UBS House View Chief Investment Office WM 21. Juli 2016 Monthly Letter Lehren aus dem Brexit Obwohl die Meinungen über die Bedeutung des Brexit geteilt sind, können Anleger unseres Erachtens mehrere wichtige Erkenntnisse aus dem britischen Referendum ziehen. Politisches Risiko Da politische Ereignisse immer schwerer vorauszusagen sind und die Globalisierung bei Wählern immer mehr auf Ablehnung stösst, müssen Anleger sich auf Volatilitätsschübe an den Währungsmärkten einstellen. Konzentration auf die Fundamentaldaten Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass Wirtschaftswachstum und Gewinndynamik nachhaltigere Markttreiber sind als politische Ereignisse. Diese Fundamentaldaten sind weiterhin positiv. Vermögensallokation Wir erhöhen unsere Übergewichtung in US-Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen. Wir eröffnen eine übergewichtete Position in Schwellenländer-Aktien und beenden unsere Übergewichtung in auf Euro lautenden Hochzinsanleihen. Fünf Lehren aus dem Brexit für Anlegerinnen und Anleger Mark Haefele Global Chief Investment Officer Wealth Management Folgen Sie mir auf LinkedIn linkedin.com/in/markhaefele Ungefähr ein Monat ist seit dem Votum Grossbritanniens für einen EU-Austritt vergangen, und vieles wurde seitdem zu diesem Thema geschrieben. Ist die Entscheidung der Briten wichtig für die Märkte? Nachdem ich mit Anlegern in aller Welt gesprochen habe, kann ich bestätigen, dass die Meinungen über die Bedeutung des Brexit weiterhin geteilt sind. In den USA beispielsweise denken viele, es ginge dabei nur um Politik und nur wenig um die Märkte. Ich glaube jedoch, dass wir daraus lernen können, und gehe in diesem Monthly Letter auf fünf wichtige Lehren ein, die Anleger aus dem Brexit ziehen können. 1) Politische Entwicklungen vorauszusagen wird in den nächsten zwölf Monaten nicht einfacher. 2) «Die Zukunft» ist angesichts der schwerwiegenden Folgen von Globalisierung und Technologie schon heute wichtig. 3) Anleger in den Industrieländern können Volatilität an den Devisenmärkten nicht ignorieren. ab 4) Diversifikation wird immer wichtiger, um Kursschwankungen zu meistern. 5) Auf längere Sicht überwiegen Zentralbankpolitik und Fundamentaldaten die politischen Risiken. Diese Lehren stehen im Zentrum unserer langfristigen strategischen und unserer kurzfristigen taktischen Vermögensallokation. In diesem Monat nahmen wir drei Änderungen an unserer taktischen Vermögensallokation vor. Wir erhöhten unsere Übergewichtung in US-Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen, eröffneten ein Übergewicht in Aktien aus den Schwellenländern gegenüber Schweizer Aktien und nahmen Gewinne auf unserer erfolgreichen Übergewichtung in EUR-Hochzinsanleihen mit. Dieser Bericht wurde durch UBS AG erstellt. Bitte beachten Sie die wichtigen rechtlichen Informationen am Ende der Publikation. Fünf Lehren aus dem Brexit für Anlegerinnen und Anleger 1) Politische Entwicklungen vorauszusagen wird in den nächsten zwölf Monaten nicht einfacher Der Brexit hat gezeigt, dass es immer schwerer wird, politische Entwicklungen präzise vorauszusagen. Ob Märkte, Experten und Meinungsforscher: Alle lagen falsch. Die Wettmärkte sahen die Wahrscheinlichkeit eines Brexit am Tag vor dem Ergebnis bei nur 25%, und Meinungsforscher überschätzten die Bedeutung, die Wählerinnen und Wähler bei ihrer Entscheidung der Wirtschaft beimassen. Tatsächlich stimmte in den Regionen mit einem überdurchschnittlichen Anteil an den Exporten in die EU eine Mehrheit für den Austritt. Eine immer polarisiertere globale Wählerschaft ist eine Herausforderung für urbane Eliten, deren Denkweise