27. Juli 2016 - HSH Nordbank AG

RENTENTRENDS
27. Juli 2016
Nach dem Brexit-Schock und den Gewaltakten in Europa ist
eine Verunsicherung zu spüren, die sich bislang aber nicht in
den Wirtschaftsdaten widerspiegelt. Auch die Zentralbanken
haben noch nicht reagiert. Unsere Prognosen können jedoch
die veränderte politische Lage nicht ignorieren, gehen allerdings nicht von nachhaltigen Turbulenzen aus. Lesen Sie mehr
auf den folgenden Seiten.
Angst und Hoffnung
Was ist hier eigentlich los? Die politische Weltlage droht aus den Fugen zu geraten, an den Börsen aber werden neue Höchstkurse erreicht. Sind die Finanzmärkte als Indikator vollkommen nutzlos? Oder haben sie doch noch eine gewisse Signalkraft?
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
Der Kontrast ist jedenfalls bemerkenswert: Frankreich wird vom Terror überzogen, in Deutschland fühlen sich viele Menschen aufgrund zahlreicher Gewaltakte auch nicht mehr sicher, in der Türkei bahnt sich eine Umwälzung der alten
Ordnung an, in Großbritannien möchte man nach 40 Jahren die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zum Ausland vollkommen neu gestalten und
in Amerika ist eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft zu spüren, die durch
den Präsidentschaftskandidat Donald Trump weiter angeheizt wird. Die Finanzmärkte bilden dazu einen scheinbaren Gegensatz: Der amerikanische Aktienindex S&P 500 hat gerade ein neues Allzeithoch erreicht, der Angstindikator
VIX ist auf dem tiefsten Stand seit 24 Monaten und für eigentlich riskante Unternehmensanleihen erhält man kaum noch eine Risikoprämie.
Sicher, spätestens seit 2008 wissen wir, dass es mit der Effizienztheorie der
Märkte, die in Kurzform besagt, dass die Marktpreise alle verfügbare Informationen verarbeiten, nicht so weit her ist. Über Jahre waren US-Hypothekenkredite
und Staatsanleihen losgelöst von der dazugehörigen Bonität von den Märkten
bewertet worden, bis den Marktteilnehmern durch die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers in disruptiver Weise die Augen geöffnet wurden.
Insofern muss man sich nicht wundern, wenn die Signale aus der Finanzsphäre
und die Realität nicht immer zusammenpassen.
Und klar, die Notenbanken übertünchen die vielen Risse im Finanzmarktsystem
durch das schiere Volumen an Zentralbankliquidität. Der Anlagenotstand veranlasst die Investoren, Immobilien zu Mondpreisen zu kaufen, negative Renditen
bei Unternehmensanleihen in Kauf zu nehmen und aus reiner Alternativlosigkeit Finanzminister Schäuble eine Verwahrgebühr für ihr Vermögen zu zahlen.
Und dennoch unterschätzt man vielleicht die Schwarmintelligenz der Finanzmarkteilnehmer:



Wäre ein Sieg von Donald Trump tatsächlich so katastrophal, wie es vor allem vom liberalen Europa dargestellt wird? Wir gehen davon aus, dass der
über Jahrhunderte bewährte und gefestigte institutionelle Rahmen in Amerika auch einem Präsidenten Trump relativ enge Grenzen setzt (siehe dazu
Rententrends vom Juni 2016).
Der Brexit birgt weiterhin das Risiko, dass die EU zerfällt. Allerdings scheint
mit Theresa May eine konstruktive Regierungschefin an die Macht gekommen zu sein. Sie dürfte in Großbritannien zunächst für mehr politische Stabilität sorgen und die die emotional aufgeladene Wahlkampfstimmung hinter sich lassen, die von anti-europäischen Populisten aus anderen EULändern kräftig für die eigenen Interessen genutzt wurde. Dessen ungeachtet
dürfte Großbritannien zunächst mit größeren wirtschaftlichen Problemen zu
kämpfen haben, wie der Absturz der Geschäftsklimaindizes auf ein SiebenJahres-Tief andeuten. Auch dies könnte das von vielen Populisten verwendete Argument "ohne EU geht es euch besser" entkräften.
Terrorismus und Amokläufe werden unser Leben verändern, aber die Menschen werden nicht aufhören, nach materiellem Wohlstand zu streben. Da-
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Leistungsbilanzdefizit
Großbritanniens,
in % des BIP, 2005-2015
6
5

rüber hinaus sind diese grausamen und traurigen Phänomene vom Grundsatz her leider nichts Neues. In Frankreich wurde der Algerienkrieg Anfang
der 1960er Jahre in Form von terroristischen Anschlägen ins eigene Land
getragen, in Spanien kam es jahrzehntelang zu separatistisch motivierten
Gewaltakten, in Nordirland gab es viele Jahre bürgerkriegsähnliche Zustände und in Deutschland erinnern sich viele Menschen noch an den heißen
Herbst von 1977, als der RAF-Terrorismus das Land verstörte. Wir wissen
nicht, wann und wie die aktuelle Welle der Gewalt enden wird. Aus wirtschaftlicher Sicht ist - wie beispielsweise in Israel - zu beobachten, dass es
einen gewissen Gewöhnungseffekt gibt: Trotz der häufigen Terroranschläge
gehen die Menschen weiterhin aus, gründen Familien und gehen ihrer Arbeit
nach. Das Wachstumspotenzial in diesen Ländern ist geringer, aber die
Wirtschaft funktioniert weiter.
Die Konjunkturindikatoren der vergangenen Wochen sind freundlicher als
die dramatischen Ereignisse der letzten Zeit hätten vermuten lassen. So sind
die PMI-Geschäftsklimaindizes in der Eurozone nur geringfügig zurückgegangen, obwohl die Umfragen nach dem Brexit-Votum stattgefunden hat. In
Amerika scheinen die Industriekapitäne keine Angst vor Trump zu haben, ist
der ISM-Index doch sowohl für das Verarbeitende Gewerbe als auch für den
Dienstleistungssektor gestiegen. Und in China deuten die Zahlen auf ein beschleunigtes Wachstum im zweiten Quartal hin.
Fazit: Richtig ist, dass man die Signale von den Finanzmärkten mit Vorsicht interpretieren muss. Man sollte sie jedoch nicht vollkommen ignorieren. Die derzeit eher positiven Zeichen von den Börsen, kombiniert mit den freundlichen
Stimmungsindizes aus der Wirtschaft, zeigen, dass die meisten Unternehmer
und Finanzmarktteilnehmer nicht bereit sind, sich von der Angst beherrschen zu
lassen. Das gibt Hoffnung auf eine Stabilisierung der politischen und der wirtschaftlichen Lage in der Eurozone und in den USA, wovon dann auch die Weltwirtschaft profitieren würde.
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INHALT
Editorial: Angst und Hoffnung
2
Prognosen auf einen Blick und Zusammenfassung
5
Eurozone: Konjunktur- und Zinsprognose
6
Deutschland: Konjunkturprognose
9
Vereinigte Staaten: Konjunktur- und Zinsprognose
11
China: Konjunkturprognose
14
Aktienmärkte
16
Wechselkurse
18
Ölmärkte
22
Konjunkturdatenüberblick – Vereinigte Staaten
24
Konjunkturdatenüberblick –Eurozone
25
Konjunkturdatenüberblick – China
26
Glossar
27
Impressum/Disclaimer
31
BIP-Prognose Weltwirtschaft
1,6
2,4
1,6
2015
2016
1,1
2,4
1,8
2014
1,5
2015
2016
2014
2,0
2017
1,0
1,0
Deutschland
-0,1
2014
2017
USA
0,2
1,5
1,5
1,2
0,9
2014
2015
2016
3,4
1,3
0,9
2016
2017
Japan
7,3
6,9
6,5
6,2
2014
2015
2016
2017
2017
Eurozone
1,3
2015
2014
3,2
2015
3,7
2016
China
3,7
6,2
6,1
5,2
4,9
2016
2017
2017
Afrika und
mittlerer Osten
2014
2015
-0,3
2016
3,4
3,3
2017
3,1
3,2
2016
2017
Lateinamerika
2014
2015
2014
2015
Emerging Asia ex
China
Welt
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SEITE 4
Prognosen auf einen Blick
Konjunktur
2015
Eurozone
Deutschland
USA*
China
Welt
1,5
1,5
2,4
6,9
3,3
Zinsen (Periodenendwerte)
BIP-Veränderung
2016
2017
1,5
1,6
1,8
6,5
3,1
7/27/2016
1,2
1,1
2,0
6,2
3,2
Konsumentenpreisinflation
2015
2016
2017
0,2
0,4
1,4
1,5
-
0,5
0,7
1,8
1,8
-
0,2
0,5
1,6
2,0
-
Dec-16
Jun-17
Dec-17
Eurozone
Tendersatz (%)
Einlagezinssatz (%)
3-Monats-Euribor (%)
2-jähr. Bundesanleihen (%)
10-jähr. Bundesanleihen (%)
0,00
-0,40
-0,30
-0,62
-0,08
USA
fed funds (Zielzone) (%)
3-Monats-Libor-USD (%)
2-jährige Staatsanleihen (%)
10-jähr. Staatsanleihen (%)
0,25 - 0,50
0,74
0,73
1,54
Wechselkurse
Euro/US-Dollar
Euro/CHF
Euro/GBP
US-Dollar/Yen
7/27/2016
1,10
1,09
0,84
105,7
Dec-16
1,05
1,04
0,90
100
Jun-17
1,00
1,05
0,85
95
Dec-17
1,10
1,10
0,80
105
Aktien
Dax
Eurostoxx50
S&P500
Rohstoffe
Öl (Brent) in USD
Bunker 3,5% Rotterdam
7/27/2016
10320
2885
2995
7/27/2016
43,9
220,0
Dec-16
10750
3100
2100
Dec-16
45
225
Jun-17
9800
2800
1800
Jun-17
45
211
Dec-17
11200
3300
2200
Dec-17
55
241
0,00
-0,50
-0,35
-0,75
-0,15
0,00
-0,50
-0,35
-0,75
-0,15
0,25 - 0,50 0,25 - 0,50
0,60
0,60
0,65
0,70
1,30
1,40
0,00
-0,50
-0,30
-0,55
-0,05
0,5 - 0,75
0,95
1,05
1,60
*Als Inflationsindex wird hier der PCE-Kerninflationsindex herangezogen.
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank Volkswirtschaft & Research
Zusammenfassung
Nach dem von uns nicht erwarteten Ausgang des Brexit-Referendums haben wir
unsere Prognosen geändert. Während das Wachstum in der Eurozone im Jahr
2017 mit 1,2% gedämpfter sind als bislang angenommen, sollte die EZB noch in
diesem Jahr ihre Geldpolitik erneut lockern und die Fed dürfte in diesem Jahr
nicht mehr an der Zinsschraube drehen. Gleichzeitig werden die langfristigen
Renditen zunächst noch sinken, um dann erst in der zweiten Jahreshälfte leicht
zu steigen. Der Euro ist unserer Meinung nach angeschlagen und könnte im
Laufe des kommenden Jahres auf die Parität gegenüber dem US-Dollar zusteuern, um sich dann wieder zu erholen. Bei den Aktien sind wir etwas optimistischer, da diese von dem schwächeren Euro profitieren sollten und die zu erwartenden Maßnahmen der EZB die Aktienmärkte stützen sollten. Beim Ölpreis ist
das Aufwärtspotential dagegen begrenzt. Das Wachstum in den USA und China
bleibt vom Brexit relativ unberührt. Die für die USA abgesenkte Wachstumsprognose von 2,4% auf 1,8% hat in erster Linie mit dem schwachen ersten Quartal zu tun und weniger mit den Ereignissen in Großbritannien.
Die Grundlage für die Prognose ist die Erwartung, dass im Zuge einiger politischer Ereignisse - dazu gehört u.a. das Verfassungsreferendum in Italien und
die Wahlen in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland – die Angst
vor einer Destabilisierung der Eurozone zunehmen könnte. Denn in den genannten Ländern sind populistische Parteien im Aufwind, die sich das BrexitVotum zunutze machen könnten.
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Eurozone:
Konjunktur- und Zinsprognose
Die Eurozone scheint den Schock des Brexit-Votums vom 23. Juni auf den ersten
Blick relativ gut überstanden zu haben. Zwar sind die Renditen der Bunds im Zuge der gestiegenen Unsicherheit erneut gesunken. Die meisten europäischen Aktienmärkte liegen jedoch nur unwesentlich unter dem Pre-Brexit-Stand und die
letzten Konjunkturindikatoren für die Länder der Währungsunion lassen bislang
keine gravierenden Brexit-Spuren erkennen. Das bedeutet aber nicht, dass dieses
Kapitel geschlossen werden kann. Vielmehr dürfte das Thema „Ansteckung“ in
den nächsten Monaten immer wieder auf die Agenda rücken. Wir haben für das
kommende Jahr unsere Wachstumsprognose für die Eurozone von 1,6% auf 1,2%
gesenkt. Kurzfristig ist die Stabilität der Eurozone durch ein anderes Thema gefährdet: den hohen Eigenkapitalbedarf des italienischen Bankensektors, der im
Zuge des Stresstests der Europäischen Bankenaufsicht EBA sichtbar geworden
ist. Es ist derzeit noch nicht geklärt, wie dieses Problem gelöst wird, ohne die von
der EU auferlegten Regeln im Umgang mit insolvenzgefährdeten Kreditinstituten
zu verletzen. Die Terroranschläge im französischen Nizza, der Amoklauf in München sowie die dramatischen Entwicklungen in der Türkei tragen zwar zur Verunsicherung bei, bringen die Marktteilnehmer anscheinend aber nicht aus der
Ruhe. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat aus dem Brexit bislang noch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf in Bezug auf die Geldpolitik abgeleitet. Wir
gehen allerdings von neuen Lockerungsschritten im den nächsten Monaten aus.
Die langfristigen Renditen der Bunds dürften in den nächsten Monaten zunächst
noch weiter sinken und selbst Ende 2017 noch im negativen Territorium liegen.
Konjunkturprognose Eurozone
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
Renditeentwicklung
(kurzfristig, in Prozent, p.a.)
1,5
1,0
0,5
0,0
-0,5
-1,0
Jul 15
Nov 15
2jährige Bunds
Mar 16
10jährige Bunds
Renditeentwicklung
(langfristig, in Prozent, p.a.)
4,0
3,0
2,0
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
16e
17e
1 ,7
1 ,6
16
0 ,6
16e
0 ,4
16e
0 ,3
16e
0 ,3
17e
0 ,5
17e
0 ,3
1,0
Pr iv a t er V er br a u ch
In v est it ion en
3 ,1
2 ,8
0 ,8
0 ,7
0 ,5
0 ,3
0 ,3
0 ,3
0,0
St a a t sv er br a u ch
1 ,6
1 ,6
0 ,4
0 ,4
0 ,4
0 ,3
0 ,4
0 ,3
Ex por t e
2 ,4
2 ,2
0 ,4
0 ,5
0 ,6
0 ,7
0 ,7
0 ,8
Im por t e
3 ,8
3 ,5
BIP
1,5
1,2
0 ,7
0,6
0 ,8
0,2
0 ,7
0,3
0 ,8
0,3
0 ,9
0,4
0 ,9
0,3
Pr eise* (CPI)
0 ,5
0 ,2
0 ,0
0 ,1
0 ,4
0 ,5
0 ,8
0 ,4
-1,0
Jul 11
in
%, Jahresdaten yoy, Quartalsdaten qoq, e = erwartet
* yoy Periodenendstand
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Entwicklung.
Jul 12
Jul 13
2jährige Bunds
Jul 14
Jul 15
Berichtszeitraum
Kurzfristig: Beginn 21.06.2015, Ende 26.07.2016
Langfristig: Beginn 21.06.2011, Ende 26.07.2016
Grundsätzlich ist es möglich, dass die Bankenabwicklungsrichtlinie für
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10jährige Bunds
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Italienischer Bankensektor: Angst vor der nächsten Krise
Kurz nach dem Brexit-Votum haben die Aktien einiger italienischer Banken massiv an Wert verloren. Die eigentliche Ursache ist in dem durch den Stresstest der
Europäischen Bankenaufsicht offen gelegten Kapitalbedarf zu suchen. Die Ergebnisse des Stresstests werden zwar erst am 29. Juli veröffentlicht, aber schon
Ende Juni war von Seiten der italienischen Regierung von einem Kapitalbedarf
von 40 Mrd. Euro die Rede. Gemäß der seit Anfang 2016 anzuwendenden Bankenabwicklungsrichtlinie darf der Staat jedoch nicht mehr ohne Weiteres Banken
retten. Erschwert wird die Lage noch dadurch, dass im vierten Quartal ein Verfassungsreferendum stattfindet (bei dem über eine neue entscheidungserleichternde Machtverteilung zwischen Unterhaus und Senat abgestimmt wird). Ministerpräsident Matteo Renzi hat dieses Referendum eng an seine Person geknüpft,
so dass im Fall einer Niederlage Neuwahlen drohen. Vor diesem Hintergrund
sind unterschiedliche Lösungsalternativen im Gespräch:

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die betroffenen Banken strikt umgesetzt wird. In diesem Fall würden
Aktionäre sowie die Gläubiger von nachrangigen und erstrangigen
Bankschuldverschreibungen an den Verlusten beteiligt werden. Dies ist
aus Stabilitätsgründen und aus politischen Erwägungen ein Problem.
Denn in Italien sind im Durchschnitt 30% der Bankschuldverschreibungen in den Händen von Privatkunden. In der Folge könnte es zu einem
Sturm auf die Banken kommen. Renzi würde zudem viele Wähler verprellen, deren Stimmen er für das Referendum benötigt.

Alternativ könnte die Bankenabwicklungsrichtlinie angewandt werden,
um dann die Privatkunden staatlicherseits zu kompensieren.

Schließlich könnte sich die Regierung zunächst auf das Kreditinstitut
konzentrieren, wo gemäß Analystenberichten der größte Handlungsbedarf ist, der Monte dei Paschi. Das Institut würde ohne GläubigerBeteiligung mit einer Kombination von staatlichen Garantien, dem von
Banken gespeisten Private Equity Fond Atlante sowie einer Kapitalerhöhung durch Privatinvestoren stabilisiert. Die umfassende Lösung für
die anderen angeschlagenen Banken würde man dann auf einen Zeitpunkt nach dem Referendum verlegen.
Die Gefahr, die von Italien für die Eurozone ausgeht, ist nicht zu unterschätzen.
Der italienische Bankensektor hat Aktiva im Volumen von knapp 4000 Mrd. Euro, was einem Anteil von 12% an den Bankaktiva der Eurozone entspricht. Die
Staatsschulden Italiens (rund 2200 Mrd. Euro) machen 23% der Staatsschulden
der Euro-Mitgliedsländer aus. Italien erwirtschaftet zudem 16% des BIPs der Eurozone. Sollte die Lage in Italien eskalieren, müsste man unter anderem mit weiteren Renditerückgängen bei Bundesanleihen rechnen. Die EZB würde vermutlich mit zusätzlichen Tendergeschäften sowie Not-Krediten (Emergency Liquidity
Assistance = ELA) eingreifen. Außerdem würde die Notenbank wahrscheinlich
das OMT-Programm aktivieren, das den Ankauf von Staatsanleihen von Ländern
vorsieht, die ein ESM-Programm in Anspruch genommen haben. Damit wird Italien praktisch der Zugang zum Kapitalmarkt garantiert.
Wir erwarten angesichts der erhöhten Risiken, dass entweder die Alternative 3
(Kompensation der Anleger) oder 4 (Fokussierung auf Monte dei Paschi) umgesetzt wird und die Lage handhabbar bleibt, was auch aus Glaubwürdigkeitsgründen für die EU die akzeptabelsten Lösungen sind.
