sport Dienstag, 19. April 2016 Freiburger Nachrichten 13 Rücktritt von Ligadirektor Ueli Schwarz Die National League braucht nach fünf Jahren einen neuen Direktor. Ueli Schwarz stellt sein Amt mit dem Ende der Saison 2015/16 zur Verfügung. Erich Huber (in Blau, Nr. 2), der spätere Sieger Andreas Kempf (in Orange, Nr. 1) und Jari Piller (in Schwarz, Nr. 2) führen das Feld nach dem Start an. Bild Corinne Aeberhard Kempf setzt sich im WG-Duell durch Über 1000 Läuferinnen und Läufer trotzten am Sonntag dem Regen und nahmen am dritten Sensler Frühlingslauf teil. Die Siege gingen an Andreas Kempf, der seinen Wohnpartner Christopher Gmür hinter sich liess, und Vanessa Pittet. FRANK STETTLER Trotz teils strömendem Regen verzeichnete der dritte Sensler Frühlingslauf am Sonntag in Tafers nicht zuletzt dank dem Start von rund 300 Schülerinnen und Schüler der OS Tafers mit insgesamt 1021 Klassierten einen Teilnehmerrekord (zuvor 683 Klassierte 2014). Damit hat sich das vom LAT Sense organisierte Rennen und Nachfolger des Freiburger Altstadtlaufs zum grössten Lauf des Freiburger Cups gemausert. «Hatten noch nie Krach» Wenig überraschend setzte sich im Rennen der Männer über die 12,6 Kilometer Andreas Kempf (TSV Düdingen) in 42:43 Minuten durch. Kempf, der vor zwei Wochen in Berlin die EM-Limite im Halbmarathon unterboten hatte (1:05:24 Stunden), musste für den Sieg nicht an seine Grenzen gehen und konnte an seiner anaeroben Schwelle laufen. «Für mich war das Rennen wie ein hartes Training, ein schneller Dauerlauf», sagte der Heitenrieder, der Mitglied vom LAT Sense ist. Kempf verwies Christopher Gmür (LC Rapperswil-Jona) mit 8,8 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei – und entschied damit das WG-Duell zu seinen Gunsten. Seit dreieinhalb Jahren bilden Kempf, Gmür und Adrian Lehmann (LV Langenthal), der sich am Wochenende beim Zürich-Marathon für Rio de Janeiro 2016 qualifizieren will, eine reine Läufer-WG. «Das klappt ausgezeichnet», hielt Gmür fest. «Wir hatten noch nie Krach und ergänzen «Für mich war das Rennen wie ein hartes Training, ein schneller Dauerlauf.» Andreas Kempf Sieger uns gut.» Ins Gehege kamen sich Kempf und seine Wohnkollegen auch am Sonntag in Tafers nicht. «Andreas hat mich gezogen», meinte Gmür nach dem Rennen und deutete damit an, dass er nie eine Chance auf den Sieg hatte. Der Cross-Spezialist und Bronzemedaillengewinner über die 5000 Meter (2010 und 2013) bestritt am Samstag erst seinen zweiten Wettkampf in diesem Jahr, nachdem er zuvor monatelang verletzungsbedingt ausgefallen war. «Zunächst musste ich mich an der Ferse operieren lassen, dann brach ich mir nach einem Sturz vom Rad das Schlüsselbein.» Komplettiert wurde das Podest von Jonathan Schmid. Huber wieder zurück Wie Gmür ebenfalls von einer langwierigen Verletzungspause zurück ist Erich Huber. Der ehemalige Sieger im Freiburger Laufcup und Mitglied des LAT Sense klassierte sich bei seinem Heimrennen in 44:36 Minuten im zehnten Rang der M20-Kategorie. Im Herbst bestritt Huber seine ersten Wettkämpfe, nachdem er sich am Fuss an einem Nerv hatte operieren lassen müssen. Langweilig wurde es ihm ohne das Laufen aber nicht. «Ich ging viel schwimmen oder Rad fahren.» So überquerte Huber letzten Sommer zusammen mit drei Kollegen 20 Alpenpässe über 2000 Meter mit dem Rennrad. «Zuletzt war ich eine Woche im Trainingslager in der Toscana», sagte Huber, der in diesem Jahr vorab an den Rennen im kantonalen