von lehrbuchhaftem wirtschaftlichem Rationalismus geprägt ist. Man kann immer weniger auf politische Umfrageresultate vertrauen, was unter anderem an Veränderungen bei der eingesetzten Technologie liegt. Da die Umfragemethoden der technischen Entwicklung hinterherhinken, sind auf Umfragen basierende Wahlprognosen unsicherer geworden. So sind nach Angaben des früheren Präsidenten der American Association for Public Opinion Research zum Beispiel die Antwortquoten bei Telefonumfragen von rund 80% in den 1970er Jahren im Zuge der Verbreitung von Mobiltelefonen in den letzten Jahren auf nur noch 8% zurückgegangen. Die Meinungsforscher lagen weit daneben, als sie 2012 das Ausmass von US-Präsident Barack Obamas Wahlsieg voraussagten, genau wie beim Ergebnis des schottischen Unabhängigkeits referendums 2014 und den britischen Unterhauswahlen im letzten Jahr. Solange diese Probleme nicht gelöst sind, sollten Anleger politischen Umfragen besser nicht zu viel Bedeutung beimessen. Im Vorfeld der US-Präsidentschafts wahlen im November und der Abstimmung über eine Verfassungsreform in Italien im Oktober könnte sich übermässiges Vertrauen auf Wahlsiege der etablierten Parteien als Trugschluss erweisen. Die Globalisierung trug zu grösserer Ungleichheit bei und trifft bei Wählern auf Ablehnung. 2) «Die Zukunft» ist angesichts der schwerwiegenden Folgen von Globalisierung und Technologie schon heute wichtig Das britische Abstimmungsergebnis zeigt, dass Märkte und Anleger sich meistens auf den Mittelwert konzentrieren, der Medianwert aber nicht übersehen werden sollte. Die von der Globalisierung und der Technologie freigesetzten Kräfte sind positiv für das Gesamtwachstum, trugen aber auch zur Ungleichheit und zu einem industriellen Umbruch bei, was zur Polarisierung der Wählerschaft führte. Abb.1: Globalisierung und Technologie haben die Industrielandscha der USA verändert Anzahl der Arbeitsplätze in der US-Industrie (saisonbereinigt) und die Erholung nach der Krise, in % Weniger als 40% der seit 2008 verlorenen Arbeitsplätze in der US-Industrie wurden zurückgewonnen. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 13.8 Millionen von Arbeitskräen 13.4 13.0 12.6 12.2 11.8 11.4 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Prozentualer Anteil der zurückgewonnenen Arbeitsplätze in der Industrie (rechte Skala) Arbeitsplätze in der US-Industrie Beschäigungsgrad im Januar 2008 Quelle: Bureau of Labor Statistics (BLS), UBS. Daten per 19.Juli 2016 2 UBS House View Monthly Letter — August 2016 2015 2016 Fünf Lehren aus dem Brexit für Anlegerinnen und Anleger Umfragen zufolge war es mehr als doppelt so wahrscheinlich, dass Menschen, die Globalisierung und Internet für negative Kräfte halten, für den Austritt statt den Verbleib stimmen. Eine ähnliche Polarisierung findet in den USA statt. Fast drei Viertel aller Jobs, die seit der Krise von 2008 geschaffen wurden, gingen an Arbeitnehmende, die mindestens über einen Bachelor-Abschluss verfügen, und nur 38% der seit 2008 verloren gegangenen Arbeitsplätze in der Industrie wurden durch andere ersetzt (Abb. 1). Unter den weissen Wählern ohne College-Abschluss liegt Donald Trump mit durchschnittlich 57% zu 31% vor Hillary Clinton – dies ist ein grösserer Vorsprung als Mitt Romney, der letzte Kandidat der Republikaner, 2012 hatte. Die Lehre daraus ist, dass längerfristige Trends schon heute wichtig sind. Und obschon Rückschritte bei Globalisierung und Technologie mehr Volatilität bedeuten könnten, schaffen solche Trends auch Anlagegelegenheiten, vor allem in den Bereichen Automatisierung und digitale Daten. Der Brexit erinnert Anleger an die Risiken, die durch Volatilität an den Devisenmärkten der Industrieländer entstehen. 