Konjunktur trotzt dem Brexit-Votum – bisher
In Großbritannien bahnt sich eine Rezession an. So ist der mehrere Sektoren umfassende Geschäftsklimaindex PMI-Composite auf ein Sieben-Jahres-Tief gefallen. Allerdings hat sich die Befürchtung, die Konjunktur in der Eurozone könne
durch das Brexit-Votum unvermittelt einbrechen, bislang nicht bewahrheitet. In
Frankreich stiegen die Indizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Juli sogar, obwohl das Land zusätzlich noch von den Terroranschlägen in Nizza belastet war. Die Verabschiedung der Arbeitsmarktreform
dürfte zur Stimmungsaufhellung beigetragen haben. In Deutschland ist der IfoIndex geringfügig niedriger ausgefallen als im Juni. Im zweiten Quartal dürfte
das Wirtschaftswachstum in der Eurozone bei 1,5% gelegen haben. Für das Gesamtjahr 2016 haben wir unsere Prognose bei 1,5% beibehalten. Im kommenden
Jahr dürfte der Brexit das Wirtschaftswachstum dennoch stark belasten.
Die Nervosität der Marktteilnehmer könnte bereits Ende des Jahres zunehmen,
wenn das oben angesprochene Verfassungsreferendum in Italien stattfindet. Sollte Ministerpräsident Renzi sich nicht durchsetzen, könnte es zu Neuwahlen
kommen, bei denen die eurokritische Partei M5S des Kabarettisten Beppe Grillo
Chancen auf das Amt des Ministerpräsidenten hätte. Die Wiederholung der Präsidentschaftswahlen in Österreich am 2. Oktober, die Parlamentswahlen in den
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Niederlanden im März 2017 sowie die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im
Frühjahr 2017 markieren die kritischen Ereignisse, die die Märkte durcheinanderwirbeln können. Insgesamt ergibt sich damit an den Finanzmärkten eine nervöse Stimmung, die rasch in Turbulenzen umschlagen kann. Allein die Angst vor
einem Sieg der Rechtspopulistin Marine Le Pen aus Frankreich könnte schon reichen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. In jedem Fall werden in diesem
Umfeld viele Unternehmen in der Eurozone ihre Investitionspläne nach hinten
verschieben und auch bei den Konsumenten dürfte die Ausgabenfreude etwas
nachlassen. Im Ergebnis sollte sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im
kommenden Jahr auf 1,2% abschwächen (bisherige Prognose; 1,6%).
Sonderfall Irland
Irlands BIP ist im letzten Jahr – dies ist kein Druckfehler – um 26% gewachsen.
Damit trug das Land rund 0,4% zum Wirtschaftswachstum der Eurozone bei
(was in unserer Wachstumsschätzungen für 2015 noch nicht berücksichtigt wurde). Der Grund für das hohe ausgewiesene Wachstum liegt vor allem darin, dass
internationale Konzerne aus steuerlichen Gründen Irland als Standort gewählt
haben und im vergangenen Jahr Patente, Lizenzen und immaterielle Vermögenswerte dorthin verschoben haben. Dies fließt nach der jüngsten statistischen
Methodenänderung in die Messung des BIP mit ein. Im Jahr 2017 könnte es einen entsprechend negativen Effekt geben, da die steuerlich motivierte Verlagerung von immateriellen Vermögenswerten vermutlich an Dynamik verliert.
EZB steht bereit, hat aber noch nicht auf Brexit reagiert
Für die EZB hat sich die Lage durch den Brexit eher verkompliziert. Die Renditen
sind zeitweise auf neue Rekordtiefs gesunken, so dass die Staatsanleihen, die für
den Ankauf durch die EZB zur Verfügung stehen, noch rarer geworden sind.
Denn diese dürfen bei Ankauf nicht tiefer rentieren als der EZB-Einlagenzinssatz
von -0,4%. Beim Zinstreffen am 21. Juli hat Präsident Mario Draghi zunächst auf
weitere Lockerungsmaßnahmen verzichtet. Wir rechnen jedoch noch in diesem
Jahr mit einer Absenkung des Einlagenzinssatzes, um auf diese Weise das Spektrum der ankaufbaren Anleihen zu erweitern. Außerdem könnten die Ankaufkriterien angepasst werden. Auf der Pressekonferenz sagte Draghi, man habe in der
Vergangenheit stets Wege gefunden, um das Ankaufprogramm reibungslos umzusetzen. Weiter erwarten wir eine Verlängerung des QE-Programms, das bislang
nur bis März 2017 umgesetzt werden soll. Vor diesem Hintergrund ist das Aufwärtspotential für die langfristigen Renditen sehr gering. Im Gegenteil: Da insbesondere die erste Jahreshälfte von 2017 relativ turbulent zugehen könnte, dürfte
auch das Renditeniveau zunächst noch tiefer sinken. Bei zehnjährigen Bunds sehen wir den Boden bei etwa -15 Basispunkten erreicht.
Zinsprognose Eurozone
2 7 .7 .2 0 1 6
Sep-1 6
Dec-1 6
Ma r -1 7
Ju n -1 7
EZB-Leit zin s
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
Sep-1 7
0 ,0 0
Ein la g ezin ssa t z
-0 ,4 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
3 -M-Eu r ibor
2 j. Bu n ds
-0 ,3 0
-0 ,3 5
-0 ,3 5
-0 ,3 5
-0 ,3 5
-0 ,3 2
-0 ,6 0
-0 ,7 0
-0 ,7 5
-0 ,7 5
-0 ,7 5
-0 ,6 5
5 j. Bu n ds
-0 ,4 8
-0 ,5 5
-0 ,6 0
-0 ,6 0
-0 ,6 0
-0 ,5 0
1 0 j. Bu n ds
-0 ,0 2
-0 ,1 0
-0 ,1 5
-0 ,1 5
-0 ,1 5
-0 ,1 0
2 j. Sw a ps
-0 ,2 1
-0 ,3 0
-0 ,3 0
-0 ,3 0
-0 ,3 0
-0 ,2 5
5 j. Sw a ps
-0 ,1 1
-0 ,1 5
-0 ,1 5
-0 ,1 5
-0 ,1 5
-0 ,1 0
1 0 j. Sw a ps
0 ,3 5
0 ,3 5
0 ,4 0
0 ,4 0
0 ,4 0
0 ,3 5
Periodenendstände, in Prozent, p.a.
Quelle: HSH Nordbank
Anmerkung: Die Prognosen der HSH Nordbank werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie USStaatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
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SEITE 8
Deutschland: Konjunkturprognose
Nach dem starken ersten Quartal deutet sich für die deutsche Konjunktur im
laufenden zweiten Quartal erneut ein kräftiges Wachstum an. Zwar können die
Impulse von Seiten der Investitionen und des Konsums im zweiten Quartal nicht
mehr ganz gehalten werden, mit Wachstumsraten von 0,9% bzw. 0,3% im Vergleich zum Vorquartal bewegen sie sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau.
Der Wachstumsbeitrag vom Außenhandel dürfte im zweiten Quartal mit -0,02%
weniger stark negativ sein als im Ersten (-0,1%), sodass wir im Vergleich zum
Vorquartal insgesamt für das Bruttoinlandsprodukt mit einer Wachstumsrate
von 0,4% rechnen. Vom Konsum und den Investitionen erwarten wir jeweils einen Wachstumsbeitrag von etwa 0,2%.
Patrick Harms
Telefon: +49 40-3333-15207
PMI − Industrie / Dienstleistungen
58
56
54
52
50
48
Das sehr hohe Tempo zu Jahresbeginn kann aus mehreren Gründen im zweiten
Quartal nicht mehr ganz gehalten werden. Zum Einen war der starke Zuwachs
bei den Investitionen teilweise durch die milde Witterung im Winter bedingt,
sodass einige Baumaßnahmen vorgezogen wurden. Zum anderen laufen auch
die hohen Effekte durch den Zustrom der Flüchtlinge im letzten Jahr langsam
aus. Da erwartet wird, dass die Zuwanderung in diesem Jahr stark zurückgeht
ist, fallen die dadurch verursachten Niveauanstiege sowohl beim Konsum als
auch bei den Investitionen geringer aus. Dennoch dürfte insbesondere der Konsum begünstigt durch ein gutes Konsumklima (Grafik rechts) auch im zweiten
Quartal eine Stütze für die Konjunktur bleiben.
Wachstumsbeiträge der Verwendungskomponenten und BIPWachstum
46
2014
2015
PMI - Dienstleistungen
2016
PMI - Industrie
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
GfK Konsumklimaindex
11
10
9
8
7
6
1
0,8
5
2012
Prognosezeitraum
0,6
2013
2014
2015
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
0,4
0,2
0
-0,2
-0,4
1,45
-0,6
Q1
Q2
Q3
1,57
Q4
Q1
2015
Q2
1,10
Q3
Q4
Q1
Q2
2016
Investitionen
Konsum
Q3
Q4
2017
Nettoxporte
BIP
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Im Laufe des Jahres rechnen wir allerdings mit einer Verlangsamung des
Wachstums. Die ersten Konjunkturindikatoren, die nach dem Brexit-Votum
veröffentlicht wurden, deuten bereits jetzt mehrheitlich auf eine weniger euphorische Stimmung bei den Unternehmen hin. Der ZEW-Konjunkturindex für Juli
etwa ist mit einem Wert von -6,8 auf seinem niedrigsten Wert seit mehreren
Jahren angekommen. Auch die IFO-Indizes entwickeln sich im Juli deutlich weniger dynamisch als zu Beginn des Jahres. Mit einem Rückgang um knapp 0,9%
enttäuschten in diesem Monat insbesondere die für die Investitionen wichtigen
Geschäftserwartungen. Weitere frühe Indikatoren deuten insbesondere in der
Industrie auf eine Verlangsamung hin: die Stahlproduktion ist im Vergleich zum
Vorjahr im Juni wieder rückläufig gewesen und die Entwicklung der Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe war im Mai ebenfalls negativ. Die Bauaufträge und Baugenehmigungen hingegen entwickeln sich mit zweistelligen
Wachstumsraten weiterhin sehr dynamisch, was auf volle Auftragsbücher zu
Jahresende schließen lässt.
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27. Juli 2016
SEITE 9
2016
Daher gehen wir für das dritte Quartal davon aus, dass die Investitionen um etwa 0,6% sinken werden, was einem Wachstumsbeitrag von -0,12% entspricht.
Dieser Negativtrend dürfte sich bis zum Anfang des nächsten Jahres fortsetzen.
Stahlproduktion und Auftragseingänge in
der Industrie
15
10
Konjunkturindikatoren Deutschland
5
120
60
0,09
115
-0,37
110
0
-5
50
-10
Jan. 15
40
Mai. 15
Stahlproduktion
Sep. 15
Jan. 16
Mai. 16
Auftragseingänge: Verarbeitendes Gewerbe
30
105
-0,87
20
Bauwirtschaft
100
10
40
95
0
-6,8
90
Apr. 15
Jul. 15
Okt. 15
Jan. 16
IFO: Geschäftserwartungen
Apr. 16
Jul. 16
10
6
0
IFO: Geschäftsklima
IFO: Aktuelle Einschätzung
9
20
-10
Jan. 15
12
30
3
-10
ZEW Index (rechte Achse)
-20
Jan. 15
Indizes: Niveaus, Bei IFO-Zahlen: letzte mom-Veränderung in Prozent über der Zeitreihe
Quellen: HSH Nordbank Volkswirtschaft, Bloomberg
0
Mai. 15
Sep. 15
Jan. 16
Baugenehmigungen: Wohnungsbau
Bauufträge Wohnungsbau
Preisindex neuer Häuser (rechte Achse)
Preisindex existierender Häuser (rechte Achse)
Vom Konsum hingegen erwarten wir weiterhin eine stabile Entwicklung.
Die Umsätze im Einzelhandel sowie die Neuzulassungen von PKWs entwickelten
sich im zweiten Quartal weiter positiv und die Stimmung bei den Konsumenten
ist sehr gut. Auch vom Außenhandel erwarten wir eher positive Impulse: zwar
ergeben sich für die deutschen Exporte durch das Brexit-Votum und die möglicherweise bevorstehende Rezession in Großbritannien einige Risiken. Andererseits hat der Euro gegenüber den größten Handelspartnern erneut abgewertet,
was sowohl die Exporte im Zeitverlauf weiter stützen dürfte als auch die Importe
tendenziell niedrig hält. Hinzu kommt, dass die Ölpreise noch immer sehr tief
sind, was das Importwachstum zusätzlich schwächt.
Angesichts der Wahlen in Frankreich und den Niederlanden, wo populistische
und eurokritische Parteien im Aufwind sind, dürfte die Verunsicherung zunächst noch zunehmen und bei den Unternehmen zu Investitionszurückhaltung
führen. Erst zum Ende des nächsten Jahres rechnen wir mit einer Wiederbelebung der Investitionstätigkeit. Alles in allem gehen wir für das Jahr 2016 aktuell
von einer Wachstumsrate von knapp 1,6% aus. Im kommenden Jahr wird die
deutsche Wirtschaft das hohe Tempo von 2016, nicht halten können und wir
rechnen nun mit einem Wachstum von 1,1%.
Autoverkäufe, Einzelhandelsumsätze
und Umsätze bei Produzenten langlebiger Konsumgüter
20
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
15
10
5
0
-5
-10
Jan. 15
Mai. 15
Sep. 15
Jan. 16
Produzenten langlebiger Konsumgüter: Umsätze
Einzelhandelsumsätze (rechte Achse)
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Anmerkung: Sämtliche Indikatoren beziehen sich
auf Deutschland
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
16e
17e
16
16e
16e
16e
17e
17e
Pr iv a t er V er br a u c h
1 ,7
1 ,4
0,4
0,3
0,3
0,4
0,4
0,4
St a a t sv er br a u c h
1 ,9
1 ,0
0,5
0,3
0,1
0,3
0,3
0,3
In v est it ion en
3 ,6
-0 , 5
2 ,3
0,9
-0 , 6
-0 , 3
-0 , 4
0,0
Ex por t e
1 ,1
0,2
1 ,0
0,0
0,1
0,1
0,1
0,1
Im por t e
2 ,5
0,2
1 ,4
0,0
0,1
0,1
0,0
0,1
BIP
1 ,6
1 ,1
0,6
0,4
0,2
0,3
0,2
0,3
Pr eise* (H V PI )
0,7
0,5
0,1
0,1
0,4
0,7
0,8
0,9
in Prozent, yoy bzw. qoq; e = erwartet; * y/y Periodenendstand
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Quelle: HSH Nordbank Volkswirtschaft
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RENTENTRENDS
Mai. 16
Neue Autos registriert
Konjunkturprognose Deutschland
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Mai. 16
27. Juli 2016
SEITE 10
Vereinigte Staaten:
Konjunktur- und Zinsprognose
Möglicher Trump-Sieg hinterlässt bislang keine Spuren an den Finanzmärkten und in der Konjunktur
In den USA rücken die Präsidentschaftswahlen, die am 8. November stattfinden,
immer stärker in den Fokus der internationalen Anleger. Die jüngsten Umfragen
zeigen an, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump auf
nationaler Ebene in Führung gegangen ist. Das Brexit-Votum Großbritanniens hat
den Marktbeobachtern vor Augen geführt, dass nicht rationale Überlegungen, sondern Emotionen entscheidend sein können. Diese versteht Trump anzusprechen. In
den Rententrends vom Juni hatten wir festgestellt, dass Trump als Präsident zwar
ein Problem, aber vermutlich keine Katastrophe darstellen würde, weil die USInstitutionen ausreichend gefestigt und erprobt sind. An den Finanzmärkten würde
die Wahl von Trump dennoch kurzzeitig Spuren hinterlassen, u.a. weil Trump die
Zahlungswilligkeit der USA in Frage stellt und gegen die Unabhängigkeit der USNotenbank protestiert. Dessen ungeachtet entwickelt sich die US-Konjunktur wieder etwas freundlicher, so dass der Einbruch, der in den Monaten Oktober 2015 bis
März 2016 zu beobachten war, überwunden scheint. Vor diesem Hintergrund haben sich die Spekulationen über eine Zinsanhebung in diesem Jahr wieder belebt,
liegen aber noch unter 50%. Nachdem die US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen
mehrmals einen Rückzieher beim zweiten Zinsschritt gemacht hat, wird die nächste
Zinsanhebung wahrscheinlich erst im vierten Quartal 2017 stattfinden. Denn es gibt
viele mögliche Ereignisse, die von Seiten der Fed als Störfeuer gewertet werden und
die Notenbank zum Stillhalten bewegen dürften. Für die langfristigen Renditen sehen wir nur geringes Aufwärtspotential, da die EZB weiterhin Anleihen kauft und
die Bank of Japan trotz jüngster Dementis mit so genanntem Helikoptergeld kokettiert.
Konjunktur wieder auf Kurs
Konjunkturoptimisten haben allen Grund zur Freude, denn im Juni und Juli stehen
fast alle Signale auf grün. Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe ist im Juni
auf 53,2 Punkte gestiegen und der ähnlich konstruierte PMI hat im Juli erneut zugelegt und liegt auf einem ähnlich soliden Niveau. Im Dienstleistungsbereich ist die
Stimmung noch besser (ISM Juni: 56,5 Punkte).
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
Renditeentwicklung (kurzfristig)
in Prozent, p.a.
3,0
2,0
1,0
0,0
Jul 15
Nov 15
2jährige T-Notes
Mrz 16
Jul 16
10jährige T-Notes
Renditeentwicklung (langfristig)
in Prozent, p.a.
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
Jul 11
Jul 12
Jul 13
2jährige T-Notes
Jul 14
Jul 15
Jul 16
10jährige T-Notes
Anmerkung: Aus Sicht eines Euro-Investors können die
US Konjunkturprognose
Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
16e
17e
16
16e
16e
16e
17e
17e
Pr iv a t er V er br a u ch
2 ,2
2 ,1
1 ,5
2 ,3
1 ,8
2 ,0
2 ,0
2 ,2
In v est it ion en **
1 ,2
1 ,4
-0 ,4
2 ,8
-0 ,1
-0 ,5
1 ,4
2 ,2
St a a t sv er br a u ch
1 ,7
2 ,6
1 ,3
2 ,6
2 ,8
2 ,8
2 ,5
2 ,5
Ex por t e
0 ,8
2 ,6
0 ,3
2 ,0
2 ,0
2 ,0
3 ,0
3 ,0
Im por t e
0 ,6
2 ,6
-0 ,5
1 ,0
0 ,5
2 ,0
2 ,5
4 ,0
BIP
1,8
2,0
1,1
2,7
1,7
1,6
2,0
2,1
In fla t ion (PCE Ker n r a t e)*
1 ,8
1 ,6
1 ,6
1 ,6
1 ,7
1 ,8
1 ,8
1 ,7
infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Berichtszeitraum
Kurzfristig: Beginn: 26.06.2015, Ende: 26.07.2016
Langfristig: Beginn: 26.06.2011, Ende: 26.07.2016
In %, qoq, annualisiert; e = erwartet
*yoy Periodenendstand, ** ohne Lagerhaltungskomponente
Quelle: HSH Nordbank
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Entwicklung.
Bestätigt wird diese Einschätzung durch die freundliche Entwicklung am Arbeitsmarkt, der per Saldo im Juni 287.000 neue Beschäftigte absorbiert hat. Zwar wurde
der Vormonatswert kräftig nach unten revidiert, aber der Blick auf die gesunkenen
wöchentlichen Erstanmeldungen zur Arbeitslosigkeit im Juli zeigt, dass es leichter
wird, einen Job zu finden. In diesem Umfeld wundert es nicht, wenn die nominalen
Einzelhandelsumsätze bereits seit drei Monaten durchgehend expandieren. Rechnet man die volatilen Autoverkäufe heraus, liegen die Zuwächse sogar seit Februar
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RENTENTRENDS 27.Juli 2016
SEITE 11
diesen Jahres im positiven Bereich. Vom positiven Grundton bei den Konsumenten
profitieren auch die Unternehmen aus dem Bausektor. Darauf deutet zumindest
der NAHB-Index hin, der mit 59 Punkten auf ein sehr robustes Wachstum im
Wohnungsbausektor hinweist.