Laufcup an den Start gehen wird. Drei Ränge hinter Huber kam Jari Piller ins Ziel «Meine Flaute vom Kerzerslauf ist zwar vorbei, dennoch bin ich noch nicht in Topform.» Regula Zahno Zweitplatzierte und damit weiter hinten als erwartet. «Solange ich locker laufen konnte, ging es gut. Wurde das Rennen aber härter, musste ich abreissen lassen», erklärte der Athlet des TSV Düdingen. Er habe den Kopf momentan nicht frei und werde nun eine Pause einlegen. Ein altbekanntes Trio Auf dem Podest der Frauen standen mit Siegerin Vanessa Pittet (CARC Romont), Regula Zahno (TSV Rechthalten) und Inge Jenny (TSV Düdingen) drei Läuferinnen, die zuletzt auch beim Kerzerslauf die schnellsten Freiburgerinnen gewesen waren. Erneut war es also Pittet, die den Dreikampf bei ihrem ersten Start in Tafers in der Zeit von 48:27 Minuten gewinnen konnte. «Es war ein hartes Rennen. Ich versuchte, in der ersten Runde an Regula, die die Strecke gut kennt, dranzubleiben.» Zu Beginn der zweiten Schlaufe distanzierte die ehemalige Fussball-Nationalspielerin dann Zahno. Auch die Zweitplatzierte nannte das Rennen happig. «Meine Flaute vom Kerzerslauf ist zwar vorbei, dennoch bin ich noch nicht in Topform», meinte die routinierte Zahno, die in den Steigungen zu wenig Kraft in den Beinen hatte. Mit Rang drei zufrieden war Inge Jenny, die zuletzt den Heitenrieder- und den Bösingerlauf gewonnen hatte. «Ein Podestplatz ist immer gut.» Sie habe gewusst, dass sie nicht zu schnell starten dürfe, wenn sie mit Pittet und Zahno mithalten wolle. «Ich habe versucht, die Distanz zwischen uns konstant zu halten, das ging auf.» Dies, obwohl das Terrain gerade bei den Waldpassagen aufgrund des Regens anspruchsvoll gewesen sei. Platz 6 reicht nicht für Rio Routinier schlägt Jungspund Die Schweizer Turnerinnen haben die Qualifikation mit dem Team für die Olympischen Spiele in Rio verpasst. Der Schwarzenburger Adrian Thomet gewann am Samstag das Abendschwinget in Brünisried. Im Schlussgang setzte er sich gegen Steve Duplan (Ollon) durch. KUNSTTURNEN Die als Aussenseiter gestartete STV-Riege belegte am Testevent in der Olympiastadt Platz 6. Am Ende fehlten dem Team von Cheftrainer Zoltan Jordanov rund 2,5 Punkte, um das «sportliche Wunder» zu vollbringen und im August wie die Männer mit einem Team an die Olympischen Spiele zu reisen. Als letztes von acht Teams hatten sich die Schweizerinnen an der WM in Glasgow 2015 die Qualifikation für den Testevent gesichert, zu dem sie als klare Aussenseiterinnen antraten. Angeführt von Giulia Steingruber bot das Team von Jordanov in der Rio Olympic Arena eine sehr gute Leistung. An allen vier Geräten kamen Steingruber, Ilaria Käslin, Caterina Barloggio, Thea Brogli, Laura Schulte und Stefanie Siegenthaler, die in der zweiten von vier Subdivisionen gestartet .... waren, ohne Sturz durch ihr Programm und klassierten sich am Ende mit 218,336 Punkten auf dem 6. Platz. Die letzten vier Olympia-Startplätze gingen an Brasilien, Deutschland, Belgien und Frankreich. Trotz dem verpassten Coup darf die STV-Riege mit ihrem Auftritt in der Olympiastadt vollends zufrieden sein. «Die Frauen haben ihr Leistungspotenzial abgerufen und nahe an ihrem Maximum geturnt», sagte Felix Stingelin, Chef Leistungssport des STV. Im Vergleich zur WM im Herbst steigerten sie sich um beinahe fünf Punkte. Der Rückstand auf die fünftklassierten Australierinnen betrug weniger als ein Zehntelpunkt. Steingruber zeigte sich «sehr