3) Anleger in den Industrieländern können Volatilität an den Devisenmärkten nicht ignorieren Der Brexit zeigt erneut, dass Währungsschwankungen nicht nur für Anleger in Schwellenländern ein Grund zur Sorge sein sollten. Nach dem Referendum verzeichnete das britische Pfund seinen grössten Tagesrückgang gegenüber dem US-Dollar seit 40 Jahren. Nicht nur das britische Pfund war von störenden Währungsschwankungen betroffen. Der Yen wertete in diesem Jahr aufgrund der steigenden globalen Risikoaversion und Sorgen, der Bank of Japan könnten die effektiven Instrumente zur Konjunkturbelebung ausgehen, 14% gegenüber dem US-Dollar auf. In den letzten Monaten waren die Währungsschwankungen in den G7-Ländern zum ersten Mal seit Februar 2015 insgesamt höher als in den Schwellenländern (Abb. 2). Die Volatilität an den Devisenmärkten ist umso wichtiger, weil sie von Anlegern oft übersehen wird, obwohl sie die Renditen deutlich mindern kann. Die Lehre daraus lautet, dass Anleger Währungsrisiken stets bewusst eingehen und nicht als Nebenwirkung des Haltens internationaler Vermögenswerte betrachten sollten. Wir raten zur Absicherung von Währungsrisiken in unseren globalen Portfolios. Da es sich aus taktischen Gründen anbieten kann, Währungsungleichgewichte auszunutzen, gehen wir in unseren taktischen Vermögensallokationen ent sprechende Währungspositionen ein. Abb.2: Die aktuelle Volatilität an den Devisenmärkten der Industrieländer übertrif jene der Schwellenländer Der gleitende 30-Tages-Durchschnitt der Currency-Volatility-Indizes (JP Morgan) Anleger müssen das Währungsrisiko bewirtschaften und gegebenenfalls absichern. 16 Der gleitende 30-Tages-Durchschnitt der Currency-Volatility-Indizes 14 12 10 8 6 4 2011 2012 2013 Industrieländer (G7) Schwellenländer Quelle: Bloomberg L.P., JP Morgan, UBS. Daten per 19.Juli 2016 3 UBS House View Monthly Letter — August 2016 2014 2015 2016 Fünf Lehren aus dem Brexit für Anlegerinnen und Anleger 4) Diversifikation wird immer wichtiger, um Kursschwankungen zu meistern Trotz aller Ungewissheit und Volatilität erinnert uns der Brexit aber auch daran, dass die negativen Folgen von Marktturbulenzen für Anlagen mit verschiedenen Massnahmen abgemildert werden können. Die geografische, die politische und die Diversifikation nach Anlageklassen haben nach dem britischen Referendum gezeigt, was sie wert sind. Die Konzentration auf den Heimmarkt erwies sich als kostspielig. Der FTSE 250, in dem die britische Binnenwirtschaft hoch gewichtet ist, verlor 3% seit dem Tag des britischen Referendums. Sein grösster Rückgang betrug 13,6%. Auch binnenmarktorientierte Anleger an den italienischen Aktienmärkten dürften zu den grossen Verlierern gehören, denn lokale Aktien liegen seit dem Referendum 7% im Minus bei einem maximalen Rückgang von 16%. Ein eher global ausgerichtetes Portfolio hätte besser abgeschnitten. Der US- und der japanische Aktienmarkt stiegen um 3% bzw. 4%. Erstklassige Anleihen spielen trotz der negativen Renditeaussichten in den kommenden sechs Monaten weiterhin eine diversifizierende Rolle im Portfolio. Das gleiche Prinzip gilt für alle Anlageklassen. In den nächsten sechs Monaten rechnen wir bei erstklassigen Anleihen insgesamt mit negativen Renditen. Wie wir jedoch in den Tagen um die Brexit-Abstimmung sahen, fiel der Anstieg der Anleihenkurse mit der schlechtesten Performance der Aktienmärkte zusammen. Daher ist es gerechtfertigt, für den Fall, dass die Aktienmärkte ins Stocken geraten, Staatsanleihen weiterhin als Ballast im Portfolio zu halten. Dies