Bei alledem ist dennoch festzustellen, dass sich die USA auf einem eher moderaten
Wachstumspfad befindet, vergleicht man die Entwicklung mit der von vor der
2008er Krise. So dürfte das BIP im zweiten Quartal zwar um 2,7% gewachsen sein,
im Gesamtjahr wird die Expansionsrate jedoch vermutlich nicht höher als 1,8%
ausfallen. Das ist ein etwas langsameres Expansionstempo als im Jahr 2015 (2,4%).
Im kommenden Jahr zeichnet sich ein Wirtschaftswachstum von 2,0% ab. Vermutlich liegt das Wachstumspotenzial der USA nur unwesentlich über diesem Wert.
Natürlich gäbe es noch Raum für produktivitätserhöhende Reformen. Im Bereich
der Infrastruktur ist Nachholbedarf (Straßen, Brücken, Schienen, Nahverkehr,
Schulen). Bildungsinvestitionen gerade im voruniversitären Bereich könnten das
Wachstumspotenzial ebenfalls deutlich anheben. Unabhängig vom Wahlausgang
am 8. November ist nicht mit einer staatlichen Investitionsoffensive zu rechnen, so
dass wir an der Hypothese eines langfristigen Wachstumstempos von etwa 2% bis
2,5% festhalten.
Zögerliche US-Notenbank
Die US-Notenbank hat auf ihrer Sitzung Mitte Juni nicht gewagt, im Vorfeld des
Brexit-Referendums an der Zinsschraube zu drehen. Nach dem Brexit-Votum vom
23. Juni ging die aus den Marktdaten abgeleitete Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in diesem Jahr auf fast 0% zurück. Mittlerweile ist dieser Wert aber wieder
auf etwa 50% gestiegen. Der Grund ist in den überraschend guten Arbeitsmarktdaten und anderen freundlichen Konjunkturindikatoren zu suchen. Wichtig ist für die
Fed außerdem, dass sich die Finanzmärkte beruhigt haben. Damit ist aber auch
klar, dass die Erwartung einer zeitnahen Leitzinserhöhung auf tönernen Füßen
steht. Zwar unterstützt das freundliche konjunkturelle Umfeld die relative Ruhe an
den Finanzmärkten. Gleichzeitig ist der Höchststand bei den Aktien des S&P 500
sowie der extrem niedrige Stand des Volatilitätsindex VIX jedoch ein Hinweis auf
das Rückschlagspotential.
US Zinsprognose
Fed fu n ds
3 -M USD Libor
2 j. T -Not es
2 7 .7 .2 0 1 6
Sep-1 6
Dec-1 6
0 ,2 5 - 0 ,5
0 ,7 3
0 ,7 7
0 ,2 5 - 0 ,5 0
0 ,6 0
0 ,6 5
0 ,2 5 - 0 ,5 0
0 ,6 0
0 ,6 5
Ma r -1 7
Ju n -1 7
Sep-1 7
0 ,2 5 - 0 ,5 0 0 ,2 5 - 0 ,5 0 0 ,2 5 - 0 ,5 0
0 ,6 0
0 ,6 0
0 ,6 5
0 ,6 5
0 ,7 0
0 ,7 5
5 j-T -Not es
1 ,1 7
1 ,1 0
1 ,0 5
1 ,0 5
1 ,1 0
1 ,1 5
1 0 j. T -Not es
1 ,5 8
1 ,4 0
1 ,3 0
1 ,3 0
1 ,4 0
1 ,5 0
2 j. Sw a ps
0 ,9 9
0 ,8 0
0 ,8 0
0 ,8 0
0 ,8 5
0 ,9 0
5 j. Sw a ps
1 ,1 9
1 ,1 0
1 ,0 5
1 ,0 5
1 ,1 0
1 ,2 0
1 0 j. Sw a ps
1 ,4 8
Periodenende, in Prozent, p.a.
Quelle: HSH Nordbank
1 ,3 0
1 ,2 0
1 ,2 0
1 ,3 5
1 ,5 0
Anmerkung: Die Prognosen der HSH Nordbank werden alle sechs Wochen überprüft und gegebenenfalls
angepasst. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie USStaatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Angesichts der unruhigen geopolitischen Lage, dem ungewissen Ausgang der amerikanischen Wahlen, den Unruheherden in der Eurozone (Bankenprobleme in Italien, Wahlen in mehreren Euro-Ländern mit Chancen für eurokritische Populisten,
Gefahr von neuen Terroranschlägen) und möglichen Nachwehen des BrexitVotums ist mit immer wieder aufflackernder Nervosität und im Zweifel auch mit
schweren Turbulenzen an den Finanzmärkten zu rechnen. Die in den vergangenen
Monaten äußerst vorsichtig bzw. ängstlich agierende Fed müsste von ihrem bisherigen Verhaltensschema abrücken, wenn sie dennoch den Leitzins anheben wollte.
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RENTENTRENDS 27.Juli 2016
SEITE 12
Oder es tritt der unwahrscheinliche Fall ein, dass die derzeitige Ruhe an den Finanzmärkten über mehrere Monate anhält.
Die langfristigen T-Notes-Renditen sollten über die nächsten Monate zunächst
noch weiter sinken. Das hat mit dem zu erwartenden eher unruhigerem Finanzmarktumfeld sowie der fortgesetzten Anleiheankaufpolitik durch die Europäische
Zentralbank und die Bank of Japan zu tun. So werden die Bund-Renditen in den
kommenden Monaten ebenfalls zurückgehen, da beispielsweise die EZB mit ihren
Anleiheankäufen von 80 Mrd. Euro pro Monat mit derartiger Wucht im Markt präsent ist, dass die Bund-Renditen kaum noch steigen können. Anleger weichen daher zunehmend auf US-Dollar-Titel aus, da hier zumindest noch eine positive Renditen zu erreichen ist, wenngleich Euro-Investoren hier das Wechselkursrisiko managen müssen. Wir erwarten, dass die zehnjährigen T-Notes Ende 2017 ungefähr
auf dem derzeitigen Niveau von 1,55% rentieren werden.
Ein Trump-Sieg würde die Märkte nervös machen
Die Republikaner haben auf ihrem Delegiertentag den Immobilienunternehmer
Donald Trump zum Präsidentschaftskandidat gewählt. Obwohl die Nominierung
relativ turbulent verlief und der Republikaner Ted Cruz, Widersacher von Trump in
den Vorwahlen, die Delegierten dazu aufrief, Trump nicht zu unterstützen, konnte
Trump in den jüngsten Umfragen deutlich zulegen. Mittlerweile liegt Trump bei nationalen Umfragen vor seiner Konkurrentin Hillary Clinton, die zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gewählt wurde.
An den Märkten macht sich angesichts der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines
Trump-Sieges bislang keine Nervosität bemerkbar. Im Gegenteil: Der S&P500 hat
ein neues Allzeithoch erreicht. Wir deuten dies jedoch nicht als eine Reaktion auf
die Nominierung Trumps, sondern als Antwort auf die weltweite Liquiditätsschwemme in Kombination mit einer Berichtssaison, bei denen die USUnternehmensgewinne gemäß der bisherigen Auswertung weniger stark gefallen
sind, als man das erwartet hatte.
Umfragen vom 25. Juli 2016 (Anteil in %)
Trump
Clinton
CNN/ORC
48
45
CBS News
44
43
Economist/YouGov
42
47
LA times/USC
46
41
NBC News/SM
45
46
Quelle: www.relaclearpolitics.com
Dennoch: Ein Trump-Sieg würde zumindest kurzfristig die Märkte bewegen. Immerhin hat der Präsidentschaftskandidat die Zahlungsbereitschaft Amerikas in
Frage gestellt. Wörtlich sagte er in einem CNBC Interview im Mai 2016 auf die Frage, ob die USA ihre Schulden vollständig zahlen müssten oder ob eine Umschuldung verhandelt werden könnte: „Ich würde [mir das Geld] leihen, wohl wissend,
dass wenn die Wirtschaft zusammenbricht, man einen Deal machen könnte“. Darüber hinaus ist die Unabhängigkeit der US-Notenbank Trump offensichtlich ein
Dorn im Auge. Zwar kritisierte er die Politik der Fed-Präsidentin Yellen nicht, würde sie aber „feuern“, weil sie nicht Republikanerin sei. Darüber hinaus stellte
Trump die Handelspolitik der USA in Frage und sorgte mit seinen Worten, unter
bestimmten Umständen sogar die Welthandelsorganisation zu verlassen, für Unruhe. Es bleibt unklar, wie ernst man diese Äußerungen nehmen muss. Mit einer
Wahl Trumps dürfte die Verunsicherung deutlich zunehmen, was eigentlich zu
niedrigeren US-Staatsanleiherenditen führen sollte. Die oben genannten Äußerungen zur Zahlungswilligkeit der USA könnten jedoch auch einige Investoren von der
Anlage in US-Titel abhalten. Unsere Erwartung ist, dass zunächst der Flucht-inSicherheit-Reflex für niedrigere Renditen sorgt. Nach der Wahl dürfte sich die Lage
relativ rasch wieder beruhigen und die Konjunkturdaten und die Geldpolitik werden dann das Zinsbild wieder bestimmen. In unserem Basisszenario gehen wir derzeit noch von einem Wahlsieg Clintons aus, bei dem es in unmittelbarer Reaktion
zu einer Erleichterung an den Märkten kommen könnte, sprich: höhere Staatsanleiherenditen.
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RENTENTRENDS 27.Juli 2016
SEITE 13
China: Stabiles BIP-Wachstum in Q2-16
Das BIP-Wachstum Chinas lag im zweiten Quartal dieses Jahres mit 6,7% im
Jahresvergleich weiterhin auf hohem Niveau. Getragen wurde es von robusten
privaten Konsumausgaben und öffentlichen Investitionen in Infrastrukturprojekte. Private Investitionen schwächeln, sodass wir im zweiten Halbjahr mit
leicht geringeren BIP-Zuwächsen rechnen. In Summe erwarten wir für das Gesamtjahr 2016 unverändert ein Wirtschaftswachstum von 6,5% und damit einen
Wert am unteren Ende der staatlichen Zielsetzung eines Wachstums zwischen
6,5% und 7,0%.
Wirtschaftswachstum bleibt auf Kurs
Nach einem BIP-Wachstum von 6,7% (yoy) im ersten Quartal zeichnete sich,
u.a. aufgrund der insgesamt schwächeren Einkaufsmanagerindizes, für das zweite Quartal eine leichte Abschwächung ab – die dann aber nicht eintrat: Mit einem Plus von 6,7% lag das Wachstum im zweiten Quartal auf demselben Niveau
wie im Vorquartal. Im saisonbereinigten Vorquartalsvergleich stieg das Wachstum in Q2 sogar auf 1,8%, nach einem schwachen Wert von 1,2% in Q1. Neben
dem sich weiter gut entwickelnden Dienstleistungssektor legte auch die Industrieproduktion in Q2 mit 6,1% (yoy) stärker zu als im Vorquartal (5,8%). Auf sie
entfielen damit auf der Entstehungsseite im ersten Halbjahr 2016 36% des BIP.
Investitionen mit gemischtem Bild
Die Wachstumsrate der Investitionen nahm in allen drei Monaten des zweiten
Quartals ab. Im Vorjahresvergleich lag sie im Juni bei 7,7%, nach einem Anstieg
von 11,1% im März. Angesichts des drückenden Problems der Überkapazitäten
(vor allem in der Schwerindustrie) ist dies im Prinzip eine zu begrüßende Entwicklung. Ein näherer Blick macht allerdings deutlich, dass vor allem private Investitionen weniger wuchsen (Jan-Juni: 2,8%, yoy), während die Investitionen
staatlicher Unternehmen weiter stark zulegten (Jan-Juni: +23,5%, yoy). Es ist
daher davon auszugehen, dass der Abbau der Überkapazitäten im ersten Halbjahr kaum Fortschritte gemacht hat. Wir gehen allerdings davon aus, dass im
zweiten Halbjahr größere Anstrengungen unternommen werden. Die Wachstumsrate staatlicher Investitionen dürfte abnehmen. Private Investoren werden
wahrscheinlich weiterhin verhalten agieren. Das insgesamt von uns schwächer
erwartete Investitionswachstum ist die Hauptursache unseres leicht zurückhaltenden Wachstumsausblicks für das zweite Halbjahr. Nach einem BIP-Anstieg
von 6,7% im ersten Halbjahr, erwarten wir für das Gesamtjahr unverändert ein
Wachstum von 6,5%.
Dienstleistungssektor legt deutlich zu
Der Zuwachs im Dienstleistungssektor fiel mit 7,5% im zweiten Quartal (yoy)
erneut höher aus als in den übrigen Wirtschaftssektoren. Im ersten Halbjahr
2016 wurden 61% des BIP im Dienstleistungssektor erwirtschaftet. China
kommt damit Stück für Stück dem erklärten Ziel näher, das Wirtschaftswachstum stärker auf Dienstleistungen (sowie den privaten Konsum) und weniger auf
das produzierende Gewerbe zu basieren. Da die verfügbaren Haushaltseinkommen im ersten Halbjahr um 6,5% über dem Vorjahresniveau lagen und im selben Zeitraum 7,2 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, ist davon auszugehen, dass der private Konsum auch im zweiten Halbjahr 2016 die Konjunktur
stützen wird. Hierfür spricht auch das hohe Wachstum im Einzelhandel, dessen
Umsätze im ersten Halbjahr knapp 10% über dem Vorjahresniveau lagen.
Günter Köhne
Telefon: 040-3333-14767
Shanghai Composite Index
5500
4500
3500
2500
1500
2010 2011
2012 2013 2014 2015 2016
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Dollar/Renminbi (Yuan)
7
6,8
6,6
6,4
6,2
6
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Währungsreserven (in Mrd. USD)
4300
3900
3500
3100
2700
2300
2010
2011
2012
2013 2014 2015
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Erneut hohe Kreditvergabe
Nachdem die Kreditvergabe der Banken im April und Mai dieses Jahres verhalten war, fiel der Anstieg im Juni mit 8,6% (yoy) bzw. 40,0% (mom) überraschend hoch aus. Dies ließ Zweifel aufkommen, wie ernst es die Regierung mit
dem von ihr propagierten Schuldenabbau meint. In den vergangenen Jahren ist
die gesamtwirtschaftliche Verschuldung in China rasant angestiegen. Nach
Schätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich erreichten die Ver-
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2016
RENTENTRENDS 27. Juli 2016
SEITE 14
2016
bindlichkeiten der Unternehmen, des Staates und der Haushalte Ende 2015 den
Gegenwert von 254,8% des BIP. Die chinesische Regierung reagiert auf den weiteren Anstieg der Verschuldung allerdings nicht mit allgemeinen Restriktionen
der Kreditvergabe, da dies vermutlich das Wirtschaftswachstum zu sehr beeinträchtigen würde. So wurde das Wachstumsziel des „total social funding“ (Kredite von Geschäfts- und Schattenbanken und Anleihefinanzierungen) für 2016 auf
13% festgelegt, was angesichts eines absehbaren Anstiegs des nominalen BIP um
rund 8,5% einen weiteren Verschuldungsanstieg im Verhältnis zum BIP impliziert. Von offizieller Seite wird darauf verwiesen, dass die Kreditvergabe an jene
Unternehmen, die erhebliche Produktionsüberkapazitäten aufweisen, in jüngster Zeit stark eingeschränkt wurde. Ferner hätten Geschäftsbanken in den vergangen drei Jahren Abschreibungen in Höhe von 303 Mrd. US-Dollar bzw. 1,8%
des gesamten Kreditvolumens vorgenommen. Die chinesische Bankenaufsicht
beziffert den Anteil der notleidenden Kredite an den Gesamtausleihungen der
Geschäftsbanken per Ende Juni 2016 auf 1,81% (März: 1,75%). Der IWF hingegen sieht sogar rund 15% der Kredite als potentiell ausfallgefährdet an.
Außenhandel schrumpft weiter
Im Juni dieses Jahres lagen die chinesischen Exporte 4,8% und die Importe
8,4% unter Vorjahresniveau. Diese nunmehr seit knapp zwanzig Monaten zu beobachtende Schrumpfung wird in der zweiten Jahreshälfte vermutlich anhalten,
allerdings in verminderter Form. Die Ausfuhren dürften u.a. von der Abwertung
des Renminbi profitieren, die im ersten Halbjahr ein für China beachtliches
Ausmaß erreichte: Gegenüber dem von der chinesischen Zentralbank präferierten Referenzwert des CFETS-Index (Korb von 13 handelsgewichteten Währungen, u.a. 26,4% US-Dollar, 21,4% EUR und 14,7 JPY) wertete der RMB seit Jahresbeginn um knapp 8% ab - gegenüber dem US-Dollar verlor er rund 4,5%.
Auch die Schrumpfungsraten der Einfuhren werden im zweiten Halbjahr vermutlich geringer ausfallen, da wir mit einer leichten Erholung der Rohstoffpreise rechnen und Basiseffekte abnehmen. Für das erste Halbjahr 2016 ist mit Blick
auf die Einfuhren festzuhalten, dass der deutliche Rückgang des Gesamtimportwertes (-10,2%, yoy) maßgeblich auf gesunkene Importpreise zurückzuführen war, während das Volumen wichtiger Rohstoffimporte zunahm (Eisenerz:
9,1%, Erdöl: 14,2%, Kupfer: 22%). Für das Gesamtjahr erwarten wir eine Abnahme des Importwertes um gut 5% und des Exportwertes um 2,5%, womit der
Handelsbilanzüberschuss um US$ 27 Mrd. auf US$ 593 Mrd. ansteigen sollte.
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SEITE 15
Aktienmärkte
Patrick Harms
Brexit und Berichtssaison: die Aktienmärkte sind wieder in ruhigem
Telefon: 040-3333-15207
Fahrwasser unterwegs. Beinahe alle Sektoren wieder auf dem Niveau
vor dem Brexit-Votum, auch dank guter Quartalszahlen.
DAX: Kurzfristige Entwicklung
Nach dem Brexit-Votum ist an den Aktienmärkten wieder Ruhe eingekehrt. Die Berichtsperiode (08.06. bis 27.07.) war ein Auf und Ab. Der DAX etwa erreichte am 27.06.
10400
(zwei Handelstage nach dem Referendum) seinen niedrigsten Wert seit Februar. Die
großen Aktienmärkte der Welt verloren 6-7% und mehr an nur einem Handelstag. Ähn10000
lich wie in Europa musste man auch in den USA schwere Einbrüche verarbeiten. Dow
Jones und S&P 500 benötigten allerdings gerade einmal zwei Wochen, um wieder auf die
9600
Niveaus zurückzukehren, die sie vor dem Referendum auswiesen. Der DAX hingegen
9200
kehrte erst in dieser Woche auf das Vor-Referendums-Niveau zurück, während der
1.6.16 15.6.16 29.6.16 13.7.16
Eurostoxx 50 immer noch unter diesem Wert liegt. Besonders schwer getroffen wurden
die Finanzwerte. So ist im DAX der Financials-Sektor (Banken, Versicherer, Finanzdienstleister) der einzige, der sich seit dem Brexit-Schock noch nicht wieder erholen
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
konnte (Grafik unten). Hier spielen Sorgen um den italienischen Bankensektor und der
anstehende Veröffentlichungstermin der Stresstestergebnisse am 29. Juli eine Rolle. Am
dynamischsten haben sich im Vergleich zum Vormonat (Tiefstwerte nach dem BrexitDAX: Langfristige Entwicklung
14000
Votum) die Energieversorger RWE und EON entwickelt, die – gewichtet – knapp 19% zulegten. Zulegen konnte insbesondere RWE nach einigen positiven Nachrichten in Fragen
12000
der Strategie, wie mit dem Atomausstieg umgegangen werden soll.
