Mimi H. ISBN 978-3-942094-61-0 (9,90 €) Sigi Domke Die Koplecks in: Freunde der italienischen Oper ISBN 978-3-922750-72-7 (9,90 €) Inge Meyer-Dietrich Plascha ISBN 978-3-922750-94-9 (8,01 €) Sigi Domke & Michael Hüter Helden sind immer die anderen ISBN 978-3-942094-35-1 (9,90 €) Inge Meyer-Dietrich & Anja Kiel Die Hüter des Schwarzen Goldes ISBN 978-3-942094-07-8 (14,90 €) Lars von der Gönna Der Spott der kleinen Dinge ISBN 978-3-942094-43-6 (9,90 €) Sarah Meyer-Dietrich Immer muss man mit Stellwerksbränden, Streiks und Tagebrüchen rechnen ISBN 978-3-942094-48-1 (9,90 €) 58 Helmut Rahn Mein Hobby: Tore schießen ISBN 978-3-942094-40-5 (14,90 €) Dennis Rebmann & Philip Stratmann Mit Schmackes! 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