veranschaulicht das passable Ergebnis der Balanced-Portfolios aus Aktien und Anleihen in einem turbulenten Jahr. Ein ausgewogenes USD-Portfolio erzielte dieses Jahr bei einem maximalen monatlichen Drawdown von rund 3% eine Rendite von etwa 4%. Ein reines USD-Aktienportfolio mit einer Rendite von etwa 5% wies hingegen einen maximalen monatlichen Drawdown von 6% auf. 5) Auf längere Sicht überwiegen Zentralbankpolitik, Fundamentaldaten und Gewinnwachstum die politischen Risiken Vor dem britischen Votum im letzten Monat erwähnten wir, dass wir nicht versuchen würden, auf die unmittelbare Reaktion darauf zu wetten. Wir wollten über die politischen Turbulenzen hinausblicken, um Veränderungen der längerfristigen Trends, zum Beispiel bei den Kreditkosten für Unternehmen, den Reaktionen der Zentralbanken und den Daten zu den Unternehmensgewinnen, zu ermitteln. Diese Strategie war erfolgreich: Nach dem britischen Votum verhinderte die Entschlossenheit der Zentralbanken, Liquidität bereitzustellen, Abb.3: Panikverkäufe und die Flucht in Cash können die Performance eines Portfolios beeinträchtigen Die Performance von ertraglosen Cash-Anlagen gegenüber globalen Aktien auf USD-Basis, in % 8 Die Anleger sollten sich weiterhin auf die Fundamentaldaten der Unternehmen und der Wirtschaft konzentrieren. 6 Entwicklung der Cash-Anlagen gegenüber globalen Aktien (in %) 4 Outperformance der Cash-Anlagen gegenüber Aktien 2 0 Underperformance der Cash-Anlagen gegenüber Aktien –2 –4 –6 –8 16-Jun-16 26-Jun-16 06-Jul-16 Performance der Cash-Anlagen gegenüber globalen Aktien seit 16. Juni Performance der Cash-Anlagen gegenüber globalen Aktien seit 24. Juni Quelle: Thomson Reuters, UBS. Daten per 18.Juli 2016 4 UBS House View Monthly Letter — August 2016 16-Jul-16 Fünf Lehren aus dem Brexit für Anlegerinnen und Anleger eine grössere Verengung der globalen Kreditrisikoprämien von Unternehmensanleihen. So konnten die Märkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Fundamentaldaten der Unternehmen und der Wirtschaft richten. Abb. 3 zeigt, wie die Performance eines Portfolios unter Panikverkäufen leiden kann. Anleger, die vor dem britischen Votum aus den globalen Aktienmärkten ausstiegen, verpassten auf USD-Basis einen Zuwachs von 5%. Bei einem Verkauf am Tag der Bekanntgabe des Ergebnisses des britischen Referendums wäre den Anlegern ein Zuwachs von 6% entgangen. Langfristiger Anlagewert wird durch die Beurteilung von Veränderungen geschaffen, und zwar nicht in erster Linie im Hinblick auf die politischen Risiken, sondern auf das Wirtschaftswachstum, die geldpolitischen Reaktionen der Zentralbanken und die Gewinntrends. Die höchsten Renditen dürften die Anleger erzielen, die diszipliniert auf plötzliche Ereignisse reagieren, und nicht diejenigen, die auf dem Höhepunkt der Turbulenz übereilte Massnahmen ergreifen. Das heisst jedoch nicht, dass für Schlagzeilen sorgende Ereignisse nicht auch Chancen bieten. Versierte Anleger, die zum Beispiel besonders über die Drawdowns besorgt sind, können systematische Absicherungsstrategien einsetzen. Werden diese weit vor einem Ereignis umgesetzt, wenn die Absicherung am wenigsten kostet, kann diese Art der Strategie dazu beitragen, die kurzfristigen Performanceschwankungen zu angemessenen Absicherungskosten auszugleichen. Opportunistischer eingestellte Anleger, die Marktverwerfungen nutzen wollen, könnten den Ansatz unseres Teams Short Term Investment Opportunities in Erwägung ziehen. Die Gruppe identifiziert Relative-Value-Transaktionen, die im Rahmen eines risikokontrollierten Anlageansatzes, der jenem institutioneller Anleger entspricht, kurzfristige Fehlbewertungen nutzen. Wir erhöhen unsere Übergewichtung von US-Aktien, was die verbesserten Gewinnaus sichten widerspiegelt. Wir eröffnen eine übergewichtete Position in Aktien aus Schwellenländern, da sich die Frühindikatoren stabilisieren. 