10000
Auch der IT-Sektor konnte Kursgewinne verzeichnen. Zwar enttäuschten die Gewinnzahlen von Software-Hersteller SAP, allerdings ließen sich die Anleger vom starken Umsatzwachstum des Konzerns überzeugen. Dabei löste SAP in diesem Monat erstmals Bayer als – nach Marktkapitalisierung – größtes Unternehmen im DAX ab. Positive Überraschungen gab es auch bei den Quartalszahlen von Daimler und Bayer: zwar lagen bei
beiden Unternehmen die Umsatzzahlen unter den Erwartungen, die Gewinne fielen aber
jeweils höher aus. Damit eröffneten drei der fünf größten Unternehmen im DAX in diesem Monat die Berichtssaison mit erfreulichen Zahlen, was dem DAX merklichen Auftrieb gab.
8000
6000
4000
2000
0
2008
2010
2012
T atsächlicher Gewinn
1 ,30
2,07
0,134
0,1669
2,938
0,82
27.07.16
27.07.16
27.07.16
25.07.16
21 .07.1 6
20.07.16
Gewinnschätzung
1 ,308
2,025
0,507
0,1 6
2,043
0,87 2
Abweichung
-0.61%
2.22%
-73.57%
4.31%
43.81 %
-5.96%
DAX: vertretene Sektoren (Anzahl der Unternehmen), Anteil und Veränderung im
Vergleich zum Vormonat in Prozent
(Werte vom 21.07. bzw. aktuell letzter Handelstag)
Telekommunik.
(1 Mitglied)
6%
Zyklische
Konsumgüter
(2 Mitglieder)
3%
Energieversorger
(2 Mitglieder)
3%
5,48 18,60
Konsumgüter
(6 Mitglieder)
20%
7,72
9,64
IT (2 Mitglieder)
11%
Industrials
(3 Mitglieder)
12%
27.7
I ndexstand
Veränd.
gegenüber
Vormonat
Kurs-GewinnVerhältnis
KursBuchwertVerhältnis
DividendenRendite
KursCashflowVerhältnis
Kurs-ErlösVerhältnis
EuroS&P
stoxx 50 500
10 Uhr
10248
2979
2167
10,6%
8,4%
10,4%
22,2
21,5
20,1
1,6
1,4
2,9
3,2
4,1
2,1
7,7
7,2
12,9
0,8
0,9
1,9
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
15,63
Financials
(6 Mitglieder)
16%
-0,39
5,68
5,45
7,77
Materials
(4 Mitglieder)
13%
Health Care
(4 Mitglieder)
16%
Erklärung: blaue Farbe: Sektor hat in dieser Woche eine positive Veränderung erlebt (Zahl in der Grafik) rot: negativ
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2016
Fundamentalwerte DAX, andere Indizes
zum Vergleich
DAX 30
BASF SE
Bayer AG
Deutsche Bank AG
Commerzbank AG
Daimler AG
SAP SE
2014
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Stand:
Bisher veröffentlichte Berichte: DAX
27.7.16
SEITE 16
Die erste Hiobsbotschaft in Verbindung mit dem bevorstehenden Brexit vermeldete hingegen die Deutsche Bank. Der Gewinn lag im zweiten Quartal beinahe 75% unter den
Analystenschätzungen. Besonders ausgeprägt war der Einnahmerückgang im Handel, erstreckte sich aber auch auf das Investmentbanking. Die Aktie der Bank verlor daher am
27.07. über 3% ihres Wertes. Insgesamt legte der DAX im Vergleich zum Vormonat über
10,5% zu und performte in diesem Zeitraum sogar stärker als der S&P 500 (+10,4%) und
der Eurostoxx 50 (+8,4%). Beim S&P 500 sind bisher 205 Berichte veröffentlicht worden. Bei den Umsätzen überraschten 118 Unternehmen positiv und 87 negativ, bei den
Gewinnen 165 positiv und 39 negativ. Damit war auch in den USA die Berichtssaison
bisher eher ein Erfolg. Beim Eurostoxx 50 ergibt sich in der Berichtssaison bisher ein geteiltes Bild mit leicht enttäuschenden Umsätzen, dafür aber positiven Überraschungen
bei den Gewinnen, es sind allerdings erst 13 der 50 Berichte veröffentlicht.
Zu Beginn der Berichtssaison ergibt sich auf der Fundamentalwert-Seite im Vergleich der
Indizes kein einheitliches Bild: mit einer Dividenden-Rendite von 4,1% ist der Eurostoxx
50 unter den drei abgebildeten Indizes aktuell der profitabelste. Der DAX hat zwar mit
22,2 das höchste Kurs-Gewinn-Verhältnis, mit 0,8 aber das niedrigste Kurs-ErlösVerhältnis. Auf die Frage ob sich damit für den DAX eine Über- oder Unterbewertung
ergibt, liefert die Grafik (unten) einen Hinweis: dieser Index, der verschiedene Fundamentalwerte über die Zeit abbildet, bewegt sich derzeit mit einem Wert von knapp über 1
auf einem Niveau, das man im historischen Vergleich eher mit einer Normalbewertung
verbinden würde.
Berichtstermine DAX-unternehmen
Deutsche Boerse AG
27 .07 .1 6
Linde AG
28.07 .1 6
Volkswagen AG
28.07 .1 6
Heidelbergcement AG
29.07 .1 6
Bayerisc he Motoren Werke AG 02.08.1 6
I nfineon T echnologies AG
02.08.1 6
Deutsche Lufthansa
02.08.1 6
Fresenius Medical Care AG
02.08.1 6
Fresenius SE & CO KGAA
02.08.1 6
Vonovia SE
02.08.1 6
Continental AG
03.08.1 6
Deutsche Post AG
03.08.1 6
Merck KGAA
04.08.1 6
Adidas AG
04.08.1 6
Siemens AG
04.08.1 6
Prosiebensat.1 Media SE
04.08.1 6
Allianz SE
05.08.1 6
Muenchener Rueckver AG
09.08.1 6
E.ON SE
1 0.08.1 6
Henkel AG & CO KGAA
1 1 .08.1 6
Deutsche T elekom AG
1 1 .08.1 6
RWE AG
1 1 .08.1 6
T hyssenkrup p AG
1 1 .08.1 6
Quellen:AG
Bloomberg, HSH Nordbank
Beiersdorf
Nicht bekannt
Berichtsperiode
Beginn: 08.06.2016, 10:00 Uhr
Ende:
27.07.2016, 10:00 Uhr
Im Laufe des Monats werden auch die verbleibenden 24 DAX-Unternehmen ihre Quartalszahlen veröffentlichen. Wie sehr weitere Unternehmen vom Brexit betroffen sein
werden bleibt abzuwarten. Neben dem Aufbau politischer Spannungen – etwa durch ein
Wiederaufflackern der Krise Banken- und Staatsschuldenkrise in der Eurozone – sehen
wir aktuell die größte Gefahr für die Aktienmärkte in den kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen des Brexits auf die europäische Wirtschaft und die Unternehmen. Zwar ist die
Situation aktuell an den Aktienmärkten sehr stabil und das von den Märkten eingeschätzte Risiko sehr gering – eine deutliche Abkühlung der Konjunktur oder größere
Einbrüche bei den börsennotierten Unternehmen könnten diese Ruhe aber stören.
Wenn die Berichtssaison im nächsten Monat abgeschlossen ist, kann diese als erster
Härtetest für die deutschen Konzerne gesehen werden.
DAX: Über/Unterbewertungsmodell
(Werte vom 27.07. bzw. aktuell letzter Handelstag)
1,25
Überbewertung
1,2
1,15
1,1
1,05
1
0,95
0,9
0,85
0,8
0,75
2008
Unterbewertung
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Erklärung: Die blaue Linie stellt den Durchschnitt aus verschiedenen Fundamentalwerten dar. Es handelt sich dabei um
den ungewichteten Durchschnitt der auf 1 normierten Werte von: inverser Dividenden-Rendite, Kurs-Buchwert-, KursGewinn-, Kurs-Erlös- und Kurs-Cashflow-Verhältnis. Werte um 1 zeigen eine durchschnittliche Bewertung an, Werte
unter 0,9 eine etwaige Unterbewertung, Werte über 1,1 eine etwaige Überbewertung.
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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27. Juli 2016
SEITE 17
Wechselkurse
EUR/USD: Seit Brexit-Referendum im Rückwärtsgang. Indikatoren zeigen weiteres Wachstum an, politische Risiken sind groß.
Seit Mitte Juni gab der Euro 3,5% gegenüber dem US-Dollar nach und notiert
aktuell bei 1,100 EUR/USD. Der Brexit-Schock schickte die europäische Gemeinschaftswährung am 24. Juni in der Spitze um 4,5% in die Tiefe. Eine vorübergehende Gegenbewegung fand Anfang Juli ein schnelles Ende, nachdem
geldpolitische Aspekte wieder in den Vordergrund rückten. Während man von
der EZB weiter einen stark expansiven geldpolitischen Kurs erwartet, wurden
Zinsanhebungen der amerikanischen Notenbank gegen Jahresende wieder
wahrscheinlicher, was den US-Dollar stützte.
Wie erwartet, beschloss der EZB-Rat auf seiner Juli Sitzung keine geldpolitischen Änderungen. Im Juni lag die Inflationsrate in der Eurozone bei 0,1% und
damit weiterhin deutlich unter der anvisierten Zielmarke von nahe 2%. Eine wesentliche Ursache bleibt die sich nur langsam reduzierende Arbeitslosigkeit
(Mai: 10,1%) innerhalb der Eurozone, der dadurch entstehende Lohndruck und
die damit verbundene Nachfrageschwäche. Die Kreditvergabe der Banken stieg
im Mai um 1,3% zum Vorjahresmonat und blieb somit weiter kraftlos. Die EZB
wird daher ihren expansiven Kurs beibehalten, wenngleich sich ihr Spielraum
für weitere Maßnahmen mittlerweile sehr eingeschränkt hat.
Anders in den USA: überraschend gute Jobdaten haben mögliche Zinsanhebungen der Fed zum Jahresende wieder wahrscheinlicher werden lassen. Im Juni
wurden 287.000 neue Arbeitsplätze im nichtlandwirtschaftlichen Sektor geschaffen. Zudem fiel der ISM-Index (verarbeitendes Gewerbe) für Juni mit 53,2
Zählern zufriedenstellend aus, was auf einen intakten Wachstumstrend hindeutet. Die nach wie vor schwache Inflationsrate von 1,0% im Juni (yoy) sowie die
ängstliche Grundhaltung der Fed-Chefin Yellen lassen uns allerdings zweifeln,
dass es noch in diesem Jahr zu einem weiteren Zinsschritt der US-Notenbank
kommen wird. Der Dollar konnte von den positiven Konjunktursignalen nicht
wesentlich profitieren.
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
EUR/USD kurzfristig
1,15
1,14
1,13
1,12
1,11
1,10
1,09
8. Jun 16. Jun 24. Jun 2. Jul 10. Jul 18. Jul 26. Jul
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/USD langfristig
1,60
1,50
1,40
1,30
1,20
1,10
1,00
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Die Wirtschaft der Eurozone wuchs im ersten Quartal um 1,4% im Jahresvergleich. Deutschland konnte um 1,6% zulegen, Frankreich 1,4%, Italien 1,0% und
Spanien 3,4%. Der Markit Einkaufsmanagerindex (verarbeitendes Gewerbe) für
Juli deutet mit 51,9 Zählern weiterhin leichtes Wachstum an. Auffallend positiv
fielen die Werte für Deutschland (53,7 Punkte) und Italien (53,5 Punkte) aus.
Ebenso unterstrich der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex mit einem Wert von
108,3 die guten Aussichten der deutschen Volkswirtschaft.
Die politischen Unsicherheiten innerhalb der Eurozone jedoch drohen weiter
zuzunehmen und den Eurokurs zu belasten. Im Laufe der nächsten Wochen
wird das Verfassungsreferendum in Italien verstärkt in das Bewusstsein der Anleger treten. Bisher ist kein klares Ergebnis abzusehen. Fällt das Abstimmungsergebnis negativ aus, drohen Neuwahlen und damit die Regierungsübernahme
der „Fünf-Sterne-Bewegung“. Diese bildet im europäischen Parlament mit der
UKIP eine gemeinsame Fraktion und verspricht ein Referendum über den EuroVerbleib Italiens. Italien aber ist für die Eurozone „systemrelevant“. Zusammen
mit den ohnehin großen Problemen im italienischen Bankensektor droht hier
erhöhte Gefahr für das Eurosystem und die Wechselkursentwicklung.
Inwieweit die amerikanischen Wahlen im Vorfeld den Wert des Währungspaares beeinflussen werden, bleibt abzuwarten. Zumindest wenn sich ein Sieg für
Hillary Clinton andeutet, sollte der US-Wahlkampf relativ spurlos an der Wechselkursentwicklung vorbeigehen. Wir erwarten daher weiteren Abwertungsdruck
für den Euro in den nächsten Monaten.
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SEITE 18
USD/JPY: Yen als sicherer Hafen, US-Arbeitsmarkt überzeugt.
Mit einem derzeitigen Stand von 105 USD/JPY hat der Yen seit Beginn des Berichtszeitraums am 8. Juni um 1,9% aufgewertet. In der beobachteten Zeit erwies sich der Wechselkurs als sehr volatil, was vor allem durch die Entscheidung
Großbritanniens die EU zu verlassen verursacht wurde. Der Yen war unmittelbar nach dem Ausgang des Votums als sichere Hafen-Währung stark nachgefragt und sorgte für ein drastisches Absacken des Wechselkurses, also einer
starken Aufwertung des Yen. Zum tiefsten Stand erhielt man für 1 Dollar 100,5
Yen. Als die Anleger wieder risikoreicher investierten, konnte dieses Tief überwunden werden und der Yen wertete wieder ab. Nach kurzer Erholung sorgte
zunächst die klar gewonnene Oberhauswahl durch die LDP am 10.07.2016 und
vor allem die anschließende Ankündigung eines umfangreichen Konjunkturpakets durch Premierminister Shinzo Abe für eine erneute Abwertung. Die Marktteilnehmer erwarteten eine weitere Geldschwemme in Form von zusätzlichen
Anleihekäufen im Rahmen des QE-Programms. Weitere Schwankungen wurden
nach einem Treffen des japanischen Premierministers mit dem ehemaligen Chef
der Fed, Ben Bernanke, angeheizt. Schon im Vorfeld des Treffens wurde über
Helikoptergeld für Japan spekuliert. Mit Blick auf die Wirtschaft erfreuen der
auf 48,1 gestiegene Einkaufsmanagerindex im Verarbeitenden Gewerbe im Juni
(Vormonat 47,7) und die gleichbleibende Arbeitslosenquote von 3,2%, wohingegen die Maschinenaufträge mit -11% enttäuschten.
In diesem Monat überraschte die USA mit guten Konjunkturdaten, wie dem angestiegenen Einkaufsmanagerindex für Juni mit 53,2 Punkten und einem überzeugenden Arbeitsmarktbericht mit 253.000 Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe
in der Woche des 15. Juli. Diese Daten sorgten für eine Stärkung des Dollar und
Japan konnte ein wenig aufatmen. Als wieder etwas Ruhe nach dem britischen
Votum an den Finanzmärkten eingekehrt war und positive Daten aus der USKonjunktur veröffentlicht wurden, stiegen kürzlich die Erwartungen an eine
diesjährige Änderung der Geldpolitik durch die Fed wieder. Eine Zinserhöhung
im Dezember scheint denkbar, Genaueres wird vermutlich heute Abend (27.7.)
nach der Sitzung der Fed kommuniziert.
USD/JPY kurzfristig
108
106
104
102
100
8. Jun 16. Jun 24. Jun 2. Jul 10. Jul 18. Jul 26. Jul
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
USD/JPY langfristig
130
115
100
85
70
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Die kommenden Tage wird der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda Details zum angekündigten Konjunkturprogramm verkünden, ob und in welchem
Umfang das Anleihenkaufprogramm erweitert wird, um dem Inflationsziel von
2% näher zu kommen. Die Wirtschaft hat bislang nicht nachhaltig auf das
Abenomics-Programm reagiert – die Deflation liegt aktuell bei -0,4% –, der Effekt einer weiteren Ausweitung bestehender Mittel ist vermutlich begrenzt, eine
Zinssenkung um 0,1%-Punkte oder der Abwurf von Helikoptergeld sind weitere
mögliche Mittel. Außerdem findet das Treffen der Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag und Freitag dieser Woche statt (28.-29.7.). Es wird mit einer Lockerung
der Geldpolitik gerechnet, um weitere Maßnahmen der Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft zu unterstützen. Wir rechnen im gegebenen Umfeld in den
kommenden Monaten mit einer Abwertung des Yen.
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RENTENTRENDS 27. Juli 2016
SEITE 19
EUR/GBP: Brexit trifft Großbritannien hart, Eurozone schlägt sich
besser als erwartet, Unsicherheiten bleiben bestehen.
In den vergangenen sechs Wochen gab es neben dem Brexit-Referendum und
seinen Folgen kaum ein anderes Thema für das Pfund. Unmittelbar vor dem Votum spekulierten die Märkte noch auf ein Scheitern der Abstimmung. Umso
stärker stürzte das Pfund in Folge des Referendums ab und erreichte bald ein
30-Jahrestief gegenüber dem Dollar, wovon es sich bisher nur leicht erholen
konnte. EUR/GBP notiert derzeit bei 0,84, was einer Aufwertung des Euro von
7,7% im 6-Wochenvergleich entspricht. Auch sämtliche Post-Brexit erhobenen
Umfragen zeigen eine deutliche Stimmungseintrübung. Der wichtige PMIEinkaufsmanagerindex des IHS Markit (alle Sektoren enthalten) fiel im Juli von
52,4 Punkten auf ein 7-Jahrestief von 47,7, womit der Index deutlich im Kontraktionsbereich liegt. Zudem trübte sich das Verbrauchervertrauen stark ein. In
einer Erhebung wenige Tage nach dem Referendum stellte der GfKKonsumklima-index mit -8 Punkten den stärksten Rückgang seit 21 Jahren fest.
Das Referendum relativierte dabei sämtliche Stimmungs- und Konjunkturindikatoren, die vor der Abstimmung erhoben wurden. Indikatoren im Mai und Juni
verhießen noch ein kräftiges Wachstum der britischen Wirtschaft und nahezu
Vollbeschäftigung (Arbeitslosigkeit im Mai bei 4,9%). Unserer Einschätzung
nach dürfte das Wachstum im laufenden Jahr merklich abkühlen und nächstes
Jahr sogar negativ werden (-1,2%). Trotz der Stimmungseintrübung hat die
Bank of England bei ihrem Treffen im Juli entschieden den Leitzins noch nicht
zu senken, was dem Pfund kurzfristig Auftrieb verlieh. Als Begründung wurde
die zu diesem Zeitpunkt äußerst spärliche Datenlage angeführt. Bei der nächsten
Sitzung im August dürfte der Leitzins allerdings gesenkt werden, was das Pfund
noch einmal leicht abwerten lassen wird.
