5 WICHTIGES VISUALISIEREN Plakatgestaltung Plakat ist nicht gleich Plakat. Ein Plakat auf der Straße hat eine andere Funktion als das bei einem Vortrag. Es muss – auch aus vorbeifahrenden Autos – sofort erkannt und erfasst werden. Erwiesenermaßen schenkt ein Betrachter einem Werbeplakat genau drei Sekunden Aufmerksamkeit. Das ist in der Schule anders. Hier gibt es mehrere Arten von Plakaten: – Plakate, die während des Vortrages die Gliederung oder das Thema visualisieren, nützlich auch zur Veranschaulichung einer Entwicklung (mit schrittweiser Ergänzung) – Plakate, die im Anschluss an den Vortrag als Lern- bzw. Wiederholungsplakat im Klassenraum aufgehängt werden und so längerfristig zur Verfügung stehen – Aufforderungs- und Infoplakate für Veranstaltungen und Aktionen Hier haben die Betrachter zwar mehr Zeit, aber die prinzipiellen Funktionen eines Plakates müssen auch in der Schule erfüllt sein. Plakate sollen • Aufmerksamkeit erregen (optischer Blickfang) • einprägsam sein (originelle Motive und Texte) • spannend und interessant gestaltet sein • eine klare Botschaft bzw. Aussage haben Die Mitschüler müssen sich an das Plakat, vor allem an den Inhalt und die Kernaussage, erinnern. Folglich muss es weiter wirken, sich als Lernzuwachs verankern! Es gibt einige Aspekte der Plakatgestaltung die man beachten muss. Zuerst geht es um die Bedeutung der Farben und Formen – sie haben Symbolcharakter und verhelfen hinsichtlich der zu vermittelnden Information Assoziationen zu finden, die das Festhalten und Lernen leichter machen. Weiterhin sind natürlich Text und Bild von großer Bedeutung: Die Schrift sollte aus 2 bis 3 Metern Entfernung zu erkennen und gut lesbar sein: Schrift groß und wenig Text. Anschaulichkeit ist durch Bildmaterial bzw. Organigramme und Schaubilder zu bieten. Ergänzen sich Symbol und Stichwort (Bild und Text), verankert sich die Information leichter bei den Zuschauern und Zuhörern. Sehr wichtig ist darüber hinaus die Blickführung. In der Regel findet die Wahrnehmung von links oben nach rechts unten statt. Eine andere Möglichkeit ist die zentrierte Ausarbeitung eines Themas, ausgehend von dem Mittelpunkt einer Seite. Wollte man Inhalte festlegen, gibt es auch Direktiven, die zu berücksichtigen sind: Links oben stehen in der Regel Erinnerungen, Verweise auf die Vergangenheit – rechts oben geht es thematisch um die Zukunft – links unten um Zweifel und Risiko sowie rechts unten um Aufforderungen und Appelle. Diese Ausrichtung hängt natürlich von der Blickführung des Zuschauers ab. Lies diesen Text und markiere die Schlüsselwörter. Erstellt in Gruppen ein „Übersichtsplakat“ bzw. „Gliederungsplakat“ für euren Klassenraum. Sucht euch ein Thema aus. Besprecht eure Entwürfe und weitere Beispiele, die euer Lehrer zeigt, in der Klasse. Die folgenden Seiten geben Aufschluss über die mögliche Gestaltung von Plakaten und deren unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten bzw. Funktionen in einem Klassenraum. Beispiele, an denen positive wie negative Aspekte erläutert werden können, befinden sich auf der DVD. 71 05_72_Plakatgestaltung.pdf 05_73_75_Bilder_Plakatgestaltung als Ordner 5 WICHTIGES VISUALISIEREN Blickführung oder zentral Plakatgestaltung zur Kerninformation =ˆ Ruhepunkt für den Blick l na d i a go nach rechts unten Text Farben Bild nach innen weiß = informativ, neutral gelb = Sonne, freundlich, Übersicht grün = Hoffnung, Wachstum, Natur blau = Vertrauen, Transparenz rot = Emotionen, Gefahr, Signalfarbe zur Gestaltung Karte Formen weisen Diagramm Anschaulichkeit auffällig aus der Entfernung erkennbar schnell erfassbar links oben ! aus 2–3 m Entfernung zu lesen (24 pt) maximal 2 Schriften Druckschrift: Groß- und Kleinbuchstaben nicht zu weit auseinander schreiben Abstand zwischen den Zeilen Stichwörter, Schlüsselbegriffe Schrift groß – wenig Text Schrift ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ Bilder / Personen müssen nach innen gerichtet sein! 72 5 WICHTIGES VISUALISIEREN Plakatgestaltung Gliederungsplakat als Übersicht Wenig Text und viele Fotos / Zeichnungen / Symbole zeigen den thematischen Ablauf des Vortrags. Überschaubar und gut lesbar dient dieses Schema der Begleitung des Referats als inhaltliche Übersicht. Die Referentin nutzt einen Zeigestock und verweist während ihres Vortrages auf die entsprechenden Abbildungen. Das ist viel besser, als Bilder durch die Reihen gehen zu lassen, da in diesem Moment immer einige Schüler abgelenkt sind (durch die Weitergabe, das Entgegennehmen und Anschauen). 73
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