5 Taktische Vermögensallokation In diesem Monat haben wir drei Veränderungen an unserer taktischen Vermögensallokation vorgenommen. Wir erhöhen unsere übergewichtete Position in US-Aktien gegenüber erstklassigen Anleihen. Die US-Konjunktur gewinnt an Schwung und die festeren Konjunkturdaten sollten ein stärkeres Gewinnwachstum unterstützen. Die US-Berichtssaison für das zweite Quartal wird die Konsenserwartungen eines Rückgangs von 5% gegenüber dem Vorjahr unseres Erachtens übertreffen. Der Gewinn je Aktie dürfte in der zweiten Jahreshälfte steigen, da die Belastung durch den starken US-Dollar und den niedrigeren Ölpreis nachlässt. Ferner eröffnen wir eine Übergewichtung in Aktien aus Schwellenländern gegenüber Schweizer Aktien. Trotz der Stärke der US-Wirtschaft dürfte die weltweite Unsicherheit nach der Brexit-Abstimmung zu einer Verschiebung der Zinserhöhung durch die US-Notenbank (Fed) bis zum Dezember oder danach führen. Anhaltend niedrige US-Zinsen und reichliche Liquidität sind positiv für die Schwellenländer. Ausserdem haben sich die Rohstoffpreise stabilisiert, und die Einkaufsmanagerindizes liegen in den Schwellenländern Asiens und Europas nun im positiven Bereich. Es gibt weitere Anzeichen für eine Ertragswende. In den letzten drei Monaten stabilisierten sich die Gewinne je Aktie für Unternehmen im MSCI EM Index, nachdem sie seit Anfang 2012 um 33% gefallen waren. Angesichts der hohen Gewichtung der defensiven Sektoren ist der Schweizer Index jedoch schlecht positioniert, um von der globalen Wachstumsverbesserung in der zweiten Jahreshälfte und der Belebung der industriellen Aktivitäten zu profitieren. UBS House View Monthly Letter — August 2016 Fünf Lehren aus dem Brexit für Anlegerinnen und Anleger Wir neutralisieren unsere Übergewichtung von Euro-HochzinsUnternehmensanleihen. Schliesslich nehmen wir Gewinne auf unserer Position in EUR-Hochzinsanleihen mit. Der Spread schrumpfte um 100 Basispunkte, da das quantitative Lockerungsprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) den risikolosen Zinssatz drückte und die relative Attraktivität von Hochzinsanleihen erhöhte. Die Rendite der Anlageklasse von 4,3% nähert sich nun dem Allzeittief vom Februar 2015. Obwohl wir für die kommenden zwölf Monate weiterhin nur eine Ausfallquote von 2% erwarten, ist die Rendite nicht mehr überzeugend genug, um eine übergewichtete Position zu rechtfertigen. Am Devisenmarkt bleiben wir in der norwegischen Krone gegenüber dem Euro übergewichtet. Die Inflation in Norwegen stabilisierte sich im Juni auf 3,7%, dem höchsten Stand seit fast acht Jahren. Wir gehen nicht wie die Märkte von weiteren Zinssenkungen in Norwegen aus, während weitere Lockerungsmassnahmen der EZB weiterhin möglich sind. Wir halten ausserdem eine übergewichtete Position im US-Dollar gegenüber dem australischen Dollar. Die Fed ist zwar auf gutem Weg, die Zinsen nur allmählich zu erhöhen. Der Markt erwartet aber inzwischen eine zu expansive Entwicklung, und misst einer diesjährigen US-Zinserhöhung nur eine Wahrscheinlichkeit von 43% bei. Das schwache Binnenwachstum in Australien und die Konjunktur abkühlung in China haben die australische Inflation hingegen gedämpft. Im Vorfeld einer Zinssenkung der Reserve Bank of Australia im August rechnen wir mit einer Schwächung des australischen Dollar. Mark Haefele Global Chief Investment Officer Wealth Management