Nach dem freien Fall des Pfunds auf Stände von 0,86 EUR/GBP konnte erst die
Ernennung von Theresa May zur neuen Premierministerin für eine Erholung
des Pfunds sorgen. Die Wahl zur Parteivorsitzenden und die anschließende
Übernahme der Regierungsgeschäfte verliefen dabei überraschend schnell. Dies
lässt darauf hoffen, dass sich die Partei der Konservativen nun hinter ihrer neuen Führung geeint hat und Unklarheiten über den Ablauf des Brexit rasch geklärt werden. Zudem ist May sehr am Zusammenhalt Großbritanniens gelegen
und strebt an eine Abspaltung Schottlands zu verhindern. Infolge ihres Amtsantritts konnte sich das Pfund bei seinem derzeitigen Stand von 0,84 einpendeln.
Der Brexit-Antrag wird wohl erst im Januar 2017 gestellt. Maßgeblich für die
mittel- bis langfristige Entwicklung wird sein, ob Großbritannien die Neuausrichtung zu einem globalen Freihandelsstaat gelingt und in welchem Verhältnis
Großbritannien zur EU nach dem Austritt stehen wird.
EUR/GBP kurzfristig
0,86
0,84
0,82
0,80
0,78
0,76
8. Jun 16. Jun 24. Jun 2. Jul 10. Jul 18. Jul 26. Jul
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/GBP langfristig
0,95
0,90
0,85
0,80
0,75
0,70
0,65
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
In der Eurozone zeigte sich in Folge des Brexit zwar ebenfalls eine Stimmungseintrübung, allerdings nicht so stark wie befürchtet. Der PMIEinkaufsmanagerindex des IHS Markit (über alle Sektoren) fiel in der Eurozone
mit nur 0,2 Punkten weniger stark als erwartet und zeigt mit 52,9 Punkten immer noch eine Expansion an. Die Sorge um Italiens Banken und die Angst vor
einer Destabilisierung der Eurozone lasten dennoch schwer auf dem Euro und
insbesondere den Peripherieländern. Sollten sich die Probleme der Eurozone
wieder zuspitzen, dürfte das Pfund im Vergleich zum Euro wieder deutlich aufwerten. Zu einer derartigen Entwicklung könnte es bei Erfolgen von europafeindlichen Parteien bei dem diesjährigen Verfassungsreferendum in Italien
oder den Wahlen in Frankreich, den Niederlanden oder Deutschland im nächsten Jahr kommen. Für die nächsten Wochen sehen wir EUR/GBP allerdings in
einer Seitwärtsbewegung, da sich Großbritannien noch in der Vorbereitung für
die Austrittsverhandlungen befindet und die Wahlen/Referenden noch nicht
unmittelbar anstehen.
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RENTENTRENDS 27. Juli 2016
SEITE 20
EUR/CHF: SNB kann extremen Kurssturz abwenden, Thomas
Jordan will Devisenmärkte weiter unter Beobachtung halten,
Zinssenkung möglich.
EUR/CHF kurzfristig
In den letzten Wochen war das Währungspaar EUR/CHF hoher Volatilität ausgesetzt und notiert aktuell bei 1,09. Das entspricht einer Aufwertung des
Schweizer Franken um 0,9% seit Beginn des Berichtszeitraums am 8. Juni. Der
Ausgang des Brexit-Votums mit der Entscheidung Großbritanniens die Europäische Union zu verlassen hat zu einer Flucht in den Schweizer Franken als sicheren Hafen geführt und ihn deutlich gegen die Gemeinschaftswährung aufwerten
lassen (Tiefstand bei 1,079). Die Schweizerische Nationalbank (SNB) konnte
dieser Aufwertung durch frühzeitig angekündigte und durchgeführte Interventionen am Devisenmarkt entgegenwirken. Zunächst schienen Devisenkäufe und
damit eine Erhöhung der Einlagen bei der SNB als Interventionsmaßnahme als
wenig Erfolg versprechend, da die Einlagen schon zum Zeitpunkt des Votums
recht hoch standen (496 Mrd. CHF, etwa 458 Mrd. EUR). Entgegen der Erwartung zeigte sich ein Erfolg und Mitte des Monats Juli stand der Franken einem
gestärkten Euro gegenüber und eine langfristige Talfahrt des Kurses blieb aus.
SNB-Präsident Thomas Jordan gab am Wochenende an, weiterhin ein genaues
Auge auf den Schweizer Franken zu haben und bei Bedarf den Zinssatz zu senken. Es wäre, so Jordan, eine Senkung des Einlagenzinses vom derzeitigen Rekordtiefstand von -0,75% auf bis zu -1,25% möglich.
1,098
1,094
1,090
1,086
1,082
1,078
8. Jun 16. Jun24. Jun 2. Jul 10. Jul 18. Jul 26. Jul
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/CHF langfristig
1,60
1,50
1,40
1,30
Entgegen der Erwartungen sank die Arbeitslosenrate in der Schweiz im Juni auf
3,1%, womit der positive Trend der Vormonate fortgeführt werden konnte. Im
Gegensatz hierzu steht der Einkaufsmangerindex PMI für Juni mit 51,6 um 4,2
Punkten niedriger als im Vormonat. Im Zuge der Brexit-Entscheidung und der
damit verbundenen Aufwertung des Schweizer Franken wäre eine Verstärkung
der Deflation denkbar gewesen. Dies ist vorerst nicht eingetroffen und die Inflationsrate steht im Juni wie zuvor bei -0,4%, was dem Wechselkurs Stabilität geben konnte.
1,20
1,10
1,00
0,90
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Berichtszeitraum
Der Beschluss der EZB von letzter Woche, die derzeitige Geldpolitik unverändert
zu lassen, hat keine größeren Spuren bei EUR/CHF hinterlassen. Die Entwicklung der schweizerischen Wirtschaft und der Währung werden auch zukünftig
maßgeblich durch Entscheidungen der EU und der EZB beeinflusst. Wir erwarten für die kommenden Wochen eine Seitwärtsbewegung mit einem weiterhin
starken aber stabilen Franken.
Kurzfristig: Beginn 08.06.2016, Ende 27.07.2016
Langfristig: Beginn 01.01.2009, Ende 27.07.2016
Wechselkursprognosen zum EUR
Ku r s
EUR-USD
5 2 W och en
2 01 6
2 01 7
2 7 .0 7 .1 6
h och
t ief
Q3
Q4
Q1
Q2
Q3
1 ,1 0
1 ,1 7
1 ,0 5
1 ,0 8
1 ,0 5
0 ,9 8
1 ,0 0
1 ,0 5
EUR-CHF
1 ,0 9
1 ,1 2
1 ,0 5
1 ,0 8
1 ,0 4
1 ,0 4
1 ,0 5
1 ,0 8
EUR-GBP
0 ,8 4
0 ,8 6
0 ,7 0
0 ,8 5
0 ,9 0
0 ,8 8
0 ,8 5
0 ,8 5
EUR-JPY
116
140
1 09
113
1 05
93
95
1 05
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Wechselkursprognosen zum USD
Ku r s
2 7 .0 7 .1 6
5 2 W och en
2 01 6
2 01 7
h och
t ief
Q3
Q4
Q1
Q2
Q3
USD-JPY
1 05
125
99
1 05
1 00
95
95
1 00
USD-CHF
0 ,9 9
1 ,0 3
0 ,9 1
1 ,0 0
0 ,9 9
1 ,0 6
1 ,0 5
1 ,0 3
GBP-USD
1 ,3 1
1 ,5 8
1 ,2 8
1 ,2 7
1 ,1 7
1 ,1 1
1 ,1 8
1 ,2 4
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Die Prognosen der HSH Nordbank werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
HSH NORDBANK.DE
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RENTENTRENDS 27. Juli 2016
SEITE 21
Ölmärkte
Nachdem die Ölpreise im Juni zeitweise bei mehr als 52 Dollar je Barrel notierten und damit um 85% gegenüber Jahresbeginn zugelegt hatten, haben die
Preise für den wichtigen Rohstoff in den letzten Wochen um mehr als 15%
nachgegeben. Derzeit wird die Nordseesorte Brent bei 44,5 US-Dollar je Barrel
gehandelt.
Jan Edelmann
Telefon: 040-3333-15206
Ölpreisentwicklung (USD/Barrel)
140
Gründe für den erneuten Ölpreisrückgang
Der zu beobachtende Preisanstieg insbesondere in den Monaten April und Mai
war, neben einem Rückgang in der US-Schieferölproduktion, vor allem auf die
gestiegenen, durch Waldbrände bedingte Produktionsausfälle in Kanada und
Unruhen in Nigeria zurückzuführen. Doch diese Faktoren haben mittlerweile an
Bedeutung verloren. So ist die Produktion in der Provinz Alberta (Kanada) wieder hochgefahren und auch in Nigeria konnte die Produktion im Juni wieder
(auf niedrigem Niveau) gesteigert werden.
120
100
80
60
40
20
Jul-11
Jul-12
Jul-13
Jul-14
Jul-15
Brent
Jul-16
WTI
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Auch die Entwicklung bei der Zahl der aktiven Bohrköpfe in den USA lässt die
Erwartungen aufkommen, dass die Förderung von Rohöl in den USA wieder ansteigen wird. Diese sind seit Anfang Juli um 12% auf 371 Bohrköpfe gestiegen.
Dies entspricht auch nach dem jüngsten Anstieg noch immer fast 70% weniger
Bohrungen als zu Beginn des Jahres 2015 und gut 25% weniger Bohrungen als
im Januar 2016. Der neuerliche Anstieg bei den Bohrungen vor allem in den
wichtigsten US-Schieferölregionen zeigt, dass alte Konkurrenten aufs Neue am
Markt aktiv werden. Daher sollte der US-Schieferölsektor aufgrund seiner kurzen Investitionszyklen den Preisdruck verstärken. Hinzu kommt, dass der Iran
nach Aufhebung der Wirtschaftssanktionen durch den Westen seine Ölproduktion in den vergangenen Monaten deutlich steigern konnte. Das Land erhöhte
laut Bloomberg-Daten die tägliche Förderung von 2,8 Mio. Barrel (im Juli 2015)
auf mehr als 3,6 Mio. Barrel (im Juli 2016). Der Export von Rohöl beträgt mehr
als zwei Millionen Barrel am Tag. Damit ist das Ziel Irans, das Niveau aus der
Zeit vor den Sanktionen des Westens zu erreichen, fast realisiert.
Brent-Contango (USD/Barrel)
8
6
4
2
0
-2
Jul-14
Jan-15
Jul-15
Jan-16
Jul-16
Anmerkung: 6-Monats-Future – 1-Monats-Future (generisch)
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Spekulative Positionen (Netto-Long)
in Tsd.
500
Weiterhin hat sich der Rückzug spekulativer Anleger negativ auf die Rohölpreise
ausgewirkt. Laut Intercontinental Exchange (ICE) ist der Bestand an Wetten auf
steigende Ölpreise seit Ende April um ca. 30% zurückgegangen. Der Großteil
dieser Positionen wurde bei Preisen unterhalb von 45 US-Dollar aufgemacht.
Ein Rückgang unter diese Marke könnte daher zu weiteren spekulativen Verkäufen führen und somit den Preisrückgang kurzfristig verstärken.
400
300
200
100
0
Jul-14
Mar-15
Nov-15
Brent
US-Lagerbestände
Jul-16
WTI
Quelle: ICE, CME, Bloomberg, HSH Nordbank
Die Rohöllagerbestände in den USA sind im Vergleich zu dem Allzeithoch Ende
April in den vergangenen Wochen kräftig gesunken. Dabei ergab sich ein Abbau
der Reserven auf noch immer überdurchschnittliche 519 Mio. Barrel. Dagegen
gab es kräftige Zuwächse bei den Benzinreserven. Die Benzinlagerbestände haben ihre Aufwärtstendenz fortgesetzt und sind in der letzten Zeit kontinuierlich
gestiegen. Aktuell liegen sie bei einem Niveau von 241 Mio. Barrel. Obgleich sie
ohnehin schon oberhalb ihres Durchschnitts der vergangenen Jahre notieren,
entwickeln sie sich damit im Vergleich zu einem saisonüblichen Verlauf noch
einmal stärker.
Berichtszeitraum
Kurzfristig: Beginn: 26.06.2014, Ende: 26.07.2016
Langfristig: Beginn: 26.06.2011, Ende: 26.07.2016
US-Lagerbestandsänderungen (Mio. Barrel)
2
0
-2
Der überdurchschnittlich kräftige Anstieg der Benzinvorräte, ungewöhnlich
während der Sommerfahrsaison, deutet daraufhin, dass die Verarbeitung von
Rohöl zu Benzin in den Raffinerien in den vergangenen Wochen relativ zur
Nachfrage zu hoch gewesen ist. Die Raffinerieauslastung ist in den letzten
-4
-6
24.06.2016
01.07.2016
08.07.2016
Rohöl
15.07.2016
Benzin
Quelle: EIA, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
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27. Juli 2016
SEITE 22
Wochen wieder kräftig gestiegen. Mit 93,9% befindet sich die Kapazitätsauslastung aber derzeit spürbar oberhalb eines normalen saisontypischen Niveaus. Es
ist daher zu erwarten, dass die Raffinerien zur Preisstabilisierung ihre Kapazitätsauslastung verringern. In der Folge sollte daher auch die Nachfrage der Raffinerien nach Rohöl sinken, wodurch die US-Rohöllagerbestände in den kommenden Wochen wieder ansteigen werden. Dies sollte sich daraufhin negativ auf
die Ölpreise auswirken.
1500
700
300
Jul-14
Jan-15
Jul-15
Jan-16
OPEC Produktionsveränderungen (in Tsd.
Barrels/Tag)
Nigeria
Kuwait
S. Arabien
Libyen
V.A.E.
Indonesien
Katar
Irak
Algerien
-200
-100
0
100
Kurs
aktuell
45
43
Wöchentliche Daten*
aktuell
Lagerbestände USA (in mb)
51 9
Rig Count (USA)
37 1
US-Rohölförderung (in mb/Tag)
8494
Prognose
Öl (Brent) in USD
45
Bunker 3,5% Rotterdam
220
Quellen: Bloomberg , HSH Nordbank
52 Wochen
hoch
54
51
52 Wochen
Vorwoche
hoch
521 ,8
543
357
67 5
8485
9465
Vorwoche
47 ,2
45
Veränderung in %
tief
1M
3M
28
-8%
-7 %
26
-8%
-6%
Veränderung in %
tief
1M
3M
451
-2%
-4%
31 6
1 2%
8%
8428
-2%
-5%
Q3 -2 01 6
Q4-2 01 6
Q1 -2 01 7
Q2 -2 01 7
50
251
45
226
45
21 0
45
21 0
Überschussangebot Öl (in Mio. Barrels/Tag)
100
6
96
4
92
2
88
0
84
2012-Q1
-2
2013-Q1
2014-Q1
2015-Q1
Bestandsveränderungen (rechte Achse)
Ölnachfrage (Welt)
Ölangebot
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
12 M
-1 6%
-1 2%
12 M
1 4%
-44%
-1 0%
Q3 -2 01 7 Q4-2 01 7
55
238
55
238
* Die Lagerbestände USA werden jeweils am Mittwoch veröffentlicht. Die Rig Count (Zahl der aktiven Bohrköpfe) sowie
die US-Rohölförderung erfolgen jeweils am Freitag.
HSH NORDBANK.DE
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200
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Übersicht Ölmarktveränderungen & Ölpreis-Prognose
Tägliche Daten
Brent(US-Dollar pro barrel)
WTI (US-Dollar pro barrel)
Jul-16
Quelle: Baker Hughes, Bloomberg, HSH Nordbank
Allerdings spricht die Tatsache, dass die aktuellen Preise unter den Durchschnittskosten (derzeitige Schätzungen für die US-Schieferölregionen: 55 USDollar je Fass) der Ölproduktion liegen, gegen eine weitere kräftige Ausweitung
des Angebots. Im Gegenteil, die OPEC erwartet in ihrem jüngsten Monatsbericht
einen Rückgang des Nicht-OPEC Angebots um 880 Tsd. (bisher -740 Tsd.) Barrel pro Tag für 2016. Dem soll im nächsten Jahr ein weiterer Rückgang um 110
Tsd. Barrel pro Tag folgen. Die EIA prognostiziert zudem eine weiter rückläufige
US-Schieferölproduktion. Für den Monat August rechnet diese mit Produktionsrückgängen der US-Schieferölförderung um fast 100 Tsd. Barrel. Daran sollte
auch die weiter ansteigende Bohraktivität in den wichtigsten US-Schieferölregionen zunächst nichts ändern.
Zum Jahresende 2016 rechnen wir mit einem Preis der Nordseesorte Brent von
45 US-Dollar das Barrel.
1900
1100
Aussichten für den Ölpreis
Obwohl der Ölpreis in den vergangenen Wochen stark gefallen ist, liegt dieser in
den wichtigsten US-Schieferölregionen immer noch über den Grenzkosten der
Produktion. Technische Verbesserungen hinsichtlich größerer und besser platzierter Bohrungen sollten die Kosten der Förderung von Schieferöl weiter reduzieren. Auch von Seiten der Zulieferfirmen sind Preisnachlässe zu beobachten.
Mittel- und langfristig dürften die Effizienzgewinne die Kosten der Förderung
senken und die Produktion wieder anziehen lassen.
Da die globale Ölnachfrage 2017 um 1,19 Mio. Barrel pro Tag steigen soll, erwartet die OPEC eine leichte Unterversorgung der Märkte mit Rohöl im nächsten
Jahr. Wir dagegen glauben, dass die OPEC-Prognosen etwas zu optimistisch
sind. Angesichts der für die Weltwirtschaft bestehenden Risiken, u.a. der Austritt Großbritanniens aus der EU, und der nur moderat wachsenden Weltwirtschaft rechnen wir mit einer deutlichen Wachstumsverlangsamung der Ölnachfrage. Insbesondere dürfte die Nachfrage aus den Industrieländern, und auch
die aus den wichtigsten Schwellenländern wie China nicht mehr so kräftig ansteigen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Ölproduzenten auf diese Entwicklungen mit einer Anpassung ihrer Förderung reagieren werden, was einen
erneut kräftigen Preisrutsch, wie zu Jahresbeginn 2016 zu beobachten war, verhindern sollte.
Aktive Bohrungen USA
27. Juli 2016
SEITE 23
2016-Q1
Konjunkturdatenüberblick Vereinigte Staaten
Monatliche Konjunkturindikatoren USA
Konjunkt ur
ISM-In dex v er a r beit en des Gew er be
ISM-In dex Dien st leist u n g sg ew er be
In du st r iepr odu k t ion (M/M %, r ea l)
Ka pa zit ä t sa u sla st u n g (%)
A u ft r a g sein g ä n g e la n g lebig er W ir t sch a ft sg ü t er (M/M, n om in a l)
- ex T r a n spor t (M/M %, n om in a l)
Jan/ 16
Feb/ 16
Mrz/ 16
Apr/ 16
4 8 ,2
5 3 ,5
0,5
7 5 ,7
3 ,7
1 ,5
4 9 ,5
5 3 ,4
-0 , 2
7 5 ,6
-3 , 3
-1 , 5
5 1 ,8
5 4 ,5
-1 , 0
7 4 ,8
2 ,0
0,3
5 0,8
5 5 ,7
0,5
7 5 ,2
3 ,2
0,3
Mai/ 16 Jun/ 16
5 1 ,3
5 2 ,9
-0 , 3
7 4 ,9
-2 , 3
-0 , 3
5 3 ,2
5 6 ,5
0,6
7 5 ,4
Jul/ 16
nächste Veröff.
