Infoblatt "AUSBILDUNG ZUM TRAUMAHELFER"

Seminarangebot
AUSBILDUNG ZUM TRAUMAHELFER
Kriegs- und Fluchterfahrungen verarbeiten:
Hilfe für Kinder mit seelischen Verletzungen
Ein Curriculum für Laien zur Begleitung und Unterstützung traumatisierter
Flüchtlingskinder im Landkreis Wittenberg und angrenzenden Regionen
Mit dem Flüchtlingsstrom trafen Kinder und Jugendliche in Deutschland ein, deren Familien unter Lebensgefahr ihre
Heimat verlassen mussten. Es sind Mädchen und Jungen dabei, die Hunger, Bedrohung, Misshandlung und Folter aus
nächster Nähe erlebt haben. Wie können sie diese erschütternden Erfahrungen verarbeiten? Was bewirken die rapiden Veränderungen ihres Lebens in einem fremden Land? Und vor allem: Was können wir tun, um die traumatisierten Kinder zu erkennen und ihnen zu helfen? Das professionelle Versorgungssystem allein wird diese Herausforderung nicht bewältigen können. An der Universität Regensburg wurde deshalb unter Leitung von Prof. Thomas Loew
und Beate Leinberger ein Curriculum zur Ausbildung von „Traumahelfern“ entwickelt. Bestärkt durch diese Erfahrungen, soll demnächst im Landkreis Wittenberg ein Projekt der angeleiteten Laienhilfe auf den Weg gebracht werden.
Was sind Traumahelfer?
Darunter versteht man Laien, die sich medizinisches und
psychologisches Hintergrundwissen über kriegs– und
fluchtbedingte Traumatisierungen aneignen und betroffene Kinder bei deren Verarbeitung unterstützend begleiten.
Wer kann teilnehmen?
Im Landkreis Wittenberg wird im Herbst 2016 eine regionale Ausbildungsgruppe für Traumahelfer aufgebaut. Teilnehmen können engagierte, psychisch stabile Menschen,
die Grundlagenwissen und Fähigkeiten zur Begleitung
traumatisierter Flüchtlingskinder erwerben und einsetzen
wollen.
Wie verläuft das Curriculum?
Theorie und Praxis (zwei Tage mit insgesamt 16 Unterrichtseinheiten):
Das Grundlagenwissen wird in einem Wochenendseminar
in der Salus-Tagesklinik Wittenberg vermittelt.
Therapiegruppe (Teilnahme optional, insgesamt 10 Einheiten von jeweils einer Stunde pro Woche)
Ausgebildete Traumahelfer nehmen mit je einem Bezugskind an speziellen Gruppenstunden zur besseren Bewältigung der traumatischen Erlebnisse teil. Für die Helfer ist
im Anschluss an jede Stunde Supervision vorgesehen.
Wer leitet das Ausbildungsprojekt?
 Oberarzt Joachim Perlberg, Facharzt für Kinder– und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie I Ärztlicher Leiter der Salus-Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Wittenberg
 Kaya Bruchhäuser, Erzieherin und Heilpraktikerin für
Psychotherapie I Leiterin des Reithofes „Maruschka“ in
Meuselko
Wann und wo findet das Wochenendseminar statt?
Termin: 5./6. November 2016, jeweils 9.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Salus-Tagesklinik für Kinder - und Jugendpsychiatrie
und –psychotherapie Wittenberg I Puschkinstraße 7
Es wird eine Teilnahmegebühr von 100 Euro erhoben.
Die Beteiligung an einer Online-Studie zur Erfassung der
psychischen Stabilität ist Voraussetzung für die Teilnahme
am Gruppentherapieprojekt.
Wo gibt´s weitere Informationen?
Grundsätzliche Informationen zur Ausbildung und zum
Einsatz von Traumahelfern sind im Internet unter
www.gewiss-ev.de abrufbar. Wer sich für die Teilnahme
am Wittenberger Projekt interessiert, kann sich an die
Salus-Tagesklinik Wittenberg wenden:
Telefon:
03491 42009-35
E-Mail:
[email protected]