Folgen Sie Mark Haefele auf LinkedIn Erkenntnisse vom UBS Investor Forum Zu diesen monatlich stattfindenden Treffen laden wir Meinungsführer ein, um über die wichtigsten für die Finanzmärkte relevanten Themen zu diskutieren und die UBS House View kritisch zu hinterfragen. • Die Teilnehmer waren sich einig, dass das britische Referendum die Finanzlinkedin.com/in/markhaefele 6 märkte erschütterte. Die Märkte Grossbritanniens, insbesondere die Renditen der britischen Staatsanleihen und das britische Pfund, verzeichneten grosse Rückgänge und können potenziell weiter fallen. • Nach einem anfänglichen Schock erholten sich risikoreiche Anlagen jedoch wieder kräftig, wobei der S&P 500 sogar Rekordniveaus erreichte. • Die Teilnehmer fanden, dass es zu früh sei, die Auswirkungen des Brexit auf die Weltwirtschaft umfassend zu beurteilen. Sie stimmten jedoch zu, dass die Politik von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten getrennt werden müsse. UBS House View Monthly Letter — August 2016 Die Anlagebeurteilungen des Chief Investment Office WM von UBS werden durch Wealth Management und Retail & Corporate oder Wealth Management Americas, Unternehmensbereiche von UBS AG (in der Schweiz durch die FINMA beaufsichtigt), eine Tochtergesellschaft oder ein verbundenes Unternehmen («UBS») produziert und veröffentlicht. In gewissen Ländern wird UBS AG als UBS SA bezeichnet. Dieses Material dient ausschliesslich zu Ihrer Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Offertenstellung zum Kauf oder Verkauf von Anlage- oder anderen spezifischen Produkten dar. Einige Dienstleistungen und Produkte unterliegen gesetzlichen Beschränkungen und können deshalb nicht unbeschränkt weltweit angeboten und / oder von allen Investoren erworben werden. Alle in diesem Material enthaltenen Informationen und Meinungen stammen aus als zuverlässig und glaubwürdig eingestuften Quellen, trotzdem lehnen wir jede vertragliche oder stillschweigende Haftung für falsche oder unvollständige Informationen ab (ausgenommen sind Offenlegungen, die sich auf UBS beziehen). Alle Informationen und Meinungen sowie angegebenen Preise sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Die in den Performance-Grafiken und Tabellen angegebenen Marktpreise entsprechen den Schlusskursen an der jeweiligen Hauptbörse. Der Inhalt basiert auf zahlreichen Annahmen. Unterschiedliche Annahmen könnten zu materiell unterschiedlichen Ergebnissen führen. Hierin geäusserte Meinungen können von den Meinungen anderer Geschäftsbereiche von UBS abweichen oder diesen widersprechen, da sie auf der Anwendung unterschiedlicher Annahmen und / oder Kriterien basieren. UBS und ihre Direktoren oder Mitarbeiter könnten berechtigt sein, jederzeit Long- oder Short-Positionen in hierin erwähnten Anlageinstrumenten zu halten, in ihrer Eigenschaft als Auftraggeber oder Mandatsträger Transaktionen mit relevanten Anlageinstrumenten auszuführen oder für den Emittenten beziehungsweise eine mit diesem Emittenten wirtschaftlich oder finanziell verbundene Gesellschaft bzw. das Anlageinstrument selbst andere Dienstleistungen zu erbringen. Zudem könnten Mitglieder der Konzernleitung bei der Emittentin oder einer mit ihr verbundenen Gesellschaft als Verwaltungsräte tätig sein. Die von UBS und ihren Mitarbeitern getroffenen Anlageentscheidungen (einschliesslich der Entscheidung, Wertpapiere zu kaufen, verkaufen oder zu halten) könnten von den in den Research-Publikationen von UBS geäusserten Meinungen abweichen oder ihnen widersprechen. Bei Illiquidität des Wertpapiermarkts kann es vorkommen, dass sich gewisse Anlageprodukte nicht sofort realisieren