8 /1 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
7 /2 7 /2 0 1 6
7 /2 7 /2 0 1 6
-0 , 5
-0 , 4
2 ,8
2 ,4
0,4
0,1
0,0
9 2 ,0
0,3
0,2
3 ,6
2 ,6
0,1
0,2
0,3
9 1 ,7
-0 , 3
0,4
1 ,7
2 ,1
0,3
0,0
-0 , 1
9 1 ,0
1 ,2
0,9
3 ,0
3 ,1
0,5
1 ,1
0,8
8 9 ,0
0,2
0,4
2 ,2
2 ,7
0,2
0,4
0,3
9 4 ,7
0,6
0,7
2 ,7
3 ,2
9 3 ,5
8 9 ,5
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
k.A .
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /2 /2 0 1 6
8 /2 /2 0 1 6
8 /2 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
-1 9 , 4
-3 , 5
5 5 ,6
-1 6 , 6
-2 , 8
4 7 ,6
0,6
1 2 ,4
5 3 ,6
9 ,6
-1 , 6
5 0,4
-9 , 0
-1 , 8
4 9 ,3
6 ,0
4 ,7
5 6 ,8
0,6
0,0
0,3
1 ,4
2 ,2
1 ,2
0,3
1 ,7
-0 , 4
-1 , 2
3 3 ,5
4 6 ,4
-0 , 2
0,3
1 ,0
2 ,3
1 ,0
0,2
1 ,7
-0 , 8
-2 , 0
3 8 ,5
4 5 ,5
0,1
0,1
0,9
2 ,2
0,8
0,1
1 ,6
0,3
-1 , 9
5 1 ,5
4 9 ,1
0,4
0,2
1 ,1
2 ,1
1 ,1
0,2
1 ,6
0,2
-1 , 3
5 9 ,0
5 3 ,4
0,2
0,2
1 ,0
2 ,2
0,9
0,2
1 ,6
0,5
-2 , 3
6 3 ,5
5 5 ,6
0,2
0,2
1 ,0
2 ,3
0,8
-2 , 0
6 0,5
5 5 ,5
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /2 /2 0 1 6
8 /2 /2 0 1 6
8 /2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
168
6 2 ,7
4 5 ,9
5 2 ,1
4 ,9
281
0,3
3 3 ,7
233
5 05
6 2 ,9
4 8 ,5
4 9 ,7
4 ,9
27 7
0,1
3 3 ,7
1 86
84
6 3 ,0
4 8 ,1
5 0,3
5 ,0
27 7
0,2
3 3 ,6
144
-3 2 7
6 2 ,8
4 9 ,2
5 3 ,0
5 ,0
27 5
0,3
3 3 ,6
11
52
6 2 ,6
4 9 ,2
4 9 ,7
4 ,7
27 0
0,0
3 3 ,6
287
211
6 2 ,7
5 0,4
5 2 ,7
4 ,9
27 2
0,2
3 3 ,6
8 /5 /2 0 1 6
8 /5 /2 0 1 6
8 /5 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
8 /5 /2 0 1 6
7 /2 8 /2 0 1 6
8 /5 /2 0 1 6
8 /5 /2 0 1 6
61
5 ,7
0,4
-1 , 5
1 ,0
1128
1 1 88
58
5 ,4
-4 , 4
5 ,0
1 ,1
1213
1162
58
5 ,5
6 ,5
3 ,2
1 ,6
1113
1 07 7
58
5 ,4
1 7 ,2
1 ,8
-2 , 0
1155
1130
58
60
8 ,7
2 ,4
-0 , 8
1135
1136
1 1 89
1153
-1 , 6
-0 , 6
-4 2 , 3
-1 1 , 9
2 ,7
2 ,8
-4 4 , 0
7 2 ,6
-1 , 9
-5 , 3
-3 5 , 5
7 8 ,1
2 ,0
2 ,1
-3 7 , 4
-6 7 , 4
-1 , 5
1 ,0
-4 1 , 1
4 1 ,1
-2 , 2
1 04 ,3
-2 , 2
1 04 ,9
-2 , 5
1 05 ,7
1 05 ,3
1 05 ,7
1 06 ,3
8 /1 0 /2 0 1 6
k.A .
Konsum
Ein zelh a n delsu m sä t ze (M/M %, n om in a l)
- ex A u t os (M/M %, n om in a l)
Ein zelh a n delsu m sä t ze (J/J %, n om in a l)
- ex A u t os (J/J %, n om in a l)
Per sön lich e Ein k om m en (M/M %, n om in a l)
Pr iv a t e Kon su m a u sg a ben (M/M %, n om in a l)
Pr iv a t e Kon su m a u sg a ben (M/M %, r ea l)
V er br a u ch er v er t r a u en sin dex der Un iv er sit ä t Mich ig a n
Regionale Konjunkt urindikat oren
Em pir e Ma n u fa ct u r in g In dex
Ph ila delph ia Fed. In dex
Ch ica g o Ein k a u fsm a n a g er in dex
8 /1 5 /2 0 1 6
8 /1 8 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
Inflat ion
V er br a u ch er pr eisin dex (M/M %)
- ex Na h r u n g sm it t el u n d En er g ie (M/M %)
V er br a u ch er pr eisin dex (J/J %)
- ex Na h r u n g sm it t el u n d En er g ie (J/J %)
PCE Defla t or (J/J %)
PCE Ker n r a t e (M/M %)
PCE Ker n r a t e (J/J %)
Er zeu g er pr eisin dex (M/M %)
Er zeu g er pr eisin dex (J/J %)
ISM-In dex v er a r b. Gew . Su bk om pon en t e beza h lt e Pr eise
ISM-In dex Dien st l. beza h lt e Pr eise
Arbeit smarkt
Besch ä ft ig u n g sv er ä n der u n g ex A g r a r (T sd. )
Besch ä ft ig u n g sv er ä n der u n g (T sd. , H a u sh a lt su m fr a g e)
Pa r t izipa t ion sr a t e (%)
ISM-In dex v er a r b. Gew . Su bk om pon en t e Besch ä ft ig u n g
ISM-In dex Dien st l. Besch ä ft ig u n g
A r beit slosen r a t e (%)
Er st a n t r ä g e A r beit slosen u n t er st ü t zu n g (T sd. , 4 -W och en -Du r ch sch n . )
Du r ch sch n it t lich e St u n den löh n e (M/M %)
Du r ch sch n it t lich e W och en a r beit szeit (St u n den )
267
Immobilienmarkt
NA H B H ä u ser m a r k t in dex
S&P/Ca se-Sh iller H ä u ser peisin dex (J/J %)
V er k ä u fe n eu er H ä u ser (J/J %)
Sch w eben de H a u sv er k ä u fe (J/J %)
Sch w eben de H a u sv er k ä u fe (M/M %)
Ba u beg in n e (T sd. , a n n u a lisier t )
Ba u g en eh m ig u n g en (T sd. , a n n u a lisier t )
59
8 /1 5 /2 0 1 6
8 /3 0 /2 0 1 6
8 /2 3 /2 0 1 6
7 /2 7 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
Aussenwirt schaft
Rea le Gü t er ex por t e (M/M %)
Rea le Gü t er im por t e (M/M %)
H a n delsbila n z (Mr d. USD)
Net t ow er t pa pier a bsa t z a n s A u sla n d (Mr d. USD)
8 /5 /2 0 1 6
8 /1 5 /2 0 1 6
Öffent licher Sekt or
H a u sh a lt sdefizit in % des BIP
Öffen t lich e V er sch u ldu n g in % des BIP
Vierteljährliche Konjunkturindikatoren USA
BIP (Q/Q %, annualisiert , real)
Br u t t oin la n dspr odu k t
Pr iv a t e Kon su m a u sg a ben
pr iv a t e Br u t t oin v est it ion en
In v est it ion en oh n e W oh n u n g sba u u n d La g er v er ä n der u n g
W oh n u n g sba u in v est it ion en
V er ä n der u n g La g er h a lt u n g (Mr d. USD)
Ex por t e
Im por t e
St a a t sa u sg a ben
Q4/14
Q1/15
Q2/15
Q3/15
Q4/15
Q1/16
nächste Veröff.
2 ,1
4 ,3
2 ,1
0,7
0,7
7 8 ,2
5 ,4
1 0,3
-1 , 4
0,6
1 ,7
8 ,6
1 ,6
1 0,1
1 1 2 ,8
-6 , 0
7 ,1
-0 , 1
3 ,9
3 ,6
5 ,0
4 ,1
9 ,4
1 1 3 ,5
5 ,1
3 ,0
2 ,6
2 ,0
3 ,0
-0 , 7
2 ,6
8 ,2
8 5 ,5
0,7
2 ,3
1 ,8
1 ,4
2 ,4
-1 , 0
-2 , 1
1 0,1
7 8 ,3
-2 , 0
-0 , 7
0,1
1 ,1
1 ,5
-1 , 7
-4 , 5
1 5 ,6
6 8 ,3
0,3
-0 , 5
1 ,3
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
-2 , 0
-1 , 7
-1 , 0
-0 , 8
3 ,4
3 ,1
2 ,4
2 ,0
-1 , 8
-1 , 7
-0 , 7
-0 , 6
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
4 ,2
5 ,2
4 ,6
4 ,8
0,5
2 ,9
2 ,6
3 ,0
1 ,0
1 ,0
2 ,6
2 ,5
2 ,7
7 ,1
4 ,1
4 ,2
2 ,8
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
5 ,6
6 ,1
2 ,6
-0 , 7
2 ,1
4 ,0
0,0
0,3
5 ,3
9 ,2
4 ,5
1 ,1
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
-2 , 2
-1 0 8
-2 , 3
-1 1 4 , 6
-2 , 4
-1 1 1 , 9
-2 , 5
-1 2 3 , 1
-2 , 6
-1 1 3 , 4
-2 , 6
-1 2 4 , 7
k.A .
9 /1 5 /2 0 1 6
Produkt iv it ät (Q/Q %, annualisiert )
Pr odu k t iv it ä t der pr iv a t en W ir t sch a ft ssek t or en
Pr odu k t iv it ä t a u ßer h a lb der La n dw ir t sch a ft
Löhne und Gehält er (Q/Q %, annualisiert )
Pr iv a t e W ir t sch a ft ssek t or en
A u ßer h a lb der La n dw ir t sch a ft
V er a r beit en des Gew er be
Loh n st ü ck k ost en
Pr iv a t e W ir t sch a ft ssek t or en
V er a r beit en des Gew er be
Zahlungsbilanz
Leist u n g sbila n zsa ldo (in % des BIP)
Leist u n g sbila n z (Mr d. USD)
Anmerkung: M/M- und Q/Q-Daten sind saisonbereinigt, wenn nicht anders angegeben.
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
WERBEMITTEILUNG
RENTENTRENDS
27. Juli 2016
SEITE 24
Konjunkturdatenüberblick Eurozone
Monatliche Konjunkturindikatoren Eurozone
St immungsindikat oren
Jan/ 16
Feb/ 16
Mrz/ 16
Apr/ 16
Mai/ 16
Jun/ 16
1 07 ,3
1 1 2 ,6
1 02 ,3
1 0,2
1 03 ,0
-6 , 3
1 03 ,3
1 05 ,8
1 1 3 ,0
9 9 ,0
1 ,0
1 03 ,0
-8 , 8
1 03 ,4
1 06 ,8
1 1 3 ,8
1 00,2
4 ,3
1 02 ,0
-9 , 7
1 03 ,4
1 06 ,7
1 1 3 ,3
1 00,5
1 1 ,2
1 05 ,0
-9 , 3
1 07 ,8
1 1 4 ,2
1 01 ,7
6 ,4
1 04 ,0
-7 , 0
1 08 ,7
1 1 4 ,5
1 03 ,1
1 9 ,2
1 02 ,0
-7 , 3
5 2 ,3
5 0,0
5 3 ,2
5 2 ,3
5 5 ,0
5 0,3
5 3 ,6
5 3 ,6
5 0,5
5 0,2
5 2 ,2
5 1 ,2
5 5 ,3
4 9 ,2
5 3 ,8
5 3 ,3
5 0,7
4 9 ,6
5 3 ,5
5 1 ,6
5 5 ,1
4 9 ,9
5 1 ,2
5 3 ,1
5 1 ,8
4 8 ,0
5 3 ,9
5 1 ,7
5 4 ,5
5 0,6
5 2 ,1
5 3 ,1
5 2 ,1
4 8 ,4
5 2 ,4
5 1 ,5
5 5 ,2
5 1 ,6
4 9 ,8
5 3 ,3
5 4 ,5
4 8 ,3
5 3 ,5
5 2 ,8
5 3 ,7
4 9 ,9
5 1 ,9
5 2 ,8
0,5
0,3
2 ,8
2 ,7
2 ,4
3 ,5
-0 , 8
0,7
-0 , 6
2 ,0
-1 , 2
0,9
2 ,6
2 ,6
-1 , 1
0,4
-0 , 8
0,2
-1 , 9
-0 , 5
0,5
0,8
1 ,4
2 ,2
0,0
0,0
-1 , 3
-0 , 4
-1 , 2
0,5
8 /5 /2 0 1 6
8 /5 /2 0 1 6
8 /8 /2 0 1 6
8 /8 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
Ein zelh a n delsu m sä t ze Deu t sch la n d (M/M %)0 , 0
Ein zelh a n delsu m sä t ze Deu t sch la n d (J/J %) 1 , 7
Ein zelh a n delsu m sä t ze Eu r ozon e (M/M %)
0,2
Ein zelh a n delsu m sä t ze Eu r ozon e (J/J %)
2 ,1
A u t ozu la ssu n g en Eu r ozon e (J/J %)
6 ,8
0,1
1 ,8
0,3
2 ,7
1 4 ,4
-1 , 1
0,4
-0 , 6
1 ,7
5 ,7
0,0
0,4
0,2
1 ,4
9 ,7
0,7
0,8
0,4
1 ,6
1 8 ,3
k.A .
k.A .
8 /3 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
k.A .
-1 , 0
0,4
-1 , 4
0,3
-1 , 7
1 ,0
5 ,1
0,4
-0 , 2
0,2
-0 , 2
0,4
0,8
4 ,9
0,8
0,1
1 ,2
0,0
1 ,6
1 ,0
5 ,0
-0 , 5
-0 , 3
0,0
-0 , 2
0,0
0,7
4 ,6
0,4
0,0
0,4
-0 , 1
0,2
0,8
4 ,9
0,1
0,2
0,2
0,1
0,0
0,9
7 /2 8 /2 0 1 6
7 /2 8 /2 0 1 6
8 /1 8 /2 0 1 6
8 /1 8 /2 0 1 6
8 /1 8 /2 0 1 6
8 /1 8 /2 0 1 6
7 /2 7 /2 0 1 6
6 ,2
1 0,4
6 ,2
1 0,3
6 ,2
1 0,2
6 ,2
1 0,2
6 ,1
1 0,1
6 ,1
7 /2 8 /2 0 1 6
7 /2 9 /2 0 1 6
1 ,0
3 ,3
-0 , 3
2 ,1
1 ,4
1 ,1
0,2
2 ,7
2 ,2
-3 , 9
-4 , 0
-3 , 3
1 ,0
-3 , 5
0,8
6 ,3
-1 , 8
-0 , 6
Q4/14
Q1/15
Q2/15
Q3/15
Q4/15
Q1/16
0,4
0,6
0,2
-0 , 1
0,6
0,4
0,6
0,4
0,4
0,4
-0 , 1
0,3
0,3
0,3
0,4
0,2
0,4
0,3
0,4
0,2
0,6
0,7
0,6
0,3
7 /2 9 /2 0 1 6
0,6
1 ,0
0,4
0,2
0,4
0,3
0,5
0,0
0,3
0,1
0,1
0,5
0,5
0,8
0,5
0,5
0,3
0,4
0,1
0,3
0,6
0,4
1 ,1
0,3
9 /6 /2 0 1 6
0,5
1 ,3
-0 , 1
-0 , 2
1 ,5
1 ,4
0,5
0,6
0,1
-0 , 5
0,2
0,2
0,5
0,1
0,1
0,6
1 ,4
1 ,4
1 ,0
0,8
0,8
1 ,8
1 ,4
0,2
9 /6 /2 0 1 6
0,1
0,3
0,5
0,0
0,5
0,7
0,2
-0 , 8
0,3
0,7
0,4
-0 , 2
0,3
0,7
0,3
0,2
0,5
0,9
0,5
0,6
0,4
0,5
0,5
0,2
9 /6 /2 0 1 6
1 ,2
1 ,4
2 ,9
1 ,8
1 ,5
1 ,5
1 ,8
1 ,6
1 ,6
1 ,8
1 ,6
1 ,3
0,4
0,3
-0 , 3
-1 , 4
0,7
-0 , 6
0,8
1 ,2
0,4
1 ,0
0,0
-1 , 5
k.A .
Eu r ozon e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
1 ,1
2 ,1
1 ,7
2 ,3
2 ,2
2 ,1
0,9
0,6
0,2
1 ,3
1 ,1
1 ,8
1 ,4
0,5
2 ,8
0,7
1 ,4
0,8
k.A .
It a lien
0,5
3 ,2
1 ,5
-0 , 2
0,9
-0 , 9
Ifo-In dex
Ifo-In dex La g ebeu r t eilu n g
Ifo-In dex (Er w a r t u n g )
ZEW -In dex (Er w a r t u n g )
G esch ä ft sk lim a INSEE Fr a n k r eich
Kon su m en t en v er t r a u en Eu r ozon e
OECD Kon j. -In dik a t or Eu r ozon e
Jul/ 16
-6 , 8
nächste Veröff.
8 /2 5 /2 0 1 6
8 /2 5 /2 0 1 6
8 /2 5 /2 0 1 6
8 /1 6 /2 0 1 6
8 /2 5 /2 0 1 6
7 /2 8 /2 0 1 6
k.A .
PMI-Indikat oren
PMI-In du st r ie Deu t sch la n d
PMI-In du st r ie Fr a n k r eich
PMI-In du st r ie It a lien
PMI-In du st r ie Eu r ozon e
PMI-Dien st leist u n g en Deu t sch la n d
PMI-Dien st leist u n g en Fr a n k r eich
PMI-Dien st leist u n g en It a lien
PMI-Dien st leist u n g en Eu r ozon e
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
Indust rie
A u ft r ä g e In du st r ie Deu t sch la n d (M/M %)
A u ft r ä g e In du st r ie Deu t sch la n d (J/J %)
In du st r iepr odu k t ion Deu t sch la n d (M/M %)
In du st r iepr odu k t ion Deu t sch la n d (J/J %)
In du st r iepr odu k t ion Eu r ozon e (M/M %)
In du st r iepr odu k t ion Eu r ozon e (J/J %)
Konsum
7 ,9
Inflat ion
In fla t ion Deu t sch la n d H V PI M/M n sb
In fla t ion Deu t sch la n d H V PI J/J
In fla t ion Eu r ozon e H V PI M/M n sb
In fla t ion Eu r ozon e H V PI J/J
In fla t ion Eu r ozon e Ker n r a t e M/M
In fla t ion Eu r ozon e Ker n r a t e J/J
G eldm en g e M3 Eu r ozon e J/J
Arbeit smarkt
A r beit slosen r a t e Deu t sch la n d
A r beit slosen r a t e Eu r ozon e
Außenwirt schaft (J/J %)
Ex por t e
Ex por t e
Ex por t e
Ex por t e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
It a lien
Spa n ien
BIP (Q/Q %)
Eu r ozon e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
It a lien
Vierteljährliche BIP-Zahlen und Komponenten Eurozone
nächste Veröff.
Konsum
Eu r ozon e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
It a lien
Inv est it ionen
Eu r ozon e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
It a lien
St aat sausgaben
Eu r ozon e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
It a lien
Export e
Eu r ozon e
Deu t sch la n d
Fr a n k r eich
It a lien
Import e
Anmerkung: M/M- und Q/Q-Daten sind saisonbereinigt, wenn nicht anders angegeben.
