Ameos-Info vom 25.07.2016 - Bezirk Weser-Ems

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Juli 2016
für die Beschäftigten der Ameos-Kliniken
Am Bürgerpark, St. Joseph und
Seepark Geestland
Eine Veröffentlichung des ver.di-Bezirks Bremen-Nordniedersachsen, FB 3, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen. V.i.S.d.P.: Kerstin Bringmann, Tel. 0421 / 3301–138, [email protected]
Titelfotos: Kristoffer Borrmann, Herstellung: freeStyle grafik, Hannover + Eigendruck
ver.di erhebt Einspruch gegen
Kündigungen und Repressalien
Den folgenden offenen Brief haben wir am 25. Juli 2016
an die Ameos-Geschäftsführung gesandt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Bestürzung haben wir erfahren, dass
Sie aus Ihren Drohungen in Geestland erneut
Ernst gemacht haben. Zwanzig Kolleginnen
und Kollegen haben ihre Kündigung erhalten, weil sie keinen Aufhebungsvertrag und
neuen Arbeitsvertrag unterschreiben wollten.
Diese Kolleginnen und Kollegen sehen
genausowenig wie die Gewerkschaft ver.di
einen Grund für einen Aufhebungsvertrag.
Daher weigern sie sich auch aus gutem
Grund, diesen zu unterschreiben.
Im deutschen Recht gibt es für Unternehmer die Möglichkeit Ausgliederungen vorzunehmen. Wie solche Ausgliederungen gestaltet werden können, dazu gibt es im BGB
mit § 613a Regeln. Diese Regeln bieten den
Arbeitnehmern den notwendigen Schutz vor
Arbeitgeberwillkür.
Diese Regeln werden bei Ihnen nicht eingehalten. Dagegen protestieren wir aufs
Schärfste!
Sie als Geschäftsführung von Ameos in
Bremerhaven und Geestland haben der Willkür in den Krankenhäusern Seepark, Bürgerpark und St. Joseph Tür und Tor geöffnet!
Zum Beispiel haben Sie alleine in Geestland
mittlerweile 36 Kolleginnen und Kollegen
gekündigt.
8 Kollegen aus dem Bereich Technik und
Bau, die zusammen 143 Jahre im Krankenhaus tätig waren (im Durchschnitt sind
das 17,88 Jahre).
3 Kolleginnen und Kollegen aus der Personalabteilung, die zusammen 74 Jahre im
Krankenhaus tätig waren (im Durchschnitt
sind das 24,67 Jahre).
11 Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Hygiene, Qualitätsmanagement, Fallmanagement, Archiv, Sozialdienst, Aufnahme und EDV, die zusammen 186 Jahre
im Krankenhaus tätig waren (im Durchschnitt sind das 16,90 Jahre).
6 Kolleginnen und Kollegen aus der
Physikalischen Abteilung, die zusammen
102 Jahre im Krankenhaus tätig waren
(im Durchschnitt sind das 17 Jahre).
8 Kolleginnen und Kollegen aus dem
Bereich Ergotherapie, die zusammen
182 Jahre im Krankenhaus tätig waren
(im Durchschnitt sind das 30,33 Jahre).
Sie vernichten auf einem Schlag die Existenzen von 36 Menschen, die Kinder zu versorgen haben und Häuser finanzieren müssen.
Außerdem meinen Sie, auf 687 Jahre Berufserfahrung verzichten zu können. Und das in
einem Bereich, in dem Fachkräftemangel
herrscht und Erfahrung besonders wichtig ist.
Nur wenn wir uns bewegen, bewegt sich was!
www.macht-immer-sinn.de
Kolleginnen und Kollegen berichten uns
von unhaltbaren Zuständen, die aufgrund
von Personalknappheit entstehen, die
bewusst durch die Dienstplanung in Kauf
genommen wird. Beschwerden und Überlastungsanzeigen werden nicht ernst genommen, auf einer Betriebsversammlung wurden
Patientenbeschwerden angesprochen. Eine
der Antworten war: Es kommen doch trotzdem noch Patienten zu uns.
Wenn sich Kolleginnen wehren und ihre
Rechte einklagen, werden sie von der Arbeit
vorübergehend oder dauerhaft freigestellt.
Im St. Joseph wurde 1 Arzt aufgrund von
despektierlichen Äußerungen (er prangerte
die Missstände an) freigestellt, 2 weitere
Kolleginnen klagten die Lohnerhöhung von
3,4% ein, die den Kolleginnen und Kollegen
im St. Joseph widerrechtlich nicht gezahlt
werden, ein. Sie wurden vorübergehend frei-
gestellt. Unter den gekündigten Kolleginnen
und Kollegen befinden sich auch Betriebsräte, auch diese wurden von der Arbeit bis
auf weiteres freigestellt.
Mit diesen Methoden: Kündigungen, Freistellungen und Drohungen versuchen Sie,
sich die Kolleginnen und Kollegen gefügig
zu machen.
Das verurteilen wir und fordern Sie, auch
entsprechend ihrem Leitbild, auf:
die Kündigungen zurückzunehmen,
Drohungen zu unterlassen,
die Rechte der Kolleginnen und Kollegen,
auch wenn sie diese einklagen oder ein
Mandat als Betriebsrat einnehmen, zu akzeptieren und von Freistellungen abzusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Bringmann, ver.di-Gewerkschaftssekretärin
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DE61ZZZ00000101497
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