lassen. Aus diesem Grund ist es manchmal schwierig, den Wert Ihrer Anlage und die Risiken, denen Sie ausgesetzt sind, zu quantifizieren. UBS setzt Informationsbarrieren ein, um den Informationsfluss aus einem oder mehreren Bereichen innerhalb von UBS in andere Bereiche, Einheiten, Divisionen oder verbundene Unternehmen von UBS zu steuern. Der Termin- und Optionenhandel eignet sich nicht für jeden Anleger, da ein erhebliches Verlustrisiko besteht und die Verluste den ursprünglich investierten Betrag übersteigen können. Die Wertentwicklung einer Anlage in der Vergangenheit stellt keine Gewähr für künftige Ergebnisse dar. Weitere Informationen sind auf Anfrage erhältlich. Manche Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein. Bei einer Liquidation Ihrer Anlagewerte kann es vorkommen, dass Sie weniger zurückerhalten als Sie investiert haben, oder dass man Sie zu einer Zusatzzahlung verpflichtet. Wechselkursschwankungen können sich negativ auf den Preis, Wert oder den Ertrag einer Anlage auswirken. Der / die Analyst(en), der / die diesen Bericht erstellt hat / haben, können zum Zweck der Sammlung, Zusammenfassung und Interpretation von Marktinformationen mit Mitarbeitern des Trading Desk und des Vertriebs sowie anderen Gruppen interagieren. 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Die Research-Services von UBS AG stehen einzig «Firmenkunden» zur Verfügung. Die Publikation enthält nur allgemeine Informationen und berücksichtigt weder die persönlichen Anlageziele noch die finanzielle oder steuerliche Situation oder besonderen Bedürfnisse einer bestimmten Person. Bahamas: Diese Publikation wird an Privatkunden von UBS (Bahamas) Ltd verteilt und darf nicht an Personen verteilt werden, die laut «Bahamas Exchange Control Regulations» als Bürger oder Einwohner der Bahamas gelten. Bahrain: UBS ist eine Schweizer Bank, die nicht in Bahrain von der Zentralbank von Bahrain zugelassen ist oder von ihr überwacht oder reguliert wird und die keine Bankgeschäfte oder Kapitalanlagegeschäfte in Bahrain unternimmt. Deshalb haben die Kunden keinen Schutz nach den örtlichen Rechtsvorschriften zum Bankrecht und zum Recht der Kapitalanlagedienstleistungen. 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UBS (France) SA ist als Finanzdienstleister entsprechend den Bestimmungen des französischen «Code Monétaire et Financier» ordnungsgemäss zugelassen und ist eine unter der Aufsicht der französischen Bank- und Finanzaufsichtsbehörden sowie der «Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution» stehende Bank. Hongkong: Diese Publikation wird durch die Niederlassung von UBS AG in Hongkong, einem nach der «Hong Kong Banking Ordinance» lizenzierten und gemäss den Bestimmungen der «Securities and Futures Ordinance» registrierten Finanzinstitut, an Kunden der Niederlassung von UBS AG in Hongkong verteilt. Indien: Verteilt durch UBS Securities India Private Ltd. 2 / F, 2 North Avenue, Maker Maxity, Bandra Kurla Complex, Bandra (East), Mumbai (India) 400051. Telefon: +912261556000. SEBI-Registrationsnummern: NSE (Kapitalmarktsegment): INB230951431, NSE (F&O-Segment): INF230951431, BSE (Kapitalmarktsegment): INB010951437. 