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
WERBEMITTEILUNG
RENTENTRENDS
27. Juli 2016
SEITE 25
Konjunkturdatenüberblick China
Monatliche Konjunkturindikatoren China
St immungsindizes / Frühindikat oren
Mon a t lich e BIP-Sch ä t zu n g
PMI In du st r ie (Offiziell)
PMI In du st r ie (Ca ix in )
PMI Dien st leist u n g en (Offiziell)
PMI Com posit e (Ca ix in )
W ir t sch a ft lich er Fr ü h in dik a t or
Jan/ 16
Feb/ 16
Mrz/ 16
Apr/ 16
6 ,3
4 9 ,4
4 8 ,4
5 3 ,5
5 0,1
9 8 ,7
6 ,3
4 9 ,0
4 8 ,0
5 2 ,7
4 9 ,4
9 9 ,0
7 ,1
5 0,2
4 9 ,7
5 3 ,8
5 1 ,3
9 8 ,9
6 ,9
5 0,1
4 9 ,4
5 3 ,5
5 0,8
9 8 ,8
Mai/ 16 Jun/ 16
6 ,9
5 0,1
4 9 ,2
5 3 ,1
5 0,5
7 ,1
5 0,0
4 8 ,6
5 3 ,7
5 0,3
Jul/ 16 nächste Veröff.
k.A .
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /3 /2 0 1 6
k.A .
4 9 ,5
4 6 ,9
4 3 ,4
5 ,4
1 0,2
4 8 ,6
4 7 ,4
4 3 ,9
6 ,8
5 ,8
1 0,7
5 1 ,4
5 0,2
4 5 ,7
6 ,0
5 ,8
1 0,5
5 1 ,0
5 0,1
4 4 ,8
6 ,0
5 ,9
9 ,6
5 0,7
5 0,0
4 5 ,1
6 ,2
6 ,0
9 ,0
5 0,5
4 9 ,6
4 5 ,0
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
1 0,2
1 04 ,4
1 0,5
1 0,3
1 00,0
1 0,1
1 0,3
1 01 ,0
1 0,0
1 0,2
9 9 ,8
1 0,6
1 0,3
1 04 ,0
8 /1 2 /2 0 1 6
8 /1 2 /2 0 1 6
k.A .
1 ,8
0,2
-5 , 3
-6 , 3
-6 , 6
2 ,3
0,9
-4 , 9
-5 , 8
-6 , 1
2 ,3
0,7
-4 , 3
-5 , 2
-5 , 1
2 ,3
0,7
-3 , 4
-4 , 4
-4 , 0
2 ,0
0,3
-2 , 8
-3 , 8
-3 , 8
1 ,9
0,3
-2 , 6
-3 , 4
-3 , 4
4 7 ,8
4 8 ,8
4 7 ,6
4 8 ,9
4 8 ,1
4 8 ,2
4 7 ,8
4 9 ,2
4 8 ,2
4 9 ,1
4 7 ,9
4 8 ,7
8 /1 /2 0 1 6
8 /1 /2 0 1 6
1 ,8
2 ,6
0,2
4 ,8
3 ,7
5 ,6
8 ,2
4 ,3
7 ,3
8 ,4
4 ,6
7 ,1
7 ,7
4 ,7
8 /1 8 /2 0 1 6
k.A .
k.A .
6 3 ,4
1 7 7 ,1
1 1 3 ,7
-1 1 , 4
-1 9 , 2
3 2 ,5
1 2 6 ,1
9 3 ,5
-2 5 , 4
-1 3 , 8
2 9 ,6
1 6 0,8
1 3 1 ,0
1 1 ,4
-7 , 5
4 5 ,6
1 7 2 ,8
1 2 7 ,2
-1 , 8
-1 0 , 9
5 0,0
1 8 1 ,1
1 3 1 ,1
-4 , 1
-0 , 4
4 8 ,1
1 8 0,4
1 3 2 ,3
-4 , 8
-8 , 4
8 /8 /2 0 1 6
8 /8 /2 0 1 6
8 /8 /2 0 1 6
8 /8 /2 0 1 6
8 /8 /2 0 1 6
5 ,9
2 4 ,5
7 ,4
2 ,9
7 ,7
2 0,3
1 5 ,0
4 ,6
7 ,7
1 7 ,8
1 ,9
2 0,3
k.A .
k.A .
4 ,4
1 4 ,0
1 7 ,5
3231
-1 5 , 9
1 5 ,3
96462
4 ,4
1 3 ,3
1 7 ,5
3 2 02
-1 6 , 0
1 3 ,3
97 1 88
4 ,4
1 3 ,4
1 7 ,0
3213
-1 5 , 5
1 4 ,7
985 61
4 ,4
1 2 ,8
1 7 ,0
3220
-1 3 , 7
1 4 ,4
99117
4 ,4
1 1 ,8
1 7 ,0
3192
-1 4 , 8
1 4 ,4
1 001 02
4 ,4
1 1 ,8
1 7 ,0
3 2 05
-1 3 , 6
1 4 ,3
1 01 4 9 0
3 ,1
3 ,6
6 ,6
2 ,9
3 ,3
6 ,5
2 ,8
3 ,3
6 ,5
2 ,9
3 ,3
6 ,5
2 ,9
3 ,2
6 ,6
3 ,0
3 ,5
6 ,6
Indust rieprodukt ion und Inv est it ionen
In du st r iepr odu k t ion (J/J %)
Ku m u l. In du st r iepr odu k t ion (J/J %)
Sa ch a n la g en in v est it ion , St ä dt e, k u m . (J/J %)
Neu a u ft r ä g e PMI (sb)
Neu e Ex por t a u ft r ä g e PMI (sb)
A u ft r a g sr ü ck st a n d PMI (sb)
Konsum
Ein zelh a n delsu m sa t z (J/J %)
Ein zelh a n delsu m sa t z, k u m u l. (J/J %)
V er br a u ch er v er t r a u en sin dex
Inflat ion
V er br a u ch er pr eisin dex (J/J %)
Ein zelh a n delspr eisin dex (J/J %)
In dex : In du st r iepr odu k t pr eise (J/J %)
Ein k a u fspr eise Roh m a t er ia lien (J/J %)
Gr oßh a n delspr eise (J/J %)
1 ,9
8 /9 /2 0 1 6
k.A .
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
k.A .
Arbeit smarkt
Ch in a Em ploy m en t PMI SA
Ch in a Non -Ma n u fa ct u r in g PMI -
Immobilienmarkt
W oh n im m obilien pr eise (u n g ew . Du r ch sch n it t 7 0 St ä dt e, J/J % )
In v est it ion en in Im m obilien (J/J %)
Fix ed a sset in v est m en t r ea l est a t e (J/J %)
Außenwirt schaft
H a n delsbila n z (Mr d. USD)
Ex por t e (Mr d. USD)
Im por t e (Mr d. USD)
Ex por t e (J/J %)
Im por t e (J/J %)
Öffent liche Finanzen
St a a t sein n a h m en (J/J)
St a a t sa u sg a ben (J/J)
Geldpolit ik / Kredit v ergabe / Währungsreserv en
1 Ja h r es Ben ch m a r k t len din g r a t e
Geldm en g e M2 (J/J %)
Reg u lier t er Min dest r eser v en sa t z (%)
Offizielle Dev isen r eser v en der Zen t r a lba n k (Mr d. USD)
Offizielle Dev isen r eser v en der Zen t r a lba n k (J/J %)
Kr edit v er g a be du r ch Ba n k en (J/J %)
Kr edit v er g a be, g es. a u sst eh en d (Mr d. CNY )
4 ,4
1 7 ,0
k.A .
8 /1 0 /2 0 1 6
k.A .
8 /7 /2 0 1 6
8 /7 /2 0 1 6
8 /1 0 /2 0 1 6
8 /1 0 /2 0 1 6
Finanzsekt or
3 -Mon a t e SH IBOR (%)
3 -Mon a t e CH IBOR (%)
CNY /USD W ech selk u r s
2 ,9
2 ,9
6 ,7
k.A .
k.A .
k.A .
Vierteljährliche Konjunkturindikatoren China
Jun/ 15
Sep/ 15
BIP (J/J %)
Dez/ 14 Mrz/ 15
7 ,2
7 ,0
7 ,0
6 ,9
6 ,8
6 ,7
6 ,7
1 0 /1 9 /2 0 1 6
BIP (Q/Q %)
1 ,7
1 ,6
1 ,8
1 ,8
1 ,5
1 ,2
1 ,8
1 0 /1 9 /2 0 1 6
BIP Q/Q a n n u a lisier t
7 ,0
6 ,6
7 ,4
7 ,4
6 ,1
4 ,9
7 ,4
1 0 /1 9 /2 0 1 6
A r beit slosen qu ot e (%)
4 ,1
4 ,1
4 ,0
4 ,1
4 ,1
4 ,0
A r beit sk r ä ft e in St ä dt en (Mio. )
1 8 2 ,8
Sa ldo der Leist u n g sbila n z (Mr d. USD)
2 7 7 ,4
Dez/ 15 Mrz/ 16 Jun/ 16 nächste Veröff.
k.A .
8 /4 /2 0 1 6
8 5 ,3
1 7 3 ,2
2 3 8 ,7
3 3 0,6
3 9 ,3
k.A .
Anmerkung: M/M- und Q/Q-Daten sind saisonbereinigt, wenn nicht anders angegeben.
Quelle: Bloomberg Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
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27. Juli 2016
SEITE 26
Glossar
ABS
Annualisierte Rate
Bad Bank
Baker Hughes
Barrel
Basispunkt
Beigebook
Benchmarkanleihe
BIP
BoE
Bremain
Brent
Brexit
Bunds
Carry-Trade
Cashflow
Conference Board
Covered Bond Spread
/ Midswap
Covered Bonds
CPI
Credit Default Swap
(CDS)
DAX
Denominiert
Default
Dividenden-Rendite
Debt-Equity Programm
„Dovish“
Dow Jones
Einlagezinssatz
ELA-Kredite
Emissionskonsortium
EU
Euribor
Eurobond
Euro Stoxx 50
Eurosystem
EONIA
Exportquote
EZB
HSH NORDBANK.DE
Asset Backed Securities (ABS) sind forderungsbesicherte Wertpapiere.
Annualisierte Rate bezieht sich auf die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Europa wird das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal gemessen, indem das BIP eines Quartals mit dem BIP des Vorquartals verglichen wird. In den
USA geschieht dies ebenfalls, die Rate wird dann aber annualisiert, d.h. es wird so getan, als ob das Wirtschaftswachstum vier
Quartale hintereinander mit dieser Rate wächst. Rechnerisch geschieht dies mit der folgenden Formel: Annualisierte Rate =
(1+Wachstumsrate)4 - 1.
Eine Bad Bank, auch Abwicklungsbank oder Abwicklungsanstalt, ist ein gesondertes Institut zur Aufnahme von notleidenden
Krediten sanierungsbedürftiger Banken. Bad Banks werden in der Regel vom Staat gestützt.
Baker Hughes ist eines der führenden Erdöl-Service Unternehmen weltweit. Baker Hughes stellt Produkte und Dienstleistungen
für das Aufsuchen, Auswerten, bohrtechnische Erschließen sowie für die kommerzielle Nutzung zur Verfügung.
1 Barrel (oder Fass) entspricht 159 Liter. Im Zusammenhang mit Erdöl wird dieser Begriff häufig verwendet. Der Preis von Öl
wird in USD/Barrel ausgedrückt.
Zinssatz-Einheit, 100 Basispunkte entsprechen einem Prozentpunkt, d.h. 25 Basispunkte sind 0,25 %. Basispunkt wird mit „bp“
abgekürzt.
Ein Konjunkturbericht der zwölf Zentralbankbezirke der USA.
Benchmarkanleihen sind Anleihen, deren Emissionsvolumen größer als 500 Millionen Euro sind.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP; engl. gross domestic product (GDP)) ist eine wichtige Kennzahl der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie gibt den Gesamtwert der innerhalb einer Periode in einem Land hergestellten Güter und Dienstleistungen
zu aktuellen Preisen nach Abzug aller Vorleistungen an.
Bank of England (Zentralbank Großbritanniens)
Bremain ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Remain), das das mögliche Verbleiben Großbritanniens aus der Europäischen
Union beschreibt (in Anlehnung an Brexit).
Brent ist eine aus der Nordsee stammende Ölsorte und wird an der Warenterminbörse ICE Futures in London gehandelt. Die
US-amerikanische Sorte WTI und Brent sind besonders stark gehandelte Ölsorten und dienen als Grundlage für die Berechnung von Öl-Futures
Brexit ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Exit), das das mögliche Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen
Union beschreibt (in Anlehnung an den Grexit).
Bunds sind deutsche Staatsanleihen, die mit zehn- oder 30-jähriger Laufzeit begeben werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch
wird auch von zweijährigen und fünfjährigen Bunds gesprochen.
Die Aufnahme von Kredit in einem Währungsraum, in dem das allgemeine Zinsniveau niedrig ist, zur Anlage in einem Währungsraum mit höherem Zinsniveau. Typischerweise wird der niedrigverzinste Yen als Carry-Trade-Währung genutzt.
Der Cashflow eines Unternehmens bildet die Liquiditätssituation eines Unternehmens ab. Dabei spricht man bei einem Nettozufluss von liquiden Mitteln von einem positiven Cashflow und bei einem Nettoabfluss von liquiden Mitteln von einem negativen Cashflow.
Das Conference Board ist eine unabhängige, global agierende wissenschaftliche Organisation aus den USA, die verschiedene
Konjunkturindikatoren publiziert.
Spread ist der Zinsaufschlag auf einen Referenzzinssatz (Midswap).
Covered Bonds sind gedeckte Schuldverschreibungen. Besondere Eigenschaft ist der zweifache Schutz der Anleger durch einerseits Haftung des ausgebenden Finanzinstituts (meist einer Bank) und andererseits Deckung durch einen speziellen
Sicherheitenpool, häufig bestehend aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors, auf die die Anleger
bevorrechtigt zugreifen können. Deutsche Pfandbriefe (siehe Pfandbriefe) sind in diesem Sinne Covered Bonds. Jedoch sind
Covered Bonds, die nicht aus Deutschland stammen und daher nicht unter das Pfandbriefgesetz fallen, keine Pfandbriefe. Der
Begriff „Covered Bond“ ist kein geschützter Begriff.
Siehe Verbraucherpreisindex.
Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Finanzkontrakt, den zwei Vertragspartner miteinander abschließen und mit dem Ausfallrisiken gehandelt werden. Der eine Vertragspartner, der sogenannte Sicherungsgeber, sichert die Auszahlung einer Versicherungssumme zu, wenn der dem Kontrakt zugrundeliegende Anleiheschuldner ausfällt. Für diese Absicherung zahlt der Sicherungsnehmer dem Sicherungsgeber eine Prämie.
Der DAX (oder DAX 30), ist ein Aktienindex, der 30 große börsenorientierte Unternehmen Deutschlands beinhaltet. Beim
DAX handelt es sich um einen Performanceindex, das heißt bei der Abbildung des Wertes werden neben dem Kursverlauf
auch die von den beinhalteten Unternehmen ausgeschütteten Gewinne berücksichtigt.
Beispielsweise kann ein Wertpapier in Euro denominiert sein. D.h. der Emissionsbetrag und der Coupon dieses Wertpapiers
sind in Euro ausgedrückt und die Zahlungen erfolgen in Euro.
Zahlungsverzug. Wenn ein Unternehmen im Default ist, bedeutet dies, dass das Unternehmen seinen Schuldendienst nicht
mehr vertragsgemäß bedient, weil er beispielsweise eine Tilgung nicht geleistet hat.
Dividende pro Aktie geteilt durch den Marktpreis einer Aktie, oder die Summe aller ausgezahlten Dividenden geteilt durch den
gesamten Marktwert, in der Regel in Prozent ausgedrückt
Auch Debt-Equity Swap genannt, bezeichnet eine Transaktion, bei der eine Forderung eines Gläubigers gegenüber einem
Schuldnerunternehmen gegen eine entsprechenden Beteiligung getauscht wird, so dass die Forderung erlischt.
Eine „dovishe“ (dove engl. für Taube) Geldpolitik ist eine, im Hinblick auf Leitzinserhöhungen, sehr vorsichtige Geldpolitik.
Der Dow Jones (auch Dow Jones Industrial Average) ist ein Aktienindex, der 30 der größten Unternehmen der Vereinigten
Staaten von Amerika beinhaltet. Bei dem Dow Jones handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet. Er ist der älteste US-amerikanische Aktienindex und bildet viele ältere,
traditionsreiche Unternehmen ab.
Von Geschäftsbanken kurzfristig nicht benötigtes Geld kann zum Einlagenzinssatz bei der Zentralbank angelegt werden.
Notfallkredite der nationalen Notenbanken der Eurozone an den heimischen Bankensektor, die von der EZB genehmigt werden
müssen.
Bildung einer vorübergehenden Gemeinschaft, insb. von Banken, mit dem Ziel, eine Wertpapiermission (Wertpapierplatzierung an der Börse) unterzubringen.
Europäische Union
Die „Euro Interbank Offered Rate“ ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Der Euribor ist für kurzfristige bzw. für variabel verzinste Kredite und Anleihen Verhandlungsbasis (Banken verlangen den jeweiligen Euribor + x Basispunkte).
(Euromarkt-Anleihe). Eurobonds sind Anleihen mittlerer und längerer Laufzeit, die für den internationalen Kapitalmarkt (Euromarkt) platziert werden und von einem anderen Land emittiert werden als dem Land, aus dem die Währung stammt, in der
sie aufgelegt werden.
Der Euro Stoxx 50 (oder Eurostoxx) ist ein Aktienindex, der 50 große börsennotierte Unternehmen der Eurozone beinhaltet.
Bei dem Eurostoxx 50 handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet.
Das Eurosystem besteht aus der EZB und den derzeit 19 nationalen Zentralbanken der EU-Staaten, die den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben. Oberstes Entscheidungsgremium ist der EZB-Rat.
Der „Euro Overnight Index Average“ ist der Zinssatz, für den sich Banken auf dem Interbankenmarkt im Euroraum über
Nacht gegenseitig Geld leihen können (kurzfristige unbesicherte Geldmarktkredite).
Exporte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Notenbank der Europäischen Währungsunion.
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SEITE 27
Fed
Fed Funds Rate
Das Federal Reserve System (Fed) ist die Notenbank der USA.
Die Fed Funds Rate ist der Leitzins der US-Notenbank. Es handelt sich hierbei um einen Tagesgeldsatz (Overnight rate bzw. in
der wörtlichen Übersetzung Übernachtzinssatz), zu dem sich Banken untereinander Zentralbankgeld leihen und den die USNotenbank steuert, in dem sie den Banken über Offenmarktgeschäfte Zentralbankgeld auf dem Geldmarkt zu diesem Leitzins
zur Verfügung stellt.
Flash-Crash
Starke Bewegung in einem bestimmten Finanzmarktinstrument innerhalb kürzester Zeit. Ursache kann beispielweise eine außergewöhnlich geringe Liquidität in diesem Marktsegment sein. Am 15. Oktober 2014 war ein derartiger Flash-Crash am Markt
für zehnjährige T-Notes zu beobachten.
FOMC
Das "Federal Open Market Commitee" (dt. Offenmarktausschuss) ist das Gremium der US-Notenbank, das die geld- und währungspolitischen Entscheidungen trifft.
Forward Guidance
Begriff aus der Notenbankpolitik. Mit einer Forward Guidance sollen Marktteilnehmer von der Notenbank auf eine Kursänderung vorbereitet werden, indem die Notenbank erläutert, unter welchen Umständen (beispielsweise wenn die Inflation über 2%
steigt oder die Arbeitslosenrate einen bestimmten Wert unterschreitet) sie aktiv wird.
