Grosse Dankbarkeit gezeigt - Dorf

Nürensdorf
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Dorf-Blitz
07/2016
Kurdische Familie kocht für Senioren ein typisch kurdisches Festessen
Grosse Dankbarkeit gezeigt
Die Familie von Zein Watti kommt
ursprünglich aus Amuda, einer Stadt
im Osten von Syrien, an der türkischen Grenze. 2013 ist die Familie
nach einem tragischen Ereignis aus
Syrien geflohen und per Zufall in Nürensdorf gelandet. Aus Dankbarkeit
kochten sie für die Senioren ein Festessen am Seniorenzmittag.
von Yvonne Müller
Für die Senioren war es unmöglich, von allen 17 Hauptganggerichten und
den neun verschiedenen Gebäcken zu kosten. (ym)
«Wir sind von Anfang an sehr offen
und freundlich aufgenommen worden.
Die Menschen in dieser Gemeinde
sind sehr hilfsbereit», sagte Zein
Watti. Aus diesem Grund hegten sie
schon länger den Wunsch, der Gemeinde Nürensdorf etwas zurück zu
geben. Als sie hörten, dass im selben
Haus, in dem sie wohnen, einmal im
Monat das Seniorenessen stattfindet,
kam die Familie auf die Idee, die Senioren mit einem typisch kurdischen
Essen zu verwöhnen. So, wie sie es
jeweils ihren Gästen vorsetzten, gekocht von Ehefrau Berivan. Die Abtei-
Urs Burger
lung Soziales der Gemeinde fand diese
Idee gut und das Küchenteam vom
Seniorenzmittag war nach einem Probeessen mit diesem Angebot auch
gleich einverstanden.
Ergreifende Worte
In seiner Ansprache sprach Watti offen über die Beweggründe und die
Flucht seiner Familie. Er erzählte,
dass er alles, was er als Zahnarzt mit
eigener Praxis in den letzten 15 Jahren
für die Ausbildung und Zukunft seiner
Annamaria Ress
Susanne Gutknecht
Kinder gespart hatte, den Leute zahlen musste, die ihre Ausreise organisiert hatten. Sie mussten alles in Syrien zurücklassen. Auf Umwegen über
die Niederlande und Deutschland landeten sie am Ende am Flughafen in
Kloten. Ihre Geschichte hat die Anwesenden tief berührt.
Vielfältiges Buffet
Gegen 40 Personen durften das vielfältige Buffet, das Berivan Beshar hergerichtet hat, geniessen. Sie hatte so
Daniela Melcher
viel gekocht, dass sich halb Oberwil
davon hätte verpflegen können. Stundenlang stand sie für dieses Festmahl
in der Küche und hatte alles liebevoll
zubereitet, angerichtet und dekoriert.
Keine Platte durfte ohne Dekoration
ihre Küche verlassen. Ihre zwei älteren Kinder Roshina (11 Jahre) und Saleh (10 Jahre) hatten für diesen Anlass
extra ihren Jokertag in der Schule bezogen, um ihrer Mutter zu helfen.
Die Senioren haben sich offen auf dieses exotische Experiment eingelassen
und alle probierten möglichst von allem etwas. Für die Senioren war es
jedoch unmöglich, von 17 verschiedenen Hauptgängen und neun verschiedenen Gebäcken zu kosten, die Berivan Beshar für sie zubereitet hatte.
«Was wir probieren konnten, war
wirklich sehr köstlich», äusserten sich
die Senioren zufrieden. Sie haben
diese Abwechslung sehr genossen.
Zum Abschied erhielt jeder Gast noch
eine Rose geschenkt, die von Roshina
und von Saleh überreicht wurden. â—¾
Reto Hoffmann
Tobias Jäger
www.dorfblitz.ch
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Yvonne Müller
Kevin Knecht
Nadja Bächi
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