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Italien: Dieses Dokument wird an Kunden der UBS (Italia) S.p.A., via del vecchio politecnico 4 – Mailand, eine ordnungsgemäss von der «Banca d’Italia» als Finanzdienstleister zugelassene und unter der Aufsicht von «Consob» und der «Banca d’Italia» stehende italienische Bank, verteilt. Jersey: UBS AG, Niederlassung Jersey, wird reguliert und autorisiert durch die Jersey «Financial Services Commission» zur Durchführung von Bankgeschäften, Anlagefonds und Investmentgeschäften. Kanada: In Kanada wird diese Publikation von UBS Investment Management Canada Inc. an Kunden von UBS Wealth Management Canada verteilt. Luxemburg: Diese Publikation stellt kein öffentliches Angebot nach luxemburgischem Recht dar, kann jedoch Kunden der UBS (Luxembourg) S.A., 33A avenue J.F. Kennedy, L-1855 Luxembourg, R.C.S. Luxembourg B 11142, einer lizenzierten Bank unter der gemeinsamen Aufsicht der Europäischen Zentralbank und der «Commission de Surveillance du Secteur Financier» (CSSF), der denen diese Publikation nicht zur Genehmigung vorgelegt wurde, zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt werden. Mexiko: Dieses Dokument wurde verteilt von UBS Asesores México, S.A. de C.V., einem Unternehmen, das weder der UBS Grupo Financiero S.A. de C.V. noch einer anderen mexikanischen Finanzgruppe angehört. Die Verbindlichkeiten dieses Unternehmens werden nicht von Dritten garantiert. UBS Asesores México, S.A. de C.V., sichert keine Rendite zu. Neuseeland: Diese Mitteilung wird von UBS Wealth Management Australia Ltd an Kunden von UBS Wealth Management Australia Limited ABN 50 005 311 937 (Inhaberin der australischen «Financial Services Licence» Nr. 231127), Chifley Tower, 2 Chifley Square, Sydney, New South Wales, NSW 2000, verteilt. 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Singapur: Bitte kontaktieren Sie die Niederlassung von UBS AG Singapore, einem «exempt financial adviser» gemäss dem «Singapore Financial Advisers Act» (Cap. 110) und eine nach dem «Singapore Banking Act» (Cap. 19) durch die «Monetary Authority of Singapore» zugelassene Handelsbank, für alle Fragen, welche sich durch oder in Verbindung mit der Finanzanalyse oder dem Bericht ergeben. Spanien: Diese Publikation wird durch die UBS Bank, S.A., eine bei der «Banco de España» registrierte Bank, an Kunden der UBS Bank, S.A., verteilt. Taiwan: Dieses Material wird von der UBS AG, Taipei Branch, in Einklang mit den Gesetzen Taiwans oder mit dem Einverständnis der Kunden / «Prospects» oder auf deren Wunsch zugestellt. UK: Genehmigt von UBS AG, in der Schweiz beaufsichtigt und autorisiert von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht. 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Vereinigte Arabische Emirate: Diese Research-Publikation stellt in keiner Weise ein Angebot, einen Verkauf oder eine Lieferung von Aktien oder anderen Wertpapieren gemäss den Gesetzen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dar. Der Inhalt dieser Publikation wurde und wird nicht durch irgendeine Behörde der Vereinigten Arabischen Emirate einschliesslich der VAE-Zentralbank und der «Dubai Financial Services Authority», der «Emirates Securities and Commodities Authority», des «Dubai Financial Market», des «Abu Dhabi Securities Market» oder einer anderen Börse in den VAE genehmigt. Dieses Material richtet sich ausschliesslich an professionelle Kunden. UBS AG Dubai Branch wird im DIFC von der DFSA reguliert. UBS AG / UBS Switzerland AG ist in den VAE weder von der VAE-Zentralbank noch von der «UAE Securities and Commodities Authority» für die Bereitstellung von Bankdienstleistungen zugelassen. Das UBS AG Representative Office in Abu Dhabi hat von der VAE-Zentralbank die Zulassung für den Betrieb eines Representative Office erhalten. Stand 06/2016 © UBS 2016. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den eingetragenen bzw. nicht eingetragenen Markenzeichen von UBS. Alle Rechte vorbehalten. 7 UBS House View Monthly Letter — August 2016
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