Fracking
Hydraulic Fracturing ist eine Methode zur Erzeugung, Weitung und Stabilisierung von Rissen im Gestein einer Lagerstätte im
tiefen Untergrund, mit dem Ziel, die Durchlässigkeit der Lagerstättengesteine zu erhöhen. Dadurch können darin befindliche
Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden.
Futures
Futures sind börslich handelbare Terminkontrakte zwischen zwei Parteien. Im Gegensatz zu Optionen sind sie nicht nur einseitig, sondern sowohl für den Verkäufer (Verpflichtung zur Lieferung) als auch den Käufer (Verpflichtung zur Abnahme) verbindlich. Durch den Kontrakt wird das Underlying, die Menge, der Termin (fixer Zeitpunkt in der Zukunft) und der konkrete,
bei Vertragsabschluss festgelegte, Preis geregelt.
Fundamentalwerte
Der Fundamentalwert eines Vermögenstitels soll unabhängig von möglicherweise stark schwankenden Marktbewertungen eine Aussage über den tatsächlichen Wert dieses Titels liefern. Bei Aktien etwa beziehen sich Fundamentalwerte oft auf in der
Unternehmensbilanz festgehaltene Werte. Aufgrund der diversen Anwendungsfelder und Berechnungsverfahren gibt es keine
eindeutige Zahl des Fundamentalwertes eines Titels.
Generische Rendite
Rechnerische Rendite eines künstlichen Wertpapiers. So spricht man bei der generischen Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen von der Rendite einer 10-jährigen Staatsanleihe, unter der Annahme dass diese zum aktuellen Zeitpunkt emittiert wird.
Man tut dies, damit zur Markteinschätzung laufend das Vergleichsmaß der 10-jährigen Rendite existiert, auch wenn nicht
immer Staatsanleihen mit einer exakt 10-jährigen Laufzeit auf dem Markt sind.
GfKIndex, der durch eine regelmäßige Umfrage bei privaten Haushalten erfasst wird und die Konsumneigung der privaten HausKonsumklimaindex
halte widerspiegeln soll.
Greenback
Greenback ist eine alternative Bezeichnung für die US-Währung Dollar.
Grexit
Grexit ist ein Wortspiel (engl. für Greece und Exit), das das mögliche Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum behandelt.
Hard Bullet-Struktur
Anleihe mit festem Rückzahlungstermin (Standard).
„Hawkish“
Eine „hawkishe“ (hawk engl. für Falke) Geldpolitik ist eine in Hinblick auf Leitzinserhöhungen eher aggressive Geldpolitik.
HVPI
Siehe Verbraucherpreisindex.
ifo Geschäftsklimaindex Der ifo Geschäftsklimaindex (kurz: ifo Index) ist ein Konjunkturindikator für Deutschland, der auf der Basis von Befragungen
von rund 7000 Unternehmen vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung monatlich ermittelt wird und ein Frühindikator für die
wirtschaftliche Entwicklung darstellt. Es gibt zahlreiche Unterindizes für einzelne Branchen.
Importquote
Importe im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Index der Universität of Der Index der Universität of Michigan wird durch eine regelmäßige Umfrage bei US-Haushalten erfasst und ist ein Indikator
Michigan
für das Konsumklima.
Investment-Grade
Die Bewertung Investment-Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit hoher Bonität
vergeben (Rating mindestens BBB-).
ISIN
Jedes am Markt gehandelte Wertpapier hat eine ISIN (International Securities Identification Number oder Wertpapierkennnummer).
ISM-Index
Der ISM-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. Geschäftsklimaindex für die USA, der auf der Basis einer Umfrage unter USUnternehmen monatlich ermittelt wird. Er wird als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung angesehen. Es
gibt den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe und den ISM-Index für den Dienstleistungssektor. Der ISM wird vom Institute for Supply Management erstellt.
IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Organisation zur Sicherstellung des internationalen Zahlungsverkehrs und
zur Bereitstellung von internationalen Reserven zur Liquiditätssicherung.
Jumbo-Anleihe
Der Begriff Jumbo-Anleihe ist kein feststehender Begriff, sondern bezieht sich auf Anleihen mit einem hohen Emissionsvolumen. Üblicherweise werden Anleihen mit einem Volumen von 1 Mrd. Euro oder größer als Jumboanleihen bezeichnet. Vielfach
werden aber auch Anleihen im Volumen von 500 Mio. Euro als solche bezeichnet.
Kerninflationsrate
Bei der Kerninflationsrate werden üblicherweise die Preisentwicklungen des Lebensmittel- und Energiesektors nicht mit berücksichtigt, da diese Preiskomponenten meist sehr schwankungsanfällig sind.
KOF-KonjunkturEin Indikator, der angibt, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte.
barometer
Kurs-BuchwertVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Buchwert des Unternehmens pro Aktie, wobei der Buchwert dem anteiligen bilanziellen Wert
des Unternehmens entspricht.
Kurs-CashflowVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Cashflow des Unternehmens pro Aktie, wobei der Cashflow dem Netto-Zu- bzw. -Abfluss an
liquiden Mitteln eines Unternehmens entspricht.
Kurs-Erlös-Verhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Erlös eines Unternehmens pro Aktie, wobei der Erlös den verkauften Mengen multipliziert
mit den jeweiligen Preisen eines Unternehmens entspricht.
Kurs-GewinnVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Gewinn eines Unternehmens pro Aktie, wobei der Gewinn dem bilanziell ausgewiesenen Gewinn entspricht.
Langfristtender
(LTRO/TLTRO)
Der Langfristtender ist ein geldpolitisches Instrument der EZB, bei dem die Notenbank den Geschäftsbanken Zentralbankgeld
mit einer Laufzeit von drei oder mehr Monaten zur Verfügung stellt. Targeted-LTRO sind einem bestimmten Zweck zugeschrieben.
Hier bezogen auf US-Öl-Lagerbestände. Der Erdöllagerbestand der Energy Information Administration (EIA) misst den wöchentlichen Anstieg der Fässer von kommerziellen Rohöl im Bestand von US-Firmen.
Am 15. September 2008 brach die US-Investmentbank Lehman Brothers zusammen – und löste damit eine verheerende Kettenreaktion aus. Das globale Finanzsystem stand vor dem Kollaps, die Welt rutschte in eine tiefe Rezession.
Lagerbestand
Lehman-Brothers Zusammenbruch/ Lehman-Krise
Leitzins
Der Leitzins ist der Zinssatz, der von einer Zentralbank festgelegt und gesteuert wird. Je nach Zentralbank werden Zinssätze
mit unterschiedlichen Laufzeiten gesteuert. Die US-Notenbank zielt beispielsweise auf den Übernachtzinssatz (Laufzeit: 1
Tag), die Europäische Zentralbank auf einen Geldmarktsatz mit einer Laufzeit von einer Woche (Tendersatz) und die Schweizer Notenbank auf den Libor für Schweizer Franken mit einer Laufzeit von drei Monaten.
Leveraged Loans
Besonders riskante Großkredite, die beispielsweise im Zusammenhang mit Unternehmensübernahmen vergeben werden.
Libor
Die „London Interbank Offered Rate“ (Libor) ist ein täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankengeschäft, zu dem sich
Banken gegenseitig Geld leihen. Der 3-Monats-Libor ist z.B. der heutige Zinssatz für ein über drei Monate laufendes Geldmarktgeschäft. Der Libor gilt bei vielen Finanzmarktgeschäften als Referenzgröße für die Zielrendite. Man spricht dann z.B.
von dem 3-Monats-LIBOR + 150 Basispunkten.
Makroprudenzielle
Als makroprudenzielle Maßnahmen werden Tätigkeiten der Aufsichtsbehörden bezeichnet, die das Ziel verfolgen, Risiken für
Maßnahmen
das Finanzsystem als Gesamtheit zu ermitteln, zu bewerten und zu mindern.
Midswap
Midswap ist ein Zinssatz, der als Mittelwert zwischen Anbieter- und Käuferzinssatz auf Swap-Märkten (siehe Swap) ermittelt
wird.
Minutes
Sitzungsprotokoll von Notenbanken, z.B. der Bank of England, der EZB oder des Federal Reserve System.
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SEITE 28
mom, M/M
Momentum
Mortgage REITs
Natürliches
Zinsniveau
Netto-Long-Position
Nonfarm payrolls
Non-Investment Grade
NPL-Quote
OMT
Partizipationsrate
PCE-Deflator
Peripherieländer
Peripheriespreads
Pfandbrief
PMI-Index
QE-Programm
qoq, Q/Q
Q1 (2,3,4)
OPEC
Ratingagentur
Rendite
Renditekurve
(Zinsstrukturkurve)
Rezession
Rig Count
Risk-on/ Risk-off
Schneeballsystem
SNB
Staatsanleiherendite
Staatsanleiheauktionen
Soft Bullet-Struktur
Sovereign-Bonität
Sterling
S&P 500
Swap
Tankan-Bericht
Tapering
Tendersatz
Terminkontrakte
Terminkontraktkurve
T-Notes
Troika
US-Treasuries (Notes)
Über/Unterbewertung
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Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vormonat (mom = month-on-month).
Ein Momentum ist ein Konzept zur Messung der Stärke einer Kursbewegung oder eines Konjunkturindikators.
Mortgage REITs (Real Estate Investment Trust) sind ein handelbares Finanzierungsvehikel aus den USA, das anders als klassische Immobilien-REITs nicht in Immobilien-Aktien, sondern in Hypothekenverbriefungen investiert.
Das natürliche Zinsniveau ist der Zinssatz, bei dem das reale Bruttoinlandsprodukt um seine natürliche Rate wächst und die Inflation stabil ist.
Die Long-Position bezeichnet die Spekulation eines Investors auf das Steigen eines zu Grunde liegenden Investmenttitels. Das
Gegenteil dazu sind Short-Positionen. Eine positive Summe aus Long- und Short-Positionen bildet eine Netto-Long-Position.
Bezeichnet die Beschäftigung im nicht-landwirtschaftlichen Sektor, die monatlich publiziert wird. Die Veränderung der
Nonfarm Payrolls wird als wichtiger Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft angesehen.
Die Bewertung Non-Investment Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit niedriger
Bonität vergeben (Rating maximal BB+).
Anteil notleidender Kredite (engl.: Non-Performing-Loans) am Kreditportfolio einer Bank.
Das Outright Monetary Transactions Programm ist ein Instrument der EZB, mit dem das Eurosystem in vorab unbeschränktem
Ausmaß Ankäufe bestimmter Staatsanleihen aus dem Euro-Währungsgebiet durchführen kann. Voraussetzung dafür ist, dass
sich der betreffende Staat bestimmten Auflagen unterwirft.
Die Partizipationsrate ist ein Arbeitsmarktindikator. Sie ergibt sich aus dem Anteil der Erwerbstätigen aus der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung.
Der PCE-Deflator ist ein US-amerikanischer, landesweiter Indikator der durchschnittlichen Preisveränderung des privaten Inlandverbrauchs. Er wird von der größten Komponente des Bruttoinlandsproduktes, den privaten Konsumausgaben, abgeleitet.
Ein weniger schwankungsfreudiger Indikator ist die Kernrate des PCE-Deflators, welcher die saisonabhängigen Lebensmittelund Energiepreise nicht beinhaltet. Das Zentralbanksystem der USA (Federal Reserve System) richtet sich nach der Kernrate
des PCE-Deflators.
Wirtschaftlich schwächerer Staaten der Eurozone (insbesondere Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Italien).
Peripheriespreads sind die Risikoaufschläge der Peripheriestaatsanleiherenditen aus der Eurozone gegenüber den Renditen
deutscher Staatsanleihen mit der gleichen Laufzeit. Im Rahmen der Finanzmarktkrise innerhalb der Eurozone wird unterschieden zwischen den Peripherieländern und den Kernländern (das sind in der Regel Deutschland, Finnland, Niederlande
und Österreich).
Siehe dazu Covered Bonds.
Der PMI-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. ein Geschäftsklimaindex. PMI steht für Purchasing Manager Index und wird
von dem Unternehmen Markit monatlich für zahlreiche Länder insbesondere für die beiden Sektoren Verarbeitendes Gewerbe
und Dienstleistungssektor auf der Basis einer Umfrage unter Einkaufsmanagern erstellt. Die PMI-Indizes werden als wichtige
Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes angesehen.
Quantitative Easing (QE) ist eine extreme Form der expansiven Geldpolitik. Die Zentralbank kauft dabei direkt Wertpapiere
wie Staatsanleihen an, um Zentralbankgeld zur Verfügung zu stellen und Zinsen niedrig zu halten.
Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vorquartal (qoq = quarter-on-quarter).
Q1 bezieht sich auf das erste Quartal eines Jahres. Ohne Jahresangabe bezieht es sich auf das laufende Jahr.
Organisation erdölexportierender Länder.
Ratingagenturen sind private, gewinnorientierte Unternehmen, die gewerbsmäßig die Kreditwürdigkeit von Unternehmen aller
Branchen sowie von Staaten und deren untergeordneten Körperschaften bewerten.
Ganz allgemein gibt die Rendite das Verhältnis von Auszahlungen zu den Einzahlungen einer Kapitalanlage an und wird meist
in Prozent und pro Jahr angegeben. In der Regel beziehen sich unsere Research-Publikationen auf Anleiherenditen, die sich
laufend ändern können und vom Kupon und vom Wertpapierkurs abhängen. Die Rendite und der Kurs einer Anleihe bewegen
sich bei einer Anleihe mit einem festen Kupon umgekehrt zueinander.
Die Renditekurve (auch: Zinsstrukturkurve) zeigt an, welche Renditen für Anleihen verschiedener (Rest-)Laufzeiten eines
Emittenten (z.B. der Bundesrepublik Deutschland) gezahlt werden. Eine Renditekurve wird steiler, wenn ein Anstieg der Zinssätze erwartet wird.
Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Abschwung. Ein Land befindet sich technisch gesehen in einer Rezession, wenn dessen
Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist.
Oil Rig Count. Zählung der aktiven Bohrköpfe.
„Risk-on“ beschreibt eine positives Marktsentiment, Kauflaune und Risikoappetit. Das Gegenteil hiervon ist „Risk-off“.
Unter einem Schneeballsystem sind Geldanlagen zu verstehen, für die sehr hohe Renditen versprochen werden, die aber nur
auf dem Papier existieren. Wenn Anleger Geld zuführen, werden sie über einige Zeit ausbezahlt, um das Vertrauen von Neukunden zu bewahren. Die Auszahlungen können aber nur finanziert werden, indem die Einzahlungen anderer Anleger dafür
verwendet werden. Werterhöhende Geschäfte oder reale Investitionen gibt es bei diesen Anlagemodellen nicht. Das System
bricht zusammen, wenn eine größere Zahl der Anleger versuchen, ihre Einlagen zurückzuerhalten.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Notenbank der Schweiz.
Rendite einer Staatsanleihe (siehe Rendite).
Staaten wie die USA und Deutschland versteigern Staatsanleihen im Rahmen von Staatsanleiheauktionen. Die Termine für
diese Auktionen stehen im Regelfall bereits mehrere Monate vorher fest.
Anleihe mit Option des Emittenten auf Verschiebung des Rückzahlungstermins.
Bonität eines Staates, also die Kreditwürdigkeit eines Staates.
Sterling ist eine verkürzte Schreibweise der britischen Währung Pfund Sterling.
Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der 500 große Unternehmen aus den Vereinigten Staaten von Amerika beinhaltet. Beim S&P
500 handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet.
Ein Austausch zukünftiger Zahlungsströme, bei der jede Partei die Zahlungsverbindlichkeiten der anderen übernimmt.
Häufige Formen sind Zins- und Währungsswaps. Ein Zins-Swapsatz ist ein Zinssatz, der sich im Rahmen eines derartigen
Tauschgeschäftes ergibt. Der fünfjährige Euro-Swapsatz ergibt sich aus dem Tausch des zukünftigen variablen Zahlungsstroms, der in der Regel auf der Basis des Drei-Monats-Euribors festgestellt wird, gegen einen festen Zinssatz. Letzterer ist der
Euro Zins-Swapsatz.
Bericht der japanischen Notenbank bestehend aus Konjunkturanalyse und enthält Informationen über die Stimmungslage in
großen Unternehmen
Tapering bezeichnet die Reduktion von Anleiheankäufen durch die Notenbank über einen längeren Zeitraum.
Der Tendersatz ist der Hauptrefinanzierungssatz der EZB (Leitzins), zu dem sich Geschäftsbanken gegen die Hinterlegung von
notenbankfähigen Sicherheiten für eine Woche Zentralbankgeld leihen können.
Ein Terminkontrakt ist ein Übereinkommen zwischen zwei (anonymen) Marktteilnehmern, einen Verkäufer und einen Käufer.
Dabei verpflichtet sich der Verkäufer, eine standardisierte Menge einer bestimmten Ware (oder Finanzinstrument) zu einem
bestimmten Preis an einem bestimmten Tag zu liefern. Der Käufer verpflichtet sich, die dem Kontrakt zugrunde liegende Ware
per Liefertermin abzunehmen.
Terminkontraktkurven sind eine Methode, den voraussichtlichen Preis einer Ware für beliebige Zeitpunkte zu ermitteln.
T-Notes sind US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei, drei, fünf, sieben und zehn Jahren. 30-jährige USStaatsanleihen werden als T-Bonds bezeichnet.
Institution aus Europäischer Kommission, EZB und IWF zur Überwachung der Hilfsprogramme für Krisenländer.
Staatsanleihen, die von der US-Zentralregierung emittiert werden und eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis zu zehn Jahren Laufzeit haben. Bei US-Staatsanleihen wird zwischen US-Bills, US-Notes und US-Bonds unterschieden. US-Bills haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr, US-Notes haben eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren und US-Bonds eine Laufzeit von
mehr als zehn Jahren und bis zu dreißig Jahren.
Das Konzept der Über/Unterbewertung eines Wertes geht davon aus, dass es einen fundamentalen, fairen oder Gleichgewichtswert eines Titels gibt, der nicht notwendigerweise dem Marktpreis des Titels entspricht. Liegt der Wert einer Aktie etwa
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SEITE 29
Verbraucherpreisindex
V2X
VIX
WTI
yoy, J/J
ytd
ZEW-Index
Zinsstrukturkurve
über dem angenommenen Fundamentalwert, spricht man von einer Überwertung, liegt der Wert darunter, spricht man von
einer Unterbewertung.
Der Verbraucherpreisindex ("Consumer Price Index", CPI) entspricht der Preissteigerung eines repräsentativen Warenkorbs
von Konsumgütern und Dienstleistungen. Die offizielle Inflationsgröße der EZB ist ein harmonisierter Verbraucherpreisindex
(HVPI).
Der V2X Ist der Volatilitätsindex des EURO STOXX 50.
Der aus Optionspreisen abgeleitete CBOE Volatilitätsindex (VIX) drückt die erwartete Schwankungsbreite des Aktienindex S&P
500 aus und wird täglich von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) veröffentlicht.
West Texas Intermediate (WTI) ist eine aus den USA stammende Rohölsorte und wird an der New Yorker NYMEX Warenterminbörse gehandelt. Die norwegische Sorte Brent und WTI sind besonders stark gehandelte Ölsorten und dienen als Grundlage
für die Berechnung von Öl-Futures.
Veränderung gegenüber dem gleichen Tag/Monat/Zeitraum des Vorjahres (yoy = year-on-year).
Veränderung vom Jahresanfang bis zum aktuellen Zeitpunkt (ytd = year-to-date).
Der ZEW-Index ist ein Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Der Indikator gibt
die Differenz zwischen positiven und negativen Konjunkturerwartungen – auf Sicht von sechs Monaten – in Deutschland wieder, wie sie sich aus den Antworten von Experten ergeben.
Siehe Renditestrukturkurve.
Quelle: HSH Nordbank
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27. Juli 2016
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