stolz» über die Leistung des ganzen Teams. Die 22-jährige Ostschweizerin wird im August als einzige Turnerin die STVFarben vertreten. sda SCHWINGEN Rund 700 Zuschauer wohnten am Samstag in Brünisried dem Abendschwinget des Schwingklubs Sense bei, an dem total 175 Schwinger (75 Aktive, 105 Jungschwinger) engagiert waren. Für den Schlussgang der Aktiven qualifizierten sich der Berner Adrian Thomet sowie der Waadtländer Steve Duplan. Schliesslich setzte sich der 32-jährige fünffache Kranzgewinner aus Oberbalm nach 3:24 Minuten gegen den 18-jährigen Youngster Duplan, der im letzten Jahr beim Freiburger Kantonalen in Matran seinen ersten Kranz gewonnen hatte, mit Abdrehen durch. In der Schlussrangliste belegen hinter Festsieger Thomet zwei Schwinger des organisierenden Klubs Sense die Ränge zwei und drei: Steve Moser (Brünisried) und Michel Dousse (Oberschrot). fs EISHOCKEY «Ein Ligadirektor braucht Rückhalt, Vertrauen und eine offene Kommunikation mit allen Klubs, um mit Freude für die Eishockey-Nationalliga zu wirken», liess sich Schwarz in der Medienmitteilung von Swiss Ice Hockey (SIHF) zitieren. Mit gewissen Entwicklungen der Umgangsformen im Klubwesen könne er sich seit einiger Zeit jedoch nicht mehr identifizieren. Das Fass zum Überlaufen brachte offensichtlich der «Fall Scherwey». Unmittelbar vor dem Playoff-Final beantragte der neue Schweizer Meister SC Bern ein Verfahren gegen den Ligadirektor. Der SCB mit dessen CEO Marc Lüthi an der Spitze warf dem 56-Jährigen vor, sich bei der Urteilsführung der (später vom Verbandssportgericht aufgehobenen) Spielsperre gegen Tristan Scherwey aktiv eingemischt zu haben. Es gelte herauszufinden, ob Schwarz die Gewaltentrennung zwischen operativer Ligaführung und der Verbandsjustiz (Einzelrichter) missachtet habe. Der Ausgang dieses juristischen Machtkampfs ist noch offen. «Unabhängig vom Ergebnis der Untersuchung ist meine Handlungsfähigkeit eingeschränkt und einer künftigen geordneten Führungsarbeit die Basis entzogen», so Schwarz weiter. «Ich möchte nicht, dass die Swiss Ice Hockey Federation deswegen belastet wird.» Schwarz war 2011 als Nachfolger von Werner Augsburger zum Direktor der National League und damit in die Geschäftsleitung der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) gewählt worden. Seither führte er die Liga und war zwischenzeitlich auch für die Nationalteams verantwortlich. Die Modalitäten des Rücktritts werden gemäss SIHF-Communiqué in den nächsten Wochen geregelt. Es sei vorgesehen, die Stelle des Ligadirektors auszuschreiben. Die SIHF nehme den Entscheid mit Bedauern entgegen. Mit Ueli Schwarz verlässt ein weiterer Verbandsfunktionär der «alten Garde» mit sehr viel Fachwissen den Verband. sda Express Jalonen neuer Trainer des SC Bern EISHOCKEY Schweizer Meister SC Bern hat Kari Jalonen als Headcoach für die kommenden zwei Saisons verpflichtet. Der 56jährige Finne ist seit 2014 Headcoach der finnischen Nationalmannschaft, die er auch an der kommenden Weltmeisterschaft in Russland betreuen wird. Jalonen folgt in Bern auf Lars Leuenberger, dessen Vertrag nicht verlängert wurde.sda Gardner wechselt zum HC Lugano Adrian Thomet lässt sich in Brünisried feiern. Bild zvg EISHOCKEY Der bei Gottéron nicht mehr erwünschte Ryan Gardner hat einen Einjahresvertrag mit Lugano unterschrieben. Für die Tessiner spielte der 38-jährige Stürmer bereits von 2001 bis 2007. fs
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