Dorf-Blitz 06/2016 Bassersdorf 11 Rechnungsgemeindeversammlung erstmals unter freiem Himmel «Landsgemeinde» auf dem Bassersdorfer Dorfplatz Zum meteorologischen Sommeranfang hatte sich der Gemeinderat Bassersdorf etwas Besonders einfallen lassen: Erstmals fand eine Gemeindeversammlung auf dem neuen Dorfplatz unter freiem Himmel statt. von Reto Hoffmann Das bislang eher unwirtliche JuniWetter machte an diesem Abend gerade eine Pause und die Rechnungsgemeindeversammlung konnte ohne Regentropfen über die Bühne gehen. Zur Not hätte man auch Plastikpelerinen verteilt, wie sie auch an den Kino-Openairs genutzt werden, wie Gemeindepräsidentin Doris Meier mit einem Schmunzeln bemerkte. 152 Stimmberechtigte waren anwesend, um über die beiden traktandierten Geschäfte zu befinden und sich beim anschliessenden Frageund Orientierungsabend in Sachen Entwicklungsstrategie Bassersdorf 2030 auf den neusten Stand bringen zu lassen. Positive Jahresrechnung Beim ersten Geschäft ging es um die Genehmigung der Jahresrechnung 2015 der politischen Gemeinde. Und hier konnte Gemeinderat und Vorsteher des Ressorts Finanzen und Liegenschaften, Christoph Füllemann, einmal Gutes vermelden: Die Jahresrechnung 2015 schliesst gegenüber dem Budget mit einem um 1,68 Millionen Franken besseren Ergebnis ab. Christoph Füllemann ersetzt den Beamer mit einem Papierausdruck. Erstmals fand eine Gemeindeversammlung in Bassersdorf unter freiem Himmel statt. (Fotos: Reto Hoffmann) Dies ist ein Ertragsüberschuss von 735 569 Franken. Budgetiert war noch ein Verlust von 944 700 Franken. Das positive Ergebnis sei, so Finanzvorstand Füllemann, hauptsächlich auf die Mehreinnahmen bei den Grundstückgewinnsteuern zurückzuführen. Durch den guten Jahresabschluss solle man jedoch nicht in Euphorie verfallen, warnte Füllemann, denn beispielsweise seien die Steuereinnahmen 2015 nicht so erfreulich gewesen, wie erhofft. Insbesondere bei den Steuern des Vorjahres und bei der Quellensteuer. Als weitere Auffälligkeit nannte der Finanzchef die gestiegenen Ergänzungsleistungen und Mehrausgaben bei den gesetzlichen wirtschaftlichen Hilfeleistungen, welche das Gemeindebudget zunehmend belasteten. Für einmal milde Worte zur Jahresrechnung 2015 kamen von Georg Fallegger von der Rechnungsprüfungskommission (RPK), welche die Rechnung in finanzpolitischer Hinsicht prüfte. Dabei lobte er die professionelle Führung des Haushaltes, insbesondere das stringente Kostenmanagement beim Bau des Schulhauses Chrüzacher. Die Rechnung 2015 wurde schliesslich nach einigen Wortmeldungen mit einer Gegenstimme genehmigt. kredites für die Sanierung der Turnhalle und des Hallenbades im Schulhaus Geeren, welcher mit 200 000 Franken zur Genehmigung unterbreitet wurde. Hallenbad und Turnhalle sind in die Jahre gekommen. Die Infrastruktur genüge laut den Experten nicht mehr und die Betriebssicherheit sei nicht mehr gewährleistet. Könne eine Sanierung nicht zeitnah ausgeführt werden, müsse bei einem Ausfall von Bauteilen mit der vorübergehenden oder gar dauernden Schliessung des Hallenbades gerechnet werden, gemäss Weisungsbüchlein. Zwar müsse man, so Liegenschaftsverwalter Christoph Füllemann, der das Geschäft präsentierte, noch «keinen Helm beim Schwimmen tragen», doch eine Sanierung müsse dringend in Angriff genommen werden. 200 000 Franken sei zwar ein Haufen Geld, doch mit diesem Vorprojekt werde eine detaillierte Grundlage geliefert, um den genauen Umfang und die Kosten abschätzen zu können. Ein Ausführungskredit würde ohnehin dem Souverän zur Genehmigung unterbreitet. Auch die RPK sah die Notwendigkeit einer seriösen Abklärung und begrüsste das Vorgehen. Das zweite Traktandum wurde schliesslich mit einer Gegenstimme gut geheissen. Sanierung Turnhalle und Hallenbad Geeren Anfragen gemäss Paragraph 51 des Gemeindegesetzes Das zweite Geschäft drehte sich um die Genehmigung eines Vorprojekt- Auf diese Gemeindeversammlung hin gingen auch zwei Anfragen von Stimmberechtigten ein, welche Gemeindepräsidentin Doris Meier in der Folge verlas. Dabei ging es zum einen um die Kosten für den Unterhalt des Wasserspieles auf dem Dorfplatz und zum anderen um einen Fragenkatalog zur Situation der Flüchtlinge in Basserdorf. ◾ Frage und Orientierungsabend Im Anschluss an die Gemeindeversammlung gab Doris Meier im Rahmen des traditionellen Frage- und Orientierungsabends ein Update zur Entwicklungsstrategie Bassersdorf 2030. Dabei konnte sie den Abschlussbericht präsentieren, welcher die Ideen und konkreten Massnahmen für das weitere Vorgehen festhält und vom Gemeinderat kürzlich verabschiedet wurde. Der Bericht ist auf der Gemeindewebseite einsehbar und kann auch im Gemeindehaus als gedruckte Version bezogen werden. Der DorfBlitz wird in einer späteren Ausgabe auf die Details dieses Berichtes zurückkommen. Die anschliessenden Fragen und Bedenken der Stimmberechtigen drehten sich einmal mehr um die unbefriedigende Verkehrssituation, die Glattalbahn und die Überbauungspläne südlich des Bahnhofs. (rh)
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